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26. August 2011

Was bedeutet das Geschenk des Glaubens heute?

Wenn kaum einer singt, muß die Orgel halt lauter spielen.



Und die Wenigen, welche singen, treffen nicht den richtigen Ton.

Wenn nur Einige dieses Lied fühlten, nicht wie vor einer leeren Leinwand stünden, sondern in ihm lebten und atmeten, dann müßte keiner ins Private flüchten, dann wäre es völlig klar, was das Geschenk des Glaubens heute bedeutet.

Aber so?

Sein Geist ist zeitlos, aber wenn es so etwas wie Jahreszeiten im Glauben gibt, dann herrscht gerade Winter.

Was tut der Winter?

Er drückt das Gras nieder, läßt Wasser und Insekten erstarren und viel Wild verhungern. Er zeigt den Raum, wie er einst war, leer und unerschlossen.

Freilich, da freut sich unser Herz, wenn wir in dieser Leere stehen und wissen, daß all dies jedes Jahr auf's Neue vom Winter bezwungen wird und uns also die Herrschaft über all dies jedes Jahr wieder neu und frisch in die Hände gelegt wird. Uns bezwingt er nicht, aber alles um uns herum und setzt uns so auf seinen Thron.

Allein, göttlich erhaben, unnahbar auf die Ungläubigen zu blicken, wie ihre Feigheit sie erdrückt, ihre Gier ihr Inneres verbrennt, das will mein Herz nicht so recht freu'n. Tauschen würd' ich wohl zehn Kranke gegen einen Gesunden, aber heute sind's die Gesunden, welche wir gegen Kranke tauschen.

Nein, dieser Winter ist keine Zeit der Ruhe und Erwartung, er ist die Zeit, in welcher wir aus uns gehen müssen, unsere Hüllen fallen lassen und uns offenbaren. Was sind schon unsere Fehler, daß wir uns ihrer heute noch schämen müßten?

Gott allein mag darin ruhen und erwarten, wir sind dieses Mal der Thron.

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21. August 2011

Vom Christentum und seinen Nachäffern

Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt's allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte.
Das Christentum ist eine Religion des Vertrauens. Und der obige Vers beschreibt Vertrauensakte allgemein, daß mehr in einer Sache getan werden kann, wenn man nicht selbst die Zügel in der Hand halten will, wo es das eigene Vermögen übersteigt. Aber insbesondere beschreibt er das Vertrauen darauf, daß Gott seine Anliegen jeweils in Vielen wirkt, deren Erfolg einzig von ihrer geistlichen Gesundheit abhängt, und also darauf, daß der Einsatz für ihre geistliche Gesundheit mehr Früchte bringt, als selbst nach eigenen Kräften Früchte wirken zu wollen.

Diese Einsicht selbst ist Jesu Geschenk an die Welt, wer immer dies getreu beherzigt, selbst Frucht seines einsamen Opfers, er hat den Seinen den Weg gezeigt, auf welchem sie das Werk, welches Gott ihnen enthüllte, auch wirken können, nämlich indem sie die Einsicht, welche ihre Blindheit heilte, an andere abgeben.

Es sind hier zwei Fälle zu betrachten, aber für beide gilt dasselbe. Entweder einer strebt ein wahrhaft gutes Werk an, also eines, welches nichts mit seiner Persönlichkeit zu tun hat, dann ist es schon a priori klar, daß es unmittelbar aus der Erkenntnis einer allgemeinen geistlichen Krankheit folgen muß. Aber auch wenn es ein persönlicheres Werk ist, ist er doch nur einer von Vielen, deren Persönlichkeit sie zu diesem Werk hin führte, wenn sie die Dinge nur so sähen wie er.

Letzteres ist, unter einem anderen Blickwinkel, auch in der Vorstellung des Umlaufs der Seelen festgehalten worden. Deinesgleichen gibt es viele, deine Seele stirbt nicht, denke nicht daran, was gut für dich ist, sondern gut für sie. Die fundamentale Wahrheit ist die selbe, unterschiedliche Sichtweisen auf sie können keine entgegengesetzten Wertvorstellungen ergeben. Der Streit zwischen beiden Lagern betrifft lediglich die Anwendung der christlichen Heilungsmethode, also in welchen Fällen es erfolgversprechend ist, sie anzuwenden. Wird man eine korrupte Fraktion immer auf diese Weise heilen wollen?

Das bezweifle ich sehr. Nur als Christ wird man nicht die Gefahr, in welche man sich selbst bei ihrer Anwendung begibt, als Gegenargument gelten lassen, da es dem Kern des Christentums, also der Bereitschaft zum Vertrauen, widerspricht.

Dieses ist kein Fanatismus und auch kein Fatalismus. Es ist die bewußte Entscheidung zum Gebet.

Das Christentum ist auch keine Gemütsreligion. Der Mensch besitzt Vernunft, und sie ist unveräußerlicher Teil seiner Würde.

