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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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9. September 2025

Bad men will never compass their ends, as long as good men look on and do nothing.

Daß es sich bei einer Demokratie um ein Ökosystem handelt, in welchem zwei Wölfe auf ein Schaf kommen, ist nicht die einzige populäre Verkehrung der wahren Verhältnisse in Amerika, denn nichts gibt mir größere Zuversicht, als daß die Schafe der Fremden Stimme nicht kennen, als daß kein Fremder einen Weg zu weisen vermag, von welchem die Schafe glaubten, daß er zum Reich Gottes führt.

Die Schafe sind die Bürger Smyrnas oder die Mitglieder eines Volkes, welche als solche ihre Haltung klären, um anschließend das Gute an ihrer Entwicklung zu bejahen und das Schlechte zu verneinen, wobei zur Klärung gehört, modische Vorhaben einzusetzen und sich über die Haltung zu verständigen.

Wenn es nun offenbar ist, was gut und was schlecht ist, und wenn die eigene Haltung diese Klarheit reflektiert, so kann jemand, der an die Rechtschaffenheit als Mittel der Begegnung, also als Pforte zum Reich Gottes glaubt, in keiner Weise zum Schlechten beitragen, sondern er kann sich zurücklehnen und abwarten, wie die schlechten Pläne an der klaren Gefaßtheit der das Gute zu mehren Suchenden zerschellt, nicht zuletzt, weil Gott mit ihnen ist.

Das Problem damit ist nur, daß es normalerweise nicht offenbar ist. Moderne Demokratien sind so verfaßt, daß es einen öffentlichen Diskurs gibt, welcher sich im Verbund mit den auf ihm fußenden Wahlen als Verständigungsprozeß eines Volkes auffassen läßt, demgemäß die Rechtschaffenheit es verlangt, sich an ihm zu beteiligen.

Um dies vollständig zu erfassen, muß ich indes auf die Unterscheidung zwischen intuitivem und prospektivem Fortschritt zurückkommen. Ich sagte, es könne keine prospektiven Gehießenheitsgefäße geben, da sie nach jedem Schritt weiter zerfielen. Es ist aber möglich, sich einem intuitiven Gefäß prospektiv anzuschließen, ihm also nicht beizutreten, sondern sich ihm nur beizugesellen, was im Falle eines Volkes darauf hinausläuft, im Rahmen der Klärung zwar modische Vorhaben einzusetzen, sich aber nicht über die Haltung zu verständigen, da ein Glaube an die Rechtschaffenheit als Mittel zur Begegnung nicht vorliegt.

Wenn nun eine Fraktion eine Wahl gewonnen hat, so wird die tätliche Verständigung über das in der Wahl Entschiedene bis zur nächsten Wahl verschoben, dem Gedanken folgend, daß ihm Gelegenheit gegeben werden sollte, seinen Wert praktisch zu erweisen, und somit werden die Bürger, welche es als unrechtschaffen erachten, dazu verdammt, sich bis zur nächsten Wahl der gegnerischen Partei tätlich beizugesellen, wiewohl sie weiterhin ihre Ansicht äußern können.

Abgesehen davon gibt es natürlich auch Bürger, welche sich dem Volk sowieso nur beigesellen, weil sie der Rechtschaffenheit grundsätzlich nichts zutrauen.

Beide erlauben indes, daß Gerechtigkeit und Legalität divergieren und sich also eine legalistische Gesinnung bilden kann, wobei man auch wieder verschiedene Arten von legalistischer Gesinnung unterscheiden müßte, wenn man es genauer betrachtet: die abendländische ist absolut, das Gesetz muß nichts mit der Gerechtigkeit zu tun haben, die morgenländische ist konventional, die Entsprechung der Gesetzespraxis mit der Gerechtigkeit wird anerkannt, so daß die Gerechtigkeit im Abendland zwischen den Wahlen ausgesetzt wird und im Morgenland allezeit revisionistische Usurpationen drohen.

Immerhin hat das Volk aber alle paar Jahre wieder die Chance, das Gesetz der Gerechtigkeit anzupassen, im Abendland. Und die abendländische Einrichtung mag tatsächlich auch Moden aufgreifen und die Verständigung voranbringen, oder sie mag es auch nicht: Formal ähneln Demokratien am ehesten Bünden, um deren Führung periodisch gebuhlt wird, und da sich diese Auffassung mit der realen Natur der Menschen nur schwer verträgt, schließlich bilden wir ja keine Affenhorde, besteht die natürliche Tendenz, daß der nationale Bund in verfeindete Parteienbünde zerfällt, wenn das Buhlen, also der Wahlkampf, nicht im Namen einer vom Volk bejahten Zukunft geführt wird.

Und damit bin ich wieder am Anfang dieses Beitrags angelangt: Er wird es nicht. Je weiter die Technologie voranschreitet, desto unwesentlicher wird der Mensch, sowohl als einzelner, als auch als Menge, wobei Wesentlichkeit stets einen konstruktiven Beitrag impliziert, denn was die destruktiven Beiträge angeht, nimmt die Gefährlichkeit des Menschen zu, so daß sich sein Bild von verheißungsvoll zu pathologisch wandelt, wie ab einem bestimmten Grad der Beschleunigung auch die Achterbahn kein Vergnügen mehr bereitet.

Ergo zerfallen moderne Gesellschaften in verfeindete Parteienbünde. Und aufgrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion werden sie darüberhinaus künstlich mit sich Beigesellenden aufgebläht, welche zwar eine bessere Entwicklung suchen, aber keine Rechtschaffenheitsvorstellungen mitbringen, welche ihre neuen Heimaten weiterzuentwickeln vermöchten. Freilich, aufgrund der Zentralisierung der politischen Macht, welche der Scheu der Eliten vor dem Volk entspringt, fühlen sie sich an den Ostblock erinnert, aber bessere Rezepte zur Genesung kennen sie deswegen nicht.

In dieser Lage, nun, erkennen Politiker zusehends, daß es halt so ist und verzichten kategorisch darauf, das Volk anzusprechen, sind also nicht mehr nur unglaubwürdig, sondern orientieren sich an den Interessen von Bünden und sich Beigesellenden, und indem sie dies tun, schaffen sie die ach so seltene Klarheit. Deutschland hinkt da noch hinterher, Starmer aber stürmt voran und in der jetzigen Situation wird der ganze Troß wohl in eine Richtung laufen.

Übrigens hat Kaja Kallas völlig recht damit, daß das soziologische Verständnis der Chinesen primitiv und jenes der Russen super gut [Anm. d. Red. vielschichtig] ist, nur was sie auf dieser Basis vorschlägt, nämlich Zufriedenheit durch Ausschluß russischen Einflusses herzustellen, ist eindeutig ein vergifteter Apfel, welcher jegliche Manöver, an den Ursachen der Unzufriedenheit etwas zu ändern, paralysierte. Sie war mir ja schon vorher damit aufgefallen, die Vorteile kleiner Nationen gegenüber großen anzupreisen, wobei ich wohl der einzige bin, welcher dabei an den Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus denken mußte. Sie stellt sich genauso bewußt dumm wie Marilyn Monroe, die Idioten sitzen bei ZeroHedge, welche nicht wissen, daß Stalin Japan erst am 9. August 1945 den Krieg erklärte.

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7. September 2025

Das Unheimlichkeitssyndrom

Der deutsche Begriff drückt im Gegensatz zum englischen creepy sehr genau aus, was den Kern der speziellen Angst, welche wir als Unheimlichkeit bezeichnen, ausmacht, nämlich fremde Umstände nicht einschätzen zu wissen. Genauer gesagt handelt es sich darum, hinter einer Entwicklung eine falsche Intention, einen falschen Zweck zu vermuten, also einen teleologischen Irrtum, welcher auftritt, wenn etwas nicht in die gewohnten Schemen paßt und wir zu abseitigen Erklärungen greifen, welche unsere Stimmung augenblicklich trüben, indem sie uns verunsichern, und Phantasien erzeugen, welche sich vor unsere Erwartung schieben, derart der Unerfahrene wohl gar meint, er würde sie erwarten, ungeachtet dessen, daß es sein (subjektiver) Glaube ist, welcher sich gegen die abseitigen Erklärungen, zu welchen er gegriffen hat, wehrt, indem er ihn verunsichert.

Das heißt, streng genommen reicht es bereits, seine Erwartung zu vergessen, um sich unheimlich zu fühlen, etwa an einem warmen Septembertag, an welchem man vergißt, daß der Herbst ansteht, aber bei den üblichen Formen der Unheimlichkeit liegt ein teleologischer Irrtum vor, etwa bei Geistern, dem Erlkönig oder auch bei artifiziellen Verhaltensweisen.

Aaron Lewis meinte, Marilyn Mason würde das Unheimliche meisterhaft bespielen, aber ich halte nicht viel von seinen Anspielungen, Rob Zombie geht den geraderen Weg, nämlich ungewöhnliche Intentionen hinter scheinbar gewöhnlichen Verhaltensweisen zu verstecken, nicht unähnlich zu Alice Cooper's Platzierung von albernen Motivationen hinter mehr oder weniger ungewöhnlichen Verhaltensweisen: in beiden Fällen hält die Inkongruenz dazu an, die gesellschaftlichen Normen zu reflektieren.

Die Art und Weise, wie sich Trump zurzeit verhält, legt in ihrer Sprunghaftigkeit den Boden zu weit verbreiteter Unheimlichkeit, und ihre zahlreichen (falschen) Interpretationen tun ihr übriges.

Ich hatte Nayib Bukele ja als eigenständigen Denker gelobt, doch nach dem, was er nun über die Bargeldschöpfung in den Vereinigten Staaten gesagt hat, möchte ich folgendes festhalten:
Nur so lange werden Banken Treasury Bonds kaufen, wie sie Investitionsmöglichkeiten sehen.
Freilich, das ist doppelt zu qualifizieren:
  1. Selbst wenn sie sich versehen, sind sie too big to fail.
  2. Bei ausländischen Investitionen liegt deren Sicherheit, das heißt die Entscheidung, sie nicht zu verstaatlichen oder anderweitig ihre Verläßlichkeit einzuschränken, in den Händen einer fremden Nation.
Und viel ist dazu gesagt worden, was sich mit der natürlichen Konzentration des Kapitals verbindet. Weit wichtiger aber ist:
Investitionsmöglichkeiten beruhen auf Effizienzsteigerungen der Produktion.
Die Effizienz der Produktion steigt monoton, und jedesmal, wenn sie steigt, verdienen die Banken daran, kann das Gleiche zu geringeren Lohnkosten produziert werden, wird es profitabler, die Produktion zu skalieren, also größere Stückzahlen zu produzieren, und kontrollieren also immer weniger Personen die menschliche Geschäftigkeit.

Deshalb sagt das I Ching im Hexagramm 17 die schließliche Neuordnung der Gesellschaft durch die Mächtigsten voraus. Dem entgegen steht indes das Bankenregime selbst, denn das Gebot der Effizienzsteigerung verhindert jeglichen Gestaltungsspielraum.

In diesem Zusammenhang macht die Offenbarung eine durchaus bemerkenswerte Vorhersage, nämlich daß es zu einem doppelten Fall vor der Neuordnung kommt, zunächst fällt die Hure, dann das Tier, und erst dann kommt der Messias.

Bemerkenswert ist die Vorhersage, da sich ja leicht ein anderer Verlauf vorstellen läßt: Warum sollten die Banken nicht die Produktionsmittel in die Hände einer politischen Organisation übertragen, welche mit ihnen verbündet ist und die Macht hat, das Bankenregime aufzuheben? Genau das hatte Lew Davidowitsch Bronstein bereits seinerzeit vorgeschlagen: die Sowjetunion in ein Niedriglohnland zu verwandeln und also effizienter zu produzieren und Investitionen anzulocken. Sein Aufenthalt in New York 1916 stellte jedenfalls die Finanzmittel für die Oktoberrevolution sicher, weiters möchte ich die Frage seiner möglichen Verbündetheit mit den amerikanischen Banken nicht berühren, da die Realität eh eine andere ist, also ob sich die Juden verschworen haben oder nicht, die mögliche Verschwörung scheitert an einem Hindernis, welches ich hier beschreibe.

