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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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1. September 2025

Eliten- versus Völkerverständigung oder Was ist nur mit Deutschland los?

Prolog. Ich knabbere immernoch an dem letzten Geburtstag meiner Tante, welchem ich am Kindertisch zusammen mit dem Sohn der Schwester meiner Mutter und seinen beiden Schwestern, alle an die 60 Jahre alt, die Witwe des Bruders meiner Mutter ist so um die 100, ihre Söhne saßen nicht am Kindertisch, im Reitstall Klövensteen beiwohnte. war wohl 2022, denn der Gesprächsverlauf frappierte mich.

Mein Cousin hat studiert, wie ich, wenn auch Elektrotechnik und nicht, was ich studiert habe. Ich erwähnte ihm gegenüber vor längerem einmal, daß es mir ziemlich egal sei, wo ich lebe, so lange ich nur keinen Ärger mit den Leute hätte. Er meinte, das sei ungewöhnlich. Als sich Rußland 2014 die Krim einverleibte, meinte ich, wenn sie so auf der Historie bestehen, könnten sie doch Ostpreußen herausrücken. Er meinte, es wäre keine gute Idee, jetzt davon zu sprechen.

Letztere Bemerkung verstand ich natürlich, aber was genau er von seinen Mitmenschen erwartete, war mich nicht klar, wiewohl es aufgrund des Gesprächsverlaufs irgendetwas mit Geschäftsbeziehungen zu tun haben mußte.

Mein Vater, hingegen, war mir in dieser Beziehung nie ein Rätsel, er verstand sich zeitlebens als Mitglied der Deutschland AG, und sei es in bloß unterstützender Funktion.

Die Wahrheit ist, daß der realexistierende deutsche Nationalismus just diese Form hat: sich zum Behuf der deutschen Wirtschaft zu verbünden. Dies war nie ein Geheimnis. Was also war mit meinem Cousin los?

Er hatte in Australien was an Glasfasern erforscht, dann in Baden-Württemberg gearbeitet und hat sich schließlich in Hamburg selbständig gemacht. In Baden-Württemberg gefiel's ihm nicht, worauf ich ihn fragte, ob, und wenn ja, welchen Ärger er da gehabt hätte, aber er wies das von sich, worauf ich mich erklärte und er es ungewöhnlich fand. Nun, nicht jeder mag frei bekennen, was er sich von seiner Karriere erhofft, schließlich könnte man ihn damit aufziehen.

Aber dann, auf dem Geburtstag meiner Tante, kam das Gespräch wieder auf Rußland, und ich mußte mir bezüglich der Annexion der Krim 2014 lächerlichen propagandistischen Quatsch anhören. Ich meinte, ich wäre 2011 dagewesen und daß die Krim mit ehemaligen Sowjetgenerälen und -diplomaten bevölkert sei, welche als Lohn für ihre Dienste eine Datscha dort erhalten hätten, und daß, bei derem Selbstverständnis, es eher sie seien, welche die Wiederauferstehung der Sowjetunion planten, als daß sie erpresserischen russischen Machinationen zum Opfer gefallen seien, und lachte über die Wirklichkeitsferne der Propaganda, welche mir gedanklich auf einer Stufe mit albanischem Clickbait erschien.

Und dann wurde ich frappiert: Es war meinem Cousin offensichtlich egal, was ich mit eigenen Augen gesehen hatte. Und auch, wenn ich die persönliche Komponente entferne, bleibt es frappierend, denn ich bin ja nicht der einzige deutsche Tourist, welchen es vor 2014 auf die Krim verschlagen hat. Eine Million dürften es sicher gewesen sein. Das ist jeder 80. Deutsche. Man kann doch nicht strunzdumme Behauptungen in den Raum stellen, welche jeder 80. aus eigener Erfahrung als solche erkennt!

Was geht in einem Gehirn vor, welches dies anders sieht?

Kurz gesagt, mitgefangen, mitgehangen, aber wie ist es dazu gekommen?

Wahrscheinlich so, wie es die folgende Betrachtung nahelegt.

Hauptteil. Der Nationalismus des Volkes macht es, wenigstens in Europa, zu einem Bund, in welchem seine Rolle darin besteht, die nationalen Institutionen und die sie bekleidenden Eliten zu unterstützen, wie ich es bereits am Beispiel der Deutschland AG ausführte, und Völkerverständigung bedeutet in diesem Kontext, daß sich ihre Eliten im Namen dieses Bundes mit einander verständigen, und ansonsten schlicht, daß sich Bürger verschiedener Nationalitäten mit einander verständigen, wobei ich Nation synonym zu Staat verwende.

Eine Verständigung der Eliten im Namen der Nationalismen ist indessen nur unter Achtung der beteiligten nationalen Ideale möglich, und dies erschwert sie gegenüber einer heimlichen Verständigung der Eliten, welche als Elitenverständigung bezeichnet sei.

Gleich welche Form die Völkerverständigung annimmt, die Entscheidung für sie oder die Elitenverständigung beruht darauf, ob Volk oder Eliten für
  • vertrauenswürdiger und
  • mächtiger
gehalten werden, und dies hat sich in Europa mit dem Erstarken der Europäischen Union geändert, jedoch nicht, ohne den einstigen Nationalismus mit an Bord zu nehmen, und zwar dadurch, daß der eigene Verzicht auf nationale Ideale als Schachzug dargestellt wird, andere dazu zu bringen, auch auf sie zu verzichten, was im eigenen nationalen Interesse sei, da die eigene Position bei den geheimen Verhandlungen der Eliten besser sei als die der meisten anderen, also, um konkret zu werden, daß es es des Ausbleibens des polnischen Nationalismusses wegen wert sei auf den deutschen zu verzichten, da bei den Geheimverhandlungen der Eliten die Finanzkraft zählt. Und andererseits muß sich Polen aussuchen, ob es diese Bedingungen annimmt oder lieber alleine dasteht.

Freilich, nur dann geht diese Strategie auf, wenn die Eliten vertrauenswürdiger und mächtiger als die Völker sind. Deshalb sagte Henry Kissinger:
It may be dangerous to be America's enemy, but to be America's friend is fatal.
Die Vereinigten Staaten sind stets bestrebt, sich mit fremden Eliten geheim zu verständigen, etwa mit lateinamerikanischen Militärjuntas oder chinesischen Kommunisten, aber wenn das amerikanische Volk Wind von diesen, seinen nationalen Idealen zuwiderlaufenden Vereinbarungen kriegt, kündigt es sie auf., und Leute wie Pinochet wundern sich darüber, wie Leute wie Kissinger sie im Regen stehen lassen können.

Dies sollte Demokratien eigentlich nicht überraschen. Und doch wundern sie sich heute darüber, daß industrielle Selbständigkeit zu den nationalen Idealen Amerikas gehört.

Epilog. Wo mein Cousin mir falsch zu liegen scheint, ist genau dieses Elitenvertrauen:  Deutschland mag Polen gegenüber ja derzeitig hinter verschlossenen Türen am längeren Hebel sitzen, aber die Europäische Union, welche da heranwächst, hat eine derartige katholische Schlagseite, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis Protestanten keinerlei Souveränität mehr besitzen: Man siehe nur, wie Baden-Württemberg sie Anzahl seiner Hochschulen ausnutzt, um via der Doktorat und Professur nicht am selben Ort-Regel die deutsche Professorenlandschaft zu dominieren. Selbstverständlich ist dieser Elite nicht zu trauen. Heute ordnet sich Frankreich der deutschen Wirtschaft unter, morgen ist Polens hinreichend herangewachsen, um die guten historischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Eliten verständigen sich, indem sie sich bestechen, und natürlich schafft das keine bleibende Verbundenheit. Wer an die Vertrauenswürdigkeit des Volkes glaubt, dessen Pflicht ist es, nicht geheime Absprachen, sondern die öffentliche Verständigung zu suchen, und wer sich gegenüber den Vereinigten Staaten dabei die Finger verbrennt, ist aus Sicht des nationalen amerikanischen Ideals ein Verräter an ihm, welcher seine Strafe verdient. Wer an die Eliten glaubt, dessen Pflicht ist es, seinen Dienst an der Stelle zu verrichten, an welche sie ihn stellen, und nur wenn er dem Geist, aus welchem heraus sich eine Elite bildet, entspricht, wird sie ihn an sich heranführen. Dabei mögen Eliten ihnen Entsprechende an sich heranführen, aber über das Recht, über das Leben von ihnen Nichtentsprechenden zu bestimmen, haben sie nicht.

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28. August 2025

Die Dialektik der Schwärme

Zweckmäßige Schwärme, solche, welche der Umsetzung bestimmter Vorhaben dienen, sind Mannschaften und willensgemäße, solche, welche bestimmter Erfahrungen wegen zusammenkommen, Rotten.

Insofern die Verfassung eines Schwarms, die Haltungen, welche in seinen Rollen angenommen werden, einer übergeordneten Haltung genügt, ist er
  • einem übergeordneten Umgang genügend artig,
  • einer übergeordneten Vorhaltung genügend gebildet und
  • übergeordneten Bestrebungen / Prioritäten genügend gesinnt.
Eine Rotte, in welcher ihren Mitgliedern Rollen fest zugewiesen sind, ist ein Bund, und eine, in welcher sie sich aussuchen können, ein Volk.

Jeder Schwarm ist bestrebt, seine Verfassung zu verbessern, und darauf zielt das Sinnen des persönlichen geistigen Horizonts.

Die Verbesserung der Verfassung einer Mannschaft ist die Verbesserung der Arbeitsabläzfe.

Die Verbesserung der Verfassung eines Bundes besteht zum
  1. in der Modernisierung, der Einstellung seiner Haltung auf neue Vorhaben, und zum
  2. in der Auflockerung, dem Abbau überflüssig gewordener Festlegungen,
letzteres, da der Fortschritt der Vorhaben sie flexibler umsetzbar macht, und also gehen Bünde auch in Völker über.

Und die Verbesserung der Verfassung eines Volkes besteht zum
  1. in der Modischkeit verbesserter individueller Haltungen und zum
  2. in der Verständigung zwischen verschiedenen individuellen Haltungen,
letzteres, da sie die Grundlage spontaner (potentialer) Verbündung legt, welche die Reversion eines so gesinnten Volkes (und das sind alle) zu einem Bund im Ausnahmezustand ablöst.

Indes stehen diesen beiden Prozessen zwei andere entgegen, nämlich dem
  1. das Theater und dem
  2. der Nepotismus,
und wenn heute einerseits der Nepotismus gefördert wird (nach der alten Maxime Teile und herrsche!) und das Theater andererseits der Verfassung ihre Schlagkraft entzieht, so kann es nur außerhalb des Establishments zu spontaner Verbündung kommen, und alle, welche Teil des Establishments sind, werden der Möglichkeit, die Verfassung ihres Volkes zu verbessern beraubt und sehen sich folglich zunehmend Ausnahmezuständen gegenüber, in welchen ihnen ihre Rolle vorgeschrieben wird.

Das ist der Pfad des so genannten Globalismusses. Viel wird davon abhängen, Ausnahmezustände korrekt zu identifizieren, an der richtigen Stelle Druck auszuüben oder die Ruhe zu bewahren.

Und was meine politische Ordnung für das Zeitalter der Wunder betriff, die spontane Verbündung ihrer Gemeinden dürfte sie zwanglos aufrechterhalten.

