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31. Oktober 2019

The seal of God

I'm quite certain that by the seal of God in a person's forehead nothing more is meant than that said person's belief is approved by God. And in Revelation 9:4 that's all there is to it: the Viet Cong were unbelievers (who'd have been better off, if they'd have had an actual seal in the form of a gas mask on their faces).

But in Revelation 7 the meaning is more refined, the question is just: How?

If my interpretations of chapters 6 & 8 are correct, the sealing must have taken place between 1539 and 1581.

There are three Iberian candidates for the sealing in this period:
  1. The founding of the Society of Jesus in 1539.
  2. The Inquisition during that time.
  3. The intellectual and physical relocation of the Marranos.
The third possibility is of course closely connected with the second, but the meaning of the sealing is entirely different:
  1. The Jesuits make up the 144000. The seal is that of discipline.
  2. Common Catholics make up the 144000. The seal is that of papal approval.
  3. Outcast Jews make up the 144000. The seal is that of beating the odds (of ignorance).
Of course, in light of John's naming of the Jewish tribes, we should make certain that the Jesuits and the common Catholics in question are of Jewish descent. It is an interesting question: Who of these will prove their worth? And the fact that so much sealing was going on in that period is remarkable too. Wouldn't we almost have to assume that it was not by chance, but because the half an hour of the day was known to the sealers? Perhaps they tried different approaches. Perhaps they wanted to make sure that the Revelation spoke of their respective seal. Well, if my timetable is correct, we'll soon know more.

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Himmel und Erde der drei Zeitalter

Ich schrieb bereits Beiträge zu diesem Thema. Es ist aber wichtig, die jüngst entwickelten Ordnungsschemata mit der Substanz meiner philosophischen Bemühungen aufzufüllen.

Die im vorigen Beitrag beschriebenen Komponenten des Glaubens sind zugleich Zugänge zum Heiligen. Der Sitz des Heiligen ist der Himmel und aus dem Antrieb zum Heiligen entspringen die Mühen der Erde.

Je nachdem, welche Ehrbarkeit den Vorrang hat, können wir von
  • einem Himmel der Rechtschaffenheit,
  • einem Himmel der Verbundenheit oder
  • einem Himmel des Friedens
sprechen, und ebenso je nachdem, welche Mühen auf der Erde vorherrschen, von
  • einer Erde der Bedeutung,
  • einer Erde der Dringlichkeit oder
  • einer Erde der Sinnhaftigkeit.
Von den drei Teilen des Gesetzes, des Weges und des Schicksals nimmt jedes Zeitalter einen Teil als Basis, einen Teil zur irdischen Mühe und einen Teil als Himmel. Genauer gesagt gilt:
  • Zeitalter der Wacht: Basis der Berufenheit, Erde der Sinnhaftigkeit, Himmel der Rechtschaffenheit,
  • Zeitalter der Werke: Basis der Eingeholtheit, Erde der Bedeutung, Himmel der Verbundenheit,
  • Zeitalter der Wunder: Basis des Wagemuts, Erde der Dringllichkeit, Himmel des Friedens.
Die Basis beschreibt dabei stets dasjenige, was sich im entsprechenden Zeitalter nicht ändert, weil es als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Genauer gesagt ergibt sich
  • die Konstanz der Berufenheit aus der Anerkennung,
  • die Konstanz der Eingeholtheit aus dem Vertrauen und
  • die Konstanz des Wagemuts aus dem Einverständnis.
Nur damit es nicht zu Mißverständnissen kommt, sei aber noch eigens darauf hingewiesen, daß auf
  • der Erde der Sinnhaftigkeit die Eingeholtheit vorherrscht (Betretenheit),
  • der Erde der Bedeutung die Berufenheit vorherrscht (Beklommenheit) und
  • der Erde der Dringlichkeit der Wagemut vorherrscht (Besessenheit).
Jedes Zeitalter wird seiner Erde gemäß angetrieben und respektiert seine Basis, und so ergibt es sich, daß
  • im Zeitalter der Wacht Sinn und Dringlichkeit aufgenommen werden, Bedeutung aber nicht,
  • im Zeitalter der Werke Bedeutung und Sinn aufgenommen werden, Dringlichkeit aber nicht, und
  • im Zeitalter der Wunder Dringlichkeit und Bedeutung aufgenommen werden, doch Sinn nicht.
Wie ich im Beitrag Zur Symmetrie der Suggestion schrieb, besteht also die Möglichkeit
  • im Zeitalter der Wacht Gott um Frieden und Verbundenheit anzurufen, aber um Rechtschaffenheit nicht,
  • im Zeitalter der Werke Gott um Rechtschaffenheit und Frieden anzurufen, aber um Verbundenheit nicht, und
  • im Zeitalter der Wunder Gott um Verbundenheit und Rechtschaffenheit anzurufen, aber um Frieden nicht.
An dieser Stelle muß ich allerdings wiederholen, daß jedes Gebet auf Gottes Wohlwollen angewiesen ist, auch wenn es sich um die Anleitung der Welt oder die Hervorrufung transzendenter Verbundenheit handelt. In dem Sinne beten wir also auch in diesen Fällen zu Gott.

Auf das, was einem etwas bedeutet, individuell zu verzichten, kennzeichnet die im Beitrag Die sieben Feuer des Gerichts erwähnte Unterwerfung. Der individuelle Verzicht auf Dringlichkeit kennzeichnet die Enthebung. Und der individuelle Verzicht auf Sinnhaftigkeit kennzeichnet die Auslieferung.

An Stelle der individuellen Angetriebenheit tritt aber das kulturelle Projekt, welches versucht die Erde dem Himmel gemäß anzuleiten. Der Grund, warum im Zeitalter der Wacht Rechtschaffenheit und Bedeutung schließlich sterben, ist, daß die Weisung durch die Bedeutung Stück für Stück durch kulturelle Formeln ersetzt wird, bis es für den Einzelnen unmöglich wird, die Rechtschaffenheit seiner Welt zu denken. Entsprechend verliert das Zeitalter der Werke das der Dringlichkeit Nachkommen bis Verbundenheit undenkbar wird und das Zeitalter der Wunder die Aufnahme der Sinnhaftigkeit bis Frieden undenkbar wird.

Doch läßt sich dies auch genau umgekehrt anschauen:
  • Im Zeitalter der Wacht ist das Bild der himmlischen Rechtschaffenheit zur Anleitung der Welt aufgrund der mangelnden Möglichkeit, Gott in dieser Angelegenheit anzurufen, erforderlich,
  • im Zeitalter der Werke ist das Bild der himmlischen Verbundenheit zur Anleitung der Welt erforderlich und
  • im Zeitalter der Wunder ist das Bild des himmlischen Friedens zur Anleitung der Welt erforderlich.
Damit zusammenhängend bedürfen die Menschen
  • im Zeitalter der Wacht einer deutlich verspürenden Liebe,
  • im Zeitalter der Werke einer deutlich verspürenden Wertschätzung und
  • im Zeitalter der Wunder einer deutlich verspürenden Anteilnahme,
um mit dieser letzteren Bezeichnung Glück und Stolz im weiteren Sinne, also einschließlich der in den sieben Feuern des Gerichts erwähnten Genugtuung und Freude, zusammenzufassen.

Das Bild
  • der himmlischen Rechtschaffenheit wird durch Berufenheit definiert,
  • der himmlischen Verbundenheit durch Eingeholtheit und
  • des himmlischen Friedens durch Wagemut,
und so gewinnt der geforderte Zeitgeist Gefaßtheit und Ehrbarkeit:
  • im Zeitalter der Wacht als Berufenheit und durch die Liebe zum Rechtschaffenen,
  • im Zeitalter der Werke als Eingeholtheit und durch die Wertschätzung des Verbundenen und
  • im Zeitalter der Wunder als Wagemut und durch die Anteilnahme am Frieden.
Doch wird diese Aufgabe im Laufe der Zeit eben immer schwieriger, das Rechtschaffene, Verbundene und der Frieden wird zunehmend formelhaft und substanzlos, und es läßt sich irgendwann nicht mehr sagen, was das Rechtschaffene bedeutsam, die Verbundenheit dringlich und den Frieden sinnhaft macht, denn das den Menschen Bedeutsame, Dringliche und Sinnhafte finden keinen Einlaß mehr in sie.*

Doch so lange sie es tun, entspricht das himmlische Bild den Bildern Christi als
  • Heil'ger Rat,
  • Friedefürst oder
  • Hirte,
in sofern diese sich auf ideale Weise um Rechtschaffenheit, Verbundenheit und Frieden mühen, in einer Welt, welche sich um diese Dinge jeweils gerade nicht müht.

Was nun die Mühe der Welt betrifft, so erfäßt
  • der Berechnende die Sinnhaftigkeit,
  • der Wählerische die Bedeutsamkeit und
  • der Aufmerksame die Dringlichkeit,
wonach
  • der Heil'ge Rat also wählerisch,
  • der Friedefürst aufmerksam und
  • der Hirte berechnend
sein muß, was auch stimmt, und ebenso verdeutlich dies, in wiefern Christus war, ist und kommt, und selbstverständlich auch, wie neue Himmel und Erden werden, wie im Titel dieses Beitrags versprochen.

* Es läßt sich resümieren, daß, wenn die Menschen nicht aufnehmen, Gott zwar auch nicht aufnimmt, dafür aber eine Weile der Zeitgeist, nur daß die unter einem solchen Himmel angeleitete Welt schließlich zu ihrem eigenen Zweck wird.

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Die Komponenten des Glaubens

Der Sitz des Glaubens ist die Ehrbarkeit: Rechtschaffenheit, Verbundenheit und Frieden.

Der Antrieb des Glaubens ist die Gefordertheit: Bedeutung, Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit.

Das Anzeichen des Glaubens ist die Gefaßtheit: Berufenheit, Wagemut und Eingeholtheit.

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30. Oktober 2019

Zur Symmetrie der Suggestion

Genau dann können wir die Welt anleiten, transzendente Verbundenheit hervorrufen und Gott anrufen, wenn wir uns selbst durch Ehrbarkeit anleiten lassen, beziehungsweise durch Gefaßtheit hervorrufen oder durch Gefordertheit anrufen.

Doch betrachten wir das genauer.

