.edu .org .at .ch .de .uk Blogger hier
Bereitschaftsfront

„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
Eesti
EnglishClicky

19. August 2025

Gehießenheitsverwirrung am Beispiel der potentialen Verbündetheit

Sich je nach Sachlage verbünden zu können, aus freien Stücken, entspricht meiner Vorliebe und einer Gesellschaft, welche dies gelobend die dazu nötige bilaterale Verhandlung des Umgangs zweier Bürger mit einander achtet, so daß sich jeder mit seinem Umgang identifizieren und ihn aus seiner Sicht rechtfertigen kann, bin ich verbunden.

Nun läßt sich zwar nicht sagen, daß die potentiale Verbündung unnütz für die Umsetzung des Friedens wäre, aber sie spielt eine untergeordnete Rolle, welche sich auf Umsetzungsanomalien, also Katastrophen, beschränkt, und in sicher scheinenden Zeiten mag sie dabei schon einmal in Vergessenheit geraten und durch das Gelübde eines planmäßigen Ablaufs ersetzt werden.

Aber es gibt auch noch eine andere weit verbreitete Ersetzung ihrer, nämlich das Staatswesen als aktual zum Zwecke der Verfolgung präsentierter Gedanken verbündeten Schwarm zu betrachten und den Wahlkampf als das Buhlen um diese gelobte Verfolgung, was freilich sehr unreif ist: Als ob es natürlich wäre, ständig alles mitzumachen, was ein Leithammel vorschlägt, nur weil er die Wahlen gewonnen hat, oder überhaupt Wahlen zu diesem Zweck abzuhalten. (Es führt auch zu anmaßendem Verhalten: Das Erkämpfen und spätere Einklagen von allen möglichen Rechten, in Deutschland zuvörderst Tempo-30-Zonen, wie mir klar wurde, als ich mich fragte, welche Altersgruppe am stärksten von dieser Betrachtung geformt wurde.)

In beiden Fällen mag der die potentiale Verbündung gewährende bürgerliche Umgang mit einander also zerstört werden, und er wird es durch keine Verordnung, sondern durch Verbundenheits- und Vorliebeverwirrung infolge von Staatsdeutungen, und also handelt es sich bei dem Schwarm, in welchem wir eine gemeinsame Entwicklung geloben, um ein sehr zerbrechliches Gehießenheitsgefäß.

Labels: , , , , , , , , , , ,

17. August 2025

Aktuale und potentiale Verbündung

Aktual sind Menschen statisch oder dynamisch verbündet, indem sie sich Rollen zuweisen oder natürlicherweise Rollen einnehmen. Ob sie sich indes überhaupt verbünden, hängt von den Umständen ab, und deshalb ist ihre Bereitschaft, es zu tun, ein wesentlicher Bestandteil ihrer Verlegen- und politischen Freiheit.

Die Frage stellt sich nur, worauf die potentiale Verbündung beruht, und die Antwort lautet: Auf der gesellschaftlichen Anerkennung des bürgerlichen Anspruchs, den bürgerlichen Umgang mit einander zu autorisieren, das heißt darauf, daß es unter den Bürgern einer Gesellschaft als ausgemacht gilt, den Umgang mit einander auf der Basis der persönlichen Zustimmung zu und Identifikation mit ihm zu verhandeln, denn dann und nur dann, wenn der bürgerliche Umgang von den Bürgern in Eigenregie bestimmt wird, werden sie sich je nach Sachlage verbünden.

Wo der Bürger erzogen werden soll, wird ihm die Autorität, seinen Umgang nach seinen Vorstellungen zu gestalten, abgesprochen, und wo sich die Leute nicht mit ihrem Umgang mit einander identifizieren können, da sind die Verbünde erzwungen: Der Sinn der Pathologisierung bürgerlichen Verhaltens ist stets, den Bürger als Bundesgenossen des Bürgers und damit die Souveränität der Bürger auszuschalten.

Freilich, nicht nur lassen sich Bürger auf diese Weise ihre potentiale Verbündung nehmen, bisweilen benehmen sie sich ihrer selbst, indem aktuale Bündnisse die Verhandlung des Umgangs mit einander überschatten, was einerseits bei kulturellen Gegensätzen, welche die Bürger beider Lager im Umgang mit einander zu Parteigängern machen, auftritt, andererseits aber auch in Gesellschaften, welche willkürliche Gewalt, insbesondere in Form von Kampf- und Kritiksitzungen, akzeptieren, da es nötig ist, sich zum Schutz vor ihr zu verbünden und im Falle letzterer konkurrierende Rechtsauffassungen im Keim zu ersticken.

Ist eine Gesellschaft dann hinreichend in Lager gespalten, sei es durch kulturelle Eigenheiten oder willkürliche Gewalt, kann sich der Einzelne nicht mehr frei verbünden, sieht er sich also gezwungen Verbündeten gegenüber, welche ihn selber zur Verbündung zwingen.

Es ist, wo es staatstragend ist, ein perfides Kalkül der Selbstorganisation der Gesellschaft durch Anpassung an willkürliche Gewalt, welche potentiale Verbündungen beseitigt, siehe auch die Gesellschaftspsychologie der Marktwirtschaft und des real existiert habenden Sozialismusses oder den Film Pascali's Island.

Labels: , , , , , , , , , , , , , ,

1. August 2025

In Stahlgewittern

Nichts neues seit Ernst Jünger. Der Krieg verleitet weiterhin zur Unprofessionalität, sozusagen der Boah, ey!-Effekt.

Auch ist es nicht das erste Mal, daß private Hilfsorganisationen ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind.

Als ich die Szene (48:07) sah, mußte ich an meinen Gruppenführer denken, wie er uns erzählte, daß die Rekruten in der Wehrmacht unter Maschinengewehrfeuer hindurchlaufen mußten.

Natürlich kommt die Munition irgendwo wieder 'runter. Aber Krieg verblödet eben.

Man sollte sich grundsätzlich vorsehen, Fehler von einer Gruppe auf eine andere zu übertragen, nur weil sie organisationell zusammengefaßt sind. Beispielsweise waren die 200 Priester, welche während dem Septembermassaker starben, nicht darum an ihrem Tod mitschuldig, weil Kardinal de Rohan eine erhebliche Mitschuld an der französischen Revolution trug, indem er den König in die würdelose Halsbandaffäre verwickelte.

Die Unprofessionalität der amerikanischen Hilfsorganisation verglichen mit jener der Vereinten Nationen sagt nichts über den Wert der Zweistaatenlösung aus, offensichtlich besteht die beste Lösung für den Gazastreifen darin, an Ägypten zurückgegeben zu werden: Es genügte, daß Israel und Ägypten dies unter der Bedingung daß Hamas kapituliert, ankündigten, um Hamas dazu zu zwingen. Eine partielle Rückgabe des Westjordanlandes an Jordanien wäre auch denkbar. Die Zweistaatenlösung, hingegen, gewährt eine Autonomie ohne wirtschaftliche Grundlage und verewigt den militärischen Konflikt.

Gleichzeitig setzt Trump Rußland ein Ultimatum bis zum 9. August, genau 1260 Tage vor dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar 2029. Und in Deutschland testen sie weiterhin jedesmal, wenn sie an der Festtafel zusammenkommen, wer den besten politischen Riecher hat, indem sie die Nachrichten kommentieren. Früher führten manche noch ihre eigenen Gedanken aus, heute haben sie sich darauf verlegt, mit ihren Argumenten bestimmte Ecken auszukehren, Herren ihrer Winkelzüge, Schweinchen Schlau, wie Angela Merkel oder Paul Ronzheimer. Nicht nur ein Computer tut nicht, was man von ihm will, sondern was man ihm sagt, mit der Volkserziehung verhält es sich ganz genauso: Die Zucht des Menschen ist vermessen.

Labels: , , , , , , , , , ,

24. Juni 2025

Gott, Engel, Geister, körperlose Seelen und Auferweckung im biblischen Rahmen

Daß der Name, an welchem die Kinder Israels Gott erkennen, Ich werde sein, weil ich bin. ist, bedeutet, daß sie nur von Gott glauben, daß seine Existenz nicht die Folge von etwas anderem ist, und suggeriert dabei, daß Gottes Wille geschieht. Wenn wir annehmen, daß Gott gut ist, läßt sich letzteres auch so ausdrücken, daß sich das Gute bewährt, und wenn wir glauben, daß Gott gut ist und Sein Wille geschieht, muß das, was wir erwarten, zum Guten führen, das heißt unsere Erwartung gewährt uns in dem Fall einen Einblick in Gottes Willen.

Engel enthüllen Gottes Willen. Im folgenden sei bezüglich Gott Orthodoxie vorausgesetzt, also zu glauben, daß er allmächtig, allwissend und allgut ist, von niemandem sonst geschaffen, alles sonst schöpfend. Engel enthüllen den Orthodoxen dann einen Teil von dem, worauf sich ihre Erwartung bezieht, also in meiner Terminologie einen Teil der transzendenten Einheit des Seins, welche in der orthodoxen Auffassung mit jener des Heils oder Gottes übereinstimmt, da letzterer allmächtig und allgut ist. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß jede Erwartung von Engeln hervorgebracht wird, denn sobald sie uns etwas vom Sein enthüllen, erwarten wir es, doch meine persönliche Erfahrung bewegt mich dazu, dies zu verneinen, da sich die Erwartung ergründen läßt und sich diese Ergründung merklich von plötzlichen Eingebungen unterscheidet.