Trotzkis Pläne scheiterten zunächst, wie er selbst beklagte, am Eigeninteresse der kommunistischen Partei der Sowjetunion, welche es in der Person Stalins besser vertreten sah, und dann an der Person Hitlers, welcher sie in den Zweiten Weltkrieg zwang.

Unter Clinton schlüpfte dann China in die Rolle des Niedriglohnlands, welches Investitionen anlockte, die Wirtschaft der Sowjetunion war dazu nie in der Lage, aus welchem Grund auch immer, ich vermute aber, nicht zuletzt, da die Russen kein Interesse daran hatten, für den Rest der Welt zu arbeiten.

Die Chinesen tun es nun de facto, doch warum? Folgende Gründe scheinen mir notwendig:
  1. Die Technologie ist effizienter geworden.
  2. China hat viermal so viele Einwohner wie die Sowjetunion hatte.
  3. Die Chinesen denken, daß sie nicht für den Rest der Welt arbeiten, sondern für sich selbst.
Mit anderen Worten ist das Gebot der Effizienzsteigerung, welches die Banken beherrscht, so zwingend, daß sie etwaige Verschwörungsabsichten des besseren Angebots halber aufgeben, oder jedenfalls doch gefährden mußten, da die Arbeiter dieser Welt ihnen nicht hinreichend motiviert bei denselben zu helfen bereit sind.

Jetzt mag jemand einwenden, daß die Ukrainer hinreichend motiviert scheinen, aber am Arbeitsplatz stellt sich die Ernüchterung leichter ein als an der Front.

Angenommen China wäre vertrauenswürdig, so müßte es nur die Führung übernehmen und schlüpfte unmittelbar im Anschluß an den Fall New York's in die messianische Rolle und ein Tier hätte nie geherrscht, aber Johannes hat dies bereits vor 1967 Jahren ausgeschlossen.

Natürlich wird jeder vernünftige Mensch sagen, es sei doch besser, sich zu verschwören, als in eine unkontrollierte Katastrophe hineinzulaufen, und der Einwand, daß eine solche Verschwörung jedoch scheitere, wenn sie zu Wenige einbezieht, mag gar nicht Anwendung finden, da wir es mit einer sehr breiten Verschwörung zu tun haben könnten, und nicht einer jüdischen, jedoch verkennt diese Betrachtungsweise meines Erachtens die Sachzwänge der Dynamik der Entwicklung, in welcher wir uns befinden, und wie sie potentiell Verschworene von ihrem Pfad abbringen, gleich von welcher Art die letzteren sind, so lange der Wandel des Zeitalters nicht als solcher verstanden wird.

Selbstverständlich gibt es ein solches Verständnis heute nicht, oder jedenfalls nur sehr eingeschränkt. Und die Sachzwänge werden dementsprechend auch nur eingeschränkt verstanden, und der Impuls ist, sich ihnen gegenüber zu verschwören, und durch diese Brille wird die Welt zunehmend betrachtet, werden Intentionalitäten angenommen und Fehler dabei begangen, und dies erzeugt bereits jetzt Unheimlichkeit, welche noch zunehmen wird, aber im Grunde überflüssig ist und verschwände, wenn das Bemühen, sich an der Offenbarung vorbei zu verschwören, zum Erliegen käme.

Leute! Das Orakel von Delphi hat wirklich Ereignisse vorhergesagt, welche trotzdem eingetreten sind! Und es waren Fallstudien, welchen den Leuten damals ein Beispiel gaben, was es heißt, sich tragisch zu verwickeln, derart sie verstünden, daß es tragische Verwicklungen gibt, vor welchen die Gesetze der Götter sie bewahren. Es wird höchste Zeit, das wieder zu verstehen, und die Schlingen abzustreifen, welche allenorts ausgelegt sind.

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11. August 2025

Die Ehrbarkeitsreduktionen der planerischen Ehrung

Insofern
  • Verbundenheit die Umsetzung des Friedens zu ihr aufrufend begünstigt,
  • Rechtschaffenheit für die Begegnung der Verbundenheit bedeutsam ist und
  • Frieden die Befriedigung der Rechtschaffenheit sinnhaft erscheinend mit Eifer erfüllt,
stellen die Ehrbarkeiten sowohl Quellen unbestimmter Güter, als auch bestimmte Güter dar, und die naive Ehrung trägt dem Rechnung, indem sie sich einerseits sich um sie sorgend von ihnen zur Anpassung an sie bewegen läßt, und andererseits allgemein an sie glaubend sie zur Annäherung an ihr unvollständig bestimmtes Ziel heranzieht, bei der naiven Ehrung
  • der Verbundenheitan an die Rechtschaffenheit glaubend erwartet, durch entstörendes Klären dem begegnenden Verneinen näherzukommen, welches es ihr erlaubt zu bestimmen,
  • der Rechtschaffenheit an den Frieden glaubend, durch sicherstellendes Erwachsen dem befriedigenden Mitgeben, welches es ihr erlaubt zu reiten, und
  • des Friedens an die Verbundenheit glaubend erwartet, durch kennenlernendes Vorbereiten dem umsetzenden Angehen näherzukommen, welches es ihr erlaubt, gefaßt zu sein,
Bei der planerischen Ehrung fällt dieser zweite Ansatz weg und nur die Ehrbarkeit, welche unserer Selbstfestlegung zu Grund liegt, bleibt als bestimmtes Gut erhalten, wohingegen die übrigen beiden reduziert werden, nämlich beim
  • die Verbundenheit gelobenden Reiten
    • die Rechtschaffenheit zur angepaßten Haltung und
    • der Friede zu
      • unverfänglichen Vorhaben in bezug auf die Haltung und
      • unaufwendigen in bezug auf die Erfahrung
  • die Rechtschaffenheit anerkennenden Gefaßtsein
    • der Friede zu harmonischen Vorhaben und
    • die Verbundenheit zu einer
      • friedlichen Entwicklung in bezug auf die Vorhaben und
      • zugänglichen in bezug auf die Haltung,
  • sich dem Frieden verpflichtenden Bestimmen
    • die Verbundenheit zu einer strategisch nützlichen Entwicklung und
    • die Rechtschaffenheit zu
      • einer praktischen Haltung in bezug auf die Entwicklung und
      • verträglichen Vorhaben, welche die Haltung fordert.
Wenn wir die Welt also etwa als bestimmbar betrachten, wie wir es heutzutage tun, so sind wir nur dem Nützlichen verbunden und unser Rechtschaffenheitsbegriff beschränkt sich darauf, daß unsere Theorien praktisch sein mögen und unsere Vorhaben mit einander verträglich. Oder wenn wir, wie es heute manchenorts auch vorkommt, meinen, die Zeit reiten zu können, so beschränkt sich unser Rechtschaffenheitsbegriff auf das unseren Verhältnissen Angepaßte und unser Friede besteht darin, daß unsere Vorhaben unverfänglich und unaufwendig sein mögen, so à la You'll own nothing and be happy, was auch durchaus plausibel ist, wenn man für einen Stundenlohn von 250 Euro einen Monat lang arbeitet und den Rest des Jahres den TUI-Katalog vor Ort überprüft.

Unser politisches System ist dem Frieden auf planerische Weise verpflichtet und besitzt von Staats wegen den entsprechenden Verbunden- und Rechtschaffenheitsbegriff. Genauer gesagt stellt der Staat den Traditionsnexus dar, welcher sich mit den ihm zugestandenen Steuereinnahmen um den Frieden, das heißt das Gemeinwohl kümmert. Soweit es ihn betrifft, entspricht nur das Nützliche der Verbunden- und das Praktische und Verträgliche der Rechtschaffenheit, und da er ja nur machtgestützt operiert, also auf der materiellen Ebene, ist dies auch nur natürlich.

Hüter der Verbundenheit ist der Schwarm und der Rechtschaffenheit die Art, und theoretisch beauftragt die selbstentsprechende Art der Bürger eines Staates denselben damit, Gesetze zu erlassen, welche ihren Rechtschaffenheitsbegriff widerspiegeln, und nicht nur damit, ihnen gesetzeskonform einen bestimmten Steuersatz abzuknöpfen und ihn auf den Landesfrieden zu verwenden.

Jedoch erleidet der Rechtschaffenheitsbegriff der Bürger eines so verfaßten Staates dieselbe Reduktion wie er selbst, denn sie akzeptieren ihn ja. Daß gefälligst nicht ihr Geld den Landesfrieden finanzieren solle, da sie wenige seiner Leistungen in Anspruch genommen haben, ist das einzige systemische Gegengewicht, welches die Rechtschaffenheit dem Frieden zu bieten hat, und nur proportional zur Zahl der sich ungerecht behandelt Fühlenden.

Wahre Rechtschaffenheit zeichnet sich durch ihre Bedeutsamkeit für die Verbundenheit aus. Diese müßte zunächst studiert werden, also welche Haltungen Dynamiken erzeugen, welche die Verbundenheit erhalten, und welche sie zerstören. Von solchen Studien habe ich indes noch nicht einmal etwas gehört, wiewohl ich vermute, daß es vor 3000 Jahren welche gab. Und dann müßte die zuständige Art freiwillig und verbindlich die geeigneten Haltungen annehmen, was unser politisches System schlicht nicht zu leisten vermag.

Wenn eine Haltung als verbundenheitsauflösend erkannt wird, etwa kulturübergreifende Zentralstaaten zu bilden, und das ist ein grotesk offensichtliches Beispiel in dieser Hinsicht, muß sie selbst bei weitverbreiteter Erkenntnis der Sache auf Schritt und Tritt bekämpft werden, wenn sie als praktisch gilt, um etwas nützliches zu erreichen. Freilich, ich bin der Letzte, welcher nicht an eine Verständigung mit den Allermeisten glaubt, aber zu derselben gehört es, einander Selbstbestimmungsräume zu lassen, einschließlich naiver Rechtschaffenheitsehrung.

Wie es ist, verdammen wir uns zur Agenda der Machterringung, überzogen mit akzeptablen Lebensbedingungen, so lange es die Arbeitsabläufe zulassen. So wie es ist, sind wir nicht die Herren unseres Schicksals, sondern Motoren, welche eingesetzt wurden, um eine bestimmte Dynamik voranzutreiben.

Unsere Begriffe taugen dabei so wenig wie unsere Institutionen. Unsere Staaten überziehen die Agenda der Machterringung mit akzeptablen Lebensbedingungen, mehr Überzugsbemühung heißt links, weniger rechts, die Rechte verfehlt wie geschildert die Rechtschaffenheit und die Linke gaukelt den Frieden nur vor, indem letztlich die Sachlogik bestimmend bleibt, welche die menschlichen Friedensvorstellungen zerfrißt: Die Zufriedenheit, welche die Menschen mit ihren Lebensumständen empfinden, beruht stets darauf, daß sie eine systemische Zwangsläufigkeit bisher nicht eingeholt hat, und so mag es auch für alle Zeiten bleiben, abgesehen davon, daß wir das System mit Blick auf seine Zwangsläufigkeiten bewußt wählen können, anstatt seiner unbewußt in ihm zu funktionieren - unsere naive Ehrung kommt ohne Bewußtsein ihrer aus, aber unsere Natur ist auch Teil eines vollkommeneren Systems als es unsere Systeme sind.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Da die Ehrbarkeitsreduktionen mit den Anpassungskonsequenzen einseitiger Ehrung einhergehen, werden sie üblicherweise als Vernunftgebote akzeptiert und nicht als Freiheitseinschränkungen bekämpft. Indes setzt dies voraus, daß das fragliche Gehießenheitsgefäß seine verordnete Rolle bei der einseitigen Ehrung noch akzeptiert. In unserem Zeitalter arbeitet die Verwaltung auf den Frieden hin. Dennoch wurde die Verbundenheit lange Zeit nicht reduziert, weil sie als christliche Verbundenheit der Gemeinde geheiligt wurde. Dies ist mittlerweile einer strategischeren Auffassung gewichen, vorangetrieben durch die Reaktion des Adels auf die napoléonische Massenmobilisierung, und so hat sich mittlerweile das über Smyrna Gesagte erfüllt: Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) und die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind des Satans Schule.

