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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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9. Mai 2022

Since I keep dreaming about it...

The first time I made the mistake to listen to I Like Chopin and the melody was gone. This time, although I remembered none of the lyrics and melody search engines couldn't help me, going through the German charts from 1981 onward did the trick. I knew there had to be some connection to Gazebo, so I did identify the composer, only that he kinda hid himself.

Ryan Paris - Dolce Vita

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8. Mai 2022

Zur Verbindung der Welt durch den Geist

Wie sich Elementarteilchen zu Atomen verbinden, Atome zu Molekülen und Atome und Moleküle zu Gittern und Flüssigkeiten, so verbinden sich die Tiere durch die ältere Verwandtheit zu Biotopen.

Das Biotop ist das als Lebenskreislauf bezeichnete Lebensziel des Tiers. Betrachten wir hingegen den Menschen, so müssen wir, wenn wir auf die ihm eigene Form des Lebenskreislaufs zu sprechen kommen, zwischen dem Ist- und dem Sollzustand unterscheiden, was daran liegt, daß er sich nicht passiv an die Änderung seines Biotops im ihm eigenen Sinne anpaßt, wofern das Soll nur in der Anschauung des Ists begegnete, sondern sie selbst hervorbringt. Der Istzustand des Biotops des Menschen im ihm eigenen Sinne heiße geistige Konfiguration und das zugehörige Lebensziel geistige Heimat, welche also den menschlichen Teil des Lebenskreislaufs ausmacht.

Biotop und geistige Konfiguration nennen wir auch das geistige Agglomerat des Tiers, beziehungsweise des Menschen. Die Glaubensmodi kennt sowohl das Tier, als auch der Mensch, und sie betreffen den Umgang mit der Refiguration des geistigen Agglomerats, wobei aber wieder ein Unterschied zwischen Tier und Mensch zu machen ist.

Zunächst einmal bezeichnet die Eingezogenheit die konkreten Beziehungen des Tiers oder Menschen im geistigen Agglomerat und die Gesamtheit aller Eingezogenheiten bildet also seinen konkreten Zustand ab. Änderungen des konkreten Zustands stellen aber nicht notwendig Änderungen des Biotops dar, insofern es durch die Erscheinungen definiert ist, welche die Kräfte des Orts hervorbringen, etwa die Arten, doch nicht einzelne Tiere, oder der geistigen Konfiguration, welche durch die Rollen definiert ist, in welchen die an einem Ort anwesenden Geister in Beziehung mit einander treten, nicht aber durch die konkreten Beziehungen von Individuen des entsprechenden Geists, und was nun die Glaubensmodi betrifft, so beziehen sie sich nicht auf Änderungen der Eingezogenheit, sondern der geistigen Agglomerate als solcher.

Allerdings gründet unser Glaube, soweit er Veränderungen betrifft, in Erwartungen konkreter Zustandsänderungen, und wir können nicht der lieben Kategoriesiererei halber andere Verhältnisse annehmen, und in jedem Fall beschreiten wir, indem wir glauben, unsere eigene Bahn. Zwei der drei Glaubensmodi, nun, beruhen auf Verwandtheit, nämlich
  • die Verteidigung des verwandten geistigen Agglomerats und
  • der Aufbruch aus einem fremdartigen geistigen Agglomerat,
in deren Rahmen uns das verheißungsvolle Gefühl, wie auch sonst, darüber Aufschluß gibt, ob wir auf die Erfüllung der konkreten Pflicht hoffen. Der dritte Glaubensmodus beruht hingegen auf Verwandelndheit, und hier tritt der Unterschied zwischen Tier und Mensch zu Tage. Das Tier erwartet einen konkreten Wandel, etwa den Wintereinbruch, und paßt sich an, worin für es der dritte Glaubensmodus besteht. Und wiewohl sich auch der Mensch in ihm eigenen Biotop an erwartete Wandel anpassen kann, heißt ihn sein Geist doch etwas anderes, nämlich zunächst
  • den eigenen Geist aufrecht zu erhalten, ihn zu verkörpern, und dann
  • eine Konfiguration zu finden, in welcher seine geistige Heimat Platz findet, mithin zu prospektieren, worin für den Menschen der dritte Glaubensmodus besteht.
Wir haben also fünf geistige Pflichten:
  • in bezug auf das geistige Agglomerat die Verteidigungs- und die Aufbruchspflicht,
  • in bezug auf das Biotop die Anpassungspflicht,
  • in bezug auf unseren Geist die Verkörperungspflicht (Right or wrong, my daimon!) und
  • in bezug auf die geistige Konfiguration die Prospektionspflicht,
und zur letzteren bleibt noch etwas zu sagen.

Wir haben den Lebenskreislauf im Detail behandelt und auch die Eingezogenheit eingeordnet. Was aber ist mit der Artung? Seltsamerweise ist hier der Zusammenhang im Falle des Tiers evident, nämlich inwiefern Anpassung zu Artung führt, aber im Falle des Menschen nicht.

Im Geist liegt die geistige Heimat, also die Rollen, in welchen wir unserem Geist gemäß mit unseren Mitmenschen in Verbindung zu treten gedenken (was sowohl Daimon, als auch Charakter umfaßt, um nicht einem Scherz dogmatische Bedeutung zu geben), aber sie ist ja bloß ein Ideal, welches unter Umständen nichts mit der tatsächlichen geistigen Konfiguration zu tun hat. Die Begriffe, durch welche wir uns arten, welche unsere Spezifik ausbilden, sind gerade die Begriffe, zu welchen wir im Rahmen der Prospektion greifen, also jene, welche es uns erlauben, eine Konfiguration zu finden, welche unserer geistigen Heimat entspricht, oder, um es anders zu sagen: die Artung des Menschen vollzieht sich so, daß er in seiner geistigen Heimat leben kann, oder noch anders: die geistige Heimat ist der Vorgeschmack im Geiste derer, welche einst von solcher Art sein werden, daß sie in ihr zu leben vermögen.

Und so finden einander geistig Verwandte durch verwandelnde Betrachtungsweisen zu verheißungsvollen Aufbruchspunkten zu ihrer geistigen Heimat, wie in den Stationen des Gebets um die Bahn beschrieben.

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6. Mai 2022

The dialectic of stealing

Dialectic again in the Platonic sense on display in The Sophist and The Statesman.

While a dialectic of the means of stealing may warrant its own treatise, this post confines itself to the motivation behind theft.

Since theft is defined by a loss of property, that is a given. However, there is room for asking what happens to the stolen property. If it changes owners, we're talking about seizure, and it may reasonably be assumed to have been motivated by a desire to own the acquired good.