Was Engel dazu bewegt, uns etwas zu enthüllen, können wir autoritativ nur von unserer Seite her beantworten, und aufgrund meiner Geländekenntnis wage ich es, unsere Selbstfestlegung zu antworten, also was wir geloben, was wir anerkennen und zu was wir uns verpflichten. Seine Selbstfestlegungen aber bestimmen den Geist eines Menschen, und ein Teil dieses Geistes sind die Enthüllungen des göttlichen Wollens, welche die Engel diesem Geist zubilligen, wobei uns bisweilen auch auf anderem Wege und unabhängig von unseren Selbstfestlegungen etwas enthüllt wird, etwa im Rahmen der funktionalen transzendenten Akte.

Christus verspricht seinen Jüngern den heiligen Geist und sich jenseitig für sie zu verwenden. Ich habe mir vor viereinhalb Jahren einmal Gedanken darüber gemacht, wie eine solche Verwendung aussehen könnte. Danach ist es freilich nicht nötig, zuvor zu sterben, was der zeitlosen Natur des Jenseits auch widerspricht, jedoch ist es durchaus plausibel, daß Jesu Jünger nicht auf die Engel hören würden, welche den heiligen Geist erst zu dem machen, was er ist, so lange der Meister selbst als überlegene Autorität noch körperlich anwesend war.

Seinen Jüngern auf diese Weise Engel zu erschließen, kündigt Christus indirekt bereits in Johannes 1:50-51 an. Und viel macht er in Lukas 20:37 aus Gottes Worten in 2. Mose 3:6, daß er immernoch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist. Und in der Offenbarung 20:4 wird körperlosen Seelen das Gericht gegeben, auf daß sie mit Christus zusammen 1000 Jahre lang herrschen. Die Übersetzungen lassen es üblicherweise so erscheinen, daß über sie Gericht gehalten wird, doch ψυχὰς ist der einzige Plural, auf welchen sich ἐκάθισαν beziehen kann. Und in Lukas 20:36 sagt Christus, daß die Auferweckten Engeln gleich seien, ob nun jene der ersten Auferweckung nach Offenbarung 20:5 oder der anderen. Sind sie Engeln gleich, so enthüllen sie Gottes Willen. Und Christus schließt sich selbst mit ein, nicht nur, weil sie mit ihm zusammen Gericht halten, sondern vornehmlich weil er selbst Gebote erlassen und Betrachtungen angestellt hat, für deren Aufnahme er Einblicke in Gottes Willen verspricht. Engel, das dürfen wir nicht vergessen, leiden wie die Quantenmechanik und Kants Ding an sich daran, daß wir nur unsere Eindrücke kennen, ihnen gleich zu sein kann sich nur auf dieselben beziehen, also selbst an der Erwartungsvermittlung teilzunehmen.

Übrigens spricht Lukas 20:35 dafür, daß sich Christus auf die erste Auferweckung bezieht, denn Offenbarung 20:6 suggeriert Enthaltsamkeit und im übertragenen Sinne freien Regierungen die Regierten, welche sich freien lassen, dementsprechend die katholische Kirche ja auch stets das Volk mit Frauen gleichsetzt, in welchem Sinne sie es verstanden haben will, wenn sich ihre Priester Maria widmen, und gerade das wird im Zeitalter der Wunder aufhören müssen, um die über die Köpfe der Menschheit hinausgewachsene technologische Macht von den Verlockungen und Befürchtungen von Regierungen zu lösen, damit sie nicht zu Machterringungs- oder -erhaltungszwecken eingesetzt wird, wie ich im vorigen Beitrag hinsichtlich der Unterminierung der allgemeinen Überwachung unserer Gelegenheiten feststellte.

Auferweckt werden die engelngleich fortlebenden körperlosen Seelen also, indem  ihr Geist auferweckt wird, also ihre Selbstfestlegungen, welche ihre Nachfolger durch ihr transzendentes Erbe, zu welchem insbesondere Einblicke in Gottes Willen gehören, auch ihre Jenseitigkeit überwindend mit ihnen verbindet.

Dafür gibt es übrigens schon jetzt ein offensichtliches Beispiel. Den Protestantismus, die böhmischen Brüder, die Hussiten zeichnet die Verpflichtung aus, auf eine Gesellschaft hinzuwirken, in welcher die Vorstellungen des Individuums davon, was heilig ist, Gestalt annehmen können. Diese Ambition gibt es im Katholizismus selbstverständlich nicht. Zunächst reagierte er auf diese Herausforderung, indem er im 17. Jahrhundert die Würde der einfachen Leute beschwor, sie auf größere Selbständigkeit vorbereitete, und ihnen dann Ende des 18. den Zugang zu den Schaltstellen der Macht eröffnete. Die Struktur der Macht hingegen stand nie zur Disposition. Natürlich ist die Struktur der Macht eine nationale Frage, und indem der Säkularismus Religion und Staat trennt, ist er hinsichtlich dessen, was der katholischen Kirche am wichtigsten ist, nämlich an der Struktur der Macht festzuhalten, funktional katholisch.

Sehr schön läßt sich das an der deutschen Geschichte studieren. Preußen hat, wie England und die Vereinigten Staaten zu Zeiten auch, nach der napoléonischen Besatzung alles an modernen Methoden zusammengeworfen, um konkurrenzfähig zu werden, aber nicht rein eklektisch, sondern im Vertrauen darauf, daß sich die Bevölkerung diese Methoden anverwandeln würde, und etwas genuin Eigenes schaffen.

Diese Dimension der preußischen Ordnung steht gerade in keiner Kontinuität zur nationalsozialistischen, welche das Volk als durch Korporationen, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, Kraft durch Freude, Wirtschaftskammern, Reichsschrifttumskammer, Reichsmusikkammer etc., formbare Materie betrachtete, und Göring hatte als höchster Protestant im Staat unter den guten Katholiken auch nicht viel zu sagen.

Heute sei Westdeutschland zwar hauptsächlich katholisch, aber aufgrund des preußischen Einflusses auf das Staatswesen doch im Säkularen protestantisch geprägt. Richtig ist, daß Deutschland bisher kein Patronswesen romanischen Formats aufweist, wie es am extremsten in Spanien zu sehen ist, wo die Nutten auf einer Länge von 10 Kilometern aus Afrika am Stadtrand Madrids bereitstehen, doch was Deutschland stattdessen aufweist, ist die korporale Gliederung der Nationalsozialisten.

Wie gesagt, Katholiken kennen die protestantische Ambition nicht, welche ja auch explizit gegen die gesellschaftliche Rolle der katholischen Kirche gerichtet ist, und zunächst pervertieren sie sie, um dann die Perversion für das Original auszugeben. Ähnliche Prozesse werden sich in England und den Vereinigten Staaten auch finden, aber wie sollte die protestantische Ambition auch in einem säkularen Staat, in welchem sie nicht von demselben als seine eigene, ja ihn und nur ihn betreffende, gefördert wird, ihr Ziel erreichen können? In den Vereinigten Staaten ist sie zum Erfolg der erfolgreichsten amerikanischen Unternehmer geronnen, und diesen fördern sie auch, und die Heiligkeit von Elon Musk und Seinesgleichen gibt ihr ihre Form.

Andererseits ist das, was Katholiken und allgemeiner jene, welche das Volk nach ihrem Bilde formen, zum Frieden in einer Zeit, in welcher der Mensch mehr denn je des Menschen Wolf ist, zu sagen haben, notwendigerweise erbärmlich, weil sie die Engelsgleichen, welche sie im 16. Jahrhundert als Dämonen auf dem Scheiterhaufen verbrannten, weiterhin für solche halten.

Was bringt es, jemandes Sicht zu berücksichtigen, wenn man sie für falsch hält?

Labels: , , , , , , , , , , , , , ,

16. Juni 2025

Die imperiale Trennung der Geister in präsentierend Bestimmende und rezeptiv Klärend-Verneinende

Der Gegensatz zwischen Bestimmung und Einstellung, beziehungsweise zwischen ihr und Klärung und Verneinung, ist Teil der imperialen (hegelschen) Dialektik der westlichen Kultur, das heißt daß sie vorbestimmte Rollen in ihr ausfüllen.

Wesentlich an der Rolle der Bestimmung ist die imperiale Absegnung ihres Wirkungsfelds, entweder direkt oder im Rahmen der autonomen Segensweitergabe in abgesegneten Wirkungsfeldern, etwa durch Banken.

Die Absegnung beruht dabei auf Vorschlägen, und die aktive imperiale Politik erwächst also aus selektiven Projekten und bindet die Bestimmenden an sie.

Etliche der Bestimmenden glauben, daß sich das Imperium auf dasjenige, was sie bestimmen, einstellt, und zwar in dem Sinne, daß es das Beste aus der von ihnen bestimmten Situation macht, tatsächlich dient die bestimmte Situation dem Imperium aber zur Klärung und Verneinung, entscheiden etwa die Kunden darüber, welches Produkt am besten in die Zeit paßt.

