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31. Januar 2022

Zu den Gebeten um Unversehrtheit im Kampfe

Ich sprach von den drei Formen des Kampfes, dem Kampf um Macht, Beziehungen und Rechtfertigung, und zu ihnen gehören drei Formen der Unversehrtheit,
  • die körperlich-geistige Unversehrtheit im Machtkampf,
  • die soziale Unversehrtheit im Beziehungskampf und
  • die ideelle Unversehrtheit im Rechtfertigungskampf,
für welche ein jeder im nämlichen Kampfe betet.

Und wenn das Gebet erhört wird, kommt es zu Entscheidungen im nämlichen Kampf,
  • zur Weichenstellung im Machtkampf,
  • zur Umorientierung im Beziehungskampf und
  • zur Bekräftigung im Rechtfertigungskampf.
Die Gebete aber sind ideelle transzendente Akte, nämlich das Gebet um
  • die gehießene Bahn für die übernommene Verantwortung im Machtkampf,
  • die Erfahrungsweise in der akzeptierten Abhängigkeit im Beziehungskampf und
  • das Amt auf der Grundlage der erwarteten Verhältnisse im Rechtfertigungskampf.
Weichenstellungen sind bereits erfolgt, Beziehungskampf und Umorientierungen stehen noch bevor.

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δόξα oder das Eine und das Viele

Ich muß mich glücklich schätzen, Johannes 17:22 mit Offenbarung 21:26 und Johannes 1:14+18 in Verbindung gebracht zu haben.

Was heißt δόξα? Wie man etwas ansieht, also Sichtweise.
καὶ οἴσουσιν τὴν δόξαν καὶ τὴν τιμὴν τῶν ἐθνῶν εἰς αὐτήν.
und man wird die Sichtweise und den Wert der Völker in dieselbe bringen.

κἀγὼ τὴν δόξαν ἣν δέδωκάς μοι δέδωκα αὐτοῖς, ἵνα ὦσιν ἓν καθὼς ἡμεῖς ἕν,
und ich habe denselben die Sichtweise gegeben, welche du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie ich eins bin.

Καὶ ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο καὶ ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν, καὶ ἐθεασάμεθα τὴν δόξαν αὐτοῦ, δόξαν ὡς μονογενοῦς παρὰ πατρός, πλήρης χάριτος καὶ ἀληθείας.
Und der Begriff ward Fleisch und zeltete unter uns, und wir gewahrten die Sichtweise desselben, eine Sichtweise wie des Einsgeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

θεὸν οὐδεὶς ἑώρακεν πώποτε: μονογενὴς θεὸς ὁ ὢν εἰς τὸν κόλπον τοῦ πατρὸς ἐκεῖνος ἐξηγήσατο.
Gott hat keiner je gesehen: der einsgeborene Gott, der inmitten des Vaters Gewand ist, er legte aus.
Genauer läßt es sich nicht übersetzen. Nicht nur bekräftigt dies die Bedeutung von δόξα, sondern es führt uns auch näher an die Bedeutung des Einsseins heran, nämlich das Ganze zu sehen.

Christus lehrt uns, das Ganze zu sehen, und doch sieht ein jeder noch seinen Teil, besteht seine persönliche Sichtweise neben der ganzheitlichen, und in genau dem Sinne wird die Vielfalt der Völker in der Einfalt Gottes vereint.

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30. Januar 2022

Selbsteinfindungen in die Besinnungen und immanente und transzendente Glauben

Ich möchte noch einmal die Behauptung präzisieren, daß sich das statische Ich-Verständnis auf jede der Besinnungen anwenden läßt, nämlich wie folgt,

Wahrnehmung Wille Tat
verfolgen aufmerksam-
keitsbetont
einlösungs-
betont
verfolgungs-
betont
einlösen verständnis-
betont
auslösungs-
betont
einlösungs-
betont
auslösen bedachts-
betont
verfolgungs-
betont
auslösungs-
betont
und entsprechend läßt sich auch von den dynamischen Ichanalysen reden, etwa von der verfolgungsbetonten Regelung der Initiativenwahrung, doch zunächst einmal sei darauf hingewiesen, daß bei Aktions-, Reaktions-, Revisionsmustern und Handlungsstrategien
  • die Wahrnehmung aufmerksamkeitsbetont ist,
  • der Wille auslösungsbetont und
  • die Tat auch.
Oftmals ergeben sich so Bijektionen zwischen Wahrnehmung, Wille und Tat einerseits und Verfolgung, Einlösung und Auslösung andererseits, aber sie sind nicht immer natürlich, wie im folgenden Beispiel.

Wir können uns fragen, ob wir an bestimmte Aspekte unseres Wahrnehmens, Wollens und Beeinflussens glauben, nämlich an die noch folgenden fünf, doch bevor ich sie aufzähle, möchte ich ihre Anzahl begründen.

Der Bedacht leitet die Aufmerksamkeit ein und die Aufmerksamkeit das Verständnis, und indem wir so von der Lust über die Achtung zur Sorge aufsteigen, haben wir keinen Grund zu glauben, daß es mit Bedacht und Aufmerksamkeit mehr auf sich haben sollte, aber da das Verständnis den Bedacht einleitet, und wir dabei von der Sorge zur Lust absteigen, kommt in uns der Glaube auf, daß es mit unserem Verständnis noch eine andere Bewandtnis haben müsse.

Dem entgegengesetzt wird das einlösungsbetonte Wollen durch das verfolgungsbetonte betroffen und das auslösungsbetonte durch das einlösungsbetonte, wobei wir wiederum von der Lust über die Achtung zur Sorge aufsteigen, nur daß dieses Mal der Schatten des niederen auf dem höheren liegt, so daß in uns der Glaube aufkommt, daß sich im einlösungs- und auslösungsbetonten Wollen noch etwas jeweils höheres zeigen müsse. Da das verfolgungsbetonte Wollen hingegen vom höheren auslösungsbetonten Wollen betroffen wird, ist es bei ihm nicht der Fall.

Und was die Beeinflussung betrifft, so stehen uns hier Verfolgung und Einlösung nicht als Taten zur Verfügung, da sie unwillkürlich sind. Bleibt also nur danach zu fragen, was sich beeinflussen läßt, und da wären zum einen körperliche Zustände und zum anderen beseeltes Verhalten, nicht aber die Ideale der Seele.

Also ergibt sich folgende Tafel,
Glaube an
Wahrnehmung Wille Tat
Gott / Heil
einlösen
göttliches
Verständnis,
Erhörung
heilige Erfah-
rungsweise,
Unabgelenktheit
-
Lebenskreis
verfolgen,
auslösen
- Gehießenheit,
Initiative
Verhaltens-
lenkung
Sein
auslösen
- - körperliche
Lenkung
und wenn wir sie daraufhin ansehen, welcher Glaube welches Zeitalter charakterisiert und woran sich dieser Glaube zeigt, gelangen wir zur folgenden Zuordnung: Im Zeitalter
  • der Wacht zeigt sich der Glaube an die Initiative beim nutzbarmachen,
  • der Werke der Glaube an die körperliche Lenkung beim lenken,
  • der Wunder der Glaube an die Erhörung beim entdecken,
wobei beim Nutzbarmachen der Wille beim empfangen hervortritt, beim Lenken die Tat beim einsetzen und beim Entdecken die Wahrnehmung beim verfolgen und verwerten.

Abschließend noch ein paar Worte zur Verhaltenslenkung und Initiative, welche einander offenbar widersprechen. Es gibt, wie bereits angedeutet, wiederum drei Ebenen der Gehießenheit, nämlich durch die Sorge, die Achtung und die Lust. Um den durch die Lust Gehießenen zu lenken, muß der Lenkende in der Lage sein, die Lust des Gelenkten zu dominieren, wozu Züchtigung hinreicht. Bei der Gehießenheit durch die Achtung ist es hingegen viel schwieriger: Hier muß der Lenkende ein Umfeld schaffen, in welches sich der Gelenkte gerne eingezogen fühlt, andernfalls er sich nämlich auf die Suche nach einem solchen macht. Und bei der Gehießenheit durch die Sorge ist es unmöglich, das Verhalten selbst zu lenken; es bleibt lediglich der Versuch, ihm zurechtgeschneiderte Berichte unterzuschieben.

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29. Januar 2022

Zur Erhöhung des Bewußtseins durch den Kampf

Ich behauptete, daß Unverantwortlichkeit zunächst zur Wiederbelebung der Lust führen würde und anschließend zur Wiederbelebung der Achtung und der Sorge.

Doch wodurch geschieht das? Nun, durch Uneinigkeit, denn bei hinreichender Uneinigkeit kommt es zur folgenden Eskalation des Kampfes:
  1. Unverantwortlichkeit =>
  2. umkämpfte Macht =>
  3. Mißachtung =>
  4. umkämpfte Beziehungen =>
  5. Verkennung =>
  6. umkämpfte Rechtfertigung,
wobei es die Uneinigkeit zwischen Demos und Oligarchen ist, welche den Macht- erst zum Beziehungs- und dann zum Rechtfertigungskampf eskaliert.

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28. Januar 2022

Endzeitliche Scheinlösungen

Ich besprach im drittletzten Beitrag die hierarchisch organisierten Wege, den Problemen der Endzeiten der Zeitalter, also Dekadenz, beziehungsweise Uneigenständigkeit oder Chaos, zu entkommen. Charakteristisch an ihnen ist, daß sie in der Hinsicht epochale Innovationen sind, daß sie es mit dem Entwicklungsprinzip des folgenden Zeitalters versuchen, also am Ende des Zeitalters der Wacht mit hierarchischer Lenkung, der Werke mit hierarchischer Entdeckung und der Wunder mit hierarchischer Nutzbarmachung. Und also kann es nicht verwundern, daß es in den Endzeiten auch zu Versuchen kommt, welche auf das Entwicklungsprinzip des zu Ende gehenden Zeitalters setzen, nur daß diese Versuche die Probleme nicht lösen, sondern sie vielmehr verschlimmern.

Um zu erkennen, in wiefern es sich bei diesen Scheinlösungen um hierarchische Nutzbarmachung, Lenkung oder Entdeckung handelt, ist es ratsam, die Aufmerksamkeit auf die Vorbereitung und Anwendung der jeweiligen Lösung zu richten.

Beginnen wir aus dramaturgischen Gründen diesmal mit dem Zeitalter der Wunder. Wenn die unterschiedlichen Lebensweisen an seinem Ende beginnen, zu chaotischen Zusammenstößen zu führen, besteht die ihm entsprechende Weise der Problemlösung darin, zunächst andere Lebensweisen als Späher zu bezeugen und sich anschließend als Krieger auf die gewonnenen Einsichten zu berufen. Das Problem dabei ist nur, daß durch diese Spezialisierung die chaotischen Zusammenstöße verschiedener Lebensweisen nur noch weiter zunehmen. So entlegen der Gegenstand ist, liegt er doch 4000 Jahre in der Vergangenheit und 2000 in der Zukunft, gibt es doch eine Star Trek: The Next Generation-Episode, welche sich mit ihm beschäftigt, nämlich The Hunted, wiewohl in einem etwas anderen Kontext.