Indes ist das beglaubigte Ziel der Verwaltung weiterhin der Friede und die Gemeinde, der smyrnische Schwarm, welcher die Rolle der Unterstützung in unserem Zeitalter innehat, akzeptiert die scheinbar gerechtfertigte Reduktion der Verbundenheit weiterhin wenigstens partiell als politikbestimmend, was sich aber ändern wird, wenn die Verwaltung erkennt, daß sie ihre Vorhaben verantwortlich zurücksetzen muß, den Friedensüberzug aufgibt und die Gemeinde zu technischen Mannschaften degradiert.

Die Ehrbarkeitsreduktionen stellen also ein Paradebeispiel für dieVerschiebung des Overton-Fensters dar, an welchem sich einerseits die negativen Auswirkungen der Aufweichung von Standards, andererseits aber auch die Grenzen einer solchen Aufweichung studieren lassen.

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5. Juli 2025

Implizite und explizite Sehnsuchtsgemeinschaften

Die Frage, welche Gemeinschaft zu uns paßt, läuft auf Ebenbürtigkeit hinaus, also daß
  • unsere Erfahrung den strategischen Voraussetzungen einer Art genügt,
  • unsere Haltung der Absicht der Dynamik eines Traditionsnexus und
  • unsere Vorhaben der Harmonie eines Schwarms,
entweder, weil wir uns entsprechend bilden, oder weil wir die Gemeinschaft entsprechend bilden.

Freilich sind die Möglichkeiten, die Gesellschaft entsprechend zu bilden, beschränkt und lassen also oftmals auf die eine oder andere Weise zu wünschen übrig, und wenn wir uns selber wie gehießen bilden, ist doch nicht gesagt, daß uns anschließend eine der existierenden Gemeinden entspricht, auch wenn Goethe, im Vertrauen darauf, daß uns unser Blut heißt, das nicht als Problem angesehen hat (Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen).

Also spricht Christus:
Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl vermengte, bis es ganz durchsäuert ward.
- nicht machen wir uns die Gesellschaft passend, noch bereiten wir uns auf die Gesellschaft vor, sondern indem wir uns auf das Himmelreich vorbereiten, bereiten wir auch die Gesellschaft auf es vor, indem sie eine implizite Sehnsuchtgemeinschaft mit uns bildet.

Sehnsuchtsgemeinschaften können aber, soweit muß man Goethe Recht geben, ihre Wurzel in unserer Gehießenheit durch Vorliebe, (subjektiven) Glauben und Gewissen oder in einem Vorbild, welches wir bewundern, haben, und auch wenn es mir hier nicht um letzteren Fall geht, ist er doch einerseits geeignet, Licht auf sie zu werfen, und muß zum anderen zur Klarstellung einiger verwirrender Aussagen, welche ich über ihn gemacht habe, hier noch einmal behandelt werden.

Zunächst sagte ich, daß
  • wahrhaftige Verbundenheit Verheißungsfülle in uns entfacht,
  • wahrhaftige Liebe im engeren Sinne Klarheit und
  • wahrhaftige Zufriedenheit Verwandtheit,
dann, daß
  • wahrhaftige Verbundenheit den Glauben an das Klären als Mittel der Begegnung,
  • wahrhaftige Liebe im engeren Sinne jenen an die Verneinen / Lösen als Mittel der Befriedigung und
  • wahrhaftige Zufriedenheit jenen an das Bestimmen als Mittel des Nutzbarmachens,
und schließlich, daß
  • Verheißungsfülle in
    • Steuerbarkeit,
    • Harmonie und
    • Verwendbarkeit besteht,
  • Klarheit in der Erkenntnis
    • der Entsprechung der Verhäktnisse einer Art in verschiedenen Umständen (Dynamik),
    • der Zweckgemäßheit des Verantworteten für verschiedene Umstände (Verwicklung) und
    • der Ursächlichkeit der Abhängigkeiten für die Herbeiführbarkeit von Umständen durch ihre Nutzbarmachung (strategischen Voraussetzungen) und
  • Verwandtheit in
    • der Absicht der Dynamik eines Traditionsnexus,
    • dem Harmonieren mit einem Schwarm und
    • dem Teilen der strategischen Voraussetzungen mit einer Art.
Dies alles stimmt, ist aber unvollständig. Zunächst einmal gilt, daß
  • Verheißungsfülle stets auf einen Glaubensgrund verweist,
  • Klarheit stets auf eine Glaubenskritik (vorgezogene -prüfung) und
  • Verwandtheit stets auf eine ebenbürtige Gemeinde,
und somit nicht nur
im Rah-/ des
men    / der \
Begegnens Befriedigens Nutzbar-
machens
Bejahung
(Verbun-
denheit)
Steuerbares
Klären
von Ver-
wickeltem
Verneinen /

Lösen
in einer Art
Bestimmen
Vollkom-menheit
(Recht-
schaffenheit)
Steuerbares
Reiten
zu Har- monischem
Erwachsen
in einer Art
Mitgeben
Bewahrung
(Frieden)
Steuerbares
Angehen
harmonisch
Gefaßtsein
-
wobei
  • die smyrnische Sehnsuchtsgemeinschaft durch Klären und Verneinen / Lösen zur bestimmensvorausetzungen erfüllenden Erfahrung zu gelangen trachtet,
  • die ephesische durch Erwachsen und Mitgeben (vormals Vererben) zur Reitensdynamik kennenden Haltung und
  • die pergamonische durch Vorbereiten (vormals Näherbringen) und Angehen (vormals Übergehen) zu harmonisch gefaßten Vorhaben,
sondern auch

Glaubens-
grund

Glaubens-
prüfung

ebenbürtige
Gemeinde
Smyrna Steuerbares
Klären
von Ver-
wickeltem
Verneinen /

Lösen
in einer Art
Bestimmen
Ephesos in Har-
monischem
Erwachsen
Strategie revidierendes
Mitgeben
in einer
Tradition
Reiten
Pergamon Verwendbares
Vorbereiten
Dynamik
änderndes
Angehen
in einem
Schwarm
gefaßt Sein

Mit anderen Worten erfassen Verbundenheit, Liebe im engeren Sinne und Zufriedenheit den größeren Zusammenhang, welcher von der Glaubensweise (smyrnisch, ephesisch oder pergamonisch) abhängt, und regen sich nicht nur in der smyrnischen Weise, wie sich ja auch Verheißungsfülle, Klarheit und Verwandtheit wiederum auf drei Dimensionen beziehen, wobei
  • der Glaubensgrund dadurch gelegt wird, daß eine Bildung am Vorbild im weiteren Sinne geliebt oder gehießen wird und
    • das Gelübde der Klärung der Erreichung einer Erfahrung dient,
    • die Anerkennung des Erwachsens der Erreichung einer Haltung und
    • die Verpflichtung des Vorbereitens der Erreichung eines Vorhabens,
  • die Glaubenskritik dadurch ausgelöst, daß die der ersehnten Bildung bei der Selbstfestlegung untergeordnete Bildung am Vorbild im weiteren Sinne geliebt oder gehießen wird, also
    • die Haltung bei der Verneinung / Lösung,
    • die Vorhaben beim Mitgeben und
    • die Erfahrung beim Angehen, und
  • die ebenbürtige Gemeinde sich dadurch erweist, daß die an ihr geliebte Bildung die ersehnte und mittlerweile im goetheschen Sinne erworbene ist, also
    • zufrieden mit den Vorhaben einer Art zu sein,
    • der Erfahrung einer Tradition verbunden und
    • die Haltung eines Schwarmes im engeren Sinne zu lieben.
Letzteres ist im christlichen Sinne der eigenen Gehießenheit natürlich nur vom Reich Gottes zu erwarten.

Schon Johanni Jünger forderten Christus vor diesem Hintergrund heraus, und wenn das Reich Gottes nicht auf den St. Nimmerleins Tag verschoben werden soll, müssen wir uns Gedanken über die Strategie der Durchsäuerung machen.

Wie gesagt, Smyrna, Ephesos und Pergamon bestehen in unserer Gesellschaft implzit, das heißt
  • Smyrna arbeitet an einer Haltung als Schlüssel zu einer Erfahrung, welche wiederum der Schlüssel zu Vorhaben ist, ersteres sei das Passende, mittleres das Maß und letzteres die Sehnsucht, und das Passende wird der Gesellschaft in dieser Funktion in Wort und Tat gepredigt, konkreter die altruistische Dynamik, wie auch
  • Ephesos die Funktion harmonischer Vorhaben und
  • Pergamon jene strategischer Entwicklungsstadien in Wort und Tat predigen.
Die gesamte Gesellschaft wird also in die Reise zum ersehnten Ziel miteinbezogen, ohne daß klar wäre, wer die Sehnsucht nach ihm teilt und wer nicht.

Das hat entschiedene Vorteile, zuvörderst den, sich weder mit dem Bestehenden abfinden, noch es mühsam daimonisch manipulieren zu müssen. Indes ist der Übergang zur daimonischen Manipulation fließend, insofern
  • Smyrna die Gesellschaft in die altruistische Dynamik verwickelt,
  • Ephesos durch harmonische Vorhaben versetzt und
  • Pergamon als strategischer Unterstützer betritt,
so daß sich schon die Frage stellt, wer oder was genau die Engel der ersten sechs Gemeinden sind. (Ich will jetzt mal nicht sagen, daß ich der Engel der Gemeinde Smyrnas bin, aber besessen von ihm definitiv, und zwar seit Anbeginn meiner Erinnerung.)

Das Wesentliche ist aber, daß es ein Gemeinschaftsprojekt und kein persönliches ist, also daß sich Mehrere an ihm bewußt beteiligen. Wenn Einzelne in dieser Funktion wirken, nun, da hätte man schon Grund, sie Engel zu nennen. Heute allerdings werden die Regeln der Regierungen gepredigt, der Erlebnis-, Repräsentations- und Willenskulturen. Sie sind es, welche den Weinberg nicht herausrücken wollen. Und unter ihrem Einfluß verliert die Strategie der Durchsäuerung ihren Wert. Der Teig ist durchsäuert, das Reich eingenommen, und der Herr fordert seinen Weinberg von ihnen.

Wie Augustinus um das Seelenheil der Frommen besorgt, kann ich aber die Sehnsuchtsgemeinschaften nicht missen, und so schlage ich folgendes zu ihrer Rettung vor,
daß sich explizit smyrnische, ephesische und pergamonische Gemeinschaften bilden, welchen die Menschen beitreten, um der Gehießenheit genüge zu tun, und zu erkennen, welche Haltung Gott den Arten, welche Vorhaben den Traditionen und welche Erfahrung den Schwärmen heißt, um die politischen Gemeinden danach für sich auswählen und für sie beraten zu können.

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24. Juni 2025

Gott, Engel, Geister, körperlose Seelen und Auferweckung im biblischen Rahmen

Daß der Name, an welchem die Kinder Israels Gott erkennen, Ich werde sein, weil ich bin. ist, bedeutet, daß sie nur von Gott glauben, daß seine Existenz nicht die Folge von etwas anderem ist, und suggeriert dabei, daß Gottes Wille geschieht. Wenn wir annehmen, daß Gott gut ist, läßt sich letzteres auch so ausdrücken, daß sich das Gute bewährt, und wenn wir glauben, daß Gott gut ist und Sein Wille geschieht, muß das, was wir erwarten, zum Guten führen, das heißt unsere Erwartung gewährt uns in dem Fall einen Einblick in Gottes Willen.

Engel enthüllen Gottes Willen. Im folgenden sei bezüglich Gott Orthodoxie vorausgesetzt, also zu glauben, daß er allmächtig, allwissend und allgut ist, von niemandem sonst geschaffen, alles sonst schöpfend. Engel enthüllen den Orthodoxen dann einen Teil von dem, worauf sich ihre Erwartung bezieht, also in meiner Terminologie einen Teil der transzendenten Einheit des Seins, welche in der orthodoxen Auffassung mit jener des Heils oder Gottes übereinstimmt, da letzterer allmächtig und allgut ist. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß jede Erwartung von Engeln hervorgebracht wird, denn sobald sie uns etwas vom Sein enthüllen, erwarten wir es, doch meine persönliche Erfahrung bewegt mich dazu, dies zu verneinen, da sich die Erwartung ergründen läßt und sich diese Ergründung merklich von plötzlichen Eingebungen unterscheidet.