Dies ist indes in allen Bereichen so, und insbesondere auch bei politischen Ambitionen, welche von potenten Akteuren vorangetrieben werden, um anschließend von der Allgemeinheit nach ihrem Maße mit Leben erfüllt zu werden. Herrschaftliche Gewalt, recht eigentlich Willkür ist dabei die Voraussetzung, um die Allgemeinheit zur Stellungnahme zu bewegen, da sie andernfalls die imperialen Interessen nicht hinreichend berücksichtigte.

Indem die Technologie voranschreitet, geht die autonome Segensweitergabe als unabsehbar zurück, die politischen Projekte werden rudimentärer, konzentrieren sich auf Kontrollfragen, da die Allgemeinheit zunehmend weniger als Potential betrachtet wird, und werden folglich auch weniger mit Leben erfüllt, derart das Leben, welches manche Projekte zu erfüllen vermag, oftmals als Mahnung an die allgemeine Lethargie erschreckt.

Aus dieser Verweigerung heraus muß das gesamte System der gewaltsam herbeigeführten imperialen Klärung und Verneinung verneint werden, und nicht nur seine gegenwärtigen Projekte, und seine Alternativen geklärt. Es selbst bietet in seiner Zweiteilung der Menschen in Bestimmende und Verneinend-Klärende keine Hilfestellung dazu, seine eigene dialektische Aufhebung aus sich heraus scheitert an den Selbstfestlegungen, welche sein Betrieb mit sich bringt, nur wer ihm nicht wie vorgesehen dient, ist überhaupt in der Lage dazu, eine Alternative zu ihm zu verwirklichen, so lange die Bestimmung an abgesegnete Vorschläge gebunden und von der Verneinung und Klärung systemisch als zwei verschiedene wirkende Kammern getrennt ist, kann es zu keiner selbständigen harmonischen Einstellung kommen, genausowenig wie Hollywood jemals ein genuin sich auslieferndes Phänomen aufgreifen könnte, ohne es in ein zur Wahl stehendes Projekt umzuwandeln: Das wird noch jedes Mal passieren, es gibt auf diesem Kontrollpult einfach keine Taste, auf welcher (Re-)Organisation stünde.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

8. Juni 2025

Economical management, technological progress and war

Definition. Economical management is any practice that changes the productivity of people from its natural state.

Lemma. In the absence of economical management constructive, co-operative people group together and make technological progress in proportion to their constructiveness and co-operation.

Proof. Self-evident.

Theorem. In so far as there is technological progress, economical management causes war.

Proof. Without economical management the most constructive and co-operative people will decide how to employ the most advanced technology according to the previous lemma. With economical management the most advanced technology will be at the disposal of less constructive and co-operative people, who are being managed for this precise shortcoming, and any system of management requires a balance of powers that keep the managed manageable and the managements from taking over each other's responsibilities, which is being upset by the technological advance and can only be rebalanced by war.

Artificial intelligence makes economical management obsolete, and had we none, we'd go straight to a WALL-E world in accordance with thunder under lake, Sui (Following), but since we do have the latter, the former is being employed militarily.

The advantages of empire are all still intact, because empire is still intact, its disadvantages have grown though and once empire will have been dropped by man's fancy there'll be no reason to pick it up again. I recognised and hated the management since I played field hockey in elementary school and the teacher bent the rules in order to teach me a lesson, namely that it didn't matter how good I was if the referee didn't want me to win (we played with a flat puck, rubber sticks, 1 meter wide goals and the teacher allowed the goalies to lay down their sticks across them, with no chance of lifting the puck unless it was per chance rolling and some goals I scored that way, but our goalie was fair, and lest someone gets the wrong idea here: the teacher oversaw the training of the other team, i.e. teacher, trainer and referee in one, and all because I had said that I had taught myself to play field hockey better than he could possibly teach me, you see, what Walter Matthau did in The Bad News Bears with the kid on the bike, letting him play for  his team, is something that no upstanding German would ever tolerate), when I was 17 I thought that the managers should* be obsolete since they were selected on the basis of being sadistic and more of an obstacle than of service (my mathematics teacher suggested that the natural application of mathematics is to fire people and that that keeps the economy in shape and that it is only good when a pupil despises his fellow pupils, when he or she specialises in mathematics, well, I got an A+ later anyway and without even trying, because I have an inborn sense of probability, and political disagreements with teachers were the norm for me also anyway) and when I was 21 I knew what would make them, but, not really that surprising after all that, and who deserves to be despised after 5 decades of experience, is, the transition looks to be as ugly as a steam boiler exploding.

I was asking myself the day before yesterday once again what could be done about this dynamic. Well, if people don't care, nothing. I know what I have done, which is something, but if everybody contributed practically as much as I have so far, there wouldn't even be enough food. Then again there might still be time and my orchard is growing. No, there is no opportunity connected with trying to escape it, everything accelerates towards the crash, but those who understand the crash and who and what drives them into it, don't need that kind of an opportunity. So, that's all there is. We all have a number of preconceived notions and there is a lot of truth to them, but at the same time our lives provide challenges and what will be preconceived about us in the future depends on how we handle them.

* should in my mind of course means by the will of God. Many people laugh about it. Not once though something that I thought should happen, hasn't happened, lest of course when hypothesising.

Labels: , , , , , , , , , , , , ,

4. April 2025

Heimliche Menschenführung

Einige der Menschenführungsverhältnisse können heimlich bestehen, womit ich meine, daß der Führer, wiewohl dem Geführten seine Führung nicht bekannt ist, sich ihrer Wirkung, also daß sie überhaupt eine besitzt, sicher sein kann. Wenn wir die fragliche Tafel betrachten, bequemerweise in  folgender Form,

Handlungs-
strategie
Anpassung Recht-
fertigung
behelfen
Inspektor - nutzbarmachender Rekrut Herr - begegnender Diener Investor - ausrichtender Protegé
anbieten Beherbergender - entdeckender Gast Prüfer - befriedigender Kandidat Direktion - berücksichtigender Gehorsamer
belohnen Sieger - einstellender Duldender Auftraggeber - umsetzender Auftragnehmer Abrichtender - rechenschaftgebender Gefügiger

sehen wir, daß niemand einer Belohnung Folge leistet, ohne zu wissen, daß er belohnt wird, denn auch wenn es uns manchmal scheinen mag, daß wir belohnt werden, werden wir, ohne genaueres zu wissen, dem doch nicht Folge leisten. Bei Angeboten ist es hingegen nicht nötig, daß sie uns als solche bewußt sind, um sie anzunehmen. Allerdings sind sie einem Gast stets bewußt, da das Angebot in seinem Fall in der bloßen Duldung bei Einordnung besteht, und wenn bei einer suggerierten Haltung niemand da wäre, dessen Umgang sie bedingte, ist eine Entdeckung auf ihrer Basis mehr als fraglich, da wahrscheinlich witzlos und potentiell gefährlich. Wird hingegen nur eine erwartete Befriedigung vermutet, so ist es nicht ungewöhnlich, wenn der sich als beobachteter Anwärter Wähnende sie vorsorglich befriedigt.

Und auch beim Behelfen muß es uns nicht bewußt sein, daß wir beholfen wurden, um uns behelfen zu lassen. Allerdings verzichtet ein Diener darauf, seine Erfahrung selbst zu bestimmen, und nur ein Herr, welchem er vertraut, kann ihn dazu bringen.

Es bleiben also neben dem Anwärter nur noch drei weitere gewähnte Rollen,
  • der heimliche Rekrut, welcher sich als ausgesetzten Vorkoster wähnt und sich für das Aufgreifen wappnet,
  • der heimliche Kandidat, welcher sich als beobachteten Anwärter wähnt und vorsorglich befriedigt,
  • der heimliche Protegé, welcher sich als aus eigener Kraft ohnmächtigen Spielball wähnt und sich mit einem partiellen Rückzug aus der Begegnung, und damit einhergehend aus der Berücksichtigung, abfindet, und
  • der heimlich Gehorsame, welcher sich als eingesperrtes Produkt wähnt und sich für das Einsetzen überzeugt, indem er nach jedem eingesetzten Verfahrensschritt darauf achtet, was jener für den nächsten bedeutet.
Beispiele solcher heimlich Geführten sind
  • Patienten, welche als Vorkoster ohne ihr Wissen neue Arzneimittel ausprobieren,
  • Künstler, welche als Anwärter darauf hoffen, entdeckt zu werden, oder Philanthropen, welche hoffen, daß ihnen die Mitgliedschaft in einem privaten Verein angetragen wird,
  • Katholiken, zum Beispiel Alfred Hitchcock, welcher mit seiner späteren Frau Fedora-gemäß zum Spielball des Ringens um die englischsprachige öffentliche Meinung wurde, und
  • die Crew der USS Enterprise als Produkte Kieran McDuff's in der Star Trek: The Next Generation-Episode Conundrum - ähnlichen Argwohn verspüren mittlerweile nicht Wenige gegenüber der gegenwärtigen irdischen geschichtlichen Entwicklung als Produkte deren Lenker.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

31. März 2025

Sich identifizierende gemeinschaftliche Handlungshintergrundsbildungen

Die gemeinschaftlichen Handlungshintergrundsbildungen (Seelenanregungen) neigen dazu, sich mit den kulturellen Herrschaften zu identifizieren und den für sie charakteristischen Glauben zu üben,
  • das Buhlen mit Erlebniskulturen, wobei es den Glauben an die Wahl übt, indem es nach Modernität trachtet,
  • das Hinweisen mit Repräsentationskulturen, wobei es den Glauben an die Verwandlung übt, indem es nach Exemplarizität trachtet, und
  • das Probieren mit Willenskulturen, wobei es den Glauben an die Bestimmung übt, indem es nach Beschlagenheit trachtet.
Und so treten die von kulturellen Herrschaften geprägten Jugendlichen denn auch auf,
  • die von Erlebniskulturen geprägten prahlerisch fragend, ob der Andere auf dem Laufenden ist,
  • die von Repräsentationskulturen geprägten korrekt ihren Landesstandpunkt vertretend und
  • die von Willenskulturen geprägten Anderen mit Projektvorschlägen zur Seite springend.
Ersteres findet sich natürlich vielerorts, nicht zuletzt bei Kindern reicher Eltern, das zweite tritt hingegen genau dort auf, wo es auftreten sollte und auch letzteres findet sich erwartungsgemäß bei chinesischen Entwicklungshelfern und deutschen Technikbegeisterten (Autobahnen, Raketen und so weiter).