Sehr viel näher liegen die Geschehnisse am Ende des Zeitalters der Wacht: der Dekadenz des lebendigen Geistes wurde zunächst durch die Einrichtung von grundlegenden Kontrollapparaten begegnet, deren Befünde dann aufgegriffen wurden, angestoßen durch Julius Caesar und unter Tiberius Caesar Augustus zur Vollendung geführt. Aber auch hier verschlimmert sich das anfängliche Problem nur, führt die Überwachung zu weiterer geistiger Dekadenz, wie Caligula der Welt vor Augen führte. Und um bei Star Trek: The Next Generation zu bleiben, die Episode Angel One handelt von diesem Dilemma, wenn man so will. (Man kann sie natürlich auch als eine Hommage an Rockerbräute sehen: Presque aussi bonnes qu'hommes!)

Und am nächsten liegt uns natürlich, was uns am Ende des Zeitalters der Werke begegnet. Seinem Entwicklungsprinzip folgend versuchen wir, zunächst eine gesellschaftliche Lösung für unsere Unwesentlichkeit zu planen und sie dann umzusetzen. Das ist bereits mehrmals geschehen, 1789, 1917 und 1933, allerdings war der Verlauf 1933, wie Revolutionäre durchaus zu Recht anführen, uncharakteristisch, da die Deutschen gleich zu Napoléons und Stalins Entsprechung übergingen, ohne einer aufgewühlten Masse Irrer vorher zu erlauben, sinnlos Blut zu vergießen - wir werden noch zu erörtern haben, wie ihnen das gelingen konnte. Denn die Sachlogik ist die folgende: Eine gesellschaftliche Lösung kann nur von sehr wenigen geplant werden, muß aber von sehr vielen umgesetzt werden, und also kommt es bei der Umsetzung dazu, daß jene, welche von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, die Macht an sich reißen. Und dadurch verschlimmern sich die Probleme der Unwesentlichkeit und Uneigenständigkeit. Warum also ist es in Deutschland nicht mustergültig gelaufen? Nun, Hitler schaffte es, die Masse an seine Person zu binden, und als er ihr den Rücken kehrte, gelang ihm die Entsorgung Röhms, und die Masse nahm es hin: Es ist also einerseits eine Frage der Gewieftheit Hitlers und andererseits der Trägheit des deutschen Volkes, welche es erlaubten, die ungeordnete revolutionäre Phase zu überspringen. Aber auch wenn dabei vermieden wurde, daß die Masse das Steuer übernahm, ändert es doch nichts daran, daß der Plan von Apparatschiks umgesetzt werden muß und also ein Klima der Unwesentlichkeit und Uneigenständigkeit erzeugt. Und auch hier gibt es eine Star Trek: The Next Generation-Episode, welche sich dieser Problematik, wiewohl nur in Ansätzen, etwa der Irren, welche was mit einem Alien (Riker) will, widmet, nämlich First Contact.

Damit wäre das erklärt:
  • Spezialisierung am Ende des Zeitalters der Wunder,
  • Überwachung am Ende des Zeitalters der Wacht und
  • Remodellierung am Ende des Zeitalters der Werke
sind lediglich Scheinlösungen, welche die bestehenden Probleme verschlimmern.

Ironischerweise durchlaufen die Star Trek-Serien selbst die Phasen einer Revolution:
  • in Star Trek werden uns bestimmte Probleme bewußt gemacht (etwa das mich vorrangig beschäftigende in The Ultimate Computer),
  • in Star Trek: The Next Generation et alii wird uns eine ideale gesellschaftliche Ordnung vorgestellt und
  • in Star Trek: Enterprise geht es um die Auseinandersetzung mit den Idioten, welche nicht verstehen, daß das Star Trek-Universum der heilige Gral zur Genesung der Menschheit ist.
Gegen die ersten beiden Ausformungen popkultureller Unterhaltung habe ich nichts einzuwenden, die dritte aber ist widerlich, zumal wenn man bedenkt, was hinter ihr steht, nämlich sich sich zunehmend gesellschaftlich isolierenden Fans anzubiedern, in etwa so, wie wenn sich ein Komponist darauf verlegte, traurige Musik für traurige Menschen zu komponieren.

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26. Januar 2022

Zum Wandel der Spannung zwischen Effizienzdruck und Eigenständigkeit

Am Ende des Zeitalters der Werke kommt es zum systembedingten und -auflösenden Konflikt zwischen Effizienzdruck und Eigenständigkeit. Das ist eine der einfachsten Ableitungen der allgemeinen Theorie. Welche Form diese Spannung indes annimmt, steht auf einem anderen Blatt.

Vor 2020 war das Wesen der Spannung rein wirtschaftlicher Natur: Die in den Städten konzentrierten Großunternehmen verlegten sich zunehmend darauf, die in ihrer Unwesentlichkeit zunehmend erpreßbareren Kunden, vertraglich zu schröpfen. Auch dies ist keine Akzidenz, sondern folgt aus der allgemeinen Theorie, wiewohl unter Zuziehung einer Reihe weiterer Argumente. Natürlicherweise schreitet dieser Vorgang in den Städten selbst am schnellsten voran, während das Land eigenständiger bleibt. Und da der Effizienzdruck dazu führt, die Uneigenständigkeit auszubeuten, ergeben sich aus der Eigenständigkeit wirtschaftliche Vorteile, etwa so, wie das Kehrwasser dem Strom entgegengesetzt strömt, also in begrenztem Rahmen, ohne die Gesamtdynamik zu ändern. Dennoch ist es natürlich vorzuziehen, im Kehrwasser eines selbstzerstörerischen Prozesses zu bleiben.

Indes, solange die Spannung rein wirtschaftlicher Natur bleibt, ist es jederzeit möglich, sie durch politischen Beschluß ordentlich umzugestalten, mithin ihre Gestalt in das Ermessen vernünftiger Erwägung gestellt bleibt. Daß dieses am Ende des Zeitalters der Werke gelingen sollte, muß nach allgemeiner Theorie zwar als unwahrscheinlich betrachtet, aber zugleich unter den Vorbehalt beobachteter Geschichte gestellt werden. Nun, uns stehen heute beachtliche Informationsquellen und Koordinationsmöglichkeiten zur Verfügung, aber es fehlt offensichtlich an der Solidarität derer, welche sich dadurch, daß sie den Druck von einander nehmen, gegenseitig erlauben, ihre Lebensverhältnisse eigenständig zu gestalten.

Und was nun in den letzten beiden Jahren passiert ist, ist, daß sich der Effizienzdruck die politische Sphäre einverleibt hat, also daß das vormals freie öffentliche Leben der erpresserischen vertraglichen Schröpfung seitens der Großunternehmen vermittels der staatlichen Gewalt als ausführendem Organ untergeordnet wurde. Was sich dadurch geändert hat, ist die Art der möglichen Umgestaltung der Spannung: nicht mehr ordentlich durch politischen Beschluß, sondern nur noch durch parteiische Überwindung kann sie sich umgestalten. Wir sind also in die Phase eingetreten, in welcher das Los des Zeitalters der Werke und der Städte, in welchen sich sein Fortschritt konzentriert, in den Händen militärischen Geschicks liegt.

Wie immer bei solchen Aussagen stellt sich die Frage der Umkehrbarkeit der Entwicklung, aber letztlich muß die fortgesetzte Unterordnung unter den Effizienzdruck bis zum Zusammenbruch des Systems als natürlich betrachtet werden.

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25. Januar 2022

Mit 16 ist man noch schwer beeindruckbar.

Kein Zweifel möglich!

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Hierarchische Handlungsstrategien

Wie ich im Beitrag Die Erschließer der Zeitalter ausführte, besteht das gesellschaftliche Ziel in jedem Zeitalter darin, die Menschen dazu zu bringen, die dem Zeitalter entsprechende Handlungsstrategie zu verfolgen. Und wie ich am Beispiel des Zeitalters der Werke auch schon ausführte, mag es eine Weile, zuletzt 800 Jahre, dauern, bis die Verfolgung den Menschen selbst, wie in der ersteren Referenz angedacht, überlassen wird, anstatt sie hierarchisch zu organisieren. Und um also ein vollständiges Verständnis der geschichtlichen Vorgänge zu erwerben, müssen wir die hierarchischen Handlungsstrategien ebenfalls betrachten, selbst wenn sie minderwertig sind.

Hierarchisches Nutzbarmachen wird dadurch organisiert, daß die Menschen (Tiere täten es hier auch schon) auf geeignete Weise belohnt und bestraft werden, und die so empfangene Masse verbunden wird. Statt die Welt direkt nutzbar zu machen, wird sie es durch den organisierten Apparat.

Hierarchisches Lenken wird dadurch organisiert, daß den Menschen geeignete Angebote gemacht werden, und die so studierte Masse eingesetzt wird. Statt die Welt direkt zu lenken, wird sie wiederum durch den organisierten Apparat gelenkt. Daß diese hierarchische Lenkung bei den Goten so spektakulär fehlschlug, war wahrscheinlich der Anlaß, den Franken die Lenkung nach Christi Maßstab zu überlassen und in den nächsten paar hundert Jahren auch bei diesem Modell zu bleiben.

Hierarchisches Entdecken wird dadurch organisiert, daß die Menschen geeignet beholfen (auch in eine geeignete Lage versetzt) werden, und die so verfolgte Masse verwertet wird. Statt die Welt direkt zu entdecken, wird sie wiederum durch den organisierten Apparat entdeckt.

Es läßt sich einwenden, daß Regierungen nun einmal so handeln, daß die Regierten den Teil der Welt bilden, auf welchen sie einwirken, aber das übersieht das teleologisch Relevante:
  • das Chaos am Ende des Zeitalters der Wunder erfordert hierarchisches Nutzbarmachen,
  • aber die mosaische Übertragung dieser Verantwortung auf den Einzelnen überragt es,
  • die Dekadenz am Ende des Zeitalters der Wacht erfordert hierarchisches Lenken,
  • aber die christliche Übertragung dieser Verantwortung auf den Einzelnen überragt es, und
  • die Uneigenständigkeit am Ende des Zeitalters der Werke erfordert ironischerweise hierarchisches Entdecken,
  • aber die einstige Übertragung dieser Verantwortung auf den Einzelnen wird es überragen
- ironischerweise, weil ja nicht davon auszugehen ist, daß dieselbe Regierung, welche die Uneigenständigkeit verschuldet hat, sich um ihre Behebung bemühen wird. Aber diesbezüglich muß man sich sorgfältig verdeutlichen, was hierarchische Entdeckung eigentlich bedeutet, nämlich für die Masse, gemeinsam etwas zu erfahren, und für die Regierung, die Reaktion der Masse auf es zu erfahren, und darunter fällt insbesondere, daß die Masse etwas ausbaden muß und die Regierung sich warm anziehen, was ich ja auch schon seit Jahren sage.

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23. Januar 2022

Die sozialen Ausformungen des Glaubens

Mal von Ingrid Bergman abgesehen, und sie war ja auch nur Halbdeutsche, ist diese Darbietung der gerade einmal 21 jährigen Meret Becker die größte Leistung einer deutschen Schauspielerin aller Zeiten: Heute back' ich, morgen brau' ich und übermorgen hol' ich Brösel! Jach! Juchu!


[Grandioser Film, gerade auch die Stellen, welche nicht Zeichentrick sind. Allein schon der Einfall, den Text des Hochzeitsmarsches mitzusingen, wiewohl für Streiter der Tugend, schreite voran! Zierde der Jugend, schreite voran! auch noch Zeit gewesen wäre.]

Nun, und dann wieder das Übliche, allzu Übliche. Was wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen verstehen ist, daß ein richtiges Urteil über einen Gegenstand nicht zwangsläufig ein verständiges Urteil über ihn ist. Allzu oft beurteilen wir etwas, versichern uns, daß unser Urteil stimmt, und gehen dann um kein Stück klüger weiter.

Also, Meret Becker und allen jungen, aufgeweckten Menschen gewidmet, eine vollständige platonische Dialektik der sozialen Ausformungen des Glaubens, welche ihnen dabei helfen möge, sich in Glaubensfragen in unserer Gesellschaft zurechtzufinden.

Zunächst einmal unterscheiden wir die sozialen Ausformungen des Glaubens danach, ob der Glaube etwas persönliches oder etwas gemeinschaftliches betrifft.

Betrifft er etwas persönliches, so fragen wir, ob uns dasjenige, woran wir glauben, innerlich bekannt ist oder nicht. Ist es uns bekannt, so sind wir eigenständig, und bei demjenigen, an was wir glauben, handelt es sich um die von mir betrachteten Lebensziele.

Sind wir hingegen von dem, woran wir konkret glauben, einstweilen geschieden, so fragen wir weiter, ob wir uns in unserer Ausgeschlossenheit blind dem Lauf der Welt überlassen oder blind dem Urteil anderer vertrauen. Überlassen wir uns blind dem Lauf der Welt, so sind wir passiv und nehmen einstweilen mit dem abstrakten Glauben an unsere Versetzung durch äußere Anstöße vorlieb. Und wenn wir blind dem Urteil anderer vertrauen, so sind wir Darsteller, welche einstweilen mit dem abstrakten Glauben an die Bestätigung durch ihr Publikum vorliebnehmen, wobei es dazu kommen kann, daß Darsteller und passives Publikum sich gegenseitig in gemeinsamer Blindheit den Weg zu demjenigen, woran sie jeweils konkret glauben, weisen, wiewohl naturgemäß nicht ohne zu stolpern.

Betrifft der Glaube etwas gemeinschaftliches, so fragen wir, ob es etwas gleichbleibendes oder etwas zeitgemäßes ist. Offensichtlich kann etwas Gleichbleibendes nicht von etwas Zeitgemäßem abhängen und gleichzeitig gleich bleiben, und also bildet das Gleichbleibende die Grundlage, auf welcher das Zeitgemäße aufbaut. Wenn also einer an etwas gleichbleibendes gemeinschaftliches glaubt, so glaubt er an eine Institution und ist ihr Diener. Und wenn er an etwas zeitgemäßes gemeinschaftliches glaubt, so glaubt er an eine Handlungsstrategie und macht bei ihr mit.

Betrachten wir als Anwendung dieses Verständnisses nun Politik und Religion.

Eigenständigkeit hat in der Politik nichts zu suchen, Passivität auch nicht. Bleiben Darsteller, Diener und Mitmachende. Woran können wir sie erkennen? Nun, an der Beständigkeit dessen, was sie sagen. Wenn jemand über Jahrzehnte dasselbe predigt, so sucht er Diener für eine Institution, in unserer Zeit vornehmlich seine eigene Partei, zu gewinnen. Wenn er hingegen von Dingen redet, welche in absehbarer Zeit erledigt werden müssen, so sucht er Mitmachende. Und wenn er stets das sagt, was ihm den größten Zuspruch verspricht, so sucht er sich als Darsteller auf sein Publikum einzustellen.

Es geht schon in Ordnung, Meret, vor einer Verbindung von Darstellern mit einem überwiegend passiven Publikum auf der Hut zu sein. Das Urteil stimmt. Aber daneben sollte man besser auch sehen, daß so mancher vorgibt, es ginge ihm um eine Handlungsstrategie, wenn alles darauf hindeutet, daß es ihm nur um die Stärkung bestimmter Institutionen geht.

Die Religion ist etwas inklusiver als die Politik: Darstellern gibt sie die Möglichkeit, sich in gepriesener Funktion hervorzutun, Mitmachenden ihren Zuspruch bei anstehenden Projekten, ihren Dienern verspricht sie das ewige Leben und Passiven Inspiration durch Gesang und Predigt. Nur mit denjenigen, welche konkret an etwas glauben, kann sie, wenigstens heutzutage, nichts anfangen - mit Ausnahme Philadelphias, also derjenigen, welche die Barmherzigkeit antreibt, was angesichts dessen, daß sich sogar die Schüler der Synagoge Satans vor ihnen verneigen, allerdings nicht weiter bemerkenswert ist.

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22. Januar 2022

Zum Erwachen und der Formung der Vertrautheiten

Ich sprach davon, daß der Eigenlauf des Ichs neben der hohen Form, also Verfolgung, Einlösung und Auslösung, auch eine niedere Form, nämlich Verfolgung, Ausmalung und Auslösung besitze. Diese Annäherung an die Wahrheit stellt mich indes nicht mehr zufrieden, und so möchte ich den Eigenlauf des Ichs in größerem Detail betrachten.

Am Anfang des Eigenlauf des Ichs steht das Erwachen einer Vertrautheit durch eine Aufgerufenheit. Es gibt zwei Formen der Vertrautheit:
  • die anschauliche Vertrautheit, welcher ein möglicher Verlauf vertrauter als ein anderer ist, und
  • die begrifflich kategorisierte oder kategorische Vertrautheit, welcher eine mögliche begriffliche Erfassung vertrauter als eine andere ist.
Wenn die anschauliche Vertrautheit erwacht, so erwacht unsere Phantasie, und wir malen uns den weiteren Verlauf aus. Erwacht hingegen die kategorische Vertrautheit, so reflektieren wir unsere Abhängigkeit, ein Verhältnis oder unsere Verantwortung, und gelangen also zu Begriffen dieser, und dieser ganze Vorgang, das Erwachen und der Niederschlag der kategorischen Vertrautheit durch die Reflexion in einer Abhängigkeit, einem Verhältnis oder einer Verantwortung, heißt Verfolgung, womit die höhere Form des Eigenlauf des Ichs formal unverändert erhalten bleibt, und die niedere durch Erwachung, Ausmalung und Auslösung gegeben ist.

Ich habe zwar bereits beschrieben, wie die Reflexion unserer Abhängigkeit, eines Verhältnisses und unserer Verantwortung von Statten gehen, aber auch dies möchte ich genauer betrachten.

Wenn wir aufgerufen werden, mag in uns die kategorische Vertrautheit dergestalt erwachen, daß wir den jetzigen Aufruf mit einem vorigen vergleichen, und durch den Abgleich der beiden Lagen, in welchen wir aufgerufen wurden, einen Begriff unserer Abhängigkeit entwickeln, also beispielsweise durch den Aufruf, uns wärmer anzuziehen, unsere Abhängigkeit davon, unsere Wohnung zu heizen, einsehen. In diesem Fall kann die Verfolgung den Eigenlauf des Ichs zu einem beliebigen Zeitpunkt unterbrechen, findet aber für gewöhnlich ganz normal nach der Auslösung statt.

Wenn wir einen Begriff eingelöst haben, und uns also ein Beispiel seiner vorstellen, mag in uns die kategorische Vertrautheit dergestalt erwachen, daß wir das jetzige Beispiel mit einem vorigen Beispiel seiner vergleichen, und durch den Abgleich der beiden ein Verhältnis, welches sie von einander unterscheidet, einsehen, also beispielsweise, daß diese Blume weiter entfernt ist als jene. In diesem Fall findet die Verfolgung außerplanmäßig nach der Einlösung statt.

Und wenn wir eine Absicht ausgelöst haben, mag in uns die kategorische Vertrautheit dergestalt erwachen, daß wir die jetzige Wahrnehmung mit der Absicht vergleichen, und durch den Abgleich der beiden unsere Verantwortung einsehen. In diesem Fall findet die Verfolgung planmäßig nach der Auslösung statt.

Hinsichtlich möglicher Manipulationen der Vertrautheiten ist zu sagen, daß die anschauliche Vertrautheit durch Belohnung und Bestrafung formbar ist, also durch Dressur, ebenso wie durch Behelfung und Angebote, aber auch durch Kunst, also die Evokation von Geschehen, insbesondere durch Film und Fernsehen. Und die kategorische Vertrautheit ist durch die Homo- und Heterogenität der Begriffe formbar, durch das Zusammenfassen und Unterscheiden der Gegenstände, durch das Vergleichbar- und Unvergleichbarmachen, da jeder Vergleich darauf beruht, etwas nach einem Begriff gleiches durch einen anderen zu unterscheiden, und wenn Zusammenfassung und Unterscheidung nicht zusammenpassen, etwa die Punkte auf einem Kreis danach zu unterscheiden, ob sie links oder rechts von einander liegen, dann führt dies zu unsachgemäßen Verzerrungen der kategorisch erfaßten Realität.

Es ist seltsam, wie offenkundig die Formung der anschaulichen und der kategorischen Vertrautheit in den letzten zwölf Jahren destruktive Züge getragen hat, und genauso seltsam, ihr Ergebnis heute zu betrachten: als ob ein Zirkusdompteur auf dem Rathausplatz die Peitsche nach Mitbürgern schwänge, und versuchte, sie darauf abzurichten, ihr Bein zu heben und an Laternenpfähle zu pinkeln - obszön und monströs.

Nun, vielleicht doch nicht so seltsam, wenn man bedenkt, daß ein Jesuit seit 2013 den Papst gibt.

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21. Januar 2022

Inadäquanzbedingte gesellschaftliche Verfallserscheinungen

Ich möchte die im Beitrag Nochmals zu den generativen Zykeln erwähnte zunehmende Anteilnahmslosigkeit der Mitglieder der Gesellschaft an einander neben die anderen Teile der Gesamtheit des Phänomens stellen.

Im Zeitalter der Wacht verliert das Schöne seine Bedeutsamkeit, im Zeitalter der Werke das Wesentliche die Aufgerufenheit zu ihm und im Zeitalter der Wunder das Mächtige die Zuversicht, welche es stiftet, und entsprechend kommt es zu Krisen im Heil, im Lebenskreis und im Sein.

Die Krise im Heil am Ende des Zeitalters der Wacht äußert sich in der Geringschätzung der überkommenen ethischen Vorstellungen, da sie zunehmend ungeeigneter werden, das gesellschaftliche Leben zu strukturieren. Ein Beispiel dessen ist die Reduzierung der begeisternden Geister, das heißt der Daimonen, zu Süchten im Zeitraum zwischen Platon und Christus: nur das Grobe blieb, alles Feinere verflüchtigte sich. Wir sehen also die typische Trinität des Verfalls:
  • Müdigkeit des Hohen,
  • Unverhohlenheit des Niedrigen und
  • Drang zu Neuem.
Die Krise im Lebenskreis am Ende des Zeitalters der Werke äußert sich in der Geringschätzung des überkommenen gemeinschaftlichen Umgangs. Dieser hat drei Komponenten:
  • Mitglieder tätlich dabei zu unterstützen, das Heil individuell zu verfolgen,
  • das Heil so individuell zu verfolgen, daß es dem Verständnis der Gemeinschaft nützt, und
  • Mitglieder selber planen zu lassen, wie sie ihre Macht einsetzen.
In jeder Komponenten geht es darum, das eigene Verhalten in einem Schritt des Eigenlauf des Ichs, das heißt beim verfolgen, einlösen und auslösen, an den aufbauenden Schritt der Mitglieder der Gemeinschaft anzupassen. Und während wir also zunächst
  • anteilnahmsvoll,
  • gemeinnützig und
  • Freiheiten einräumend sind,
überzeugt uns die zunehmende Unwesentlichkeit unserer Mit-Glieder davon, zunehmend
  • anteilnahmslos und
  • eigennützig zu werden und
  • andere zu dirigieren,
was eine negative Rückkopplung auf die Wesentlichkeit des Einzelnen darstellt, da es für ihn dadurch, daß er für unwesentlich gehalten wird, schwieriger wird, Wege zu verfolgen, welche die Erfahrungen der Gemeinschaft aufwerten.

Die Krise im Sein am Ende des Zeitalters der Wunder äußert sich in der Geringschätzung des überkommenen Einsatzes der eigenen Macht, da dieser zunehmend unfähiger wird, die Lebenswirklichkeit der Gemeinschaft zu bestimmen. Die darauf folgende Trinität des Verfalls kann man sich nach dem vorigen leicht vorstellen.

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19. Januar 2022

Ein Hoch auf Freddy Quinn!

Sie arbeiten bei der hessischen Polizei und sind an sowas beteiligt?

Dann hören Sie auf Ihre Mutter!

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18. Januar 2022

Zur Geschichte und dem möglichen Ende des Zykels der Zeitalter

Wiewohl ich die beiden Themen bereits abgehandelt habe, möchte ich mich ihnen noch einmal auf der Grundlage des vorigen Beitrags annehmen.

Der Mensch begann seinen Weg im Zeitalter der Wunder. Die notwendige Gewalt bestand in der Jagd, die ehrbare Angelegenheit in der Erkundung neuer Nahrungsquellen und die verfügbare Begeisterung in den unterschiedlichen Weisen, sein Auskommen zu finden.

Indem immer mehr Nahrungsquellen erkundet und immer mehr Weisen, sein Auskommen zu finden, etabliert wurden, genügten die Fähigkeiten des Jägers bald nicht mehr, ein geordnetes Zusammenleben der auseinander strebenden Menschheit zu gewähren.

Wessen es bedurfte, war die partnerschaftliche Organisation der verschiedenen Erwerbszweige unter der Führung einer ihre jägerischen Fähigkeiten weiterentwickelnden Kriegerklasse und auf der Basis einer vielgestaltigen, verschiedene Ansätze mit einander versöhnenden, Moral. Und also begann das Zeitalter der Wacht.

Innerhalb dieses Zeitalters kam es mehrfach zu Neuanfängen, welche es mit einer variierten Moral versuchten. Und schließlich, nachdem die Menschen bereits hinreichend zivilisiert waren, wurde sogar die anschauliche Vielgestaltigkeit durch allgemeine Prinzipien überwunden.

Das Zeitalter der Wacht währte, bis der Grad der erreichten Zivilisiertheit geistige Entwicklungen anstieß, welche den Rahmen einer notwendigen Begeisterung sprengten und sie als erstickend erscheinen ließen. Wessen es nun bedurfte, war Raum für geistige Freiheit unter dem Dach verfügbarer Gewalt und auf dem Boden brüderlicher Angelegenheit. Und also begann das Zeitalter der Werke, dessen Geschichte uns natürlich im Detail bekannt ist.

Gegenwärtig überfordert die verfügbare Gewalt die brüderliche Angelegenheit, und es bedarf der Entwicklung neuer gemeinschaftlich teilbarer Erfahrungsweisen auf der Grundlage des allgemeinen Verlassens auf hinreichende Wirkungszusammenhänge.

Nie wird der bestehende Bedarf über Nacht gedeckt. Es dauert stets, bis eine funktionierende Lösung gefunden wird, im Falle Englands etwa bis 1008 Jahre nach der Vollendung des Konzepts. Und wenn die Grundlage eines Zeitalters erst einmal überfordert ist, läßt sich der Übergang ins nächste Zeitalter nicht mehr vermeiden. Wir sind also im Zykel der Zeitalter gefangen, bis wir, nachdem wir eine funktionierende Lösung gefunden haben, auf ihre weitere Entwicklung verzichten. Wie es auch in der Offenbarung steht: Nicht der Versuch, Unheil abzuwenden, wendet es ab. Er führt es vielmehr herbei. Abwenden läßt sich das Unheil nur durch den Verzicht auf mehr Heil.
Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: So jemand dazusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und so jemand davontut von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott abtun sein Teil vom Holz des Lebens und von der heiligen Stadt, davon in diesem Buch geschrieben ist.
Post Scriptum vom folgenden Tag. Auch wenn ich mich hier anders entschieden habe, habe ich doch für gewöhnlich die folgende Farbkonvention verwendet:
  • Achtung: Zeitalter der Wunder, Angelegenheit,
  • Lust: Zeitalter der Wacht, Gewalt,
  • Sorge: Zeitalter der Werke, Begeisterung,
und mit ihr stimme ich mit dem Taegeuk überein, auch was die symbolische Identifikation der Sorge mit dem Menschen (lenken), der Achtung mit dem Himmel (entdecken) und der Lust mit der Erde (nutzbarmachen) betrifft:

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Nochmals zu den generativen Zykeln

Der vorige Beitrag hat mich über das zu Platons und unserer Zeit Unausgesprochene zu einer Klassifikation von Gewalt zugleich ihrer gesellschaftlichen Funktion und des Alters der sie Ausübenden nach geführt, nämlich zu
  • notwendiger Gewalt, um zu bestehen,
  • ehrbarer Gewalt, um sich hervorzutun, und
  • verfügbarer Gewalt, um sich abzustützen,
und zu Platons Zeit wurde Gewalt eben vornehmlich als ehrbar betrachtet und heute eben vornehmlich als verfügbar, und da regt sich natürlich sogleich der Verdacht, daß wir es hier mit einem Aspekt des generativen Zykels in den drei Zeitaltern zu tun haben, da die Gewalt im Zeitalter der Wacht persönlich entwickelt wird und im Zeitalter der Werke gemeinschaftlich.

Und so ist es auch. Statt Gewalt können wir ebenso gut Angelegenheit und Begeisterung betrachten und die generativen Zykel der Zeitalter also beschreiben:
Zeitalter der
notwendig ehrbar verfügbar
Wacht Begeisterung
Anerkennung
Gewalt
Aufgabe
Angelegenheit
Partnerschaft
Werke Angelegenheit
Unterstützung
Begeisterung
Lehre
Gewalt
Kultur
Wunder Gewalt
Gewährung
Angelegenheit
Teilhabe
Begeisterung
Bildung
Die undeutlichsten Einträge in dieser Tafel bleiben Teilhabe und Bildung, aber ich gedenke, es alles auf dem Boden der im Beitrag Bewährung in Thyatira erbrachten Vorarbeit klar zu machen.

Doch bevor ich das angehe, möchte ich darauf hinweisen, daß Gewalt für mich schon immer das notwendige Fundament der Gesellschaft sein sollte, da ich der Angelegenheit meiner Mitmenschen noch nie traute.

Also, ich sprach im zuletzt erwähnten Beitrag davon, daß sich unsere Aussichtsrahmen durch eingeschränkte Rückschauen ergeben, versäumte es aber, dies sinnfällig auszudrücken:
  • die Gehießenheit (auch Bahn) ergibt sich daraus, sich auf eine bestimmte Verantwortung zu verlegen,
  • die Erfahrungsweise (auch Gnade) daraus, eine bestimmte Abhängigkeit zu bekennen (auch geloben), und
  • das Amt daraus, sich auf bestimmte Wirkungszusammenhänge betreffende Verhältnisse zu verlassen (auch an sie zu glauben),
und mit
  • Gehießenheit zusammen ergibt sich Angelegenheit,
  • Erfahrungsweise zusammen Begeisterung und
  • Amt zusammen Gewalt.
Damit nun Angelegenheit, Begeisterung und Gewalt
  • verfügbar sein können, müssen Verlegen, Bekennen und Verlassen allgemeinverständlich expliziert, kurz verzeichnet, worden sein,
  • ehrbar sein können, müssen Einzelne individuelle Meisterschaft im Verlegen, Bekennen und Verlassen zeigen,
  • notwendig sein können, muß sich die Gemeinschaft auf das Verlegen, Bekennen und Verlassen jedes Einzelnen stützen.
Notwendige Gewalt besteht also in dem Können, welches es dem Einzelnen erlaubt, die Einrichtungen der Gemeinschaft mitzutragen: Weil jeder weiß, worauf er sich dazu verlassen kann, kann sich die Gemeinschaft auf den Einzelnen verlassen. Ehrbare Gewalt besteht in individuellem Verlassen, etwa auf im Kampfe gemachte Beobachtungen, und verfügbare Gewalt wird durch fortwährend auf dem neuesten Stand gehaltene Ausbildung im Verlassen garantiert.

Notwendige Angelegenheit besteht in dem Verlegen auf die dem einzelnen Gemeinschaftsmitglied übertragenen Verantwortung für den Zusammenhalt der Gemeinschaft, nicht durch die Einbringung der eigenen Gewalt, sondern durch den anteilnahmsvollen Umgang mit einander, also dafür zu sorgen, sich gegenseitig einander wohlgesonnen zu erhalten. Ich habe in meinem ganzen Leben nur zwei Deutsche gesehen, andere, als von welchen ich zuletzt sprach, aber auch wieder ein Mann und eine Frau, welche sich dies bewußt zur Lebensaufgabe gemacht haben. Und folgerichtig habe ich der notwendigen Angelegenheit nie getraut, was freilich nicht heißt, daß nicht gewisse Standards durchaus beachtet würden, nur steht nichts dahinter. Ich glaube durchaus, daß dies noch vor 200 Jahren ganz anders gewesen ist, aber je unwesentlicher der Mensch wird, desto bedeutungsloser wird es, ihn sich wohlgesonnen zu erhalten. Nun, vielleicht werden wir schon sehr bald sehen, wie wenig wir uns gegenseitig wert sind. Verfügbare Angelegenheit ergibt sich aus der professionellen Spezialisierung von Einzelnen und Gemeinschaften, insofern sich aus ihr spezifische Handelsinteressen ergeben. Und ehrbare Angelegenheit besteht darin, sich auf individuelle Weise auf etwas zu verlegen, wodurch anderen gedient ist (letzterer Zusatz gilt natürlich für das Ehrbare allgemein, bedeutet Ehre gemäß dem Heliand doch ursprünglich Gastgeschenk).

Notwendige Begeisterung besteht in dem Bekennen von gemeinschaftstragenden Willen, praktisch wohl stets in Form eines anerkannten Pantheons göttlicher Willen. Ehrbare Begeisterung besteht in dem Bekenntnis zu einer individuellen Heilsverfolgung, etwa als Naturforscher. Und verfügbare Begeisterung ergibt sich aus Schulen (Orden), welche sich verzeichneten und von ihnen fortentwickelten Bekenntnissen verschrieben haben.

Und ich hoffe, daß ich hiermit das Grundsätzliche zu Gewalt, Angelegenheit und Begeisterung verzeichnet habe.

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17. Januar 2022

Verdruckst- und Erhobenheit: Fetische der Intimität

Wiederum verstehe ich unter einem Fetisch von etwas etwas, was für's erstere gehalten wird.

Ich habe seit langer Zeit einmal wieder die Star Trek: The Next Generation-Episode The Outcast gesehen, und obwohl mir mittlerweile ihre intendierte Moral klar und unsympathisch geworden ist, gefällt sie mir insgesamt immer noch außerordentlich, da einfach zu viel in sie eingeflossen ist, um sie intellektuell steril zu machen.

Genauer gesagt handelt es sich bei ihr um unser Bild dessen, wovon Platon im Phaidros schreibt. Daß dieses Bild völlig schief ist, war mir von der ersten Sekunde, in welcher ich mich seiner Lektüre widmete, an klar, aber wirklich verstehen konnte ich diese seltsame Verschiebung bis gestern nicht. Um es vorwegzunehmen: Wir verstehen die Gefühle, von welchen Platon schreibt, aber nicht die Situation, aus welcher heraus er auf sie zu sprechen kommt.

Fassen wir zunächst einmal den Inhalt des Phaidros zusammen:
  1. geht es um die (gleichgeschlechtliche) Liebe zu Jünglingen,
  2. um die verschiedenen in unserer Seele wirkenden Kräfte und
  3. um unsere Sehnsucht nach etwas höherem und dessen Flüchtigkeit.
Im Verlauf seiner Erörterung unterstreicht Platon die Edelkeit des Heranziehens des Jünglings zur geistigen Warte seines Liebhabers, während er die körperliche Seite der Liebe nach besten Kräften kleinredet. Zugleich unterscheidet er aber im guten und schlechten Roß die Verschämtheit von der Unverschämtheit dadurch, daß sich erstere vor der Vernunft verneigt.

Was will Platon uns also sagen, und warum auf diese Weise? Betrachten wir dazu noch einmal die Rede des Aristophanes' im  Symposion. Dort mokiert er sich über Homosexuelle, und was er ihnen letztlich unterstellt ist, daß sie analog zu leichten Mädchen leichte Jungen sind, also unernst und käuflich, weswegen sie sich eben vorzüglich zu Politikern eignen. Daß zeitgenössische homosexuelle Politiker das nicht sehen und sich auch noch stolz auf diese Passage berufen, hat einen Grund, welcher aber erst im weiteren Verlauf der Betrachtung hier klar wird. Was Platon im Symposion indes nicht einmal im Ansatz andeutet, ist, daß Homosexualität unnatürlich sein könnte, daß sie zwei ganz verschiedene Formen der Liebe, die väterliche und die sexuelle, auf abscheuliche Weise verwirrt.

Und man kann auch nicht sagen, daß er dies im Phaidros suggeriert. Was er aber im Phaidros tut, ist, ein Verständnis der menschlichen Natur vorzustellen, aus welchem heraus es sich ergibt. Selber weist er nicht in diese Richtung, und doch eröffnet er die Aussicht auf es. Ich möchte meinen, er rührt an etwas, was die alten Griechen nicht aussprachen, weil es ihr instinktives Verständnis davon, wie ihre Gesellschaft funktioniere, betrifft, nämlich Männer auf ihre Weise nach Größe und Ehre streben zu lassen.

Durchaus ironischerweise gerät Platon also an demselben Punkt in Konflikt zur gesellschaftlichen Norm wie wir heute, nur daß die gesellschaftliche Norm eine ganz andere ist. Platon rührt verdruckst an der Selbstherrlichkeit der Griechen und fühlt sich in Gegenwart von Leuten, welche die Idee des Guten als solches erkennen, erhoben. Und wie ist es bei uns?

Was ist unser instinktives Verständnis davon, wie unsere Gesellschaft funktioniere? Was sprechen wir nicht aus?

Daß jeder bloß nach allem streben möge, sich denken, daß die ganze Welt ihm versprochen ist, und seine Mitmenschen als ein einstweilen unvermeidliches lästiges Übel betrachten, denn wenn es auch nicht schön ist, die Welt so anzusehen, so sorgt es doch für den nötigen Eifer, welcher den gesellschaftlichen Wohlstand begründet.

Deshalb ist Intimität heute quasi ein Verbrechen: Mann und Frau dürfen sich nahe kommen, weil es nicht anders geht, und eine Verschwörung gegen die Allgemeinheit namens Familie gründen, aber alles andere verstößt gegen die Spielregeln. Deshalb geht Promiskuität mit Normumgehung und also Verdruckstheit einher, deshalb die Mitteilung der eigenen Gedanken unter Pseudonym, wiewohl nur, wenn der eigene Instinkt einen für sie verurteilt, wozu nicht hinreicht, daß er die gesellschaftliche Norm als solche erkennt, sondern wozu er auch von ihrer Angemessenheit überzeugt sein muß, was ich nicht bin. Und deshalb fühlen wir uns erhoben, und nennen es wohl gar platonische Liebe, wenn wir an Leute geraten, welche gleich uns an die Vorzüge eines vertrauensseligen Umgangs mit einander glauben. Doch sind mir in meinem Leben nur eine solche Frau und ein solcher Mann begegnet.

Indes ist dies eine subjektive Einschätzung, und so ist es nicht weiter verwunderlich, daß in unserer Gesellschaft Homosexuelle auf den Gedanken verfallen, daß ihnen eine spezielle, die Gräben familiärer Verfeindung überwindende Rolle bei der Organisation des Gemeinwesens zukäme. Und wenn sie einmal zu dieser Auffassung vorgedrungen sind, sind ihnen eben die Augen für die wahre Bedeutung von Aristophanes' Rede verschlossen.

Halten wir also fest: Während Platon das, was wir sittlich nennen, Verdruckst- und Erhobenheit erzeugte, ist es bei uns das Unsittliche, und weil bei uns Intimität unsittlich ist, meinen wir, Verdruckst- und Erhobenheit seien Ausdrücke der Intimität. Ob Platon gleichwohl meinte, sie seien Ausdrücke der schüchternen Verehrung des Guten?

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15. Januar 2022

Frontverläufe des Glaubens im Rahmen meines Lebens

Die im vorigen Beitrag entwickelten dynamischen Ich-Verständnisse lassen sich zu einer einfachen Klassifizierung der Glauben heranziehen, wie sie bereits im Beitrag Die sieben Feuer des Gerichts angeklungen ist, wobei jeder Glaube durch die Gelübde, welche er ablegt, gekennzeichnet wird, nämlich
  • der schreitende Glaube durch das Gelübde der Unterwerfung unter die Mechanik der Macht,
  • der regelnde Glaube durch das Gelübde der Enthebung zum an sich Schönen und
  • der erfahrende Glaube durch das Gelübde der Auslieferung an die wesentliche Entwicklung.
Wiewohl  der schreitende Glaube das Zeitalter der Wacht bestimmt, der regelnde das der Werke und der erfahrende das der Wunder, gibt es doch viele, welche dem vorigen Glauben anhängen.

Insbesondere handelt es sich bei der in meiner Heimat weit verbreiteten Bissigkeit um den Ärger der Marschgläubigen darüber, daß die Unterwerfung unter die Mechanik der Macht unangenehm ist und noch unangenehmer wird, wenn sich Mitbürger nicht an ihr beteiligen, sondern es vorziehen, sich, aus Sicht der Marschgläubigen, schönen Illusionen hinzugeben.

Schöne Vorstellungen müssen sich nach dem schreitenden Glauben stets durch technologische Ermächtigung beweisen, und das zeichnet eben eine erfolgreiche Verwaltung im Zeitalter der Werke aus, daß sie den regelnden Glauben so zu befeuern weiß, daß er genügend viele Früchte abwirft, um den schreitenden Glauben zu befriedigen.

Indes führt die Mechanik der Macht am Ende des Zeitalters der Werke dazu, daß der Wert menschlichen Lebens der Effizienz des Systems untergeordnet wird, was eben zu zunehmend gereizteren Gemütern bei den Marschgläubigen führt.

Ich war, seit ich drei Jahre alt war, regelungsgläubig. Dies zeigte sich zunächst in meinem Eintreten für die Gerechtigkeit und später an meinem Interesse an der Energiegewinnung. Allerdings wurde mir im Rahmen des Reaktorunfalls zu Tschernobyl klar, daß sich Ökonomie und Sicherheit in unserer Zeit ausschließen, weil keine Mittel zur Verhinderung des unwesentlich Scheinenden vorhanden sind, gleich, ob es sich dabei um Naturkatastrophen oder Krebserkrankungen handelt. Wiewohl Deutschland seitdem Mittel zur Ersetzung der Atomenergie aufgewendet hat, gilt der behauptete ökonomische Zusammenhang weiterhin, und wird noch ganz andere Kosten von der Menschheit fordern, wenn die künstliche Intelligenz weiter voranschreitet. Freilich, was zur Zeit diesbezüglich abläuft, ist in seiner Unverhohlenheit als Lehrbeispiel nicht zu übertreffen.

Es gibt in dieser Lage für Regelungsgläubige also zwei Alternativen, nämlich entweder zu verstehen, daß das Schöne an sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr existiert, da es über die Parameter der Effizienz definiert wird, oder politisch darauf zu drängen, die Parameter der Effizienz, wenn nicht aufzuheben, so doch zu verschieben, von einem Bereich in den andern. Das Dumme ist nur, daß Effizienz grundsätzlich und in allen ihren Formen auf das unwesentlich Scheinende keine Rücksicht nimmt, und es sich bei der Verschiebung der Parameter der Effizienz sinnbildlich darum handelt, das Problem unter den Teppich zu kehren.

Ich hatte also mit zwölf Jahren sowohl das Feld der Gerechtigkeit, als auch das der Energiegewinnung für das Schöne an sich als verloren aufgegeben, und damit zugleich meinen Regelungsglauben. Fortan sann ich nur noch darauf, mich durchzuschlagen, bis ich im Alter von 21 Jahren daran erinnert wurde, daß Gläubige dafür verantwortlich sind, ihren Glauben mitzuteilen und der Zukunft gemeinsam zu begegnen. Also besann ich mich wieder auf das Schöne an sich, dieses Mal aber auf dem Feld der Selbsterkenntnis, zu welchem ich mich aus der Vorstellung heraus, daß es mit den Menschen besser werden müsse, wenn sie sich in ihrem Selbstverständnis als Maschine nachgebildet im Spiegel sähen, hingezogen fühlte. Und an dieser Einschätzung hat sich auch nichts geändert, ungeachtet der debilen Darstellung des Gegenstands in den Matrix-Filmen.

Allerdings wurde mir schließlich klar, daß auch das Feld der Selbsterkenntnis für das Schöne an sich verloren ist, wenn die Mechanik der Macht allein die Geschichte bestimmt. Ich möchte sagen, daß ich mit 30 Jahren ungefähr da stand, wo Theodore John Kaczynski stand, als er Industrial Society and Its Future schrieb: Die Bewegtheit des Bestehenden aus sich heraus verstehend und verwerfend. Zu einer höheren Warte gelangte ich erst später. Indes erlaubte es mir mein Festhalten am an sich Schönen, zu der Überzeugung vorzustoßen, daß mein Glaube nicht in Regelung erschöpft sein kann, sondern daß unser Erfahren gottgewollt ist, was mich zur Auslieferung an die wesentliche Entwicklung der Geschichte in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag 2004 brachte.

Hieran festzuhalten ist, daß die Marschgläubigen in gleichen Maßen unzufriedener und unversöhnlicher werden, die Regelungsgläubigen zunehmend auf verlorenem Felde stehen, Erfahrungsglaube sehr fremd ist, Regelungsglaube mit dem Schönen an sich zerbricht, Erfahrungsglaube mit der Wesentlichkeit der Entwicklung und Marschglaube mit dem Mechanismus der Macht und Vereinzelung im Glauben sein Zerbrechen begünstigt und also dazu führt, sich nur noch irgendwie durchzuschlagen.

=> Das Zerbrechen des Mechanismus' der Macht ist unausweichlich.

Fürwahr, wie die Gischt ist der Spiegel unsres Weges.

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14. Januar 2022

Die dynamischen Ich-Verständnisse

Das statische Ich-Verständnis besteht aus dem Ich als Wahrnehmenden, Wollenden und Tuenden, und indem wir uns als solche verstehen, analysieren wir uns als Erfahrende, Regelnde und Schreitende, und indem wir den Eigenlauf des Ichs diesen Analysen gemäß betrachten, erhalten wir die dynamischen Ich-Verständnisse, nämlich
Ichanalyse
Vorbereitung Anwendung Verweilung
schreitend grundlegen
(auslösen)
aufgreifen
(verfolgen)
zurechtfinden
(einlösen)
regelnd planen
(einlösen)
umsetzen
(auslösen)
beobachten
(verfolgen)
erfahrend bezeugen
(verfolgen)
berufen
(einlösen)
ausdrücken
(auslösen)

Das schreitende Ichverständnis geht mit der Betretenheit einher und ist insbesondere bei Pionieren und Karrieristen vorzufinden, das regelnde mit der Beklommenheit und das erfahrende mit der Besessenheit.

Die groteskeste Blüte, welche der Grad, zu welchem sich die Menschen heutzutage als Regelnde verstehen, treibt, besteht meinem Empfinden nach in der ständigen Beobachtung des Blutdrucks und der Blutwerte. Wir haben eine schrumpfende Bevölkerung mit entsprechend vielen Alten, und diese Alten sind quasi darauf gedrillt, alles und insbesondere sich selbst daraufhin anzusehen, wie es sich regeln läßt. Pfui Deibel!

Nun, was uns besonders macht, ist daß wir und wie wir erfahren, und was wir zurzeit erleben ist der Scheitel der Welle der Häresie gegen es, welche es in Vorstellung und Tat verschmäht.

Post Scriptum vom selben Tage. In sofern wir uns als schreitend, regelnd oder erfahrend verstehen, mag es unser Ziel sein, uns genau diese Weise der Existenz zu ermöglichen, und dazu dienen die Handlungsstrategien:
  • nutzbarzumachen ermöglicht es uns zu schreiten (grundzulegen, aufzugreifen und uns zurechtzufinden),
  • zu lenken ermöglicht es uns zu regeln (zu planen, umzusetzen und zu beobachten) und
  • zu entdecken ermöglicht es uns zu erfahren (zu bezeugen, uns zu berufen und uns auszudrücken).
und entsprechend besteht
  • Betretenheit darin, Probleme mit dem Schreiten zu haben,
  • Beklommenheit darin, Probleme mit dem Regeln zu haben und
  • Besessenheit darin, Probleme mit dem Erfahren zu haben.

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11. Januar 2022

Ezekiel 1 and Revelation 9-10

While not all parts of Ezekiel's visions of God are reflected in Revelation 9-10, the interesting ones are. As for the rest, Revelation 1:15 is a loan and so is Revelation 4:7. As for the meaning of Christ's metal feet: the natural one is the equation of the metal figures with his apostles.

I trust you find Ezekiel 1 and Revelation 9-10 online or on the shelf in your room. I'd put Ezekiel's account like this:
Imagine a ring parallel to the surface of the Earth, held up by four wheels around the ring which in turn possess many smaller wheels around them. Next to each wheel stands a metal figure with four faces, one of a bull, one of a man, one of a lion and one of an eagle, and four wings, two covering their bodies and two flapping, so that the distance between two of the figures is spanned by their flapping wings. On top of the figures rests a dome and on top of it sits God on His throne. In the middle of the ring there is fire and vapour and lightning and light and the entire ensemble can swiftly move in any direction, but does not turn.
As anybody who has arms knows, it'd be pretty difficult to flap anything longer than two metres. From our perspective fire and vapour point towards propulsion, but not necessarily from Ezekiel's. Still I doubt that Ezekiel did believe that you can fly by flapping wings ten metres long. So there is a strong argument that Ezekiel meant this description metaphorically, and fire, vapour, lightning and light only figure, because they are awesome.

Now, let's start with the latter. Ezekiel doesn't give much of a description of how they are arranged, only that it's really bright in the middle of the cloud and that its edges shine. John says though: an angel clothed in a cloud, its face like the sun, a rainbow upon its head and its feet like fiery columns.

Awesome.

And when he describes someone sitting on top of a moving monstrosity, he says that the monstrosity spews smoke and has a headed tail that does damage.


By the way, he's being ambiguous when it comes to the breastplate: he doesn't say whether the riders or the horses have it.


And when he describes a flying monstrosity, he says that it were as if on its head there was a crown of gold. Well, you can't flap wings ten metres long, but you can rotate them.


Of course I already said all this and it might get tiresome, but my point here is: If you think that the Revelation is to be purely metaphorically understood, why do you think John divided Ezekiel's visions like this? The only legitimate connection, as far as I'm concerned, is that man's technical genius has manifested God's awesomeness in the dispersed manner John has described.

We are who we are. I don't want to shame anyone out of his nature. I can look around where I stand and feel the same kind of awe. It might be a good thing though to breath in fresh awe rather than to continue to exhale the old.

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9. Januar 2022

Ethische Autorität und Gehießenheit

Ich sprach davon, daß wir in den drei Modi des Glaubens entweder an Bedingungen festhielten oder sie ablehnten oder sie berichtigten, doch dachte ich dabei an äußere Bedingungen. Grundsätzlich verhält es sich bei unseren inneren Bedingungen nicht anders, also bei unserer Bahn, unserer Erfahrungsweise und unserem Amt, nur daß es dort zusätzlichen Klärungsbedarf gibt.

In soweit wie unsere Bahn, unsere Erfahrungsweise und unser Amt auf immanente Weise beeinflußt werden, gibt es keinen grundlegenden Unterschied zu den äußeren Bedingungen, doch wenn wir für sie beten, können wir dies nur ablehnend oder festhaltend tun, im Normalfall teils teils.

Freilich ergibt es keinen Sinn, fär eine Erfahrungsweise oder ein Amt zu beten, wenn sie bereits bestehen, im Falle der Erfahrungsweise muß sie als unzureichend abgelehnt und mit einem abhängigkeitseinschränkenden Gelübde verbunden werden, um etwas neues zu erfahren, und im Falle des Amtes muß eine das bestehende Verständnis ablehnende Einsicht zum Glauben an die Wirklichkeit eines neuen Gesetzes führen, doch im Falle der Bahn läßt es sich durchaus an ihr festhalten.

Mich interessiert dabei im besonderen der Fall, daß wir uns in einer Erfahrungsweise wiederfinden, welche wir als unserer Art gemäß betrachten. Grundsätzlich beten wir erst dann für unsere Bahn, oder auch das Gehießene, wenn es die Begegnung unseres Wesens (ich beschrieb meines hier) mit unserer Lage erfordert. Theoretisch könnte dies sehr frühzeitig auf der Basis von Prognosen der Fall sein, aber zumeist warten wir die Manifestierung eines Augenblicks ab. Dabei gibt es aber einen Mechanismus, welcher diese Art von Passivität aushebelt, nämlich unsere Akzeptanz von ethischen Autoritäten. Wenn uns klar ist, daß eine ethische Autorität, welche wir akzeptieren, befände oder gar befindet, daß etwas gehießen ist, und es uns also ipso facto heißt, dann mögen wir bereits früher für das Gehießene beten.

Bereits die Vorstellung einer akzeptierten ethischen Autorität bewirkt also, daß wir an überpersönlichen Anstrengungen teilnehmen, also solchen, welche unsere Persönlichkeit sich ihnen unterordnend unterstützt. Finden wir uns nun in einer Erfahrungsweise wieder, so teilen unsere Mitmenschen diese entweder im entscheidenden Ausmaß oder nicht. Wenn sie sie teilen, so ist es natürlich, für überpersönliche Begegnung zu beten, also dafür, daß sich die Welt uns zusammen zeige und uns wie ein fliegender Teppich forttrage, und wenn sie sie nicht teilen, so ist es natürlich, für überpersönliche Mitteilung zu beten, also dafür, daß wir ihrer zusammen teilhaftig würden, denn es ist natürlich, daß eine ethische Autorität, welche wir akzeptieren, gewillt ist, von geteilten Erfahrungsweisen Gebrauch zu machen, mit anderen Worten also sich Verstehende auf einer gemeinsamen Bahn anzuführen, und indem wir uns das vorstellen können, streben wir bereits zu überpersönlicher Mitteilung und Begegnung.