Wer glaubt, geistliche Gesundheit bestünde in einem friedlich grasenden Gemüt, irrt schwer. Und wer andere in das Christentum nachäffender Weise zu einem solchen Gemüte kurieren möchte, ist ein Schänder der Menschlichkeit seiner Opfer.

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20. August 2011

Vom weiblichen Bewußtsein

Theoretische Erwägungen die Vererbung der menschlichen Geister betreffend einerseits und praktische Erfahrungen mit Frauen andererseits legen den Verdacht nahe, daß Frauen nicht eigentlich über jene Geister verfügen.

Erstere deshalb, weil es natürlich wahrscheinlich ist, daß ein Merkmal, welches unverändert vom Vater auf den Sohn übergeht, auf dem Y-Chromosom sitzt und Frauen definitionsgemäß keines haben.

Aber natürlich erkennt man auch an Frauen einen der vier menschlichen Geister. Ich behaupte, daß dieses daran liegt, daß sich Frauen von klein auf in der Imitation eines Geistes, üblicherweise den ihres Vaters, üben. Schon sehr junge Buben neigen dazu, sich von ihren Vätern abzugrenzen, bereits mit zwei Jahren ist das der Fall, und wenn sie später im Mannesalter ihre Ähnlichkeit mit ihren Vätern erkennen, so bedeutet das für viele von ihnen eine moralische Kapitulation, über welcher sie sehr deprimiert werden. Mädchen hingegen machen es sich zur Aufgabe, ihre Väter zu studieren und ihnen bestmöglich zu gefallen, und auch wenn sie schon zu 50 jährigen Frauen herangealtert sind, deren Väter bereits im Grab liegen, machen sie sich noch Vorwürfe, wenn sie einmal etwas tun, was ihrem Vater nicht gefallen hätte.

Insbesondere ist es also so, daß wenn ein Mann an einer Frau den Funken eines ihm fremden Geistes bewundert, dieses nicht ihr Geist ist, sondern wahrscheinlicherweise der Geist ihres Vaters. Dieses ist indes ganz im Sinne dieser Bewunderung, welcher politisch ist, so daß man daran nichts seltsames finden muß.

Aber wenn Frauen nicht von einem der vier menschlichen Geister getrieben werden, was treibt sie dann?

Keinem Mann, welcher Frauen etwas besser kennt, wird verborgen bleiben, daß sie von einer seltsamen Schwachsinnigkeit befallen sind, welche sich darin ausdrückt, daß sie ständig irgendetwas von ihm wollen, was überhaupt keinen Sinn ergibt, zumeist irgendwelche Umgangsformen, aber auch wenn sie ihn zu verführen versuchen, geht es ihnen doch nur darum, irgendeine blöde Balettnummer mit ihm aufzuführen, ohne daß sie selber zu sagen wüßten, wozu, ja, nicht selten streben sie noch im Bett danach, nur um dann feststellen zu müssen, daß es so irgendwie keinen Spaß macht.

Letzteres mag einen zu der These verleiten, daß dies vielleicht ein Teil der sexuellen Selektion der Frau sei, daß sie versucht Männer zu verwirren, um jene zu finden, bei denen es nicht wirkt. Aber diese Sichtweise unterschätzt das Phänomen, denn dieser spezielle Schwachsinn der Frau ist allgemein und zeigt sich in allen Lebenslagen. Und außerdem erhöht eine Frau ihre Chancen durch solches nicht bei einem souveränen Mann, sondern hält sich lediglich davon ab, an einem unsouveränen Mann hängenzubleiben. Da müssen schon äußerst egoistische Gene am Werk sein, um all diese vergossenen Tränen zu erklären.

Nein, schieben wir es nicht auf irgendeinen evolutiven Vorteil, sehen wir in all dem lieber die Grundform des Bewußtseins einer Frau, daß ihr Dinge in den Kopf kommen, welchen sie sich hingibt, weil es sie dazu zieht und sonst nichts, daß sie nicht den Anspruch an ihre Gedanken stellt, daß sich ihre Persönlichkeit in ihnen ausdrücken sollte, sondern es gut damit sein läßt, daß sie jedenfalls ihren Spaß (oder auch nur Frieden) dabei hat, ihnen zu folgen.

Freilich, Frauen sind schon unterschiedlich reif, manche halten eine souveräne Distanz zu ihren Einfällen und ergreifen sie nur, nachdem sie die Vorteile des Einfalls erwogen haben, aber das ändert nichts daran, daß dies der weibliche Antrieb ist, aus welchem all ihre subjektiv so wahrgenommene Initiative entspringt.

Ich schreibe letzteres in dieser Form, da ich mir der transzendenten Akte zwischen den Menschen bewußt bin und auch dessen, daß es das männliche Prinzip ist, Dinge zu bestimmen und das weibliche, Möglichkeiten zu eröffnen.

