Wie wir im zweitgenannten Beitrag gesehen haben, drückt sich in
- der Wertschätzung die Gelegenheit zur Anpassung aus,
- der Liebe die Gehießenheit zu ihr und
- dem Stolz die Bestätigung durch sie,
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die Erleuchtung durch die Reflexion des erwachten Gedankens zu erleben in einer Rückschau, welche sich in der Einsicht ausdrückt, abhängig zu sein, beziehungsweise daß etwas gültig ist oder man für etwas verantwortlich,
Aus dem letztgenannten Beitrag übernehmen wir unverändert, daß sich in
- der Gunst das Los ausdrückt (Los und Ablauf sind Synonyme),
- der Adäquanz die Bedingtheit (Gnade und Bedingtheit ebenso) und
- dem Eifer der Ausstand (ebenwie Segen und Ausstand),
- der Neugierde die Vertrautheit ausdrückt, insofern wir antizipieren, daß aus unserem Los Belange erwachen, deren Verhältnisse wir noch nicht erfaßt haben, und
- der Kühnheit die Erhobenheit, insofern wir antizipieren, daß wir in unserer Bedingtheit Ziele formulieren, welche wir verantworten werden,
- die Vertrautheit ein antiuipiert erlebendes Los ist und
- die Erhobenheit eine antizipiert erlebende Bedingtheit.
- dem Ärger die Angewiesenheit auf das Aufgegriffene ausdrückt,
- der Angst die Ausgeliefertheit im Freigelegten und
- dem Schrecken die Gefordertheit des Eingesetzten.
Aus systematischer Sicht ist diese Definition besser, als zu sagen, daß wir erschrecken, wenn wir mit einer Situation nicht umzugehen wissen, was ja auch wieder darauf hinausläuft, daß wir, wenn wir sie aufgreifen, unsere Ziele nicht zu erreichen wissen. Freilich, oftmals versäumen wir es in einer solchen Lage, Ziele überhaupt zu formulieren, doch der eigentliche Schrecken, im Gegensatz zum bloßen Erstarren, stammt aus einer anderen Quelle, was offenbar wird, wenn unser Geist die Kontrolle über die Verfahrensbestimmung zur Zielerreichung an einen anderen abgibt: Der eigentliche Schrecken besteht darin, daß wir nur dadurch überhaupt als individuelle geistige Wirkkräfte existieren, daß wir uns durch die Assoziation von Verfahren zu Zielen erzeugen und andernfalls ein überindividueller und schrecklicher Geist an unsere Stelle tritt, was wir normalerweise nur ahnen, wenn uns unsere Überforderung einen Schrecken einjagt, was wir aber prinzipiell sogar anstreben können, wiewohl nicht ohne gesundheitliches Risiko für uns, um den Modus der Welterzeugung ins Transzendente zu verschieben, das heißt bewußter mit ihm zu verschmelzen, sofern wir seine Visite überleben. Deshalb kann er auch ohne sinnliche Eindrücke mit uns kommunizieren, also ohne daß wir sehen, hören oder spüren, weil er in unserem Bewußtsein Verfahren bestimmen kann, um die Antwort auf unsere Fragen zu geben, deren Vollzug wir erleben. Carpenter hat dies in Halloween meines Erachtens recht lächerlich an Michael Myers veranschaulicht, in Prince of Darkness hingegen schon recht ordentlich am Wirken der grünen Brause. Seine Frustration mit der Kirche aufgrund ihrer Leugnung der spirituellen Natur unserer Existenz wurde natürlich bereits von Christus selbst formuliert: Weh euch Schriftgelehrten! denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und wehret denen, die hinein wollen.
Diese letzten drei Seinslagen der Achtung also werfen Schatten in der Sorge und der Lust, in der Sorge
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drückt sich die Ausgeliefertheit im Freilegen in der Besinnungsunfähigkeit der Vergessenheit aus,
- die Angewiesenheit auf das Aufgegriffene im Leid des verletzten Glieds,
- die Ausgeliefertheit im Freigelegten in der Bewältigungsunfähigkeit der Erschöpfung und
- die Gefordertheit des Eingesetzten in der Übelkeit des Verdauenden,
Folglich bleiben nur noch zwei Seinslagen der Lust. In
- dem Begehren drückt sich die Betrautheit aus, wirkend Macht ausüben zu können, und
- der Erwartung die eigene Enthaltenheit im innerlich bekannten allumfassenden Wirken.
Gelegenheit. Gloria Estefan singt von Gelegenheiten, welche die Eigenarten von Männern trüben, und Roger Hodgson von solchen, welche gerade jene individuelle Kleinkariertheit versperrt, und zwar von Anfang an: Surely (embed).
Gehießenheit erstreckt sich über ein breites Band:
- Tu's lieber nicht: Sweetheart,
- Hättest du mal lieber nicht getan: She Wandered through the Garden Fence,
- Sag mir, was ich tun soll: While You See a Chance und
- tanzender Derwisch: White Rock oder Infinity (embed).
Erleuchtung. Hayling (embed), insbesondere die Verbundenheit mit Wasser betreffend.
Los. Two Divided by Zero.
Bedingtheit. Kodachrome.
Ausstand. Good Evening Madam (embed).
Vertrautheit. Peaceful Waters.
Erhobenheit. The Girl from Ipanema (ja, die Rienzi-Ouvertüre auch).
Angewiesenheit. Lay Down (embed).
Ausgeliefertheit. Amami.
Gefordertheit. Broken Wings.
Betrautheit. Es ist sehr schwierig, Betrautheit musikalisch auszudrücken, weil keine zwingende Struktur erkennbar sein darf. Folglich... Smack My Bitch Up.
Enthaltenheit. River (embed). Die meiste Hippie-Musik betrifft den Ausstand, welcher vor der neuen Gesellschaft liegt, einige auch die gegenseitige Angewiesenheit oder Vertrautheit, etwa Twelve Thirty, Cass Elliot hat (später) stets ihre Ausgesetztheit betont, was aber im Gegensatz zur Hippie-Mentalität steht, und am Rande gibt es auch solche wie diese, welche die Enthaltenheit betrifft oder sogar eine Gefordertheit von alternativen Normen, wie sie bei Propinquity herauszuhören ist. Das ist übrigens ein gewichtiger Einwand für das Christentum, daß die Gefordertheit seiner Normen, dem ihnen nachzukommen Versuchenden eine Tiefe verleiht, welche sich nicht ins Selbstmitleid flüchtet, also alles getan zu haben, nur daß es leider nichts nützt, sondern an der Gestaltung der Welt, und sei es mit Gottes Beistand, festhält, man vergleiche nur Mr. Mister's Album Welcome to the Real World mit Propinquity's selbstbezeichnetem: Der Mensch hat Gott nicht erfunden, hätte er ihn erfunden, hätte er sein eigenes Wohlverhalten einfacher gemacht, anstatt sich an den tatsächlichen Gegebenheiten seiner Existenz auszurichten, welche ihn an ihrer Grenze zu Gott führen.