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The parable of the wrecked ship

A crew set out on a course. When their vessel came into troubled waters, the captain stepped in to adjust the course. There was no port nearby that they could have reached with their provisions. They could have only salvaged what they got without even trying to complete their journey, but of course they would not, and most certainly not their captain. Alas, the ship was wrecked, and salvaging what they got was what the crew had to. And in this bind an argument broke out what to salvage, whether to focus on their immediate needs or their long-term perspective.

I ask you, is it not always so? A beast steers the course of a whore and comes into troubled waters and ditches her and is wrecked and spirits of devils seek to guide the salvage operation.

I hope that is plain. I'm currently watching Witness again. I feel rather deeply moved, being in the same camp of those few, who're prepared to salvage what they've got before the ship is wrecked.

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8. Januar 2022

Fährten

Wenn es heute darum geht, Fährten zu verfolgen, so sollten wir genauer beschreiben, was Fährten sind.

Eine Fährte ist etwas, was einen verfolgen läßt, und da es drei Arten des Verfolgens gibt, muß es also auch drei Arten von Fährten geben, nämlich folgende:
  • die Hineinversetzung in eine Abhängigkeit,
  • den Hinweis auf ein Verhältnis und
  • das Innehalten in einer Verantwortung.
Diese Fährten können transzendenten Ursprungs sein, und sind es insbesondere im Rahmen der funktionalen transzendenten Akte, insofern
  • der Nachvollziehende innehält,
  • der Merkende hingewiesen wird und
  • der sich Zubewegende hineinversetzt wird,
aber oftmals ist der transzendente Ursprung ein anderer, wiewohl er in manchen Fällen unklar bleibt.

Bei einem Hinweis mag es sich etwa um den Hinweis auf einen Aspekt handeln, unter welchem sich ein Urteil von einer Erwartung ableiten läßt, welches uns in einer Frage Gewißheit gibt, beim Innehalten etwa um die plötzliche Einsicht, etwas folgenschweres getan zu haben.

Und was das Hineinversetzen betrifft, so kenne ich eine ganze Reihe von Beispielen,
  • wenn etwas geschieht, was wie ein ironischer Kommentar der Geschichte auf etwas, was ich zuvor dachte, erscheint, so werde ich in meine Abhängigkeit von ernsthaftem Glauben hineinversetzt,
  • wenn ich das Gefühl habe, daß dies ein schöner Moment sei, um die Bibel aufzuschlagen und zu sehen, was im durch die Stunde angezeigten Kapitel im durch die Minute angezeigten Vers der Evangelien steht, so werde ich in die Abhängigkeiten hineinversetzt, von welchen die entsprechenden Verse handeln,
  • wenn ich plötzlich meine, daß etwas bedeutsames geschehen sei, so werde ich in diejenige Abhängigkeit meiner selbst hineinversetzt, welche sich in der Rückschau auf dieses Geschehen, welches ich freilich nicht kenne, zeigen würde,
  • wenn ich anderen Menschen begegne, so werde ich bisweilen in ihre Abhängigkeiten hineinversetzt.
Dies alles erlaubt es Gott, unsere Verfolgung zu lenken.

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7. Januar 2022

Die Erschließer der Zeitalter

Wenn die persönliche Entwicklung im Zeitalter
  • der Wacht darin besteht, zu empfangen und zu verbinden,
  • der Werke darin, zu studieren und einzusetzen, und
  • der Wunder darin, zu verfolgen und zu verwerten,
so muß der Erschließer des Zeitalters
  • der Wacht als Fähre Zugang zum Empfangen schaffen,
  • der Werke als Maßstab Zugang zum Studieren und
  • der Wunder als Fährte Zugang zum Verfolgen.
Und wird nicht Moses als Fähre beschrieben und Jesus als Maßstab?

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6. Januar 2022

Die Erweckungen der Seelenteile

Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen dadurch, daß sie ihr Umfeld annehmen, statt es zu gestalten. Ich erwähnte dies bereits im Zusammenhang mit ihrer Stimmung1, 2, aber es begründet auch ihre Selbsterweckungen, durch welche sie ihre Seelenteile erwecken, indem sie vorübergehend aus ihrem Umfeld ausbrechen, um günstigere Bedingungen für ihr Seelenleben zu finden. Zur Erweckung
  • der Anteilnahme dient das Verzieren, in welcher die Sorge wacht,
  • des Umgangs dienen Artigkeit und Erniedrigung, in welchem die Achtung wacht, und
  • der Phantasie dient das Dirigieren, in welcher die Lust wacht.
Die Lust ist ja das Begehren von Formen, und indem wir Modelle (von Menschen, Autos et cetera) dirigieren, führen wir ein Geschehen auf, welches die Phantasie anregt und mit ihr die Lust.

Artigkeit hat das Ziel, jemanden für einen bestimmten Umgang mit einem zu gewinnen, welcher, wenn er zustandekommt, günstig für das Wachen der Achtung ist, und auch der Erniedrigung geht es darum, einen Umgang zu erfahren, nur daß er erzwungen wird (an etwas hinreichend hilflosem, etwa wenn einer Fliege die Flügel ausgerissen werden).

Mit dem Verzieren beschäftigte ich mich schon, weil es nicht auf Kinder beschränkt ist, sondern auch der seelischen Rüstung von reflektiert Gesinnten in melancholischen Phasen dient. Der Unterschied zwischen einem Kind und einem Melancholiker besteht darin, daß das Kind an der Zierde selbst anteilnimmt, wohingegen der Melancholiker an der Reflexion seines Wirkens anteilnimmt, welche er indes dadurch etwas aufhübschen kann, daß er etwas verziert. Die Gemütsschwankungen des reflektiert Gesinnten ergeben sich aus dieser Rückkopplung des eigenen Wirkens im Selbstbild, und das kindliche Verzieren bildet eine Routine, um die negative Rückkopplung zu durchbrechen, wie auch Dirigieren, Artigkeit und Erniedrigen Erweckungsroutinen darstellen, andernfalls es mit ihrer Verläßlichkeit auch nicht weit her wäre.

Indes braucht ein Erwachsener mit der erwähnten Ausnahme diese Routinen nicht mehr, da er an der Welt einen hinreichend erweckenden Gegenstand hat - oder jedenfalls haben sollte. Allerdings war es mir gestern so, als ob mir mehrere jüngere Erwachsene begegneten, welchen nach Dirigieren zu Mute war, während ich mich sehr anderweltig fühlte: ein Kontrast von irdischer Dichte und himmlischer Losgelöstheit.

Nun, die hiesige Betrachtung betrifft mich natürlich auch selbst, da die Frage, woran ich anteilnehme, das Leben meiner Seele bestimmt. Ich nehme an drei Dingen anteil:
  1. den Bedingungen menschlichen Lebens, insofern sie die Verfolgung des Heils erlauben,
  2. den Seligen, welche einen Rahmen für sich gefunden haben, das Heil zu verfolgen, und
  3. den Suchenden, welche gerne einen solchen Rahmen hätten.
Meine Anteilnahme an den Bedingungen selbst besteht im sie beurteilenden Gebet, also sie zu segnen oder sie zu verfluchen, meine Anteilnahme an den Seligen darin, über ihren Schlaf zu wachen, sie nicht zu stören und mitzuhelfen, daß sie auch kein anderer stört, und meine Anteilnahme an den Suchenden darin, ihnen dabei zu helfen, ihren Rahmen zu finden.

Ich verhalte mich durchaus so, wenn ich Menschen gegenüber stehe, aber ich habe selbstverständlich keinen Einfluß darauf, wer hier meine Worte liest. Jedenfalls glaube ich daran, daß die bestehenden Rahmen zerbrochen werden werden, welchen Glauben ich hier ja nur beschreibe. Und es werden zunehmend mehr Rahmen zerbrochen. Und indem das geschieht, nimmt meine Seele an immer weniger Seligen anteil. Und darin liegt offensichtlich die Gefahr, daß der Fluch der bestehenden Bedingungen die Leere ausfüllt. Das Einzige, was ihm entgegentreten kann, ist die Hilfe dabei, Rahmen zu finden, in welchen sich das Heil verfolgen läßt. Aber an der Stelle, an welcher wir stehen, da die bestehenden Rahmen zerbrechen, müssen wir doch dem Ursprung näher kommen, um neue Rahmen zu finden, müssen wir doch Gott sehen, um die Richtung zu erkennen, in welche er uns gehen heißt, kann doch nicht ein durch unsere Lebenspraxis geformtes Zerrbild unser Leitstern sein.

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4. Januar 2022

The end of the kindergarten

In light of what I've posted in the last post on the subject and these numbers from Indiana, it is safe to say that we are having a situation due to the activities of medical researchers. The government response to the original situation has been to trust the experts who caused it to solve it in their own peculiar way of patient infantilisation. But they've only made it worse. It would seem to me that we are passing the lethality threshold at the end of the range within which we can simply shrug things off.

You know, it is rather disturbing that Alex Jones has been talking about animal experiments with mRNA-vaccines from the get-go, describing fairly precisely the types of damage being done, I mean, for his standards. The volume isn't yet there, things are slower moving, but they are moving in the legendary rat studies direction.

It is quite pointless to fact-check the man, he says things that can be made true or false at some later point, at least in some general sense. Just like he claims to look for signs for the direction in which the elites want to move, I'm looking at him for the same purpose. It is easier. Of course, any of it only makes sense where history unfolds as theatre.

This is an interesting point, because it is precisely the type of person who thinks that history is shaped by technological progress who's being fooled by his own inconsequence here, for he cannot see the warning signs that this is theatre, and by that I do not mean chapter 17 of the Revelation which gives the plot away, but the rather obvious scientific reasons why there won't be any technological progress along this path, namely because it's sketchy in the extreme and can only lead to consumer benefits: Coca-Cola might be a good investment, but it's not progress.

These people try to navigate technology without understanding it. And they think that what they can recognise as theatre only serves to guide the masses along the path of progress.

No. All of this is coming to an end. The era of the clever idiots. Not only the aforementioned, but all the shallow profiteers of social patterns they exploit. It's better, too.