Zwischen uns allen besteht ein starker telepathischer Fluß. Wenn man sich nun ansieht, wie das Bewußtsein einer Frau ihr erscheint, so ist es hinreichend klar, daß Frauen Mündungen und nicht Quellen dieses Flusses sind. All jene Einfälle, welche eine Frau ständig hat, kommen aus anderen Quellen, werden ihr zumeist von den Männern in ihrer Umgebung vermittelt.

Zum Teil ist das ganz trivial. Ist es etwa schwer eine Frau so anzusehen, daß sie Angst vor einem hat? Einfach nur eine Zehntelsekunde zu lange in die Augen blicken, et voilà. Nicht daß es sich mit anderen Stimmungen anders verhielte, doch dazu muß man selbst in der entsprechenden Stimmung sein, während die Sache mit der Angst sozusagen im Vakuum funktioniert (Heidegger hat natürlich diesen speziellen Punkt auf eine Weise aufgeblasen, daß einem Hören und Sehen vergeht und dabei ohne irgendetwas Interessantes hinzuzufügen.)

Nun ergeben sich daraus natürlich gewisse Fragen. Wenn Frauen nichts anderes in den Kopf kommt, als was Männer ihnen eingeben, wie kommt es dann, daß nicht wenige Männer darüber klagen, daß Frauen einfach nichts Sinnvolles wollen?

Ich selbst begann ja meine Erörterung hier mit der nämlichen Klage, wenngleich in präziserer Form, auf den mangelnden Sinn im Kopfe der Frau abstellend. Und das macht natürlich schon einen großen Unterschied, ob es für sie keinen Sinn ergibt oder ob es für niemanden einen Sinn ergibt. Letzteres meinen aber durchaus nicht wenige Männer.

Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Leben in unterschiedlichen Gesellschaften wage ich zu behaupten, daß jene Männer sich schlichtweg über ihre eigenen Wünsche belügen. Der springende Punkt ist, wie weit ein Mann seinen eigenen Ansprüchen genügen kann, was hauptsächlich, wenn nicht gar vollständig, von dem Umfeld abhängt, in welchem er lebt. Genügt ein Mann seinen Ansprüchen, so gehen von ihm nur Einfälle der Art „Kuck mal da, was für ein toller Mann.“ aus. Genügt er ihnen nicht, so lenkt er die Gedanken von Frauen zu heimlichen Treffen und schmutzigen Geheimnissen.

Letzteres ist sogar bei Affen so, nur daß es anders interpretiert wird. Man unterstellt den Affendamen ein ausgefeiltes Kalkül, nachdem es besser wäre, sich auch mal von einem untergeordneten Affen nehmen zu lassen, weil man ja nicht wissen kann, welche Stellung er morgen bekleiden wird.

Das ist natürlich soweit völlig wissenschaftlich. Nein? Ja gut, so wird es vielleicht auch nicht im Ernste gesagt, um die Sache abzusichern spräche man wahrscheinlich wieder von egoistischen Genen.

Nicht daß mir daran läge, meinen Ansatz zu verteidigen, denn er läßt sich gegenüber jenen, welchen seine Grundlagen nicht bewußt sind, nicht verteidigen. Aber an dieser Stelle bietet sich natürlich ein Hinweis darauf, daß die Menschen auch heute, wie zu allen Zeiten, mit Erzählungen, welche keine Schlußkraft besitzen, abgespeist werden, an.

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19. August 2011

Technokratie oder Funktionserfüllung

Es entspricht durchaus dem Wesen gar nicht weniger Menschen, sich schlicht darauf zu konzentrieren, ihre Sache gut zu machen, was immer das auch für eine Sache sein mag.

Ich würde dies eine spezielle Form des Heroismusses nennen, welche den achtenden Geistern besonders nahe liegt, wiewohl sie selbstverständlich auch höhere Aspirationen zu haben pflegen, welche ihnen das Leben hingegen einigermaßen leicht austreiben kann.

Man könnte geneigt sein zu sagen, daß es nicht nur viele solcher Menschen gibt, sondern daß sie auch an der Macht sind und für die Regelung unseres Lebens verantwortlich. Jedenfalls wird man unzählige Belege dafür finden.

Aber das stimmt nicht, aus dem trivialsten Grunde nicht: Es gibt keine Ideologie der Funktionserfüllung, welche öffentlich beworben würde.

Begehe ich an dieser Stelle gerade eine Riesendummheit? Sehen wir mal.