Von hier aus läßt sich übrigens der Kontrast zwischen Proporz- und Entwicklungsprinzip der Technikwertschätzung und -liebe schön erkennen. Resultieren tut er daraus, daß die gemeinschaftliche Handlungshintergrundsbildungen die kulturellen Herrschaften revidieren und also
  • die Buhlen stolz auf die Modernität der Erlebniskultur sind, welche sie aufgreifen,
  • die Hinweisenden die Exemplarizität der Repräsentationskultur wertschätzen, welche sie aussetzen, und
  • die Probierenden die Beschlagenheit der Willenskultur lieben, welche sie einsetzen,
was die kulturellen Herrschaften wiederum berücksichtigen müssen, wenn sich die gemeinschaftlich ihren Handlungshintergrund Bildenden mit ihr identifizieren sollen, was ihr Tagwerk, ihr obliegendes Handeln, Zurechtfinden, Beschäftigen und Vorgeben, bestimmt.

Labels: , , , , , , , , , ,

25. März 2025

Drei Zukunftsvisionen

Die unterschiedlichen kulturellen Herrschaften treten mit wachsendem technischen Potential zunehmend klarer hervor, so daß sich mittlerweile bereits die Szenarien erkennen lassen, auf welche sie zusteuern, welche Visionen ich hier präsentieren möchte.

Beginnen möchte ich mit Europa, also der Repräsentationskultur. Insofern sich eine Repräsentationskultur darauf verlegt, Ordnung zu stiften, ist sie hinsichtlich der regionalen Entwicklung auf den Proporz angewiesen, und das Seine für die Ordnung zu tun, ist tief in die Normen der Europäer eingeschrieben, doch indem die Ordnung also nach autoritativen Beziehungen gestiftet wird, werden jenseits dieser liegende Entwicklungen zu Integrationsherausforderungen, und es mag der Eindruck entstehen, daß der Sinn der ganzen ehrenwerten Gesellschaft lediglich darin besteht, die Ehrenmänner in Amt und Würden zu halten.

Ein Venture Capitalist kann eine neue Geschäftsidee unverbindlicher unterstützen als eine lokale Autorität, und deshalb hinkt die Innovation in einer Repräsentationskultur naturgesetzlich jener in einer Erlebniskultur hinterher, und weil sie hinterhinkt, wird sie ständig von jenseits ihrer Autorität liegenden Entwicklungen bedroht, und es ist leider so, daß, je mehr sie sich bedroht fühlt, sie zu desto mafioseren Methoden greift.

Die europäische Zukunftsvision besteht also darin, den eigenen Lebensstandard mithilfe von Bestechung und Erpressung zu erhalten, und ich rede nicht nur von Handwerkern, welche sich an Witwen bereichern, und da die Welt gegenwärtig tripolar ist, bieten sich den Europäern auch gute Chancen, sich einmal der einen und einmal der andern Seite anzudienen.

Allerdings ist Europa auf Afrika als Rohstofflieferanten angewiesen, und das wird seine Verhandlungsposition zunehmend schwächen.

Ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Atlantiks, treibt Amerika, also die Erlebniskultur, eine Umwälzung seiner Produktionsverhältnisse voran, welche einerseits Ausdruck ihrer ist, aber andererseits auch willenskulturelle Elemente, wie zunehmende Planwirtschaft, enthält. Es stützt sich dabei gleichermaßen auf Disruption, wie es von ihr bedroht wird, und es bedroht, wie schon gesagt, auch Andere durch sie, tatsächlich alle.

Und schließlich China als dominante Willenskultur, welches den amerikanischen Fortschritt pariert und die Abgehängten aller Länder organisiert.

Wenn Europa weiterhin einzig auf Afrika setzt, wird es Amerikas Bedingungen erfüllen müssen und sich vor aller Augen in einen mafiosen Satrapen verwandeln. Wenn es seine Außenpolitik hingegen unabhängig gestaltet, wird es wenigstens eine Weile beträchtlichen Einfluß auf die Geschichte nehmen können.

Das alles ist, soweit es den Westen betrifft, dystopisch, und China kommt die Erlöserrolle geradezu von alleine zu. Sein muß es aber nicht, Europa könnte seine Vielfalt umarmen, anstatt von ihr zurückgehalten zu werden und sich zu immer amoralischeren Strategien zu versteigen, Europa könnte die Wahrheit schätzen, anstatt offen Lügen zu verbreiten, welche eine Suchanfrage widerlegt, Europa könnte sich so sein lassen, wie seine Menschen gerne wären, ja, es verlöre Macht und Wohlstand, aber seine Position verbesserte sich, es würde nicht angegriffen werden, wir leben in einer tripolaren Welt, ein solcher Angriff würde das Gleichwicht der Pole nicht nur partiell, sondern gänzlich verschieben, und dem würde begegnet. Der gegenwärtige Aktivismus ist überflüssig wie ein Kropf. Es steht uns frei, den Vorteil anzunehmen, welchen uns ein anderer gewährt, und wenn wir vergleichsweise viele interessierte Partner haben, müssen wir uns dafür nicht schämen. Es ist wirklich so, daß, wenn wir unseren Administratoren ihren mafiosen Willen geben, wir einzig China zur Hoffnung der Welt aufbauen und unseren Kontinent im Nebel versinken lassen.

Ich habe aus den Gründen, welche heute zu Tage treten, vor vierzehn Jahren vorgeschlagen, Europa in zwei Teile zu teilen, also um  die historischen kolonialen und oligarchischen Interessen loszuwerden, im Klartext Frankreichs, aber das war selbstverständlich nicht realistisch und diente auch nur dem Zweck, den Gedanken zu transportieren, daß wir diese Strukturen nicht brauchen. Jetzt können wir sie bestaunen, ihre Geringschätzung der Menschen, ihrer Intelligenz im besonderen, ihre Anmaßung ihrer Autorität, ihre moralische Tiefe, welche über die Zukunft der Menschen, welche sie bewegen, wie über sie schützende Sandsäcke verfügt.

Im Nachhinein hat sich daran etwas grundsätzliches erwiesen: Ein schöner Traum mag zwar nicht direkt wahr werden können, aber das in ihm liegende Unbehagen klarer, bis es kein Träumen mehr ist, sich mit ihm auseinanderzusetzen, sondern praktisch geboten.

Stoff genug für einen, ich möchte sagen, interessanten Roman. Wiederum, ich gebe keinen konkreten Rat, sondern transportiere einen Gedanken, nämlich daß die andern, wer auch immer sie sein mögen, welche Macht haben und den Anspruch, die Zukunft zu gestalten, bereits vor einer ausgemalten Leinwand stehen.

Labels: , , , , , , , , , , ,

16. Februar 2025

Bestürztheit als Verteidigungsschwierigkeit der Handlungsstrategien und Begrüßung als ihre -leichtigkeit

Der vorige Beitrag hat mich zu der Einsicht geführt, daß das Beschäftigen mit der Verteidigungsleichtigkeit des Nutzbarmachens für bestimmte Vorhaben und das Ausrichten mit seiner -schwierigkeit zusammenhängt, indem im letzteren Fall die Umstände, von welchen für bestimmte Vorhaben nutzbarmachbare Entwicklungen abhängen, in Gefahr sind.

Dies läßt sich wiederum symmetrisch verallgemeinern, wiewohl es beim Entdecken eine kleine Schwierigkeit gibt, welche aber nicht hindert, jetzt schon eine kleine Betrachtung über das Begrüßen anzustellen: Indem sich mit den Handlungsschritten unbeschwerte Handlungsstrategien verbinden, lassen sich auch Begrüßungen auf sie zurückführen, nämlich
und entsprechend die Bestürztheiten auf die Rechtfertigungen, nämlich
  • die Betretenheit auf das Ausrichten als Ausdruck der Schwierigkeit des Nutzbarmachens und Gegenteil des Aufsuchens,
  • die Beklommenheit auf das Berücksichtigen als Ausdruck der Schwierigkeit des Entdeckens und Gegenteil des Aufbrechens und
  • die Besessenheit auf das Rechenschaftgeben als Ausdruck der Schwierigkeit des Einstellens und Gegenteil des Zugehens.
Im Falle der Betretenheit haben wir dies bereits verstanden, bei der Beklommenheit besteht wie gesagt eine kleine Schwierigkeit und bei der Besessenheit auch, allerdings anderer Art.

