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6. Februar 2017

Offenbarung, 12: Das Weib und der Drache oder die Kirche und die Welt

Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf goldenen Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual zur Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen; und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor das Weib, die gebären sollte, auf daß, wenn sie geboren hätte, er ihr Kind fräße.

Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Heiden sollte weiden mit eisernem Stabe. Und ihr Kind ward entrückt zu Gott und seinem Stuhl. Und das Weib entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hat, bereitet von Gott, daß sie daselbst ernährt würde tausend zweihundertundsechzig Tage. Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel, und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen. Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht vor Gott. Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod. Darum freuet euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat.

Und da der Drache sah, daß er verworfen war auf die Erde, verfolgte er das Weib, die das Knäblein geboren hatte. Und es wurden dem Weibe zwei Flügel gegeben wie eines Adlers, daß sie in die Wüste flöge an ihren Ort, da sie ernährt würde eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit vor dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange schoß nach dem Weibe aus ihrem Munde ein Wasser wie einen Strom, daß er sie ersäufte. Aber die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Munde schoß. Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin zu streiten mit den übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi. 
Deutung.
  1. Absatz. Vor der 1000 jährigen Herrschaft der Heiligen*.
  2. Absatz. Die 1000 jährige Herrschaft der Heiligen.
  3. Absatz. Nach der 1000 jährigen Herrschaft der Heiligen.
* Gemeint ist die Herrschaft der katholischen Kirche, nicht die in der Offenbarung erwähnte, doch wo der Teufel wiederholt los wird, da muß er auch wiederholt festgehalten werden.

Der Himmel, und die Sterne in ihm, stehen für Ideale. Bevor Christus in den Himmel erhoben wird, kommt es zu großen Umbrüchen der Wertvorstellungen, und was zuvor einmal inspirierte, wird nur noch aus weltlichen Interessen heraus verteidigt.

Nachdem Christus in den Himmel erhoben wurde, entspinnen sich neue Gegensätze zwischen ihm und den übrig gebliebenen angestammten Idealen, bis etliche wiederum ihre inspirierende Kraft verlieren und sich der Glaubenszykel wiederholt.

Das Weib gebiert und hat 1000 Jahre, bevor es in die Wüste fliehen muß. In diesen 1000 Jahren beherrscht die Kirche die Welt, kümmert sich um das Wohl der Armen und die 12 Stämme dienen ihr. Nach diesen 1000 Jahren muß die Kirche Welt und Arme lassen und sich darauf beschränken, den Geist zu hüten.

Der dritte Teil der Sterne entspricht dem dritten Teil des Firmaments, welche die Zeitzonen des nordamerikanischen Kontinents einnehmen (8 von 24). Daß der Drache seinen Wasserstrom, das ist den Sankt-Lorenz-Strom, nach dem Weib schießt, heißt, daß sich die Kirche zur Hütung des Geistes in die Alte Welt zurückziehen muß. Und während der Geist unter der Obhut der Kirche sicher ist, muß er in der Neuen Welt große Anfeindung ertragen.

Die Kirche durchlebt 1000 körperliche und 1000 geistliche Jahre, in welchen sie in ihrer Selbstbezogenheit Stoikern und Hindus gleicht. Und alle 2000 Jahre schüttet sie ihren Reichtum über die Welt aus, wobei die Zeitspannen selbstverständlich nur der groben Orientierung dienen.

Die Kirche ist dabei stets der Orden jener Menschen, welche sich Gott sowohl für sich als auch für ihre Nächsten verpflichten.

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