Eine Ideologie der Funktionserfüllung, wenn sie denn öffentlich beworben würde, müßte sich den Fragen der Menschen stellen, auch den tieferen, und Antworten auf sie formulieren. Und das wäre gar nicht einmal so schwierig, denn es gibt genügend viele historische Vorläufer, welche sich dazu bereits lang und breit Gedanken gemacht haben, insbesondere im Hinduismus, welcher dies unter dem Begriff Dharma abhandelt, aber auch unter den Griechen, wo beispielsweise Sokrates' Rede in Platons Schriften doch mit schöner Regelmäßigkeit auf die Zweckmäßigkeit als höchstes Ideal der Formgebung einer Sache führt, was im Umkehrschluß natürlich auch bedeutet, daß sich jeder fragen sollte, zu welchem Zweck seine Form wohl zustande gekommen ist.

Und was das Christentum angeht, es handelt schlicht nicht von dieser Frage und steht derartigen Antworten also auch nicht entgegen, allenfalls mag es so scheinen, aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, daß der innere Kompaß eines Menschen ihn nicht auf einen seiner äußeren Form entgegengesetzten Weg führt, sondern vielmehr dazu dient, all jene ihrer Voraussetzungen herbeizuführen, deren Notwendigkeit der fragenden Vernunft verborgen bleibt.

Was hielte Technokraten, wenn sie an der Macht wären, also davon ab, sich selbst zu feiern?

Es ist eben nicht Schwäche oder Schüchternheit, sie blieben nicht lieber im Dunkeln, weil sie das Licht des Tages nicht aushielten. Es wäre auch nicht Rücksicht auf die Tradition, denn wenn überhaupt, dann stünde die Tradition hinter ihnen.

Nichts hielte sie ab, aber etwas hält sie ab. Es gibt offensichtlich Kräfte, welche ihnen nicht über den Weg trauen und welche ihnen ihr Mißtrauen auch selbst einreden, so daß ein heutiger Technokrat von sich nicht unbedingt gut denkt, unverantwortlich größeren Aufgaben gegenüber ist er in seiner Beschränkung auf sein Fach und eine verkümmerte Seele hat er.

Das muß natürlich nicht so sein, das entscheidet er selbst, jederzeit könnte er sich damit beschäftigen, wie größere Aufgaben gemeinschaftlich zum allgemeinen Wohle bewältigt werden könnten und jederzeit könnte er ein Buch aufschlagen und nachlesen, auf welch weiten Wegen seine verkümmerte Seele bereits gewandert ist. (Man verzeihe mir die poetische Ausdrucksweise. Natürlich waren das andere Seelen, auch ihrer Geisteszugehörigkeit nach, aber die gemeinsame Entscheidung für diese Form des Heroismusses stiftet ein gemeinsames Interesse an bestimmten Erfahrungen und Gedanken, über welche sich auszutauschen die Seelen aller Beteiligten bereichert.)

Es ist an und für sich nichts gegen den Technokraten zu sagen. Wer auf die bestmögliche Weise er selbst sein will, handelt richtig. Aber natürlich muß er dazu die verordnete Unmündigkeit abschütteln und sich seiner vollen Verantwortung als Mündiger annehmen.

Wenn er das täte, wäre er auch nicht per se eine Stütze des Totalitarismusses, sondern nur, wenn er sich nach reiflicher Überlegung für letzteren entschieden hätte.

Im Zustand der politischen Unmündigkeit ist er es allerdings, und es ist wiederum etwas, sagen wir, seltsam, daß ausgerechnet jene, welche sich vor seiner Unterstützung des Totalitarismusses am meisten fürchten, die größte Aktivität entfalten, um ihn unmündig zu halten und gleichzeitig dafür sorgen, daß möglichst wenige Jugendliche diesen Weg einschlagen, wodurch selbstverständlich jene, welche es dennoch tun, unersetzbar werden, was offenbar einzig und allein im Interesse fremder Mächte ist, da es die Fähigkeit einer Bevölkerung zur Autonomie empfindlich beschneidet, wenn sie nur eine handvoll Experten hervorbringt, welche gekauft werden können.

Und das betrifft wohlgemerkt jede Art von Experten.

Dieses sind zersetzende Programme, deren Umsetzung von den vermeintlich herrschenden Technokraten auch noch überwacht wird!

Natürlich liegt es nahe zu glauben, daß sie dagegen in naher Zukunft aufstehen werden. Aber es gibt schon auch Vorkehrungen dagegen. Man packt sie in Watte, läßt ihre Töchter in süßlich schweren Phantastereien schwelgen und begegnet ihnen stets unterwürfig und aufmunternd.

Sollten sie trotzdem aufstehen, wird es ganz schnell kalt werden, so schnell wahrscheinlich, daß sie erfroren wären, bevor sie sich überlegt hätten, welchen Mantel sie sich anziehen sollten, es sei denn, es gelänge ihnen, sich europaweit zu koordinieren.