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21. August 2025

Programmatische ad hoc Gehießenheitsgefäße der jüngsten Vergangenheit

Ich hatte das Versorgen, Erhalten und Unterordnen bereits vor längerem schon einmal am Wickel, allerdings ohne den begrifflichen Rahmen der reduzierten Ehrbarkeiten und programmatischen Gehießenheitsgefäße, und da ich nun über ihn verfüge, möchte ich die damaligen Beispiele noch einmal in ihm betrachten.

Die Frage lautet also, welche programmatischen Gehießenheitsgefäße den Krieg in der Ukraine führen, beziehungsweise auf die CO2-Senkung hinarbeiten oder für die öffentliche Gesundheit Verantwortung übernahmen und zu welchen reduzierten Ehrbarkeiten dies führte, beziehungsweise führt.

De facto handelt es sich bei dem Krieg in der Ukraine wohl um den Zusammenprall zweier technizistischer Staatsapparate, das heißt zweier programmatischer Traditionen, und wie jeder Krieg würde er wohl so lange weiter geführt werden, bis eine Seite erkennt, daß sie ihn verliert, nur daß er formal nicht zwischen diesen beiden Staatsapparaten geführt wird, sondern zwischen der Ukraine und einem dieser beiden Staatsapparate, das heißt Rußland.

Also ergibt sich das Problem, daß die Ukrainer, welche ihn konkret führen, und zwar formal im Namen der Ukraine, zu einer anderen Beurteilung des Kriegsglücks kommen können als der Staatsapparat, in dessen Namen sie ihn de facto führen, und den Krieg entsprechend beilegen wollen könnten. Um dies zu verhindern wurde in der Ukraine eine programmatische Art installiert, nämlich die Anerkennung einer Verfassung, welche den Abbruch von Verteidigungskriegen und den Regierungswechsel in Kriegszeiten verbietet. Übrigens hat Putin auch schon damit angefangen, das zu kopieren und davon zu reden, daß ihm die russische Verfassung ebenfalls verbiete, einmal aufgenommene Territorien abzutreten.

Und auch außerhalb der Ukraine wird der Krieg seitens des anderen Staatsapparats als einziger Weg dargestellt, die programmatische Haltung zu befriedigen: Hitler schlecht => München schlecht => Krieg gut. Dieser Schluß ist übrigens hochgradig lächerlich: Anschluß des Saarlands gut, Remilitarisierung des Rheinlands gut, Anschluß Österreichs gut => Anschluß des Sudetenlands gut ist meiner Meinung nach der weit sicherere Schluß, und wenn die Objekte seiner Prämisse nicht gut sind, warum heißt es dann nicht, Frankreich hätte das Saarland behalten sollen, beispielsweise? Oder, um es anders zu sagen, warum genau mußte Hitler beim vierten Schritt gestoppt werden? Er wurde dann ja beim fünften gestoppt und hat sich im Rückblick über München beklagt, meinend, daß er statt Böhmen und Mähren Polen ohne Krieg hätte haben können. Freilich, erst beim vierten Schritt holte er mehr als nur Deutsche ins Reich. Aber das geschah im Handstreich und die Möglichkeit, ihm dabei militärisch Widerstand zu leiten, bestand nicht.

Es ist also alles dummes Gerede: Hätte Hitler nur das Sudetenland genommen, wäre dem Selbstbestimmungsrecht der Völker Genüge getan worden, da er aber mehr nahm, wurde sein mangelndes Rechtsbewußtsein offenbar und er wurde beim nächsten Schritt gestoppt. Das ist völlig untadelig und geradezu gesetzmäßig: Wenn es Putin um die Weltherrschaft geht, wird er auch entweder siegen oder gestoppt werden und höchstwahrscheinlich letzteres.

Unabhängig davon ist es aber natürlich vernünftig, der Verschiebung von Grenzen durch Gewalt Widerstand zu leisten, und es ist eben unabhängig, völlig unabhängig vom Münchner Abkommen.

Dieser Widerstand braucht nicht nur vom angegriffenen Land auszugehen, jedoch steht es anderen Ländern natürlich frei, den Grad ihres Widerstands nach ihrem Geschmack zu justieren. Aber das hat mit dem gegenwärtigen Krieg wenig zu tun. Die Europäische Union und die NATO haben sich bereits vor dem Krieg auf eine programmatische Art verlegt, bei welcher die Sicherheitspolitik im toten Winkel liegt, also nicht berücksichtigt wird, um die strategischen Interessen ihres Staatsapparats, den Krieg in Kauf nehmend, als rechtschaffen zu bemänteln: Die Anziehungskraft des Westens war größer als jene Rußlands und dies konnte dadurch am besten ökonomisch und militärisch ausgenutzt werden, russische Sicherheitsbedenken als illegitime Anmaßungen darzustellen: Vive la loi, vive la jurisprudence!

Ich halte es für ein dreckige und verantwortungslose Vorgehensweise, nun, was geschehen ist, ist geschehen, und in der jetzigen Lage ist das einzige, was für meine Unterstützung der Ukraine entscheidend ist, ob diejenigen, welche für die Ukraine bluten, den Kampf weiterführen wollen. Daß dies nur die Ukrainer selbst sind, war von Anfang an Teil des Kalküls beider kollidierender Staatsapparate, und die politische Unerfahrenheit der Ukrainer ist ein wesentlicher Grund, warum sie sich in der gegenwärtigen Lage befinden. So weit es mich betrifft, haben Rechtsanwälte kein Recht, fremdes Blut zu vergießen.

Also, zusammengefaßt, beim Krieg in der Ukraine ist das programmatische Gefäß die Art und die reduzierte Ehrbarkeit der Friede, welcher nur Friede sein darf, wenn er mit der Verfassung harmoniert.

Bei der CO2-Senkung ist das programmatische Gefäß die Tradition der so genannten Umweltindustrie und die Ehrbarkeit, welche vorrangig reduziert wird, die Verbundenheit, welche der Umweltindustrie zu nutzen hat. Dies ist nicht bei allen so, manche sind fanatischer, aber die meisten nicht, wie der Vergleich mit dem nächsten Beispiel zeigt.

Denn bei der öffentlichen Gesundheit ist das programmatische Gefäß der Schwarm der um ihr Leben Ringenden und die vorrangig reduzierte Ehrbarkeit die Rechtschaffenheit, von welcher nur noch erwartet wird, daß sie an die Bedrohungslage angepaßt ist, und sonst nichts, insbesondere auch nicht, ob die Verfassung des Schwarms notwendig oder verhältnismäßig ist.

Die Programmatik verhindert also im ersten Beispiel den Frieden im üblichen Sinne, im zweiten Chancen außerhalb der Umweltindustrie wahrzunehmen und im dritten das Gleichgewicht bei der Abwägung verschiedener Güter zu halten, und es sind unsere Regierungen, welche beständig zu diesem Mittel greifen.

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20. August 2025

Intuitive und programmatische Gehießenheitsgefäße

Ich quäle mich nun schon seit einiger Zeit mit einer Frage, ohne sie frontal angegangen zu sein. Etliches wurde bereits gesagt, aber dem klareren Zugang halber bereite ich es noch einmal auf.

Unser Fortschritt ist entweder prospektiv, irgendwo hinzugehen und uns zu fragen, was uns nützt, oder programmatisch, abzuleiten, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, und diese zu erfüllen, indem wir wiederum deren Voraussetzungen ableiten, bis wir auf etwas stoßen, dessen Voraussetzungen erfüllt sind.

Je nachdem, bezüglich welcher Bildung wir fortzuschreiten gedenken, stehen sich also
  • Versetzung und Versorgung,
  • Einrichtung und Erhaltung, sowie
  • Eröffnung und Unterordnung
prospektiv und programmatisch gegenüber, wobei prospektiv wiederum enger gefaßt werden kann, so daß es von intuitiv abgegrenzt wird, wobei die Intuition durch die Gehießenheiten gegeben ist, bei welchen wir an den Wert der Ehrbarkeiten zur Ehrung der übrigen glauben, derart die
  • Versetzung dem Glauben an die Rechtschaffenheit zur Begegnung der Verbundenheit durch Klären und Verneinen  gegenübersteht,
  • Einrichtung jenem an den Frieden zur Befriedigung der Rechtschaffenheit durch Erwachsen und Mitgeben und
  • Eröffnung jenem an die Verbundenheit zur Umsetzung des Friedens durch Vorbereiten und Angehen,
und wenn wir nun fragen, auf welche Weise ein Gehießenheitsgefäß fortschreiten kann, so lautet die Antwort: Nur auf die programmatische oder die intuitive, da die Gemeinschaft bei der prospektiven nach jedem Schritt weiter in spezielle Interessen zerfällt, so daß es also zwei Klassen von Gehießenheitsgefäßen gibt, die programmatischen und die intuitiven, wobei ich letztere bereits als smyrnische, ephesische und pergamonische Gemeinden betrachtet hatte.

Intuitive Gemeinden unterliegen dabei einem natürlichen Prozeß der Programmatisierung, welcher dadurch zu Stande kommt, daß wir mit wachsender Erfahrung Heuristiken bilden, welche unsere Intuitionen als unbewußte Ableitungen von Voraussetzungen auffassen, derart der intuitive Fortschritt zunehmend als ein programmatischer erscheint. Wiederum hatte ich dies bereits am Beispiel der mathematischen Forschung, welche hauptsächlich darin besteht, die jüngsten Forschungsergebnisse mithilfe allgemeiner Theorien in Beziehung zu einander zu setzen, erläutert. Und wie man insbesondere an diesem Beispiel sieht, werden dabei die Ehrbarkeiten reduziert: Welche mathematischen Sätze durch den Beweis erreichbar werden, ob wir ihnen mehr oder weniger verbunden sind, wird nebensächlich, jeder durch ihn zugängliche Satz gilt das Gleiche.

Intuitive Gehießenheitsgefäße koexistieren ohne gegenseitige Beeinträchtigungen, programmatische aber nicht: Ginge es nach den Professoren, würde niemals eine praktisch relevante Frage untersucht, wenn sie nicht zufällig bei der verwendeten Heuristik aufträte. Und bei den anderen Gehießenheitsgefäßen ist es nicht besser, auch sie strecken ihre Tentakel aus, derart
  • Smyrna zur Mannschaft der programmatischen Tradition,
  • Ephesos zu den Analysten des programmatischen Schwarms und
  • Pergamos zum Fach der programmatischen Art
wird, wie im vorigen Beitrag im Beispiel der technizistischen Tradition und des umbuhlten Schwarms, wobei
  • umbuhlter Schwarm,
  • hinweisende Art und
  • probierende Tradition
nur sehr eingeschränkt als Gehießenheitsgefäße betrachtet werden können, da sie üblicherweise kurzlebig sind, eine probierende Tradition etwa einen Nachmittag andauern mag und selten länger, als es braucht, ein Baumhaus zu bauen (freilich, bei Hobbycomputerprogrammierern deutlich länger), Smyrna zur Planmäßigkeit gelobenden Mannschaft und Ephesos zu Interessenverbindungen anerkennenden, das heißt Koalitionsverhandlungen führenden, Analysten.