But it is also possible that the stolen good is destroyed in the process. If that is the case, the motivation is to weaken the victim, but this warrants closer inspection, because there are two quite different motivations for wanting to do so. Of course, the motivation might be hostility, that is wanting to see as little of the victim as possible, and then we're talking about undermining. But it is also possible that the intent is to change the relations with the victim in a meaningful way. However, if one makes someone weaker, that means that one wants him to turn somewhere for support, and hence we're talking about reining in*.

But whether we're talking about seizure, undermining or reining in, the response of the victim will always be anger.

* a further distinction could be made depending on whether the victim knows who the thief is and bows down before him, which would be reining in proper, or doesn't know it and unwittingly falls for the scheme, which would be tying up, but the rationale for either would be the same.

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Apologie des Geistes

Der vorige Beitrag hat große Bedeutung für das Denken Arthur Schopenhauers, und ich möchte ihn in diesem von dieser Seite her betrachten.

Schopenhauer sieht das Tier als ein betrogenes Wesen und den Menschen als seine den Betrug erkennende Weiterentwicklung. Und freilich gibt es in der im vorigen Beitrag beschriebenen Sicht der älteren Verwandtheit eine fundamentale Asymmetrie zwischen dem betrachtenden Subjekt, welches die Welt als für es gemacht betrachtet, und den von ihm betrachteten Objekten, wohingegen der Mensch Subjekt und Objekte als von einer Art erkennt, melodramatisch ausgedrückt, denn der Spruch bedeutet mehr: Tat twam asi.

Betrügt der Geist die Tiere also durch das Gefühl der älteren Verwandtheit, oder schenkt er ihnen vielmehr eine Richtschnur, welche ihre Erkenntnis übersteigt und sie vernünftiger werden läßt, als sie es von alleine wären?

Wie Schopenhauer durchaus richtig erkannt hat, zählt unter Tieren nicht das Individuum, sondern ihre Art, und so ist es auch beim Gefühl der älteren Verwandtheit, mit anderen Worten: Nicht das individuelle Tier ist das Objekt, sondern seine Art. Und indem das Tier als Subjekt also Tierarten als Objekt betrachtet, wird es nicht darüber getäuscht, daß es seinesgleichen verspeist, daß es selbst der Ursprung seiner Leiden ist, sondern vielmehr dazu gebracht, Dankbarkeit gegenüber den Umständen, welche ihr Leben ermöglichen, und den Tierarten zu empfinden, von welchen es sich ernährt, wozu es andernfalls in keiner Weise fähig wäre.

Achtet ein Tier also das Gefühl der älteren Verwandtheit, indem es das ihm Verwandte verteidigt, so weist sein Verhalten eine menschlich scheinende Fürsorge auf. Warum also sollten Menschen denken, daß der Geist sie betrügt, indem er sich ihnen als ihre Vorliebe, ihr (subjektiver) Glaube und ihr Gewissen zeigt?

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5. Mai 2022

Ältere und jüngere Verwandtheit

Das Moor mit seinen Zwergkiefern hat einen zeitlosen Charakter - oder auch einen vorzeitlichen, an Farnwälder erinnernden. Mich überkam heute eine Welle gegenwartsversunkener Geistigkeit: Die Welt wurde eins, die Gestalt des Orts, hervorgegangen aus seinen Kräften, die Bäume spannten die Räume zwischen einander auf wie Slalomstangen, und verschlossen sie zugleich für Riesen, der Regen füllte die Senken, das Moos durchzog sie mit Fäden und an ihren Rändern spitze sie sich in Form von Möwen und Bachstelzen, bald hüpfend, bald fliegend, zu, und nichts in der Welt könnte interessanter sein als dieses Wunder der Verbindung ihrer Elemente.

Das ist die alte Verwandtheit, in welcher wir die gestaltenden Kräfte des Orts wertschätzen, nicht die einzelne Moosbeere, ob sie nun schmeckt oder nicht, sondern das Gleichgewicht der Kräfte, welches sie hervorbringt, und was die Welt also hervorbringt, wird als unerschöpflich betrachtet, aufgetischt für den goutierenden Geist, und zweifellos beseelt er die Tiere, welche also für die Verbindung der Elemente und ihr goutierendes Amt beten.

Wiewohl auch ein Mensch so empfinden kann, kann er doch nicht andere Menschen so empfinden, und für gewöhnlich empfindet er auch nicht so. Und die Tiere? Müssen sie nicht die Verbindung der Elemente, welche den Menschen wie eine Wolke umgibt, fürchten? Bald wirft er seine Haut ab, bald versetzt er Hölzer aus ihren Plätzen und schwingt sie, bald verschwindet er in bunten Steinen und läßt sie von Zauberhand rollen. Die alte Verwandtheit kann den Menschen nicht goutieren, da er die gestaltenden Kräfte des Orts verhöhnt.

Weshalb der Mensch für gewöhnlich eine andere Verwandtheit empfindet, und jünger ist sie im doppelten Sinn, denn nicht goutiert sie die Welt, sondern ihre Gewogenheit dem Empfindenden gegenüber, also wie das Junge seine Päppler schätzt. Das muß durchaus so sein, denn wenn der Mensch bald diese und bald jene Haltung annimmt, kann nur die Freundlichkeit seiner Äußerungen erwogen werden, welche Gemeinsamkeit auch immer hinter ihr stehen möge: Weil das Junge die Welt nicht versteht und der Mensch unverständlich ist, schätzt der Mensch den Menschen wie das Junge die Päppler.

Dennoch wäre es falsch zu glauben, daß der Mensch nur auf Zuwendungen achten würde oder nur auf Vertrautes, bestechlich oder konditioniert wäre, vielmehr ahnen Menschen, was Anderen am Herzen liegt, und loten es aus, wobei die Vorstellung von Geliebtem im Rahmen der Kunst, Wissenschaft oder Religion natürliche Sammlungsstellen bildet, wie zum Beispiel:

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3. Mai 2022

Regierungsakzeptanz

Ich habe mich gefragt, woran es liegt, daß die Jugend auf einmal zu denken scheint, sie müsse den Staat bewachen. Meine vorläufige Antwort, daß sie sich schlicht frage, in welcher Art von Staat sie lebt, und sich anpasse, erklärt aber das Sprunghafte dieses Verhaltens nicht, welches letztlich auf einem septimum non datur beruht, denn es gibt nur sechs Regierungsformen und jede setzt einen Glauben zu ihrer Akzeptanz voraus und einer dieser sechs Glauben herrscht stets vor.

Der Glaube, welcher die Herrschaft
  • der Unvernunft akzeptiert, ist jener, aufgehoben zu sein,
  • der Sorge akzeptiert, jener, gerichtet zu werden,
  • der Rücksichtslosigkeit akzeptiert, jener, daß es Flickbedarf gibt,
  • der Achtung akzeptiert, jener, daß es eines Vorsprungs bedarf,
  • der Abgemessenheit akzeptiert, jener an Demut und
  • der Lust akzeptiert, jener an Stärke.
Also durchläuft der indogermanische Zykel der Herrschaftsformen die Glauben an Gerichtetheit, Flickbedarf, Vorsprungsbedarf und Aufgehobenheit, der semitische jene an Gerichtetheit, Demut, Stärke und Aufgehobenheit und der tibeto-japanische jene an Flickbedarf, Vorsprungsbedarf, Demut und Stärke, aber aufgrund der gegenwärtigen politischen Manöver ist die Jugend vorübergehend von der Aufgehobenheit 600 Jahre zurück in die Vergangenheit zum Flickbedarf gesprungen, und angesichts der Alternativen auch nicht verwunderlicherweise.

Offensichtlich wird sich die Aufgehobenheit sobald nicht wieder einstellen, Demut und Stärke sind nur für Erregte relevante Kategorien (Y-DNA Haplogruppen A-E), und somit bleiben in Europa neben dem Flickbedarf nur der Bedarf an Vorsprung, welcher eine seltsame Verbindung mit dem Glauben an die Probleme eingegangen ist, welche er verursacht, und der Glaube daran, gerichtet zu werden. Ich bin getrost, daß sich alles der allgemeinen Theorie nach entwickeln wird, und daß es nicht lange dauern wird, bis die Menschen verstehen werden, daß der Glaube, gerichtet zu werden, nicht verzagt macht, sondern dem Menschen ein Rückgrat gibt, welches ihm erlaubt, ihm entlang zu wachsen.

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Nochmals zum Wesen Christi

Ein Kind, welches zu nahe Bekanntschaft mit Drachen macht, wird der Frage, wer regiert, das größte Gewicht beimessen, sei es, daß es sich gegen die Drachen wendet, oder daß es ihnen folgt, denn die Drachen selbst messen ihr das größte Gewicht bei.

Von der Art ist Christus also nicht, doch grundsätzlich ließe sich schon dafür beten, daß die Menschen auf eine bestimmte Weise zusammenkommen, nämlich als Gebet um die Bahn des für die Kooperation der Menschen Verantwortung Übernehmenden, und wenn dies gar nichts mit den Drachen zu tun hätte, könnte es auch Christus tun, doch betrachten wir auch noch die anderen beiden Gebete.

Zum zweiten läßt sich dafür beten, daß die Menschen zu bestimmten Einsichten kommen, nämlich als Gebet um die Gnade desjenigen, welcher gelobt, die Heilsordnung (komprimiert, Gott zu lieben und seinen Nächsten wie sich selbst) zu achten, und zum dritten dafür, daß alles seine Ordnung habe, nämlich als Gebet um das Amt des die Gültigkeit ihres Friedens Einsehenden.

Im Vergleich tritt die Christlichkeit des zweiten Gebets hervor, aber die Sache läßt sich noch von einer anderen Seite her angehen.

Wenn jemand nicht zu nahe Bekanntschaft mit Drachen gemacht hat, so wird er sich doch für gewöhnlich, wie ich, Gedanken darüber machen, wie Menschen kooperieren könnten, wenn sie nur nicht gar so verroht wären, aber diese Haltung ist inhärent zuschauend, wie wenn man sich fragte, in was sich eine Wolke verwandeln möchte, und von der Art ist Christus nicht.

In Christi Augen ist die Lage stets so klar, daß der Übergang zur nächsten durch die heilige Ordnung vorbestimmt wird, und wir sollten uns auch mühen, diese Klarheit zu gewinnen.

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2. Mai 2022

Adler, Frau und Drache

Wirklich zum verzweifeln ist der Utgard Malstrom nicht, lassen sich Gespür, Genügsamkeit und Direktheit doch auch guten Zwecken zuführen, so lange sie nicht ausarten, aber ich frage mich, ob die Offenbarung Gespürhörige, Unterwürfige und Verkommene meint, wenn sie im zwölften Kapitel von Flügeln, Frau und Drache spricht, denn da paßt mehr zusammen, als es der Zufall hergibt.

Ich liebäugelte damit, hab's mir aber verkniffen, die Verkommenen Schweine zu nennen, die Gespürhörigen Geier und die Unterwürfigen Kühe. Nehmen wir statt Schweinen Drachen, statt Geiern Adler und statt Kühen Frauen, und sehen, wie sich das dynamische Gleichgewicht zwischen ihnen dann ausdrücken läßt:
  • der Adler dient der Frau, indem er ihr Flügel verleiht und sie an einen Ort führt, auf welchen sich der Blick des Drachen nicht richtet,
  • die Frau dient dem Drachen, indem sie ihm Söhne gebiert, welche noch nicht durch den Kontakt mit dem Adler begonnen haben, am Sinn seiner Befehle zu zweifeln (der verderbende Einfluß des Intellekts auf den Charakter, von welchem Heinrich Himmler sprach), und
  • der Drache dient dem Adler, indem er ihm eine Brut in die Schule schickt, welche zu harsch ist, um die Reize der Frau zu bemerken.
Übrigens, es ist gerade eine Spooky Tooth Anthologie herausgekommen, The Island Years, einschließlich etlicher Erstveröffentlichungen, insgesamt über 8 Stunden. Ich muß sagen, Spooky Tooth hat kein einziges schlechtes Album herausgebracht, wirklich ein Gesamtwerk, welches es verdient, als Werk bezeichnet zu werden. Hier You Broke My Heart So... I Busted Your Jaw:

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1. Mai 2022

Ungleichgewichte im Utgard Malstrom

Wenn eine der drei Partien aus dem Utgard Malstrom austritt, befindet er sich nicht mehr im dynamischen Gleichgewicht und eine der beiden übriggebliebenen Partien gleicht sich der andern an.

Treten die
  • Gespürhörigen aus, so kommt es zur Verrohung, indem sich die Verwandtheitsseligen den Verkommenen angleichen,
  • Verwandtheitsseligen aus, so kommt es zur Witzigung, indem sich die Verkommenen den Gespürhörigen angleichen, und
  • Verkommenen aus, so kommt es zur Zähmung, indem sich die Gespürhörigen den Verwandtheitsseligen angleichen.
Wenn also in Utgard eine Utopie gegründet wird, so wird sie verrohen. Ist ein Landstrich Utgards hingegen renitent, so werden seine Bewohner bald sehr gewitzt sein. Und wenn irgendwo in Utgard die Sonne der Erkenntnis scheint, leben dort zahme Menschen. Nun ja, da stellt sich natürlich die Frage, ob die Ansprüche an Midgard nicht eher jenen an Asgard entsprechen, doch geht es im Christentum ja darum, das Reich Gottes auf Erden werden zu lassen.

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Der Utgard Malstrom

Nach dem vorigen Beitrag gibt es drei Gruppen, welche für die politische Ordnung des Zeitalters der Wunder nicht gewonnen werden können, nämlich
  • die Verkommenen, deren Moral nicht taugt, die Verantwortung für die Gestaltung der gemeinsamen Lebensziele zu tragen,
  • die Gespürhörigen, welche der Eingezogenheit stets mehr Gewicht als der Artung und dem Lebenskreislauf beimessen werden, und
  • die Verwandtheitsseligen, welchen über die Verwandtheit hinaus nichts weiter verhießen ist und entsprechend kein Interesse an der Artung haben.
Die Grobheit der Verkommenen nährt den Zynismus der Gespürhörigen und zugleich überzeugt der Reichtum der Gespürhörigen die Verkommenen, sich ihnen anzugleichen. Der Zynismus der Gespürhörigen nährt die Unterwürfigkeit der Verwandtheitsseligen und zugleich überzeugt die Ruhe der Verwandtheitsseligen die Gespürhörigen, sich ihnen anzugleichen. Und die Unterwürfigkeit der Verwandtheitsseligen nährt die Grobheit der Verkommenen und zugleich überzeugt die Abgestumpftheit der Verkommenen die Verwandtheitsseligen, sich ihnen anzugleichen. Arbeiter, Unternehmer und Spanier, jedenfalls zu oft, um es zu ignorieren.

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30. April 2022

Zum jüngeren Utopismus

Vor der Industrialisierung bildete der familiäre Rahmen die Bühne, auf welcher wir uns als würdig und gewachsen erwiesen und die Verantwortung für die Gestaltung unseres Lebenskreislaufs und unserer technologischen Ermächtigung übernahmen, doch im 19. Jahrhundert öffnete sich die nationale Bühne und mit ihr die Vorstellung, sich nicht nur in ihren Institutionen als würdig und gewachsen zu erweisen, sondern sie auch als gemeinsamen Teil des Lebenskreislaufs gemeinschaftlich zu gestalten, und darin besteht die utopistische Idee.

Allerdings beweisen Richard Wagners Ausführungen zu Amerika, daß es von Anfang an auch Pläne gab, die Gestaltung des gemeinsamen Lebenskreislaufs zu orchestrieren, und diese Orchestrierung wurde vor den Utopien des 20. Jahrhunderts ins Werk gesetzt.

Genauer gesagt wird nicht nur der gemeinsame Lebenskreislauf in Form der Arbeitsbedingungen orchestriert, sondern auch die gemeinsame Eingezogenheit in Form der Handelsbedingungen, wobei die Gestaltung der Arbeitsbedingungen an die Arbeiter gerichtet ist und die Gestaltung der Handelsbedingungen an die Unternehmer. Daß Arbeiter und Unternehmer dabei die Gestaltung der Bühne, auf welcher sie auftreten, aus der Hand geben, hat im wesentlichen zwei Gründe:
  1. fürchten sie sich gegenseitig aufgrund ihrer Tendenz, Rechte nicht anzuerkennen und sich aus der Pflicht zu stehlen, und
  2. schafft es eine etablierte Utopie zwar besser, den Lebenskreislauf zu gestalten als seine Orchestrierer, doch dafür fällt es ihr schwerer, ihre Eingezogenheit zu gestalten,
und also kommen Utopien gar nicht erst zu Stande oder sie erliegen dem äußeren Druck.

Indes mag der äußere Druck in erster Linie ein psychologisches Problem sein, wie der Vergleich der Amischen mit der ehemaligen Sowjetunion zeigt, und in dieser Richtung liegt auch der Grund, warum die utopistische Idee im Zeitalter der Wunder doch noch zum Erfolg geführt werden mag:
  1. achtet die Orchestrierung den Einzelnen zunehmend weniger, oder anders gesagt, das christliche Menschenbild löst sich auf und wird durch ein funktionales ersetzt, so daß diejenigen, welche einen Begriff vom Heil haben, zunehmend motiviert sind, sich aus der Orchestrierung zu lösen, und
  2. entsteht zunehmend die Notwendigkeit, sich zu arten, an Verhießenes zu glauben, es zu entdecken und sich den erprobten Ansätzen gemäß zu bilden, und wie ein Staat uns dadurch beteiligt, daß er einen gemeinsamen Lebenskreislauf gestaltet und eine gemeinsame Eingezogenheit, so auch dadurch, daß er eine gemeinsame Artung gestaltet, trivialerweise am Vergleich von alphabetisierten mit nicht alphabetisierten Gesellschaften zu erkennen, und also gewinnt die Utopie bei vorliegendem Artungsinteresse ein weiteres Feld, auf welchem sie sich der Orchestrierung überlegen zeigt, was wahrscheinlich den Ausschlag gibt.
Wir erleben zurzeit unter coronageschädigtem Dach die späte Wiederauferstehung des Glaubens an die Sozialdemokratie, also die orchestrierte Gestaltung der Arbeitsbedingungen im Namen der Arbeiter, wiewohl längst nicht so viele Dächer zu Schaden gekommen sind, wie von den Orchestrierern erhofft. Gleichzeitig kommen die Handelsbedingungen koordiniert unter Druck. Wohin würde das führen, wenn nichts dazwischen kommt? Ich möchte meinen zur logischen Extrapolation dieser Verschiebung der Gewichte, zu einer beworbenen (Schein-)Utopie, doch hat das alles den Charakter von vorgeschobenen Kulissen.

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29. April 2022

Revision als Annäherung an die Lebensziele

Am Ende der Revision steht dieselbe Rechtfertigungsfrage wie am Anfang der revidierten Aktion, wobei uns
  • Was habe ich getan? unsere Verantwortlichkeit aufzeigt,
  • Was soll ich tun? unsere Abhängigkeit und
  • Wie soll ich's tun? die Gültigkeit von Genügekriterien,
und das Ziel der Revision besteht darin, das erneut im Zusammenhang mit der Rückschau Begegnende durch die aus den Handlungsverknüpfungen gezogenen Lehren unseren Lebenszielen näher zu bringen, genauer gesagt
  • was wir verantwortet haben der (idealen) Eingezogenheit,
  • auf welche Weise wir unsere Abhängigkeit meistern der (idealen) Artung und
  • das den gültigen Genügekriterien Entsprechende dem (idealen) Lebenskreislauf,
und das möchte ich noch einmal im Detail betrachten.

Lenken (Studieren und Einsetzen). Am Anfang steht die Frage Wie soll ich's tun?, welche zunächst zu einem Planungsansatz und dann zu einer Entwicklungsabsicht führt. Die letztere wird ausgeführt und anschließend mit der tatsächlichen Entwicklung verglichen, was Stärken und Schwächen der Absicht offenlegt, welche im Rahmen der Frage Was soll ich tun? erwogen werden, und also verfeinert sich die Abzielung, welche sich nach der erneuten Frage Wie soll ich's tun? zeigt, bis unsere Vorhaben unserem (idealen) Lebenskreislauf entsprechen.

