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10. August 2018

Von der gegenwärtigen Schwierigkeit des Trosts

Sowohl die Art als auch das Ausmaß der Abhängigkeit der Menschen von Erzählungen erstaunen mich, am Ausmaß, daß es so viele Menschen sind, an der Art, wie wenige Elemente ihnen genügen, um ihren Leben Sinn zu verleihen.

Der Gläubige bittet Gott, ihm in seinem Glauben zu helfen, ihm den Weg zu weisen und zu ebnen. Und wenn Gott das tut, so mag es Umstehenden scheinen, daß an den Erwartungen des Gläubigen etwas dran ist, aber das Wesen seines Wanderns verstehen sie nicht.

Johannes sehnte sich danach, daß jemand das inwendig und auswendig beschriebene Buch öffnete, aber seine Erzählung verscheucht die Menschen, denn nur den Gläubigen weist sie ein Ziel, den Anderen aber Schrecken. Und so fliehen sie in Nachgeburten, da nichts Großes, Stimmiges mehr das Licht der Welt erblickt.

Doch ist es so? Oder müssen wir die Talsohle der Herrschaft der Unvernunft nur durchschreiten, bevor das Stimmige wieder stimmen kann? Dies alles erwogen habend meine ich, daß es das ist, wovon Johannes schreibt. Aber was soll man den Anderen sagen, deren Glauben vor der Aufgabe wankt und sich in zusammenhangslosem Stückwerk verliert?

Was ihnen erzählen?

Es kann doch nur sein, daß die Dinge entwirrt werden werden, und ihr Glaube nicht zurechtgestutzt werden muß, um in die Welt zu passen.