Seiten

29. Mai 2018

Soziale Begleiterscheinungen der Zurücksetzungen des Organisations- und des Glaubenszykels

Ich erlaube mir, den funktionalen Zykel hier als Organisationszykel zu bezeichnen, auch wenn derartige Begriffsvariierungen, von einer Ersetzung möchte ich in diesem Fall nicht sprechen, nach 2022 Beiträgen ein gewisses Ärgernis darstellen.

Der Mensch sucht nach Anschluß in Organisations- und Glaubensfragen. In seiner Jugend bildet er zunächst seine eigenen Fähigkeiten aus, und nachdem er das getan hat, beginnt er nach Mitmenschen Ausschau zu halten, denen eine wesentliche gesellschaftliche Funktion zukommt, um ihre Organisiertheit zu studieren. Parallel dazu sucht er bereits von Kindesbeinen an nach einer Anleitung in Glaubensfragen.

Der Typus des postjugendlichen Funktionssuchenden hat sich im Lauf der letzten 40 Jahre in erschreckender Weise verändert. Am klarsten sieht man dies aufgrund gewisser überschreibender Phänomene, wenn man amerikanische Postjugendliche aus den 1970er Jahren mit tschechischen Postjugendlichen aus den 2000er Jahren vergleicht. Es begegnet einem bei ersteren eine mannigfaltige, diverse Fasziniertheit und bei letzteren eine völlige Gleichgültigkeit der Hinwendung aufgrund mangelnder Prägung.

Dieser letztere Zustand ist die Grundlage gesellschaftlicher Reorganisation, aber er ist es in rein passiver Hinsicht. Die Leere, welche uns hier begegnet, will gefüllt werden, enthält aber selbst nicht den geringsten Funken, welcher eine Neuerung anstoßen könnte. Mit anderen Worten schreitet der Prozeß der fortwährenden Reorganisation aufgrund eines außerhalb des Sozialen liegenden Feuers voran. Und was wir seit einiger Zeit beobachten können ist, daß dieses Außerhalb keine neuen Funktionen und Organisationen mehr gebiert, und der leere postjugendliche Typus sich als naturgemäßer säkulärer Standard durchsetzt, welcher freilich, wie bereits angedeutet, von zu politischen Zwecken mißbrauchter Pseudodialektik platonischer Definition, auch Neurolinguistische Programmierung genannt, überschrieben wird.

Wahrlich, um dies hier schlicht einzuwerfen, man erkennt den Künstler an seinem Werk: So wie ein Picasso ein Picasso ist, so gleichen sich South Park, ISIS, ukrainischer Nationalismus, Gendergedöns und all die anderen wunderbaren Erscheinungen einer Welt, in welcher Engel als üppige Mädchen im Mangastil gedacht werden, und welche uns in Form von Werbeanzeigen für Computerspiele auf Schritt und Tritt auf unserem Weg durch's Internet begleitet.

Freilich, dies ist das Soros'sche Antifeuer, entzündet, um die letzten Reste entflammbaren Materials einzuäschern, und nicht um Organisationen aufzuziehen. Sei's d'rum, davon habe ich schon gehandelt. (Nein, South Park fügt sich lediglich als inspirierender Zynismus ein, weiter nichts.)

Anders ausgedrückt: Da stehen sie, öd und leer, bis daß sie abgeholt werden. Ein Frevel der Verwüstung fürwahr, wenn nicht gleich der.

Und deshalb muß unser Interesse der anderen Suche gelten, dem Anschluß in Glaubensfragen.

Damit verhält es sich aber konkret aufgrund der hohen Alphabetisierungsrate so:
Erst dann werden Christen wieder Menschen nachfolgen, wenn es Menschen unter ihnen gibt, deren geistliche Autorität jener der Evangelisten nicht nachzustehen scheint.
Nur eine logische Schlußfolgerung: Warum jemandem glauben, wenn es eine glaubwürdigere Schrift gibt? Ich bezweifle, daß Katholiken es anders sehen, zumal der einzige Bischof, welcher in jungen Jahren an die Evangelisten heranreichte, wenn ich dies völlig eindrucksfixiert so sagen darf, dieser ist:
Und sonst? Wenn wir nicht gleich fordern, es zu einem Bischof der katholischen Kirche gebracht zu haben? Da fällt mir auch nur noch er hier ein:
Nun denn, da liegt also die Latte. Ich glaube aber, daß sie genommen werden wird. Was da tost und lärmt ist der Unsinn, das Unhaltbare. Mögen wir auch körperlichen Schaden nehmen, die geistliche Leere zieht ihre Diener ihr nach, und der Begriff des Heiligen waltet erneut und erklärt sich jenen, welche ihn suchen, und richtet sie auf, auf daß sie der Größe der Aufgabe, der Auslieferung an Gott in der Frage ihres Überlebens, gemeinschaftlich gewachsen sein werden, und dabei denke ich nur zu einem kleinen Teil an mich, denn worauf ich konkret beschränkt bin, das sehe ich wohl. Nichtsdestotrotz, wer der fragt, dem wird gegeben werden, die Bruderschaft wird entstehen und sie wird sich sogar bewähren. Und dann erst wird sich die Gesellschaft reorganisieren und der Frevel der Verwüstung vergeh'n.

Post Scriptum vom 12. Juni 2018. Es scheint, daß Robert de Niro meine Ansichten bezüglich South Park's prägendem Einfluß auf die Epoche teilt.

Hello, Mr. Garrison!