Entdecken (Verfolgen und Verwerten). Am Anfang steht die Frage Was soll ich tun?, welche zunächst zur Feststellung von Mängeln und dann zur Planung einer sie behebenden Tat führt. Der Plan wird nach Genügekriterien entworfen und ausgeführt und anschließend erwogen, was er, ob beabsichtigt oder nicht, erreicht hat. Und vor dem Hintergrund all dieser Informationen fragen wir erneut Was soll ich tun?, und also übernehmen wir, was als Lage, ausprobierte Haltung oder ausprobierter Begriff Mängel behebt, in unseren Planungsansatz, bis unsere Haltung (im weiteren Sinne, einschließlich unserer Begrifflichkeit) unserer (idealen) Artung entspricht.

Nutzbarmachen (Empfangen und Kritisieren). Am Anfang steht die Frage Was habe ich getan?, welche uns die gegenwärtige Entwicklung vor Augen führt, deren Mängel wir im Anschluß bestimmen und danach eine Weise, sie zu beheben, deren Umsetzung uns erneut zur Frage Was habe ich getan? zurückführt, doch jetzt vor dem Hintergrund der vorigen Lage, und dies führt zur Würdigung der angestoßenen Entwicklung und damit zur Verfeinerung unserer Würdigung von Entwicklungen im allgemeinen oder anders gesagt zur Verfeinerung unserer Feststellung von Mängeln, bis unsere Erfahrung unserer (idealen) Eingezogenheit entspricht.

Die Beziehung der Vorhaben auf den Lebenskreislauf mag willkürlich scheinen, da sie ja auch auf die Eingezogenheit bezogen werden könnten, aber es ist klar, daß die Artung entdeckt, die Eingezogenheit nutzbargemacht und der Lebenskreislauf gelenkt wird.

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28. April 2022

Agenturen

Wie wir im vorigen Beitrag gesehen haben, ist es vorrangig die katholische Kirche, welche die Postokkupation bestimmt, doch was ist der bestimmende Einfluß auf die Präokkupation?

Nun, offensichtlich die Arbeitswelt und genauer gesagt Agenturen. Es gibt sechs Agenturen, für jede Form der Präokkupation jeweils zwei, nämlich
  • Begutachtungs- und Präsentationsagenturen für's Nachbessern,
  • Ratschlags- und Vorschlagsagenturen für's auf der Höhe der Zeit Sein und
  • Beschaffungs- und Vertriebsagenturen für's Anwenden.
Was die jeweiligen beiden Agenturen jeweils unterscheidet, ist ihr Auftraggeber:
  • Gutachter werden von jenen bezahlt, welche das Kritisierte anpassen,
  • Präsentatoren hingegen von jenen, welche die Anpasser durch die Kritik zu beeinflussen gedenken,
  • Ratschlaggeber von jenen, welche die entdeckten Ansätze nutzbarmachen,
  • Vorschlagende hingegen von jenen, welche die Nutzbarmacher durch Ansätze beeinflussen wollen,
  • Beschaffer von jenen, welche durch den Einsatz entdecken, und
  • Vertreiber hingegen von jenen, welche die Entdecker durch Eingesetztes beeinflussen wollen.
Beispiele für
  • Gutachter: Unternehmensberater, (vereinigte) technische Überwacher,
  • Präsentatoren: Umweltschützern,
  • Ratschlaggeber: Forscher,
  • Vorschlagende: Erzieher,
  • Beschaffer: Schmuggler,
  • Vertreiber: Hehler, Vertreter, Werber,
und diesen Agenten ist also das Gehießene verstellt,
  • den Unternehmensberatern, technischen Überwachern und Umweltschützern ihre Vorliebe durch ihre Präokkupation mit der Kritik von Entwicklungsmustern,
  • den Forschern und Erziehern ihr (subjektiver) Glaube durch ihre Präokkupation mit verwertbaren Ansätzen, und
  • Schmugglern, Hehlern, Vertretern und Werbern ihr Gewissen durch ihre Präokkupation mit einsetzbaren Mitteln,
was auch mit ein Grund ist, warum sich Agenturen einiger Beliebtheit erfreuen, nämlich weil sie die Verstellung der eigenen Vorliebe, des eigenen (subjektiven) Glaubens und Gewissens auslagern, indem sie sich um all das kümmern, was aus dem bloßen Vorhandensein von Entwicklungsmustern, Ansätzen und einsetzbaren Mitteln folgt, nur daß die mechanische Nachbesserung, Aktualisierung und Anwendung letztlich nicht die Unangetastetheit der eigenen Vorliebe, des eigenen (subjektiven) Glaubens und Gewissens garantiert, sondern sich zu existentiellen Krisen auswachsen kann.

Doch ist es realistisch anzunehmen, daß die Mächtigen ihr Heil woanders als in ihren Werkzeugen suchen?, zumal wenn man die Vielfalt der Erscheinungen bedenkt, um welche diese sich kümmern können? Auch wenn ich es einstweilen nicht näher begründen kann: Ich bin mir sicher, daß es in unserem Interesse liegt, auf sämtliche Agenturen zu verzichten. Nicht nur verderben sie den Geist der Agenten, sondern auch den ihrer Klienten, indem diese sich überheben und unverantwortlich werden. (Die beste Verteidigung der Agentur als Institution  ist die Schwäche ihrer Klienten, aber eine solche Schwäche sollte es in einer gesunden Gemeinde nicht geben, und das gilt für alle Zeitalter.)

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27. April 2022

Präokkupation und Abbitte

Nicht ganz zufällig meinte ich im vorigen Beitrag, getrieben zu sein.

Präokkupation besteht in zwanghaftem Revidieren, wobei es stets dasselbe sein mag, was revidiert wird, oder auch verschiedenes.

Genauer gesagt wird durch
  • zwanghaftes Nachbessern (Kritisieren) die eigene Vorliebe verstellt,
  • zwanghaftes auf der Höhe der Zeit Sein (Verwerten) der eigene (subjektive) Glaube und
  • zwanghaftes Anwenden (Einsetzen) das eigene Gewissen.
Allerdings ist das im vorletzten Beitrag betrachtete Nachbessern nicht zwanghaft, sondern kann am besten als geschuldet betrachtet werden, wodurch es zu einer Abbitte wird, welche gewissermaßen eine Postokkupation darstellt, welche das johannäische Leben nicht verstellt, sondern vielmehr die übrig bleibende Leere ausfüllt.

