Bereitschaftsbeitrag

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27. Mai 2025

Sorge- und achtungsgetriebene Gemeinschaften

Ich möchte den Gegensatz zwischen Nutzbarmachen, Entdecken und Einstellen einerseits und Reiten, Gefaßtheit und Bestimmen andererseits noch einmal deutlicher machen.

Auf der ersten Seite steht die Sorge um die Gemeinschaft,
  • sie zu positionieren, auf daß sie ihrer Dynamik positioniert begegne,
  • sie kennenlernen zu lassen, auf daß sie ihrer Verwicklung kenntnisreich befriedigend vorbeuge, und
  • sie zu entstören, auf daß sie ihre Strategien entstört umsetze,
derweis sie
  • frei ist, indem sie ihre Theorie (Vorhaltung) vor der Zufriedenheit mit dem aus ihrer Position Umsetzbaren rechtfertigt,
  • offen, indem sie ihre Ethik (Bestreben) vor der Verbundenheit mit dem aus ihrer Kenntnis Begegenbaren rechtfertigt, und
  • gesittet, indem sie ihr Verfahren (Umgang) vor der Liebe (im engeren Sinne) mit dem aus ihrem Störenden (klarer als Störung) Befriedigbaren rechtfertigt.
Diese Begriffe einer freien, beziehungsweise offenen oder gesitteten Gesellschaft, sind die natürlichen. Beispielsweise wurden von jeher jene frei genannt, welche ihre Lebensumstände selbst gestalten können, und wenn sie es können, werden sie sie so gestalten, daß sie ihre Vorhaben umsetzen können, so daß sie, wenn sie sie nutzbarmachen und sich also positionieren, zu beiden Bedingungen genügenden Lebensumständen gelangen. Freiheit ist also die natürliche Folge der Positionierung und beinhaltet dieselbe auch stets, und ebenso folgt und beinhaltet Offenheit dem, beziehungsweise das Kennenlernen und Gesittung der, beziehungsweise die Entstörung.

Auf der anderen Seite steht dem das
  • die Entwicklung reitende Ausrichten,
  • nach der Haltung gefaßte Berücksichtigen und
  • nach den Vorhaben bestimmt habende Rechenschaftgeben
gegenüber, und zwar entweder, weil es auf die Zukunft zueilt,
  • neugierig auf die Entwicklung, wie beispielsweise Attila neugierig darauf, wen er besiegen könne, oder
  • kühn in der Haltung, wie Hitler mit Propellermaschinen trotz den Fortschritten in der Düsentechnik, 
oder vor ihr flieht,
  • erschrocken zur ausweichenden Entwicklung,
  • verärgert in der halbtauglichen Haltung oder
  • verängstigt im vorbeugenden Vorhaben,
und auf diese Weise verliert eine Gesellschaft ihre Freiheit, Offenheit und Gesittung, und wird damit zum Spielball von Dynamik, Verwicklung und strategischen Zugzwängen, wobei wir uns noch glücklich schätzen können, daß uns kein Gefühl auf letztere zueilen läßt.

Wir haben hiermit also einen Überblick darüber, worauf wir achten müssen, um Ungemach zu entgehen, nämlich einerseits die Gefühle der Achtung aus dem gesellschaftlichen Leben herauszuhalten, und zum anderen
  • eine Theorie für es zu besitzen, wie es sich entwickelt,  und sie zu unserer Zufriedenheit zu verbessern,
  • eine Ethik des für es Erstrebenswerten und sie nach unserer Verbundenheit zu verbessern und
  • ein Verfahren in ihm mit ihm und es nach unserer Liebe im engeren Sinne zu verbessern.
Die abendländischen Gesellschaften, wie sie die katholische Kirche geformt hat, sind leidlich offen und durchaus gesittet, aber frei sind sie nicht. Teile der Aristokratie erlangten nach der Reformation eine gewisse Freiheit, was sich in gesellschaftspolitischen Theoriebildungen niederschlug, welche aber mit dem Einsetzen der Industrialisierung und des modernen Finanzwesens von spezielleren zu enger umrissenen Zwecken verdrängt wurden, so daß wir mittlerweile wieder zur ursprünglichen Unfreiheit zurückgekehrt sind und Neugierde und Schrecken unser Los bestimmen.

Neugierde + künstliche Intelligenz = Schrecken ist quasi eine chemische Reaktion, welche von den Kulturhütern des Abendlands eifersüchtig vorbereitet wird, quasi wie von Rumpelstilzchen das Goldspinnen. Ja, wir werden alle sterben, wenn wir nicht die besten Waffen haben, um uns zu verteidigen, sofern uns jemand angreift, aber wenn wir eine gesellschaftspolitische Theorie besäßen, anstatt Neugierde und Schrecken zu folgen, könnten wir durchaus Vorkehrungen zur Verhinderung von unerwünschten gesellschaftspolitischen Entwicklungen treffen - und ausgerechnet die Geistlichen wollen das nicht. So wie es ist, wetten sie auf ihre Hunde, daß sie die nötige Technik vor den andern erjagen. Wir werden sehen, aber gleich wie die Jagd ausginge, zur Freiheit führte sie uns nicht, und mit unserer Gesittung machte sie selbstverständlich auch kurzen Prozeß. Der einzige Ausweg biegt vor dieser Entwicklung ab.

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