Die Schwierigkeit beim Entdecken besteht darin, daß es zunächst einmal nicht klar ist, wodurch es gehindert werden könnte, beziehungsweise was überhaupt sein Ziel ist. Das Ziel des Entdeckens, also, besteht darin
sich auf eine Theorie (Haltung, Weltanschauung) stützend zu leben und diese auf ihr aufbauend zu erweitern,
wozu wir sie berücksichtigen müssen, denn wenn wir es nicht tun, ergeben sich unerwünschte Umstände, welche die korrekte Zurückführung des Entdeckten auf die Umstände, welche sie begleiten, stören. Entdecken tun wir nämlich nur wiederkehrende Ordnungen, eine Höhle ändert ihren Platz nicht und eine chemische Formel gilt nur für Chemikalien ohne Verunreinigungen.

Somit verstehen wir nun also auch, was es heißt, die Entdeckbarkeit einer bestimmten Ordnung, welche in einer Haltung kodiert oder in einer Theorie oder Weltanschauung beschrieben ist, in einer Entwicklung zu verteidigen, und daß dies schwerfallen mag, worin gerade Beklommenheit besteht. Allerdings kommt es hierbei noch zu einer weiteren Anomalie, denn was die Beklommenheit betrifft, ist uns nicht in erster Linie an einer bestimmten Theorie gelegen, sondern an gewissen rudimentären Ordnungen, so daß wir zwar zunächst angespannt konzentriert berücksichtigen, um eine Begleiterscheinung auszulösen, welche uns weiterhilft, aber schließlich zu willkürlichen Vorgaben greifen, in der Hoffnung, daß uns unsere Theorie im Wege steht - wir nennen das dann, seine Nerven zu verlieren.

Die Schwierigkeit des Einstellens schließlich ist zwiefältig:
  1. brauchen wir Abzielungen, welche etwas bewirken, und
  2. müssen wir wissen, was sie alles bewirken,
um die Einstellbarkeit unserer Haltung durch eingesetzte Abzielungen zu verteidigen, und zu letzterem Zweck geben wir uns Rechenschaft. Der Grund, warum wir nicht bewirken, ist dabei derselbe wie der, warum wir nicht wissen, was wir bewirken, nämlich eine unzureichende Erfassung des Seins, demgemäß uns bald etwas in dieser unerfaßten Dunkelheit besitzt, über was wir uns Rechenschaft geben, etwa in Form von Gebeten und den Bedingungen ihrer Erhörung.

Worauf der Gegensatz zwischen Zugehen und Besessenheit also hinausläuft, ist, seine Gehießenheit entweder zu einer nachgeordneten Fußnote der Welt zu machen, oder die Welt ihr auszuliefern, und unsere Kultur zeigt wenig Verständnis für letzteres, weder ihr Materialismus, noch ihr Freiheitsbegriff, noch auch ihr Gefühlspessimismus, nach welchen die Freiheit eines Christenmenschen darin besteht einzusehen, daß er seinen Frieden der Ordnung der Materie verdankt, und entsprechend seine Gefühle als einen bösen Spuk aufzugeben oder jedenfalls zu relativieren.

Post Scriptum vom selben Tag. Ich habe
  • die Betretenheit durchgehend der Lust,
  • die Besessenheit durchgehend der Achtung und
  • die Beklommenheit durchgehend der Sorge
zugeordnet und vor diesem Hintergrund sind die Stellungen der Besessenheit und Beklommenheit in diesem Beitrag vertauscht, aber ist es klar, woher dieser Symmetriebruch kommt:
  • sich zu beschäftigen heißt, sich über die Umsetzbarkeit seiner Vorhaben keine Sorgen zu machen,
  • sich vorzugeben nicht, sich über die Begegenbarkeit seiner Erfahrung keine Sorgen zu machen, sondern über die Verfeinerbarkeit seiner Haltung, und
  • sich Rechenschaft zu geben nicht, sich über die Ermeßbarkeit nach seiner Haltung keine Sorgen zu machen, sondern über die Bewirkung seiner Erfahrung.
Insbesondere pendeln
  • Traditionen also zwischen Betretenheit und Aufsuchen, während sie ihre Erfahrung bilden,
  • Schwärme zwischen Beklommenheit und Aufbrechen, während sie ihre Haltung bilden, und
  • Arten zwischen Besessenheit und Zugehen, während sie ihre Vorhaben bilden.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

7. Februar 2025

Die politischen Erscheinungen des Interesses der übrigen Seelenteile an Schwärmen

Das Interesse der Lust an Schwärmen ist der Machtgewinn und das der Sorge jener an der Ordenbarkeit der Umstände.

Der Grund, warum sich größere Schwärme bilden, obwohl die Vorlieben ihrer Mitglieder mit zunehmender Größe immer weniger übereinstimmen und der erzielte Grad an Übereinstimmung also immer unbefriedigender wird, ist, daß sie um so mächtiger werden, je größer sie sind, und damit zusammenhängend fähig, die Lebensumstände zu ordnen.

Jedoch unterscheiden sich die politischen Erscheinungen abhängig vom Motiv: Die Machtgier zieht verläßlicher zur Größe, wenn sie zieht, doch zugleich zieht sie unzuverlässiger, nämlich nur bei Erfolgen. Bleiben diese aus, zerplatzt der aufgeblasene Schwarm, wohingegen sich Schwärme, welche danach trachten, ihre Umstände zu ordnen, langsamer, aber zugleich auch bleibender entwickeln, bedingt durch ein Verständnis, nach welchem Frieden mehr bedeutet als Sieg.

Jedoch gibt es auch diesbezüglich wieder einen Unterschied, nämlich ob das vertiefte Verständnis lediglich die Ursachen zukünftiger Niederlagen miteinbezieht, oder ob es dem Streben der Sorge gemäß, Frieden als Erfüllung des Gehießenen betrachtet.

Ersteres zieht wiederum verläßlicher in Richtung Größe, doch zugleich nicht minder überhaupt, was zu größeren Schwärmen führt, deren Mitglieder einen geringeren Grad an Übereinstimmung ihrer Vorlieben tolerieren, was sich unmittelbar in elementareren Entwicklungsansprüchen an den Schwarm zeigt.

Gleichzeitig begrenzt ersteres aber auch die Lebensdauer von Schwärmen, ob es letzteres nun überwiegt oder nicht, denn wie jede Organisation ist ein Schwarm dem funktionalen Zykel unterworfen und gerät also schließlich an den Punkt, an welchem die Ordnung des Bisherigen die Bewältigung des Dazukommenden verhindert, und sobald dies erkennbar wird, zerfällt der Schwarm.

Damit ein machtgieriger Schwarm platzt, muß er versagen, und damit ein ordenswilliger Schwarm, dessen Ordnung überlastet wird, und der also bereits versagt, eine bessere Ordnung finden kann, muß er die Vorzüge und Nachteile möglicher Ordnungen frei erörtern, womit die politischen Zustände und Übergänge, welche auf dem Interesse der übrigen Seelenteile an Schwärmen beruhen, im Groben beschrieben sind.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

5. Februar 2025

Untertanen

Es gibt durchaus Menschen, welche sich derart mit ihrem kulturelles Untertanentum identifizieren, daß es ihr Weltbild und ihre Ethik bestimmt, nämlich
  • sich Durchschlagende, welche ihre Unterstellung unter eine Erlebniskultur derart verinnerlicht haben, daß sie das Leben als Parcours betrachten und sich ihm zu verweigern als kardinale Sünde,
  • Schauspieler, welche ihre Unterstellung unter eine Repräsemtationskultur derart verinnerlicht haben, daß sie das Leben als Theaterstück betrachten und es nicht mitzuspielen als kardinale Sünde, und
  • Arbeiter, welche ihre Unterstellung unter eine Willenskultur derart verinnerlicht haben, daß sie das Leben als Arbeit betrachten und sich vor ihr zu drücken als kardinale Sünde.
Von diesen ist selbstverständlich keine Hilfe bei der Verfolgung des Gehießenen zu erwarten, wenn es der Regierungslinie zuwider läuft.

Labels: , , , , , , , , , , ,

22. Dezember 2024

Zur Realität der Zurückdrängung des Leviathans

Die von Donald Trump angekündigte Wirtschaftspolitik, insbesondere das Ziel, das Außenhandelsdefizit der Vereinigten Staaten zu senken, entspricht, so weit ich es absehen kann, tatsächlich der Repriorisierung des staatlichen gegenüber dem Handelsinteresse.

China benutzt das Handelsinteresse in seinem staatlichen, und möglicherweise auch noch andere Staaten, aber für Europa, beispielsweise, ist es eine giftige Krücke, deren Giftigkeit die Vereinigten Staaten eben zum Umdenken bewogen hat, wiewohl erst nach der Entscheidung des Handels, die Regierung als Waffe gegen das Volk zu richten oder jedenfalls richten zu lassen, denn die zentralen Personen der Biden Regierung scheinen mir allesamt von fraglicher Loyalität.