Letzteres ist wohl sachlich möglich, aber auf Grund der vorhandenen kulturellen Unterschiede, sowie des heutigen politischen Klimas, ist ein geschlossenes mündiges Auftreten der Technokraten Europas wohl im Bereich des Utopischen zu verorten, was natürlich nicht heißt, daß es nicht doch einzelne gegensteuernde Maßnahmen geben wird, nur daß auf ein Ruder, wenn es sich nicht in der Luft bewegt, entgegengesetzte Kräfte wirken, welche in der heutigen Situation nur noch ein planvolles und gesamtheitliches Vorgehen in den Griff kriegen kann.

Wenn Technokraten also auch die Macht haben, das Monster, welches sie erschaffen haben, zu bändigen, müßten sie dazu doch so radikal mit ihren bisherigen Leben brechen, daß eine derartige Erweckungsbewegung einmalig in der menschlichen Geschichte wäre.

Der Unmut über den weiteren Gang der Dinge wird hingegen bei vielen von ihnen groß sein und manche werden es vielleicht in Erwägung ziehen, statt Faschisten eine freiheitliche Bewegung zu unterstützen, welche sich gegen die Zersetzung stellt. Nur siegen werden natürlich die Faschisten, bis eines Tages deren titanische Herrschaft, denn eine solche wird es sein, da ihr Ehrenkodex nicht nah genug an den Herzen der heutigen Menschen sein kann, um es ihnen zu erlauben, frei in ihm zu leben, an den Menschen, welche Wertvorstellungen haben, welche ihnen das unter den Bedingungen dieser Herrschaft erlauben, zerbricht.

Der kommende Faschismus wird aber auch gar nicht erst versuchen als mehr zu erscheinen, als was er ist, eine reine administrative Notwendigkeit, welche ihre Regeln durch zynische Rituale durchsetzt.

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Echte und falsche Bürger

Ein Bürgertum, welches nicht im Besitz des Großteils des Kapitals ist und dieses reflektiert zur Steuerung der gesellschaftlichen Einrichtungen einsetzt, ist keines oder jedenfalls kein echtes, wenn es zwar genug Kapital besitzt, es aber nur für private Zwecke verwendet.

Andererseits wird nicht jede Gemeinschaft von Kapitalbesitzern dadurch zu Bürgern, daß sie ihr Kapital reflektiert zur Steuerung gesellschaftlicher Einrichtungen einsetzt. Charakteristisch für das Bürgertum ist seine Offenheit als Gruppe, welche sich zuvörderst darin erweist, daß es keine Sonderrechte für sich kennt.

Dieses unterscheidet das Bürgertum bereits von allen anderen historischen Gruppen, welche die erste Bedingung erfüllen, so daß wir Grund genug zu der Annahme haben, daß wir damit das Wesentliche erfaßt haben.

Freilich, ich rede hier vom modernen Bürgertum, nicht von irgendwelchen antiken Vorläufern, bei welchen der Vergleich in vielerlei Hinsicht zu hinken pflegt. Und ich idealisiere die Situation bezüglich der Sonderrechte natürlich auch, was denn eben auch der Angriffspunkt jener ist, welche mit dem Bürgertum rein gar nichts am Hut haben. Es ist fast wie im Märchen, eine Hexe lobt die Schönheit einer Prinzessin, nur um dann einen kleinen Makel herauszustellen, welcher sich aber beheben lasse, wenn sich die Prinzessin nur die giftige Salbe der Hexe ins Gesicht schmiert. (Übrigens ein Satz, an welchem sich der Sinn des Reflexivpronomens erläutern läßt.)

Aber davon handele ich hier nicht. Mein Sujet ist der Unterschied zwischen echten und falschen Bürgern. Echte Bürger bilden bereits einen Kampfverband und müssen sich lediglich eines Angriffs bewußt werden, um wirkungsvolle Maßnahmen gegen ihn treffen zu können. Bei falschen Bürgern verhält sich die Lage gänzlich anders, und zwar wirklich in einer Gänze, welche in ihrem Ausmaß kaum überschätzt werden kann.

Ich schrieb schon von diesen Dingen, an dieser Stelle möchte ich mich indes mit einer alternativen Kampfesstrategie beschäftigen. Ein koordinierter Einsatz des Kapitals zur Durchsetzung der bürgerlichen Interessen ist in Staaten, welche so geformt wurden, daß ihre gesellschaftlichen Einrichtungen nicht direkt vom Kapital abhängen, kaum möglich. Was üblicherweise als Solidarität mit den Armen verkauft wird, ist doch nichts anderes als die Übertragung der Kontrolle auf den Staat. Und wenn der Staat im Gegensatz zu den Aspirationen seiner Bürger steht, so bedeutet es deren Ohnmacht.

Wer meine vorigen Beiträge gelesen hat weiß, daß ich biologische Gründe für das Fehlen eines echten Bürgertums nordöstlich der Elbe sehe (nicht daß ich die Elbe buchstäblich als Grenze sehe, näheres dazu an der entsprechenden Stelle.) Und daß ich also auch nicht im entferntesten geneigt bin, auf ein echtes Bürgertum in diesem Gebiet hinzuarbeiten. Dies alles ist aber an dieser Stelle völlig irrelevant, da die Form des Widerstands gegen den drohenden Totalitarismus maßgeblich von ihm selbst vorgegeben wird.