Was Engel dazu bewegt, uns etwas zu enthüllen, können wir autoritativ nur von unserer Seite her beantworten, und aufgrund meiner Geländekenntnis wage ich es, unsere Selbstfestlegung zu antworten, also was wir geloben, was wir anerkennen und zu was wir uns verpflichten. Seine Selbstfestlegungen aber bestimmen den Geist eines Menschen, und ein Teil dieses Geistes sind die Enthüllungen des göttlichen Wollens, welche die Engel diesem Geist zubilligen, wobei uns bisweilen auch auf anderem Wege und unabhängig von unseren Selbstfestlegungen etwas enthüllt wird, etwa im Rahmen der funktionalen transzendenten Akte.

Christus verspricht seinen Jüngern den heiligen Geist und sich jenseitig für sie zu verwenden. Ich habe mir vor viereinhalb Jahren einmal Gedanken darüber gemacht, wie eine solche Verwendung aussehen könnte. Danach ist es freilich nicht nötig, zuvor zu sterben, was der zeitlosen Natur des Jenseits auch widerspricht, jedoch ist es durchaus plausibel, daß Jesu Jünger nicht auf die Engel hören würden, welche den heiligen Geist erst zu dem machen, was er ist, so lange der Meister selbst als überlegene Autorität noch körperlich anwesend war.

Seinen Jüngern auf diese Weise Engel zu erschließen, kündigt Christus indirekt bereits in Johannes 1:50-51 an. Und viel macht er in Lukas 20:37 aus Gottes Worten in 2. Mose 3:6, daß er immernoch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist. Und in der Offenbarung 20:4 wird körperlosen Seelen das Gericht gegeben, auf daß sie mit Christus zusammen 1000 Jahre lang herrschen. Die Übersetzungen lassen es üblicherweise so erscheinen, daß über sie Gericht gehalten wird, doch ψυχὰς ist der einzige Plural, auf welchen sich ἐκάθισαν beziehen kann. Und in Lukas 20:36 sagt Christus, daß die Auferweckten Engeln gleich seien, ob nun jene der ersten Auferweckung nach Offenbarung 20:5 oder der anderen. Sind sie Engeln gleich, so enthüllen sie Gottes Willen. Und Christus schließt sich selbst mit ein, nicht nur, weil sie mit ihm zusammen Gericht halten, sondern vornehmlich weil er selbst Gebote erlassen und Betrachtungen angestellt hat, für deren Aufnahme er Einblicke in Gottes Willen verspricht. Engel, das dürfen wir nicht vergessen, leiden wie die Quantenmechanik und Kants Ding an sich daran, daß wir nur unsere Eindrücke kennen, ihnen gleich zu sein kann sich nur auf dieselben beziehen, also selbst an der Erwartungsvermittlung teilzunehmen.

Übrigens spricht Lukas 20:35 dafür, daß sich Christus auf die erste Auferweckung bezieht, denn Offenbarung 20:6 suggeriert Enthaltsamkeit und im übertragenen Sinne freien Regierungen die Regierten, welche sich freien lassen, dementsprechend die katholische Kirche ja auch stets das Volk mit Frauen gleichsetzt, in welchem Sinne sie es verstanden haben will, wenn sich ihre Priester Maria widmen, und gerade das wird im Zeitalter der Wunder aufhören müssen, um die über die Köpfe der Menschheit hinausgewachsene technologische Macht von den Verlockungen und Befürchtungen von Regierungen zu lösen, damit sie nicht zu Machterringungs- oder -erhaltungszwecken eingesetzt wird, wie ich im vorigen Beitrag hinsichtlich der Unterminierung der allgemeinen Überwachung unserer Gelegenheiten feststellte.

Auferweckt werden die engelngleich fortlebenden körperlosen Seelen also, indem  ihr Geist auferweckt wird, also ihre Selbstfestlegungen, welche ihre Nachfolger durch ihr transzendentes Erbe, zu welchem insbesondere Einblicke in Gottes Willen gehören, auch ihre Jenseitigkeit überwindend mit ihnen verbindet.

Dafür gibt es übrigens schon jetzt ein offensichtliches Beispiel. Den Protestantismus, die böhmischen Brüder, die Hussiten zeichnet die Verpflichtung aus, auf eine Gesellschaft hinzuwirken, in welcher die Vorstellungen des Individuums davon, was heilig ist, Gestalt annehmen können. Diese Ambition gibt es im Katholizismus selbstverständlich nicht. Zunächst reagierte er auf diese Herausforderung, indem er im 17. Jahrhundert die Würde der einfachen Leute beschwor, sie auf größere Selbständigkeit vorbereitete, und ihnen dann Ende des 18. den Zugang zu den Schaltstellen der Macht eröffnete. Die Struktur der Macht hingegen stand nie zur Disposition. Natürlich ist die Struktur der Macht eine nationale Frage, und indem der Säkularismus Religion und Staat trennt, ist er hinsichtlich dessen, was der katholischen Kirche am wichtigsten ist, nämlich an der Struktur der Macht festzuhalten, funktional katholisch.

Sehr schön läßt sich das an der deutschen Geschichte studieren. Preußen hat, wie England und die Vereinigten Staaten zu Zeiten auch, nach der napoléonischen Besatzung alles an modernen Methoden zusammengeworfen, um konkurrenzfähig zu werden, aber nicht rein eklektisch, sondern im Vertrauen darauf, daß sich die Bevölkerung diese Methoden anverwandeln würde, und etwas genuin Eigenes schaffen.

Diese Dimension der preußischen Ordnung steht gerade in keiner Kontinuität zur nationalsozialistischen, welche das Volk als durch Korporationen, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, Kraft durch Freude, Wirtschaftskammern, Reichsschrifttumskammer, Reichsmusikkammer etc., formbare Materie betrachtete, und Göring hatte als höchster Protestant im Staat unter den guten Katholiken auch nicht viel zu sagen.

Heute sei Westdeutschland zwar hauptsächlich katholisch, aber aufgrund des preußischen Einflusses auf das Staatswesen doch im Säkularen protestantisch geprägt. Richtig ist, daß Deutschland bisher kein Patronswesen romanischen Formats aufweist, wie es am extremsten in Spanien zu sehen ist, wo die Nutten auf einer Länge von 10 Kilometern aus Afrika am Stadtrand Madrids bereitstehen, doch was Deutschland stattdessen aufweist, ist die korporale Gliederung der Nationalsozialisten.

Wie gesagt, Katholiken kennen die protestantische Ambition nicht, welche ja auch explizit gegen die gesellschaftliche Rolle der katholischen Kirche gerichtet ist, und zunächst pervertieren sie sie, um dann die Perversion für das Original auszugeben. Ähnliche Prozesse werden sich in England und den Vereinigten Staaten auch finden, aber wie sollte die protestantische Ambition auch in einem säkularen Staat, in welchem sie nicht von demselben als seine eigene, ja ihn und nur ihn betreffende, gefördert wird, ihr Ziel erreichen können? In den Vereinigten Staaten ist sie zum Erfolg der erfolgreichsten amerikanischen Unternehmer geronnen, und diesen fördern sie auch, und die Heiligkeit von Elon Musk und Seinesgleichen gibt ihr ihre Form.

Andererseits ist das, was Katholiken und allgemeiner jene, welche das Volk nach ihrem Bilde formen, zum Frieden in einer Zeit, in welcher der Mensch mehr denn je des Menschen Wolf ist, zu sagen haben, notwendigerweise erbärmlich, weil sie die Engelsgleichen, welche sie im 16. Jahrhundert als Dämonen auf dem Scheiterhaufen verbrannten, weiterhin für solche halten.

Was bringt es, jemandes Sicht zu berücksichtigen, wenn man sie für falsch hält?

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18. Juni 2025

Zum Gebet um die direktional vorbereitete Bahn des sich zum Gehießenen Verpflichtenden

Καὶ μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν, Ἀλλὰ ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ.
Und laß uns auf den Segen sehen, aber bewahre uns vor dem Verkehrten,
und laß uns Deine Gnade suchen, aber bewahre uns vor dem Verwickelten,
und laß uns uns unseres Loses vergewissern, aber bewahre uns vor dem Nebensächlichen.
Nur weil wir unter einer imperialen Trennung der Geister (die westliche kennzeichnet der offene Zugang zur Präsentation und die Rezeption mehrerer Alternativen) leben, müssen die Umstände nicht verkehrt, also gegen uns gerichtet sein, jedoch sind sie es, wenn uns das Gewissen zu Vorhaben verpflichtet, welche nur die äußere Form des Übels ohne seinen Kern betreffen, wann es uns also vor seinen Karren spannt.

Offensichtlich hat die Biden-Administration das Gewissen der Amerikaner durch ihren Umgang mit den Teilnehmern des Protestes am 6. Januar 2021 vor Trump's Karren gespannt, was ich auch wiederholt gesagt oder sogar mehr oder weniger vorhergesagt habe. Damals hat es mich mehr genervt als gestört, da zwar keine grundlegende Verbesserung, aber immerhin eine günstigere strategische Ausgangslage nach der Unterdrückung der amerikanischen Bürger zu erwarten war, wobei es natürlich von Anfang an klar war, daß dies womöglich wieder Trump in die Hände spielen würde. Jetzt also ist es an den Bürgern Irans, höheren Zielen zu dienen, und dieses Mal stört es mich: Irans Wirtschaft ist ungefähr so sozialistisch wie Schwedens verfaßt, und es liegt nicht im Interesse seiner Bürger, sich auf ihre kapitalistische Umgestaltung einzulassen. Andererseits diente ihr militärisches Opfer nur dazu, entweder
  1. Trump's außenpolitische Bedeutung in einer gefährlicheren Welt zu steigern, oder
  2. ihn innenpolitisch zum Abschuß freizugeben,
und also fremden Interessen, und weder im einen, noch im anderen Fall würde ich darauf wetten, daß normale Bürger irgendwo auf der Welt davon profitierten, denn die Macht, um welche es in diesem Ringen geht, wird letztlich ihnen entzogen: Die Iraner bluten, und andernorts werden imperiale Pläne verwirklicht, aber das werden sie natürlich auch, wenn sie nicht bluten.

Übrigens haben Trump mit seinen Äußerungen, Atombombe auf Tehran, bedingungslose Kapitulation, und das Gerede vom guten alten Schah der iranischen Regierung sehr dabei geholfen, ihre Bürger zu mobilisieren, und das obwohl diese wahrscheinlich genausosehr wie ich davon ausgehen, daß ihre Regierung den Anschlag vom 7. Oktober 2023 vorbereitet hat, was aber seltsamerweise in den öffentlichen Verlautbarungen keine Rolle spielt.

Das I Ching sagt Trump's Erfolg voraus, Feuer unter Donner, Hexagramm 55, Fülle oder Blitzschlag, ohne Zeilen, also der allgemeine Fall, jedoch endete dieser im selbstzufriedenen Versäumnis.

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15. Juni 2025

Die profane Seite des Wunders

Die Öffentlichkeit mit Zeichen, welche auf Täuschungen beruhen, in die gewünschte Richtung zu lenken, hat eine Geschichte, welche wenigstens bis zum trojanischen Pferd zurückreicht, und jene, welche es tun, haben sich den Titel eines Scheinpropheten verdient.

Wenn Scheinpropheten indes gewöhnlich sind, ist auch der Scheinprophet lediglich ein propagandistischer Weichensteller, welchen einzig auszeichnet, daß er dem Tier, welches war, und nicht ist, und ein achter ist, und aus den sieben ist, und in den Ruin führt, zur Macht verhilft.

Interessanter sind die Ankündigungen, daß dereinst viele Scheingesalbte und -propheten hervortreten werden und Gott seinen Geist auf alles Fleisch ausgießen, denn sie enthalten eine spirituelle Komponente. Zwar glaube ich, daß jeder Mensch gewisse Wunder herbeiführen kann, etwa beim Glücksspiel und mehr noch beim spiegelnden Selbstkommentar, hinreichend folgenschwere jedoch Gottes Einverständnis bedürfen und insbesondere der Teufel keine Macht verleiht, welche nicht auch die Autosuggestion zu verleihen vermöchte.

Folglich können die Wunder der Scheinpropheten nicht an sich folgenschwer sein, es sei denn, der Begriff bezeichnete hier etwas anderes, was ich aber nicht dem Inhalt, sondern nur der Anwendungssituation nach einzuräumen bereit bin, nämlich daß die politische Bedeutung hier hinter der kulturellen zurücktreten mag, wiewohl das eine das andere natürlich nicht ausschließt.

Ich habe Nayib Bukele implizit für seine Zweckerkenntnis gelobt, welche leider nur selten unter Politikern anzutreffen ist. Wir leben in einer Zeit, welche der Analyse der Zwecke bedarf, welchen wir durch unser Handeln dienen. Vieles ist möglich geworden, was es zuvor nicht war, und jene, welche es in Betracht ziehen, sind jenen, welche es nicht tun, natürlicherweise überlegen. Folglich kann vieles erfolgreich ausprobiert werden und wird vielen als großes Zeichen erscheinen, wiewohl nicht als Wunder.

Jedoch ist es lächerlich zu glauben, daß Gott etwas dagegen hätte, daß wir auf die Dynamik der Geschichte achten und uns fragen, welchem Zweck wir dienen, und es ist eben mittlerweile möglich geworden, insbesondere in El Salvador, denselben politisch anzusprechen, und deshalb dürfen jene, welche ihn geloben, auf Gottes Gnade hoffen und ebenso auf Seinen Segen, wenn sie sich entsprechend verpflichten.

Andererseits wächst sich die Lösung eines speziellen Problems unserer Zeit nicht automatisch zur Lösung des allgemeinen aus, und es wäre falsch, darauf zu hoffen und zu Prophetie und Gesalbtem zu erklären, was zwar einen Teil gelöst hat, aber davon abhält, die Lösung des Rests zu suchen, und von der Art scheint mir die Dynamik zu sein, vor welcher Matthäus und Markus warnen.

Ich habe Israels Angriff kommen gespürt, ironischerweise als ich Jeffrey Sachs Netanyahu sagen hörte, es hörte sich wie our cherished hero an, und mir war klar, daß da irgendwas im Busch war, und ich hätte mir selbstverständlich schon zu dem Zeitpunkt die Sonnenoberfläche ansehen können und hätte bereits zu dem Zeitpunkt diese Mischung aus mittelalterlich vorgestelltem Dämon und Gremlin gesehen, und doch ist diese Erscheinung mein spiegelnder Selbstkommentar, nämlich in einer Welt zu leben, in welcher die Etablierten nur darauf warten, falscher Christus oder Prophet zu rufen, während die Dreisten die angebotenen Rollen dankbar für ihre Zwecke ausfüllen, die Gewissenhaften hinter verschlossenen Türen beruhigend, daß es ja nur ein Scherz sei und letztlich auch ihren Zwecken diene, und die geschichtliche Dynamik auf ein abschüssigeres Gleis schieben, ohne daß sie irgendjemand verstünde, und mich darauf beschränke, die Hölle für sie aufzuhalten.

Mittlerweile gehört die Sonnenoberfläche aber wieder anderen, wie gesagt, als Türhüter der Hölle sehe ich mich eigentlich nicht, ich habe die Rolle vielleicht eine Woche lang eingenommen, aber es ist wie beim Kühe Treiben: Man tritt der Kuh nicht entgegen, damit sie einen umrennt.

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12. Juni 2025

Von der Gelegenheit zum und der gewissenhaften Anteilnahme am eigenen Lebensweg

Bevor ich zu den beiden titelgebenden Themen dieses Beitrags kommen kann, muß ich einige begriffliche Korrekturen vornehmen.

Der Grund, warum ich lange Zeit nicht mehr von den Vorbereitungen schrieb, und seitdem ich es wieder tue, nicht mehr von den Anknüpfungen, besteht darin, daß die Vorbereitungen die von den Anknüpfungen unterschiedenen Anpassungen sind. Ich kann aber nicht den Begriff Anpassungen fallenlassen, da der Begriff Anknüpfungen ohne ihn zu vage ist, weshalb ich also, wie ursprünglich, von Vorbereitungen und Anpassungen sprechen werde, indes mit der zuletzt vorgenommenen Definition der Vorbereitungen und der Definition der Anpassungen als Anknüpfungen im Sinne des zuerst verlinkten Beitrags. Weiterhin muß ich die einzige Vorbereitung, welche ich nicht umbenannt habe, nun auch noch umbennen, womit die Vorbereitungen also der Fortschritt
  • der Kenntnis der Dynamik durch Kennenlernen,
  • der Harmonie der Verwicklung durch Entstören und
  • der strategischen Voraussetzungen durch Sicherstellen
sind.

Zum zweiten muß ich die Theorie der Glaubensweisen und -modi neu begründen. Es gilt folgende Tafel,

be-
züglich der \
sich
anpassend
selbst-
festlegend
unbesorgt
Bejahung
(Verbun-
denheit)
ihr begegnen:
Verneinen /
Lösen
sie geloben:
Klären
auslösen:
Bestimmen
Vollkom-menheit
(Recht-
schaffenheit)
sie befriedigen:
Vererben
sie anerkennen:
Erwachsen
verfolgen:
Reiten
Bewahrung
(Frieden)
sie umsetzen:
Übergehen
sich zu ihr
verpflichten:
Näherbringen
einlösen:
Gefaßtsein
wobei die Selbstfestlegung die anpassende Besinnung im ersten Schritt direktional und im zweiten instrumental vorbereitet, das Klären etwa zunächst die Entwicklung kennenlernt und die Haltung dadurch direktional für die begegnende Auslösung vorbereitet und dann mithilfe der derart vorbereitet und angepaßten Haltung die Vorhaben entstört.und damit instrumental für die nämliche vorbereitet, wobei im Falle des Befriedigens allerdings von der ermessenden Verfolgung gesprochen werden muß und entsprechend auch vom ermessenden Erben gesprochen werden kann.

Diese Sorge für das im weiteren Sinne Geliebte heißt uns wie gesagt das Gewissen, und es folgt dabei den konkreten Ausformungen von Goethes Spruch Es ist nichts schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen:
  • unbesorgt zu bestimmen und sich selber die Hölle zu schaffen, in welcher man lebt,
  • sich unbesorgt reinzureiten und
  • in hochmütiger unbesorgter Gefaßtheit zu Fall zu kommen.
Damit wären die Korrekturen abgeschlossen. Der Lebensweg bezieht sich auf die ureigenen Aussichten. welche wir gemäß den etablierten Formen wertschätzen, also
  • die ureigene Schöpfung als verheißungsvoll,
  • die ureigene Betrachtung als klar und
  • die ureigene Entscheidung als für Verwandtes.
Wie im vorigen Beitrag dargelegt besteht die Klarheit der ureigenen Betrachtung in der Erkenntnis der
  • Entsprechung der Verhältnisse einer Art in verschiedenen Umständen,
  • Zweckmäßigkeit des Verantworteten für verschiedene Umstände und
  • der Ursächlichkeit der Abhängigkeiten für die Herbeiführbarkeit von Umständen durch ihre Nutzbarmachung,
sowie die Verwandtheit des Gehießenheitsgefäßes, mit welchem umzugehen wir uns entschieden haben, zwischen der auf der eigenen ureigenen Betrachtung beruhenden
  • Absicht der Dynamik und jener eines Tradtionsnexus,
  • Harmonie der Verwicklung und jener eines Schwarms und
  • den eigenen solchen strategischen Voraussetzungen und jenen einer selbstentsprechenden Art.
Die verbleibende Verheißungsfülle zerfällt nun in die durch die Ordnungen der ureigenen Schöpfung verhießenen angezeigten Entsprechungen, Zwecke und Voraussetzungen, sowie den darauf aufbauenden erleuchteten Bildungen und Umgängen mit verwandten Gehießenheitsgefäßen in Form
  • der dynamische Kenntnis verheißenden dynamischen Steuerbarkeit einer prospektiv oder anpassend entdeckten Verfassung,
  • der Zwecke verheißenden Harmonie der Verwicklung einer ebenso einstellenden Ethik und
  • der strategische Ursächlichkeit verheißenden strategischen Verwendbarkeit einer ebenso nutzbargemachten Ausstattung.
Damit sind die Gelegenheiten, welche sich uns bieten, unseren Lebensweg zu gehen, beschrieben, nämlich
  1. eine Ordnung vorzufinden, welche anzeigt,
  2. eine Einsicht, welche das Angezeigte versteht und für die Bildung unserer Handlungshintergründe bereitstellt, und
  3. ein Gehießenheitsgefäß, welches uns einen handlungshintergrundsgemäßen Umgang erlaubt, das heißt
    • das Einfügen in eine Tradition,
    • das Einlassen mit einem Schwarm und
    • das Einbringen in eine selbstentsprechende Art.
Die Aufgabe der Kirchen scheint im wesentlichen darin zu bestehen zu verhindern, daß sich Einsichten bilden, welche harmonienbegründende Zwecke betreffen, so daß die in Disharmonie Gehaltenen fremden, also ihren, Zwecken dienen können. Nicht, daß sie so vorgehen müßten, aber da Kirchen definitionsgemäß Partei ergreifen, liegt es nahe, daß sie an der Züchtung von Parteien interessiert sind.

Uns aber drängt unser Gewissen auf die bereits betrachteten Weisen unseren Lebensweg zu gehen,
  • seine Strecke zurückzulegen, indem wir bei
    • Verheißungsfülle zur ureigenen Betrachtung aufbrechen,
    • Klarheit zur ureigenen Entscheidung und
    • Verwandtheit zur ureigenen Schöpfung im Rahmen unserer Einordnung,
  • uns für ihn vorzubereiten, derart wir
    • froh die Dynamik meistern,
    • stolz im engeren Sinne die Verwicklung und
    • Genugtuung empfindend die Strategie, und
  • seine Gefäße zu ehren, genauer gesagt
    • die Entwicklung von Schwärmen durch Klären der harmonischen und Verneinen für ihre harmonische Verbundenheit,
    • die Haltung von Arten durch Erwachsen zur und Vererben ihrer voraussetzungenablesenden Rechtschaffenheit, und
    • die Vorhaben von Traditionen durch Näherbringen zum und Übergehen zu ihrem absichtsvollen Frieden.
Geklärt ist der Lebensweg damit, welchen ich gelobt habe, um die harmonische Verbundenheit und die Entwicklung der Schwärme durch einander zu ehren, Urbild und Verkörperung, und der Lebensweg insgesamt, wiewohl der Mensch auf keinen seiner Teile verzichten kann, und ich also den gegenwärtig verwickelnden Zweck verneinen muß, welcher auch fernerhin die Ehrung der harmonischen Verbundenheit verhindert, sofern er selber fortbesteht. Natürlich fällt mein Wohlergehen dabei nicht ins Gewicht, jedoch ist der gegenwärtig verwickelnde Zweck genauso giftig für die Menschheit wie für mich, und wenn ich der einzige wäre, welcher die Kraft hätte, ihn zu verneinen, hätte ich wie Noah* das Recht und die Pflicht den Rest der Menschheit zu ersäufen, oder auch jede Gruppe solcher. Es steht ja die Frage im Raum, warum genau das Blut bis an die Zäume der Pferde gehen, beziehungsweise das Unkraut verbrannt werden muß. Tatsächlich ist Matthäus 13:24-30 diesbezüglich kategorischer als die Offenbarung, in welcher lediglich von Strafvollzug und Kriegsführung die Rede ist. Ich sprach vage von der Notwendigkeit, das Zeitalter der Wunder bereinigt beginnen zu lassen, und wiewohl man diesbezüglich in verschiedene Richtungen denken kann, von denen einige übrigens in sich widersprüchlich sind, scheint mir die Unmöglichkeit, das erwähnte Gift ohne Eingreifen Gottes loszuwerden, mittlerweile symptomatisch für das vorliegende Problem zu sein, also daß verhärtete Gottlosigkeit im Zeitalter der Wunder zu fortgesetzten Kahlschlägen führen würde, so daß ihre Macht gebrochen werden muß.