Es ist aber wichtig festzuhalten, daß das einzelne intuitive Gehießenheitsgefäß zwar bald eine Heuristik seiner Intuition entwickelt, eine gemeinsame Heuristik des Ineinandergreifens dreier intuitiver Gehießenheitsgefäße wie im generativen Zykel eines Zeitalters hingegen kaum jemals entwickelt wurde, wiewohl das I Ching einen brauchbaren Stereotyp darstellt, und daß der Wert intuitiver Gehießenheitsgefäße beim Gesellschaftsentwurf also nicht unterschätzt werden darf.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Mir ist bei der Definition der naiven Ehrung ein Fehler unterlaufen, da die geehrte Ehrbarkeit nicht die einzige ist, an welche wir bei ihr glauben, sondern zunächst an diejenige, welche sie vorbereitet und dann erst an sie selbst als die dritte vorbereitend, beim
  • Verneinen an die Rechtschaffenheit und beim Bestimmen an die Verbundenheit,
  • Mitgeben an den Frieden und beim Reiten an die Rechtschaffenheit und
  • Angehen an die Rechtschaffenheit und beim Gefaßtsein an den Frieden.
Ich habe die betroffenen Beiträge [1],[2],[3] entsprechend korrigiert, derart im Falle
  • Smyrnas die gemeinsame Erfahrung die Bestimmbarkeit ist und die auszeichnende Haltung die Klarheit,
  • Ephesos' die gemeinsame Haltung die reitende ist und die auszeichnenden Vorhaben die erwachsenen und
  • Pergamos' die gemeinsamen Vorhaben die gefaßten sind und die auszeichende Erfahrung die Vorbereitetheit,
wobei das Gemeinsame freilich ersehnt und nicht bereits gegeben ist. Indes beweist die hiesige Gedankenführung, daß dies in der Tat die richtigen Definitionen der Gehießenheitsgefäße sind, da es keine weiteren geben kann.

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19. August 2025

Gehießenheitsverwirrung am Beispiel der potentialen Verbündetheit

Sich je nach Sachlage verbünden zu können, aus freien Stücken, entspricht meiner Vorliebe und einer Gesellschaft, welche dies gelobend die dazu nötige bilaterale Verhandlung des Umgangs zweier Bürger mit einander achtet, so daß sich jeder mit seinem Umgang identifizieren und ihn aus seiner Sicht rechtfertigen kann, bin ich verbunden.

Nun läßt sich zwar nicht sagen, daß die potentiale Verbündung unnütz für die Umsetzung des Friedens wäre, aber sie spielt eine untergeordnete Rolle, welche sich auf Umsetzungsanomalien, also Katastrophen, beschränkt, und in sicher scheinenden Zeiten mag sie dabei schon einmal in Vergessenheit geraten und durch das Gelübde eines planmäßigen Ablaufs ersetzt werden.

Aber es gibt auch noch eine andere weit verbreitete Ersetzung ihrer, nämlich das Staatswesen als aktual zum Zwecke der Verfolgung präsentierter Gedanken verbündeten Schwarm zu betrachten und den Wahlkampf als das Buhlen um diese gelobte Verfolgung, was freilich sehr unreif ist: Als ob es natürlich wäre, ständig alles mitzumachen, was ein Leithammel vorschlägt, nur weil er die Wahlen gewonnen hat, oder überhaupt Wahlen zu diesem Zweck abzuhalten. (Es führt auch zu anmaßendem Verhalten: Das Erkämpfen und spätere Einklagen von allen möglichen Rechten, in Deutschland zuvörderst Tempo-30-Zonen, wie mir klar wurde, als ich mich fragte, welche Altersgruppe am stärksten von dieser Betrachtung geformt wurde.)

In beiden Fällen mag der die potentiale Verbündung gewährende bürgerliche Umgang mit einander also zerstört werden, und er wird es durch keine Verordnung, sondern durch Verbundenheits- und Vorliebeverwirrung infolge von Staatsdeutungen, und also handelt es sich bei dem Schwarm, in welchem wir eine gemeinsame Entwicklung geloben, um ein sehr zerbrechliches Gehießenheitsgefäß.

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17. August 2025

Aktuale und potentiale Verbündung

Aktual sind Menschen statisch oder dynamisch verbündet, indem sie sich Rollen zuweisen oder natürlicherweise Rollen einnehmen. Ob sie sich indes überhaupt verbünden, hängt von den Umständen ab, und deshalb ist ihre Bereitschaft, es zu tun, ein wesentlicher Bestandteil ihrer Verlegen- und politischen Freiheit.

Die Frage stellt sich nur, worauf die potentiale Verbündung beruht, und die Antwort lautet: Auf der gesellschaftlichen Anerkennung des bürgerlichen Anspruchs, den bürgerlichen Umgang mit einander zu autorisieren, das heißt darauf, daß es unter den Bürgern einer Gesellschaft als ausgemacht gilt, den Umgang mit einander auf der Basis der persönlichen Zustimmung zu und Identifikation mit ihm zu verhandeln, denn dann und nur dann, wenn der bürgerliche Umgang von den Bürgern in Eigenregie bestimmt wird, werden sie sich je nach Sachlage verbünden.

Wo der Bürger erzogen werden soll, wird ihm die Autorität, seinen Umgang nach seinen Vorstellungen zu gestalten, abgesprochen, und wo sich die Leute nicht mit ihrem Umgang mit einander identifizieren können, da sind die Verbünde erzwungen: Der Sinn der Pathologisierung bürgerlichen Verhaltens ist stets, den Bürger als Bundesgenossen des Bürgers und damit die Souveränität der Bürger auszuschalten.

Freilich, nicht nur lassen sich Bürger auf diese Weise ihre potentiale Verbündung nehmen, bisweilen benehmen sie sich ihrer selbst, indem aktuale Bündnisse die Verhandlung des Umgangs mit einander überschatten, was einerseits bei kulturellen Gegensätzen, welche die Bürger beider Lager im Umgang mit einander zu Parteigängern machen, auftritt, andererseits aber auch in Gesellschaften, welche willkürliche Gewalt, insbesondere in Form von Kampf- und Kritiksitzungen, akzeptieren, da es nötig ist, sich zum Schutz vor ihr zu verbünden und im Falle letzterer konkurrierende Rechtsauffassungen im Keim zu ersticken.

Ist eine Gesellschaft dann hinreichend in Lager gespalten, sei es durch kulturelle Eigenheiten oder willkürliche Gewalt, kann sich der Einzelne nicht mehr frei verbünden, sieht er sich also gezwungen Verbündeten gegenüber, welche ihn selber zur Verbündung zwingen.

Es ist, wo es staatstragend ist, ein perfides Kalkül der Selbstorganisation der Gesellschaft durch Anpassung an willkürliche Gewalt, welche potentiale Verbündungen beseitigt, siehe auch die Gesellschaftspsychologie der Marktwirtschaft und des real existiert habenden Sozialismusses oder den Film Pascali's Island.

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11. August 2025

Die Ehrbarkeitsreduktionen der planerischen Ehrung

Insofern
  • Verbundenheit die Umsetzung des Friedens zu ihr aufrufend begünstigt,
  • Rechtschaffenheit für die Begegnung der Verbundenheit bedeutsam ist und
  • Frieden die Befriedigung der Rechtschaffenheit sinnhaft erscheinend mit Eifer erfüllt,
stellen die Ehrbarkeiten sowohl Quellen unbestimmter Güter, als auch bestimmte Güter dar, und die naive Ehrung trägt dem Rechnung, indem sie sich einerseits sich um sie sorgend von ihnen zur Anpassung an sie bewegen läßt, und andererseits allgemein an sie glaubend sie zur Annäherung an ihr unvollständig bestimmtes Ziel heranzieht, bei der naiven Ehrung
  • der Verbundenheitan an die Rechtschaffenheit glaubend erwartet, durch entstörendes Klären dem begegnenden Verneinen näherzukommen, welches es ihr erlaubt zu bestimmen,
  • der Rechtschaffenheit an den Frieden glaubend, durch sicherstellendes Erwachsen dem befriedigenden Mitgeben, welches es ihr erlaubt zu reiten, und
  • des Friedens an die Verbundenheit glaubend erwartet, durch kennenlernendes Vorbereiten dem umsetzenden Angehen näherzukommen, welches es ihr erlaubt, gefaßt zu sein,
Bei der planerischen Ehrung fällt dieser zweite Ansatz weg und nur die Ehrbarkeit, welche unserer Selbstfestlegung zu Grund liegt, bleibt als bestimmtes Gut erhalten, wohingegen die übrigen beiden reduziert werden, nämlich beim
  • die Verbundenheit gelobenden Reiten
    • die Rechtschaffenheit zur angepaßten Haltung und
    • der Friede zu
      • unverfänglichen Vorhaben in bezug auf die Haltung und
      • unaufwendigen in bezug auf die Erfahrung
  • die Rechtschaffenheit anerkennenden Gefaßtsein
    • der Friede zu harmonischen Vorhaben und
    • die Verbundenheit zu einer
      • friedlichen Entwicklung in bezug auf die Vorhaben und
      • zugänglichen in bezug auf die Haltung,
  • sich dem Frieden verpflichtenden Bestimmen
    • die Verbundenheit zu einer strategisch nützlichen Entwicklung und
    • die Rechtschaffenheit zu
      • einer praktischen Haltung in bezug auf die Entwicklung und
      • verträglichen Vorhaben, welche die Haltung fordert.
Wenn wir die Welt also etwa als bestimmbar betrachten, wie wir es heutzutage tun, so sind wir nur dem Nützlichen verbunden und unser Rechtschaffenheitsbegriff beschränkt sich darauf, daß unsere Theorien praktisch sein mögen und unsere Vorhaben mit einander verträglich. Oder wenn wir, wie es heute manchenorts auch vorkommt, meinen, die Zeit reiten zu können, so beschränkt sich unser Rechtschaffenheitsbegriff auf das unseren Verhältnissen Angepaßte und unser Friede besteht darin, daß unsere Vorhaben unverfänglich und unaufwendig sein mögen, so à la You'll own nothing and be happy, was auch durchaus plausibel ist, wenn man für einen Stundenlohn von 250 Euro einen Monat lang arbeitet und den Rest des Jahres den TUI-Katalog vor Ort überprüft.

Unser politisches System ist dem Frieden auf planerische Weise verpflichtet und besitzt von Staats wegen den entsprechenden Verbunden- und Rechtschaffenheitsbegriff. Genauer gesagt stellt der Staat den Traditionsnexus dar, welcher sich mit den ihm zugestandenen Steuereinnahmen um den Frieden, das heißt das Gemeinwohl kümmert. Soweit es ihn betrifft, entspricht nur das Nützliche der Verbunden- und das Praktische und Verträgliche der Rechtschaffenheit, und da er ja nur machtgestützt operiert, also auf der materiellen Ebene, ist dies auch nur natürlich.

Hüter der Verbundenheit ist der Schwarm und der Rechtschaffenheit die Art, und theoretisch beauftragt die selbstentsprechende Art der Bürger eines Staates denselben damit, Gesetze zu erlassen, welche ihren Rechtschaffenheitsbegriff widerspiegeln, und nicht nur damit, ihnen gesetzeskonform einen bestimmten Steuersatz abzuknöpfen und ihn auf den Landesfrieden zu verwenden.

Jedoch erleidet der Rechtschaffenheitsbegriff der Bürger eines so verfaßten Staates dieselbe Reduktion wie er selbst, denn sie akzeptieren ihn ja. Daß gefälligst nicht ihr Geld den Landesfrieden finanzieren solle, da sie wenige seiner Leistungen in Anspruch genommen haben, ist das einzige systemische Gegengewicht, welches die Rechtschaffenheit dem Frieden zu bieten hat, und nur proportional zur Zahl der sich ungerecht behandelt Fühlenden.