Wie also können sich die freiheitlichen Elemente im sozialstaatlichen Umfeld gegen die totalitären wehren? (Weder muß noch will ein Sozialstaat per se totalitär sein, er steht aber zwangsläufig einer Verteidigung gegen totalitäre Kräfte im Wege, übrigens auch schon zu Weimarer Zeiten, wie es Friedrich August von Hayek dankenswerter Weise festgehalten hat.)

Der Grundgedanke einer Gruppe, welche sich gegen diese Bedrohung wehren möchte, muß die verbindliche Verantwortungsübernahme für das Überleben eines jeden beliebigen Gruppenmitglieds sein, was umgekehrt natürlich auch bedeutet, daß die Bereitschaft zur Abarbeitung der eigenen Überlebensschuld ebenso vebindlich ist.

Dieses mag etwas sehr fundamental erscheinen, aber nur dem, wer sich des völligen Fehlens freiheitlicher Verteidigungsstrukturen nicht bewußt ist. Wo Menschen übermächtigen äußeren Kräften ausgeliefert waren und sind, half und hilft ihnen nur Verschworenheit.

Auf diesem Grundgedanken aufbauend ist einerseits die eigene Versorgungsbasis auszubauen und andererseits der Kampf zu führen, wobei sich Vernichtung nur gegen den kampfführenden Gegner richten darf, die Umstehenden sind lediglich zu schröpfen.

Die Gewichtung dieser Bereiche ist natürlich wichtig, generell zieht es die niederen Teile der menschlichen Natur zur Schröpfung hin, was hingegen der Bereich ist, in welchem es der wenigsten Aktivitäten bedarf. Nur was man selbst nicht mit verhältnismäßigem Aufwand herstellen oder erwerben kann, sollte man anderen abpressen.

Es ist kein schönes Szenario, der Ausbau der eigenen Versorgungsbasis sicherlich sein erfreulichster Bereich. Es wird aber nicht so düster bleiben, der eigentliche Angriff des technologischen Totalitarismus kommt jetzt und wenn er scheitert, ist er ein für alle Mal gescheitert. Im Unterschied zu früher gibt es keine Marionetten mehr, keine Allianzen mit anderen Kräften, keine partiellen Ziele, keine Etappen auf dem Weg zur Entscheidungsschlacht.

Die Menschen, welche im Angesicht des Titanischen Menschen bleiben, erlangen Göttlichkeit. Das ist der Klang der Stunde, welche schlägt. Anschließend werden sie die Dinge ordnen, Vertrauen statt Mißtrauen setzen und Genügsamkeit statt Gier.

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18. August 2011

Epistemologisches

Immer wieder begegnet mir im Denken einflußreicher Männer der Fehler, einen Gegenstand ausschließlich im Lichte der Frage zu sehen, für welche sie sich interessieren.

Sie versuchen in einem Anlauf die Ursachen der bestehenden Verhältnisse zu ergründen, wobei sie ihren Blick nur auf eine ganz bestimmte Dimension dieser Verhältnisse richten, unausgesprochen annehmend, daß das Geflecht ursächlicher Zusammenhänge nicht auf dem Wege über andere Dimensionen solcher Weise unverständliche Beziehungen begründet.

Sagen wir, ich haßte die bürgerliche Gesellschaftsordnung (in Wahrheit mag ich sie schlicht nicht) und blickte in diesem Zusammenhang auf die Institution der Familie. Dann werde ich natürlich, da ich ja auch nicht völlig blöd bin, sofort bemerken, daß sich in der Familie die bürgerliche Denkweise manifestiert.

Aber habe ich damit auch nur im entferntesten verstanden, in welchen ursächlichen Zusammenhängen die Familie steht?

Selbstverständlich nicht. Natürlicherweise geht man die Familie auch nicht unter dem Gesichtspunkt der bürgerlichen Gesellschaftsordnung an, sondern unter den Gesichtspunkten der ökonomischen, biologischen und sozialen Folgen der Polygamie.

Um das kurz zusammenfassen, ökonomisch erzwingt sie Raub, worunter ich jetzt der lieben Einfalt halber auch die Jagd und den Kampf stelle, biologisch führt sie zur Homogenisierung der Bevölkerung und sozial wird sie nur geachtet werden, wenn sie mit großen Verdiensten einhergeht.

Wenn man sich diese Punkte vergegenwärtigt, wird einem hoffentlich klar genug, daß Polygamie nichts ist, was man einführt, sondern vielmehr etwas, mit dessen Anbrechen man unter bestimmten Umständen zu rechnen hat.

Kann freie Liebe Polygamie einführen?