Hinsichtlich der gestellten kulturphilosophischen Frage bedeutet es, daß katholische Länder deshalb die nachbessernde Ewigkeitsvorstellung einigermaßen geschlossen aufweisen, weil alle Länder einigermaßen geschlossen eine übrig bleibende Leere aufweisen, welche gefüllt werden könnte, aber nur durch die katholische Auffassung der Erbsünde gefüllt wird. Mit anderen Worten setzt die katholische Kirche darauf, daß das Volk am besten dadurch zu guten Taten zu bewegen ist, daß ihm suggeriert wird, daß es, wenn es sich wieder einmal schlecht fühlt, das verdient hat, weil es Gutes schuldig geblieben ist, und sich folglich besser fühlen wird, wenn es etwas Gutes tut. Ich möchte gar nicht sagen, daß das falsch ist, nur ist das nicht der heilige Geist und nicht das Leben, welches das Licht des Menschen ist.

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Rechtfertigungsfragen und Rückschauen

Worauf basiert es denn, daß die Rechtfertigungsfragen unser Wahrnehmen, Wollen und Tun hervorrufen,
  • Was habe ich getan? unser Wahrnehmen,
  • Was soll ich tun? unser Wollen und
  • Wie soll ich's tun? unser Tun?
Nun, wie der Titel des Beitrags sagt, auf den Rückschauen der Verantwortlich-, Abhängig- und Gültigkeit. Zwar sind die Rückschauen unwillkürlich, aber durch die Vorstellung des wahrnehmenden, wollenden und handelnden Ichs ist ein Assoziationsgerüst gegeben, durch welches sie hinreichend zuverläßlich angestoßen werden können.

Genauer gesagt stellt die Rückschau der Verantwortlichkeit die voraufgegangene Entwicklungsabsicht neben das wahrgenommene Entwicklungsmuster, wodurch wir unsere Wahrnehmung zum ersten zeitlich einordnen und zum zweiten erkennen können, wofür wir verantwortlich sind.

Die Rückschau der Abhängigkeit vergleicht das wahrgenommene Entwicklungsmuster mit erinnerten hinsichtlich der Frage, in welcher Hinsicht es oder sie Mängel aufweisen, in welchen sich unsere Abhängigkeit zeigt, was noch stets zum Willen ihr zu genügen führt.

Und die Rückschau der Gültigkeit vergleicht im Rahmen der Frage Wie soll ich's tun? erinnerte Entwicklungsmuster (einschließlich des gerade erst wahrgenommenen) hinsichtlich gültiger Genügekriterien der betrachteten Abhängigkeit, also solcher, welche darüber entscheiden, welches Entwicklungsmuster insgesamt die wenigsten Mängel aufweist, und der so erhaltene Satz an Genügekriterien bildet den Ansatz der Planung der Tat, aus welcher zunächst ihre Absicht und schließlich sie selbst erwächst.

Entwicklungsvorstellungen fallen grundsätzlich in die Bereiche der Heimat, wo die Entwicklungen Handlungen sind, der Lebensweise, wo die Entwicklungen in angenommenen Haltungen bestehen, und der Lebensauffassung, wo die Entwicklungen in angenommenen Begrifflichkeiten bestehen.

Ich fühle mich ehrlich gesagt getrieben. Eigentlich möchte ich gar nicht in diese Richtung gehen, jene der harten Intelligenz, aber das ständige Gerede vom Eigenlauf des Ichs in zweierlei Bedeutung ist mir schließlich zu viel geworden.

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26. April 2022

Ewigkeitsvorstellungen

Als ich im vorigen Beitrag die Trennung nach gemeinsamer Tatgenese erwog, kam mir plötzlich der Abschied von französischen Mädchen in den Sinn. Wahrscheinlich gilt er allgemeiner von katholischen und basiert auf der Vorstellung, daß das ewige Währen darin besteht, daß die Hege eines gemeinsamen Beschlusses (an erster Stelle das Reich Gottes auf Erden zu errichten) an jedes neue Glied weitergegeben wird.

Meine Vorstellung des ewigen Währens beruht selbstverständlich auf dem menschlichen Geist als gemeinsamkeitsstiftendem Element, als das Erfahrene, durch welches wir Anteil am Ewigen nehmen.

Was uns näherliegt, hängt mit der Frage zusammen, ob wir uns mehr durch den Besinnungs- oder den Rechenschaftsgebungskreislauf verstehen, aber das wirft die Frage auf, wie es die katholische Kirche fertigbringen sollte, die Bewußtwerdung des Besinnungskreislaufs zu unterdrücken, oder, wenn das gar zu abwegig ist, ob Frauen kein Bewußtsein des Besinnungskreislaufs besitzen. Ich fürchte allerdings, daß das genauso abwegig ist. Dennoch kann es doch nicht sein, daß ganze Völker mit großer Geschlossenheit grundlos einer der beiden Ewigkeitsvorstellungen anhängen.

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Der Rechenschaftsgebungs- und Rechtfertigungskreislauf

Ich bin mit der theoretischen Begründung des Eigenlaufs des Ichs und der auf ihm aufbauenden Aktions- und Revisionsmuster nicht zufrieden, da ich bisher lediglich danach gefragt habe, welcher Umfang an Phänomenen zu erwarten ist, nicht aber nach ihrem Ursprung.

Zunächst einmal, worum handelt es sich beim Wahrnehmen, Wollen und Tun?

Darum, uns von uns selbst Rechenschaft zu geben. In dem Sinne sind wir unser Wahrnehmen, Wollen und Tun, daß wir außer diesem nichts von uns wissen.