* Die Geschichte von Noah ist eine Metapher dafür, daß das Schlechte sich letztlich selbst zugrunderichtet, und daß das Gute sich also nur um seine eigene Zukunft sorgen muß. Wenn das Schlechte allerdings nach der Macht greift, die gesamte Menschheit in seinen Untergang hineinzuziehen, so betet das Gute, ob es ihm nun bewußt ist oder nicht, für die Vernichtung des Schlechten, wenn es um seine eigene Errettung betet.

Post Scriptum vom selben Tag. Ich sollte meinen Ärger wirklich etwas zügeln, also was da jetzt gerade auf der Sonne zu sehen ist...
Ohren wir ein verängstigter Esel, schuppige Haut, sitzt da wie in der Sauna, Speedo-Badehose, umknöcherte Augen, nach außen stehende Zähne, kreisförmig, unbeweglich, zum Saugen, das kommt schon in etwa hin. Wenn das wirklich ein Bild von der Sonne ist, ist's natürlich schon irgendwo lustig. Gut, ich werde versuchen, anders in Erinnerung zu bleiben, wiewohl... ich es natürlich toll finde, in einer Welt zu leben, in welcher solche Warnungen stattfinden.

Post post Scriptum später vom selben Tag. Langohr spricht Latein. In seinem Saugemaul steht ENTI geschrieben: Dem Sein - eine Widmung? Falls Sie sich fragen, wo genau Langohr sitzt: Es nimmt fast die gesamte Scheibe ein, sein Maul liegt ungefähr bei 10:35 auf halbem Weg zwischen ihrem Mittelpunkt und ihrem Rand.

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19. Mai 2025

John 21:15-17

Twice now John 21:15-17
So when they had dined, Jesus saith to Simon Peter, Simon, son of Jonas, lovest thou me more than these? He saith unto him, Yea, Lord; thou knowest that I love thee. He saith unto him, Feed my lambs. He saith to him again the second time, Simon, son of Jonas, lovest thou me? He saith unto him, Yea, Lord; thou knowest that I love thee. He saith unto him, Feed my sheep. He saith unto him the third time, Simon, son of Jonas, lovest thou me? Peter was grieved because he said unto him the third time, Lovest thou me? And he said unto him, Lord, thou knowest all things; thou knowest that I love thee. Jesus saith unto him, Feed my sheep.
has been brought to my attention, first by Duncan Trussell (yes, he is awkward) and now by Leo XIV. I remember a sermon pointing out that Christ gave Peter the opportunity to affirm his love for Him three times, in order to heal the wounds that his denial to know Him had caused, and I think this is a safe assumption. However, in those two instances the argument revolves around the deviation of the translation from the Greek. Peter always uses φιλῶ for I love, whereas Christ only asks for that the third time, while the first two times he asks ἀγαπᾷς: do you love.

Wiktionary is no help when it comes to explaining the difference between these two verbs for love. However, the latter is the one used in Thou shalt love the Lord thy God with all thy heart, and with all thy soul, and with all thy mind. and Thou shalt love thy neighbour as thyself.

That Peter doesn't want to apply this verb to Jesus is a simple case of lèse majesté, i.e. he is in no position to help Him in this way, rather Jesus can only help Peter in it. Jesus recognises that and stops pushing Peter on it. Peter, however, seems to take it as an insult, as if Christ had first tried to trap him and is now doubting his introspection. Then of course follows John 21:18 and John's own comment (τὸν Θεόν in 21:19 probably refers for the second time to Christ as Θεὸς, cf. 1:18, and should accordingly be translated as the god in the bombastic sense, i.e. Roger Pomfret Hodgson, the god, just like in 1:18) on it, taking it as if Jesus had said: If you still have doubts about your love for me when you're old, let yourself be martyred for me.

Of course, for this to possibly be a case of lèse majesté, Peter had to regard Christ as man and neighbour and not God. One could say that my previous post details what it means to love the Lord thy God with all thy heart, and with all thy soul, and with all thy mind, that is honouring what we care for by taking care of it, or in the words of Michael Jackson: Heal the world, make it a better place, for you and for me and the entire human race, and if one agrees with this, then the second commandment can't be separated from the first, but is contained in its substance and Peter essentially says: How can I take care for You when all I can take care of I can only take care of because You took care for me?

Well, that's commentary enough. As for Leo XIV, I wonder whether he considers us all brothers and sisters in the family of the church with Jesus being our catechist and God our father or whether he thinks that somebody else is our father in that family and our catechist. The language of the Catholic Church clearly suggests so, after all. As for myself, I'm trying to find a way and part of that is that others find it too. It's all in the person who honours God living up to it, not in the authority of a teaching. And of course, if only few live up to it, the outcome is dire.

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14. Mai 2025

Is the New Jerusalem the earth's inner core?

After having found that an entity that hears and answers all of our prayers all of the time has to be located at the center of the earth according to the general theory of relativity the next logical question is what would happen, if we were to stray too far from the earth's inner core: What we lose our divine guidance? Would we first become dazed and eventually lose consciousness? and if so: How could we ever leave earth?

Revelation 21:22-23 states:
And I saw no temple therein: for the Lord God Almighty and the Lamb are the temple of it. And the city had no need of the sun, neither of the moon, to shine in it: for the glory of God did lighten it, and the Lamb is the light thereof,
which implies that we would have to take the earth's inner core with us. Now, maybe not exactly. According to Revelation 21:16 the New Jerusalem is a cube with a side length of 12,000 στάδια , where 1 στάδιο is 184.9 meters, so 2,218.8 kilometers. And the diameter of the earth's inner core is estimated based on shock wave measurements to be 2,442 kilometers, its volume thus 7,624,925,436 (km)3, and the volume of the New Jerusalem is 10,923,315,348 (km)3, and it is entirely possible that the discrepancy is due to the assumption in the estimate of the inner core's diameter that it must be spherical.

So, in fairness, Revelation 21 does suggest that we leave earth in the earth's inner core.

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8. Mai 2025

Nochmals zu den letzten vier Phasen der Geschichte des Abendlands

Phase I. Oligarchie & Demokratie.

Die Auflösung verlangende Sekunde besteht im Fehlen der Verantwortungsübernahme für das Ganze, welche es der Dynamik der rücksichtslosen Verfolgung partikulärer Interessen ausliefert. Grundsätzlich verfügt die parlamentarische Demokratie aber über einen Mechanismus, um das Gemeinwohl zu berücksichtigen, welcher also hinreichend gestört sein muß, damit die erste Phase nach ihrer Auflösung verlangt. Dieser Mechanismus besteht darin, in Wahlen Richtungsentscheidungen zu treffen. Sofern also das Gemeinwohl gefährdende Faktoren erkannt werden, kann eine es berücksichtigende Richtung formuliert, zur Wahl gestellt und eingeschlagen werden. Natürlicherweise sind in einer Verbindung von Oligarchie und Demokratie die das Gemeinwohl bedrohenden Interessen jene der Oligarchie, und die es bedrohenden Faktoren jene, bei welchen ein Mehr im Sinne der Oligarchen und ein Weniger im Sinne der Demokraten ist. Mit anderen Worten sind erstere nicht weniger erpicht darauf, sie zu erkennen, als letztere. Indes ist dies die Aufgabe der Intelligenz (philosophischer geistiger Horizont), und diese läßt sich sowohl kaufen, als auch vergraulen. Daß die käufliche der Oligarchie dient, liegt in der Natur der Sache. Damit die unkäufliche aber der Demokratie dienen kann, müssen sich die politischen Parteien ihren Argumenten öffnen, und diese Bereitschaft hat in den letzten 150 Jahren dramatisch abgenommen, und zwar infolge der oligarchisch subventionierten Kaderformung, das heißt der finanziellen Unterstützung von Leuten, welche eine vorgegebene Linie vertreten, welche natürlicherweise im oligarchischen Interesse liegt. Selbst wenn Demokratien, wie die Bundesrepublik Deutschland, über eine am Wahlergebnis bemessene Parteienfinanzierung verfügen, ist die oligarchische Unterstützung sowohl für neue Parteien, als auch für sich neu bildende Strömungen in alten von entscheidender Bedeutung, und was gegen sie ins Feld geworfen wird, folgt Argumenten, welchen sich die Parteien vor über 100 Jahren geöffnet hatten. Einfacher gesagt zieht es intelligente gierige Leute zu Gruppen, welche über andere Gruppen herfallen, um ihre Gier zu befriedigen, da  ihre Befriedigung ansonsten innerhalb der eigenen Gruppe erfolgen muß und potentiell zu ihren Lasten geht, was alle Gruppen, welche dies nicht tun, zur Dummheit verdammt, sobald sie die Gier ergreift. (Man könnte sagen, das Hauptmotiv in Steven Spielberg's Lebenswerk.)

Phase II. Oligarchie & Tyrannei.

Das Gemeinwohl wird durch den Tyrann berücksichtigt, welcher dazu die Oligarchie zügelt, gerade wie im Faschismus definiert: Die Partei als Mittler zwischen Arbeitern und Unternehmern. Allerdings unterscheidet sich der historische Faschismus in einem wesentlichen Punkt: Damals lenkte er eine gesellschaftliche Unzufriedenheit, wohingegen heute eine Unzufriedenheit mit der Gesellschaft besteht. Mit anderen Worten handelte es sich bei den damaligen faschistischen Staaten um gewiesene Schwärme, wohingegen heute der Versuch unternommen wird, einen Schwarm künstlich zu erzeugen: Mag Hitler auch irgendwelche Absichten gehabt haben, das Wesen des deutschen Schwarmes irgendwann zu ändern, einstweilen mußte er mit ihm auskommen. Dieser Versuch aber, letztlich den Menschen der Technik anzupassen, wird dazu führen, daß der durch ihn zur politischen Berichtigung gezwungene, einstweilen vereinzelte (zerschlagene) Schwarm, ein politisches Bewußtsein entwickelt und sich dafür wappnet, politische Verantwortung zu übernehmen, was er auch muß, wenn die Menschheit überleben soll, da nur die Menschen selbst, und keine ihrer Repräsentanten, die Verantwortung dafür übernehmen können, sich nicht der Technik anzupassen, vergleiche Sure 105: Der Elephant.

Phase III. Timokratie & Demokratie.

Die sich also bildenden Schwärme sind nun also möglicherweise solche, welche über andere herfallen, oder sie berücksichtigen nicht nur den philosophischen, sondern auch den gläubigen geistigen Horizont. Also müssen letztere ersteren im Namen der Rechtschaffenheit wehren.

Phase IV. Aristokratie.

Der Übergang vom Zeitalter der Werke zum Zeitalter der Wunder ist vollzogen, die politische Ordnung beruht auf den gläubigen geistigen Horizont berücksichtigenden Schwärmen.

Offenbarungsbezug. Grob gesprochen steht die Hure für die erste Phase, das Tier für die zweite, das scharfe Schwert aus Christi Mund für die Mobilisierung der Gläubigen, entweder um zur dritten, oder um zur vierten Phase überzugehen, und die siebte Schale des Zorns Gottes, Harmagedon, für den Übergang zur vierten. Es wäre wie gesagt wünschenswert, daß Christus bereits beim Übergang zur dritten einen starken, den gläubigen Horizont berücksichtigenden Schwarm, gründen wird. Zugleich steht aber auch geschrieben, daß die unreinen Geister, welche aus dem Munde des Tiers und des scheinbaren Propheten gegangen sind, in der dritten Phase noch ihr Unwesen treiben werden. Der stärkste Hinweis, daß Christus zu Beginn der dritten Phase zurückkehrt, ist 10:6-7: 6 und schwur bei dem Lebendigen von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist, daß hinfort keine Zeit mehr sein soll; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, soll vollendet werden das Geheimnis Gottes, wie er hat verkündigt seinen Knechten, den Propheten, denn die Hure wird in der zweiten Phase gerichtet, und nach den Beschreibungen im 10., 17. und 18. Kapitel beziehen sie sich auf dasselbe Ereignis, die atomare Vernichtung New York City's durch das Tier und die zehn Hörner.