Nein. Keine Chance. Irgendwann fangen dann die solcher Art begeisterten politisch aktiven jungen Frauen an zu sagen, daß sie keine Kinder haben wollen.

Aber die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frau führt zu Polygamie. Es sind die Frauen, welche Karriere machen, welche genug Geld verdienen, um sich einen Mann, welcher für den Unterhalt seiner Kinder nicht zahlen möchte, teilen zu können. Dessen biologische Merkmale werden also zu einem neuen Standard. Und dieser Mann ist auf seine Weise auch ein Räuber. Was die soziale Akzeptanz angeht, nun, das hängt von den Ausmaßen ab.

Ist dieses Phänomen nun aber wiederum antibürgerlich?

Selten so gelacht, es ist urbürgerlich, in vorigen Zeiten indes auf Witwen beschränkt gewesen.

Und so ist es immer wieder. Wenn ich einen Gegenstand verstehen möchte, muß ich mich ihm zuwenden, als wäre er der Mittelpunkt des Universums. Nachdem ich ihn dann verstanden habe, erübrigt sich die Frage danach, was er für die mich eigentlich interessierenden Probleme bedeutet, zumeist auf die trivialst mögliche Weise: Nein, unter diesem Stein erscheint die Wurzel aller Übel auch nicht.

Wer anders vorgeht, landet, wie gerade gesehen, bei den lächerlichsten Prognosen.

Deshalb ist es so wichtig, wenn ich die Menschen verstehen will, einen Menschen zu haben, in welchem ich etwas zur Liebe reizendes schimmern sehe. Denn nur dann habe ich überhaupt die Chance, seinen Geist einzufangen, und nur auf diese Weise kann ich ihn in den Mittelpunkt des Universums stellen. Er ist ein anderes Subjekt, welches ich nur verstehen kann, wenn ich die Welt aus seinen Augen heraus sehe. Und wenn dies einmal gelingt, so ist die Mauer der Ignoranz schon durchbrochen.

Ich schreibe das deswegen, weil es symptomatisch ist: Erkenntnisfähigkeit setzt Liebesfähigkeit voraus.

Und das ist durchaus ein Segen, wer nicht liebt, wird in die Irre geleitet.

Nichtsdestotrotz muß man sich mit irrlichternden Gedanken anlegen, wenn ihr Niedergang unverhältnismäßig viele Menschen mit sich risse. Wo wirkt Zwang, wo Gift? Letzteres ist die weiche Stelle.

Und was Frauen als solche angeht, ich sehe nicht, daß Schopenhauer sie nicht geliebt hätte. Es scheint, daß das Vorhandensein der Worte er und sie in einer Sprache ein Unglück ist, es kann doch kein Zufall sein, daß Frauen, welche keine derartige Sprache zur Muttersprache haben (beispielsweise Finnisch oder Türkisch), genau wissen, daß sie nichts weiter als unvollkommene Männer sind und ihnen nicht erst irgendeine Geschlechtsrolle übergestülpt werden muß. Was den Vorwurf der Misogynie betrifft, man wird ihn nur homosexuellen Männern machen können, keinem heterosexuellen Mann ist es zuwider, daß Frauen Möglichkeiten eröffnen.

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17. August 2011

Letzte Lügen

Liebe erlaubt die Verbesserung von etwas Ungenügendem.

Liebe erlaubt aber zugleich auch etwas viel Fundamentaleres, nämlich das eigene Überleben in einem an sich ungenügenden Umfeld.

Dies hat sowohl persönliche als auch systemische Konsequenzen. Jeder will ja überleben, und wenn er absieht, daß ihm sein Umfeld keine Möglichkeit bietet, ein sinnerfülltes Leben zu führen, so wird er gar nicht anders können, als sich einen Begriff angewandter Liebe zu basteln, in dessen Rahmen er die Gelegenheit hat, wenigstens scheinbar auf die Möglichkeit eines sinnerfüllten Lebens hinzuarbeiten.

Er würde, es nüchtern betrachtend, auch zugeben müssen, daß es ihm nur um sein eigenes Überleben in einem leeren, weiß getünchten Raum ging, daß was er auch je im Rahmen seiner Liebe tat, nichts zur Verbesserung seiner Lage beigetragen hat und es ihm lediglich stetiger Selbstbetrug durch Projektionen in die Persönlichkeiten anderer erlaubte, sich auf irgendeinem Weg zu wähnen.

Aber dessen bedarf es, um zu überleben. Insbesondere sind Frauen keine Objekte, welche, wenn man nur genug Mühe auf sie verwandte, die Welt lebenswerter machten. Aber gerade komplexer gestrickte Männer brauchen die Illusion, daß sie aus ihnen irgendetwas formen würden. Wenn man so will, eine doppelte Bemächtigung der Frau, Fleisch und Geist sollen sich dem Manne fügen. Unter idealen Lebensbedingungen würde hingegen auch kein komplexer gestrickter Mann das letztere wollen, es ist eine reine Kompensation für ein Leben in einer Welt, welche ihm ein Gefängnis ist.

