Eigenlaufsvarianten
Wenn ich vom Eigenlauf des Ichs spreche, bezeichne ich die zyklische Abfolge von Verfolgung, Einlösung und Auslösung gerne als idealisiert, also als nicht notwendigerweise praktisch so eintretend. Hin und wieder habe ich Gegenbeispiele angegeben, aber über die Muster der tatsächlichen Abläufe habe ich mich nur ein Mal geäußert, nämlich im Beitrag Hypostasen und Holostasen, welcher weiß Gott nicht gerade einfach zu lesen ist und neben diesem Punkte auch noch viele andere behandelt. Aufgrund meiner jüngsten Betrachtungen kann ich einige neue Bezüge zwischen den Besinnungen (Verfolgung, Einlösung und Auslösung) und der Ich-Struktur (Wahrnehmung, Wille und Tat) herstellen, welche es mir insbesondere auch erlauben, die Muster der tatsächlichen Besinnungsabläufe in einfacherer Form anzugeben. Sie stimmen im wesentlichen mit jenen im genannten Beitrag überein, nur das Steuerungsmuster der Fürsorge zerlege ich hier in einen unabhängigen Kopf und einen abhängigen Schwanz, das heißt, der Schwanz muß auf den Kopf folgen, aber der Kopf muß dem Schwanz nicht voraufgehen, sondern kann auf beliebige Weise fortgesetzt werden. Ob dies der Wahrheit näher kommt, weiß ich nicht, es ist auch eine hochgradig technische Frage, doch ist es in jedem Falle bequemer, weil flexibler, bei der Beschreibung von Besinnungsabläufen.
Zunächst möchte ich festhalten, daß es nur zwei verschiedene Verfolgungssituationen gibt:
Also können wir sagen, daß die Verfolgung stets dazu dient, unseren Willen zu formulieren. Und damit können wir die verschiedenen Eigenlaufsvarianten wie folgt angeben.
Absichtliche Handlung.
Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Möglichkeit
Verfolgung Einlösung
Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
Auslösung
Neugierige Handlung.
Lage -Berücksichtigung-> Möglichkeit
Einlösung
Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
Auslösung
Vorstellung.
Tat
Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Lage
Verfolgung Einlösung
Haltungsänderung.
Tat
vorgestellte Lage -Entschließung-> Lage
Auslösung
Einsichtsberücksichtigung.
Tat
Lage -Folgerung-> Lage
Einlösung
Dies klärt auch die im vorigen Beitrag angedeutete Beziehung zwischen Verfolgung, Einlösung und Auslösung einerseits und Wahrnehmung, Wille und Tat andererseits. Außerdem gibt es eine offensichtliche Beziehung zwischen den zurückblickenden Sinneskategorien und der Ich-Struktur:
Zunächst möchte ich festhalten, daß es nur zwei verschiedene Verfolgungssituationen gibt:
- Wir haben einen Eindruck davon, was wir wollen, vielleicht in Form von etwas Heiligem, und fragen uns, was es ist.
- Wir erfassen einen Eindruck, welchen wir einordnen müssen, um unserer Haltung zu genügen, und fragen uns also, unter welchen Begriff er fällt.
Also können wir sagen, daß die Verfolgung stets dazu dient, unseren Willen zu formulieren. Und damit können wir die verschiedenen Eigenlaufsvarianten wie folgt angeben.
Absichtliche Handlung.
Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Möglichkeit
Verfolgung Einlösung
Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
Auslösung
Neugierige Handlung.
Lage -Berücksichtigung-> Möglichkeit
Einlösung
Tat
Möglichkeit -Aktualisierung-> Lage
Auslösung
Vorstellung.
Tat
Lage -Bewertung-> Wille -Konkretisierung-> Lage
Verfolgung Einlösung
Haltungsänderung.
Tat
vorgestellte Lage -Entschließung-> Lage
Auslösung
Einsichtsberücksichtigung.
Tat
Lage -Folgerung-> Lage
Einlösung
Dies klärt auch die im vorigen Beitrag angedeutete Beziehung zwischen Verfolgung, Einlösung und Auslösung einerseits und Wahrnehmung, Wille und Tat andererseits. Außerdem gibt es eine offensichtliche Beziehung zwischen den zurückblickenden Sinneskategorien und der Ich-Struktur:
- die Abhängigkeit erfäßt den Willen,
- die Ordnung die Wahrnehmung und
- die Verantwortung die Tat,
-
einrichten geht mit empfangen einher, denn beide gehen von der Lage aus,
- einholen mit verfolgen, denn beide gehen vom Willen aus, und
- hervorrufen mit studieren, denn beide gehen von Möglichkeiten aus.
Labels: 30, formalisierung, gesetze, institutionen, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία