Bereitschaftsarchiv

Zur Front

29. Dezember 2021

Bestürztheiten, Handlungsstrategien und Talentproben

Meine Beiträge zu den Bestürztheiten und den Aktionsmustern werden von einer gewissen Beliebigkeit aufgrund fehlender Leitplanken geplagt, welche ihren Ursprung darin hat, daß es sich bei ihnen nicht um elementare Besinnungsvorgänge, sondern um Handlungsmöglichkeitseinschätzungen und -ablaufsbeschreibungen handelt, welche indes eine geradezu grammatikalische Bedeutung in unserem Denken haben und vernünftigerweise auch quasi grammatisch beschrieben werden sollten.

Den Anfang dazu habe ich im vorigen Beitrag gemacht. Aktions- und zugehörige Revisionsmuster verbinden sich zu Handlungsstrategien, um den Bestürztheiten zu entkommen,
  • der Betretenheit durch nutzbarmachen = empfangen + verbinden,
  • der Beklommenheit durch lenken = studieren + einsetzen und
  • der Besessenheit durch entdecken = verfolgen + verwerten,
und dies kann auch zu einer recht ordentlichen Definition der Bestürztheiten herangezogen werden, also daß
  • Betretenheit in der Einschätzung besteht, Gegenstände der Wahrnehmung (Körper) nutzbarmachen zu müssen,
  • Beklommenheit in jener, Gegenstände der Tat (Interaktionen) lenken zu müssen und
  • Besessenheit in jener, Gegenstände des Willens (Bedingungen) entdecken zu müssen, also zu sehen, was unter ihnen existiert,
wobei im Einklang mit dem vorigen
  • Verantwortung sich an Körpern zeigt,
  • Verhältnisse sich an Interaktionen zeigen (ja, auch an Körpern, aber umfassender an Interaktionen) und
  • Abhängigkeit sich an Bedingungen zeigt,
mit anderen Worten also
  • nutzbarmachen von Körpern darauf abzielt, verantwortlich für Körper zu werden,
  • lenken von Interaktionen darauf, Verhältnisse in Interaktionen zu gestalten und
  • entdecken von Bedingungen darauf, von Bedingungen abhängen zu können.
Genauer gesagt überführt
  • nutzbarmachen Ressourcen in Mittel,
  • lenken Wirkungen in Funktionen und
  • entdecken Basen in Ausgänge (im Sinne von seinen Ausgang nehmen).
Bevor wir mit der Grammatik weitermachen, möchte ich darauf hinweisen, daß sich die Handlungsstrategien schön auf dem Schlachtfeld veranschaulichen lassen: Ressourcen werden durch Rekrutierung nutzbar gemacht, anschließend werden sie positioniert, also die Schlachtaufstellung entdeckt, und schließlich aktiviert, also der Kampf gelenkt.

Positionieren und aktivieren sind Beispiele der Bewahrung eines Gegenstands eines Teils des Ichs in einem eines andern. Es gibt die folgenden sechs Fälle des Bewahrens:
  • positionieren eines Körpers in einer Bedingung,
  • aktivieren eines Körpers in einer Interaktion,
  • einrichten einer Interaktion in einem Körper (in Werkzeugen oder Bestandteilen eines Mechanismusses),
  • auswirken einer Interaktion auf eine Bedingung,
  • beleben (mit Leben erfüllen) einer Bedingung in einer Interaktion und
  • garantieren einer Bedingung in einem Körper
- bei drei von ihnen bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie beliebig gewählt sind, die anderen drei, aber, sind nicht beliebig gewählt, wie wir im folgenden sehen werden.

In sofern ein Mensch zu lenken versteht, oder zu entdecken, oder nutzbarzumachen, besitzt er ein Talent in Form von Funktionen, beziehungsweise Ausgängen oder Mitteln, und dieses Talent kann auf die Probe gestellt werden, indem es sich an den Gegenständen des im Eigenlauf des Ichs folgenden Teils des Ichs wie folgt erweisen muß:
  • bei der Funktionsprobe werden die Positionierungen des Nutzbargemachten als Basen bewertet: einer lernt zu lenken, nutzt es zum nutzbarmachen, und ein anderer überlegt sich, auf welche Weise er sich vom Nutzbargemachten abhängig machen will. Mit anderen Worten gilt hier die Devise: Gib alles und sieh, was du anderen wert ist!
  • bei der Ausgangsprobe werden die Einrichtungen des Gelenkten als Ressourcen bewertet: einer nimmt einen Ausgang, nutzt ihn zum lenken, und ein anderer überlegt sich, welche Einrichtungen des Gelenkten er nutzbar machen sollte. Hier lautet die Devise also vielmehr: Überleg dir, wie du's angehst, aber sieh zu, daß dir keiner deine Ideen stiehlt, bevor du sie selber zu Geld gemacht hast!
  • bei der Mittelprobe wird die Belebung des Entdeckten als Wirkung bewertet: einer macht nutzbar, nutzt es zum entdecken, und ein anderer überlegt sich, was er von der Wirkung des mit Leben erfüllten Entdeckten hält. Mit anderen Worten gilt hier die Devise: Verfolge deinen Stern, aber frag dich, wie sich's auf ihm leben läßt!
Wir selbst sind die Mittel des Wirkens der Sorge, sie nutzt uns, ihre Bedingungen aufzuspüren, und ihr Ganzes richtet die Aspirationen ihrer Glieder, indem sie sie gedeihen läßt oder nicht: ein menschlicher Richter braucht also nur zuzuschauen, um zu erkennen, welcher Glaube eine lenkbare Dynamik besitzt und welcher nicht, und sich dem göttlichen Urteil anzuschließen.

Die Funktionsprobe bildet den generativen Zykel des Zeitalters der Wacht mit seinen Stationen der Anerkennung, Aufgabe und Partnerschaft, die Ausgangsprobe den des Zeitalters der Werke mit jenen der Unterstützung, Lehre und Kultur, und die Mittelprobe den des Zeitalters der Wunder mit jenen der Gewährung, Teilhabe und Bildung. Es ist verständlich, im Angesicht von Ungemach zu versuchen, es abzulenken, aber es mag wichtiger sein zu entdecken, wie schlimm es eigentlich ist. Insofern stimmt uns die Gegenwart auf das Entdecken, die Mittelprobe und das Zeitalter der Wunder ein, wenn wir nur die Lenkungsversuche kritisch genug betrachten.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

28. Dezember 2021

Revisionsmuster

Wie im Beitrag Bestürztheiten und Aktionsmuster beschrieben, greifen wir in Bestürztheiten zu bestimmten Aktionsmustern, um ihnen zu entkommen, nämlich
  • in Betretenheit zum Empfangen,
  • in Besessenheit zum Verfolgen und
  • in Beklommenheit zum Studieren,
doch können wir ihnen alleine dadurch noch nicht entkommen. Es ist aber allgemein so, daß wir auf ein Aktionsmuster zurückkommen können, und es gibt wiederum drei Muster, um Nutzen aus vorherigen Erfahrungen zu ziehen, die Revisionsmuster, namentlich
  • das Verbinden (Modus des Studierens) im Zurückkommen auf das Empfangen,
  • das Verwerten (Modus des Empfangens) im Zurückkommen auf das Verfolgen und
  • das Einsetzen (Modus des Verfolgens) im Zurückkommen auf das Studieren,
und
  • durch verbinden mögen wir verantwortlich werden können und der Betretenheit entkommen,
  • durch verwerten mögen wir etwas finden, wovon wir uns abhängig machen können, und somit der Besessenheit entkommen (ein Beispiel aus der Geschichte der Neandertaler: beim verfolgen des Grillens ihrer Beute bildete sich bei der Verwendung von Birkenhaut als Zunder Pech in der Schädelhöhle derselben, welchen sie später als Klebemittel zur Fixierung von Steinen an Holzstäben verwerteten), und
  • durch einsetzen mögen Verhältnisse zustande- und wir der Beklommenheit entkommen.
Der Glaube an Gott und die Auslieferung an die Transzendenz, daß wir geleitet und erhört werden, ist selbstverständlich eine Form des Verfolgens, welche hoffentlich zu einer verwertbaren Änderung der eigenen Aufmerksamkeit führt, welche uns aus der gegenwärtigen Besessenheit befreit. Freilich, anstatt die menschliche Erfahrungsweise zu ändern zu versuchen, ließe sich auch versuchen, durch eine physikalische Forschungsrichtung, an welche man glaubt, neue Energieformen aufzudecken, deren zugehörige Wirkungen das Machtgleichgewicht zwischen Mensch und Maschine zu Gunsten des Menschen verschöben. Und ausschließen, daß diese beiden Richtungen letztlich übereinstimmen, kann man auch nicht. Was indes heute gentechnisch getan wird, könnte uns allenfalls eine Bereicherung unserer Erfahrungsweise um zusätzliche tierische Sinne bescheren. Neuartige Sinne ließen sich schwerlich planen, bliebe nur, Mutationen durch radioaktive Strahlung anzuregen und dergleichen mehr. Science is a blind mistress. Es ist die Einsicht des Menschen, welche ihr bisher die Richtung gibt.

Labels: , , , , , , , , ,

27. Dezember 2021

Kleine Typologie der Bürger einer totalitären Gesellschaft

Die vorigen Beiträge, namentlich Bedingungsgestaltung und -annahme, Nachtschattengewächsweisheit und Genuß und gesellschaftliche Uniformität, beleuchten frei nach dem Motto
If life gives you lemons, make lemonade.
die in einer totalitären Gesellschaft auftretenden formativen Kräfte, und also bin ich nun in den Stand versetzt, eine Tafel der Typen der Bürger einer totalitären Gesellschaft anzugeben, welche sie nach ihrem Verhältnis zum Corpsgeist der totalitären Haltung klassifiziert. Aus Platzgründen werde ich dabei die Bürger durch das sie bestimmende motivierende Gefühl benennen, also
  • die sich routinemäßig beteiligenden als Zuversichtliche,
  • die Routinen genießenden als Zufriedene,
  • die sich spielerisch beteiligenden als Aufgerufene,
  • die Spiele genießenden als Verbundene,
  • die sich verkörpernd beteiligenden als Bedeutete und
  • die Verkörperungen genießenden als Liebende.
Die Tafel der Typen einer totalitären Gesellschaft
Den Corpsgeist
Bekämpfende Unter-
stützende
Annehmende
Zuver-
sichtliche
Ausgeschiedene Schleimer -
Zufriedene Verletzte Blockwarte Apparatschiks
Aufgerufene Gehemmte Mitläufer -
Verbundene Verstörte Schönredner Apparatschiks
Bedeutete Verpflichtete Verbündete Fanatiker
Liebende Beleidigte Sympathisanten Inquisitoren
Und da totalitäre Gesellschaften einen Hang dazu haben, eine Reise nach Jerusalem zu unternehmen, vulgo sich zu radikalisieren,
  • schleimen Schleimer bis sie ausscheiden,
  • warten Blockwarte Blöcke bis sie verletzt werden,
  • laufen Mitläufer mit bis sie gehemmt werden,
  • reden Schönredner schön bis sie verstört werden,
  • verbünden sich Verbündete bis sie sich verpflichtet fühlen,
  • sympathisieren Sympathisanten bis sie beleidigt werden.
The proof of the pudding is in the eating - eine Gesellschaft ist totalitär, wenn einem ihre Typen im Supermarkt begegnen.

Labels: , , , , , , , , , , ,

26. Dezember 2021

Genuß und gesellschaftliche Uniformität

Die Motivationen der Menschen nach den Wahrnehmungsrichtungen in die beiden Strömungen des Strebens nach
  • zurückschauendem Genuß in Form der Liebe im weiteren Sinne und
  • der Aussicht auf Beteiligung nach Maßgabe der Gefühle der Adäquanz
unterteilend, möchte ich mich in diesem Beitrag mit jenen befassen, welche ihr Dasein über ihr Genießen definieren.

Drei Klassen müssen wir betrachten,
  • die zufriedenstellende Routine,
  • das einem verbundene Spiel und
  • die im engeren Sinne geliebte Verkörperung,
und ganz allgemein läßt sich dazu sagen, daß, wenn ein Unternehmen nicht zum Zwecke der Beteiligung an etwas angegangen wird, es in praktischer Hinsicht der Vorbereitung auf eine Beteiligung dient, und zwar
  • die Routine zur Rüstung,
  • das Spiel zur Einübung und
  • die Verkörperung zur Einstimmung.
Da ich diesen Gegenstand bereits bei der letzten Betrachtung von Melancholikern am Wickel hatte und die Übereinstimmung mit dem hier Gesagten in einem Punkt nicht trivial ist, kurz dies: In melancholischer Stimmung ist nicht die physische Rüstung durch die zufriedenstellende Routine entscheidend, sondern die seelische Rüstung durch den erreichten Erfolg.

Rüstung, Einübung und Einstimmung, nun, mögen von einer Art sein, welche alle Menschen in gleicher Weise aufnehmen können, was im Falle ihrer Beteiligung an einem Unternehmen um ihrer Beteiligung willen ganz ausgeschlossen ist, da in dem Falle die schicksalhafte Aufgabe die Rollen in diesem Unternehmen vorschreibt und sie nicht uniform sein werden.

Und da dies so ist, bieten sich Rüstung, Einübung und Einstimmung also zur Homogenisierung (Gleichschaltung) einer Gesellschaft an. Konkret handelt es sich bei
  • der uniformen Rüstung darum, den eigenen Laden in Schuß zu halten (insbesondere den eigenen Rasen für das nächste Croquetspiel bereitzuhalten),
  • der uniformen Einübung darum, im durch die Sitte kodierten gesellschaftlichen Spiel zu punkten (etwa durch Witz, kritischen Sinn und womöglich auch Zuvorkommendheit) und
  • der uniformen Einstimmung um Corpsgeist.
Corpsgeist kann recht unterschiedliche Formen annehmen, ich greife einmal zwei recht interessante Fälle heraus:
  1. Kenneth Copeland predigt ein Christentum, welches darin besteht, sich fortwährend klar zu machen, daß Gott einen Bund mit uns geschlossen hat, wiewohl er es aus Gründen der Appetitlichkeit stets so ausdrückt, daß Gott einen Bund mit uns geschlossen hat.
  2. Leo Trotzki predigt einen politischen Aktivismus, welcher darin besteht, sich fortwährend klar zu machen, daß man es ist, welcher durch sein Auftreten den Geist der Massen formt.
Der sich über Genuß definierende Mensch ist also inhärent politisch form- und einsetzbar: ein staunendes Mondkalb zunächst, doch auf entsprechender Bahn bald ein Apparatschik. Die Warnung sei ausgesprochen.

Labels: , , , , , , , , , ,

25. Dezember 2021

In an earlier state of mind

Winter has come,
the time when nature dreams of summers past and to come
and the elements align to teach man about the beginnings.

Labels: , , , , , , ,

23. Dezember 2021

Zur geschichtlichen Verwebung der Reiche der Seelenteile

Der vorige Beitrag, wiewohl in keinem Wort falsch, verfestigt in seiner Rohheit nur die dystopische Sicht, welche er kritisiert.

Die Reiche der Seelenteile bestehen stets nebeneinander, also das Absprechen, das Verbünden und  das Bewähren, wobei es in der Natur der Sache liegt, daß sich das Bewähren gegenüber den anderen beiden durchsetzt, wenn ihm die Freiheit dazu gelassen wird, und das Verbünden gleichfalls gegenüber dem Absprechen.

Also kommt es zu steten Machtverschiebungen, welche Aggressionen gegen den Emporkömmling provozieren, welcher also nur sein natürliches Recht verteidigen muß, um seine natürliche Stelle einzunehmen.

Indes bleiben die Aggressionen aus, und die natürliche Stelle des Emporkömmlings wird akzeptiert, wenn es eine einen hinreichend isolierten Weltteil beherrschende Regierung gibt, welche dem höheren Seelenteil verpflichtet ist, also im Falle Europas der Sorge, der Bewährung, in Form der katholischen Kirche.

Als die katholische Kirche diese Verpflichtung aufgab und die Welt zwischen Portugal und Spanien aufteilte, kam es zu lokalen Übernahmen dieser Verpflichtung, was zur Folge hatte, daß von nun an die natürliche Stelle von Emporkömmlingen nicht mehr akzeptiert wurde.

Es wird gerne gesagt, daß Europa im Mittelalter ständig im Krieg mit sich lag, aber dabei wird übersehen, daß es bei diesen Kriegen nie um die Verteidigung des Reichs der Sorge ging, sondern lediglich um die Ansprüche von Adelshäusern, welche die Menschen im allgemeinen wenig betrafen.

Dahingegen wurden die Holländer etwa in folge der Reformation dazu gezwungen, ihren Weg der Bewährung gegen den spanischen der Absprechung zu verteidigen, und in dieser Gemengelage erkannten die Engländer den Wert der Verbündung, welche ihnen ihren kolonialen Aufstieg ermöglichte.

Die Kolonisten selbst sahen sich weitgehend in ihrer Bewährung vom Reich der Lust verfolgt und den neuen Kontinent als Chance, das Reich der Sorge vor der Absprache zu schützen, wobei die Mächtigen allerdings der Verbündung als Mittel zur Absicherung dieses Reichs verbunden blieben, international, und auch, wie ich im vorigen Beitrag ausführte, intern zum Schutz ihrer sozialen Stellung.

Unabhängig von solchen Detailbetrachtungen ist zu konstatieren, daß mit dem Ende der gemeinsamen Verpflichtung auf das Reich der Sorge Europa in eine Zeit der Glaubenskriege hineingezogen wurde, welche wenigstens bis 1945 anhielt. Was sich seitdem abzeichnet ist, daß sich die Gesellschaften innerlich verzehren, indem sich Bündnisse und Absprachen in den Besitz dessen bringen wollen, was gerechterweise den sich Bewährenden zusteht. Und das ist die Situation der in der Bibel erwähnten Ernte, wie an etlichen Bibelstellen zu belegen, welche die große Stadt betreffen und das Tier und daß erst Kriege kommen müssen, bevor das Ende der Welt, dieser hier, kommt.

Also ist es nun an der Zeit, den eigenen Geist zu wahren und seiner Bewährung zu harren.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

22. Dezember 2021

Die Reiche der Seelenteile

Durch soziales Verhalten bilden sich Reiche heraus: Im Reich
  • der Lust sprechen sich Schmierige inmitten von Gewalt ab,
  • der Achtung verbünden sich Flatterhafte inmitten von Anliegen und
  • der Sorge bewähren sich Gerechte inmitten von Begeisterungen.
Zur Bewährung gehört die Überwindung der Verleumdung, ebenso wie die Überwindung der Abwege. Sie stellt einen Prozeß dar, welcher sowohl zu Verständigung, als auch zur schließlichen Ausscheidung des Schlechten führt, welche in der Bibel als Ernte bezeichnet wird. Daß diese Ernte, wenn sie einmal thematisiert wird, stets dystopisch betrachtet wird, wie etwa in M. Night Shyamalan's Signs, legt nahe, daß wir eben nicht im Reich der Sorge leben.

Die von Philip Kindred Dick so genannte Attack Therapy, die Verunglimpfung eines Teilnehmers in geschlossener Runde durch die übrigen, als ob es sich um einen Beschuldigten in einem stalinistischen Verhör handelte, siehe etwa Billy Wilder's Eins, Zwei, Drei: Sind Sie ein amerikanischer Spion?, gehört dem Reich der Lust an, denn sie lehrt den ihr Ausgesetzten einerseits, daß seine Genossen opportunistisch sind, und macht ihn zugleich mit einem Rahmen vertraut, in welchem er sich mit anderen opportunistisch absprechen kann. Es braucht dabei keine Staatsgewalt, um derartige schmierige Gruppen zu formen, die Kontrolle über ein Betätigungsfeld genügt, und oftmals werden Betätigungsfelder von Gruppen kontrolliert, welche zu diesem oder einem ähnlichen (rustikaleren) Mittel ritueller Erniedrigung greifen, um ihre Kontrolle auch im Falle von Neuzugängen aufrecht zu erhalten.

Bleibt das Reich der Achtung zu erläutern. Ich sah mir heute morgen True Grit mit John Wayne an, die Fassung mit Jeff Bridges kannte ich schon länger. Ich habe noch nie eine getreuere Nachahmung gesehen, nicht nur die Szenen, sogar der emotionale Ausdruck beim Sprechen, alles ist getreu kopiert, mit Ausnahme von Rooster Cogburn und Mattie Ross. Die Coens machen sich auf recht subtile Weise über Mattie Ross lustig, im Original erscheint sie hingegen als Visionär, aber genau diese Szene am Ende des Films, als sie am Grab ihres Vaters steht und von der Zukunft ihrer Familie spricht, wie sie, ohne es so direkt zu sagen, eine neue Welt schaffen werden, hat mich zu einem sardonischen Grinsen gereizt: Wer sich in allen seinen Belangen auf Rechtsanwälte stützt, der baut nicht sich ein Reich, sondern ihnen.

Mattie Ross begegnet Ned Pepper's Kumpanen und fragt ihn, ob sie alle einfältig seien, was dieser bejaht. Was sollte man sich auch vor solchen bewähren? Besser schnurstracks zum Rechtsanwalt und Verbündete finden, welche Andere die Unannehmlichkeiten des Lebens tragen lassen, etwa Pferdedieben zum Opfer zu fallen oder die Auswirkungen fehlzündender Pistolen? Das mag ja zunächst verlockend erscheinen, aber es muß dazu führen, daß überall gehetzte Blender um Bündnisse werben, um die von ihnen vertretene Partei auf Kosten von andern schadlos zu halten, und das ist das Reich, zu welchem die Vereinigten Staaten geworden sind.

Wenn ich also im vorigen Beitrag von verbotenen Haltungen sprach, so im Bezug auf die Reiche der Achtung und der Lust, denn mit den Auswirkungen gehetzten Bündnisschmiedens beschäftigte ich mich ja zuvor.

Labels: , , , , , , , , ,

21. Dezember 2021

Das Gebietende

Einige versteigen sich dazu zu sagen, daß die Begriffe heilig, beziehungsweise holy im Englischen, verboten bedeuten würden.

Das ist natürlich Quatsch. Hinter ihnen steht vielmehr der Gedanke, daß das Gute Gedeihen bringt. Indes, aus der Luft gegriffen ist die Bezeichnung haram, beispielsweise, nicht: Es mag einem an heiligen Orten, vor dem Altar einer Kirche etwa, die Erwartung überkommen, daß sich das Heilige durchsetzen wird, und daß es daher geboten ist, sich an es zu halten, auch wenn man nicht versteht, wie es sich durchsetzen wird, oder anders ausgedrückt, daß einem vom ihm abweichende Haltungen verboten sind. Mit gleichem Recht, also, läßt sich eine solche Erwartung als ge- wie als verbietend bezeichnen, das Heilige selbst allerdings nur als das Gebotene.

Logisch ist diese Erwartung damit gleichbedeutend zu erwarten, daß Gott das Gute zum Sieg führen wird, was der Sinn der Axiome ist, daß Gott allwissend, allgut und allmächtig ist, also alles wahrnimmt, das Gute will und alles tun kann, aber wohingegen letztere eine abstrakte Erwartung ist, welche uns allgemein davor warnt, uns zu Grunde zu richten, ist erstere ein konkretes Gebot in einer bestimmten Situation.

Weihnachten ist eine Zeit, in welcher wir spüren, daß uns das Reich Gottes anvertraut ist, daß Gottes Wille geschehe auf Erden wie im Himmel, daß was geschaffen werden wird, aus dem Heil heraus geschaffen werden wird. Aber ich weiß nicht, ob deswegen die gebietende Erwartung in mir aufstieg, oder weil es kalt war und der Wind scharf blies und Schnee, Wolken und Sonne eine surreale Szene schufen, so daß die Verbindung zu dem irdischen Mist abriß. Gleichwie, die Erwartung besteht fort.

Labels: , , , , , , , ,

19. Dezember 2021

Menschenführung und Karl-Marx-Effekt

Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.

Karl Marx zur Konzentration des Kapitals
Sehen wir einmal, ob sich noch eine weitere Anwendung der Worte des Herrn findet.

Ich vertrete ja die These, daß der Mensch mit dem Fortschritt der Technologie zusehends unwesentlicher wird. Daß dies so ist, folgt schlicht daraus, daß genau dies das Ziel des Fortschritts der Technologie ist: Prothesen werden entwickelt, um sich nicht auf seine eigenen Glieder verlassen zu müssen.

Was bedeutet dies aber für die Menschenführung?

Nun, ohne Technologie gäbe es überhaupt keine Menschenführung, denn wieso sollte sich einer führen lassen, wenn er eine Keule hat, und der andere, wer ihn führen will, auch nur?

Und das ist zugleich die größte Wesentlichkeit, welche einem Menschen zukommen kann, daß er als ein solcher, welcher er nun einmal ist, zu Rate gezogen werden muß.

Indem nun die Technologie voranschreitet, werden die Menschen nach ihrer Wesentlichkeit stratifiziert, in Wesentlichere, deren Fähigkeiten die Technologie noch nicht ersetzen kann, und Unwesentlichere, bei welchen sie es bereits vermag.

Nehmen wir Peter Seller's Jacques Clouseau zum Beispiel (wiewohl sein Sonny McGregor älter ist und auch ginge). Die Komik der Figur beruht wesentlich auf Verkleidungen, welche auf eine ganz bestimmte Weise unzeitgemäß sind. Aber auf welche? Nun, bevor es Photographien gab, waren in Ausweisen körperliche Auffälligkeiten vermerkt, etwa: flachsblonde Haare, blaue Augen, fliehende Stirn, Narbe am mittleren Finger der linken Hand. Und Seller's Verkleidungen fallen eben dadurch auf, derartige Besonderheiten zu betonen, um möglichst falsche sprachliche Beschreibungen seines Aussehens zu provozieren, was indes in Zeiten der Photographie zwecklos ist, und genauso zwecklos ist es, in Zeiten der Photographie darauf zu achten, daß mit Identifikationsfragen Befaßte eine Gabe für prägnante Beschreibungen haben.

Nun kann man einen Menschen leicht durch Gewalt davon abhalten, das zu tun, was man nicht will, aber im umgekehrten Falle taugt Gewalt weniger, denn woher läßt sich wissen, ob einer es nicht besser hätte machen können?

Und also müssen hinreichend begabte, wesentliche Menschen in ihrer Hingabe geführt werden und nicht in ihrem Gehorsam. Nun, das einfachste System dieser Art hat drei Komponenten:
  • Indoktrination,
  • Werkschutz und
  • Bindung.
Im Falle der katholischen Kirche sind sie wie folgt realisiert:
  • Indoktrination von der Kanzel,
  • Werkschutz durch die Beichte,
  • Bindung durch den Glauben,
und in modernen Volkswirtschaften so:
  • Indoktrination durch die Presse,
  • Werkschutz durch die Rechtsanwälte,
  • Bindung durch die ärztliche Versorgung,
wobei sich am Werkschutz am wenigsten geändert hat: Kriminelle werden durch geeignete Anreize dazu verlockt, alles auszuplaudern, und dieses Wissen erlaubt es dem Werkschutz, unter der Hand gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Hingegen stellt der Wandel von der Kanzel zur Presse und vom Glauben zur ärztlichen Versorgung eine qualitative Veränderung dar, in sofern erstere den Menschen auch als sozial wesentlich betrachten und letztere nur noch als persönlich wesentlich (entsprechend der gemeinschaftlichen und der persönlichen Phase des Glaubenszykels).

Nun, wenn nun die Hingabe zusehends vernachlässigbar wird, da die Technologie das gehorsame Befolgen von Anweisungen ermöglicht, wäre es nicht weiter verwunderlich, wenn ein einfacheres System an die Stelle des alten tritt, nämlich
  • Indoktrination nicht zur Hingabe, sondern zum Gehorsam,
  • Werkschutz nicht der Hingabe, sondern des Gehorsams durch Ablaßhandel, also hinreichend potenten Widerspenstlern zu erlauben, sich im gegenseitigen Interesse vom Gehorsam freizukaufen.
Bindung braucht es in einem solchen System nicht, und auch kein Vorgehen von Fall zu Fall gegen subversive Aktivitäten, da es nicht genug Freiräume gibt, um eine Einzelfallbetrachtung zu erfordern.

Daß dies hingegen nicht zu größerer Stabilität führt, davon habe ich im vorigen Beitrag geschrieben: Sobald ein solches System allgemein anerkannt wird, wird auch der Kampf um seinen Gebrauch allgemein anerkannt. Sobald Zustimmung den Menschen nichts mehr gilt, gelten auch Menschen den Menschen nichts mehr.

Wiewohl behauptetermaßen sachlich erfordert und nur dem Zweck angepaßt, gibt die bloße Struktur der drei Erben der katholischen Kirche heute doch zu denken:
  • die Presse predigt Benehmen,
  • die Rechtsanwälte stellen hinreichend potenten Klienten Befreiung davon in Aussicht,
  • die Mediziner sind der Nutznießer des Benehmens.
Und wenn nun noch hinzukommt, daß von einer sachlichen Erfordertheit nicht die Rede sein kann - und dies kommt hinzu, weder Schutz vor Verbreitung, noch vor Krankheit - dann erscheint ihr emsiges Zusammenwirken heute schon in einem so verruchten Licht, daß sich Synagoge des Satans getrost darüber schreiben läßt.

Labels: , , , , , , , , , , ,

18. Dezember 2021

Die (Un-)Weisheit der Bevormundung

Während der Weise sich durch dessen Bevormundung
vor dem Ehrgeiz des Narren schützt,
gibt der Bruder, welcher den Bruder bevormundet,
die vernünftige Verständigung auf.


Ich hätte es beispielsweise noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten, sich in geselliger Runde für den Einsatz von selbständigen Killerrobotern einzusetzen.

Labels: , , , , , , , , , ,

Nachtschattengewächsweisheit

Die Sonne scheint auf Gute und Böse,
ebenso wie der Schleimer Guten und Bösen in den Arsch kriecht
und der Mitläufer ihnen aus der Deckung der zweiten Reihe folgt,
denn der Klügere gibt nach.

Labels: , , , , , , , , ,

17. Dezember 2021

Die Motivationsarten der Wahrnehmungsrichtungen

Gleich vorneweg, um späteren Mißverständnissen vorzubeugen: Die im vorigen Beitrag erwähnte Beschränkung der modernen Spiritualität auf die bemächtigende Gegenwart bezieht sich nicht auf die Motivation, was auch, wie wir im folgenden sehen werden, lächerlich wäre, sondern auf die Besinnung während der transzendenten Akte.

Die Wahrnehmungsrichtungen gehen mit motivierenden Gefühlen einher,
  • Aussichten mit jenen der Adäquanz,
  • Rückschauen mit jenen der Liebe im weiteren Sinne und
  • Gegenwarten mit jenen der Stimmung,
und damit es nicht in Vergessenheit gerate, sei daran erinnert, daß
  • die Adäquanz die eigene Stellung beurteilt, welche wir nun mit der herangezogenen Aussicht identifizieren können, und
  • die Stimmung die eigene Haltung.
Mit anderen Worten wird die Gegenwart also dadurch beurteilt, wie gut unsere Haltung an sie angepaßt ist, und wenn sie gut angepaßt ist, also wenn sie stimmt, ist nichts weiter zu tun, doch wenn sie schlecht angepaßt ist, werden wir zu ihrer Anpassung motiviert,
  • daß sie heiliger werde, damit wir den gegenwärtigen Eindruck verfolgen können,
  • daß sie geheurer werde, damit wir den gegenwärtigen Begriff einlösen können,
  • daß sie stimmiger werde, damit wir die gegenwärtige Absicht auslösen können.
Die Motivationsarten der Wahrnehmungsrichtungen sind also
  • adäquate Besinnungen oder Unternehmungen zu ergreifen,
  • geliebte Besinnungen oder Unternehmungen zu ergreifen oder
  • anpassende Besinnungen oder Unternehmungen zu ergreifen,
wobei eine Unternehmung durch diejenige Besinnung emotional beherrscht wird, in welcher sich ihr höchster Freiheitsgrad ausdrückt, also
  • die Routine durch die Auslöung,
  • das Spiel durch die Verfolgung und
  • die Verkörperung durch die Einlösung.
Mit den Anpassungen werde ich mich hier nicht weiter beschäftigen, da ich mit dem bereits zu ihnen Gesagten weiterhin zufrieden bin, und im Falle der heiligen Stimmung, auch schon seit sehr, sehr langem (Bezüge zur so genannten Willensfreiheit und Verblendung).

Adäquate Besinnungen oder Unternehmungen sind im einzelnen:
  • Verfolgungen und Spiele, zu welchen wir aufgerufen werden,
  • Einlösungen und Verkörperungen, zu welchen uns ihre Bedeutsamkeit gemahnt,
  • Auslösungen und Routinen, zu welchen uns unsere Zuversicht herausfordert.
Ich nenne also dasjenige ein herausforderndes Unternehmen, zu welchem uns unsere Zuversicht drängt, um uns an ihm zu beweisen, was letztlich heißt, es nach seiner Vollbringung reflektieren zu können.

Und die geliebten Besinnungen oder Unternehmungen sind im einzelnen:
  • Verfolgungen und Spiele, welchen wir verbunden sind,
  • Einlösungen und Verkörperungen, welche wir im engeren Sinne lieben,
  • Auslösungen und Routinen, welche uns zufriedenstellen.
Während adäquate Besinnungen häufig sind, insbesondere der Aufruf zur Verfolgung eines Eindrucks, zumeist einer Abhängigkeit oder eines Verhältnisses, sind im weiteren Sinne geliebte Besinnungen sehr selten, und wahrscheinlich muß man schon Mathematiker oder Philosoph sein, um die Einlösung eines Begriffs, etwa eines Beweises für den Satz des Pythagoras, zu lieben.

Die Anpassungen außenvor lassend, haben wir es also mit zwei Arten der Motivation zu tun, einer die Beteiligung suchenden und einer den Genuß suchenden (Anpassungen suchen potentielle Beteiligung und potentiellen Genuß), und diese beiden Pole bestimmen das Gefühlsleben der reflektiert (ursprünglich philosophisch) Gesinnten, also in der klassischen Benennung der Melancholiker: So lange die reflektiert Gesinnten etwas adäquates zu tun finden, reflektieren sie ihre Erfahrungen und fühlen sich wohl, aber wenn sie nichts finden, werden sie melancholisch und ziehen sich auf zufriedenstellende Routinen zurück, etwa sich eine heiße Tasse Kakao zu machen oder großreine-.

Theoretisch wäre es freilich auch möglich, daß sie zu Spielen greifen, welchen sie sich verbunden fühlen, oder zu Verkörperungen, welche sie lieben, aber das ist unüblich: zu Spielen, welchen wir uns verbunden fühlen, greifen wir, um uns in ihnen zu üben, und zu geliebten Verkörperungen, um unsere Armut zu lindern, etwa durch die Komposition eines Musikstücks, also um uns etwas als Vorbild zu lieben zu geben.

Von einigem Interesse ist, daß es zu unserer Kultur gehört, sich über geliebte Unternehmungen zu definieren, was natürlich damit zusammenhängt, daß wir im Zeitalter der Werke leben und die entwickelte Technologie die Grundlage zu vielen geliebten Unternehmungen bildet, sei als Musik- oder Sportinstrument oder als Kakaofertigmischung. Wenn wir schlafen gehen, lassen wir nicht unsere (wesentlichen) Taten revuepassieren, wie es Pythagoras empfiehlt, sondern wir stellen uns all die schönen Unternehmungen vor, aus welchen unser Leben besteht, und daran finde ich ehrlich gesagt auch nichts verwerflich, da wir ja anschließend beginnen zu schlafen und unseren letzten Gedanken nach zu assoziieren, also zu träumen, und wir auf schlechte Träume gerne verzichten können.

Aber wenn wir nicht gleich damit beginnen zu schlafen, sondern etwa der Abend gerade erst anfängt, dann schiebt uns die psychologische Neigung unserer Kultur auf eine mit vollem Recht so zu nennende melancholische Schiene, oder anders ausgedrückt: Gibt es nichts Adäquates im Beruf zu tun, so wartet es auch nicht nach Feierabend auf uns - es sei denn freilich, daß wir uns bewußt eine Bahn neben allem anderen offenhalten, wie beispielsweise Ludwig van Beethoven zeit seines Lebens.

Dies alles ist nun wichtig, da Transzendenz sich zwar als Spiel einüben läßt, aber ihrer ganzen Natur nach in adäquater Abstimmung mit der Welt erfolgen sollte, mit einem offenen Ohr für alle antizipativen Gefühle, für das adäquate Heranziehen, das gestimmte Halten und den erwarteten Ausgang, und wenn dies alles im Reinen ist, wenn es unsere Bahn fordert, wenn keine Sünde dem entgegensteht, und wenn der Augenblick gekommen ist, dann sollte das Gebet erfolgen.

Labels: , , , , , , , ,

15. Dezember 2021

Wahrnehmungsrichtungen und Lebensziele

Wie ich im Beitrag Der Geist als Annehmendes, Berücksichtigendes und sich Verhaltendes ausführte, stoßen wir in unserem Denken auf zwei Unterarten der Wahrnehmung, nämlich die Aussichten (Aufmerksamkeit, Verständnis, Bedacht) und die Rückschauen (Abhängigkeit, Verhältnis, Verantwortung), erstere von Gefühlen der Adäquanz bewertet und letztere von jenen der Liebe im weiteren Sinne*. Diese Unterteilung ist indes unvollständig, denn wenn von Aussichten und Rückschauen die Rede ist, dann dürfen auch die Gegenwarten nicht fehlen. Indes ist die Gegenwart stets uniform, gleich ob sie in die Verfolgung, Einlösung oder Auslösung eingeht, so daß wir nicht drei Begriffe für sie prägen müssen oder auch nur sollten. Dennoch werden auch die eingehenden Gegenwarten durch drei verschiedene Gefühle bewertet, nämlich jene der Stimmung. Und somit ergeben sich für die Wahrnehmungsrichtungen Aussichten, Rückschauen und Gegenwarten die folgenden Bewertungen.
  • Aufmerksamkeit wird durch Aufgerufenheit bewertet,
  • Verständnis durch Bedeutsamkeit,
  • Bedacht durch Zuversicht,
  • Abhängigkeit durch Verbundenheit,
  • Verhältnis durch Liebe im engeren Sinne,
  • Verantwortung durch Zufriedenheit,
  • Gegenwart zur Aufmerksamkeit durch Heiligkeit,
  • Gegenwart zum Verständnis durch Geheuerheit und
  • Gegenwart zum Bedacht durch Stimmigkeit,
wobei Stimmigkeit von nun an etwas allgemeiner denn als logische Konsistenz verstanden werden muß, nämlich als das Passen der Erfassung der Gegenwart zur Absicht, also bei der logischen Konsistenz zur Anwendung logischer Schlußarten.

Wenn wir diese Bewertungen allgemein benennen wollen, so sprechen wir auch von
  • aussichtsvollen Aussichten,
  • erfüllenden Rückschauen und
  • bemächtigenden Gegenwarten,
womit also
  • das Adäquate gerade das Aussichtsvolle ist,
  • das im weiteren Sinne Geliebte das Erfüllende und
  • die Stimmung uns den Weg zum Bemächtigenden weist.
Ohne alles, was ich im eingangs verlinkten Beitrag gesagt habe, wiederholen zu wollen, ist es nun so, daß
  • die Gefordertheiten die Aussichten adäquat und aussichtsreich betreffen,
  • die Ehrbarkeiten die Rückschauen liebend und erfüllend und
  • die Gefaßtheiten die Gegenwarten gestimmt und bemächtigend,
und somit beten wir materiell um Geliebtes, während wir ideell um Adäquates beten, was sich auch so ausdrücken läßt, daß wir in Ermangelung der direkten Erkenntnis unseres Lebensziels, um dasjenige beten, was zu ihm hinführt. Funktional beten wir wie bereits beschrieben.

Die Lebensziele lassen sich aber dennoch angeben:
  • Aufgerufenheit führt zu Eingezogenheit,
  • Bedeutsamkeit zu Artung und
  • Zuversicht zum (generationalen) Kreislauf,
ebenso wie
  • Eingezogenheit Verbundenheit auslöst,
  • Artung Liebe im engeren Sinne und
  • der (generationale) Kreislauf Zufriedenheit,
und entsprechend ist
  • die Vorbestimmtheit, auf deren Bahn zu gelangen wir beten, die unserer idealen Eingezogenheit entsprechende, uns verbundene Aufmerksamkeit,
  • die Erfahrungsweise, um deren Gnade wir beten, das unserer idealen Art entsprechende, im engeren Sinne geliebte Verständnis, und
  • das Gesetz, um das wir für unser Amt beten, der unserem idealen (generationalen) Kreislauf entsprechende, uns zufriedenstellende Bedacht.
Wie uns Vorliebe, (subjektiver) Glaube und Gewissen als Wertschätzung, Liebe im weiteren Sinne und Anteilnahme durch die Bewertung beliebiger Ziele zu jenen unseres Lebens ziehen, so also immer auch die Gefühle der Adäquanz durch die Bewertung unseres Wegs, und auf letzteren beruht der Gott vorlegbare Befund. Aber noch eines ist zu bemerken:

Primär beruht die Erreichung der Lebensziele im fortgesetzten Kreislauf der Generationen (hier ist der tatsächliche Kreislauf gemeint und nicht die gleichbleibenden Verhältnisse, in welchen er sich vollzieht, also nicht das Nest, wie ich es zuletzt nannte) für
  • die Eingezogenheit auf Aufgerufenheit,
  • die Artung auf Liebe im engeren Sinne und
  • den (generationalen) Kreislauf, das Nest**, auf Stimmigkeit,
weshalb einerseits
  • bösartige Häme darauf zielt, die Aufgerufenheit des Auszurottenden abzutöten,
  • bösartiger Hohn darauf, seine Liebe im engeren Sinne zu ersticken, und
  • bösartiger Spott darauf, ihm Unstimmigkeit durch Vermittlung falscher Vorstellungen von der Welt zu erzeugen, insbesondere dadurch, alles so einzurichten, daß papierne, legale Ambivalenzen die realen Vorgänge verschleiern,
und andererseits
  • die im Zeitalter der Wacht entwickelte Partnerschaft als aussichtsreich wahrgenommen wird,
  • die in jenem der Wunder entwickelte Bildung als erfüllend und
  • die in jenem der Werke entwickelte Kultur als ermächtigend,
wobei der Unterschied zwischen bemächtigend und ermächtigend gerade darin besteht, daß letzterer Begriff eine intendierte Abgabe (hier von Macht, sonst von Wechselseitigkeit oder Zuträglichem) impliziert.

Unsere heutige Gesellschaft ist weit davon entfernt, die Lebensziele zu benennen und zu beachten, und entsprechend ungestört ist die Bösartigkeit in ihr am Werk, denn dadurch, daß sein Treiben nicht benannt wird, entzieht sich der Teufel noch stets der Mäßigung. Und was die Gebete betrifft, so vergißt die moderne Spiritualität die erfüllende Rückschau und die aussichtsreiche Aussicht und wendet sich ganz der bemächtigenden Gegenwart zu, so daß sie sowohl die transzendente Erlangung der Lebensziele, als auch die transzendente Gestaltung der Umwelt nach Maßgabe der Liebe im weiteren Sinne zu Gunsten reiner situativer Adäquanz vernachlässigt.

* es bestehen enge Beziehungen zwischen der Verbundenheit und der Wertschätzung, sowie zwischen der Zufriedenheit und der Anteilnahme: die ersteren unterscheiden sich von den letzteren dadurch, daß sie in der Reflexion des Allgemeinen, nicht auf den eigenen Wandel in der linearen Zeit Bezogenen auftreten, woher auch die Motivation zu meiner vorherigen Rede von der Vorzeitigkeit dessen, wem wir uns verbunden fühlen.

** um diesbezügliche künftige Mißverständnisse auszuschließen, ließe sich das entsprechende Lebensziel als Kreislaufsgerüst bezeichnen.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Die Gefühle der Stimmung verhalten sich hinsichtlich ihres Auftretens im Eigenlauf des Ichs wie die Gefühle der Adäquanz: die heilige Stimmung geht, wie in Hypostasen und Holostasen beschrieben, mit der Verfolgung einher, die Geheuerheit hingegen mit der Einlösung und die Stimmigkeit mit der Auslösung.

Labels: , , , , , , , , , ,

14. Dezember 2021

Zur Rechtfertigung der Verkürzung der Tage

Wenn das Gesetz wurmstichig wird,
bis daß das Unrecht offen aus ihm heraus wirken kann,
kann das Recht nur dadurch wiederhergestellt werden,
daß die Prinzipien, welche dem Gesetz einst zu Grunde lagen,
wieder zu neuem Ansehen kommen,
doch wird dem Unrecht auch in der Zwischenzeit Einhalt geboten werden,
da es kein Maß besitzt,
und je baldiger die Blasen menschlicher Willkür platzen,
desto weniger reißen sie mit sich in die Wildnis,
und desto eher kommen wir zur Erkenntnis der Gerechtigkeit.

Labels: , , , , , , , , , , , ,

13. Dezember 2021

Aus dem Falschen heraus

Der erste Schritt, sich von einer verhaßten Institution zu lösen, besteht darin, frei von ihr zu werden und den Verzicht auf sie nicht zu fürchten. Und der zweite Schritt besteht darin, ihre Mängel klar zu erkennen, sie zu verwerfen und sich auf die eigene Weise einzurichten.

Ich habe dies angesichts des Meisterwesens erfahren: Gib mir und ich geb' dir. oder eindeutiger Just give me all you've got to give and then perhaps I'll let you live*. Christlich ist es nicht, nicht nur, weil Christus es explizit verboten hat, sondern auch, weil die vorleistungslose Unterstützung der Jugend den Grundstein unserer Kultur bildet. Außerdem fragt sich natürlich auch, was uns überhaupt von Anderen als Gegenleistung gegeben werden kann.

Die Antwort darauf lautet natürlich Macht und Ansehen. Und also ist das Meisterwesen auch heute noch vorzufinden. Da mir Macht und Ansehen hingegen herzlich wenig bedeuten, ist es für mich eine befremdende Institution, also eine, welche mich davon abhält, mich hier auf Erden heimisch zu fühlen.

Allerdings ist das persönliche Meisterwesen heutzutage eine Randerscheinung, welche ich nicht weiter beachten müßte, wenn sie nicht eine wesensgleiche unpersönliche Entsprechung besäße, nämlich in der Nationalökonomie, welcher zu geben ist, um zu erhalten.

Aber wiederum stellt sich die Frage, was sie uns überhaupt zu geben in der Lage ist, und die Antwort lautet dieses Mal tatsächlich: unser eventuelles Überleben.

Und damit haben wir es nun schon seit bald zwei Jahren sehr anschaulich zu tun. Wenn wir das Joch erkennen, welches uns auferlegt ist, und es ablegen, wenn wir damit aufhören, uns einem unpersönlichen Meister auszuliefern, welcher schlimmer als jeder persönliche ist, indem wir uns die Welt vermitteln lassen, anstatt unsere Angelegenheiten selbst zu gestalten, dann kann ich gar hoffen, daß ich in mein Wesen komme, und so wie sich die Dinge gestalten, ist es immerhin denkbar, wiewohl dieser Leib davon wohl nicht viel sehen wird.

* bei Zweifeln am Meister könnte es auch zu Feed me! verkürzt werden.

Labels: , , , , , , , ,

12. Dezember 2021

Mind your focus!

Funny, how there's a consensus on popularised science,
but not on politicised science.

Labels: , , , , , ,

11. Dezember 2021

Bedingungsgestaltung und -annahme

Der vorige Beitrag beleuchtet den Geist der gegenwärtigen Administrationen, geht der Sache dabei aber weder bis auf den Grund, noch gibt er einen vollständigen Überblick über die zu ihr gehörigen psychologischen Gegebenheiten.

Beginnen wir mit letzteren. (Menschliche) Geister und geistige Horizonte lassen sich über die Bedingungsgestaltung definieren, die Geister als Gestaltungsbedürfnisse und die Horizonte als Gestaltungsneigungen:
  • Erregte haben ein Bedürfnis nach der Gestaltung von Gewalt und der körperliche geistige Horizont die Neigung dazu,
  • Fordernde haben ein Bedürfnis nach der Gestaltung von Angelegenheit und der persönliche und der philosophische Horizont die Neigung dazu, und
  • Gestimmte haben ein Bedürfnis nach der Gestaltung von Begeisterung und der gläubige geistige Horizont die Neigung dazu.
Wie gesagt wird dabei
  • die Gewalt nach der Maßgabe des Gewissens gestaltet, und dies führt zur Gestaltung des Kreislaufs der Generationen, also des Nestes, in welchem jede Generation von neuem groß wird,
  • die Angelegenheit nach der Maßgabe der Vorliebe gestaltet, was zur Gestaltung der Eingezogenheit (for my English speaking readers: think of the freedom of association) führt, und
  • die Begeisterung nach der Maßgabe des (subjektiven) Glaubens, was zur eigenen Artung führt,
und geneigt zu sein, eine Bedingung zu gestalten, bedeutet dabei, in der Gestaltung der entsprechenden Bedingung Initiative zu zeigen, wobei, wie gesagt, die Gestaltung der Begeisterung mittelbar zur Gestaltung der Angelegenheit führt und die Gestaltung der Angelegenheit mittelbar zur Gestaltung der Gewalt.

Nun gehört es zum menschlichen Zusammenleben, daß Einer von der Bedingungsgestaltung des Andern tangiert wird, und diesbezüglich gilt folgendes:
  • gilt die Initiative des Einen der Bedingung, welche der Andere gestaltet, so regt sich in ersterem unmittelbarer Zu- oder Widerspruch,
  • ist dies nicht der Fall, und Gewalt wird gestaltet, so wird sie als Belohnung (das heißt zumeist als Bestrafung) verstanden, da sie tatbedingt über den Weg ihrer Wahrnehmung den Willen tangiert,
  • ist es nicht der Fall, und Angelegenheit wird gestaltet, so wird sie als Behelfung verstanden, da sie wahrnehmungsbedingt über den Weg der Erwärmung für sie die Tat tangiert, und
  • ist es nicht der Fall, und Begeisterung wird gestaltet, so wird sie als Angebot verstanden, da sie willensbedingt über den Weg der Tat, nämlich die entsprechende Haltung anzunehmen, die Wahrnehmung tangiert.
Was ich im vorigen Beitrag beschrieb, war die Gestaltung der Angelegenheit, nämlich durch die mediale Vermittlung des Eindrucks, daß uns unsere Sicherheit vor einer bestimmten Krankheit angelegen sein müsse und damit zusammenhängend, daß sie vielen von uns tatsächlich angelegen ist. Auf diese Weise werden ein Sicherheitsapparat und auf Sicherheit zielende Umgangsformen etabliert, was bei jenen, welche ihrer Vorliebe folgen, auf unmittelbaren Widerspruch treffen muß, weshalb sie mit an Impfstoffe gebundenen Freiheitsversprechen geködert werden.

Ich gehöre nicht zu dieser Gruppe. Zunächst einmal fühle ich mich beholfen (das heißt belastet, wenn man einmal davon absieht, daß ich vom ersten Tag an verstanden habe, daß das Tor zur Wiederkehr Christi aufgestoßen wurde), und meine natürliche Neigung besteht darin, auf die Anliegen anderer meiner Begeisterung gemäß einzugehen. Damit ist aber Schluß, seit Menschen ohne triftigen medizinischen Grund dazu gezwungen werden sollen, sich der Pharmaindustrie zum Zwecke der medizinischen Forschung zur Verfügung zu stellen, denn das ist himmelschreiendes Unrecht, welches sich mit meiner Begeisterung nicht verträgt. Man könnte sagen, daß die Angelegenheitsgestaltung nunmehr zu einer Stimmungsgestaltung durchgeschlagen ist, aber nicht auf die natürliche Weise als etwas, was sich als Angebot verstehen ließe, sondern indem man vor angedrohter Gewalt zurückschreckend auf sein eigenes Leben im johannäischen Sinne, also auf Vorliebe, Glauben und Gewissen, wenigstens zeitweilig verzichtet, was ich indes nicht tun werde.

Und noch eines möchte ich dazu sagen: Ganz unmöglich ist es, daß der Gerechte nicht auf die Anliegen anderer eingehen wird, wenn sie defensiv sind, so lange es sich um ihre tatsächlichen Anliegen und nicht um opportune Vorwände zur Erreichung offensiver Anliegen handelt.

Und da wir das jetzt haben, möchte ich der Sache, wie ich es nannte, also dem verhängten Zusammenprall unserer technischen Ermächtigung mit unserem gesellschaftlich etablierten Glauben auf den Grund gehen.

Die gesellschaftliche Entwicklung, also die Verwaltung unserer technischen Ermächtigung, liegt im Zeitalter der Werke in den Händen jener, welche Gewalt gestalten, was nicht mehr als eine Tautologie ist. Nicht mehr ganz tautologisch wird es, wenn wir sagen, daß sie auch in den Händen jener liegt, welche dazu neigen, und also möchte ich es nicht einfach behaupten.

Indes, wer sich nur um den Kreislauf der Generationen sorgt, wer schon seit Jahrtausenden von der Art ist, an welche er glaubt, und genau an der Stelle sitzt, welche ihm die Eingezogenheit seiner Vorliebe beschert, und am Ende des Zeitalters der Werke sind dies die nächstliegenden Hypothesen, da seine Verwaltung nur das im Zeitalter der Wacht erlernte Handwerk fortführt, der wird wohl darauf bedacht sein, seine Eingezogenheit auch gegen den organischen Geist (das heißt den Willen Gottes) zu verteidigen, wozu ihm die Mittel des Angebots von Begeisterungen, der Behelfung durch Angelegenheit und der Belohnung durch Gewalt zur Verfügung stehen.

Zur Belohnung durch Gewalt ist es noch nicht gekommen, eine Behelfung durch Angelegenheit habe ich im vorigen erörtert, und was das Angebot von Begeisterung betrifft, so berührt der Beitrag 40 years of cinema in America negativ diesen Punkt, insofern in der Zeit von 1960 bis 1999 ein deutlich erkennbar natürlicher Wandel der Begeisterung nachweisbar ist, seitdem aber nicht mehr, was auf Begeisterungskontrolle hinweist, welche nun indes durch die erwähnte in die Begeisterung durchgeschlagene Angelegenheitsgestaltung abgelöst wurde, also durch eine kindliche Behelfsstimmung, welche die Belohnung durch Gewalt erwartet.

So, und jetzt noch einmal Hesekiel 22:
O Stadt, die du der Deinen Blut vergießest, auf daß deine Zeit komme, und die du Götzen bei dir machst, dadurch du dich verunreinigst! Du verschuldest dich an dem Blut, das du vergießt, und verunreinigst dich an den Götzen, die du machst; damit bringst du deine Tage herzu und machst, daß deine Jahre kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und zum Hohn in allen Ländern machen. In der Nähe und in der Ferne sollen sie dein spotten, daß du ein schändlich Gerücht haben und großen Jammer leiden müssest. Siehe, die Fürsten in Israel, ein jeglicher ist mächtig bei dir, Blut zu vergießen. Vater und Mutter verachten sie, den Fremdlingen tun sie Gewalt und Unrecht, die Witwen und die Waisen schinden sie. Du verachtest meine Heiligtümer und entheiligst meine Sabbate. Verräter sind in dir, auf daß sie Blut vergießen. Sie essen auf den Bergen und handeln mutwillig in dir; sie decken auf die Blöße der Väter und nötigen die Weiber in ihrer Krankheit und treiben untereinander, Freund mit Freundes Weibe, Greuel; sie schänden ihre eigene Schwiegertochter mit allem Mutwillen; sie notzüchtigen ihre eigenen Schwestern, ihres Vaters Töchter; sie nehmen Geschenke, auf daß sie Blut vergießen; sie wuchern und nehmen Zins voneinander und treiben ihren Geiz wider ihren Nächsten und tun einander Gewalt und vergessen mein also, spricht der Herr, HERR. Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den Geiz, den du treibst, und über das Blut, so in dir vergossen ist. Meinst du aber, dein Herz möge es erleiden, oder werden es deine Hände ertragen zu der Zeit, wann ich mit dir handeln werde? Ich, der HERR, habe es geredet und will's auch tun und will dich zerstreuen unter die Heiden und dich verstoßen in die Länder und will deinem Unflat ein Ende machen, daß du bei den Heiden mußt verflucht geachtet werden und erfahren, daß ich der HERR sei. Das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden und sind alle Erz, Zinn, Eisen und Blei im Ofen; ja, zu Silberschlacken sind sie geworden. Weil ihr denn alle Schlacken geworden seid, siehe, so will ich euch alle gen Jerusalem zusammentun. Wie man Silber, Erz, Eisen, Blei und Zinn zusammentut im Ofen, daß man ein Feuer darunter aufblase und zerschmelze es, also will ich euch auch in meinem Zorn und Grimm zusammentun, einlegen und schmelzen. Ja ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns unter euch aufblasen, daß ihr darin zerschmelzen müsset.Wie das Silber zerschmilzt im Ofen, so sollt ihr auch darin zerschmelzen und erfahren, daß ich, der HERR, meinen Grimm über euch ausgeschüttet habe. Du bist ein Land, das nicht zu reinigen ist, wie eines, das nicht beregnet wird zur Zeit des Zorns. Die Propheten, so darin sind, haben sich gerottet, die Seelen zu fressen wie ein brüllender Löwe, wenn er raubt; sie reißen Gut und Geld an sich und machen der Witwen viel darin. Ihre Priester verkehren mein Gesetz freventlich und entheiligen mein Heiligtum; sie halten unter dem Heiligen und Unheiligen keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein sei, und warten meiner Sabbate nicht, und ich werde unter ihnen entheiligt. Ihre Fürsten sind darin wie die reißenden Wölfe, Blut zu vergießen und Seelen umzubringen um ihres Geizes willen. Und ihre Propheten tünchen ihnen mit losem Kalk, predigen loses Gerede und weissagen ihnen Lügen und sagen: "So spricht der Herr, HERR", so es doch der HERR nicht geredet hat. Das Volk im Lande übt Gewalt; sie rauben getrost und schinden die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt und Unrecht. Ich suchte unter ihnen, ob jemand sich zur Mauer machte und wider den Riß stünde vor mir für das Land, daß ich's nicht verderbte; aber ich fand keinen. Darum schüttete ich meinen Zorn über sie, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und gab ihnen also ihren Verdienst auf ihren Kopf, spricht der Herr, HERR.
Klar genug als New York erkennbar und durch das vorige psychologisch eingeordnet. Und aufgrund der Tatsache, daß sich niemand gerne von seinem Leben trennen läßt, gleich ob er sich seine Vorliebe, seinen (subjektiven) Glauben oder sein Gewissen zum Leitstern erwählt hat, kann es auch nicht verwundern, daß Johannes in der Offenbarung schreibt:
Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie einsam machen und bloß und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen.

Labels: , , , , , , , , , , ,

9. Dezember 2021

Vom Geist, in welchem sich der Bruch mit der angestammten Begeisterung vollzieht

In sofern der Mensch in den transzendenten Einheiten des Seins, des Lebenskreises und des Heils lebt, ist er durch sie bedingt, und zwar
  • durch Gewalt körperlich bedingt,
  • durch Angelegenheit sozial bedingt und
  • durch Begeisterung geistig bedingt,
wobei sich
  • Gewalt in Wirkungen vollzieht und das Mächtige darstellt,
  • Angelegenheit in Interaktionen und das Wesentliche darstellt und
  • Begeisterung im spezifischen Einfinden in den Geist und das Schöne darstellt,
und in sofern der Mensch auf diese Weise bedingt ist, sucht er
  • Gewalt zu befrieden,
  • Angelegenheiten zu verbinden und
  • Begeisterung recht zu schaffen;
letzteres, indem er seiner Stimmung folgt.

Seine Begeisterung ist die Wurzel der Angelegenheit des Menschen und seine Angelegenheit die Wurzel seiner Wirkungen, wie es in den Phasen des Glaubenszykels, der dogmatischen, der gemeinschaftlichen und der persönlichen, gesellschaftlich in Erscheinung tritt: Indem sich Menschen auf mit einander verträgliche Weisen in den Geist einfinden, bilden sich Anliegen an einander in ihnen, welche zu geordneten Wirkungen führen, und in sofern es sich so verhält, handelt es sich bei der derart angestammten Begeisterung um eine befriedende Einrichtung, welche der menschlichen Gewalt wehrt.

Nun ist es so, daß es uns schwerfällt, die Gesetzmäßigkeit der Gewalt zu erfassen, nämlich genauer gesagt durch Differentialgleichungen. Von Haus aus, also sprachlich, erfassen wir die Gewalt dadurch, daß wir in ihr Interaktionen sehen, gerade so, als ob es sich um Interaktionen zwischen Lebewesen handelte: Die eine Kugel hat die andere angestoßen, und ein Automat ist ein unbelebter Körper, dessen Wirkungen sich korrekt als Interaktionen beschreiben lassen, also ein Scheinlebewesen.

Selbstverständlich finden in den Körpern von Lebewesen ihrerseits viele Wirkungen statt, welche sich nicht korrekt als Interaktionen beschreiben lassen, ebensowenig wie Wasser ein Automat ist, und ebensowenig wie die Einfindung in den Geist durch die Befolgung der Stimmung als etwas automatisches betrachtet werden kann.

Mit anderen Worten ist es nicht unbedingt verwunderlich, wenn Menschen, welche gewohnt sind, die Welt sprachlich zu beschreiben, dazu neigen, Automaten zu sehen, wo es keine gibt, beziehungsweise zu meinen, die Reifung eines Menschen bestünde aus Dressur allein.

Dies wird insbesondere dann je gewöhnter desto häufiger geschehen, wenn Menschen die unmittelbare Erfahrung von Gewalt fehlt, etwa auf stürmischer See, wie es in folge ihrer zunehmenden Ermächtigung im Laufe des Zeitalters der Werke zu erwarten ist: Weil sie selbst gewaltig sind, haben sie die Gewalt vergessen. Ihre Begeisterung begeistert sie, aber ihre Genesis verstehen sie nicht, und eben auch nicht den Zusammenhang, in welchem sie steht. Sie sehen nur, daß, wo die Begeisterung von ihrer abweicht, es gilt, Interaktionen zu kontrollieren, und zur Kontrolle fällt ihnen nichts anderes ein als Dressur. Wer sich hierin wiederfindet, den erfüllt eine greise Bruchstimmung, und wer sich dressieren läßt, den erfüllt eine kindliche Behelfsstimmung, die heilige Stimmung aber, welche die angestammte Begeisterung weiterführt, wird verschmäht.

Mit anderen Worten vollzieht sich zur Zeit die Bloßstellung der Bio- und Psychoingenieure, welche ihren Namen nicht verdienen, da sie nicht mit Automaten arbeiten.

Labels: , , , , , , , , , , , , ,

6. Dezember 2021

Zum Wandel des Politikverständnisses

Die parlamentarische Demokratie war ursprünglich als Interessenvermittlung mit Politikern als Interessenanwälten ersonnen worden, doch schon seit geraumer Zeit ist es hinreichend mächtigen Interessen möglich gewesen, darüber zu entscheiden, wer die Wahlen gewinnt, indem sie aus den Interessenbündeln, welche sie nicht hinreichend berücksichtigen, einzelne Punkte durch die Steuerung medial relevanten Geschehens effektiv skandalisieren konnten, so daß Politiker zwar noch Interessenbündel schnürten und sich zu ihren Anwälten machten, aber zugleich wußten, daß sie sich an bestimmte Rahmenbedingungen zu halten haben und sich zu Anwälten der aus ihnen entspringenden Verordnungen vor dem Volk zu machen.

Heute, nun, scheint die Politik gänzlich zur Verordnungsvermittlung mit Politikern als Verordnungsanwälten, Animateuren, herabgesunken zu sein, und das zeigt sich auch in den politischen Prozessen.

Was ich meine ist dies. Eine Gesellschaft kann dem Leben improvisierend oder exerzierend begegnen. Die Improvisation hat den Vorteil der Umsichtigkeit und die Exerzierung den der Zuverlässigkeit. Improvisierende Gesellschaften sind anschmiegsam, und ihre Mitglieder streben nach Ruhm, wohingegen exerzierende Gesellschaften starr sind, und ihre Mitglieder nach Anerkennung streben, letzteres jeweils deshalb, weil der Leistungsdruck einmal natürlich und einmal künstlich ist.

