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30. April 2021

Gare und ungare Herrschaft

Wie der vorige Beitrag zeigt, geht es
  • beim Einrichten darum, das Gewollte in einer Lage zu bestimmen und die Möglichkeiten, es zu erreichen,
  • beim Einholen darum, die Möglichkeiten dem Willen zu entsprechen zu bestimmen und die sich aus ihnen ergebenden Lagen, und
  • beim Hervorrufen darum, die sich aus Möglichkeiten ergebenden Lagen zu bestimmen und das in ihnen Gewollte.
Gelingt jeweils nur die erste Bestimmung, so heiße die Tätigkeit ungar, gelingen beide, so gar. Ist die Tätigkeit der Herrschenden gar, so folgen die Beherrschten ihnen nach:
  • richten die Herrschenden ein, so spezialisieren sich die Beherrschten durch die Einrichtung beholfen auf die beherrschte Lage,
  • holen die Herrschenden ein, so findet sich der Wille der Beherrschten durch die Angebote der Einholung bedrängt in den herrschenden Willen ein, und
  • rufen die Herrschenden hervor, so vertragen sich die Möglichkeiten der Beherrschten durch die Belohnung der Hervorrufung betroffen mit jenen der Herrschenden.
Indem die Beherrschten also Lage, Willen und Möglichkeiten der Herrschenden übernehmen, kommt es zu generationalem Fortschritt.

Ist die Tätigkeit der Herrschenden hingegen ungar, so kommt es zu keinem generationalen Fortschritt der Tätigkeit, sondern stattdessen zur Garung der Tätigkeit durch die Verlegung der Beherrschten auf solche Umstände, unter welchen die erste Bestimmung besonders leicht fällt und also die Hoffnung begründet, daß irgendwann auch die zweite gelingt:
  • richten die Herrschenden ein, so vertragen sich die Möglichkeiten der Beherrschten durch die Belohnung der Einrichtung betroffen mit ihr, rufen die Beherrschten also gar hervor und garen zur Einrichtung,
  • holen die Herrschenden ein, so spezialisieren sich die Beherrschten durch die Einholung beholfen auf ihr zuträgliche Lagen, richten die Beherrschten also gar ein und garen zur Einholung, und
  • rufen die Herrschenden hervor, so findet sich der Wille der Beherrschten durch die die Angebote der Hervorrufung bedrängt in sie ein, holen die Beherrschten also gar ein und garen zur Hervorrufung.
Statt also Lage, Willen und Möglichkeiten der Herrschenden zu übernehmen, hängen die Beherrschten ihr Fähnlein in den immer gleichen Wind, bis sie schließlich so auf Linie liegen, daß ihnen die Tätigkeit der Herrschenden gar gelingt. Das ist der Gedanke, welcher den Beitrag Herrschaftsform und (Re-)Aktionsmuster verständlich werden läßt.

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Eigenlaufsvarianten

Wenn ich vom Eigenlauf des Ichs spreche, bezeichne ich die zyklische Abfolge von Verfolgung, Einlösung und Auslösung gerne als idealisiert, also als nicht notwendigerweise praktisch so eintretend. Hin und wieder habe ich Gegenbeispiele angegeben, aber über die Muster der tatsächlichen Abläufe habe ich mich nur ein Mal geäußert, nämlich im Beitrag Hypostasen und Holostasen, welcher weiß Gott nicht gerade einfach zu lesen ist und neben diesem Punkte auch noch viele andere behandelt. Aufgrund meiner jüngsten Betrachtungen kann ich einige neue Bezüge zwischen den Besinnungen (Verfolgung, Einlösung und Auslösung) und der Ich-Struktur (Wahrnehmung, Wille und Tat) herstellen, welche es mir insbesondere auch erlauben, die Muster der tatsächlichen Besinnungsabläufe in einfacherer Form anzugeben. Sie stimmen im wesentlichen mit jenen im genannten Beitrag überein, nur das Steuerungsmuster der Fürsorge zerlege ich hier in einen unabhängigen Kopf und einen abhängigen Schwanz, das heißt, der Schwanz muß auf den Kopf folgen, aber der Kopf muß dem Schwanz nicht voraufgehen, sondern kann auf beliebige Weise fortgesetzt werden. Ob dies der Wahrheit näher kommt, weiß ich nicht, es ist auch eine hochgradig technische Frage, doch ist es in jedem Falle bequemer, weil flexibler, bei der Beschreibung von Besinnungsabläufen.

Zunächst möchte ich festhalten, daß es nur zwei verschiedene Verfolgungssituationen gibt:
  1. Wir haben einen Eindruck davon, was wir wollen, vielleicht in Form von etwas Heiligem, und fragen uns, was es ist.
  2. Wir erfassen einen Eindruck, welchen wir einordnen müssen, um unserer Haltung zu genügen, und fragen uns also, unter welchen Begriff er fällt.
Wir können uns aber auf den Standpunkt stellen, daß wir auch im letzteren Falle einen Eindruck davon haben, was wir wollen, nämlich unsere Begrifflichkeit auf Vordermann zu bringen, und daß uns die Klärung des passenden Begriffs die Antwort darauf gibt, was genau es ist, beziehungsweise wie genau es zu bewerkstelligen.

Also können wir sagen, daß die Verfolgung stets dazu dient, unseren Willen zu formulieren. Und damit können wir die verschiedenen Eigenlaufsvarianten wie folgt angeben.

Absichtliche Handlung.

Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Möglichkeit
      Verfolgung         Einlösung


             Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
             Auslösung


Neugierige Handlung.

Lage -Berücksichtigung-> Möglichkeit
      Einlösung


             Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
             Auslösung


Vorstellung.

                         Tat
Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Lage
      Verfolgung         Einlösung


Haltungsänderung.

                   Tat
vorgestellte Lage -Entschließung-> Lage
                   Auslösung


Einsichtsberücksichtigung.

      Tat
Lage -Folgerung-> Lage
      Einlösung


Dies klärt auch die im vorigen Beitrag angedeutete Beziehung zwischen Verfolgung, Einlösung und Auslösung einerseits und Wahrnehmung, Wille und Tat andererseits. Außerdem gibt es eine offensichtliche Beziehung zwischen den zurückblickenden Sinneskategorien und der Ich-Struktur:
  • die Abhängigkeit erfäßt den Willen,
  • die Ordnung die Wahrnehmung und
  • die Verantwortung die Tat,
was wiederum geistige Sphären und Aktionsmuster in Beziehung zu einander bringt:
  • einrichten geht mit empfangen einher, denn beide gehen von der Lage aus,
  • einholen mit verfolgen, denn beide gehen vom Willen aus, und
  • hervorrufen mit studieren, denn beide gehen von Möglichkeiten aus.