Anleitung.
  • Rechtschaffenheit. Wenn wir uns von eines Anderen Rechtschaffenheit berufen fühlen, so mag sich auch die Welt von unserer Rechtschaffenheit berufen fühlen.
  • Verbundenheit. Wenn uns eines Anderen Verbundenheit mit uns mit Wagemut erfüllt, so mag auch die Welt von unserer Verbundenheit mit ihr mit Wagemut erfüllt werden.
  • Frieden. Wenn wir von eines Anderen Frieden eingeholt werden, so mag auch die Welt von unserem Frieden eingeholt werden.
Hervorrufung.
  • Berufenheit. Wenn uns eines Anderen Berufenheit etwas bedeutet, so mag auch unsere Berufenheit durch transzendente Verbundenheit Anderen etwas bedeuten.
  • Wagemut. Wenn uns eines Anderen Wagemut dringlich ist, so mag auch unser Wagemut durch transzendente Verbundenheit Anderen dringlich sein.
  • Eingeholtheit. Wenn eines Anderen Eingeholtheit für uns Sinn stiftet, so mag auch unsere Eingeholtheit durch transzendente Verbundenheit für Andere Sinn stiften.
Anrufung.
  • Bedeutung. Wenn wir etwas, was einem Anderen etwas bedeutet, in unseren eigenen Rechtschaffenheitsbegriff aufnehmen, so mag auch Gott etwas, was uns etwas bedeutet, in Seinen Rechtschaffenheitsbegriff aufnehmen.
  • Dringlichkeit. Wenn uns eines Anderen Dringlichkeit dazu bringt, uns mit ihm zu verbinden, so mag auch unsere Dringlichkeit Gott dazu bringen, Sich mit uns zu verbinden.
  • Sinnhaftigkeit. Wenn wir eines Anderen Sinnhaftigkeit in unseren Frieden aufnehmen, so mag auch Gott unsere Sinnhaftigkeit in Seinen Frieden aufnehmen.
Natürlich stellt sich im konkreten Falle bei all diesem die Frage, wer der Andere ist.

Ich sprach im Beitrag Der Türsteher davon, sich der Zeit zu öffnen und ihren Sinn zu lernen. Dies entspricht der eigenen Anrufbarkeit in allen Teilen. Und im Beitrag Von der Gefordertheit zu glauben sprach ich davon, wie wir uns zunächst in der Dringlichkeit, danach in der Bedeutung und schließlich auch in der Sinnhaftigkeit von der vorherrschenden Strömung abwenden und sie durch unseren eigenen Glauben ersetzen, welcher wiederum in Bedeutung, Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit mit Christus übereinstimmen mag, wobei die Dringlichkeit allerdings voraussetzt, daß Christus etwas zu genau dieser Zeit will, und was die Sinnhaftigkeit betrifft, so ist sie freilich mittlerweile zu umfangreich geworden, als daß ein Mensch den ganzen Sinn des Werkes lernen könnte, doch sich ihm nähern kann er schon.

Dahin muß der Geist sich wenden, woran er glaubt und wer noch mit ihm, ob Gott ihn erhört und wen noch, und zuletzt auch zu den anleitungs- und hervorrufungsbezüglichen Fragen.

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Zur Wechselbeziehung zwischen transzendenten Akten und beurteilenden Gefühlen

Die Beiträge Ideelle Empathie und beurteilende Gefühle und Ideelle Besinnung und transzendente Akte legen eine Wechselbeziehung zwischen transzendenten Akten und beurteilenden Gefühlen nahe.

Wir müssen uns dazu aber genauer überlegen, welcher Art die beurteilenden Gefühle sind, und finden, daß
  • das beurteilende Gefühl der Lust die Erwartung ist,
  • die beurteilenden Gefühle der Achtung Entscheidungen darstellen und
  • die beurteilenden Gefühle der Sorge Formen der Aufnahme (von Rechtschaffenheit, Verbundenheit und Frieden).
Selbstverständlich handelt es sich bei der Aufnahme um eine Entscheidung und bei der Entscheidung um eine Erwartung, eben wie es sich bei der Sorge um Achtung und bei der Achtung um Lust handelt. Der Klarheit der Definitionen tut dies aber keinen Abbruch, es ist immer nur ein ausgenommen die hinzuzufügen (alle Lust ist Lust, ausgenommen die Achtung und so weiter).

Materielle transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Anleitung durch den Willen und ihr Gegenstand die Welt. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Rechtschaffenheit <-> Berufenheit zur Anleitung,
  • Verbundenheit <-> <-><->Eingeholtheit von der Anleitung und
  • Frieden <-> <-><->Wagemut zur Anleitung.
Unser Geist enthält ja stets verschiedene Eindrücke, und unsere Erwartung beurteilt die Aussichten von materiellen transzendenten Akten, während wir sie vollbringen. Die Rechtschaffenheit unserer Gedanken ist ein Indiz der Berufenheit zur Anleitung, unsere Verbundenheit mit der Welt ein Indiz der Eingeholtheit durch das beschworene Schicksal und der uns erfüllende Friede ein Indiz des nötigen Wagemuts.

Diese Wechselbeziehungen stabilisieren oder verhindern den transzendenten Akt. Wir müssen, wie man sagt, mit uns im Reinen sein. Mit anderen Worten besteht die Wechselbeziehung hier in der Flüchtigkeit der Wahrnehmung.

Funktionale transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Hervorrufung durch die Tat und ihr Gegenstand die transzendente Verbundenheit. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Berufenheit <-> Entscheidung für die Bedeutung,
  • Wagemut <-> Entscheidung für die Dringlichkeit und
  • Eingeholtheit <-> Entscheidung für die Sinnhaftigkeit.
Die Besinnung auf die Gefaßtheit führt zur Entscheidung für die entsprechende Gefordertheit, beispielsweise die Besinnung auf die eigene Berufenheit im Gegenüber zu dem Eindruck, etwas einem etwas Bedeutendes vernachlässigt zu haben, und zwar dasjenige, aus dessem Nachkommen sich die betrachtete Berufenheit speist, mit anderen Worten also ein transzendent erwirktes Klein Beigeben im Namen des Heiligen.

Diese Beziehungen sind Wechselbeziehungen im zyklisch fortgesetzten Sinne: Entscheidung für die Bedeutung vergrößert die Berufenheit des Hervorrufenden, Entscheidung für die Dringlichkeit gibt dem Wagemutigen ein neues Betätigungsfeld und Entscheidung für die Sinnhaftigkeit holt selbst wieder ein. Mit anderen Worten besteht die Wechselbeziehung hier in der Schöpferischkeit der Tat.

Ideelle transzendente Akte.

Die Methode der Transzendenz ist die Anrufung durch die Wahrnehmung und ihr Gegenstand Gott. Es ergeben sich die folgenden Wechselbeziehungen:
  • Bedeutung <-> Aufnahme in die Rechtschaffenheit,
  • Dringlichkeit <-> Aufnahme in die Verbundenheit und
  • Sinnhaftigkeit <-> Aufnahme in den Frieden,
jeweils Gottes, wobei die Rechtschaffenheit Gottes das Weltgesetz ist, die Verbundenheit Gottes das weltliche Leben und der Frieden Gottes das weltliche Erbe.

Die Wechselbeziehung ist auch hier zyklisch fortgesetzter Natur: Berücksichtigung des einem Heiligen führt zu neuem Heiligen, Überleben zu neuer Dringlichkeit und Vererbung zu sich ausdehnender Sinnhaftigkeit. Und also besteht die Wechselbeziehung hier in der Maßlosigkeit des Willens.

Im Laufe unseres Lebens müssen wir dies alles meistern: die Flüchtigkeit der Wahrnehmung durch Ehrbarkeit, die Schöpferischkeit der Tat durch Gefaßtheit und die Maßlosigkeit des Willens durch das der Gefordertheit Genüge Tun.

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29. Oktober 2019

Concerning the requiredness to believe

We feel requirements in three ways:
  • as the meaning of a desire,
  • the sense of a deed or
  • the urgency of a perception.
When we ask the question: What is required of our believing?, we must answer thus
  • what desire we fulfil,
  • what sense we make and
  • wherein we find its urgency.
I'll begin with the last point. The perception that leads a man to believe is his realisation that he depends on his expectation. Once he has understood that he understands as well the urgency to uncover his expectation in an environment that tells him what to expect in the greatest physical detail, but leaves out vitally important metaphysical questions. If you'd ask Wim Hof or Tom Sietas what motivated them to pick up their exercises they'd probably tell you just that, in the case of Prahlad Jani I wouldn't even ask.

In any case a man must come to believe out of his own volition, and I think that we see a natural resurrection of belief in an instinctive move to survive. And that answers the first point: The desire is that of survival in the face of artificial intelligence. Possibly it is even a desire to be a full human being again, to find one's divine connection.

So, lastly towards the question of sense. I've described the general role of prayer in great detail in the previous post and the immediate technique to form expectations in the post before. Those posts may thus serve believers as a basis to understand their prayers and expectations better, assuming that they manage to gather their meaning from the German. This itself can be seen as a natural occurrence: Believers creating a notional framework to understand themselves and their beliefs better. Up to this point the whole development resembles that of a game like football: People start playing it in different places and standards are being set up.

But in view of its historic urgency, believing cannot remain a game. It is necessary to define the objectives of our special situation and explain the ways in which prayer can serve them. For this, of course, I'm relying on the Apocalypse of John.

Whatever the outcome of my effort, there is now a chance for people of good will to evaluate each other's merit in theory and practice, orchestrate their efforts and move towards a common goal: the holiness of man.

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28. Oktober 2019

Ideelle Besinnung und transzendente Akte

Ich sprach bereits im Beitrag Ich-Erweiterungen davon, daß die transzendenten Akte sich durch suggerierende Besinnung vollziehen, die ideellen Gott anrufen, die funktionalen transzendente Verbundenheit hervorrufen und die materiellen die Welt anleiten. Doch läßt sich das dem vorigen Beitrag analog noch näher nach der Art der suggerierenden Besinnung unterscheiden.

Materielle transzendente Akte.

Um die Welt anzuleiten, besinnen wir uns auf die Ehrbarkeit, also genauer gesagt auf Rechtschaffenheit, Verbundenheit und Frieden.