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30. April 2025

Wege zu Gott: Konformität mit dem und Ausgestaltung des Göttlichen

Aufbauend auf dem Beitrag Besinnungsbedingungen oder Wer ist Gott? lassen sich
  • die Gefordertheit adäquater Rechtfertigungen und insbesondere Anknüpfungen als Schlüssel zu einem mit Gott konformen Geist und
  • die Angewiesenheit auf geliebte ideale Urbilder als einer zur Ausgestaltung des Göttlichen
verstehen.

Zur Konformität mit Gott. Indem wir die Welt in der linearen Zeit betrachten, sehen wir eine Ordnung, mit welcher die Natur konform geht, und indem wir den Blick auf die Gefühle der Achtung richten, bricht das ideelle Gebot in den Gefühlen der Adäquanz in diese Zeit ein, und das bestimmt unseren Begriff der Transzendenz, von welcher wir also erwarten, daß sie gewährt, was sie fordert, nämlich einen mit Gott konformen Geist.

Zur Ausgestaltung des Göttlichen. Indem wir unser Wirken in der punktförmigen Zeit betrachten, erleben wir unsere Angewiesenheit auf das Geliebte. Genauer gesagt lassen sich unsere Handlungsschritte unter zwei Aspekten betrachten, unter
  • jenem des Ansetzens wie gehabt als
    • Zurechtfinden (in einer Verbindung),
    • Beschäftigen (mit dem Belang) und
    • Vorgeben (des Zieles), und
  • jenem des Erlebens als
    • Aufgreifen (des Loses),
    • Deuten (der Bedingtheit) und
    • Aufbrechen (in einen Ausstand),
und wir sind darauf angewiesen,
  • uns Verbundenes aufzugreifen, beziehungsweise zu verfolgen,
  • im engeren Sinne Geliebtes zu deuten, beziehungsweise einzulösen (weshalb Kinder generell alles im positivsten Licht verstehen) und
  • zu uns Zufriedenstellendem aufzubrechen, beziehungsweise auszulösen.
Also wird durch diesen Einbruch des ideellen Gebots in die punktförmige Zeit unser Begriff der Transzendenz bestimmt, und wir erwarten, daß sie gewährt, worauf sie uns angewiesen hat, und indem wir diesem durch Besinnung eine Form geben, gestalten wir es aus, worin unsere Verantwortung vor Gott besteht und was der konkrete Sinn der Ergänzung der Streben in der punktförmigen Zeit ist, welchen ich im November 2018 zum ersten Mal als Ausgestaltungspflicht empfunden habe.

Konformität mit dem und Ausgestaltung des Göttlichen sind also zwei Zugangsweisen zur Transzendenz, wobei erstere mit den ideellen transzendenten Akten zur Selbstgestaltung beginnt und letztere mit den materiellen zu jener der Welt, was aber nicht hindert, daß sie später auch die verbleibenden erreichen.

Die jüdischen Propheten bis zu Johannes haben entweder
  • wie Moses Geleitumstände geschaffen, um die eigene Verantwortung vor Gott zu erkennen, insbesondere durch Opfervorschriften, oder
  • wie alle anderen ausgemalt, wodurch die Verantwortung vor Gott erfüllt würde, etwa durch Barmherzigkeit.
Jesus Christus hingegen hat daraus die Dringlichkeit, Bedeutsamkeit und Sinnhaftigkeit der Beziehung zu Gott abgeleitet und ist also zur Konformität des eigenen Geistes mit Gott übergegangen.

Umgekehrt beginnt der Hinduismus mit der Konformität Atmans mit Brahman, und, nachdem er die Ausgestaltung des Göttlichen integriert hatte, hat der Buddhismus dann diese Konformität nachträglich herausgelöst, um sich auf die Ausgestaltung des, nunmehr als individuelle Begabung verstandenen, Göttlichen zu beschränken, da er vor dem Geflecht des Ganzen resignierte und sich auf das persönliche Heil zurückzog, allerdings auch nicht gänzlich konsequent, wie am Beispiel des Kalachakra Tantras zu ersehen, das heißt, er vertritt die Ansicht, daß das allgemeine Heil in der Beschränkung auf das persönliche besteht, und muß dazu diese Beschränkung aufgeben, beziehungsweise hat es in Form der Ausstattung Dschingis Khans mit Seidenhemden zur Rüstung getan.

Nur vor diesem Hintergrund ist der Buddhismus intellektuell zu verstehen. Ohne ihn bedeutete ein individuelles Talent seiendes Göttliche, daß die Welt der Nährboden für sich befehdende Götter wäre.

Paulus ist freilich wieder in die Ausmalung der Verantwortungserfüllung zurückgefallen und die allermeisten Priester folgen ihm darin nach, wobei sich eine, meines Erachtens unschöne, Neuerung ergeben hat, nämlich die Gestaltung des eigenen Geistes miteinzubeziehen, als sei er wie jeder andere Teil der Welt, was in der Ausmalung darauf hinausläuft, daß die Menschen möglichst gottähnlich zu sein hätten, was zum einen dem Größenwahn schmeichelt und zum anderen ein erfundenes Gottesbild voraussetzt, da wir dem wahren Gott wesenhaft unähnlich (Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.) sind.

Auf diese Häresie sind die sie vertretenden Kirchen indes stolz, und sie ist auch sehr nützlich, erlaubt sie es ihnen doch, die größten Psychopathen für ihre Zwecke zu begeistern.

Das ist aber nicht alles. Ein erfundenes Gottesbild zieht weitere Erfindungen nach sich. Loyolas Bild des Teufels etwa, mit welchem er einen zoroastrischen Dualismus vertritt. Und es führt auch zu einer Kultur, welche sich mit bloß repräsentativen Vorstellungen begnügt, mit Zeichen, mit welchen sie regelgemäß umgeht, programmiert, ohne zu verstehen, was sie bewirkt, immer darauf vertrauend, daß das Modell als Ganzes funktioniert, und welche also Reue-, Nerven- und Panikanfälle erleidet, sobald ein unbekannter Störfaktor auftritt. Andererseits läßt sich eine solche Kultur natürlich leichter formen, und also auch leichter den eigenen Idealen anpassen. Nun, das sind die Auswüchse, welche die Ausgestaltung des Göttlichen in diesen Kirchen annimmt.

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27. März 2025

Die Frage der Sittlichkeit in den drei Zeitaltern

Die Frage der Sittlichkeit besteht darin, ob und wie es den Mitgliedern einer Gesellschaft, technisch eines Schwarms, überlassen bleibt, seine Verfassung und somit ihre eigenen Sitten zu bestimmen.

Das Prinzip der Sittlichkeit besteht darin, es ihnen zu überlassen, und es nicht zu tun heißt, die Sittlichkeit der Gesellschaft abzulehnen. Ob die Sittlichkeit der Gesellschaft abgelehnt wird, hängt dabei vom Zeitalter ab, aber diese Abhängigkeit läßt sich auch weniger theorielastig als Gesellschaftsingenieursmäßigkeit deuten.

Für das Prinzip der Sittlichkeit spricht das Gesetz, daß Menschen sich schließlich für jene Verfassung entscheiden, welche ihnen am besten bekommt, wobei wie gut eine Verfassung den Menschen bekommt, welche ihrgemäß verfaßt sind, das Maß einer jeden Verfassung ist.

Wenn wir also Zeit haben, spricht nichts dagegen, die Sittlichkeit einer Gesellschaft zu akzeptieren. Es gibt aber zwei Formen von Ungeduld mit den Menschen, welche es nicht tun. Und es gibt eine Form der Verweigerung der sittlichen Selbstbestimmung. Ich habe diese drei Formen vor gut 16 Jahren unter der Rubrik Kulturelle Überforderung behandelt, wobei die Kultur in der auf freiwilliger Annahme basierenden Entwicklung der Sitten besteht:
  1. die sich der kulturellen Selbstbestimmung verweigernde unmündige Meute,
  2. die Sittlichkeit der Gesellschaft ablehnende Verwaltung und
  3. die ihre eigene noch unentschiedene Sittlichkeit ablehnende Gesellschaft.
Die Ablehnung der Sittlichkeit der Menschen ist immer mit Bitterkeit verbunden. Traditionell fallen die Asiaten unter die dritte Form. Ihre Bitterkeit ist jene des Alters, welches keine Lust hat, von den Dummheiten der Jugend gestört zu werden. Die zweite Form findet sich wie gesagt in der Verwaltung, wo man von Milchmädchenrechnungen nichts hören will, und insbesondere unter den Juden, weshalb Wagner Mime auch Ich weiß mir gerade genug. sagen läßt, worauf Wotan Daß du nicht weißt, was dir frommt, des fass' ich jetzt deines als Pfand. erwidert, das heißt, genauer gesagt ist es das, was Ferdinand Frantz aus Wagners Libretto macht. Wagner hat auch viel von gesitteten und ungesitteten Völkern geschrieben, aber im Gegensatz zu Wagner hatte ich nie mit dieser Art Verwaltungsbitterkeit zu tun, wohl weil ich bisher keinen Kredit aufnehmen mußte, und deshalb steht Wotans Spruch auch nicht als Erwiderung auf sie oben über meinem Blog, sondern als Erwiderung auf die unmündige Meute, welche sich auch gerade genug weiß.

Die feine Art ist das natürlich nicht, nicht sollte man ihr drohen, sondern sie vielmehr ermuntern, ihre Sitten zu entwickeln. Beispielsweise sagt Annika in Pippi Langstrumpf und die Gespenster: Geht nur allein. Ich bleib' hier,. worauf Tommy mit teuflischer Schläue erwidert: Aber Annika, stell' dir mal vor, so'n Gespenst kommt 'runter, und es ist ganz allein hier.

Diese Worte allein machen nicht klar, was Tommy denkt, Tommy könnte Annikas Sittlichkeit ablehnen und sich denken, daß die blöde Gans diesen Mist gewiß glauben wird, aber das tut er selbstverständlich nicht, sondern er akzeptiert Annikas Sittlichkeit und gibt ihr lediglich eine logische Hilfestellung, sich die ideale Verfassung der Dinge, wie sie ihr vorschwebt, besser zu überlegen (ist bei Annalena leider ausgeblieben).

Was Tommy da also tut ist, Annika einen unverbindlichen sittlichen Vorschlag zu machen, um ihr auf diese Weise zu erlauben, ihre eigenen Sitten zu bestimmen, und das ist die erste von zwei Weisen, dies zu erreichen. Die zweite besteht in einem verbindlichen Vorschlag.

Doch bevor ich dies genauer erörtere, möchte ich kurz einen Ausspruch Jesu deuten, nämlich Johannes 9:39:
Ich bin zum Gericht auf diese Welt gekommen, auf daß, die da nicht sehen, sehend werden, und die da sehen, blind werden.
Dies ist eine Kampfansage an jene, welche die Sittlichkeit der Menschen ablehnen, weil sie sich selbst für sehend, sie aber für blind halten. Die Nichtsehenden wird ihre Sittlichkeit ihre Verfassung weiter entwickeln lassen, und die einst sahen, werden ihnen nichts mehr zu entgegnen haben. Wagner paraphrasiert in der Frage also Jesus Christus.