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28. April 2021

Die Erziehungsziele der Reaktionsmuster

Ich habe mich bei der Begründung der Reaktionsmuster etwas vergriffen. Rekapitulieren wir in Kürze: Der Eigenlauf des Ichs läßt sich nicht nur als Besinnungskreislauf auffassen, sondern auch als die zyklische Abfolge von Wahrnehmung, Wille und Tat, was selbstverständlich nicht heißt, daß die einzelnen Phasen dann mit einander übereinstimmen (lediglich die Auslösung stimmt mit der Tat überein). Wahrgenommen wird die Lage, gewollt der Wille und die Möglichkeit getan. Die Aktionsmuster bestehen darin, die nächsten beiden Folgen der Lage, des Willens oder der Möglichkeit im so verstandenen Eigenlauf des Ichs zu reflektieren,
  • beim empfangen reflektieren wir, ob wir wollen, was wir empfangen, und welche Möglichkeiten es eröffnet,
  • beim verfolgen, welche Möglichkeiten es gibt, das zu tun, was wir verfolgen, und zu welchen Lagen sie führen, und
  • beim studieren, welche Lagen aus dem entstehen, was wir studieren, und ob wir sie wollen.
Die Reaktionsmuster, nun, ergeben sich aus der Berücksichtigung der nächsten beiden Folgen der Lage, des Willens oder der Möglichkeit: Wenn wir
  • durch Behelfung beholfen sind, berücksichtigen wir in unserer Lage, welche Möglichkeiten wir besitzen, unserem Willen zu folgen, was zur Spezialisierung auf bestimmte Lagen führt,
  • durch Anbietung bedrängt sind, in unserem Wollen, welche Lagen sich aus unseren Möglichkeiten ergeben, was zur Einfindung unseres Willens führt, und
  • durch Belohnung betroffen sind, in unseren Möglichkeiten, ob wir die sich ergebende Lage wollen, was zur Verträglichkeit unserer Möglichkeiten mit unserem Umfeld führt,
und Spezialisierung auf bestimmte Lagen, Einfindung unseres Willens und Verträglichkeit unserer Möglichkeiten sind gerade die Erziehungsziele der Reaktionsmuster.

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Erwartung eines Gutes besteht darin, daß die erbärmlichen Grenzen, welche die gegenwärtigen Hierarchien um unsere Lage, unseren Willen und unsere Möglichkeiten zu ziehen suchen, insbesondere durch Traumatisierung um unsere Möglichkeiten, hinfortgeweht werden werden.

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Liberalisierung und Hierarchisierung

Die Quintessenz des vorigen Beitrags ist, daß es den Menschen stets zu dem zieht, was er als gut erkannt hat. Karl der Große erkannte das staatsbegründende Potential des Christentums und schuf damit die europäischen Gottesstaaten (in Anlehnung an De Civitate Dei von Aurelius Augustinus). Später erkannte die englische Gentry das Potential größerer Selbständigkeit und legte damit den Grundstein der britischen Kolonisation Nordamerikas und Australiens. Ersteres Ereignis war der Beginn der zweiten Phase des gegenwärtigen Glaubenszykels und letzteres der Beginn der dritten, und beide bezeichnen so den Weg, welchen der Glaube nahm, sich in der Welt zu verkörpern, nachdem er Menschen fand, welchen er in seiner jeweiligen Entwicklungsstufe einleuchtete.

Ersteres Ereignis ist ein Beispiel für Hierarchisierung, letzteres für Liberalisierung, doch wenn wir die Dinge auf der weltgeschichtlichen Ebene betrachten, gehen uns bald die Beispiele aus. Wenn gegenwärtig wieder etwas weltgeschichtliches ansteht, wäre allerdings schon viel gewonnen, wenn wir verstünden, welche Art Gut uns zu Liberalisierung zieht und welche zu Hierarchisierung.

Damit verhält es sich aber so:
  • Das erwartete Gut zieht uns zur Liberalisierung und
  • das absehbare Gut zur Hierarchisierung,
Erwartung und Absicht wie im Beitrag Wesentlichkeitserwartung erklärt.

Ich befinde mich in der leicht ironischen Situation, die Hierarchisierung als Gut zu erwarten und gerade deshalb von bestehenden Hierarchien Abstand zu nehmen. Allerdings wird meine Vorfreude wohl getrübt werden, wenn die ersten Hierarchisierungsversuche Gestalt annehmen. Nichtsdestotrotz haben die Menschen viel absehbar Gutes zu verkörpern, bevor das erwartete Gute wieder die Oberhand gewinnt, auch wenn es weltgeschichtlich betrachtet sehr schnell gehen mag.

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27. April 2021

The Lord as judge

God alone recognises the good of everything. Better people recognise it more often than worse. When worse people call upon God to judge better people, God simply ignores them. However, God neither listens unconditionally, when better people call upon him to judge worse. Only when the good under contention has been demonstrated by better people in such a way that even worse people recognise it does God decide the issue.

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Same Old Story

25. April 2021

Leben in unterschiedlichen geistigen Sphären

Einheit
Sinn AuswahlTätigkeit
Gott / Heil Ordnung Gesetz Einrichten
Lebenskreis Abhängigkeit Weg Einholen*
Sein Verantwortung Schicksal Hervorrufen
* von Erfahrungen

Die Tätigkeit beschränkt das Gespräch auf ihre Auswahl, wodurch Verstimmung zwischen den verschiedenen Tätigkeiten entsteht. Ein plötzliches Erwarten des Schönen, Wesentlichen oder Mächtigen weist auf eine Verschiebung der Gewichtung von Einrichten, Einholen und Hervorrufen hin, wobei Einrichten den natürlichen Vorrang vor Einholen besitzt und Einholen den nämlichen vor Hervorrufen, welchen erst geeignete Umstände aufheben. Insbesondere ist es schwierig, sich unter Menschen, welche das Leben einzurichten gedenken, auf das Einholen zu konzentrieren, da dies eine sprachlose Schroffheit in einem hervorruft. Und doch bewertet meine Erwartung die Umstände nun so, daß einzuholen mir am meisten verspricht.

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23. April 2021

Wesentlichkeitserwartung

Wenn ein Mensch einen anderen liebt, so spürt er seine Abhängigkeit von ihm, daß er wesentlich für ihn ist, und wer solches spürt, von dem sagen wir, daß er verliebt ist. Es gibt ein verwandtes Gefühl, welches genauso selten ist, nämlich die eigene Abhängigkeit als solche zu spüren und sich zu fragen, was wohl das eigene Leben ist, was sich als wesentlich für einen erweist, und welches ich also als Wesentlichkeitserwartung bezeichnen möchte.

Heute ist der dritte Tag meines Lebens, an welchem ich dieses Gefühl verspürt habe. An dem ersten Tag fuhr ich durch Nordestland und bewunderte Wiesen voller Trollblumen. An dem zweiten ging ich durch einen sumpfigen Wald in unmittelbarer Nähe meines Hauses und hielt meine Gedanken dabei im Beitrag Von den vollständigen Wahrnehmungen fest. Und heute ging ich meine übliche Runde und fragte mich, was mir dabei begegnete.