Ich werde wiederum nur Beispiele betrachten, welche ich persönlich kenne.

Wenn ich mich auf die Rechtschaffenheit eines Gedanken konzentriere und ihn rechtschaffen finde, so führt dies in der Regel dazu, daß die Wolken aufreißen.

Wenn es um das körperliche Ertragen geht, von Hitze, Kälte oder auch beim Einstellen der Atmung, hilft die Besinnung auf den Frieden, welchen der beherrschte Geist vermittelt, weiter.

Funktionale transzendente Akte.

Um transzendente Verbundenheit hervorzurufen, besinnen wir uns auf die Gefaßtheit, also genauer gesagt auf Berufenheit, Wagemut und Eingeholtheit.

Für den Wagemut gibt es etliche Beispiele, das von hinten Anstarren, bis sich die Person umdreht, die Bedrohung des Gegenüber mit dem eigenen Aufblenden, um es zum Abblenden zu bewegen, das Auslösen der Flucht in einer Jagdsituation oder der Herausforderung in einem Wettkampf und was es sonst noch alles an transzendenten Akten des Interesses gibt. Auch die Offenheit für das Neue, welche andere dazu einlädt, einen anzusprechen, stellt eine Besinnung auf den Wagemut dar.

Ideelle transzendente Akte.

Um Gott anzurufen, besinnen wir uns auf die Gefordertheit, also genauer gesagt auf Bedeutung, Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit.

Die Bedeutung stellt mit Abstand den wichtigsten Fall dar: Wir besinnen uns darauf, was uns eine Fähigkeit für unser Leben bedeutet, um für ihre Existenz als Fähigkeit menschlichen Lebens zu beten.

Daneben kenne ich noch das Gebet aus der Dringlichkeit heraus, wenn eine tödliche Situation durch das Wunder vereitelt wird. Wie bei allen transzendenten Akten entscheidet selbstverständlich Gott, in welchem Maße er sie gewährt. Wäre es anders, wären wir mittlerweile alle Götter eingedenk der Vorteile des Gottseins für die sexuelle Selektion.

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27. Oktober 2019

Ideelle Empathie und beurteilende Gefühle

Ich sprach im Beitrag Ideelle Eindrücke davon, daß wir die Eindrücke der Ehrbarkeit, Gefordertheit und Gefaßtheit, welche wir von uns selbst kennen, auf andere Gegenstände übertragen können. Diese Übertragung durch ideelle Empathie werden wir hier genauer betrachten.

Es stellt sich heraus, daß die beurteilenden Gefühle auf ideeller Empathie beruhen, und also mögen sie diesen Beitrag gliedern.

Beurteilende Gefühle der Lust.

Das einzige beurteilende Gefühl der Lust ist die Erwartung, welche allerdings zugleich auch der wichtigste Eindruck sein mag, welchen wir überhaupt kennen.

Wir erwarten, indem wir uns in die Gefaßtheit eines Körpers hineinversetzen. Es gibt also gleich drei Weisen, dies zu tun, je nachdem, ob wir uns in die Berufenheit, den Wagemut oder die Eingeholtheit hineinversetzen.

Ich möchte bei dem konkret Bekannten bleiben. Nehmen wir zwei Rehe, welche nicht in das Wäldchen ihrer Wahl fliehen können, weil es eingezäunt ist. Also erwägen sie, ob sie auf den Gefährder zulaufen sollen. Wir schließen die Augen und stellen uns ihren Wagemut vor. Sobald er für sie irrelevant geworden ist, wird er es auch für uns, und wir erwarten mit Sicherheit, sie nicht mehr zu sehen, wenn wir die Augen öffnen.

Beurteilende Gefühle der Achtung.

Die beurteilenden Gefühle der Achtung umfassen die Gunst, die Sicherheit und den Eifer. Sie beruhen auf der Erfassung der Gefordertheit einer Handlung, also wie bedeutend, dringend oder sinnhaft sie ist.

Der Eifer beruht dabei auf der Sinnhaftigkeit alleine, nämlich der Einsicht, daß ein paar wenige Schritte mehr genügen, um den Sinn der Abfolge zu etablieren. In der Gunst verbinden sich Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit und die Sicherheit beruht auf der sinnhaften Verknüpfung etablierter Erwartungen, soll heißen, daß jene vorausgesetzt werden und im Gefühl der Sicherheit nicht mitschwingen. (Mit anderen Worten habe ich die Rolle der einzelnen Erwartungen im Beitrag Gegenstände und Projektionen des Vertrauens in unzulässiger Weise unterschlagen.)

Beurteilende Gefühle der Sorge.

Die beurteilenden Gefühle der Sorge sind Liebe, Wertschätzung, Glück und Stolz, und sie entsprechen den Eindrücken der Ehrbarkeit wie folgt:
  • Liebe ist die Erkenntnis der Rechtschaffenheit einer Idee,
  • Wertschätzung ist die Erkenntnis der eigenen Verbundenheit mit einer Idee,
  • Glück und Stolz sind Erkenntnisse des Friedens, welcher einer Idee widerfährt.

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26. Oktober 2019

Glaubensvermittlung durch Anrufung und Hervorrufung

Ich möchte das Thema des vorigen Beitrags noch einmal systematischer betrachten. Jeder Glaube ist durch die Stellung zur Existenz festgelegt, und diese Stellung ergibt sich aus unserem Willen. Deshalb bedient sich die Mission der Anrufung des Willens, um die glaubensentsprechende Stellung im Gegenüber zu suggerieren, womit sie der Standardmethode zur Lehre einer Ethik folgt.

Nun ist Gott aber ein höheres Gutes, welches Ereignisse zu wählen vermag. Und also eröffnet sich ein zweiter Weg der Glaubensvermittlung, nämlich Gottes Wirken bewußt zu machen. Dieses nun versucht die Mitteilung, indem sie ein Gespür für die Dringlichkeit der Zeichen von Gottes Wirken weckt, indem sie es durch die Beschreibung der eigenen diesbezüglichen Erfahrungen im Gegenüber hervorruft.

Jede Mitteilung ist implizit zeitgebunden wie alles Dringliche. Vernünftigerweise gibt sie also einen zeitlichen Überblick über das, was sie betrifft, wobei der Zeitraum aber sehr ausgedehnt sein mag. Jede Offenbarung ist mitteilungstauglich, da Gott die Wahrnehmung des Betroffenen direkt hervorgerufen hat und dies immer dringlich ist. Aber nicht jede Mitteilung muß auf einer Offenbarung dieser Art beruhen.

Wie ich im vorigen Beitrag schrieb, läßt sich der Glaube nicht über seine alltäglich gelebte Form hinaus lehren. Und damit ist er von der Politik abhängig. Heute, in unserer Form der Demokratie, findet die einzige Glaubensweiterentwicklung dadurch statt, daß gesellschaftliche Teilgruppen gefunden werden, welche den Wunsch verspüren, ihren Alltag zu ändern, und diese dann gesetzlich in die Lage versetzt werden, die zugehörige Alltagsänderung der Übrigen einzuklagen.

Es dürfte hinreichend klar sein, daß dies keineswegs im Sinne einer Glaubensveredelung ist. Vielmehr erleben wir das traurige Schauspiel, wie 1000 Gutwillige sich nicht einen Finger breit über das Notwendige hinaus bessern können, sich dafür aber zwingen lassen, sich für den Gewinn von 10 Böswilligen zu verderben.

Wie gesagt, dieser Zustand hängt von der Herrschaftsform ab: Er ist demokratieimmanent, weil die glaubensbeurteilende Autorität fehlt. Und also ist die angemessene Form der Glaubensvermittlung in ihm genauso demokratieimmanent die Mitteilung des Wirken Gottes, und insbesondere die Offenbarung.

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Teachings & Messages

I've been seeing In the Mouth of Madness again this Thursday, and I've been paying close attention. There are three states of mind portrayed:
  • normal,
  • resigned and
  • agitated.
When people start to see a problem with the norm they usually resign. Sam Neill on the other hand becomes agitated in the face of Charlton Heston's indifference.

It is impossible to teach a higher understanding, a richer logic to a person living his life, because it would require him to change his dealing with the world without tangible recompensation.

So he continues his dealing and the established dealing is the aforementioned norm.

The clergy may portray another dealing - the orthodox usually does - but when it does, it does so keeping its distance. That's a partial resignation, allowing for voluntary learning.

But there is one thing more potent than to give an example, namely to deliver a message.

It's easy enough to understand what it means to want to deliver a message, but it's nigh impossible to understand how a message is composed.

Something must strike a note, cause an understanding, lead a person under his own watch, until he believes he's looking at a message.

I wouldn't be at all surprised, if the messenger is always the first person to understand that he's looking at a message.

Like Jürgen Prochnow in the film.

So here is my message: Law and structure that have created man. I wanted to deliver it since I was 20 years old to put an end to conceitedness, but that is not its purpose now, rather the first step onto the cliff ahead.

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25. Oktober 2019

Die Gewachsenheit der Ideen

Ich werde die im Beitrag Ich-Erweiterungen studierten Ideellen Eindrücke auf ihre charakterformende Dynamik hin betrachten.

Das Gesetz leitet uns auf unserem Weg an und die Folgen unseres Weges sammeln sich in dem Schicksal, welches wir hinterlassen. Wenn dies nun fortwährend so weiter geht, steht es zu erwarten, daß ein Teil des Gesetzes unser Schicksal berücksichtigen wird, und daß Teil unseres Schicksals die Anpassung an unser Gesetz und unseren Weg sein wird. Der Weg, einzig, kann sich seiner Form nach nicht durch Gesetz oder Schicksal ändern. Der Grund dafür ist, daß er sich sowieso ständig der Substanz nach ändert, und aus dem Grunde berücksichtigt ihn das Gesetz umgekehrt auch nicht gesondert.