Übrigens, um an dieser Stelle einige meiner früheren Einschätzungen zu kommentieren: Statt Assad hat Biden gleich Putin die Stirn geboten, weshalb Assad einstweilen davonkam, doch nach dem 7. Oktober letzten Jahres ist er Iran zu nah, um nicht von Trump mit hineingezogen zu werden, weshalb die Armee sich mit den neuen Verhältnissen arrangierte. Und was die Wahl des eigenen Geschlechts betrifft, so ist sie amerikanischer, als ich es zunächst meinte, jedoch wohl nicht gänzlich natürlichen Ursprungs. Wie mir nämlich klar wurde, als ich wieder einmal The 40 Year Old Virgin sah:
Die amerikanische Lebensauffassung besteht darin, in geforderte Rollen zu schlüpfen, um Geld zu verdienen, und Geld auszugeben, um in selbstgewählte Rollen schlüpfen zu dürfen.
Es ist ein böser Witz der Geschichte: Der französischen Professionalität wurde ein Anreiz für die verstockten Nordeuropäer beigesellt - und nicht nur für sie, wie Mel Brooks hinsichtlich der spanischen Inquisition in History of the World: Part I ausführt (der einzige relevante Teil des Films).

Wenn Trump nun also ernst macht, bieten sich den Europäern zwei Möglichkeiten, nämlich es ihm entweder gleich zu tun, und ihre staatlichen Interessen zu priorisieren, oder die Handelsinteressen zu verteidigen und einen Handelskrieg gegen die Vereinigten Staaten zu führen, wozu sie aber auf China und andere Produzenten angewiesen sind.

Entscheiden sie sich für letzteres, wonach es bisher aussieht, werden die Vereinigten Staaten, wo sie nur können, sicherheitspolitische Aspekte hervorkehren, um Chinas wirtschaftliche Unterstützung dieses Kurses zu erschweren, und China wird nach Wegen suchen, aus sicherer Distanz zu drohen. Die Weltwirtschaft zerfällt dabei in zwei Sphären: den direkten Handel mit China und den über ausländische Unternehmen vermittelten, wobei China zugleich Gegner der Handelsinteressen mit ersterer lockt, wie gegenwärtig Rußland, und die Handelsinteressen zu seinen eigenen Zwecken benutzt.

Die Vereinigten Staaten befinden sich also bei einer Repriorisierung in der Rolle des Angreifers und China in der Rolle des Verteidigers, und Europa verdrängt diese Aussicht und erwartet weiterhin auch von den Vereinigten Staaten, für die Hintanstellung seiner staatlichen Interessen belohnt zu werden, doch das Gegenteil wäre der Fall.

Übrigens, wenn Musk was twittert, will er meistens etwas provozieren, und Deutschland mag durchaus als Feindbild aufgebaut werden, was Merz ganz offensichtlich nicht versteht.

Ich würde mir in der jetzigen Situation eine deutsche Regierung wünschen, welche versteht, daß Deutschland gefahrläuft, zu einem bloßen Werkzeug in einem Ringen um Vermessenes zu werden, eine Regierung, welche ihre außenpolitischen Richtlinien unerschrocken formuliert und auf den gesunden Menschenverstand zurückführen kann und insbesondere auf gesundes Eigeninteresse, Sachdienlich- und Verhältnismäßigkeit, aber auch das Vertrauen auf den Menschen und seine Geschichte. Niemand wird sich in der gegenwärtigen Situation mit Ruhm bekleckern, sondern allenfalls mit der Anerkennung künftiger Erfahrung.

Labels: , , , , , , , , , , , , ,

3. Dezember 2024

St. Elmo's Fire (1985)

I was watching St.Elmo's Fire again after about 30 years that I last saw the film, I didn't see it when it came out, I was only 11 then, but I bought myself the soundtrack on vinyl in 1986 and the music still felt fresh, and so felt the entire experience. I think this may be the only film of its kind that I saw when I was young, well, I also saw Ferris Bueller's Day Off, but I didn't see Pretty in Pink or Some Kind of Wonderful, for instance, and maybe I didn't even see The Breakfast Club, and having seen all these films now, also Sixteen Candles, it is striking how different St. Elmo's Fire is from them, as it doesn't focus on persons or types, nor does it convey a clear message like Stick to your kind! or Don't be afraid to hook up with another kind! (Some Kind of Wonderful and Pretty in Pink, respectively). Actually, it makes no effort to give any advice at all and neither does it claim anything about people getting to know each other better.

Seeing it now felt like being a coroner performing an autopsy, but fresh and glorious, like having found the cause of a terminal disease. The protagonists are involved in incredibly stupid pursuits, owing to the fact that they never sat down and asked themselves what life should look like according to them, but instead try to incorporate any half baked ideal that caught their fancy into their lives. The Kirby story is quite harmless, but many of the others trouble in terms of what the world is coming to, because they show - or rather hint at - the consequences of such immature decision making.

It is not clear what the authors thought: This is why you fail., Those are the difficulties of youth., Oh, the drama. - it could be any of that. But since the film itself suggests by its title the latter, I wonder whether Peter Frampton would miss in retrospect the generation that thought that it just ain't right, if that generation had not existed in the 1960s.

It is typical of American culture that no generation has any relevance other than for itself and hence there's never anybody that could possibly think that it just ain't right, and that is of course at the core of this, because if there was any intergenerational transfer of experience, then the pipe dreams and costs would be exposed, and in light of the drama of youth I much prefer Agatha Christie's stance on it, which is: It is always a little difficult., which allows both for help and accepting the role of luck, over the stance that Billy puts forth here, which is: There will come a time in your life, when you will have forgotten about all this., which means to accept that you'll be buried alive soon enough.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

30. November 2024

Germanische Begriffsbildung als kausal phänotypisches Denken

Kausalitätsimplizierende Konsonantenkombinationen
  • +r: ursächlich eingehend
  • +l: Wirkung aufnehmend
  • k+: Stoß
    • eingehend: ablenkend
      Kreis, krumm, Kraut, Kringel, Kranz, Kraft, krank, Kreide (beim Schreiben auf der Tafel)
    • aufnehmend: hinüberspringend(e Kraft)
      kleben, klauen, klagen, klar (Lichtbrechung), klatschen, klopfen, klingen, klug (Eindruck, Einfall), klemmen (Reibung), Kleid (Wärmedämmung)
  • g+: Druck
    • eingehend: widerstrebend => widerstehend
      groß, Gras, grausam (Bitten), grün, graben (der Erde), Grenze
    • aufnehemd: übertragend (übertragene Kraft)
      gleiten, glänzen, glatt, gleich, glitschig, glauben, Gleis
  • p+: wuchtiges Erscheinen
    • eingehend: wuchtig zeigend, hervorspringend
      spratzen, springen, pressen, prall, sprechen, spritzen, sprudeln
  • b+: Erscheinen
    • eingehend: zeigend
      brechen, Brei, Brett (Baumstamm), (eng.) branch, braten (Wasser), brutzeln, bringen
    • aufnehmend: anzeigend (erscheinende Anzeichen)
      blass, bleich, (eng.) blush, bluten, blasen, blühen (des Frühlings), Blume, blind (Tasten), blau (der beleuchteten Luft), bleiben (der Vergangenheit)

  • f+: Fluß
    • eingehend: aufwirbelnd
      frei, frisch, frech, fragen, fromm, Friede, froh, Frau, Freund, früh
    • aufnehmend: kanalisierend
      fliegen (die Luft), fließen, Fleiß (die Schaffenskraft), pflegen, flach (Sedimente, Lava)
Phänotypenimplizierende Konsonantenkombinationen
  • schm: oberflächlich
    anschmiegen, schmecken, schmerzen, schmelzen, schmieren, schmeißen (ein Netz, Tuch), sxhmäxhtig, schmachten (nicht eingehend), schmähen, Schmach (Ansehen), schmal
  • zw: gespalten
    zwei, zwischen, Zweig, Zwiebel, Zwetschge (Fruchtfleisch und Kern, im Gegensatz zur Pflaume), zwingen (Wille).

Labels: , , , , , , , , , , , ,

19. Oktober 2024

Zum Genügen an der Zeit

Ich war einmal wieder in Deutschland, und schon bevor ich losgefahren war, hatte ich einen Riesenstreß, und nach ungefähr drei Wochen Streß bin ich geistig etwas unter die Räder gekommen, was man auch an den Beiträgen der vorigen Woche sehen kann. Andererseits sind sie nicht so schlecht geraten, daß ich mich ihrer schämen müßte, und außerdem bin ich zu einem tieferen Verständnis meiner Familiengeschichte gelangt.

Ich schrieb, daß der Lebenssinn darin bestehe, die Ge- oder Verhießenheitsgefäße zu formen, wobei sich seine Unterschiede aus unserer Gehießenheit ergäben, was zu einem Kreisschluß führt, wenn wir unser Gewissen uns unseren Lebenssinn heißen lassen, wie es ja auch tatsächlich geschieht. Zu seiner Auflösung muß das Geheiß unseres Gewissens, welches für die Formung der Art verantwortlich ist, näher bestimmt werden, und das wurde es gewissermaßen auch schon, aber auf eine sehr indirekte Weise, weshalb ich mit Rückgriff auf den vorigen Beitrag die Unterschiede im Lebenssinn hier wie folgt vereinfachen möchte, nämlich ob (und wie) es uns vorrangig um
  • die Kameradschaft in einem Schwarm,
  • die Geistesverwandtschaft in einer (selbstentsprechenden) Art oder
  • die Herrschaftlichkeit in einer Tradition
geht.