Zum einen liegt es am Wetter, am Sonnenschein, am frischen Gras, alles glänzt, alles wird wieder bunt, der Waldbolden ist mit Schneeglöckchen geschmückt. Zum anderen liegt es am vorigen Beitrag: Ich habe mich von den selektierten medialen Darstellungen losgerissen und der Erwartung vertraut, daß es eine klarere Auffassung gibt, welcher die Welt folgen muß.

Es ist der Glaube daran, daß sich das Faktische aus hinreichender geistiger Höhe meistern läßt, selbst wenn die Macht in anderen Händen liegt.

Und da der vorige Tag bereits zwölf Jahre zurückliegt, möchte ich noch einmal die dort verwendeten Begriffe den derzeitigen gegenüberstellen. Schwierig ist es nicht: Die Erwartung bezieht sich auf Verfolgung und Einlösung und die Absicht auf die Auslösung. Die Erfahrung hingegen bezieht sich auf die autonome Anschauungs- und Verstandesleistung. Man vergleiche dies auch mit dem im Beitrag Hypostasen und Holostasen Gesagten, und wo ich gerade dabei bin: Die Adäquanz tritt in all ihren Formen wie die Sicherheit im Eigenlauf des Ichs auf.

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22. April 2021

We're all living in an Amiga demo, Amiga demo, Amiga demo.

A society organised like a pack of wolves and proud in its ways will tear itself completely to pieces, if the competing factions are of similar strength, but see no merit in the other.

A good part of evil consists of befuddlement.

Breath Control by Virgill from the Misery dentro by Masque
(in reference to the novel by Stephen King)

Postscript from the following morning. Lest somebody thinks I'm making it up. Voilà, it's 1993 again.

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Fear not them which kill the body, but are not able to kill the soul.

I never knew what a man was supposed to be, I never wanted the responsibility,
but you know it seems, that the situation's getting serious.


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21. April 2021

Eesti elamise viis oder das Heil im Spiegel

Wie ich schon zuvor sagte, ist das Leben in der Peripherie der Zivilisation eklektisch. Hier möchte ich einen Wahrnehmungsunterschied betrachten, welcher sich aus dieser Eklektizität ergibt.

Wenn man die Welt aus der Ferne der Peripherie betrachtet, mag der eigene Einfluß auf ihren Lauf gering erscheinen, so daß man sich darauf verlegt, das herauszupicken, was einem gefällt, und ansonsten argwöhnisch darauf zu achten, was einen umspült und wie man mit ihm fertig werden könnte.

Mit anderen Worten wird das Heil nicht als Auftrag, die Welt zu gestalten, erfahren, und sei es nur im Gebet für diese Gestaltung, sondern lediglich im Spiegel der Menschen, welche die Welt ihm gemäß gestalten. Das macht das eigene Leben sehr einfach. Auf der einen Seite steht der eigene Geschmack und was er heischt, und auf der anderen Seite steht die Welt und was sie heischt. Und so bespricht man sich denn auch über den eigenen Geschmack und notwendige gemeinschaftliche Maßnahmen zur Behauptung in der Welt.

Aufgrund dieser Abgeschiedenheit vom Heil ist der Lebenskreis die höchste Erscheinungsweise Gottes, und entsprechend aufmerksam wird er wahrgenommen. Und weil das Heil als Auftrag unbekannt ist, gibt es auch kein Gefühl, ihm nicht gewachsen zu sein, das heißt kein Gefühl der Albernheit (Modus der Unsicherheit). Das höchste Verständnis betrifft den Weg zum Gefallen durch die Wogen der Zeit.

Mich hat dieses Umfeld nicht vom Heil geschieden, nur von Gleichgesinnten, welcher ich indes bis heute nicht bedurfte. Und doch ist es unverantwortlich, in der Gefahr auf etwas anderes zu vertrauen, als auf die Menschen, welchen das Heil etwas bedeutet, da Gott einen Bund mit ihnen geschlossen hat.

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20. April 2021

Eine kleine Phänomenologie der Diktatur

Kennzeichnend für die Diktatur ist der Zusammenbruch des öffentlichen Vertrauens auf die gesellschaftlichen Regeln. Doch indem Regeln durch Diktate ersetzt werden, verliert die Gesellschaft an Ordnung und Effizienz, was der Diktatur in den Augen aller zivilisierten Völker etwas cartoonmäßiges verleiht: Ihr ererbter Instinkt macht sich über Planungsverläufe lustig, welche ihr Verstand aus dem Stand zu übertreffen vermag, und dieser Eindruck des Lächerlichen bemächtigt sich selbst noch der Diktatoren und ihres Umfelds, wie etwa Aufnahmen aus dem Umfeld Adolf Hitlers belegen, in welchen sich die Teilnehmer über die Aufzüge auf den Nürnberger Parteitagen lustig machen.

Da sich dies so verhält, ist von zivilisierten Völkern nicht zu erwarten, daß sie leichten Sinnes in eine Diktatur gehen. Warum also gehen sie? Platon meinte, entscheidend sei die Vermessenheit des Volkes, welches Ansprüche an das Gemeinwesen stelle würde, welche unvernünftig, also gegen dessen Interessen gerichtet, seien, und so mancher Politiker heutzutage verspricht wohl auch zu viel und schürt unsinnige Erwartungen.

Ich halte aber einen anderen Faktor für entscheidend, nämlich die Weigerung der Gesellschaft sich mit bestimmten Problemen zu befassen, also Reise nach Jerusalem zu spielen und auf persönlichen Gewinn zu hoffen, wo alle absehbar verlieren. Weil es nicht genug politische Selbstbeherrschung gibt, spitzen sich Probleme zu, bis Diktate als probates Mittel erscheinen, die Weigerung zu überwinden.

Sind die in Frage stehenden Probleme behoben, so ist es ein leichtes, zu allgemein akzeptierten Regeln zurückzukehren, wobei die Gläubigkeit der Menschen darüber entscheidet, ob diese Regeln mehr Spiel oder Verkörperung sind.

Doch möchte ich die Situation betrachten, in welcher wir uns zur Zeit befinden. Vor zweieinhalb Jahren beherrschte die Effizienz der etablierten Regeln Deutschland: auf der einen Seite Verhärtung (Wat mut, dat mut), auf der anderen Schönredung. Heute sind beide gewichen, statt effizienter Regeln beherrschen ineffiziente Diktate Deutschland, und aus den Verhärteten werden Subversive und aus den Schönrednern Gehorsame.