Und wenn wir bemerken, daß wir, sobald wir etwas wahrnehmen, auch etwas wollen, sobald wir etwas wollen, auch etwas tun, und sobald wir etwas tun, auch etwas wahrnehmen, blicken wir nicht von außen auf ein geschlossenes System, sondern geben einer Gewißheit Ausdruck, welche mit drei Fragen einhergeht, welche wir an uns stellen, nämlich
  • sobald wir etwas wahrnehmen, was wir getan haben,
  • sobald wir etwas wahrnehmen, was wir tun sollen, und
  • sobald wir etwas wollen, wie wir es tun sollen,
und durch welche wir uns rechtfertigen, nämlich durch die Frage,
  • was wir getan haben, unser Wahrnehmen,
  • was wir tun sollen, unser Wollen, und
  • wie wir es tun sollen, unser Tun,
und nichts anderes sind die Aktionsmuster als die Behandlung zweier dieser auf einander folgender Fragen, von welchen die erste den Ausgangspunkt validiert und die zweite den Folgepunkt hervorruft,
  • Empfangen: Was habe ich getan, was soll ich tun?
  • Verfolgen: Was soll ich tun, wie soll ich's tun?
  • Studieren: Wie soll ich's tun, was habe ich getan?
und die erste dieser Behandlungen ist die Genese einer Tat, die zweite ihre Synthese und die dritte ihre Analyse, und logischerweise folgt im Rechtfertigungskreislauf also
  • Studieren als Revision auf Empfangen,
  • Verfolgen auf Studieren und
  • Empfangen auf Verfolgen.
Das revidierende Verfolgen ist das Einsetzen der durch Studieren gewonnenen Absicht im Rahmen des Lenkens und das revidierende Empfangen die Verwertung des durch Verfolgen gewonnenen Ansatzes im Rahmen des Entdeckens, wobei die Verwertung aus drei Bereichen schöpft, nämlich
  • aus dem der Heimat, wo der Ansatz die entdeckte Lage ist,
  • aus dem der Lebensweise, wo der Ansatz in der verfolgten Methode, etwas zu tun, besteht, und
  • aus dem der Lebensauffassung, wo der Ansatz aus der der Methode zugrundeliegenden Begrifflichkeit besteht.
Allerdings, was das das Empfangen revidierende Studieren im Rahmen des Nutzbarmachens angeht, da habe ich bisher gemogelt, denn ich habe statt dem Studieren gleich wieder ein Lenken betrachtet und es Anpassen genannt. Das läßt sich durchaus tun, da der Rechtfertigungskreislauf im Gegensatz zum Besinnungskreislauf kein idealisierter Kreislauf ist, sondern ein tatsächlicher, und also stets das zum Anpassen nötige Einsetzen auf das revidierende Studieren folgt, aber streng genommen handelt es sich um ein anderes Objekt, und das revidierende Studieren muß korrekt als Kritisieren des durch das Empfangen im Rahmen des Nutzbarmachens gewonnenen Entwicklungsmusters, also des Studierens der Auswirkungen der einer Lage angemessenen Tat auf sie, bezeichnet werden, so daß sich das Anpassen also aus dem Einsetzen der durch das Kritisieren gewonnenen Absicht ergibt (Anflüge von Hegels Dialektik: These im Empfangen, Antithese im es revidierenden Kritisieren und Synthese im es revidierenden anpassenden Einsetzen).

Abschließend möchte ich angesichts der doch signifikanten begrifflichen Präzisierung noch einmal die Verschlagungen unter die Lupe nehmen, also das Hegen, Bewundern und Innovieren in Folge von Abstammung, Verbandelung und Ausgehen.

Im Falle des Ausgehens ist aber nichts dazu zu sagen, da die Dinge dort immer offen zu Tage lagen. Was die Bewunderung betrifft, so liegt
  • die Rechtschaffenheit im Bereich der Lebensauffassung,
  • das Gespür im Bereich der Lebensweise und
  • das Können im Bereich der Heimat,
und weitere Fragwürdigkeiten gibt es nicht. Was allerdings die Abstammung und Hege angeht, so besteht das erste Problem darin, daß der Hintergrund der Kritik und Anpassung vor dem gemeinsamen Empfangen liegt, und das zweite darin, daß gemeinsames Empfangen streng genommen überhaupt nicht möglich ist, da jeder seinen eigenen Willen hat. Was ich also getan habe, ist, den Zeitpunkt der Trennung vor das Nutzbarmachen zu verschieben, und damit ergibt sich auch weiterhin alles wie gehabt. Allerdings sollte auch die Alternative erwogen werden, nämlich den Zeitpunkt der Trennung zwischen Empfangen und Kritisieren anzusetzen, wobei dann angenommen werden muß, daß auch vor dem Empfangen Gemeinschaft bestand. Die der Lage angemessene Tat ist dann durch gemeinschaftlichen Beschluß zu bestimmen, muß aber in die Verantwortungsbereiche Einzelner fallen, welche sie in der Folge kritisieren und anpassen. Ein solches Szenario besteht, wenn ein Orden mit einer Mission auszieht und sich dabei spaltet und seine Fraktionen nach der Spaltung nicht mehr mit einander in Kontakt stehen. Es ist den bisher betrachteten Szenarien ähnlich und unterscheidet sich lediglich darin, daß es einen letzten gemeinsamen Beschluß gab, auf welchen sich die Hege beschränkt. Ich bin aber geneigt, dieses Szenario nicht als den Standard, sondern als einen untypischen Sonderfall zu betrachten, und die Verschiebung des Zeitpunkts der Trennung im Falle des Nutzbarmachens in Kauf zu nehmen: Das Entscheidende ist ja nur, daß eine persönliche Anpassung auf der Grundlage angestammter Erfahrungen stattfindet, anstatt Angebote anzunehmen, welche den Erfahrungen eines Beherbergenden entspringen und seiner Kritik unterliegen.

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25. April 2022

Abrufbare und sich entwickelnde Handlungsverknüpfungslehren

Die Lehren, auf welche wir uns beim Anpassen, Verwerten und Einsetzen stützen, haben sich entweder beim voraufgehenden Empfangen, Verfolgen oder Studieren (weiter-)entwickelt oder sie waren bereits zuvor fertig und abrufbar, wann wir also
  • nur bereits bekannte Muster (Erfahrungen) an einander anpassen,
  • nur bereits bekannte Ansätze (Haltungen) verwerten und
  • nur bereits bekannten Absichten (Vorhaben) gemäß einsetzen,
was naturgemäß als einschränkend empfunden wird, was ich auch schon vor langem bemerkte, denn
  • nur bei der Verkörperung entwickeln sich Erfahrung, Haltung und Vorhaben weiter, wohingegen
  • sich beim Spiel nur Erfahrung und Vorhaben weiterentwickeln und
  • bei der Routine nur die Vorhaben,
was umgekehrt auch heißt, daß die Einübung von
  • Abzielung als Routine erfolgen kann und
  • Würdigung als Spiel, aber
  • jene von Planung als Verkörperung erfolgen muß,
denn dadurch, daß stets immer nur dasselbe gewürdigt und geplant wird, entwickeln sich Würdigung und Planung nicht weiter (freilich, es ließe sich zu verschiedenen Routinen und Spielen greifen, aber es geht bei der eigenständigen Einübung ja gerade darum, eine nicht versiegende Form der Inspiration zu finden).

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Entwicklungsvorstellungen

Die Frage, welche Anschaungsform dem Begriff des Zwecks zugrundeliegt, führt auf die Entwicklungsvorstellungen, denn ein Zweck besteht stets darin, einen kritischen Faktor so einzustellen, daß er den nächsten Schritt einer Entwicklung auf ein Ziel hin erlaubt.