Theoretisch kann es uns an jeder dieser Wertschätzungen genügen oder nicht genügen, praktisch aber müssen wir uns ihr zuliebe für eine entscheiden, an welcher es uns am wenigsten genügt, und jene bestimmt dann den generativen Zykel, in welchem wir aufgehen,
  • die Kameradschaft jenen des Zeitalters der Wacht,
  • die Geistesverwandtschaft jenen des Zeitalters der Wunder und
  • die Herrschaftlichkeit jenen des Zeitalters der Werke,
und wie wir also zu erwarten haben, gibt es somit etliche Fälle, in welchen wir nicht in unserer Zeit aufgehen, und welche ich nun, mit Ausnahme jenes, in welchem bereits alles dem allgemeinen Urteile nach zum Besten bestellt ist, behandeln werde, wiewohl aus dem folgenden auch ersichtlich sein sollte, was in jenem einzutreten vermöchte.

Bevor ich die verbleibenden Fälle aber durchgehen kann, muß ich die ebenfalls etwas unklar gebliebene Theorie der erwägend-erwählenden Daimonen präzisieren, denn wir greifen gerade deswegen zu diesen Verhaltensmustern, weil sie es uns erlauben, in einer uns fremden Zeit zu überleben.

Genauer gesagt besteht das Ziel des
  • betretenden Daimons in der Herstellung von Kameradschaft durch daimonische Arrangierung, das heißt die Positionierung von Fremden, um sie begegnen zu lassen, insbesondere aber die eigene Positionierung, um von Fremden begegnet zu werden,
  • verwickelnden Daimons in der Herstellung von Geistesverwandtschaft durch daimonische Klärung, das heißt die Überzeugung von Fremden, um sie ermessen zu lassen, und
  • versetzenden Daimons in der Herstellung von Herrschaftlichkeit durch daimonische Erhebung, das heißt die Wappnung von Fremden, um sie umsetzen zu lassen.
Diese Verhaltensweisen treten also in den drei Zeitaltern auf, nämlich im Zeitalter der
  • Wunder
    • daimonische Wappnung in der Gewährungsherrschaftlichkeit bei fremdem Genügen und
    • daimonische Arrangierung zum Wandel des Zeitalters bei ungenügender Kameradschaft,
  • Wacht
    • daimonische Klärung in der Anerkennungsgeistesverwandtschaft bei fremdem Genügen (Einführung neuer Götter) und
    • daimonische Wappnung zum Wandel des Zeitalters bei ungenügender Herrschaftlichkeit (Technologietransfer, etwa an rückständige Germanen), und
  • Werke
    • daimonische Arrangierung in der Unterstützungskameradschaft bei fremdem Genügen und
    • daimonische Klärung zum Wandel des Zeitalters bei ungenügender Geistesverwandtschaft.
Dies sind indes noch nicht alle Fälle, und der Übersicht halber seien sie alle noch einmal der (un)genügenden Wertschätzung nach aufgeführt.

Kameradschaft
  • genügend
    • daimonische Wappnung für die Gewährung des Zeitalters der Wunder
    • daimonische Klärung für die Anerkennung des Zeitalters der Wacht
    • Aufgehen in der Unterstützung des Zeitalters der Werke
  • ungenügend
    • im Zeitalter der Wunder
      • exzessive Demonstration der eigenen Geistesverwandtschaft
      • Spezialistentum in der Teilhabe
      • daimonische Arrangierung zum Wandel des Zeitalters
    • Aufgehen in der Partnerschaft des Zeitalters der Wacht
    • daimonische Arrangierung der Unterstützung des Zeitalters der Werke
Geistesverwandtschaft
  • genügend
    • daimonische Wappnung für die Gewährung des Zeitalters der Wunder
    • Aufgehen in der Anerkennung des Zeitalters der Wacht
    • daimonische Arrangierung der Unterstützung des Zeitalters der Werke
  • ungenügend
    • Aufgehen in der Bildung des Zeitalters der Wunder
    • daimonische Klärung für die Anerkennung des Zeitalters der Wacht
    • im Zeitalter der Werke
      • exzessive Demonstration der eigenen Herrschaftlichkeit
      • Spezialistentum in der Lehre
      • daimonische Klärung zum Wandel des Zeitalters
Herrschaftlichkeit
  • genügend
    • Aufgehen in der Gewährung des Zeitalters der Werke
    • daimonische Klärung für die Anerkennung des Zeitalters der Wacht
    • daimonische Arrangierung für die Unterstützung des Zeitalter der Werke
  • ungenügend
    • daimonische Wappnung für die Gewährung des Zeitalters der Wunder
    • im Zeitalter der Wacht
      • exzessive Demonstration der eigenen Kameradschaft
      • Spezialistentum in der Aufgabe
      • daimonische Wappnung zum Wandel des Zeitalters (Prometheus, auch wenn ich ihn zuvor anders deutete)
    • Aufgehen in der Kultur (Technologie) des Zeitalters der Werke
Und wenn ich nun auf meine Familie blicke, so sehe ich dort das väterlicherseitige Vorwalten der Geistesverwandtschaft, welche meinem Urgroßvater genügte, meinen Großvater, Onkel und Vetter in den Exzeß trieb und treibt, mich zum Wandel des Zeitalters anspornt und meinen Sohn zur Wappnung für die Gewährung, wie mir scheint. Auch ist meine Wahlheimat dem Umstand geschuldet, daß ich nicht bereit bin, mich vom deutschen Genügen an der Kameradschaft zermalmen zu lassen, wobei mein Urgroßvater meinem Großvater den Exzeß ermöglichte und dieser meinem Onkel und jener meinem Vetter, mein Vater mir aber nicht, und auch mein Vetter scheint nicht mehr gewillt, diese Schiene weiter auszubauen.

Es ist doch irgendwie tragisch, daß Generationen gegen das Ertrinken ankämpfen, ohne zu wissen, wie ihnen geschieht. Die überwältigende Mehrheit der  Deutschen denkt aber, daß das Leben ganz leicht sei.

Labels: , , , , , , , , , , , , , ,

17. September 2024

Die Furcht vor dem Menschen

Die kulturellen Herrschaften lassen sich auch als Vorkehrungen verstehen, um sich vor der unberechenbaren Entwicklung des Menschen zu schützen, insofern die Menschen
  • als Preis für ihre Freiheit gestoßen (auch gestürzt oder gebracht),
  • im Namen der Expertise gefesselt und
  • im Interesse der Autorität klein gehalten werden,
und nur wenn es an einem Ort genügend viele Menschen gibt, welche sich nicht vor den Menschen fürchten, weil sie deren unberechenbare Entwicklung als Gottes Wirken verstehen (als Begriff des Heils, welcher die Menschen heißt: Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος), bestimmen diese Schutzmaßnahmen nicht die dortige geschichtliche Entwicklung.

Die Sowjetunion war eine Willenskultur, und der politische Instinkt in allen ihren Nachfolgestaaten besteht weiterhin darin, potentielle Störenfriede klein zu halten. Auch hier in Estland gilt es als politisch klug, Rußland so klein wie möglich zu halten. Einzig, daß Estlands Möglichkeiten sehr begrenzt sind und die Esten das auch wissen. Sähe ich hier den Wahnsinn ausbrechen, nähme ich natürlich Reißaus. Insgesamt vertraue ich aber auf die Gläubigen, welche sich nicht vor den Menschen fürchten, und deshalb, und nur deshalb, verhindern, daß ihre örtliche Geschichte zum Spielball von Kleinhaltungs- Fesselungs- oder In die Bredouille Bringungsabsichten wird.

Labels: , , , , , , , , , , , , ,

23. August 2024

Die Vorliebe als Belangempfindlichkeit

Die Vorliebe sorgt wie gesehen dafür, daß
  • wir Erfahrungen sammeln, um uns vom Rechten zu überzeugen, und
  • unsere Entwicklungsmuster zuverlässig und
  • variabel sind,
und was die letzteren beiden Facetten betrifft, lassen sie sich als Wertschätzung der Rolle, welche die Belange in einer Gesellschaft spielen, verstehen, wobei eine Gesellschaft, welche von
  • Abhängigkeit bestimmt wird, verbunden ist,
  • Gültigkeit bestimmt wird, durchdacht,
  • Verantwortlichkeit bestimmt wird, geregelt,
  • Versetztheit bestimmt wird, entrückt,
  • Gleichheit bestimmt wird, vertraut, und
  • Zugeordnetheit bestimmt wird, komplex,
wobei letzteres eher nicht von der Vorliebe bewertet wird, da unser Gehirn gerade so assoziiert, wie unsere Lungen atmen und unser Herz pumpt, so daß in der Komplexität vielleicht auch ein möglicher Angriffspunkt besteht, um uns zu überfordern, ohne daß wir uns dagegen wehrten.