Wahre Rechtschaffenheit zeichnet sich durch ihre Bedeutsamkeit für die Verbundenheit aus. Diese müßte zunächst studiert werden, also welche Haltungen Dynamiken erzeugen, welche die Verbundenheit erhalten, und welche sie zerstören. Von solchen Studien habe ich indes noch nicht einmal etwas gehört, wiewohl ich vermute, daß es vor 3000 Jahren welche gab. Und dann müßte die zuständige Art freiwillig und verbindlich die geeigneten Haltungen annehmen, was unser politisches System schlicht nicht zu leisten vermag.

Wenn eine Haltung als verbundenheitsauflösend erkannt wird, etwa kulturübergreifende Zentralstaaten zu bilden, und das ist ein grotesk offensichtliches Beispiel in dieser Hinsicht, muß sie selbst bei weitverbreiteter Erkenntnis der Sache auf Schritt und Tritt bekämpft werden, wenn sie als praktisch gilt, um etwas nützliches zu erreichen. Freilich, ich bin der Letzte, welcher nicht an eine Verständigung mit den Allermeisten glaubt, aber zu derselben gehört es, einander Selbstbestimmungsräume zu lassen, einschließlich naiver Rechtschaffenheitsehrung.

Wie es ist, verdammen wir uns zur Agenda der Machterringung, überzogen mit akzeptablen Lebensbedingungen, so lange es die Arbeitsabläufe zulassen. So wie es ist, sind wir nicht die Herren unseres Schicksals, sondern Motoren, welche eingesetzt wurden, um eine bestimmte Dynamik voranzutreiben.

Unsere Begriffe taugen dabei so wenig wie unsere Institutionen. Unsere Staaten überziehen die Agenda der Machterringung mit akzeptablen Lebensbedingungen, mehr Überzugsbemühung heißt links, weniger rechts, die Rechte verfehlt wie geschildert die Rechtschaffenheit und die Linke gaukelt den Frieden nur vor, indem letztlich die Sachlogik bestimmend bleibt, welche die menschlichen Friedensvorstellungen zerfrißt: Die Zufriedenheit, welche die Menschen mit ihren Lebensumständen empfinden, beruht stets darauf, daß sie eine systemische Zwangsläufigkeit bisher nicht eingeholt hat, und so mag es auch für alle Zeiten bleiben, abgesehen davon, daß wir das System mit Blick auf seine Zwangsläufigkeiten bewußt wählen können, anstatt seiner unbewußt in ihm zu funktionieren - unsere naive Ehrung kommt ohne Bewußtsein ihrer aus, aber unsere Natur ist auch Teil eines vollkommeneren Systems als es unsere Systeme sind.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Da die Ehrbarkeitsreduktionen mit den Anpassungskonsequenzen einseitiger Ehrung einhergehen, werden sie üblicherweise als Vernunftgebote akzeptiert und nicht als Freiheitseinschränkungen bekämpft. Indes setzt dies voraus, daß das fragliche Gehießenheitsgefäß seine verordnete Rolle bei der einseitigen Ehrung noch akzeptiert. In unserem Zeitalter arbeitet die Verwaltung auf den Frieden hin. Dennoch wurde die Verbundenheit lange Zeit nicht reduziert, weil sie als christliche Verbundenheit der Gemeinde geheiligt wurde. Dies ist mittlerweile einer strategischeren Auffassung gewichen, vorangetrieben durch die Reaktion des Adels auf die napoléonische Massenmobilisierung, und so hat sich mittlerweile das über Smyrna Gesagte erfüllt: Ich weiß deine Werke und deine Trübsal und deine Armut (du bist aber reich) und die Lästerung von denen, die da sagen, sie seien Juden, und sind's nicht, sondern sind des Satans Schule.

Indes ist das beglaubigte Ziel der Verwaltung weiterhin der Friede und die Gemeinde, der smyrnische Schwarm, welcher die Rolle der Unterstützung in unserem Zeitalter innehat, akzeptiert die scheinbar gerechtfertigte Reduktion der Verbundenheit weiterhin wenigstens partiell als politikbestimmend, was sich aber ändern wird, wenn die Verwaltung erkennt, daß sie ihre Vorhaben verantwortlich zurücksetzen muß, den Friedensüberzug aufgibt und die Gemeinde zu technischen Mannschaften degradiert.

Die Ehrbarkeitsreduktionen stellen also ein Paradebeispiel für dieVerschiebung des Overton-Fensters dar, an welchem sich einerseits die negativen Auswirkungen der Aufweichung von Standards, andererseits aber auch die Grenzen einer solchen Aufweichung studieren lassen.

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5. August 2025

Voranschreiten und Zurücksetzen der drei Zykeln als Bildungsanpassungen

Zunächst ein paar Definitionen, welche die Bewegung in der netzförmigen Zeit betreffen.

Eine Annahme anzunehmen heiße Formierung, Konsequenzen aus ihr zu ziehen Probieren und eine Annahme durch eine andere angesichts der Konsequenzen der ersteren zu ersetzen Reformierung.

Das Voranschreiten in den materiellen, funktionalen und ideellen Zykeln ist ein Probieren und sie zurückzusetzen eine Reformierung.

Genauer gesagt schreiten wir im
  • materiellen Zykel voran, indem wir unter der Annahme, daß unsere Vorhaben es wert seien, uns an sie anzupassen, sie umsetzend die an sie angepaßten Erfahrungen probieren,
  • funktionalen, indem wir unter der Annahme, daß unsere Erfahrung es wert sei, uns an sie anzupassen, ihr begegnend die an sie angepaßte Haltung probieren und
  • ideellen, indem wir unter der Annahme, daß unsere Haltung es wert sei, uns an sie anzupassen, sie befriedigend die an sie angepaßten Vorhaben probieren,
und setzen den
  • materiellen zurück, indem wir angesichts einer probierten Erfahrung unsere Vorhaben unsere Haltung befriedigend reformieren,
  • funktionalen, indem wir angesichts einer probierten Haltung unsere Erfahrung unsere Vorhaben umsetzend reformieren und
  • ideellen, indem wir angesichts eines probierten Vorhabens unsere Haltung unserer Erfahrung begegnend reformieren.
Damit durchschreiten also
  • Traditionen den materiellen Zykel,
  • Schwärme den funktionalen und
  • Arten den ideellen,
und zwar entweder frei oder von einem anderen Gefäß eingespannt abgesteckt, also indem
  • Traditionen Mannschaften organisieren, welche der Umsetzungserfahrung begegnen,
  • Schwärme Analysten erziehen, welche die Begegnungshaltung befriedigen, und
  • Arten Fächer gründen, welche die Befriedigungsvorhaben umsetzen.
Reformierungen in einem abgesteckten Zykel entspringen einem Freiheitsstreben, jene im freien
  • materiellen der strategischen Überholtheit der Vorhaben,
  • funktionalen der dynamischen Verödung der Erfahrung und
  • ideellen der harmonischen Verwaisung der Haltung.
Zur Befriedigung des Glaubens des Glaubenszykels eines Zeitalters gehört indes dreierlei, nämlich
  • die Markierung seines Glaubens in der dogmatischen Phase,
  • die Verfassung der Schwärme, in welche seine Art zerfällt, in der gemeinschaftlichen und
  • die Ausstattung der Traditionen, in welche seine Art zerfällt, in der persönlichen,
und alle diese Ordnungen müssen frei objektiviert werden,
  • Glaubensmarkierungen durch harmonische Vorhaben,
  • Schwarmverfassungen durch dynamisierende Haltungen und
  • Traditionsausstattungen durch strategische Erfahrungen.
Die letzten drei Reformationen der Geschichte des Abendlands ergeben sich nun wie folgt,
  1. die Ausstattung der Traditionen gemäß dem generativen Zykel des Zeitalters der Werke wird überholt und somit unverantwortlich,
  2. die Einspannung der vormalig freien Bürger in Mannschaften der zweckmäßig reformierten Tradition wird als unfreie Abhängigkeit empfunden und
  3. die Einspannung der vormals Gewissensfreien als Analysten der provisorisch reformierten Schwärme wird als unfreie Gesetzesverkennung empfunden.

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4. August 2025

Nochmals zu Fiatwährungen

Die Generation meiner Großeltern war ein großer Feind von Fiatwährungen und die Generation meiner Eltern ein großer Freund, und diese Freund-, beziehungsweise Feindschaft beruht auf den intendierten und den Nebenwirkungen von Fiatwährungen.

Die intendierte Wirkung unter Hjalmar Schacht war die Förderung der deutschen Industrie, und sein Erfolg war prägend für die Generation meiner Eltern, wohingegen sich die Nebenwirkungen daraus ergeben, daß der Erfolg wirtschaftlicher Unternehmungen wesentlich vom Umfang der zur Verfügung gestellten Mittel abhängt, was es Großinvestoren erlaubt, auf Kosten der kleineren zu leben, indem sie für ihre Beteiligung einen Vertrauensaufschlag fordern können, ohne sich zu binden, siehe The Million Pound Note, was insbesondere zu Wirtschaftskriegen zur Vermeidung potenter Konkurrenz, wie nach dem Ersten Weltkrieg infolge des Aufstiegs der Vereinigten Staaten, und zur Immobilienverteuerung führt, da diese weniger der Konkurrenz ausgesetzt, monopolophiler, wenn man so will, sind als andere Investitionen.

Es ist also kein explizit böser Wille, welcher zu den von Richard Werner benannten Schattenseiten einer Fiatwährung führt, sondern schlicht die Verfügbarkeit von Kredit. Und was die Form der industriellen Produktion betrifft, so wird sie insbesondere durch die Skalierungseffizienz bestimmt, welche große Märkte und niedrige Produktionskosten ausnutzt.

Aus diesen Kräften heraus ist die Deindustrialisierung des Westens erwachsen und seine Gleisnerei und Überwachungskultur. Kriege, indem sie Immobilien und Fabriken zerstören, einen die Investitionsprioritäten, und führen damit zu sicheren und allgemein akzeptierten Kreditvergaben. Wenn diese Einheit dann an ihr Ende kommt, verschieben sich die Investitionen in die Erhaltung und den Ausbau der eigenen Vormachtstellung, was wiederum zu Kriegen führt, daher Open the gates and let prosperity wash the pillars away, shut the gates and let audacity take their place.

Wir sind offensichtlich wieder einmal an der Abbiegung in den Krieg angelangt: Was immer unsere Großeltern (im Falle meiner Großväter Jahrgang 1906 und 1909) an fiskalischer Zurückhaltung gelernt haben mögen, haben unsere Eltern (Jahrgang 1941 und 1942) beiseite gewischt, und nun geht ihre Saat auf.

Indes stellt der Aufstieg Chinas eine sicherheitspolitische Anomalie dar, insofern die Wahrung dieser Interessen seiner Investoren ungewiß scheint. Zölle als staatliches Mittel der Berichtigung des eingeschlagenen Kurses sind das naheliegendste, wobei die sich abzeichnende Trennung der Märkte mit Blick auf die Skalierungseffizienz auch grundsätzlich zu begrüßen ist. Nur, eine Einheit der Investitionsprioritäten besteht heute nicht, und wenn eine Finanzaufsicht die Forderung erhöbe, Kredite bevorzugt an Fabriken zu vergeben, würden die gewählten Produkte trotzdem bevorzugt der Erhaltung und dem Ausbau der eigenen Vormachtstellung dienen, insbesondere indem sie die Welt unsicherer machten und ihr Sicherheit versprächen.