Was hier begegnet ist die Befreiung der Achtung. Nicht huldigt sie mehr der etablierten Ordnung, sondern ihren eigenen Projekten wendet sie sich zu. Was für Projekte das sind, hängt von der Situation der Achtenden ab:
  • Sind sie an den Hebeln der Macht, so sinnen sie auf Putsch,
  • sind sie ihnen unterworfen, so auf Subversion, und wenn
  • sie aus sicherer Ferne mit der Diktatur Umgang haben, so sinnen sie fortan nicht mehr auf den Lauf der Geschichte, sondern auf Kuhhändel.
Nur übereilen wir uns nicht. Das Zeitalter der Werke hat uns ein Problem beschert, mit welchem wir uns nicht befassen, nämlich Effizienzsteigerung und Machtkonzentration in Form künstlicher Intelligenz. Dieses Problem zeugt indes Folgeprobleme in Form der Ansprüche derjenigen, in deren Händen sich die Macht konzentriert. Diese Ansprüche laufen konträr zu jenen des Gemeinwesens, was zur Weigerung der Mehrzahl der Menschen geführt hat, sie zu gewähren. Andererseits konnten die Mächtigen in Vielen unsinnige Ansprüche erwecken, und so haben wir zur Zeit zwei Blöcke, welche sich weigern, die ethischen Vorstellungen des jeweils anderen zu akzeptieren. Der politische Wettstreit ist dazu verkommen, einander gegenseitig solche Probleme zu bereiten, welche sich als Beweis der politischen Konzeptlosigkeit des Gegners medial ausschlachten lassen. Und da die Fronten verhärtet sind, läßt sich politisches Handeln nur noch als Diktieren denken.

Diktatur ist kein erstrebenswerter Preis, sondern ein geschichtlich notwendig werdendes Werkzeug. Wer meint, er sei nicht weniger konzeptlos als sein Gegner und lasse sich nicht einfach so von den Hebeln der Macht entfernen und Diktate über sich ergehen lassen, sondern er schaffe es schon, seinen Gegner als noch unverantwortlicher darzustellen, und Diktate gegen ihn zu schleudern, ohne sich mit den notwendigen Problemen zu befassen, beschädigt nur das Ansehen der etablierten Regeln, befreit damit die Achtung, wie im vorigen beschrieben, und erschwert die Rückkehr zu einer problemhinausschiebenden Ordentlichkeit.

Auch kann er dadurch das Ziel der Überwindung der diktatorischen Ära nicht ändern: Die Diktate enden erst, nachdem das Grundübel behoben wurde, bis dahin jagt eine Diktatur die nächste, wenn sich nicht trotz der Erschwerung noch restaurative Phasen dazwischenschieben.

Freilich, Restauration bleibt die ganze Zeit über ein moralisches Ziel, schließlich können Diktatoren nicht zaubern, und bei hinreichender politischer Selbstbeherrschung läßt sich alles auch einvernehmlich regeln. Nur wenn es anders läuft, sollte niemand Gott der Logik der Geschichte wegen lästern.

Wenn die diktatorische Ära zu einem Ende kommt,
  • führt der Putsch zu allgemein akzeptierten gesellschaftlichen Regeln,
  • besinnen sich die Subversiven wieder auf ihre gesellschaftliche Verantwortung und
  • orientieren sich die Kuhhändler neu.

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18. April 2021

Looks like a duck, swims like a duck, quacks like a duck... Well, if it isn't Mahatma Gandhi!

If the best argument against the use of nuclear weapons is the retaliation anyone who used them had to expect and the greatest advantage in determining the aggressor is the effort required to build them, then, in the interest of peace, the development of anti ballistic missiles and the proliferation of nuclear weapons should be regulated.

If the best argument against the use of biological weapons is their uncontrollable nature, then, in the interest of peace, biological warfare drills, i.e.
  • the restriction of movement,
  • the conditioning of the public to accept and self-enforce said restriction,
  • mass vaccination programs,
should be forbidden.

I already wrote about it five months ago, but the spectacle of a bunch of draft evaders laying the foundations for World War III with military precision though quite unaware of it really turns my stomach. It does no good to warn a slave of the consequences of his practices. A slave needs to see the plight, so that he may know what to do to help. But a free man is free because he determines the circumstances of his life.

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16. April 2021

Die erfahrungslose Gewachsenheit der Ungeformten

Die Bestürztheiten werfen uns in Wachstumsprozesse, doch das Leben bestürzt uns nicht zwangsläufig, wiewohl die schöpferische Teilnahme am generativen Zykel des Zeitalters, mit anderen Worten das aktive Wirken in der Gemeinde oder die Verkörperung des Glaubens, es tut.

Also gibt es Urzustände, welche ich als Ungeformtheit bezeichne und als unteres Trigramm Erde im I Ching betrachtet habe, welche abhängig davon, ob jemand bestürzt wird oder nicht, ein ganzes Leben anhalten mögen, was konkret für die Hexagramme des I Chings bedeutet, daß die Ungeformtheit nur in der ersten Phase, also jener der untersten Zeile, garantiert ist, von welcher ab sich der Lebensweg des Ungeformten wie beschrieben entfaltet. Ursprünglich identifizierte ich die Ungeformten mit den Verträumten, Sportlichen, Schwülen und Parteiischen, dann schloß ich die Parteiischen aus und sprach von passiven Verlangen nach
  • Verkörperung (verträumt),
  • Spiel (sportlich) und
  • Routine (schwül),
und schließlich erwog ich, in wiefern die Ungeformten der Gemeinde von Nutzen sein könnten.

Allerdings übersah ich dabei eine Weise, in welcher sie es können, nämlich als hilfreiche Geister, wozu bald mehr. Indes ist hier zunächst die Frage zu stellen, wodurch es kommt, daß manche Ungeformte verträumt sind und andere verspielt und dritte schwül. Und dies führt uns auf den Begriff der erfahrungslosen Gewachsenheit, welcher in der Art und Weise, wie Kinder in die Welt hineinwachsen, wurzelt, denn zunächst lernen Kinder von ihren Eltern, was was ist und wie es sich mit ihm verhält, ohne es durch eigene Erfahrungen zu überprüfen (stattdessen neigen Kinder dazu zu überprüfen, ob ihre Eltern reparieren können, was sie kaputtmachen können, was, wenn man so will, denselben Zweck auf effektivere Weise verfolgt).

Und insbesondere lehren Eltern ihre Kinder auch, Bestürztheiten zu bewältigen, so daß also schon Kinder wissen,
  • an was sie in Besessenheit glauben können,
  • an was sie sich in Betretenheit halten können und
  • was sie in Beklommenheit ermächtigt,
und in sofern das erste, zweite oder dritte dabei den Vorrang einnimmt, sind sie
  • verträumt,
  • sportlich oder
  • schwül,
und indem wir dies auf die generativen Zyklen der Zeitalter anwenden, kommen wir auf die hilfreichen Geister.
  • Die Anerkennung im Zeitalter der Wacht beruht auf der Bildung des Zeitalters der Wunder, und indem letztere bereits Kindern bekannt ist, können Verträumte als hilfreiche Geister der Unterrichtung der Anerkennung dienen (etwa als geweihte Jungfrauen in griechisch-römischen Tempeln).
  • Die Unterstützung im Zeitalter der Werke beruht auf der Partnerschaft des Zeitalters der Wacht, und indem letztere bereits Kindern bekannt ist, können Sportliche als hilfreiche Geister der Animation zur Unterstützung dienen (wie etwa Laura Dern in Blue Velvet).
  • Die Gewährung im Zeitalter der Wunder beruht auf der Kultur des Zeitalters der Werke, und indem letztere bereits Kindern bekannt ist, können Schwüle als hilfreiche Geister bei der Gewährung dienen (wie etwa Kachiri im Smaragdwald).
Doch heißt das natürlich nicht, daß Verträumte, Sportliche und Schwüle stets diese Rollen ausfüllen, und diesbezüglich gilt es, aufmerksam zu sein.