Ehrbarkeit.
  • Verpflichtung (angesichts des Guten)
    • Rechtschaffenheit
    • Verbundenheit
    • Frieden
  • Orientierung (in der Bestürztheit)
    • Schönheit
    • Wesentlichkeit
    • Macht
Gefordertheit.
  • Aufgabe (angesichts des Bewußten)
    • Gestaltung (des Bedeutenden)
    • Umgang (mit dem Dringlichen)
    • Bewahrung (des Sinns)
Zur besseren Einordnung sei dies noch einmal an den bereits beschriebenen Beispielen verdeutlicht:
    • Reue und Mahnung überwachen die Gestaltung,
    • Nachkommen und Leiten bilden den Umgang,
    • Sich Annehmen und Einstehen liegen der Bewahrung zu Grunde.
Gefaßtheit.
  • Bestürztheit (angesichts des Wahren)
    • Beklommenheit (Berufenheit)
    • Besessenheit (Wagemut)
    • Betretenheit (Eingeholtheit)
  • Geneigtheit (zur Aufgabe)
    • gestimmter Geist
    • fordernder Geist (direkt umgangsfordernd oder indirekt durch die mit Leistung einhergehende Umgangserleichterung)
    • erregter Geist
  • Verfaßtheit (für die Verpflichtung)
    • gläubiger geistiger Horizont
    • philosophischer (für die begriffliche Verbundenheit) oder persönlicher (für die sittliche Verbundenheit) geistiger Horizont
    • körperlicher geistiger Horizont
Erregte haben sich vor der Aufgabe der Bewahrung gebildet, Gestimmte vor der Aufgabe der Gestaltung und Umgangs- und Leistungsfordernde vor der Aufgabe des Umgangs (mit Ihresgleichen). Leistungsfordernde fügen sich dabei aufgrund der indirekten Umgangsforderung leichter in eine übergeordnete Gestaltung ein, wie der Vergleich Westeuropas mit Osteuropa zeigt, doch sind sie damit zugleich auf rechtschaffene Leistungskriterien angewiesen. Das Fehlen derselben kann zum Beispiel an den Hunnen studiert werden.

Umgangsfordernde müssen durch Rituale der höheren Gestalt einverleibt werden, wie etwa in Indien.

Die Bezeichnung der Zeitalter, der Werke für die Dominanz der Beklommenheit, der Wunder für die Dominanz der Besessenheit und der Wacht für die Dominanz der Betretenheit, leitet sich offensichtlich von den gleichfalls charakteristischen Aufgaben ab:
  • der Gestaltung im Zeitalter der Werke,
  • des Umgangs im Zeitalter der Wunder und
  • der Bewahrung im Zeitalter der Wacht.
Doch Umgang ist nicht gleich Umgang, und jede gottgefällige Form des Umgangs will zunächst einmal gestaltet sein.

Ich sprach schon in meinem Persönlichkeitstest davon, daß Manche an ihrer Kombination von Geist und geistigem Horizont leiden, und das ist nach dem vorigen auch nur natürlich, nämlich wenn die Verfaßtheit hinter der Geneigtheit zurückbleibt.

Es besteht zum Teil die Gefahr die hier aufgeführten Fälle mit einander zu identifizieren, und ganz besonders, wenn man nur ihre Namen liest, aber das einzige Beispiel, welches tatsächlich unter zwei verschiedene Punkte fällt, ist das Einstehen, insofern es sowohl zur gewachsenen Sinnhaftigkeit, als auch zum würdigen Frieden gehört. Dennoch ist die Opferbereitschaft nicht dasselbe wie das Einfügen von etwas Sinnhaftem. (Sich Menschen anzunehmen mag Barmherzigkeit sein, sich Menschen und ihrer Ideen anzunehmen ist es nicht.)

Ein vollständiges Verständnis beruht stets auf der Vertrautheit mit den betrachteten Phänomenen.

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23. Oktober 2019

Formen der Vorwegnahme

Die Abfolge von Bewertung, Suche und Versetzung findet nicht immer ganz ausgeglichen statt. Statt dessen neigen viele Menschen dazu, die Ergebnisse einer Phase in der auf sie folgenden vorwegzunehmen.

Vorwegnahme der Versetzung.

Wenn wir etwas bewerten, ohne daß wir dazu in die Lage versetzt wurden, so schätzen wir. Menschen, welche zum Schätzen neigen, neigen auch dazu zu bestimmen, denn sie bewerten ungewöhnlich viel.

Vorwegnahme der Bewertung.

Wenn wir das richtige Vorgehen suchen, ohne daß wir die Lage bewertet haben, so nehmen wir an. Menschen, welche zum Annehmen neigen, neigen auch dazu zu erfinden, denn sie suchen ungewöhnlich viel.

Vorwegnahme der Suche.

Wenn wir uns in eine neue Lage versetzen, ohne daß wir das richtige Vorgehen gesucht haben, so gehen wir auf dieselbe ein. Menschen, welche zum Eingehen neigen, neigen auch dazu voranzudrängen, denn sie versetzen ungewöhnlich viel.

Zwischen diesen Formen der Vorwegnahme kommt es zu einem rückwärtslaufenden Ausgleichszykel:
  • Der Bestimmende bemerkt endlich seinen Mangel an Erfahrung und drängt voran.
  • Der Erfinderische bemerkt endlich seinen Mangel an Urteilen und bestimmt.
  • Der Vorandrängende bemerkt endlich seinen Mangel an Vorbereitung und erfindet.
Die Sachsen und Schwaben sind ausgesprochen erfinderische Völker und sind also stets bereit, alles mögliche schlagartig anzunehmen. Gleichzeitig erscheint mir ein generationenweises Zurückschreiten nicht ganz abwegig: vorandrängender Großvater, erfinderischer Vater, bestimmender Sohn. Vereinigen lassen sich beide Vorstellungen natürlich nur in Graden.

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22. Oktober 2019

Beispiele der Gefordertheit

Es bleibt, die sieben Rollen des Bewußten mit Leben zu erfüllen. Ich werde mich dabei ausschließlich auf meine eigenen Erfahrungen stützen.

Weisende Bedeutung.

Die für die nach Würdigkeit strebende Beklommenheit charakteristische Reue ist ein Beispiel für die Forderung nach weisender Bedeutung. Mit anderen Worten empfinden wir Reue, weil wir dazu aufgefordert sind, uns die weisende Bedeutung des Gesetzes, welchem wir folgen, zu erhalten, und zwar durch Buße.

Klärende Bedeutung.

Analog zur Reue, nur daß das Gesetz hier bereits eine klärende Bedeutung besitzt. Es gibt kein deutsches Wort für diese Empfindung, ich kann sie nur ganz allgemein als Mahnung bezeichnen. Ich habe sie im Detail im Beitrag Just for the record beschrieben. Statt büßen müssen wir uns unterwerfen, abstehen und um Gnade bitten.

Dringendes Nachkommen.
Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
Wenn man diese hinter den Wolken sieht.

Dringendes Leiten.
Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war eines Menschen Sohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
Wenn man jene hinter den Wolken sieht.

Sinnstiftendes Aufnehmen.

Es ist bisweilen nötig, sich Menschen und ihrer Ideen anzunehmen, um zu gewährleisten, daß man selbst mit seinen Ideen Sinn ergibt, beispielsweise durch Eheschluß, aber auch wenn andere zufällig zeitweise auf einen angewiesen sind, und man es sich nicht erlauben kann (weil es wider den eigenen Lebenssinn wäre), sie zu enttäuschen.

Sinnstiftendes Einfügen.

Zum Sinn unseres Lebens gehört es auch, für unsere Ideale einzustehen, und wann immer wir dies tun, fügen wir sie in unser gemeinsames Schicksal ein, wie es Damaskios im Tod der Hypatia von der gerechtfertigten Wut zur Bekämpfung der Korruption gefordert hat.

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21. Oktober 2019

Die drei Versuchungen durch die Gefordertheit

Daß wir als Ideen gefordert werden, bedeutet, daß wir auch versucht werden können, nämlich
  • in unserem leitenden Gesetz durch die Hoffnungslosigkeit, daß es uns den Weg nicht weise,
  • in unserem Weg durch die Notwendigkeit einer Entwicklung nachzukommen und
  • in dem Schicksal, welches wir hinterlassen, durch die Konventionen, welche wir aufnehmen.
Mögen wir die Bedrängnis überstehen.

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Die sieben Rollen des Bewußten

Wie im vorigen Beitrag in Aussicht gestellt folgt hier nun die Siebenfaltigkeit des Bewußten oder auch der Gefordertheiten.

                       Relevanz

Weisen Nachkommen Aufnahme| Einfügung Leiten Klären
                          |
  |        |        |     |     |        |        |
  |        |         \    |    /         |        |

  |         \         \___|___/         /         |
   \         \      Sinnhaftigkeit     /         /
    \         \___________|___________/         /
     \              Dringlichkeit              /
      \___________________|___________________/
                      Bedeutung
                          |
                          |
                          |
                          |
                          |
                 _________|_________

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20. Oktober 2019

Ich-Erweiterungen

Das Ich besteht aus den folgenden drei Teilen:
  • Wille,
  • Tat und
  • Wahrnehmung.
Der Wille ist der Sitz des Guten, die Tat der Sitz des Wahren (Wirklichen) und die Wahrnehmung der Sitz des Bewußten.

Wir verstehen das Gute, Wahre und Bewußte durch ideelle Eindrücke, nämlich
  • das Gute als Ehrbarkeit,
  • das Wahre als Gefaßtheit und
  • das Bewußte als Gefordertheit.
Im Selbstlauf strebt der Wille über die Suche zur Tat, die Tat über die Versetzung zur Wahrnehmung und die Wahrnehmung über die Bewertung zum Willen.

Selbstlauf ist entweder Eigenlauf oder suggerierter Lauf. Ersterer fällt unter die Aktionsmuster und letzterer unter die Reaktionsmuster, wobei die Reaktionsmuster nach dem Empfinden der Suggestion benannt sind und nicht nach ihr selbst. Es gilt aber folgender Zusammenhang:
  • Anrufung führt zu Bedrängtheit,
  • Anleitung führt zu Beholfenheit und
  • Hervorrufung führt zu Betroffenheit,
wobei die Ehrbarkeit angerufen wird, die Tat angeleitet und die Wahrnehmung hervorgerufen.