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3. Januar 2022

Bewährung in Thyatira

Ich habe mich, als ich anfing, mir noch einmal The Matrix Resurrections anzuschauen, gefragt, warum die Welt um mich herum verrückt wird. An der Stelle, an der Thomas Tiffany (übrigens, ihr Abschiedswort Nothing in Revolutions hat Audrey Hepburn in Charade deutlich unpeinlicher herausgebracht) die Hand reichte, hab' ich abgeschaltet. So nah mir der Topos ist, als ich meine Hand ausstreckte, ging Breivik los, die Reihen der norwegischen Jusos zu lichten, so einfallslos ist das von Resurrections zu ihm Gesagte (wiewohl aus meiner Sicht natürlich zugleich wieder ein Indiz für die Verrücktheit der Welt in Anbetracht der Antwort auf Trinity's Frage, warum Neo so lange gewartet hätte, nämlich weil er womöglich fürchte, daß schlechte Dinge geschähen, wenn er ihr zu nahe käme, wie es der Analyst ihm gegenüber zuvor formulierte, wodurch der ganze Film für mich in den Ruch der Kuppelei kommt).

Ich sagte, daß es drei Glaubensmodi gibt. So lange wir uns in einem von ihnen befinden, sind wir der Wesentlichkeit unserer Existenz bewußt. Aber wir können die Wesentlichkeit unserer Existenz natürlich auch vergessen, und in einer solchen Lage mag bereits der Anblick eines Menschen, geschweige denn, ihm die Hand zu geben, einen Unterschied machen und sie einem wieder bewußt machen. Doch wozu sich stets von neuem vor Augen führen, wie eine Tür aufgestoßen wurde?

Es ist ein leichtes zu sagen, daß alles verrückt erscheint, weil eine Wahrnehmungsstörung vorliegt, weil das Erscheinende nicht echt ist. Bei weitem interessanter wird es, wenn wir davon ausgehen, daß es durchaus echt ist.

Ich schrieb jüngst zwei private Briefe, im ersten erwähnte ich sich verschiebende Gewichte, im zweiten ein Paradox, und Alex Jones sprach in beiden Fällen nur wenige Minuten später von just diesen Dingen. Und damit hätte ich wohl genug zusammengetragen (Breivik, Wachowski, Jones) um zu begründen, warum ich die Welt um mich herum auf mich beziehe. Doch möchte ich damit den Vorspann beschließen und mich zunehmend allgemeineren Dingen zuwenden.

Warum sollte es in Thyatira dahin kommen, daß
den andern, die zu Thyatira sind, die nicht haben solche Lehre und die nicht erkannt haben die Tiefen des Satans (wie sie sagen) [gesagt sei]: Ich will nicht auf euch werfen eine andere Last: doch was ihr habt, das haltet, bis daß ich komme. Und wer da überwindet und hält meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Völker, und er soll sie weiden mit einem eisernen Stabe, und wie eines Töpfers Gefäße soll er sie zerschmeißen, wie ich von meinem Vater empfangen habe; und ich will ihm geben den Morgenstern. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! ?
Nun, damit habe ich mich jüngst befaßt: Die Dynamik der eingerichteten Gesellschaft zerrt an den ihr zu Grunde liegenden Dogmen. Und also kann es nicht fehlen, daß letztere an erstere angepaßt werden. Doch dadurch treten die vormals Rechtschaffenen aus der Rechtschaffenheit aus. Und Gott flucht ihrer, indem Er sie verrückt macht. (Ja, ja, aber ich führe hier nur Tatsächliches an, gleich wie verrückt es sich anhört.) Und gleichzeitig gewinnt das Gebet desjenigen, welcher darum bittet, auf der ihm gehießenen Bahn voranzuschreiten, an Gewicht, so daß er in gewisser Weise zu einer Art Angelpunkt der Geschichte wird.

Doch das wollte ich bloß nicht unerwähnt lassen. Eigentlich möchte ich in diesem Beitrag die Aussichtsrahmen beschreiben, in welchen sich die persönliche Entwicklung in den drei Zeitaltern vollzieht, und das vorige ist bloß eine Einstimmung auf jenen des Zeitalters der Wunder.

Es gibt drei Aussichtsrahmen,
  • die Gehießenheit (auch Bahn) für die Aufmerksamkeit,
  • die Erfahrungsweise für das Verständnis und
  • das Amt für den Bedacht.
Es handelt sich bei ihnen um die bereits zuvor besprochenen Lebensziele, um welche wir im ideellen Gebet beten. Hier nun werde ich sie genauer definieren und ihre Rolle beim Wechsel der Zeitalter betrachten.

Indem wir nur verfolgen, was wir gehießen sind, wird unser Verständnis zu einer Erfahrungsweise geformt. Indem wir nur nach unserer Erfahrungsweise einlösen, wird unser Bedacht zu einem Amt geformt. Und indem wir nur nach unserem Amt auslösen, wird unsere Aufmerksamkeit zu einer Gehießenheit geformt. Mit anderen Worten wird
  • die Gehießenheit also durch eingeschränkte Verantwortung definiert,
  • die Erfahrungsweise durch eingeschränkte Abhängigkeit und
  • das Amt durch eingeschränkte Verhältnisse,
wobei sich im Zeitalter
  • der Wacht die berücksichtigten ethischen Verhältnisse in der Anerkennung (des Pantheons) ausdrücken, welche also seine Ämter bestimmt,
  • der Werke die berücksichtigten Abhängigkeiten in der (nächstenliebenden) Unterstützung, welche also seine Erfahrungsweise bestimmt, und
  • der Wunder die berücksichtigte Verantwortung in der (Bewährung in der) Gewährung ausdrückt, welche also seine Gehießenheit bestimmt.
Ich sprach ja davon, daß es drei Reiche der Seelenteile gibt, welche sich durch ihr soziales Verhalten auszeichnen,
  • das der Sorge (oder Gottes) durch das sich Bewähren,
  • das der Achtung durch das sich Verbünden und
  • das der Lust durch das sich Absprechen,
und im Zeitalter der Wunder ist die Verantwortung auf das sich Bewähren eingeschränkt, um was auf diese Weise nicht gewährt werden kann muß gebetet werden, weshalb eben die Heiligen (für 1000 Jahre, also die Dauer eines Zeitalters) in ihm herrschen, und weil es stets etwas gibt, was durch sich bewähren nicht gewährt werden kann, befinden sich die Heiligen auch stets im ideellen Gebet um die gehießene Entwicklung der Geschichte (kurz, um ihre Bahn). Mit anderen Worten werden sie sich für 1000 Jahre so fühlen müssen (oder dürfen) wie gegenwärtig ich.

Was nun den Wechsel der Zeitalter betrifft: Die persönliche Entwicklung im Zeitalter
  • der Wacht vollzieht sich in Betretenheit,
  • der Werke in Beklommenheit und
  • der Wunder in Besessenheit,
und also greifen wir im Zeitalter
  • der Wacht zur Nutzbarmachung,
  • der Werke zur Lenkung und
  • der Wunder zur Entdeckung,
um in ihm voranzukommen, wobei
  • nutzbarmachen auf einem Amt beruht und eine Gehießenheit begründet,
  • lenken auf einer Erfahrungsweise und ein Amt (nämlich das des Kontrolleurs) begründet und
  • entdecken auf einer Gehießenheit und eine Erfahrungsweise begründet.
Wenn nun am Ende des Zeitalters
  • der Wacht das Amt unfruchtbar wird, und wir nichts weiter mehr nutzbarmachen können, treten wir einen Schritt zurück und greifen zur Lenkung, um neue Ämter zu finden,
  • der Werke die Erfahrungsweise, und wir uns beim lenken an uns selbst vergehen, treten wir einen Schritt zurück und greifen zur Entdeckung, um neue Erfahrungsweisen zu finden,
  • der Wunder die Gehießenheit, und unsere Entdeckungen nur Chaos stiften, treten wir einen Schritt zurück und greifen zur Nutzbarmachung, um neue Gehießenheiten zu finden.
Jede Basis, jeder Ansatz, erwächst auf natürliche Weise als Folgeaussichtsrahmen aus einem Grundaussichtsrahmen, und indem wir, wenn uns unser Ausgangspunkt nicht mehr weiter führt, zu einem ihm vorgeschalteten übergehen und unsere Suche dergestalt ausweiten, gründlicher machen, machen wir von dieser Quelle neuen Lebens gebrauch.

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2. Januar 2022

General corona situation overview

I came across this very well handled corona situation overview and present it here to my readers. It's rather long, but the file size is reasonably small. The only comment that I have on the content as such (but you may look at my postscript here) is that I assume that while delta is adapted to the vaccine, omicron probably is not, because it has more mutations, and it would have to have more, if it is adapted to natural immunity, which is of course the reason why you shouldn't vaccinate into a pandemic, i.e. to not allow the virus to just mutate a little and stay dangerous.

Postscript from January 4th, 2022. Here's a video which documents t-cell autoimmune responses in the vaccinated. Now, in light of the previous presentation the question arises, whether the same responses are seen in the people who suffered from long covid like me. I suffered from heart racing for a few minutes and I also had arthritis. In any case I tend to agree with the idea that it is easier for some protein to be distributed all over your body when you're injected with it than when it has to find its way from the air into your body.

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1. Januar 2022

Western structuring and projection of power

Western societies are structured by two financial thresholds separating the servants from the freemen and the freemen from the vassals.

The former threshold has already been described by Plato in The Laws: The state reserves certain basic rights, in particular the right to settle in its territory, which thus become privileges to be earned; in a financial set-up by paying a licence fee in addition to the market price (often a huge one, like 150 times it, which is how much more a construction site costs than pasture because of regulation in Germany). I'll call this threshold the pressure barrier: It is made up of all the requirements that a society considers appropriate to relent pressure on its citizens. It can be moved by public consensus, and if it is moved the debt that the servants have to pay is either increased or decreased. There seem to be no historical examples of the latter outside of colonisation, which is of course Plato's starting point in The Laws.

The latter threshold is owed to the fact that a certain degree of market power will allow a company to use part of its leverage to maintain its market position, effectively putting it in charge of a fief. But because of competition this fief has to be managed in a certain way, making its handlers no more than vassals of its judges. Still, fiefs come with perks and also constitute a rung on the ladder to greater power. When some banks had carved out a fief for themselves that was powerful enough to challenge some nation states, a deal was struck that would establish those banks as the superior vassals of the United States of America, controlling all other vassals through competition artificially bolstered by low interest rates backed by U.S. tax revenue and thus preventing any vassal from ever climbing to any higher rung of power. Hence this is the last threshold, which I'll call the consideration threshold. There is a recent ballooning of fiefs: Facebook, Google, Amazon, Pfizer, which seems to seek its continued growth in moving the pressure barrier upwards. Of course, under the continued pressure of the concentration of power that naturally accompanies technological progress there may not be any power structure that would not blow up. 

The projection of western power relies on a pincer attack: military undermining of beliefs in independent paths and the co-optation of forces critical of independent paths by
  1. convincing them that one of its confidants shares a common interest with them,
  2. financing them so that they can circumvent independent establishments.
Of course, that does not preclude the installation of straw men to strengthen the position of the chosen collaborator or a competition amongst collaborators.

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