Es stimmt, daß die Zeugung der Investitionsgelegenheit durch den Krieg der Motor unseres Fortschritts ist, aber das dabei verfolgte Ziel, die Steigerung der Effizienz der aus Besitzstandswahrungsfesseln befreiten Wirtschaft, ist nicht voraussetzungslos unser Ziel, sondern eben nur so lange das Zeitalter der Werke anhält.

Wird die Menschheit Krieg darüber führen, ihre Zukunftsaussichten verlieren zu dürfen? Elon Musk sieht sich erklärtermaßen an der Spitze dieser Bewegung. Was ich in letzter Zeit gesehen habe, Israels Versuch, die Vereinigten Staaten  in einen Krieg gegen den Iran zu verwickeln, Trump's Übernahme der Epstein-Affäre, die Ersetzung des Hilfswerks der Vereinten Nationen, zielt alles in eine Richtung, nämlich auf die Frustration der amerikanischen Wähler, und wer weiß, was da in den nächsten Tagen noch kommt. Gäben sie auf, so gelangte die Democratic Party wohl wieder an die Macht, das heißt die etablierte politische Elite, wohingegen Trump's Kalkül darin besteht, die wirtschaftliche Lage der amerikanischen Arbeiter hinreichend schnell zu verbessern.

Übrigens ist es ein böser Hohn, daß, wie Claudius und Nero antraten, das Römische Reich gegen den zersetzenden Einfluß des Christentums zu verteidigen, Trump heute antritt, um die Vereinigten Staaten vor der von Epiphanios von Salamis im Panarion geschilderten Gnosis zu retten, welcher die etablierte politische Elite scheinbar zum Durchbruch verhelfen will: Künstlicher, an den Haaren herbeigezogener, könnte eine kulturelle Konfrontation nicht sein, und ich neige dazu, Trump zuzustimmen, wenn er die Advokaten dieser Neuerungen wahnsinnig (lunatic) nennt, wobei aber auch dies einen Vorläufer hat: Als Theoderich der Große die Gewalt über Italien errang, verteidigte ihn die katholische Kirche sinngemäß damit, daß die physische Kraft und Schönheit der Goten ihren Mangel an Gesetzesachtung wettmache, wobei jene, welche die Gesetze nicht achten, natürlich schon zu Caesars Zeiten die Feinde Roms waren, aber zu Theoderichs gesellte die katholische Kirche dem noch den Rassenhaß auf die nordischen Übermenschen bei, und Hitler errang damit die moralische Überlegenheit des Katholizismus über ganz Europa, sowie noch eine Reihe anderer Preise. 1919 ging es Deutschland, Rußland und England an den Kragen, heute sind, mit etwas Verspätung - 1763, 1776, 1789, 1815, 1919, 2023 - die Vereinigten Staaten d'ran, welche auch der Auslöser des Ganzen waren. Indes, in diesen Sumpf hinabzusteigen täte der Menschheit auch nicht besser als der Krieg um der Maschinenherrschaft Willen, und wiederum scheint es mir unplausibel, daß sie ihr Heil darin suchen wird: In beiden Fällen konzentrieren sich die Befürworter auf relativ wenige Nutznießer.

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25. Juli 2025

Zur Bedeutung der evokativen Eindrücke für das selbständige Denken

Die evokativen Eindrücke, kurz Evokanten, sind jene, welche Besinnungen evozieren, namentlich
  • Impulse Verfolgungen,
  • Begriffe Einlösungen und
  • Spannungen Auslösungen.
Die Bildungen bestehen kraft Evokanten,
  • Vorhaben kraft den Impulsen, sie umzusetzen,
  • Erfahrungen kraft der Begriffe, welche die Veränderung der Verhältnisse, welche sie auszeichnen, erfassen, und
  • Haltungen kraft der Spannung, sie anzunehmen,
und zugleich filtern sie Evokanten, wobei einzig
  • jene Begriffe, welche deren Voraussetzungen betreffen, den Filter der Vorhaben passieren,
  • jene Spannungen, welche sich auf deren charakteristische Verhältnisse beziehen, jenen der Erfahrungen, und
  • einzig die von ihnen vorgeschriebenen Impulse jenen der Haltungen.
Die Abhängigkeit des Denkens nimmt drei Formen an,
  • Voraussetzungsabhhägigkeit: impulsiv probierende Verfolgung, welche der Belohnung bedarf, um ihre Voraussetzungen sicherzustellen,
  • Dynamikabhängigkeit: begrifflich beleuchtende Einlösung, welche der Behelfung bedarf, um ihre Kenntnisse kennenzulernen, und
  • Harmonieabhängigkeit: angespannt übernehmende Auslösung, welche der Angebote bedarf, um ihre Verwickeltheit zu entstören,
und die Befreiung aus ihr erfolgt durch
  • die Ausfilterung verwickelnder Impulse durch Haltungsannahme einer- und die Evokation harmonischer durch sie andererseits,
  • die Lenkung der Begriffe auf für Vorhaben strategisch relevante und
  • die Informierung der Haltungsannahme durch dynamisch erhellende Erfahrungen.
Zum Beispiel predigt die westliche Welt ihren Bürgern von klein auf, ihr Glück in der Verfolgung ihrer Impulse zu suchen, wozu sie sich als Auftragnehmer belohnen lassen müssen, um sich hinreichend ausstatten zu können, und für solche ist die Einsicht, daß sich die eigene Verlegenheit durch die eigene Haltung ändern läßt, quasi eine monastische Befreiung.

Ein Beispiel für die Behelfung zur begrifflichen Beleuchtung stellen die Vortragsreihen der Max Planck Gesellschaft dar, und die Befreiung aus diesem Karussell basiert auf der Einsicht, daß auch die eigenen Vorhaben Grips benötigen.

Dafür, Leute in Rollen zu zwingen, gibt es viele Beispiele, und die Befreiung aus ihnen erfolgt durch die Erkenntnis, daß der Zwang nicht willkürlich ist, sondern daß die Menschen, wie die Welt, Gesetzen gehorchen, deren Kenntnis es einem erlaubt, seinen eigenen Weg zu gehen.

Letzteres wird mit zunehmender Macht der Herrschenden freilich schwieriger, aber hoffnungslos ist es nicht, da sich diese Konzentration der Macht schließlich selbst unterhöhlt. Analog wird ersteres schwieriger, wenn die sozialen Verhältnisse starr sind, und mittleres, wenn die Gesellschaft zerstritten ist, was beides ebenfalls selbstunterhöhlend wirkt, wobei wiederum
  • Decken die Anmaßung der Ordnung,
  • Verständigen jene des Wissens und
  • Zusammenhalten jene der Macht
überwinden hilft.

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20. Juli 2025

Bildsamkeit oder De Civitate Dei

Indem wir
  • eine Entwicklung geloben, sind wir für sie empfänglich,
  • eine Haltung anerkennen, zu ihr bereit, und
  • uns zu einem Vorhaben verpflichten, an ihm interessiert,
und damit zugleich auch
  • für prospektive Haltungen zu ihrer Begegnung,
  • zu prospektiven Vorhaben zu ihrer Befriedigung und
  • an prospektiven Entwicklungen zu seiner Umsetzung,
und darauf basiert es, daß sich Menschen führen lassen, indem es
  • für Belohnungen Empfängliche gibt, welche Konflikte zu vermeiden,
  • für Behelfungen Bereite, welche (strategische) Voraussetzungen, und
  • Interessenten für Angebote, welche Bekanntschaften suchen,
wobei letzteres jeweils die drei Güter sind,
  • Konfliktvermeidungen Können, welches sich befriedigend einsetzen läßt,
  • Voraussetzungen Zugänge, welche sich umsetzend aufgreifen lassen, und
  • Bekanntschaften Wissen, welches sich begegnend freilegen läßt.
Indes dient die Führung dabei nur der Prospektion bei der iterativen (im Gegensatz zur rekursiven) totalen Anpassung, also bei
  • dem Gelübde sich zunächst einzustellen und dann zu entdecken,
  • der Anerkennung zunächst nutzbarzumachen und sich dann einzustellen, und
  • der Verpflichtung, zunächst zu entdecken und dann nutzbarzumachen,
und abgesehen davon, daß dem Führenden nicht unbedingt an ihr gelegen ist, führt die iterative Anpassung grundsätzlich zu
  • verbietenden Konflikten,
  • bindenden Voraussetzungen und
  • einseitigen Bekanntschaften,
so daß es einen natürlichen Trieb gibt, sich von diesen iterativen Zugetragenheiten die eigene Bildung verjüngend zu lösen, was zu den Formen der Solidarität zwischen Gleichgeführten führt.

Ich muß diesbezüglich indes einiges korrigieren, da ich bei dem zuletzt verlinkten Beitrag weitgehend ins Blaue schoß. Solidarität angesichts
  • Belohnung besteht in die Belohnung verweigerndem Zusammenhalten, welche Haltung eine Art begründet,
  • Behelfung in der Deckung anderweitiger Vorhaben, zu welchem Vorhaben sich zu verpflichten eine Tradition begründen, und
  • Angeboten in der Verständigung über die angebotenen Bekanntschaften, welche Erfahrung zu geloben einen Schwarm begründet.
Die zweite Dimension der Tafel der Solidartäten ist durch die geführte Anpassung gegeben,