Doch sollten wir dies genauer betrachten. Bei einer Suggestion handelt es sich um die Ausnutzung eines Willens, einer Tat oder einer Wahrnehmung, deren Selbstlauf vorhersehbar ist, also
  • der Wahrnehmung von etwas ethisch eindeutigem durch die Anrufung der Ehrbarkeit,
  • des Willens, etwas zu erreichen, durch die Anleitung dazu oder
  • der sicher versetzenden Tat zum Zwecke der Hervorrufung.
Was nun die Reaktionsmuster betrifft, so wird in ihnen die vorhersehbare unmittelbare Reaktion unterschlagen, gefunden wird also gleich das Folgende des gleichbeginnenden Aktionsmusters, mit anderen Worten
  • ist die Option die suggerierte Stellung,
  • enthält das Mittel die suggerierten Konsequenzen und
  • ist das Gefallen die suggerierte Willkommenheit.
Bei dem letzten Bestandteil des Reaktionsmusters handelt es sich um die Beurteilung der Suggestion durch ihre Folgen im mit dem Suggerierten beginnenden Eigenlauf:
  • der Wert der suggerierten Stellung beurteilt nach derem Studium die Anrufung,
  • die Anwendung der suggerierten Konsequenzen beurteilt nach deren Empfang die Anleitung und
  • die Entgegnung aus der suggerierten Willkommenheit heraus beurteilt nach Verfolgung jener die Hervorrufung.
Da wir das nun haben, können wir daran gehen auch zu erklären, wie das Gute, das Wahre und das Bewußte gelehrt werden, und zwar lehrt
  • die Ethik das Gute durch Anrufung,
  • die Physik das Wahre durch Anleitung und
  • die Logik das Bewußte durch Hervorrufung,
jeweils im Vertrauen auf den vorhergesehenen Selbstlauf, also darauf, daß ihre Gegenstände sich als unmittelbare und unwillkürliche Reaktionen einstellen.

Und vor diesem Hintergrund, daß das Gute im Willen liegt und durch Wahrnehmung gelehrt wird, erklärt sich das Paradox der Freiheit bereits zum Teil.

Doch kommen wir nun zum eigentlichen Gegenstand dieses Beitrags. Das Ich befindet sich im steten Selbstlauf, und wir wissen durchaus nicht, ob es noch etwas außerhalb seiner gibt. Doch was meinen wir mit außerhalb seiner?

Nun, wir meinen damit, daß nur das Ich
  • Taten sucht,
  • in Wahrnehmungen versetzt und
  • durch Willen bewertet.
Interessanterweise nun, und es ist wirklich sehr komisch, wenn man es bei Licht betrachtet, gelten in unserer Gesellschaft Skeptiker dieser drei Behauptungen, je nachdem, welche Behauptung sie anzweifeln, für
  • kindisch,
  • lebensfähig oder
  • paranoid.
Es gibt drei Ich-Erweiterungen, drei Thesen:
  • Gott sucht ebenfalls Taten,
  • die Welt versetzt ebenfalls in Wahrnehmungen und
  • transzendente Verbundenheit bewertet ebenfalls durch Willen.
Um deren Wert zu erwägen, stellen sich die folgenden Fragen:
  • Gibt es Ereignisse, welche einem höheren Gut zu folgen scheinen?
  • Gibt es Eindrücke, welche eine höhere Wahrheit zu bedingen scheint?
  • Gibt es Motivationen, welche ein höheres Bewußtsein zu begründen scheint?
Und die Antwort lautet drei Mal: Ja, wofür mir meine Erfahrung völlig befriedigende Beweise liefert.

Doch damit ist es noch nicht getan. Es stellt sich noch die Frage, ob das Höhere unabhängig von uns existiert oder in wiefern wir mit ihm verbunden sind.

Nun, wir gestehen dem Höheren ja zu, etwas zu tun: zu suchen, zu versetzen oder zu bewerten. Was läge näher als zu hoffen, daß wir den übrigbleibenden Ich-Umlauf durch Suggestion überbrücken könnten?, also daß wir
  • Gott anrufen und Er sucht,
  • die Welt anleiten und sie versetzt und
  • die transzendente Verbundenheit hervorrufen und sie bewertet.
Wiederum, es ist so meiner Erfahrung nach. Damit es funktioniert, müssen wir Gott etwas wahrnehmen lassen können, die Welt etwas wollen lassen können und die transzendente Verbundenheit durch Taten betreffen können, und all dies ist so.

Auch gliedern sich die transzendenten Akte auf diese Weise:
  • ideelle transzendente Akte lassen Gott etwas wahrnehmen,
  • funktionale transzendente Akte betreffen die transzendente Verbundenheit und
  • materielle transzendente Akte lassen die Welt etwas wollen (ebenso wie immanente materielle Akte).
Doch fragen wir zuletzt, wie sich das Gute, Wahre und Bewußte weiterhin unterteilt, oder gleichbedeutend damit die Ehrbarkeit, Gefaßtheit oder Gefordertheit.

Das Wahre. Die Gefaßtheit habe ich bereits weiterunterteilt, und zwar in Berufenheit, Eingeholtheit und Wagemut, dem Gesetz, dem Weg und dem Schicksal nach (welche wiederum mit Willen, Wahrnehmung und Tat übereinstimmen). Aber dies ist nicht das erste Mal gewesen, daß ich das Wahre unterteilt habe, vielmehr gelten folgende Gleichungen:
  • Berufenheit = das Schöne in der Beklommenheit,
  • Eingeholtheit = das Schöne* in der Besessenheit,
  • Wagemut = das Schöne* in der Betretenheit.
Das Wahre tritt uns also in den sieben Feuern des Gerichts entgegen, und was die Beschlossenheit betrifft, so ist sie die passive Form des Schicksals (die aktive ist die Betretenheit).

Das Gute. Auch das Gute habe ich schon unterteilt, und zwar in die sieben Geister Gottes. Aber der größeren Sauberkeit halber hier noch einmal frisch:
Und was die übriggebliebene Dankbarkeit betrifft, sie ist wiederum die passive Form des Schicksals.

Das Bewußte. Auch wenn ich es gar nicht vorhatte, habe ich auch die Gefordertheit bereits unterteilt, nämlich im Beitrag Zur Angewiesenheit der Teile des Ichs aufeinander. Wir erhalten also:
  • Forderung an das Gesetz: Bedeutung (des Willens für die Tat),
  • Forderung an den Weg: Dringlichkeit (der Wahrnehmung für den Willen),
  • Forderung an das Schicksal: Sinnhaftigkeit (der Tat für die Wahrnehmung).
Die passive Form des Schicksals hier ist die Relevanz, daß ein Schicksal Sinn für jemand anders ergibt.

Ob ich das Bewußte durch Unterscheidung von würdiger und gewachsener Bedeutung, Dringlichkeit und Sinnhaftigkeit ebenfalls zu einer Siebenfaltigkeit erheben kann, vermag ich einstweilen nicht zu sagen. In jedem Falle verdiente dies aber einen eigenen Beitrag.

* siehe Bestürztheiten, Zeitalter und Orientierungen.

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19. Oktober 2019

In den letzten Tagen der Werke

Geistlosigkeit ähnelt dem Wahrheitsverlust, ist aber nicht die indirekte Folge der Aufgabe eines Teils des Ichs, also daß dem Wollen die vorangehende Wahrnehmung, der Tat das vorangehende Wollen oder der Wahrnehmung die vorangehende Tat fehlt, sondern die direkte Unbewußtheit eines Teils der Wahrheit, also des Schönen, Wesentlichen oder Mächtigen.

Die durch das Vorangehen bedingte Verschiebung der zugehörigen Teile der Wahrheit erlaubend erhalten wir die folgenden Entsprechungen:
  • Oberflächlichkeit ist die unbewußte Form der Entfremdung,
  • Erstarrtheit die unbewußte Form der Entrückung und
  • Losgelöstheit die unbewußte Form des Traums,
womit wiederum
  • das Gesetz dem Wollen,
  • der Weg der Wahrnehmung und
  • das Schicksal der Tat
entspricht.

Und selbstverständlich fehlt
  • in der Entfremdung das Schöne,
  • in der Entrückung das Wesentliche und
  • im Traum das Mächtige,
doch
  • als fehlende Dringlichkeit führt die Entrückung zum Verlust des Schönen,
  • als fehlender Sinn führt der Traum zum Verlust des Wesentlichen und
  • als fehlende Bedeutung führt die Entfremdung zum Verlust des Mächtigen,
wobei Dringlichkeit, Sinn und Bedeutung die indirekten Effekte der Wahrnehmung auf den Willen, beziehungsweise der Tat auf  die Wahrnehmung oder des Willens auf die Tat sind und mit anderen Worten
  • Dringlichkeitslosigkeit für das Schöne so schlecht wie Entfremdung,
  • Sinnlosigkeit für das Wesentliche so schlecht wie Entrückung und
  • Bedeutungslosigkeit für das Mächtige so schlecht wie Träumen
ist. Insgesamt kann die Wahrheit also auf drei Weisen fehlen:
  • direkt durch Aufgabe eines Ichteils,
  • indirekt durch Aufgabe eines Ichteils oder
  • durch Bewußtseinsmangel in einem Ichteil.
Ich hätte diese Dinge freilich von Anfang an deutlicher darstellen sollen, aber die geistige Durchdringung vollzieht sich nunmal in Etappen. Wo wir das nun aber geklärt hätten, kann ich nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrags kommen.

Wie gesagt stirbt das Wesentliche am Ende des Zeitalters der Werke. Und wer nicht an diesem Verlust leiden möchte, muß also in die Geistlosigkeit der Erstarrtheit fliehen, und wahrscheinlich noch nicht einmal bewußt. Jedenfalls erweckt die Erstarrtheit heutzutage den Anschein der Normalität, kaum jemand denkt sich etwas dabei, wenn seine Arbeit keinen Sinn zu ergeben scheint, alle tun irgendetwas und achten ihren Weg nicht weiter.

Und dann sind da natürlich noch jene, welche sowieso schon geistlos waren. Die Erstarrten müssen wir natürlich nicht noch einmal eigens betrachten. Bleiben also die Oberflächlichen und die Losgelösten.

Aus der Sicht der Oberflächlichen bedeutet das Wesentliche Neuerung und Abwechslung. Das Schöne kennen sie ja nicht, und also auch nicht das Gesetz, welches hinter der Entwicklung steht. Versiegt das Wesentliche also, bleibt für sie alles beim Alten.