Um diese Kampfansage, welche letztlich nur eine Prophezeiung einer unausweichlichen Entwicklungsnotwendigkeit ist, besser verstehen zu können, müssen wir das Verhältnis von Schwarm und Art in den drei Zeitaltern betrachten: im Zeitalter der
  • Werke entwickelt die Art in der Lehre ureigene Verfassungsvorstellungen (Betrachtungen), welche sie dem unmündigen Schwarm bei der Unterstützung unverbindlich vorschlägt, welcher also im Laufe der Jahrhunderte sittlich reift,
  • Wunder entwickelt die Art bei der Bildung politische Verfassungsvorstellungen, welche sie dem mündigen Schwarm in der Teilhabe zur verbindlichen Annahme vorlegt, und
  • Wacht hält die Art bei der Anerkennung an Verfassungsvorstellungen fest, welche die Sittlichkeit des Schwarms in der Partnerschaft ablehnen.
Beginnen wir mit letzterem: Die Götter haben entschieden, das Orakel hat gesprochen, die Menschen hassen die Götter, aber sie beugen sich, weil sie die Titanen noch mehr fürchten, weil es nur so Ordnung gibt, und die Ordnung nicht ertragen zu können bedeutet, keine zu verdienen. Heute verleiht Zeus diesem König seine Macht, morgen jenem.

Es dürfte recht klar sein, wie die Dinge in unserem Zeitalter laufen, die Rolle der Literatur, der öffentlichen Diskussion, der Suche nach der Verfassung des Reichs Gottes.

Und was das Zeitalter der Wunder angeht, da möchte ich wieder einmal auf Der Smaragdwald zu sprechen kommen. Der alte Häuptling sagt da, daß, wenn er einem seiner Krieger einen Befehl geben würde, welchen dieser nicht ausführen wollte, er nicht mehr länger Häuptling wäre. Von der Art sind die verbindlichen sittlichen Vorschläge der Art an den Schwarm, das heißt es handelt sich um Ausarbeitungen auf der Grundlage der Interessen des Schwarms, und der Schwarm entscheidet darüber, ob er die entsprechende Verfassung annimmt und sich fortan ihrgemäß verhält.

Im übrigen zeigt sich dieser Unterschied an sittlicher Mündigkeit auch an Kachiris Verhalten Tomme gegenüber: Kachiri hat kein Interesse an Tommes unverbindlich werbenden sittlichen Vorschlägen, er ist ein Mann wie jeder andere, ihre Rolle als Frau ist immer die gleiche, und sie will sie ausfüllen, weshalb Tomme sie gefälligst tatsächlich mit der Keule bewußtlos schlagen möge.

Das, was ich in meinem ersten eigenen Beitrag auf diesem Blog Bereitschaft nenne, ist die Bereitschaft, verbindliche sittliche Vorschläge anzunehmen. Wie gesagt, mein Fokus liegt auf der Ignoranz der Unmündigkeit, oder anders gesprochen auf der Vollendung der christlichen Strecke zur Errichtung des Reichs Gottes, und Johannes 9:39 tritt mit jedem dieser Tage deutlicher hervor, das heißt, wir kommen also tatsächlich an ihr Ende.

Ich finde es etwas seltsam, daß ich einen solchen Beitrag schlicht auf wiederholende und zusammenfassende Weise schreiben kann, und das einzige, was hieran neu ist, meine Betrachtungen zu Tommy und Annika und Der Smaragdwald sind, âber so geht das beschreibende Spiel eben.

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17. März 2025

Bei Sonnenschein im alten Moor

Warum sollten wir nicht sagen können, was wir in der Folge unserer Generationen zu erreichen hoffen?
  1. Wir beobachten uns, erkennen, wofür wir verantwortlich sind, und sieben das Anzuwendende aus.
  2. Wir durchstreifen die Welt, erkennen, wovon wir abhängen, und machen es für unser Verfahren nutzbar.
  3. Wir beobachten das Wirken, erkennen, wie Erscheinungen einander begleiten, und bilden unsere Verfahren seiner Gliederung nach.
Es ist diese Reihenfolge, sowohl im Einzelnen, als auch im Verbund: Stets stürzen wir uns ins Getümmel, bevor wir uns an es anpassen.

In diesem Zeitalter bilden wir die Gliederung des Wirkens nach, im nächsten werden wir uns fragen, wofür wir verantwortlich werden können und wollen. Unsere Einseitigkeit erzeugt Ungleichgewichte: Zunächst, das Ungleichgewicht des vorigen Zeitalters ausgleichend, dann den Ausgleich durch das folgende erzwingend.

Warum sollte ich meinem Sohn nicht sagen, daß es dies ist, was wir tun?, würde er doch verstehen, warum wir es tun und litten, wenn wir es ließen.

Ist es besser zu glauben, vom zweiten Gesetz der Thermodynamik zu immerwährender Effizienzsteigerung verurteilt zu sein? Immerhin ist beiden Auffassungen gemein, daß wir leben, um zu wirken, aber letzterer fehlt das Maß.

Ich habe die Einzelheiten ja schon beschrieben, wobei ich einen Punkt offen ließ, welchen ich heute nachtrug.

Augustinus spricht im 12. Buch von De Civitate Dei von einer sehr schwierigen Frage, nämlich ob die Weltzeiten der Weltzeiten nicht immer sich wiederholende, sondern in wohlgeordneter Verbindung verlaufende Zeitalter sein mögen oder etwas Ewiges, die davon abhängigen vorübergehenden Zeiten gleichsam beherrschend. Unvereinbar sind die beiden Lösungen ja nicht, doch die erste beschreibt etwas nachweisbar vorhandenes, welchem wir ins Auge blicken sollten.

Es bedeutet mir viel, dies so sagen zu können. Es drückt die Erwartung aus, daß sich diese Auffassung kulturell manifestieren wird.

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9. März 2025

Zeichen des Ungehießenseins und Worte Christi zum Umgang mit der Gehießenheit

Der sich nicht als gehießen Betrachtende unterscheidet sich vom bewußt Gehießenen zum
  1. dadurch, daß er sich nicht als inspiriert betrachtet und entsprechend unsteter in seiner Bildung (seinen Handlungshintergründen) ist, was ich der Einfachheit halber als Wankelmut bezeichnen möchte, und zum
  2. dadurch, daß er seine Verantwortung nur als Ausweis seiner Urheberschaft begreift und nicht als seinen Beitrag zu einer größeren Wirkung, welche sich einschließlich seines Wirkens vollzieht, und in deren Rahmen er für ihr Gelingen dem ihn heißenden Geist gegenüber Verantwortung trägt, was sich
    1. dadurch bemerkbar macht, daß er Vorhaben hoffnungsloser angeht, und
    2. dadurch, daß er nicht für seine Bahn beten kann.
Da er ansonsten gehießen sein mag, ohne sich dessen bewußt zu sein, kann er um alles andere beten, aber eine aus seiner Sicht sinnlose Verpflichtung wird er sich nicht vornehmen, so daß er nicht in die Verlegenheit kommt, für ihre Umsetzung zu beten.

Christus fordert nun, wie ich, daß eine Gehießenheit nicht zu Lasten der an sie angepaßten gehen darf, und er bekräftigt, daß selber gehießen zu gewähren Vorrang davor hat, Gehießenheit von Anderen zu fordern, also daß Geben in diesem Sinne segensstiftender denn Nehmen ist, nämlich in Matthäus 9:13:
Gehet aber hin und lernet, was das sei: "Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer." Ich bin gekommen die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten.
Es ist, wie auch bei den anderen, die Gehießenheitskonflikte betreffenden Sprüchen, wichtig, diesen Spruch in seinem Kontext zu verstehen, absolut verstanden folgt aus ihm, daß es besser ist, Söldner anzuheuern als Soldaten zu verpflichten, da erstere mehr kosten und letztere sich opfern. Die Vorbedingung hier ist, daß alle Betroffenen sich als gehießen verstehen, die einen aber mehr als die andern und im Namen ihrer größeren Gehießenheit mehr Gehießenheit von ihnen fordern, anstatt selber mehr zu leisten. Auf Soldaten bezogen heißt es, es irgendwann auch einmal gut sein zu lassen und eine verdiente Kompanie ein wenig zu schonen: Wiewohl das selbstverständlich nicht gemeint ist, steht es doch mit dem Gemeinten im Einklang, im Gegensatz zur erwähnten Bevorzugung von Söldnern.

Gehen wir also drei Beispiele von Anpassungskonflikten der Reihe nach durch.
So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er's habe, hinauszuführen? auf daß nicht, wo er Grund gelegt hat und kann's nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann's nicht hinausführen. Oder welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könne mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? Wo nicht, so schickt er Botschaft, wenn jener noch ferne ist, und bittet um Frieden. Also muß auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.

- Lukas 14:26-33
Nach dem vorigen wird gerade jener einen Turm unvorbereitet bauen oder einen Krieg gegen die Wahrscheinlichkeit führen, welcher auf Gott vertraut, und dann läuft diese Passage darauf hinaus, daß sich Christus nur an solche potentiellen Anhänger richtet, welche Gott nicht vertrauen, aber die Wahrheit ist natürlich, daß er seine potentiellen Anhänger mahnt, über ihrer Verpflichtung ihre Verbundenheit nicht zu vergessen, und daß jene, welche diese Verpflichtung als orientierungslose Schonung und Verstoß gegen ihre Verbundenheit empfinden, sie nicht auf sich nehmen sollten.
Er sprach aber zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke sehet aufgehen am Abend, so sprecht ihr alsbald: Es kommt ein Regen, und es geschieht also. Und wenn ihr sehet den Südwind wehen, so sprecht ihr: Es wird heiß werden, und es geschieht also. Ihr Heuchler! die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; wie prüft ihr aber diese Zeit nicht? Warum richtet ihr aber nicht von euch selber, was recht ist? So du aber mit deinem Widersacher vor den Fürsten gehst, so tu Fleiß auf dem Wege, das du ihn los werdest, auf daß er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Stockmeister, und der Stockmeister werfe dich ins Gefängnis. Ich sage dir: Du wirst von dannen nicht herauskommen, bis du den allerletzten Heller bezahlest.

- Lukas 12:54-59
Dies läßt sich so verstehen, daß es dumm ist, Recht haben zu wollen, und daß man seine Widersacher besser bestechen sollte. Die Wahrheit ist hingegen, daß es eine Warnung davor ist, sich durch die Verbundenheit mit dem Eigenen ins befangene Unrecht zu setzen und schließlich mit der Wirklichkeit zu kollidieren, welche man bequemerweise verdrängte.
Er aber sprach: Und weh auch euch Schriftgelehrten! denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten, und ihr rührt sie nicht mit einem Finger an. Weh euch! denn ihr baut der Propheten Gräber; eure Väter aber haben sie getötet. So bezeugt ihr und willigt in eurer Väter Werke; denn sie töteten sie, so baut ihr ihre Gräber. Darum spricht die Weisheit Gottes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und derselben werden sie etliche töten und verfolgen; auf daß gefordert werde von diesem Geschlecht aller Propheten Blut, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist, von Abels Blut an bis auf das Blut des Zacharias, der umkam zwischen dem Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht. Weh euch Schriftgelehrten! denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und wehret denen, die hinein wollen.

- Lukas 11:46-52
Dies ist hinreichend direkt gehalten, um nicht mißverstanden zu werden. Die Verpflichtung der Gehießenen besteht vor Gott und geistliche Führer sind danach zu messen, in wieweit sie den Gehießenen helfen, ihrer Verpflichtung Ihm gegenüber nachzukommen, und wenn sie stattdessen die Gehießenen unerträglich belasten, so nötigen sie sie in dieser Pflicht durch ihre von ihnen selbst als rechtschaffen erachteten Normen - ein Einwand, welcher sich aber nur Gehießenen gegenüber anbringen läßt, und wenn man Gehießene mit Sich ihrer Gehießenheit unbewußt Seienden gleichstellt, wird man ihn auf staatlicher Ebene aufgeben müssen.

Wir sehen also, daß
  • schwache Gehießene eine besondere Barmherzigkeit verdienen,
  • eine Gehießenheit die andere nie zwingen,
  • die göttliche Gerechtigkeit insbesondere nie verdrängt werden und
  • keine menschliche Instanz sich über die individuelle Gehießenheit stellen darf,
und es ist unmöglich, diese Gebote zu erfüllen, ohne Gehießenheit als Konzept anzuerkennen und konkret feststellen zu können, womit dies selbst eine politische Aufgabe der Christenheit ist.

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