Entwicklungen, nun, vorausgesetzt, es handelt sich im engeren Sinn um Ausgewickeltes, also etwas, was im Laufe der Geschichte herangereift ist, läßt sich nur improvisierend begegnen, und also wird das Geschäft des Interessenanwalts von Umsichtigkeit bestimmt, jenes des Verordnungsanwalts hingegen von Zuverlässigkeit, da Verordnungen lediglich umzusetzen sind, und wenn nun die ganze politische Bildung auf weltanschaulichem Drill basiert, so verrät uns das, welches Politikverständnis hinter den politischen Prozessen steht.

Übrigens, ganz neu ist es nicht. Adolf Hitler schreibt in Mein Kampf ausdrücklich, daß die einzige notwendige Qualifikation des Politikers darin besteht, das Volk für das von Fachleuten Beschlossene zu begeistern, denn diese wissen es schließlich am besten (sobald sie nicht mehr von den subversiven Machenschaften der Juden in die Irre geführt werden, um seinen Gedanken vollständig wiederzugeben).

Labels: , , , , , , , , , ,

Zwei Dumme, ein Gedanke.

Quelle: www.teepublic.com/masks/i-see-dead-people

Ixh hab's mit'm Edding auf meine Maske geschrieben.

Labels: ,

5. Dezember 2021

Deregulierung durch Überflüssigkeitserweis

Warum hat Napoléon die vatikanische Bibliothek nach Paris verbracht?

Um den Franzosen zu beweisen, daß es überflüssig ist, daß ihn die katholische Kirche reguliert, daß ihre Schriften in seinen Händen genauso gut aufgehoben sind, wie in ihren.

Wer es ihm gleichtun möchte, sollte sich in derselben Position wie er befinden: durch Regulierung daran gehindert, durch Diktate seine Popularität zu steigern.

Doch durch welche Art Diktate läßt sich die eigene Popularität überhaupt steigern?

Nur durch solche, welche die Arbeit des Volkes kanalisieren, welche also die Industrie restrukturieren.

Das ist der Preis, welchen die Diktatur zu erringen sucht.

Befindet sich die Pharmaindustrie in der erwähnten Lage?

Ich denke nicht: Daß die Aufhebung ihrer Regulierung, die Legalisierung und sogar Obligierung von Menschenversuchen zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensumstände des Volkes führt, ist doch sehr unrealistisch.

Und wiewohl ihre Popularität für die Pharmaindustrie womöglich vernachlässigbar ist, da ein Kranker ihre Hilfe suchen wird, auch wenn er es ungern tut, sollten wir die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, daß die Etablierung des Unerhörten auch dieses Mal dem Zwecke der Restrukturierung der Industrie dient.

Nur was ist in dieser Angelegenheit durch das Versuchsregime gewonnen?

In der Sache nichts, theoretisch könnte durch gezielt eugenisches Vorgehen eine Erhöhung der Arbeitsstandards vorbereitet werden, aber ich halte das für abwegig, da es zu umfangreiche konzeptuale Vorarbeit voraussetzt, doch begünstigt die psychologische Konditionierung, das zu tun, was erklärtermaßen am besten für alle ist, und nicht auf seinem eigenen Urteil zu bestehen, auch andere Formen der Deregulierung mitsamt ihren Diktaten.

Nur wird unser kommender Beglücker dabei die gegenwärtige Vorarbeit als solche würdigen oder wird er sich gegen sie wenden? Ich sehe wirklich nicht, wie er ersteres tun könnte. Und so stimmt es auf gewisse Weise schon, daß die anstandslose Unterwerfung unter das Versuchsregime ihm wehrt, allerdings so, wie man der Kälte wehrt, indem man den Ofen mit Dachschindeln heizt.

Labels: , , , , , , , , , , ,

4. Dezember 2021

Behelfs- und Bruchstimmungen

Ich sprach davon, daß Kinder Haltungen kritiklos übernähmen, aber genau genommen ist es noch nicht einmal so, sondern lediglich so, daß sie eine etwaige auf ihnen lastende Stimmung ertragen, ohne Abhilfe in einer Haltungsänderung zu suchen.

Der Grund hierfür ist natürlich die Ohnmacht des Kindes: Zwar vermißt das Kind etwas, aber es weiß, daß es nicht mehr tun kann, als sich die Möglichkeit zu erhalten, es später zu erlangen. Eine solche Stimmung, in welcher sich nicht das eigene Leben vollzieht, sondern lediglich sein späterer Vollzug ermöglicht wird, möchte ich eine Behelfsstimmung nennen. Neo ist einer solchen Stimmung, bevor ihm das Orakel die Aufgabe zuweist, Morpheus aus den Händen des Agenten Smith zu retten, und der Splitter in seinem Geiste ist die Erinnerung daran, daß seine Stimmung nur eine Behelfsstimmung ist. Das gewöhnlichste Beispiel einer Behelfsstimmung besteht darin, es seinen Eltern recht zu machen, gefolgt davon, es der Gesellschaft recht zu machen. Es ist in beiden Fällen klar, warum dies dabei hilft, sich die Möglichkeit des späteren Vollzugs des eigenen Lebens zu erhalten: Ohne Unterstützung geht es nicht, aber sie hat ihren Preis.

Und auch Neo wartet erklärtermaßen. Nun, warten zu müssen heißt, daß der Eigenlauf des Ichs gestört ist, also daß es unserem Leben an Wesentlichem mangelt, welches wir verfolgen könnten, oder an Schönem, welches wir einlösen könnten, oder an der Macht etwas auszulösen, und dies tritt nicht nur im Rahmen der Verhandlung der Zusammenarbeit auf, sondern auch am Ende der Zeitalter, wenn die Entwicklungsrichtung des Zeitalters im Zeitalter
  • der Wacht das Schöne dem Wesentlichen opfert,
  • der Werke das Wesentliche der Macht und
  • der Wunder die Macht dem Schönen,
also jeweils die Basis dem gesellschaftlich Entwickelten.

Eine solche Störung des Eigenlaufs des Ichs kann auch als Störung der Geschichte bezeichnet werden, und Abhilfe schafft in diesem Fall Gott, und die entsprechende Behelfsstimmung begleitet
  • die Auslieferung an das Wesentliche oder
  • die Enthebung zum Schönen oder
  • die Unterwerfung unter das Mächtige,
wobei die Abhilfe aber nur in klar erfaßten Fällen der Geschichtsstörung, also der Hinderung des Vollzugs des göttlichen Heilsplans, gesucht werden kann, da Gott unser Herr und nicht unser Diener ist.

Kinder, also, erfüllt für gewöhnlich eine Behelfsstimmung und bei Greisen ist es oftmals eine Bruchstimmung, welche auf der Einschränkung des Gewahrseins des Greises, seiner Gewahrlosigkeit, beruht, welche bewirkt, daß er seine Haltung nicht vollumfänglich beurteilt, sondern nur in Bruchstücken, wie allgemein bei Greisen Vorstellung und Erinnerung die Wahrnehmung verdrängen und die Synthese die Analyse, so daß sie sich oft versehen und verhören und eben auch verstimmen, wenn man so will.

Labels: , , , , , , , , ,

2. Dezember 2021

So, any 4th grader would tell BIOlogyeNgineeringTECHnology where to stick it, but no health official?

Calculate the efficacy based on these numbers:
  • Recovered/Recovering: 19582
  • Recovered with sequelae: 520
  • Not recovered at the time of report: 11361
  • Fatal: 1223
  • Unknown: 9400
Is it
  • = 94.26% ?,
  • ≥ 65.43% ?,
  • ≥ 47.76% ?,
  • = (94.26 - s) * 100 / (100 - s)% ?,
  • ≥ (65.43 - s) * 100 / (100 - s)% ?,
  • ≥ (47.76 - s) * 100 / (100 - s)% ?,
where s is the percentage of the efficacy of the basic treatment, assuming the treatments don't effect each other. Leaves me speechless.

Labels: , , , , , ,

1. Dezember 2021

40 years of cinema in America

There was a time when popular movies would reflect the feelings of the people, and as far as I can tell that time lasted from 1960 to 1999, beginning with Plein Soleil and The Apartment and ending with The Matrix and The Sixth Sense.

The following list is made up of my impressions of what the people's feelings were in a given year based on which movies fared well at the U.S. box office that year. They fall into seven distinct periods, coping with innovation, founding, oppression, feeling, art, living and destiny.

1960: Displaced    | Coping with innovation
1961: Relating     |
1962: Considering  |
1963: Arranging    |

1964: Driven       | Coping with founding
1965: Doing        |
1966: Pursuing     |
1967: Guiding      |

1968: Limiting     | Coping with oppression
1969: Silly        |
1970: Challenging  |
1971: Harsh        |
1972: Bleak        |
1973: Merciless    |

1974: Dependent    | Coping with feeling
1975: Prone        |
1976: Excluded     |
1977: Longing      |
1978: Experiencing |
1979: Probing      |
1980: Trying on    |
1981: Tinkering    |
1982: Setting out  |

1983: Conventional | Coping with art
1984: Imaginative  |
1985: Touched up   |
1986: On a roll    |
1987: Cool         |

1988: Individual   | Coping with living
1989: Ironic       |
1990: Cynical      |
1991: Tough        |

1992: Insular      | Coping with destiny
1993: Sensational  |
1994: Epic         |
1995: Outrageous   |
1996: Superhuman   |
1997: Nerdy        |
1998: Derisive     |
1999: Uncertain    |

I may later analyse this further, but for the time being I'll leave it at that.

Labels: , , , , , , , , , ,

Folgende Beiträge Zur Front Vorherige Beiträge