Um die verbleibenden fünf Dimensionen besser darstellen zu können, möchte ich sie benutzen, um festzuhalten, in wiefern der nationale Konsens verschiedener Völker von meiner Vorliebe abweicht, wobei ich für letzteren selbstverständlich nicht meine Hand ins Feuer legen kann, ich die betreffenden Völker aber wenigstens besucht habe:

ver-
bunden
durch-
dacht
ge-
regelt
ent-
rückt
ver-
traut
Amerikaner - o - + o
Dänen o o o o -
Deutsche + o + o
o
Esten + - o o o
Finnen + o +
o
o
Franzosen o o o
+ o
Italiener o o - o o
Norweger o o o o o
Russen + - +/- o o
Schweden o o + o -
Spanier o - + o o
Tunesier + o - - o

Labels: , , , , , , , , , , , ,

28. Juli 2024

Riten und Spiritualität der staatlichen Eingliederung

Wir gliedern uns in den Staat ein, indem wir uns
  • seiner Entwicklung anvertrauen,
  • in seine Haltung einbringen und
  • in seine Vorhaben einfinden,
und der Staat bereitet uns für diese Schritte vor, indem er uns
  • uns von seiner Haltung überzeugend an seine Entwicklung und deren Begegnung gewöhnt, beziehungsweise
  • uns zu seinen Vorhaben wappnend zu seiner Haltung und der Einordnung nach ihr erzieht oder
  • uns für seine Entwicklung positionierend für seine Vorhaben und deren Umsetzung aufstellt.
In meinem vorigen Sprachgebrauch bezeichnet Aufstellung also sowohl Gewöhnung, als auch Erziehung oder Aufstellung im hiesigen, das heißt die Vorbereitung zur Eingliederung im allgemeinen.

Wiewohl jeder Staat seine Bürger auf alle drei Weisen für ihre Eingliederung vorbereitet, ist ihm stets nur eine heilig - welche, das hängt vom Zeitalter und/oder der kulturellen Herrschaft ab. Ist ihm die
  • Gewöhnung heilig, wie es Erlebniskulturen und der Vorbereitung auf die Teilhabe im Zeitalter der Wunder entspricht, so feiert er sie in Trancen (vormals Entfremdungen), welche fügend (vormals abschirmend) um die eigene Gewährung beten, und seine Bürger erkennen seine organisationalen Annahmen an und beten für das Amt eines Systemorgans in der Hoffnung auf ein besseres Los (das einzige Amt, um welches im Zeitalter der Wunder gebetet wird),
  • Erziehung heilig, wie es Repräsentationskulturen und der Vorbereitung auf die Lehre im Zeitalter der Werke entspricht, so feiert er sie in Träumen, welche gebietend um die eigene Verwirklichung beten, und seine Bürger verpflichten sich zu ihr und beten für die Bahn des intellektuellen Fortschritts in der Hoffnung auf seinen Segen (die einzige Bahn, um welche im Zeitalter der Werke gebetet wird), und
  • Aufstellung heilig, wie es Willenskulturen und der Vorbereitung auf die Aufgabe im Zeitalter der Wacht entspricht, so feiert er sie in Entrückungen, welche entlohnend um die eigene Spiegelung in der Welt beten, und seine Bürger geloben, sich in die Hand der aufgestellten Zuständigen zu begeben, und beten für diese Gnade (der einzigen Gnade, um welche im Zeitalter der Wacht gebetet wird, und zwar unter der Führung der Orakel).
Trancen finden heutzutage eher nicht statt, aber so mancher Amerikaner mag darum beten, ein Systemorgan zu werden. Träume, Gebete um ihre Verwirklichung und um den Segen des intellektuellen Fortschritts gehören zum normalen staatlichen Erscheinungsbild. Und Entrückungen, Gebet um ihre Spiegelung und die Gnade des aufgestellten Gemeinwesens begegnen in sozialistischen und ehemals sozialistischen Staaten und Regionen, sowie traditionell in Nordeuropa unter dem Einfluß der Mitternachtssonne, wobei traditionell in Nordeuropa lediglich die ersteren beiden begegnen, in Nordkorea lediglich letztere, hier in Estland alle drei (etwa bei mit holladi-holladi-hö-hö-artigen Gesängen unterlegten Sportveranstaltungen) und in der Surrealität der Krim von 2011 wiederum die ersteren beiden, und zwar in ihrer entschiedensten Form: Wenn nur genug Blumenkränze vor Leninbüsten gelegt werden, wird sich der Rest der Welt schon zum Sozialismus bekehren.

Die spirituellen Kräfteverhältnisse werden weiterhin vom Zeitalter der Werke bestimmt, auch wenn sich unsere Regierungen immer weiter von seiner staatlichen Spiritualität entfernen, derart dieselbe nicht bemüht wird, aber weiterhin den Schlüssel zur Zukunft enthält. Die staatliche Spiritualität des Zeitalters der Wunder geht ihm also nicht voran, sondern folgt ihm nach, und der Übergang zu seinem generativen Zykel muß aus der staatlichen Spiritualität des Zeitalters der Werke erwachsen.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Die
  • entfremdete Fügung entspricht dem pflegenden geistigen Pol,
  • träumerische Gebietung dem beschenkten und
  • entrückte Entlohnung dem schöpferischen.

Labels: , , , , , , , , , , , , ,

20. Juli 2024

Kulturelle Herrschaft und Verspieltheit

Es gibt drei Formen der Verspieltheit, welche sich daraus ergeben, spielerisch in ein bahnbrechendes Verhältnis einzutreten und die Haltung des bahnbrechenden Gegenübers aufzunehmen, nämlich
  • alert dem Umgang des Beherbergenden zu entgegnen,
  • skeptisch der Vorhaltung des Siegers (genauer gesagt seinen Vorstellungen davon, welches Verhalten der Duldender er als ihm zuträglich betrachtet) und
  • auslotend den Bestreben des Inspektors,
wobei
  • Bedrängtheit durch Angebote stets dazu führt, sich über die Entwicklungsmuster Gedanken zu machen, in welchen sie bestehen,
  • Betroffenheit durch Belohnungen stets dazu, darüber, welche Haltung sie widerspiegeln, und
  • Beholfenheit stets dazu, darüber, was der Behelfende vorhat.
Parallel dazu neigen die kulturellen Herrschaften dazu, ihre Bürger auf ihre jeweilige Weise zu beeinflussen, nämlich
  • Erlebniskulturen dazu, ihnen Angebote zu machen, damit sie der Entwicklung wunschgemäß begegnen,
  • Repräsentationskulturen dazu, sie zu belohnen, damit sie wunschgemäß ihrer Haltung nach einordnen, und
  • Willenskulturen dazu, sie zu behelfen, damit sie ihre Vorhaben wunschgemäß umsetzen.
Es ist aber nicht unbedingt entscheidend, wie eine Herrschaft ihre Bürger beeinflußt, sondern wie ihre Bürger erwarten, beeinflußt zu werden. Insbesondere sind die Verspielten in
  • den Vereinigten Staaten vorwiegend alert,
  • Rußland vorwiegend skeptisch und
  • Deutschland vorwiegend burschikos,
wobei letzteres die alberne Form der Auslotung eines als leicht erachteten Bestrebens ist, albern, da die Leichtigkeit als Mangel an Zutrauen gewertet wird, welche traditionell die Expertise von Hochschulprofessoren verspottet, indem sie ihnen Bestreben andichtet, und zwar die Bestreben des Militärs, welches sie bezahlt, um ihnen damit ihre eigene Machtlosigkeit unter die Nase zu reiben, also etwa in Kommentaren wie: Sehr gut! Jetzt wo wir den Einfluß des Luftwiderstands auf den parabolischen Flug berechnen können, können wir den Neigungswinkel der Kanonen endlich korrekt einstellen.

Ich muß zugeben, daß ich eine Schwäche für das Burschikose habe, denn wo sich die Verspielten auslotend verhalten, wittere ich Gefahr, weshalb die Burschikosität auch das Pfeifen im Walde im Kriege ist, wie es Ernst Jünger zu Beginn in In Stahlgewittern schildert, wo sich die Gefreiten darüber lustig machen, wen das Artilleriefeuer wohl treffen solle, nur um später zu erfahren, daß es sie selbst treffen sollte. Und wo die Verspielten skeptisch sind, wittere ich Arglist und Unrecht. Und wo sie alert sind, Unverantwortlichkeit und Ziellosigkeit, was daran liegt, daß
  • die übernommene Entwicklung eine Bedrohung für das eigene Gewissen ist,
  • die übernommene Haltung eine Bedrohung für den eigenen (subjektiven) Glauben und
  • das übernommene Vorhaben eine Bedrohung für die eigene Vorliebe.
Ein Land mit burschikosen Verspielten ist also eines, in welchem sich die kulturelle Herrschaft bei der Beeinflussung der Bürger zurückhält, und damit zugleich auch eines, welches relativ offen für von den Bürgern ausgehende Entwicklungen, Haltungen und Vorhaben ist. Freilich, nicht immer lassen sich dieselben, nachdem die Herrschaft sie sich einverleibt hat, noch wiedererkennen, bisweilen entstehen Monster.

Labels: , , , , , , , , , , ,

Zur Front Vorherige Beiträge