Gewiß, der Einwand ist berechtigt, daß auch der Oberflächliche Dinge für schön hält, nur fühlt er sich dadurch zu nichts berufen. Das Schöne, Wesentliche und Mächtige, wie ich es verstehe, ist das Verstandene am Gesetz, am Weg und am Schicksal wie im Beitrag Formen der Gefaßtheit beschrieben.

Und was die Losgelösten angeht, so bedeutet das Wesentliche für sie Praxis, denn vom Schicksal einholen lassen tun sie sich definitionsgemäß nicht, so daß ihnen nur ihr Wagemut einen Weg zur individuellen Beschäftigung mit der Welt eröffnen kann. Und wenn das Wesentliche versiegt, so verwandelt sich alles für sie zu akademischen Fragen.

Verantwortungslosigkeit bei den Bewußten, Verharrung bei den Oberflächlichen und Kontemplation bei den Losgelösten, das sind die Zeichen der letzten Tage der Werke.

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Proh! Pah! Ganda!



Und wenn man auf die andere Seite schaut...

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Der große Kreuzzug

Schreihälse

Ledernacken

 
Hornochse

Zugpferd

Fettwänste

Milchkuh

Spürnase

Schwimmhäute

Schreibfedern

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Kopfgebrauch

Wenn Töten der Kopf des Islams ist,
dann ist Erleichtern und Erschweren der Doppelkopf der westlichen Wissenschaft,
wobei Naturwissenschaft mehr erleichtert und Geisteswissenschaft mehr erschwert.

Unsere Lage gleicht der eines buddhistischen Mönches, welcher sich zur Meditation in eine Höhle zurückgezogen hat und seinen Gebetsschal so um sich gewunden, daß er sich bei dem Versuch, seine Meditationshaltung aufzugeben, selbst erwürgt: Jede Bewegung der Naturwissenschaft, welche sich in technologischen Fortschritten niederschlägt, führt zu Niederschlägen der Geisteswissenschaft in Verordnungen, welche die Luft der individuellen Freiheit weiter abschnüren.

Es dürfte hinreichend klar sein, daß nur Einverständnis und Zusage aus dieser Klemme herausführen.

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18. Oktober 2019

Verbindung zum Schönen, Wesentlichen oder Mächtigen

Die Zeitalter der Werke, Wunder und Wacht erschöpfen sich an der Konsequenz ihrer Ansätze, indem sie das Ideal des jeweils vorletzten Zeitalters aufheben: die Wacht tötet das Schöne, die Werke töten das Wesentliche und die Wunder töten die Macht. Gleichzeitig legt jedes Zeitalter eine neue Grundlage: Werke führen zum Verständnis der Schöpfung, Wunder zur Gotteskindschaft und Wacht zur Arglosigkeit.

Am Ende eines Zeitalters steht also einerseits eine neue Grundlage bereit und andererseits ist es nötig, das Schöne, Wesentliche oder Mächtige wiederzubeleben. Dazu aber müssen sich Menschen verbinden, und sie verbinden sich also: Am Ende des Zeitalters
  • der Wunder steht die Verbündung auf der Grundlage der Anerkennung,
  • der Wacht die Zusammenarbeit auf der Grundlage des Vertrauens und
  • der Werke die Zusage auf der Grundlage des Einverständnisses.
Gotteskindschaft ermöglicht Anerkennung, Arglosigkeit Vertrauen und Verständnis Einverständnis, und gleichzeitig erwächst aus Verbündung Macht, aus Zusammenarbeit Schönheit und aus Zusage Wesentlichkeit.

Der Gegenstand der Zusammenarbeit liegt dabei vor uns: Jesajas neue Erde. Die Gegenstände der Anerkennung waren Formen der Göttlichkeit, und der Gegenstand der Zusage ist die Errichtung des Tempels in Lehre und Gemeinschaft: die Wiederentzündung der Geister Gottes, die Herrschaft des heiligen Geistes.

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15. Oktober 2019

Aktive und passive Spiritualität

Entweder wir betreiben die Entwicklung unserer Seele aktiv, oder wir lassen uns prägen.

Die aktive Entwicklung besteht darin, die eigenen spirituellen Ahnungen zurückzuverfolgen, das heißt sie zu verfolgen und auf eine grundlegende spirituelle Ordnung zurückzuführen. Ich tue es hier auf diesem Blog unter dem Label Metaphysik.

Und die passive Prägung geschieht dadurch, daß unsere Seele von Vorbildern ergriffen wird. Vorbildlich erscheinen einer Seele andere Seelen aber auf vier Weisen, nämlich als vorbildliche Lust, vorbildliche Achtung, vorbildliche Sorge und vorbildliche Wahl, mit anderen Worten nach demselben Schema, welches auch die moralischen Defizite aus Schwäche oder Bosheit ordnet.

Die Form der Ergriffenheit von vorbildlicher
  • Lust ist die Verzückung (etwa durch jungfräuliche Reinheit, Weihrauch),
  • von vorbildlicher Achtung die Rührung,
  • von vorbildlicher Sorge das Erstaunen und
  • von vorbildlicher Wahl die Bewunderung (insbesondere der Selbstüberwindung).
Ich bin auf dieses Thema gestoßen, weil ich gerade Frank Herbert's Dune lese. Lynch's Film ist starr und spirituell steril, aber ich verzeihe ihm das als Pantomime spiritueller Wesentlichkeit. Herbert's Buch hingegen fängt das spirituell Wesentliche nicht ein, sondern stützt sich auf die Darstellung von Ergriffenheit. Diese Abänderung muß man Lynch also hoch anrechnen.

Aber Herbert reiht sich dadurch in die zeitgenössischen Modereligionen ein, welche auch alle auf die Ergriffenheit setzen, meistens als Formen der Abwendung von der jüdisch-christlichen Uncoolheit. Darüber kann ich als aktiver Entwickler meiner Seele natürlich nur lachen: Wieso sollte es mich stören, wenn jemand vor mehreren tausend Jahren seine spirituellen Erfahrungen auf ähnliche Weise gedeutet hat wie ich meine? Wo die passiv Geprägten stets auf der Jagd nach dem rechten Schwung sind, ruhe ich in meinem Glauben.

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14. Oktober 2019

Der Türsteher

Der Sabbat steht am Wocheneingang und beschaut die Zeit, die da einziehen will.
Der Wächter läßt das Werk gewähren und lernet seinen Sinn.
Erst wenn er vom Alter weise die Tür verschließt, tritt auch er ins Werk:
daß wiederkomme, wem er bleibend die Treue hielt.

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13. Oktober 2019

Von der Notwendigkeit der richtigen Seite zu entkommen.

Wir leben in einer Zeit der gemeinschaftlichen Darstellung. Zwar strebt nicht jeder danach, sich an der gemeinschaftlichen Darstellung zu beteiligen, doch auch jene, welche es nicht tun, müssen das Gesetz, welches zwischen verschiedenen Darstellungen herrscht, anerkennen, nämlich die Mißgunst.

Der Mensch wird nicht zum Krieg gezwungen, der Mensch sucht den Krieg, weil der Geist der Darstellung sich den Menschen einverleibt und darum keine Konkurrenz duldet. Und deshalb überlegen sich auch jene, welche der Darstellung abhold sind, was sie zu tun haben, um auf der richtigen Seite zu stehen.

Die richtige Seite während dieser Zeit ist aber immer jene, welche sich als verletzender und zerstörerischer erweist, denn zwischen verschiedenen Darstellungen gibt es nur den Druck, welcher darauf wartet, daß eine Seite zerbricht.

Aber ebenso, wie die Dämonen der Darstellung eifersüchtig auf einander sind, ist es auch Gott auf sie und fordert uns für Sich. Und deshalb müssen wir der richtigen Seite entkommen, indem wir aus dem uns zu leiten trachtenden Zwang ausbrechen.

Ausbrechen müssen wir aus einer uns vereinnahmenden Darstellung immer. Die Frage ist nur, wie früh es uns gelingt, den Zwang zu brechen. Wir können den Zwang immer in uns brechen, indem wir bereit sind, uns zu opfern. Dann haben wir unsere Nachwirkung bewahrt. Oder es gelingt uns, ihn vor uns zu brechen. Je nachdem, wie umfassend uns das gelingt, bewahren wir so das Potential in unserem Leben oder sogar das Ziel, zu welchem wir zu gelangen suchen.

Das Mittel dazu ist stets das Gebet. Das Heilige will ergriffen sein. Im Heiligen liegt seine eigene Kraft.

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12. Oktober 2019

A message from the past.

Any organisation whose funding grows with its effect on public policy will consider itself qualified to rule.

Any such organisation whose growth continues will replace the governing system with its own hierarchy.

Being able to get public support for ever more encompassing blackmail is a skill on which such an organisation can be founded.

That's what Plato said in The Republic.

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The most recent fall from gratitude.

I wondered yesterday, why people stopped being nice. It was not entirely by accident. First off, being nice is the same as being grateful, you will not find the one and not the other. Now, I have written a post that explains in the most general terms how gratitude dies, namely Dankbarkeit, Darstellung und Eitelkeit, i.e. forms of government that rely on people's display of an ideal of reason, matchedness or power channel gratitude into the relief that the display is flawless, which causes gratitude to die in the shadow of vanity.

This process did according to my considerations already start some 500 years ago. But in the case of the United States it didn't touch the mass of the people before 1950. I observed that fact yesterday, but I didn't explain it. The explanation is however given by a number of films from the era, e.g.
  • The Apartment,
  • Lover Come Back,
  • The Thrill of It All,
i.e. the necessity to integrate the American public into the modern working environment. And the way that was done was by way of displayed grandiosity (of which the listed films are all somewhat critical).

The German ingratitude has other causes. But you see that systemic tendencies finally get through.

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Zeugnis und Gebet

Wir haben unser Leben zum Zeugnis empfangen, als Rahmen all unserer Träume. Und was in seinem Schein unser Herz erfüllt, nimmt unsere Gebete mit sich. Doch alle Sünde ist Sorglosigkeit, Anteilnahmslosigkeit gegenüber der Gabe. Und so ist das Gebet der Sünder verbannt.

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11. Oktober 2019

From nice to cynical in five steps.