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14. April 2021

Vorausschauende und zurückblickende Sinneskategorien

Der Ausdruck Besinnung verweist darauf, daß wir uns eines bestimmten Sinnes werden lassen. Die Besinnungen aber sind Verfolgung, Einlösung und Auslösung, und aus der Verfolgung entsteht Verständnis, aus der Einlösung Flucht und aus der Auslösung Aufmerksamkeit, so daß Verständnis, Flucht und Aufmerksamkeit Sinneskategorien bilden. Allerdings halten diese drei Ausdrücke nur das fest, was für die nächste Besinnung relevant ist (vorausschauende Kategorien), und nicht das, was es bei der vorangegangenen war. Die Gefordertheiten bei den Besinnungen,
  • das Angezeigte zu verfolgen,
  • das Bedeutsame einzulösen und
  • das Sinnhafte auszulösen,
stellen einen Bezug zwischen dem angestrebten Sinn und ihnen her, und dieser führt auf die zurückblickenden Sinneskategorien:
  • die Verfolgung läßt die Abhängigkeit werden,
  • die Einlösung die Ordnung und
  • die Auslösung die Verantwortung.
Beteiligung führt zu Abhängigkeit, und wo es Abhängigkeit gibt, da gibt es auch Beteiligung. Hier müssen wir aber von Abhängigkeit sprechen, denn erst dadurch, daß
  • wir abhängig von Verfolgungen sind, sind sie angezeigt,
  • Einlösungen zu einer Ordnung führen, sind sie bedeutsam,
  • wir verantwortlich für Auslösungen sind, sind sie sinnhaft.
Die Zeitalter werden dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine zurückblickende Sinneskategorie im öffentlichen Fokus steht, so daß sich die Menschen im Zeitalter
  • der Wacht als Verantwortungsträger betrachten, welche erwarten, was sie zur Erfüllung ihres Schicksals zu bewältigen haben,
  • der Werke als Ordnungsliebende, welche sich für Gesetze begeistern und sie ehren, und
  • der Wunder als Abhängigkeitsanpassende, welche Wegen durch das Leben vertrauen.
Es gibt drei Formen der Abhängigkeitsanpassung. Ich möchte sie am Beispiel schlechten Wetters veranschaulichen. Die erste ist die Unabhängigmachung, sei es durch einen Regenschirm oder eine körperliche und geistige Verfassung, welche sich von schlechtem Wetter nicht beeindrucken läßt. Die zweite ist die Beachtung, also nur bei gutem Wetter auszugehen. Und die dritte ist die Abhängigmachung, von welcher ich zuletzt ein paar Mal sprach, also die Abhängigkeit zu ignorieren und die eigene Gesundheit vom Wetter abhängig zu machen. Beim Glauben ist dies kein Problem, da wir eh nur leben, so lange es Gott gefällt, so daß wir, wenn uns etwas als notwendig zum Wesen Gottes gehörig erscheint, uns ruhig von ihm abhängig machen können.

Die Gesetze, welche ich ehre, gewinnen beständig an Form, wie nicht anders im Zeitalter der Werke zu erwarten. Die einzigen beiden nicht elementaren Wege durch das Leben, welchen ich vertraue, sind die Öffnung für das Heilige (die Vermeidung meiner Unabhängigmachung von ihm) und die Beachtung der heiligen Tradition, was zur Erfüllung des Heilsversprechens offenbart wurde. Und das Schicksal, welches ich zu bewältigen habe, besteht in der Bewahrung des Heilsversprechens durch die dazu gehörigen Gebete.

Letzteres ist immer so gewesen, daß ich zu keinem anderen Zweck lebe, war mir immer klar, also wenigstens seit ich drei Jahre alt war. Was die Wege betrifft, so war ich vormals experimentierfreudiger, doch muß sich auch strecken, wessen Schicksal ihn in ein Vakuum stellt. Es ist nicht so, daß ich meine Mitmenschen verachte, auch wenn ich Begeisterung für Gesetze und Ordnungsliebe nicht gerade häufig unter ihnen vorfand, es ist nur so, daß der Boden dieser Liebe ausgelaugt ist: Die Ernte ist eingefahren. Bleibt nur, das Leben in eine andere Richtung zu wenden.

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12. April 2021

Lebensbedingungen und Perspektiven des Menschen

Unter einer Perspektive verstehen wir die Möglichkeit, bestimmte Zustände zu ändern, welche unsere Stellung bedingen und mit Recht unsere Lebensbedingungen genannt werden können.

Es ist unmittelbar einleuchtend, daß wir bei den Besinnungen durch unsere Verfassung bedingt sein sollten, aber diesbezüglich ist die von mir entwickelte Begrifflichkeit nicht ganz passend. Entwickeln wir den Eigenlauf des Ichs also noch einmal von Grund auf.

Die Verfolgung vollzieht sich in unserer Empfindung, was nicht heißt, daß wir bei ihr nicht auch erfassen würden, aber die Erfassung ist hier nebensächlich. Die Einlösung vollzieht sich in der Erfassung und die Auslösung in der Bekräftigung. Empfindung und Bekräftigung sind Teilfakultäten der Anschauung (des Geistes) und die Erfassung die Fakultät des Verstandes einschließlich der Vernunft. Die Verfolgung sucht die Empfindung auf einen passenden Begriff auszudehnen, die Einlösung der Erfassung durch einen Begriff am Beispiel zu genügen, und die Auslösung bekräftigt eine Anspannung. Empfindung, Erfassung und Bekräftigung bilden also zusammen unsere Verfassung, wobei
  • die Aufmerksamkeit durch die Empfindung bedingt wird,
  • das Verständnis durch die Erfassung und
  • die Flucht durch die Bekräftigung.
Die Perspektiven unserer Verfassungsänderung sind somit
  • Selbstbeherrschung (Änderung der Empfindung),
  • Begreifung (Änderung der Erfassung) und
  • Übung (Änderung der Bekräftigung).
Es ist dabei gleich, ob die Verfassungsänderung sich durch Gewöhnung ergibt oder durch eine angenommene Haltung. Letztlich ist die Befolgung der eigenen Haltung auch nur wieder eine Gewohnheit, nämlich willkürliche, das eigene Verhalten betreffende Assoziationen zu berücksichtigen, weshalb wir uns auch schlagen, um Vokabeln nicht zu vergessen und dergleichen mehr. Bei dem Einen wird die Haltung also zur Gewohnheit, und bei dem Andern ist es umgekehrt und die Gewohnheit wird zur Haltung, etwa wenn er anfängt, sich wie seine Bekannten auszudrücken, Selbstbestimmtheit und Fremdbestimmtheit in ihrer elementarsten Form.

