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28. Januar 2017

Erfassungen, beurteilende Eindrücke oder Anschauungen

Neben den zuletzt besprochenen beurteilenden Gefühlen gibt es noch eine weitere Art beurteilender Eindrücke, und zwar die Begriffe.

Beurteilende Eindrücke entstehen aus einer Anstrengung zur nämlichen Beurteilung heraus, welche indes nicht absichtsvoll zu sein braucht, und werden als eigene Reaktionen auf die Eindrücke, welche sie beurteilen wahrgenommen.

Am deutlichsten wird dies am Eindruck der Nähe, welcher entsteht, wenn man die eigene Faust zügig dem eigenen Auge nähert.

Das Faktum der Reaktion wird dabei aus der veränderten Erfassung des beurteilten Gegenstandes geschlossen: Zunächst erfassen wir die Faust lediglich, dann aber wird die Erfassung um den Eindruck ihrer Nähe erweitert, zunächst erfassen wir die Faust nur, dann halten wir sie für nah, wobei uns diese Verstandesakte, die Erfassung und die unterschiedlichen Beurteilungen, im Augenblick der Einsicht als wahrnehmungsbildende Anstrengungen bewußt sind.

Die letztere Klasse ist offensichtlich die fundamentale und verdient eine prägnantere Bezeichnung, unsere wahrnehmungsbildenden Anstrengungen sind unsere Anschauungen.

Wenn man es so fäßt, kommt es dann so heraus, daß das spezifisch menschliche Vermögen darin besteht, das eigene Anschauen objektivieren zu können.

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