I always have to go back to the Thin Man movies to find people I can relate to. Consider the necessity that links this chain together:
  • the actors of the 30s were nice,
  • the actors of the 50s were accommodating,
  • the actors of the 70s were overbearing,
  • the actors of the 80s were demanding,
  • the actors of the 2000s were bitter,
  • the actors of the 2010s are cynical.
The difference between nice and accommodating is of course external, somebody asking a nice person to do something that doesn't come naturally to him. In this case: to act grandiose.

But then... the grandiose example breeds overbearing followers, the overbearing example breeds demanding followers, the demanding example breeds bitter followers and the bitter example breeds cynical followers.

Down the drain. And all because of the likes of Gregory Peck? And I really like the man (because of his modest self irony). You really do reap what you sow. An experiment in self governance it surely is, only not particularly sacred - nor blessed.

It would of course be nothing. Except for the fact that it is real.

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10. Oktober 2019

Die deutsche Behelfung

Der befindliche Geist kommt definitionsgemäß während der Timokratie an die Macht. Er befindet sich dabei stets in einer Lage, welche er unter erheblichen Schwierigkeiten gestalten muß, und er herrscht aus dem Grunde, daß er Menschen beseelt, welche über die dazu notwendige Qualifikation verfügen. Ein historisches Beispiel wird durch die Regierungszeit Wilhelms I von England gegeben.

Soweit die natürliche Situation. Allgemein bekannterweise brach die gegenwärtige Herrschaft der Unvernunft in Deutschland aber nicht auf natürliche Weise an, sondern in Folge der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg. Eine Weile litt Deutschland die Herrschaft der Unvernunft, aber nach 14 Jahren hatten die Deutschen die Nase voll. Und dann entschieden sie sich für eine Konstruktion, welche bis heute anhält, nämlich die deutsche Behelfung.

Der Kerngedanke der deutschen Behelfung besteht darin, daß das auf die Darstellung der Vernunft getrimmte deutsche Volk unmöglich der Herrschaft der Unvernunft ausgesetzt werden kann, daß es vielmehr notwendig ist, es durch geeignete Ämter zu behelfen derart, daß diese es dadurch, daß sie sich den unter der Herrschaft der Unvernunft herrschenden Kräften der Opportunität stellen, von jenen abschirmen.

Mit anderen Worten haben sich die Deutschen dazu entschieden, den annehmlichen Geist rein zu erhalten, indem sie dem befindlichen Geist Regierungsaufgaben künstlich übertragen haben.

In Deutschland ist es nämlich so: Entweder man beteiligt sich an der Darstellung der deutschen Tugenden, welche noch aus der Zeit des Feudalismusses herrühren, oder man beteiligt sich zurechtfindend als Führungskraft oder gestaltend als Wirtschaftsplaner.

Da der befindliche Geist aber künstlich zu diesen Würden kommt, gleicht das Schauspiel in etwa dem, wie wenn man Manager aus Sammlern und Jägern rekrutierte oder Wirtschaftsplaner aus Ackerbauern.

Ich bin so ein Ackerbauer und weiß, daß ich ein Ackerbauer bin und kein Wirtschaftsplaner. Der befindliche Geist, ebenso wie der heilige Geist, herrscht nicht über darstellende Untertanen. Die Darstellung beginnt erst, nachdem die transformative Kraft des heiligen und befindlichen Geistes erschöpft ist, mit anderen Worten sobald sich der Glaube persönlich verkörpert, wenn die Erneuerung der Achtung oder Lust abgeschlossen ist.

Ich kann und ich werde nicht auf ein Feld gehen, welches Gottes Segen nicht hat. Das Korsett der deutschen Behelfung sieht Gottes Willen nicht vor. Es hält seinen Träger für selig und einzig der Seligkeit wert, und meines Erachtens ist beides falsch. Es leugnet den Glaubenszykel. Es leugnet die Geschichtlichkeit des Christentums.

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8. Oktober 2019

Die Formen der passiven individuellen Abhängigkeit von der gesellschaftlichen Darstellung

Mit der gesellschaftlichen Darstellung sind die im gestrigen Beitrag beschriebenen Darstellungen gemeint. Und die passive individuelle Abhängigkeit ergibt sich daraus, sich von der gesellschaftlichen Darstellung leiten zu lassen.

Ich will aber nicht lügen. Die Grundlage für diesen Beitrag bildet ein Verlangen nach bestimmten Filmen, welches mich gestern abend überkam, und im speziellen nach Charade. Hepburn's Ausruf I feel like lots of people tonight. bringt den Kerngedanken dessen, worum es mir hier geht, vielleicht am besten auf den Punkt.

Allerdings hat es sich so ergeben, daß die Liste der sechs Filme, welche ich sehen wollte, auf geradezu lächerlich saubere Weise unter die drei Reaktionsmuster gebracht werden kann, und so werde ich die Angelegenheit nun also präsentieren.

Betroffenheit durch die gesellschaftliche Darstellung.
  • Aufgreifen einer Begeisterung, zu sehen in Charade.
  • Nachkommen eines Aufrufs, zu sehen in Never Say Never Again1.
Bedrängtheit durch die gesellschaftliche Darstellung.
  • Einfügung in eine Gesellschaft, zu sehen in The Whole Nine Yards.
  • Gesichtswahrung in einer Gesellschaft, zu sehen in Fletch.
Beholfenheit durch die gesellschaftliche Darstellung.
  • Einsetzung als eine Autorität, zu sehen in Ghostbusters II.
  • Anerkennung einer Autorität, zu sehen in 1941.
Die übrigen Fälle sind alle recht transparent, aber zu 1 muß ich etwas mehr sagen. Der Grundgedanke des Films ist, daß der Demokratie von Zeit zu Zeit der Hintern versohlt werden muß, damit sie, wie wenn eine wertvolle Statue ihr in die Arme gelegt wird, sich darauf besinnt, ihrer Verpflichtung zur Erhaltung der von ihr geschätzten Darstellung nachzukommen. Domino Petachi's plötzliche Gemahnung an ihre Pflicht ihrem Bruder gegenüber ist das menschliche Kernstück des Films.

Betroffenheit also durch Besitz und Verlust, Bedrängtheit durch Erwerb und Erhaltung und Beholfenheit durch den Empfang eines Amtes oder den eines Amtsträgers. Wie gesagt, geradezu lächerlich sauber.

Mir persönlich sind diese passiven Abhängigkeiten fremd, ich halte grundsätzlich nichts vom annehmlichen Geist, aber das war natürlich nicht immer so. Man wird in diese Welt geboren und gerät in diese Abhängigkeiten. Man versucht zurechtzukommen, aber dabei bemerkt man auch schon, daß der eigene Weg ein andrer ist, nicht passiv, sondern aktiv.

Es ist aber doch bemerkenswert, wie oft Filme die Prägbarkeit der Passiven aufgegriffen haben. Es ist ja fast so etwas wie eine Art Verspottung, wenn man bedenkt, welche Rolle Filme für die gesellschaftliche Darstellung spielen. Andererseits wird ein passiver Kinobesucher die Eindrücke eines passiven Leindwandhelden jedenfalls nachvollziehen können. Und jedes solche Nachvollziehen birgt Bedeutung. Innerhalb der dabei verfolgten Formen der Abhängigkeit. Geschichten von Abhängigen für Abhängige.

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Synchronising the Platonian sequence of forms of ruling with the cycles of the I Ching

I'm writing this post, because I have to. In the case of the Indo-European cycle I'm relying on European history from 1200 A.D. onward (in the most abstracted way). But in the case of the Semitic and the Tibeto-Japanese cycle I'll allow myself to guess. The major goal here is to show that the Platonian sequence and the cycles of the I Ching are separate, but combinable things.

The Indo-European cycle.
  • aristocracy: rule of care (mountain),
  • timocracy: rule of ruthlessness (fire),
  • oligarchy: rule of heed (the abysmal),
  • democracy: rule of opportunity / unreason (lake),
  • tyranny: too brief to matter.
The Tibeto-Japanese cycle.
  • aristocracy: too brief to matter.
  • timocracy: rule of ruthlessness (fire),
  • oligarchy: rule of heed (the abysmal),
  • democracy: rule of measuredness (wind),
  • tyranny: rule of Lust [German] (thunder).
The Semitic cycle.
  • aristocracy: rule of care (mountain),
  • timocracy: rule of measuredness (wind),
  • oligarchy: rule of Lust (thunder),
  • democracy: too brief to matter,
  • tyranny: rule of opportunity (lake).
The definitions of the Platonian forms of ruling are given in the previous post. There might be some objections on whether they coincide with Plato's meaning in the case of timocracy and tyranny. Arguably my definitions of these are more benign.

The only statement made in the above that I'd like to highlight is that the Semitic king (i.e. the ruler of Lust) earns his recognition through cleverness (as is the rule for oligarchy), whereas the Tibeto-Japanese king earns it through power (as is the rule for tyranny). The former, although looked up to, has to play the game better than the rest and hence rely on allies (oligarchy), whereas the latter can count on voluntary subordination (tyranny).

It is true that I've used the term tyrant in a different sense before, more along the lines of a Semitic king as described here, but I was only concerning myself with the question of what makes a successful tyrant then, without allowing for regal recognition. But it might be better from a systemic point of view not to use that as the distinction, but to place the tyrant within the Platonic scheme and the king within the scheme of the I Ching.

As for the latter: The ruler of Lust channels the desires of his subjects, gives everybody a share in his regal fate. No fate is independent of his, and his ambition is the horizon under which his subjects live. His subjects might out of regard voluntarily subordinate themselves, but they may also not, the former choice making a tyrant. And vice versa there might be voluntary subordination, but no sense for the expression of the common will in the tyrant, let's say, when he's simply a hardened warrior or robber.

The right name for this tyrant who is no king is probably duke.

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7. Oktober 2019

Zu den platonischen Herrschaftsformen

Mir ist auf meinem heutigen Spaziergang die politische Bewandtnis der Weltverhältnisse und Auftrittsformen der Seele aufgegangen, nämlich daß sie die platonischen Herrschaftsformen, also Aristokratie, Timokratie, Oligarchie, Demokratie und Tyrannei, dialektisch (im platonischen Sinne) herleiten.