Neben unserer Verfassung sind wir weiterhin im zeitlichen Rückblick durch unser Verhalten bedingt, auf was wir uns verlegen, denn es trägt verschiedenartige Früchte. Die Perspektive der Verhaltensänderung ist die Verlegung (Haltungsänderung), sowie die sie wie zuvor beschrieben ermächtigende Selbstdressur.

Verfassung und Verhalten sind unsere eigenen Zustände, welche indes auch bei Andern auftreten, so daß wir neben der persönlichen Bedingtheit in Form von verfassungsmäßiger (sensitiver, logischer und leiblicher) und verhaltensmäßiger Bedingtheit analoge Formen sozialer Bedingtheit erhalten, nämlich durch Vergleichbarkeit der Verfassung, welche auf die folgenden Perspektiven der Vergleichbarkeitsänderung führt:
  • Einstimmung (Änderung der allgemeinen Empfindung),
  • Verständigung (Änderung der allgemeinen Erfassung) und
  • Einübung (Änderung der allgemeinen Bekräftigung),
und durch die Abgeglichenheit des Verhaltens, dessen Änderungsperspektive die Zusammenarbeit ist.

Und damit sind wir beinahe durch, denn neben persönlicher und sozialer Bedingtheit gibt es nur noch die weltliche durch die Wirklichkeit, deren Änderungsperspektive der Bau ist.

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Consumerism and contrivance

Consumerism may be defined for the purposes of this post as the socio-economic order in which the (sole) power of the commoner lies in boycott. It presumes that progress is generally beneficial for the common man and only needs to be adjusted at times. Thus boycott is seen as an adequate means of restructuring.

Usually, the power to destroy is the power to extort. But boycott doesn't lend itself well to extortion, because it has to be carried out by a mass of people. Hence a boycott has to be driven by an ideology and its effect is a restructuring agreeing with that ideology.

However, if the presumption is wrong and progress leads to systemic concentration of power, the accumulative effect of (threatened) boycotts is less a restructuring than a contrivance, an arbitrary structural distortion with the intent to shield commoners from the concentration of power, an amputation in order to give people room to live.

Hence in that case society will grow ever more contrived and checkered, with highly developed efficiency in some spots and deliberate inefficiency in others, which begs the question to which extent man is willing to let his life be determined by the dynamics of his previous socio-economic guesswork.

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10. April 2021

The moon and earthquakes

I had wondered whether a certain pattern of earthquakes might have something to do with the angles at which the moon's orbit intersects with the ecliptic measured relative to the projection of the earth's axis onto the ecliptic.

The idea is that, if on June 21st the ascending moon node was in the direction of the sun at September 21st, i.e. in the beginning of Libra, the inclination of the moon's orbit relative to the ecliptic would counteract the earth's tilt relative to the ecliptic and hence the moon would circle as close to the equator around the earth as possible, leading to a stronger than usual flattening of the earth and the corresponding earthquake pattern.

Well, that doesn't pan out as far as the earthquakes leading up to April 4th are concerned*. But just to illustrate the theory: It takes the lunar plane about 18.613 years in order to complete a (clockwise) rotation around the earth's axis. In May 2020 the ascending node moved into Gemini, i.e. 1/4 of the cycle after the ideal position in the beginning of Libra. I.e. we should have seen the above earthquake pattern in 2015, the proposed seismic season of flattening.

* Then again, if you just look at the sublunar path, it aligns reasonably well with the southern line of earthquakes.

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9. April 2021

Der Meister und ich

Wer von der Transzendenz weiß, steht auch in transzendenten Beziehungen. Und in sofern er in ihnen steht, nimmt er sich etwas an, und zwar
Meister nenne ich den, wer die vorzeitlichen Geister der Menschen kennt und sich ihrer aller angenommen hat. Vor zweieinhalb Jahren warnte mich mein Meister in meiner Eigenschaft als Schüler. Eine solche Warnung kann sich nur darauf beziehen, wessen ich mich angenommen hatte. Hätte sich die Warnung auf die menschliche Kondition bezogen, so wäre sie inadäquat mild ausgefallen. Und zu der Zeit nahm ich mich der Welt in keiner Weise an. Also muß sich die Warnung darauf bezogen haben, wie ich mich des Lebenskreises angenommen hatte.

Nennen wir unsere vorzeitlichen Geister unsere Daimonen, denn das ist gerecht. Es läßt sich dann sagen, daß der Lebenskreis stets daimonisch telepathisch durchtränkt wird, und daß diese Durchtränkung fremden Daimonen Macht über uns gibt. Insbesondere können wir dann auch von behemothischen und leviathanischen Daimonen und ihrem telepathischen Einfluß auf uns sprechen. Daneben gibt es den des Meisters, und eben auch meinen eigenen.

Ich begriff damals, daß sich etwas behemothisches vollziehen müsse, und gedachte es abzuwarten. Die Warnung meines Meisters enthüllte mir einen Eindruck dessen tatsächlichen Vollzugs. Es würde sich im Westen vollziehen. Es würde einen Sturm aus Feuer entfachen, welches aus seiner Dunkelheit geboren würde. Und wenn ich abwartete, würde ich ausgeschlossen und verworfen.

Die Dunkelheit des Behemoths ist die Ohnmacht in einer Diktatur, deren Daimonen auf die Befolgung unverstandener Regeln dringen und was zu ihrer Durchsetzung gehört, die Bedeutung des Funktionierens des Herrschaftsapparates illuminieren und die der Gefügigkeit der Menschen und die Sinnhaftigkeit der organisierten Arbeit.

Es ist ein daimonischer Übergriff, welcher die Menschen zwingt, für die Grundlagen des Lebens nach ihren eigenen Daimonen zu kämpfen, das heißt, alle Menschen außer mir und vielleicht noch einigen wenigen anderen, welchen es genügt, für die Schöpfung der Welt aus dem Heil heraus zu beten. Doch genau das genügte meinem Meister nicht, also daß ich gedachte, nur jenes zu tun, und er verlangte, daß ich mich dem daimonischen Übergriff stellte, der Dynamik, welche er entfachte, und mich am Kampf für die Grundlagen des allgemeinen Lebens nach dem eigenen Daimon beteiligte.

Die Dinge nehmen weiterhin Gestalt an. Die Daimonie wird allgemein unterschätzt. Tatsächlich befinden wir uns in einer Hexenküche, und der verwandelte Mensch wird sich nach ganz anderen Koordinatensystemen orientieren als der vorige, weshalb die vorigen Gegensätze auch nichts mehr bedeuten. Als historisches Beispiel sei die Fähigkeit des Dritten Reichs genannt, seinen Soldaten eine Zeit lang einen gemeinsamen Feldzug mit Rußland gegen Indien schmackhaft zu machen.

