Bereitschaftsarchiv

Zur Front

20. Mai 2010

Verbesserung bezüglich der Gesinnungen und Geisteshorizonte

Ich schrieb bereits von diesen Dingen, allerdings nicht mit der wünschenswerten begrifflichen Klarheit, so daß dabei auch einiges verrutscht ist.

Der geistige Horizont bezeichnet den Grad, zu welchem sich ein Mensch seines Seins in der Welt bewußt ist. Der niedrigste Grad entspricht dabei einem ausschließlichen Bewußtsein der Welt als Gegenstück zum Ich.

Der zweite Grad zeichnet sich dadurch aus, daß dem Menschen der Zusammenhang zwischen seiner Stimmung und seiner Haltung bewußt ist und er dieses Wissen entsprechend auch benutzt, um Einfluß auf seine Stimmung oder Haltung zu nehmen.

Der dritte Grad ist das Bewußtsein des eigenen Begreifens, den Begriff, unter welchen eine gewisse Schar von Gegenständen fällt, als solchen zu erfassen und also auch seine Beziehungen zu anderen Begriffen fassen zu können. Sich dessen bewußt zu sein, versetzt einen in die Lage, eine eigene Begrifflichkeit entwickeln zu können, welche mehr als eine Zusammenstellung und Umordnung anderer ist.

Der vierte Grad des Bewußtseins des eigenen Seins schließlich ist das Bewußtsein der Verbindung des eigenen Innenlebens, wie es sich im zweiten und dritten Grad darstellt, mit der Quelle, aus welcher die Welt ist, also daß Haltungen und Begriffe sowohl aus ihr entspringen als sich auch auf sie übertragen. In der Angst vor dem bösen Blick schwingt die Ahnung dessen mit, Fluch und Segen sind geeignet, die eigene Verfassung zum Guten oder Schlechten zu beeinflussen. Neben dieser Art gezielter existentieller Umstimmung gibt es die ebenfalls gezielte eine einmalige Handlung einleitende Umstimmung oder Aufmerksammachung und die allgemeine an das eigene Schicksal gebundene Umstimmung oder Aufmerksammachung.

Die drei Gesinnungen ergeben sich schlicht daraus, auf einer gewissen geistigen Ebene stärker motiviert zu sein als auf den anderen. Der Materialist ist es auf der ersten, der Held auf der zweiten und der Philosoph auf der dritten. Während sich Materialisten und Helden unzählig auffächern gemäß den angenehmen Erfahrungen und erhebenden Rollen, welche es gibt, spaltet sich die Philosophie lediglich in drei, die Logik als nach Klarheit strebende Beschreibung des Erfassens, die Physik als nach Macht strebende Verfolgung des Wirkens und die Ethik als nach Rechtschaffenheit strebende Ergründung des Wollens.

Zur Physik ist anzumerken, daß das westliche Verständnis derselben theoretisch zwar auf der dritten Ebene angesiedelt ist, praktisch hingegen auf der ersten, während die praktische Ausrichtung im östlichen Raum auf die vierte Ebene zielt und dort dann beispielsweise Yoga heißt.

Es gibt allerdings keine Technik, deren Befolgung dazu führte, daß man seinen geistigen Horizont erweitert. Vielmehr erweitert sich derselbe schlagartig in gewissen Lebensabschnitten, wenn der Organismus, welcher man ist, dazu bereit und Willens ist, welches sich allenfalls durch Forderung und Förderung begünstigen läßt.

Labels: , ,

10. Mai 2010

Zur Währungsfrage

Geld ist ein nützliches Tauschmittel, aber woraus erwächst das Recht es in Umlauf zu bringen?

Aus dieser Frage und eingedenk des Wesens des Geldes, der Sicherheit, erwächst die Einsicht, daß es das Vertrauen der Allgemeinheit auf die eigene Produktivität ist, welches man zu Recht zur Währung erheben darf.

Dabei tut es freilich Not die Produktivität zeitlich einzugrenzen, wozu sich der Jahresrahmen von Natur aus anbietet. Für jede Produktsorte, welche man zu produzieren gedenkt, ließen sich eine gewisse Anzahl spezifisch kenntlich gemachter Einheiten herausgeben, mit denen ein anteiliges Recht auf die Jahresproduktion dieses Produkts des entsprechenden Produzenten verbunden ist. Diese Einheiten dienten somit als Währung, müßten allerdings zu einem bestimmten Fälligkeitsdatum, beispielsweise der Ernte, in Naturalien eingetauscht werden und somit zum Produzenten zurückkehren, sofern es sich nicht um lagerbare Güter handelte, zu deren Einlösung sich nicht genügend Einheiten in einzelner Hand befänden, in welchem Falle dieses Gut zu lagern und zu pflegen wäre, und das nächste Jahr zusätzliche Einheiten entsprechend diesem Gut oder dieser Güter herausgegeben werden müssen, um weniger vermögenden Interessenten die Möglichkeit zu geben, auf diese Güter zu sparen. Allerdings wird man auch hier ein Fälligkeitsdatum vorschreiben, um unsinnige Lagerzeiten zu vermeiden, beispielsweise maximal 25 Jahre nach Produktion des Gutes, was einer Generation entspricht.

Ebenso ist auch noch der Fall gesondert zu betrachten, daß die Herstellung des Gutes mehrere Jahre erfordert. Um in dieser Situation keine schwer zu handhabenden Probleme zu schaffen, ist es am ratsamsten, in diesem Fall die gesamte Arbeitszeit auf das letzte Jahr der Herstellung zu beziehen, die zugehörigen Einheiten also erst im Jahr der Fertigstellung herauszugeben.

Wer meine vorigen Beiträge gelesen hat weiß, daß darin Arbeit entweder der Grundversorgung dient, in welchem Falle Arbeitspflicht besteht, oder auf rein freiwilliger Basis, gestaltungs- und nicht profitorientiert, indes auch wieder handelbar, erfolgt, wo sich eben die Frage nach der Währung, in welcher gehandelt wird, anschließt, welche ich mit dem Obigen beantwortet habe.

Dieses System kennt keinen Zins, keine Inflation, teilt Risiken dezentral und vereint libertäre und kommunistische Ansätze. Freilich ist es aber nur in einer Gesellschaft der Besitzenden und Produzierenden möglich und erfordert zu dem Zweck die Deckung der Grundbedürfnisse außerhalb seiner, denn erst dadurch werden die Menschen zu Besitzenden. Es ließe sich schon heute zwischen Staaten etablieren und wäre dort von Segen, indes wurde es für die speziellen Bedürfnisse einer Gemeinschaft einzelner Organisiertheit Gewährender entworfen und beseitigt insbesondere deren Bedarf an Krediten, da es Kredit aus ihr heraus gewährt.

Labels: , , ,

Folgende Beiträge Zur Front Vorherige Beiträge