Zunächst fragen wir danach, ob eine Herrschaft auf einer Verbindung mit der Welt beruht oder nicht. Beruht sie auf einer Verbindung, so fragen wir danach, ob die Verbindung allgemein ist oder speziell. Beruht sie auf keiner Verbindung, so fragen wir danach, welchen Seelenteil die Herrschaft also darstellt. Und damit haben wir die folgenden fünf Fälle:
  • Aristokratie: allgemeine Verbundenheit, Einfindung und Segnung,
  • Timokratie: spezielle Verbundenheit, Zurechtfindung und Gestaltung,
  • Oligarchie: Darstellung der Vernunft,
  • Demokratie: Darstellung der Abgestimmtheit,
  • Tyrannei: Darstellung der Macht.
Die Sache mit der Darstellung möchte ich im weiteren genauer betrachten. Zunächst einmal beruht jede Darstellung auf der Vorstellung dessen, was darzustellen ist. Diese bildet das Gesetz der Gesellschaft. Genauer gesagt informiert sie die folgenden Umgangsformen:
  • Oligarchie: Anfechtung,
  • Demokratie: Akzeptanz,
  • Tyrannei: Unterordnung.
In der Tyrannei ordnen sich die Bürger also denjenigen unter, welche die Macht vorstellungsgemäß darstellen, und diese Pyramide läuft in einer Spitze zu, in der Demokratie akzeptieren sie diejenigen, welche die Abgestimmtheit vorstellungs- (oder sitten-)gemäß darstellen, und das umfäßt das Volk, und in der Oligarchie fechten die Bürger nach Kräften diejenigen an, welche die Vernunft vorstellungsgemäß darstellen, wodurch es zu einer Selektion der Vernünftigsten kommt.

Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn es unter bestimmten Umständen möglich ist, ungestraft Gewalt anzuwenden, also wie bei den europäischen Adelshäusern anno dazumal oder bei den Mafiafamilien heute. Das Ergebnis ist stets eine Oligarchie mit feudalen Zügen.

Anfechtung, Akzeptanz und Unterordnung sind Vernunft, Abgestimmtheit, beziehungsweise Macht inhärent, letztere ohne erstere gar nicht denkbar. Und aus diesen sie hervorbringenden Umgangsformen ergibt sich die quantitative Form der in ihrer Darstellung bestehenden Herrschaft.

Die die Umgangsformen informierende Vorstellung wird dabei von den Oligarchen, Demokraten oder Tyrannen nicht angetastet. Sie ist ein Erbteil, dessen Abänderung die Grundlage der politischen Macht zerstörte, was den gegenwärtigen Machthabern nicht recht sein kann. Allerdings ist insbesondere die Tyrannei anfällig dafür, daß sich die Untertanen für eine andere Vorstellung begeistern. In der Demokratie ist dies ganz unmöglich, je reicher und bürgerlicher, desto gesitteter, und in der Oligarchie vielfältig erschwert, so daß sich der unter den vorherigen Herrschaftsformen erarbeitete Vorstellungskatalog stufenweise bis in die Tyrannei fortsetzt: die Oligarchen formen noch die Sitten, die Demokraten noch die Vorstellung der Macht.

Darin sind viele Rahmenbedingungen enthalten, welche der weiteren Geschichte des Abendlandes ein deutlicheres Antlitz geben:
  • Sekunde zu Terz erfolgt unter konstanter Anfechtung als Darstellungsbruch der Abgestimmtheit durch Unterordnung,
  • Terz zu Terz erfolgt als Darstellungsbruch der Vernunft und Macht durch Akzeptanz, Zurechtfindung und Gestaltung,
  • Auflösung der Terz erfolgt als Darstellungsbruch der Abgestimmtheit durch die Verallgemeinerung der Zurechtfindung und Gestaltung zu Einfindung, beziehungsweise Segnung.
Das ergibt durchaus Sinn. Der Punkt, an welchem ein neues Zutrauen unter den Menschen entsteht, sollte derselbe sein, an welchem die Menschen eine neue Verbindung mit der Welt aufbauen, vergleiche auch den vorigen Beitrag. Haben sie dann aus diesem Zutrauen heraus ihre Lage hinreichend stabilisiert, so können sie sich der Zukunft widmen.

Freilich, Darstellungsbrüche sind stets mit Teufelsaustreibungen verbunden, und viel Unheil wird zu Tage treten.

Post Scriptum vom 15. Oktober 2019. Die Bedeutung gemeinschaftsstiftender Erzählungen für darstellende Herrschaftsformen ist zwar größer, aber auch die Aristokratie und Timokratie müssen sich ihrer in untergeordneten Funktionen bedienen.

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5. Oktober 2019

Das Paradox der Freiheit

Das Paradox der Freiheit lautet:
Der freie Mensch ist gebunden und der gebundene Mensch frei.
Wir werden das nach dem folgenden genau verstehen. Der Schlüssel zu ihm liegt in der Frage nach dem Ursprung des Guten:
  • Entspringt das Gute der Wahrnehmung oder
  • dem Willen oder
  • der Tat?
Je nachdem, wie wir das beantworten, kommen wir zu unterschiedlichen Ansichten darüber, was wir sind und worin unsere Aufgabe besteht, nämlich
  • wenn es der Wahrnehmung entspringt, so sind wir zur Mitteilung berufene Ansammlungen,
  • entspringt es dem Willen, so sind wir zur Unterstützung berufene Keime und
  • entspringt es der Tat, so sind wir zur Darstellung berufene Eigengeschöpfe.
Wie ich im Beitrag Aktions- und Reaktionsmuster ausführte, versucht der Mensch von der Wahrnehmung zum Wollen, vom Wollen zur Tat und von der Tat zur Wahrnehmung zu gehen. Und die entscheidende Frage hier ist, ob der Wille in der betrachteten Wegstrecke der Tat vorangeht oder nicht. Letzteres ist nur in der Abfolge Tat, Wahrnehmung, Wille der Fall, dem Studieren. Beim Empfangen (Wahrnehmung, Wille, Tat) und beim Verfolgen (Wille, Tat, Wahrnehmung) ist ersteres der Fall, wobei wir die Wegstrecke mit dem Ursprung des Guten beginnen lassen. Ist ersteres der Fall, so erfüllt das Gute unseren Willen, bevor es unser Tun erfüllt, sonst aber nicht: vielmehr studieren wir den Wert der Darstellung des von uns gewählten Guten. Und das Problem damit ist, daß wir auf diese Weise zu Konkurrenten werden, welche jeweils ihre Darstellung vorherrschen sehen wollen, wie ich es in den Beiträgen Die Dämonen der Mißgunst und Die Auftrittsformen der Seelenteile dargelegt habe.

Wer sagt, das Gute verzaubere uns, erzieht uns zu Brüdern. Wer sagt, das Gute sei uns in unser Herz gelegt, erzieht uns zu Mitstreitern. Wer aber sagt, das Gute entstehe aus unserer Entscheidung für es, der erzieht uns zu Konkurrenten.

Die Konkurrenten aber sind durch Mißgunst gebunden, wiewohl in der Erzeugung des Guten frei, wohingegen Brüder und Mitstreiter an das Gute gebunden sind, dafür aber von den Dämonen der Mißgunst frei.

Der Teufel wird einwenden, daß die Mitstreiter doch Parteien bilden werden, welche sich bekriegen, doch so ist die Natur des Guten nicht, daß es die Herzen gegen einander füllt. Vielmehr füllt es die Herzen der Menschen neben einander.

Und um den Gegensatz in der Freiheit, um welchen es hier geht, noch deutlicher zu machen, seien diese beiden Zyklen betrachtet, nämlich der provinzielle Versauerungszyklus und der koloniale Verjüngungszyklus.

Provinzieller Versauerungszyklus.

Die Provinz ist zur Darstellung der Staatsdoktrin verdonnert, auf deren Gestaltung sie keinen Einfluß hat.

Auf diese Weise ergibt sich der folgende Teufelskreis:
  • Vorhersehbarkeit der Ideen,
  • Desinteresse,
  • Rückzug der Öffentlichkeit aus der Debatte,
  • Stärkung der Unangefochtenheit der Staatsdoktrin,
welcher eben den provinziellen Versauerungszyklus bildet. Richard Wagner war in dieser Hinsicht sehr feinfühlig und hat gegen Ende seines Lebens ganz richtig prophezeit, was Deutschland diesbezüglich zu erwarten hatte.

Allerdings war dem einfachen preußischen Beamten gar nicht klar, daß seine Oberen sich als Eigengeschöpfe betrachteten. Er selbst sah sich als Mitstreiter. Doch die Politik den anderen deutschen Teilstaaten gegenüber wurde selbstverständlich durch die Philosophie der Oberen bestimmt.

Kolonialer Verjüngungszyklus.

Kolonien wurden selbstverständlich nur zur Unterstützung gegründet, doch was im Rahmen der Christianisierung für die Mitteilung unternommen wurde, unterscheidet sich nicht wesentlich.

Der koloniale Verjüngunszyklus ist also folgender:
  • neue Verantwortungsbereiche,
  • neue Ideen,
  • Interesse,
  • Einbringung der Öffentlichkeit in die Debatte,
  • neue Institutionen.
Das Überlassen der Verantwortung, welche die Freiheit ausmacht, ist der Grund für das Wachstum, und zugleich die Folge dessen, daß die eigenen moralischen Ansichten nicht als das eigene freie Werk angesehen werden, sondern als Gegenstand gemeinsamer Gebundenheit. So sehr diejenigen, welche Moral für menschengemacht halten, die Sache auch simulieren wollten, es steht ihnen doch die eigene Überzeugung, daß ihre Moral durch dominante Darstellung erzeugt werden muß, im Wege. Sie selbst sind gebunden und ihre Untertanen binden sie auch, wenn sie ihnen auch eine Spielwiese und etwas Auslauf lassen, nachdem sie hinreichend sicher konditioniert wurden.

So schwer fällt es nicht, eine solche Täuschung zu erkennen. Das Paradox der Freiheit gilt, gleich wie wenig es manchen behagt.

Post Scriptum vom 15. Oktober 2019.  Die hier beschriebene Erziehung zu Brüdern, Mitstreitern und Konkurrenten gilt für die allgemein menschlichen Ebene, sie kann durch gemeinschaftsstiftende Erzählungen kulturintern überlagert werden.

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