Die Substanz dieses transformativen Prozesses ist noch nicht verbraucht, aber ich habe das Gefühl, wieder meinem Daimon folgen zu dürfen, und das heißt, dafür zu beten, daß sich Gottes Gerichte erfüllen.

Ich kann in diesen Dingen nicht ganz sicher sein, aber nirgendwo sehe ich Graffitis:
OBEY
NO INDEPENDENT THOUGHT
ABC-ALARM
mit anderen Worten
und also scheint es kein ausgeprägtes Interesse daran zu geben, den propagandistischen Treibkessel zu sprengen, und um einen solchen handelt es sich in Hamburg. Irgendwann wird dabei aus den Menschen etwas neues geformt. Ich möchte dem dann aber nicht mehr auf der Straße begegnen, und ich weiß durchaus, daß es bereits vor seiner Geburt verflucht ist.

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8. April 2021

Musikalische Horizonte

Verkörperung, Spiel und Routine begegnen uns auch musikalisch.

Routine.


Spiel.



Verkörperung.



Das Komponieren selbst ist immer Verkörpern, doch die Komposition kann unterschiedliche Handlungsweisen darstellen. In sofern Kulturen von musikalischen Darstellungen einer der obigen drei Handlungsweisen bestimmt werden, kann man von ihrem musikalischen Horizont sprechen.

Ich hatte vor Jahren einen Albtraum, welcher sich um eine sterbende Sonne drehte. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, daß er mein Unwohlsein ausdrückte, von einer Kultur des spielenden musikalischen Horizonts gefangen genommen zu werden, denn die Musik drückt die höchsten Aspirationen einer Gesellschaft aus, und wenn diese in Spielen bestehen, gibt es wenig Hoffnung, Gottes Willen in einer solchen Kultur zu verkörpern.

Damit eine Gesellschaft Gott vertrauen kann, muß sie sich für die Verkörperung des Göttlichen begeistern können. Andernfalls kann sie sich allenfalls noch an das Urteil der Mitmenschen halten, wenn nicht gar nur an die Stärken des Einzelnen. Doch ist das Urteil der Mitmenschen ohne das Göttliche ein kalter Stern.

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6. April 2021

Ziele und Wegweiser menschlichen Handelns

Wir können menschliches Handeln in Verkörperung, Spiel und Routine unterteilen. Also ist
  • das Ziel der Routine der Erfolg,
  • das des Spiels der Erfolg und die Vereinbartheit und
  • das der Verkörperung der Erfolg, die Vereinbartheit und die Tugendhaftigkeit.
Die Vererbung der Ziele beruht darauf, daß jedes Spiel aus Routinen besteht und jede Verkörperung Spiele aufgreift, ja, sogar beim Komponieren, bei der Malerei oder beim Schreiben eines Romans fragen wir uns, welche Assoziationsgewohnheiten unsere Eindrücke am tugendhaftesten darstellen.
  • Der Wegweiser der Routine dabei ist die Erwartung,
  • jener des Spiels das Vertrauen und
  • jener der Verkörperung die Begeisterung.
Ich gedenke, diese einfachen Sachverhalte auf das gesellschaftliche Zusammenleben anzuwenden. Wie steht es um die gemeinschaftliche Verkörperung? Ist es sinnvoll, Tugendhaftigkeit gesellschaftlich einzufordern? Nein, ist es nicht, da einem eine Tugend innerlich bekannt sein muß, um sich bei ihrer Darstellung verdient zu machen, weshalb es auch keinen Zwang in der Religion gibt. Und das gemeinschaftliche Spiel, gibt es Gründe, es gesellschaftlich zu fordern?

Derer gibt es zwei, nämlich
  1. die Verkörperung des Kernglaubens in ihm (analog der Stimmungs-Haltungs-Reflexion) und
  2. die Effizienz geordneten Zusammenwirkens (analog der Haltungs-Stellungs-Reflexion),
aus welchen Vereinbarungen auch gegen Angriffe verteidigt werden, so daß insbesondere was verfolgt wird wächst.

Doch da sollten wir natürlich gleich nachhaken, denn ist es etwa immer so? Ist es durchaus nicht, nämlich wenn keiner der beiden Gründe greift.

Ad 1. Um Vereinbarungen den Schutz des Kernglaubens der Gemeinde zu nehmen, gibt es nur einen Weg, nämlich das demonstrative Abschwören der Regierung: Ein Tyrann stellt seine Ungerechtigkeit deshalb demonstrativ zur Schau, damit diejenigen, welche er zu beherrschen gedenkt, sehen, daß seine Verordnungen nichts Heiliges enthalten, und es also nicht wert sind, aus diesem Grund verteidigt zu werden, wenn sie willkürlich gebrochen werden.

Ad 2. Um die Effizienz des geordneten Zusammenwirkens der Gesellschaft in Frage zu stellen gibt es zwei Wege, nämlich
  1. den gesellschaftlichen Erfolg von der gesellschaftlichen Leistung unabhängig zu machen (also vorrangig Regierungstreue zu honorieren), siehe Punkt 3 des Taos, und
  2. einen Teil der Gesellschaft als unnütz herauszustellen (den Link auf Adolf Hitler: Mein Kampf setze ich nicht).
Natürlich erlaubt der zweite Weg nur die partielle Abkehr von Vereinbarungen, doch wenn es gelingt, den Wert von Vereinbarungen allgemein aufzuheben, werden sich die Mitglieder der Gesellschaft grundsätzlich nicht mehr um sie scheren, sondern stattdessen ihren Erfolg einzig nach der Maßgabe ihrer Erwartung suchen, was zur Ordnung durch Macht und Ohnmacht führt, dem erklärten Ziel des Taos und dem erklärten Feind des Korans.

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4. April 2021

Gebietung durch Glauben und Spiegelung seiner Heiligkeit

Ich scherze nun schon seit sieben Jahren, wenn auch hauptsächlich privat, daß jedesmal, wenn ich Juden verspotte, irgendein überteuertes Plastikteil an meinem Auto zerbricht, und ich jedesmal, wenn ich Moslems verspotte, Hämorrhoiden kriege. Heute ist nun zum zweiten Mal etwas passiert, was diesen Vorkommnissen einen Rahmen gibt.

Das erste Mal ist mir weiterhin ausgesprochen peinlich [ja, noch peinlicher], aber es hilft nicht, Dinge nur im allgemeinen zu behandeln. Also, ich nahm verärgert die Matrix-DVD aus meinem Computer, so ungefähr mit dem Gedanken: Wir leben nicht in einer Matrix! (Oder vielleicht doch?), sie glitt mir aus den Fingern und landete unter demselben, was unmöglich geschehen konnte, da sie breiter war als er und er auf Stützen stand und sich links und rechts neben ihm Kartons voller Bücher gegen ihn preßten [nein, er hing nicht in der Luft]. Und heute schickte ich mich an die folgende Passage aus der Offenbarung zu verspotten.
Und ich weinte sehr, daß niemand würdig erfunden ward, das Buch aufzutun und zu lesen noch hineinzusehen. [...] Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden.
So nach dem Motto: So, so, Johannes hat Christus als Weisen gesehen
aber er muß den Völkern als Inspiration in folgender Weise präsentiert werden, damit die Siegel brechen und uns die Geschichte zeigt, was in dem Buch steht.