Je nachdem, ob wir verfolgen, einlösen oder auslösen, begegnen uns Entwicklungsvorstellungen in einer der folgenden drei Gestalten, nämlich als
  • ihrer Wertschätzung gemäß gewürdigte vertraute Entwicklungsmuster,
  • geliebten Ansätzen entsprechende Pläne und
  • Abzielungen, an welchen wir anteilnehmen, zugrundeliegende Entwicklungsabsichten,
und diese stehen mit den im vorigen Beitrag betrachteten Handlungsverknüpfungslehren im engsten Zusammenhang, insofern es sich bei
  • der Erfahrung um vertraute Entwicklungsmuster handelt,
  • der Haltung um Planungsansätze und
  • den Vorhaben* um entwicklungsabsichtenbasierte Abzielungen,
was gleichbedeutend damit ist, daß wir die Lehre aus
  • unserer Beschäftigung zum Zweck der Würdigung ziehen,
  • unserem Verhalten zum Zweck der Planung und
  • unseren Zielen zum Zweck weiterer Abzielung.
Und insofern
  • Würdigen selbst wieder Nutzbarmachen ist,
  • Planen Entdecken und
  • Abzielen Lenken
läßt sich auch allgemein die Lehre aus ihnen ziehen, und dies tun
  • der Generalist als Muster allgemein Würdigender,
  • der Hasardist als zu Plänen allgemein Ansetzender und
  • der Kapitän als Entwicklungen allgemein Absehender und auf sie Abzielender.
* bei Vorhaben und Abzielungen ist zwischen aktualen, uns motivierenden, und potentialen, lediglich intellektuell erwogenen, zu unterscheiden, demgemäß die Haltung darin bestehen mag, ein Vorhaben unter gewissen Umständen zu aktualisieren, was als planbeschreibender Ansatz selbstverständlich von der einfachsten Art ist, aber der Ansatz kann auch unspezifischer sein, etwa einem Gefühl Ausdruck zu verleihen.

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23. April 2022

Zur Bildung der Handlungsverknüpfungslehren (und der Verfolgung)

Die Beiträge ab Hierarchische Handlungsstrategien über Menschenführende Handlungsstrategien bis einschließlich diesem geben einen guten Eindruck meines Philosophierens und der Verfolgung im allgemeinen.

Am Anfang steht die Hinwendung der Aufmerksamkeit,

dann folgt das Erwachen

und schließlich die Reflexion,

und wahrlich, die Beschäftigung mit dem Gegenstand wird mit jedem Schritt, welcher ihn der Kommunizierbarkeit näher bringt, häßlicher.

Beginnen wir also damit, das aufgeschnappte Gerümpel zu ordnen. Zunächst möchte ich die Handlungsstrategien fortan (auch) als Handlungsverknüpfungen bezeichnen. Und dann möchte ich auf eine Beobachtung zurückkommen, welche ich im Beitrag Eigenlaufsnexus gemacht habe, nämlich daß
  • Beschäftigung darin besteht, im Rahmen des Nutzbarmachens das Empfangene zu studieren,
  • Verhalten darin, im Rahmen des Entdeckens das Verfolgte zu empfangen, und
  • Ziele zu haben darin, im Rahmen des Lenkens das Studierte zu verfolgen,
um dann danach zu fragen, ob es nicht etwas gibt, durch was unsere Beschäftigung, unser Verhalten und unsere Ziele abrufbar sind, wenn wir später wieder auf sie zurückkommen wollen, worin wir also die Lehre aus der jeweiligen Handlungsverknüpfung ziehen, und in der Tat gibt es drei Handlungsverknüpfungslehren. Namentlich ziehen wir durch unsere
  • Erfahrung die Lehre aus unserer Beschäftigung,
  • Haltung die Lehre aus unserem Verhalten und
  • Vorhaben die Lehre aus unseren Zielen.
Und hinsichtlich dieser Lehren lassen sich die bisher betrachteten Formen der Kooperation, nämlich
auf einsichtigere Weise gegenüberstellen.

An Stelle von Organisation spreche ich fortan von Kontrolle (glücklich also, daß ich Kontrolle in der alten Bedeutung bereits für Anregung aufgab), an Stelle von Überlassen von Delegation und an Stelle von Angeregtheit von Unpersönlichkeit, und diese besitzen natürliche Gegenteile, nämlich
  • die Kontrolle das der Freiheit,
  • die Delegation das der Koordination und
  • die Unpersönlichkeit das der Persönlichkeit,
und all diese Begriffe lassen sich auf die Handlungsverknüpfungslehren anweden, also es sich
  • von freien und kontrollierten Erfahrungen, Haltungen und Vorhaben sprechen,
  • von koordinierten und delegierten Erfahrungen, Haltungen und Vorhaben und
  • von persönlichen und unpersönlichen Erfahrungen, Haltungen und Vorhaben,
und diese Rede führt uns auf das bisher betrachtete zurück:
  • die freie Erfahrung wird in der freien Nutzbarmachung gemacht,
  • die kontrollierte Erfahrung besteht aus Traumata und als Gefügiger unter einem Abrichtenden erworben,
  • die freie Haltung durch freie Entdeckung entwickelt,
  • die kontrollierte Haltung beruht auf Aufzucht und als Protegé eines Investors gebildet,
  • freie Vorhaben bilden sich durch freie Lenkung heraus,
  • kontrollierte Vorhaben bestehen in Aufträgen und werden Gehorsamen von Direktionen gegeben,
  • Erfahrung wird koordiniert, indem Zusammenarbeitende der Erfahrung der jeweils andren vertrauen, etwa im Gemeindeleben,
  • Erfahrung wird delegiert, indem Mitarbeiter sie als Diener an einen Herren delegieren, etwa am Arbeitsplatz,
  • Haltung wird koordiniert, indem Verbündete die Haltung der jeweils andren anerkennen, etwa als Repräsentanten,
  • Haltung wird delegiert, indem Helfer sie gegenseitig als Kandidaten an ihre Prüfer delegieren, etwa bei der Überwachung der Einhaltung der Etikette,
  • Vorhaben werden koordiniert, indem sich Zusagen Machende mit den Vorhaben der jeweils andren einverstanden sind, etwa Gemeindeführungen mit dem gemeinsamen Vorhaben zu überleben, doch nicht auf Kosten der jeweils andern Gemeinden,
  • Vorhaben werden delegiert, indem Kontakte sie als Auftragnehmer an Auftraggeber delegieren, etwa in einem Netzwerk oder als Gemeindeführungen an den Willen der Gemeinde,
  • persönliche Erfahrungen sind Eigentum, entspringen der Abstammung und begründen die Hege,
  • unpersönliche Erfahrungen sind Versatzstücke, welche als vom Beherbergenden umworbener Gast mit dem angenommenen Angebot übernommen werden,
  • die persönliche Haltung stellt eine Form der Verehrung dar und entspringt Verbandelung und Bewunderung,
  • die unpersönliche Haltung stellt eine Form der Erwehrung dar, mit welcher sich der Duldende gegen die zumutenden Belohnungen des Siegers wendet,
  • die persönlichen Vorhaben sind Innovationen, welche dem Ausgehen von studierten Anomalien entspringen, und
  • die unpersönlichen Vorhaben sind Konventionen, welche für den Einwilligenden vom Verhandlungsführer ihn behelfend arrangiert wurden.
Ja, und damit darf sich Homer wieder anderen Dingen zuwenden.

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