Zusammen-
halten
Deckung Verständigung
begegnen Duldende:
Unverbind-
lichkeit
Diener:
Bruderschaft
 Gehorsame:
Subversicn
befriedigen Gefügige:
Omertà
Rekruten:
Einheits-
meinung
Kandidaten:
Übungsring
umsetzen Auftragnehmer:
Gewerkschaft
Protegés:
Stromlinien-
förmigkeit
Gäste:
Kritikerring
welche nach der solidarischen Verjüngung einstmals
  • Duldende, Diener und Gehorsame als Arten über Bekanntschaften verfügen läßt,
    • Duldende über das Wissen der neu Empfänglichen zur Kontrolle der Vorhaben des Siegers,
    • Diener über jenes der neu Bereiten zur Kontrolle der Vorhaben des Herren und
    • Gehorsame über jenes der neu Interessierten zur Kontrolle der Vorhaben der Direktion, etwa beim Übergang vom Sozialismus zum Kommunismus,
  • Gefügige, Rekruten und Kandidaten als Traditionen über Konfliktvermeidungen,
    • Gefügige über das Können der neu Empfänglichen zur Kontrolle der Erfahrung des Abrichtenden, etwa bei den Janitscharen,
    • Rekruten über jenes der neu Bereiten zur Kontrolle der Erfahrung des Inspektors und
    • Kandidaten über jenes der neu Interessierten zur Kontrolle der Erfahrung des Prüfers, und
  • Auftragnehmer, Protegés und Gäste als Schwärme über Voraussetzungen,
    • Auftragnehmer über den Zugang zu neu Empfänglichen, etwa für das Dreifache des vorigen Preises, zur Kontrolle der Rolle des Auftraggebers,
    • Protegés über jenen zu neu Bereiten zur Kontrolle der Rolle des Investors und
    • Gäste über jenen zu neu Interessierten zur Kontrolle der Rolle des Beherbergenden, etwa bei Kundenrezensionen im Netz.
Nach Adam Smith sind solche solidarischen Kontrollen Gleichgeführter über ihre iterativen Zugetragenheiten stets Verschwörungen gegen die Allgemeinheit, und das stimmt natürlich auch, womit indes nicht gesagt ist, daß sie schlecht wären.
  • Vorhaben werden durch Belohnungen kontrolliert, indem sie zu befriedigende Haltungen durch Konflikte bedingen,
  • Erfahrungen durch Behelfungen, indem sie umzusetzende Vorhaben durch Voraussetzungen bedingen, und
  • Haltungen durch Angebote, indem sie zu begegnende Erfahrungen durch Bekanntschaften bedingen,
und dabei sind die Haltungen verbietend, die Vorhaben bindend und die Erfahrungen einseitig. Aber
  • eine Art kontrolliert fremde Vorhaben auch durch Belohnungen,
  • eine Tradition fremde Erfahrungen durch Behelfungen und
  • ein Schwarm fremde Haltungen durch (entweder-oder) Angebote,
und indem sie es tun, mögen sie Kontrollgefäße heißen, wobei
  • eine Art insbesondere die Vorhaben eines Schwarms kontrolliert, indem sie ihre Haltung vor seine schiebt, um zu verhindern, daß die Verantwortung für allseitige Erfahrungen jene für eine harmonische Haltung verdrängt, in welchem Fall eine dies zulassende Art aus Analysten des verantwortlichen Schwarms bestünde,
  • eine Tradition insbesondere die Erfahrungen einer Art, indem sie ihre Vorhaben vor jener schiebt, um zu verhindern, daß die Verantwortung für eine harmonische Haltung jene für auswechselbare Vorhaben verdrängt, in welchem Fall eine dies zulassende Tradition zum Fach der verantwortlichen Haltung würde, und
  • ein Schwarm insbesondere die Haltung einer Tradition, indem er seine Erfahrungen vor ihre schiebt, um zu verhindern, daß die Verantwortung für auswechselbare Vorhaben jene für allseitige Erfahrungen verdrängt, in welchem Fall ein dies zulassender Schwarm zur Mannschaft der verantwortlichen Tradition würde, wobei Allseitigkeit nicht bedeutet, alles erfahren zu sollen, sondern lediglich dasjenige, von welchem man sich begründeterweise eine bessere Haltung verspricht.
Von jedem Kontrollgefäß haben wir also vier Exemplare betrachtet, jeweils drei führungswiderstehende und ein verantwortungsbehauptendes, drei gutkontrollierende und ein gefäßkontrollierendes, und in jedem Fall kann sich so ein Gefäß zu einer Plage auswachsen.

Indes führt mangelnde Kontrolle zu verbietenden Konflikten, bindenden Voraussetzungen und einseitigen Bekanntschaften, und heute vorrangig zu ersteren, wiewohl das öffentliche Augenmerk eher letzteren beiden gilt und hauptsächlich immernoch letzteren, als ob wir uns durch die ständige Hervorkehrung verschiedener Seiten verständigten und nicht einzig und alleine die dominante bewürben.

Anstatt das gesamte System indes bestmöglich gegen Verantwortlichkeit abzuschotten, genügte es meines Erachtens, die Kontrollbemühungen dadurch zu beschränken, daß Belohnungen, Behelfungen und Angebote stets alternative beigesellt sind, und daß weder Wissen, Zugänge, noch Können je in einer Hand liegen.

Ephesos, Pergamon und Smyrna verdrängen einander nicht und müssen sich nicht kontrollieren, und aus ihnen heraus können und müssen Kontrollarten, -traditionen und -schwärme links liegen gelassen werden.

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8. Juli 2025

Auflösungen der Maßgeblichkeit

Und wiederum muß ich die Begrifflichkeit sinnfälliger gestalten:
  • Smyrnas
    • Einatz ist die Rechtschaffenheit,
    • Maß die Verbundenheit und
    • Belohnung der Friede,
  • Ephesos'
    • Einsatz der Friede,
    • Maß die Rechtschaffenheit und
    • Belohnung die Verbundenheit,
  • Pergamons
    • Einsatz die Verbundenheit,
    • Maß der Friede und
    • Belohnung die Rechtschaffenheit,
und wenn eine Ehrbarkeit in einem dieser Zusammenhänge Maß ist, so heiße sie maßgeblich.

Das Gebet um
  • die Gnade (Erfahrungsweise) bittet um die Maßgeblichkeit der Verbundenheit,
  • das Amt (die Wirkweise) um jene der Rechtschaffenheit und
  • die Bahn (Entfaltungsweise) um jene des Friedens,
da die Erstreckung des Einsatzes auf das ihm Angepaßte zur adäquaten Anpassung an das Maß in dessen Maßgeblichkeit besteht.

Hinter dieser Aussage steht die Einsicht, daß der natürliche Zusammenhang zwischen Einsatz, Maß und Belohnung, um welchen die ideellen Gebete bitten, auf zwei Weisen zerrissen werden kann:
  1. durch die instrumentelle Ersetzung des Maßes zur instrumentalen Vorbereitung der Anpassung an die Belohnung, also der maßgeblichen Ehrbarkeit durch einen experimentellen Ansatz, und
  2. die zähmende Entkopplung des Einsatzes durch die Verschiebung des Maßes auf die Belohnung, also daß statt ersterem letztere scheinbar maßgeblich wird, nur daß die dabei versprochene Belohnung, welche der vormalige Einsatz war, auf einer Täuschung beruht.
Erstere läßt sich an den Normannen seit ihrer Belehung durch Charles le Simple bis heute studieren, letztere bedarf der genaueren Erläuterung.

Die Ehrbarkeit der Gemeinde eines Zeitalters ist für es allgemein maßgeblich,
  • die Verbundenheit der Unterstützung für jenes der Werke,
    • die Lehre hat sie im Auge und
    • die Kultur(gestaltung) setzt sie voraus,
  • die Rechtschaffenheit der Anerkennung für jenes der Wacht,
    • die Aufgabe hat sie im Auge und
    • die Partnerschaft(sgestaltung) setzt sie voraus und
  • der Frieden der Gewährung für jenes der Wunder
    • die Teilhabe hat ihn im Auge und
    • die Bildung(sgestaltung) setzt ihn voraus,
aber zugleich bildet jede Phase der generativen Zyklen ihre eigene Gemeinde ihrer Selbstfestlegung nach, also
  • Unterstützung, Partnerschaft und Teilhabe ihrem Gelübde nach Smyrna,
  • Lehre, Anerkennung und Bildung ihrer Anerkennung nach Ephesos und
  • Kultur, Aufgabe und Gewährung ihrer Verpflichtung nach Pergamon,
deren Maßgeblichkeiten, sofern es sich nicht um die Basisgemeinden handelt, von jenen jener entkoppelt sind. Da aber nur das allgemein Maßgebliche das Zeitalter bestimmt, ist ihm auch nur seine Belohnung versprochen.

Insbesondere gehört in unserem Zeitalter das Militär zur Kultur, und die Gemeinde der Kultur ist Pergamon, ihr Maßgebliches also der Frieden und die Verbundenheit ihr Einsatz. Um die Rechtschaffenheit sorgt sie sich nicht, sondern betrachtet sie als ihr versprochen, und dies benutzt der Satan, um ein Ärgernis auf[zu]richten vor den Kindern Israel, zu essen Götzenopfer und Hurerei zu treiben, mit anderen Worten sie dazu zu bringen, auf falsche Gewissensappelle hereinzufallen (Götzenopfer zu essen) und sich seiner Ordnung zu verkaufen (Hurerei zu treiben).

Ich habe bereits vor 13 Jahren gesagt, daß die deutsche Kultur darauf beruht: Weil die Deutschen gutherzig sind, wird an ihr Gewissen appelliert, um dann allerdings einer Ordnung zu dienen, welche an die Schlechtigkeit der Welt angepaßt ist, idealtypisch an der Doppelgesichtigkeit der Schutzstaffel zu studieren, beziehungsweise gleich an der sardonischen nationalsozialistischen Führungsschicht.

Freilich werden nicht nur die Deutschen so gezähmt, sondern auch Wiedergänger von dem hier
in Amerika, indem sie von der Rechtschaffenheit entkoppelt in einer entkoppelten Gemeinde einer entkoppelten Maßgeblichkeit folgen.

Es ist wie gesagt auch nicht zufällig so, sondern weil die Verwaltung am Ende des Zeitalters ihren Maßstab der ganzen Gesellschaft überstülpt, nur daß ihr, da er dem generativen Zykel des folgenden entspricht, dabei die erhoffte Belohnung versagt bleibt.

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29. Juni 2025

Trost in verbiesterter Zeit

Wer nichts Gutes tut, ist ein Tunichtgut.
Den Inkompetenten erscheint das heute zu hart
und den Kompetenten zu weich.
Doch wer sich nicht daran messen läßt,
ist ein Hochstapler und nicht König.

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24. Juni 2025

Gott, Engel, Geister, körperlose Seelen und Auferweckung im biblischen Rahmen

Daß der Name, an welchem die Kinder Israels Gott erkennen, Ich werde sein, weil ich bin. ist, bedeutet, daß sie nur von Gott glauben, daß seine Existenz nicht die Folge von etwas anderem ist, und suggeriert dabei, daß Gottes Wille geschieht. Wenn wir annehmen, daß Gott gut ist, läßt sich letzteres auch so ausdrücken, daß sich das Gute bewährt, und wenn wir glauben, daß Gott gut ist und Sein Wille geschieht, muß das, was wir erwarten, zum Guten führen, das heißt unsere Erwartung gewährt uns in dem Fall einen Einblick in Gottes Willen.

Engel enthüllen Gottes Willen. Im folgenden sei bezüglich Gott Orthodoxie vorausgesetzt, also zu glauben, daß er allmächtig, allwissend und allgut ist, von niemandem sonst geschaffen, alles sonst schöpfend. Engel enthüllen den Orthodoxen dann einen Teil von dem, worauf sich ihre Erwartung bezieht, also in meiner Terminologie einen Teil der transzendenten Einheit des Seins, welche in der orthodoxen Auffassung mit jener des Heils oder Gottes übereinstimmt, da letzterer allmächtig und allgut ist. Man könnte sich auf den Standpunkt stellen, daß jede Erwartung von Engeln hervorgebracht wird, denn sobald sie uns etwas vom Sein enthüllen, erwarten wir es, doch meine persönliche Erfahrung bewegt mich dazu, dies zu verneinen, da sich die Erwartung ergründen läßt und sich diese Ergründung merklich von plötzlichen Eingebungen unterscheidet.

Was Engel dazu bewegt, uns etwas zu enthüllen, können wir autoritativ nur von unserer Seite her beantworten, und aufgrund meiner Geländekenntnis wage ich es, unsere Selbstfestlegung zu antworten, also was wir geloben, was wir anerkennen und zu was wir uns verpflichten. Seine Selbstfestlegungen aber bestimmen den Geist eines Menschen, und ein Teil dieses Geistes sind die Enthüllungen des göttlichen Wollens, welche die Engel diesem Geist zubilligen, wobei uns bisweilen auch auf anderem Wege und unabhängig von unseren Selbstfestlegungen etwas enthüllt wird, etwa im Rahmen der funktionalen transzendenten Akte.

Christus verspricht seinen Jüngern den heiligen Geist und sich jenseitig für sie zu verwenden. Ich habe mir vor viereinhalb Jahren einmal Gedanken darüber gemacht, wie eine solche Verwendung aussehen könnte. Danach ist es freilich nicht nötig, zuvor zu sterben, was der zeitlosen Natur des Jenseits auch widerspricht, jedoch ist es durchaus plausibel, daß Jesu Jünger nicht auf die Engel hören würden, welche den heiligen Geist erst zu dem machen, was er ist, so lange der Meister selbst als überlegene Autorität noch körperlich anwesend war.

Seinen Jüngern auf diese Weise Engel zu erschließen, kündigt Christus indirekt bereits in Johannes 1:50-51 an. Und viel macht er in Lukas 20:37 aus Gottes Worten in 2. Mose 3:6, daß er immernoch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist. Und in der Offenbarung 20:4 wird körperlosen Seelen das Gericht gegeben, auf daß sie mit Christus zusammen 1000 Jahre lang herrschen. Die Übersetzungen lassen es üblicherweise so erscheinen, daß über sie Gericht gehalten wird, doch ψυχὰς ist der einzige Plural, auf welchen sich ἐκάθισαν beziehen kann. Und in Lukas 20:36 sagt Christus, daß die Auferweckten Engeln gleich seien, ob nun jene der ersten Auferweckung nach Offenbarung 20:5 oder der anderen. Sind sie Engeln gleich, so enthüllen sie Gottes Willen. Und Christus schließt sich selbst mit ein, nicht nur, weil sie mit ihm zusammen Gericht halten, sondern vornehmlich weil er selbst Gebote erlassen und Betrachtungen angestellt hat, für deren Aufnahme er Einblicke in Gottes Willen verspricht. Engel, das dürfen wir nicht vergessen, leiden wie die Quantenmechanik und Kants Ding an sich daran, daß wir nur unsere Eindrücke kennen, ihnen gleich zu sein kann sich nur auf dieselben beziehen, also selbst an der Erwartungsvermittlung teilzunehmen.

Übrigens spricht Lukas 20:35 dafür, daß sich Christus auf die erste Auferweckung bezieht, denn Offenbarung 20:6 suggeriert Enthaltsamkeit und im übertragenen Sinne freien Regierungen die Regierten, welche sich freien lassen, dementsprechend die katholische Kirche ja auch stets das Volk mit Frauen gleichsetzt, in welchem Sinne sie es verstanden haben will, wenn sich ihre Priester Maria widmen, und gerade das wird im Zeitalter der Wunder aufhören müssen, um die über die Köpfe der Menschheit hinausgewachsene technologische Macht von den Verlockungen und Befürchtungen von Regierungen zu lösen, damit sie nicht zu Machterringungs- oder -erhaltungszwecken eingesetzt wird, wie ich im vorigen Beitrag hinsichtlich der Unterminierung der allgemeinen Überwachung unserer Gelegenheiten feststellte.

Auferweckt werden die engelngleich fortlebenden körperlosen Seelen also, indem  ihr Geist auferweckt wird, also ihre Selbstfestlegungen, welche ihre Nachfolger durch ihr transzendentes Erbe, zu welchem insbesondere Einblicke in Gottes Willen gehören, auch ihre Jenseitigkeit überwindend mit ihnen verbindet.

Dafür gibt es übrigens schon jetzt ein offensichtliches Beispiel. Den Protestantismus, die böhmischen Brüder, die Hussiten zeichnet die Verpflichtung aus, auf eine Gesellschaft hinzuwirken, in welcher die Vorstellungen des Individuums davon, was heilig ist, Gestalt annehmen können. Diese Ambition gibt es im Katholizismus selbstverständlich nicht. Zunächst reagierte er auf diese Herausforderung, indem er im 17. Jahrhundert die Würde der einfachen Leute beschwor, sie auf größere Selbständigkeit vorbereitete, und ihnen dann Ende des 18. den Zugang zu den Schaltstellen der Macht eröffnete. Die Struktur der Macht hingegen stand nie zur Disposition. Natürlich ist die Struktur der Macht eine nationale Frage, und indem der Säkularismus Religion und Staat trennt, ist er hinsichtlich dessen, was der katholischen Kirche am wichtigsten ist, nämlich an der Struktur der Macht festzuhalten, funktional katholisch.

Sehr schön läßt sich das an der deutschen Geschichte studieren. Preußen hat, wie England und die Vereinigten Staaten zu Zeiten auch, nach der napoléonischen Besatzung alles an modernen Methoden zusammengeworfen, um konkurrenzfähig zu werden, aber nicht rein eklektisch, sondern im Vertrauen darauf, daß sich die Bevölkerung diese Methoden anverwandeln würde, und etwas genuin Eigenes schaffen.

Diese Dimension der preußischen Ordnung steht gerade in keiner Kontinuität zur nationalsozialistischen, welche das Volk als durch Korporationen, Hitlerjugend, Bund deutscher Mädel, Kraft durch Freude, Wirtschaftskammern, Reichsschrifttumskammer, Reichsmusikkammer etc., formbare Materie betrachtete, und Göring hatte als höchster Protestant im Staat unter den guten Katholiken auch nicht viel zu sagen.

Heute sei Westdeutschland zwar hauptsächlich katholisch, aber aufgrund des preußischen Einflusses auf das Staatswesen doch im Säkularen protestantisch geprägt. Richtig ist, daß Deutschland bisher kein Patronswesen romanischen Formats aufweist, wie es am extremsten in Spanien zu sehen ist, wo die Nutten auf einer Länge von 10 Kilometern aus Afrika am Stadtrand Madrids bereitstehen, doch was Deutschland stattdessen aufweist, ist die korporale Gliederung der Nationalsozialisten.

Wie gesagt, Katholiken kennen die protestantische Ambition nicht, welche ja auch explizit gegen die gesellschaftliche Rolle der katholischen Kirche gerichtet ist, und zunächst pervertieren sie sie, um dann die Perversion für das Original auszugeben. Ähnliche Prozesse werden sich in England und den Vereinigten Staaten auch finden, aber wie sollte die protestantische Ambition auch in einem säkularen Staat, in welchem sie nicht von demselben als seine eigene, ja ihn und nur ihn betreffende, gefördert wird, ihr Ziel erreichen können? In den Vereinigten Staaten ist sie zum Erfolg der erfolgreichsten amerikanischen Unternehmer geronnen, und diesen fördern sie auch, und die Heiligkeit von Elon Musk und Seinesgleichen gibt ihr ihre Form.

Andererseits ist das, was Katholiken und allgemeiner jene, welche das Volk nach ihrem Bilde formen, zum Frieden in einer Zeit, in welcher der Mensch mehr denn je des Menschen Wolf ist, zu sagen haben, notwendigerweise erbärmlich, weil sie die Engelsgleichen, welche sie im 16. Jahrhundert als Dämonen auf dem Scheiterhaufen verbrannten, weiterhin für solche halten.

Was bringt es, jemandes Sicht zu berücksichtigen, wenn man sie für falsch hält?

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21. Juni 2025

Berufenheiten

Der eigene Musikgeschmack ist eng mit der eigenen Berufung verknüpft, welche sich daraus ergibt, worum es uns in unserem Leben, genauer gesagt unserer Erfahrung geht, denn
  • eine gelegene Erfahrung ist eine geschätzte und beruft zum Wächter,
  • eine erfüllende eine im weiteren Sinne geliebte und beruft zum Entwerfer,
  • eine fügsame eine an ihr anteilgenommene und beruft zum Leiter,
  • eine lehrreiche eine einsichtsvolle und beruft zum Forscher,
  • eine lohnende eine günstige und beruft zum Glücksritter,
  • eine interessante eine adäquate und beruft zum Streiter,
  • eine ersehnte eine mit Eifer erfüllende und beruft zum Arbeiter,
  • eine fesselnde eine neugierig machende und beruft zum Künstler und
  • eine herausfordernde eine mit Kühnheit erfüllende und beruft zum Waghalsigen.
Mir geht es vorrangig darum, Gelegenheiten zu haben, wie es meine Verbundenheit mit Supertramp auch belegt, erfüllend sollte mein Leben auch sein, fügsam soweit notwendig, lehrreich ist eine nette Sache, lohnen muß es sich nicht sonderlich, interessant, ja, sollte es wohl sein, ersehnt nicht sonderlich, fesselnd ist auch eine nette Sache, aber nicht so nett wie lehrreich, und herausfordern darf mich mein Leben auch, aber wenn es das nicht tut, ist es auch nicht weiter schlimm.

Nun, ich wache auch zuvörderst, namentlich darüber, wohin die Reise geht, welchem Zweck wir dienen. Waghalsige fristen ein Randdasein in unserer Gesellschaft, entworfen wird hauptsächlich im Privaten, glücklicherweise, Forscher, Glücksritter und Künstler sind integriert, aber nur eine begrenzte Zahl, Leiter, Streiter und Arbeiter gibt es viele, Wächter in einer Zeit der schwindenden Gelegenheiten offensichtlich gar nicht.

Wenn die Menschen hingegen hinreichende Gelegenheiten haben, dann wachen sie auch über sie. Freilich drückt der Schuh sie nicht alle gleich, aber nur weil einem etwas anderes wichtiger ist, darf man die Gelegenheit, ebensowenig wie die Erfüllendheit oder die Fügsamkeit, nicht beschädigen, und damit meine ich jene des Gemeinwesens, welches sich im Falle der Beschädigung einer ihrer nicht durch die Bedienung der individuellen Erfahrungserwartungen seiner Bürger rechtfertigen kann, wobei dieser Fall allerdings nicht zu befürchten steht, wenn es um die individuelle Gelegenheit, Erfüllendheit und Fügsamkeit zum Rechten bestellt ist.

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16. Juni 2025

Die imperiale Trennung der Geister in präsentierend Bestimmende und rezeptiv Klärend-Verneinende

Der Gegensatz zwischen Bestimmung und Einstellung, beziehungsweise zwischen ihr und Klärung und Verneinung, ist Teil der imperialen (hegelschen) Dialektik der westlichen Kultur, das heißt daß sie vorbestimmte Rollen in ihr ausfüllen.

Wesentlich an der Rolle der Bestimmung ist die imperiale Absegnung ihres Wirkungsfelds, entweder direkt oder im Rahmen der autonomen Segensweitergabe in abgesegneten Wirkungsfeldern, etwa durch Banken.

Die Absegnung beruht dabei auf Vorschlägen, und die aktive imperiale Politik erwächst also aus selektiven Projekten und bindet die Bestimmenden an sie.

Etliche der Bestimmenden glauben, daß sich das Imperium auf dasjenige, was sie bestimmen, einstellt, und zwar in dem Sinne, daß es das Beste aus der von ihnen bestimmten Situation macht, tatsächlich dient die bestimmte Situation dem Imperium aber zur Klärung und Verneinung, entscheiden etwa die Kunden darüber, welches Produkt am besten in die Zeit paßt.

Dies ist indes in allen Bereichen so, und insbesondere auch bei politischen Ambitionen, welche von potenten Akteuren vorangetrieben werden, um anschließend von der Allgemeinheit nach ihrem Maße mit Leben erfüllt zu werden. Herrschaftliche Gewalt, recht eigentlich Willkür ist dabei die Voraussetzung, um die Allgemeinheit zur Stellungnahme zu bewegen, da sie andernfalls die imperialen Interessen nicht hinreichend berücksichtigte.

Indem die Technologie voranschreitet, geht die autonome Segensweitergabe als unabsehbar zurück, die politischen Projekte werden rudimentärer, konzentrieren sich auf Kontrollfragen, da die Allgemeinheit zunehmend weniger als Potential betrachtet wird, und werden folglich auch weniger mit Leben erfüllt, derart das Leben, welches manche Projekte zu erfüllen vermag, oftmals als Mahnung an die allgemeine Lethargie erschreckt.