Und gerade als ich self-fulfilling prophecy nachschlagen wollte, fiel in der ganzen Stadt der Strom aus.

Also keine selbsterfüllende Prophezeiung. Aber worauf richtete sich mein Spott? (Ebenso wie bei meiner Erwägung einer Matrixexistenz.) Es ist, ganz allgemein gesprochen, die Annahme eines Glaubens.

Das Jenseits, der Himmel, die Engel, dies alles bezieht sich auf die Vorstellung, daß es etwas gibt, was festlegt, was wir sein sollten, was unseren Geist, unsere Seele spendet, und indem wir dies annehmen, erfüllt es uns als unser Glaube und sagt uns, wer wir sind. Mit anderen Worten tauchen wir in die Vorzeitlichkeit unseres Geistes ein, und indem wir dies tun, sind wir auf dem Weg, einen gebietenden materiellen transzendenten Akt zu vollziehen, doch wenn wir die Annahme eines Glaubens im allgemeinen und unseren Geist im besonderen verspotten, so löst der entsprechende transzendente Akt die Existenz der Welt mit auf, jedenfalls partiell.

Der johannäische Glaube, welcher Johanni Geist bestimmt, besteht darin, daß die Besinnung dem Begriff des Heils gehorcht, also daß das Heilige verfolgt, eingelöst und ausgelöst wird. Dies ist Johanni Leben, welches den Inhalt des Buches Wirklichkeit werden sehen will. Ich kann es nicht verspotten, ohne die Existenz der Welt zu riskieren. Ich selbst habe für seine Voraussetzung, die Schöpfung der Welt aus dem Heil, gebetet. Es ist mein Glaube, so und nur so kann ich leben.

Was nun das Glauben betrifft, so besteht seine Heiligkeit in zwei Punkten, nämlich
  1. sorgfältig zu bewahren, woran man glaubt, und
  2. Muße zu finden, es weiter zu ergründen.
Und also knüpfen sich an Sorgfalt und Muße zwei spiegelnde materielle transzendente Akte, welche mich insbesondere meine Abkehr von ihnen im obigen Rahmen wie dort beschrieben büßen lassen.

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Is the earth getting flatter, or what?

Now, if I took an egg between my thumb and my index finger and squeezed it, I'd expect the shell to brake approximately along these two (dotted) lines, but then again earthquakes will sooner or later align with anything, I guess.

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3. April 2021

Well, ONE generation...

Lamer! You know you are a lamer, but can you come up with an idea? Oh no!
I said, lamer! You're nothing but a lamer, but can you come up with an idea? Oh no!
I said, far out! Gonna be... the real... life Mr. Burns!
You know! Well, you know you had it coming to you, now there's not a lot I can do.
Lamer! You silly little lamer, so now you put your head in your hands, oh no!
I said, far out! Gonna be... the real... life Mr. Burns!
You know! Well, you know you had it coming to you, now there's not a lot I can do.
Well, work it out someday.
If I could see something!
You can see anything you want, boy!
If I could be someone!
You can be anyone, celebrate boy!
Well, if I can do something...
You can do something!
If I could do anything?
Can you do something out of this world?
Take a dream on a Sunday!
Take a life, take a holiday!
Take a lie, take a dreamer!
Dream, dream, dream, dream, dream along!
Lamer! Come on and dream and dream along! Come on and dream and dream along...
Lamer! You know you are a lamer, but can you come up with an idea? Oh no!
I said, lamer! You're nothing but a lamer, but can you come up with an idea? Oh no! Oh no!

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2. April 2021

Visualisierung der Beziehung zwischen Christus und Gemeinde im Laufe des Glaubenszykels

Während der dogmatischen Phase des Glaubenszykels hat sich noch kein gemeinschaftlicher Kernglaube herausgebildet. Stattdessen wird die Gemeinde durch ein Grundkonzept zusammengehalten, welches untrennbar mit einem begrifflichen Rahmen der Lebenserfassung verbunden ist, welchen es ausfüllt. Im Zeitalter
  • der Wacht ist das Grundkonzept die Läuterung,
  • der Werke die Durchdringung und
  • der Wunder die Vertrautwerdung,
was darauf hinausläuft,
  • die Auslösung durch Aufgaben zu entwickeln,
  • die Einlösung durch Lehren und
  • die Verfolgung durch Teilhabe.
Der begriffliche Rahmen der Lebenserfassung Christi, wie er historisch verstanden wurde, betont die Angelegtheit der Tugenden im Menschen, welche es durch geistige Durchdringung des Wesens der Sünde ans Tageslicht zu fördern gilt. Doch in der dogmatischen Phase des Glaubenszykels ist das Grundkonzept wie gesagt noch nicht historisch wirksam, weshalb denn auch die Erwartung in ihrer natürlichen Form die frühe Gemeinde anleitet, bevor sie durch den Kernglauben der Gemeinde an deren historische Wirkung gebunden wird. Christus erscheint der Gemeinde also zunächst als Weiser, und als solcher wird er auch in den frühesten christlichen Abbildungen dargestellt, das heißt in den frühesten Bildnissen, welche sich nicht römischer Klischees bedienen, konkret ab der Pantokratorikone des Katharinenklosters. Ich möchte als Beispiel hier aber eine Ikone gen Ende der dogmatischen Phase angeben.

Die gemeinschaftliche Phase des Glaubenszykels begann in Europa mit der Ritterrebellion, und entsprechend wurde Christus zur Inspiration des zur Tugendausbildung ausgezeichnet befähigten Adels, welcher wahrscheinlich deshalb stärker vom Grundkonzept der Durchdringung überzeugt war als seine Vorgänger, weil die Lebensbedingungen in Nordeuropa stärker vom technischen Fortschritt profitieren als jene in milderen Gegenden.

Und die persönliche Phase des Glaubenszykels begann in Europa mit der Fortschrittsrebellion, welche die gesellschaftliche Idealgestalt durch Rechte und Pflichten ersetzte, so daß Christus in eine gönnerhafte, den Schwachen insbesondere zugetane Rolle wechselte, von den Anfängen jener Zeit Mozarts Requiem einen musikalischen Eindruck gibt und der Hochaltar des Stephansdoms einen visuellen.

Die dogmatische Phase ging den sieben Siegeln und Posaunen voran, die gemeinschaftliche Phase entspricht grob den ersten sechs Siegeln und die persönliche grob den ersten sechs Posaunen (bei geeigneter Definition natürlich exakt, aber seien wir lieber bescheiden).

In alledem gibt es aber stets auch die Frage, was Christus zu Christus macht, wer er für sich selbst genommen ist, und davon gibt kein Bildnis für mich einen besseren Eindruck als das bereits 2013 vorgestellte.

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