Aus dieser Verweigerung heraus muß das gesamte System der gewaltsam herbeigeführten imperialen Klärung und Verneinung verneint werden, und nicht nur seine gegenwärtigen Projekte, und seine Alternativen geklärt. Es selbst bietet in seiner Zweiteilung der Menschen in Bestimmende und Verneinend-Klärende keine Hilfestellung dazu, seine eigene dialektische Aufhebung aus sich heraus scheitert an den Selbstfestlegungen, welche sein Betrieb mit sich bringt, nur wer ihm nicht wie vorgesehen dient, ist überhaupt in der Lage dazu, eine Alternative zu ihm zu verwirklichen, so lange die Bestimmung an abgesegnete Vorschläge gebunden und von der Verneinung und Klärung systemisch als zwei verschiedene wirkende Kammern getrennt ist, kann es zu keiner selbständigen harmonischen Einstellung kommen, genausowenig wie Hollywood jemals ein genuin sich auslieferndes Phänomen aufgreifen könnte, ohne es in ein zur Wahl stehendes Projekt umzuwandeln: Das wird noch jedes Mal passieren, es gibt auf diesem Kontrollpult einfach keine Taste, auf welcher (Re-)Organisation stünde.

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8. Juni 2025

Economical management, technological progress and war

Definition. Economical management is any practice that changes the productivity of people from its natural state.

Lemma. In the absence of economical management constructive, co-operative people group together and make technological progress in proportion to their constructiveness and co-operation.

Proof. Self-evident.

Theorem. In so far as there is technological progress, economical management causes war.

Proof. Without economical management the most constructive and co-operative people will decide how to employ the most advanced technology according to the previous lemma. With economical management the most advanced technology will be at the disposal of less constructive and co-operative people, who are being managed for this precise shortcoming, and any system of management requires a balance of powers that keep the managed manageable and the managements from taking over each other's responsibilities, which is being upset by the technological advance and can only be rebalanced by war.

Artificial intelligence makes economical management obsolete, and had we none, we'd go straight to a WALL-E world in accordance with thunder under lake, Sui (Following), but since we do have the latter, the former is being employed militarily.

The advantages of empire are all still intact, because empire is still intact, its disadvantages have grown though and once empire will have been dropped by man's fancy there'll be no reason to pick it up again. I recognised and hated the management since I played field hockey in elementary school and the teacher bent the rules in order to teach me a lesson, namely that it didn't matter how good I was if the referee didn't want me to win (we played with a flat puck, rubber sticks, 1 meter wide goals and the teacher allowed the goalies to lay down their sticks across them, with no chance of lifting the puck unless it was per chance rolling and some goals I scored that way, but our goalie was fair, and lest someone gets the wrong idea here: the teacher oversaw the training of the other team, i.e. teacher, trainer and referee in one, and all because I had said that I had taught myself to play field hockey better than he could possibly teach me, you see, what Walter Matthau did in The Bad News Bears with the kid on the bike, letting him play for  his team, is something that no upstanding German would ever tolerate), when I was 17 I thought that the managers should* be obsolete since they were selected on the basis of being sadistic and more of an obstacle than of service (my mathematics teacher suggested that the natural application of mathematics is to fire people and that that keeps the economy in shape and that it is only good when a pupil despises his fellow pupils, when he or she specialises in mathematics, well, I got an A+ later anyway and without even trying, because I have an inborn sense of probability, and political disagreements with teachers were the norm for me also anyway) and when I was 21 I knew what would make them, but, not really that surprising after all that, and who deserves to be despised after 5 decades of experience, is, the transition looks to be as ugly as a steam boiler exploding.

I was asking myself the day before yesterday once again what could be done about this dynamic. Well, if people don't care, nothing. I know what I have done, which is something, but if everybody contributed practically as much as I have so far, there wouldn't even be enough food. Then again there might still be time and my orchard is growing. No, there is no opportunity connected with trying to escape it, everything accelerates towards the crash, but those who understand the crash and who and what drives them into it, don't need that kind of an opportunity. So, that's all there is. We all have a number of preconceived notions and there is a lot of truth to them, but at the same time our lives provide challenges and what will be preconceived about us in the future depends on how we handle them.

* should in my mind of course means by the will of God. Many people laugh about it. Not once though something that I thought should happen, hasn't happened, lest of course when hypothesising.

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27. Mai 2025

Sorge- und achtungsgetriebene Gemeinschaften

Ich möchte den Gegensatz zwischen Nutzbarmachen, Entdecken und Einstellen einerseits und Reiten, Gefaßtheit und Bestimmen andererseits noch einmal deutlicher machen.

Auf der ersten Seite steht die Sorge um die Gemeinschaft,
  • sie zu positionieren, auf daß sie ihrer Dynamik positioniert begegne,
  • sie kennenlernen zu lassen, auf daß sie ihrer Verwicklung kenntnisreich befriedigend vorbeuge, und
  • sie zu entstören, auf daß sie ihre Strategien entstört umsetze,
derweis sie
  • frei ist, indem sie ihre Theorie (Vorhaltung) vor der Zufriedenheit mit dem aus ihrer Position Umsetzbaren rechtfertigt,
  • offen, indem sie ihre Ethik (Bestreben) vor der Verbundenheit mit dem aus ihrer Kenntnis Begegenbaren rechtfertigt, und
  • gesittet, indem sie ihr Verfahren (Umgang) vor der Liebe (im engeren Sinne) mit dem aus ihrem Störenden (klarer als Störung) Befriedigbaren rechtfertigt.
Diese Begriffe einer freien, beziehungsweise offenen oder gesitteten Gesellschaft, sind die natürlichen. Beispielsweise wurden von jeher jene frei genannt, welche ihre Lebensumstände selbst gestalten können, und wenn sie es können, werden sie sie so gestalten, daß sie ihre Vorhaben umsetzen können, so daß sie, wenn sie sie nutzbarmachen und sich also positionieren, zu beiden Bedingungen genügenden Lebensumständen gelangen. Freiheit ist also die natürliche Folge der Positionierung und beinhaltet dieselbe auch stets, und ebenso folgt und beinhaltet Offenheit dem, beziehungsweise das Kennenlernen und Gesittung der, beziehungsweise die Entstörung.

Auf der anderen Seite steht dem das
  • die Entwicklung reitende Ausrichten,
  • nach der Haltung gefaßte Berücksichtigen und
  • nach den Vorhaben bestimmt habende Rechenschaftgeben
gegenüber, und zwar entweder, weil es auf die Zukunft zueilt,
  • neugierig auf die Entwicklung, wie beispielsweise Attila neugierig darauf, wen er besiegen könne, oder
  • kühn in der Haltung, wie Hitler mit Propellermaschinen trotz den Fortschritten in der Düsentechnik, 
oder vor ihr flieht,
  • erschrocken zur ausweichenden Entwicklung,
  • verärgert in der halbtauglichen Haltung oder
  • verängstigt im vorbeugenden Vorhaben,
und auf diese Weise verliert eine Gesellschaft ihre Freiheit, Offenheit und Gesittung, und wird damit zum Spielball von Dynamik, Verwicklung und strategischen Zugzwängen, wobei wir uns noch glücklich schätzen können, daß uns kein Gefühl auf letztere zueilen läßt.

Wir haben hiermit also einen Überblick darüber, worauf wir achten müssen, um Ungemach zu entgehen, nämlich einerseits die Gefühle der Achtung aus dem gesellschaftlichen Leben herauszuhalten, und zum anderen
  • eine Theorie für es zu besitzen, wie es sich entwickelt,  und sie zu unserer Zufriedenheit zu verbessern,
  • eine Ethik des für es Erstrebenswerten und sie nach unserer Verbundenheit zu verbessern und
  • ein Verfahren in ihm mit ihm und es nach unserer Liebe im engeren Sinne zu verbessern.
Die abendländischen Gesellschaften, wie sie die katholische Kirche geformt hat, sind leidlich offen und durchaus gesittet, aber frei sind sie nicht. Teile der Aristokratie erlangten nach der Reformation eine gewisse Freiheit, was sich in gesellschaftspolitischen Theoriebildungen niederschlug, welche aber mit dem Einsetzen der Industrialisierung und des modernen Finanzwesens von spezielleren zu enger umrissenen Zwecken verdrängt wurden, so daß wir mittlerweile wieder zur ursprünglichen Unfreiheit zurückgekehrt sind und Neugierde und Schrecken unser Los bestimmen.

Neugierde + künstliche Intelligenz = Schrecken ist quasi eine chemische Reaktion, welche von den Kulturhütern des Abendlands eifersüchtig vorbereitet wird, quasi wie von Rumpelstilzchen das Goldspinnen. Ja, wir werden alle sterben, wenn wir nicht die besten Waffen haben, um uns zu verteidigen, sofern uns jemand angreift, aber wenn wir eine gesellschaftspolitische Theorie besäßen, anstatt Neugierde und Schrecken zu folgen, könnten wir durchaus Vorkehrungen zur Verhinderung von unerwünschten gesellschaftspolitischen Entwicklungen treffen - und ausgerechnet die Geistlichen wollen das nicht. So wie es ist, wetten sie auf ihre Hunde, daß sie die nötige Technik vor den andern erjagen. Wir werden sehen, aber gleich wie die Jagd ausginge, zur Freiheit führte sie uns nicht, und mit unserer Gesittung machte sie selbstverständlich auch kurzen Prozeß. Der einzige Ausweg biegt vor dieser Entwicklung ab.

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25. Mai 2025

Im imperialen Schatten

Nicht nur für den Aspiranten, welcher hofft, sich als einer in einer Million zu erweisen, sondern auch für den Gedienten im imperialen Betrieb, gleich ob er wie Harald Schmidt selbst im Ausland stets auf der Flucht vor anderen Deutschen ist, welche ihn erkennen könnten, oder wie Renārs Kaupers stets auf der Suche nach Talenten und Projekten ist, welche er unterstützen wollte, und nie ein politisches Wort verliert, um niemanden abzuweisen, schweben die imperialen Ziele wie eine Schleierwolke über seinem Kopf, in deren seichtem Schatten er sich wie beim 1. Satz von Schuberts Unvollendeter fühlt: ein Gast in einer geisterhaften Welt.

Das große Werk, von welchem ich in Sie wissen, wohin die Reise geht. sprach, ist also das Werk der Myriade, nicht der 100 Millionen, und sein Schwinden ist der Auflösung einstiger praktischer Entscheidungsstrukturen geschuldet, wo sich die Eltern gegenseitig beglückwünschen, daß sie es besser haben als die Großeltern, jetzt, da sie alle praktischen Entscheidungen Andern überlassen.

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21. Mai 2025

Sie wissen, wohin die Reise geht.

Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate N° 11, 1. Satz
Oh süße Ehre, am großen Werk teilhaben zu dürfen.
Mama Cass: The Room Nobody Lives In
Wie herrlich es ist, daß sie alle zusammenkommen, nur verstehen kann ich es nicht, denn nichts verbindet sie.
Was sie verbindet ist die Erinnerung daran, daß ihre Eltern zum großen Werk zusammenkamen, und wenn sie nun auch alle ihre eigenen Werke verfolgen, so können sie sie doch noch gemeinsam feiern - nur ihre eigenen Kinder, sie werden nichts mehr gemeinsam feiern, da ihnen die Erinnerung fehlt, vor welcher sie sich schämten.

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