Aus diesem Grunde nimmt er die eigenständige Frau, welche einerseits selbst unter der Welt leidet und andererseits durch nichts außer sich selbst fixiert ist, so daß ihrer Umformung wenig im Wege steht.

Komplex gestrickt ist dabei in dieser Hinsicht jeder Mann, dessen Geist keinen Widerhall im örtlichen sozialen Gefüge hat, sei es, weil er alleine ist oder weil seinesgleichen keinen gemeinsamen Standpunkt finden können.

Letzteres ist für Menschen, welche eine soziale Verantwortung verspüren, in den heutigen Gesellschaften sehr schwierig, da große Unklarheit darüber herrscht, auf welchem Wege sich die Eigenverantwortung einer Gruppe Gleichgesinnter herstellen ließe.

Wo dies aber nicht möglich ist, muß so ein Mensch, um nicht zu verbittern, ein Ventil für seine Ambitionen haben, und das ist im Regelfall eine Frau.

Man muß, so will es mir scheinen, die Schopenhauersche germanische Weiberverehrung vor diesem Hintergrund sehen, also daß gerade germanische Gesellschaften große Schwierigkeiten damit haben, das in ihnen liegende geistige Potential sozial umzusetzen, wobei man allerdings einräumen muß, daß es sich hierbei natürlich auch um biblische Vorstellungen handelt.

Letzteres ist natürlich kein Zufall, sondern das zentrale Element des Christentums als Staatsreligion, und mit diesen Worten schwenke ich zu den systemischen Konsequenzen über, daß, wie schlecht die Umstände auch sein mögen, dem Leben stets liebend entgegenzutreten ist.

So weit ist dies auch wirklich ein christliches Gebot, nur wenn Liebe durch Verschonung ersetzt wird, handelt es sich um eine neuzeitliche Perversion dessen, aber auch in rein christlicher Gestalt ist es für eine Gesellschaft durchaus zweischneidig, denn eine Verteidigung eines sinnerfüllten Lebens gegen ein sinnentleertes erfordert unter diesem Gebot große Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten der Geschichte, da für die Liebe stets in dubito pro reo gilt, was den Kreis der Verteidiger sehr einschränkt, wenn nicht eine anerkannte intellektuelle Hierarchie unter ihnen besteht, welche der Einsicht ihrer Würdenträger auch wirklich entspricht.

Letzteres ist eine ungeheuer starke Forderung. Man wird sie als unrealistisch abtun müssen. Das heißt aber nicht per se, daß man ohne die Zurückhaltung, welche die Liebe empfiehlt, besser führe. Nicht auf Approximationen einer solchen intellektuellen Hierarchie kommt es dabei an, welche völlig unwägbar sind, sondern auf die Möglichkeiten einer zahlenmäßig beschränkten Verteidigung. Dies kann ich indes nicht wägen, als Grundhaltung zur Verteidigung eines sinnerfüllten Lebens scheint mir indes das Gebot der Bewahrung des Schönen dem der allgemeinen Liebe bei weitem vorzuziehen zu sein, denn das Schöne ist selten auf der Welt und ohne seine bewußte Verteidigung gäbe es es, meinem Instinkte nach, nirgends.

Das ist aber nur ein Fall, und dabei die Ausnahme, nämlich daß das Leben sinnerfüllt ist. Und wenn es das nicht ist, besteht in der Bewahrung des Schönen auch keine Alternative zum Gebot der allgemeinen Liebe. Erweiterungen der Bewahrung des Schönen hin zur Schöpfung des Schönen taugen nichts, da die Unmittelbarkeit des Schönen, welche dem Gebot seiner Bewahrung erst die Kraft gibt, dann fehlt, und Utopien mögen zwar anschaulich sein, aber wer weiß wie realistisch. Eine gequälte Gesellschaft wird man danach beurteilen müssen, ob ihr Fortbestehen der Wahrscheinlichkeit nach zu mehr Nutzen oder Schaden führen wird. Daraus ergibt sich dann auch der Wert des Gebots der allgemeinen Liebe als gesellschaftserhaltendes Element.

An dieser Stelle muß ich historisch werden, denn Rom war eine gequälte Gesellschaft und fand durch das Wirken der Kirche aus dieser Qual heraus. Dies ist keine kleine Leistung gewesen, welche der Kirche auch nur deshalb gelang, weil sie zu anderen Regierungen vor und nach ihr völlig unvorstellbaren Schritten bereit war. Das katholische Prinzip ist: Ganz oder gar nicht. Und dieses Prinzip hat schon auch seine Stärken. Es war kein Fehler der römischen Christen ihre gequälte Gesellschaft zu bewahren, aber natürlich gab es keine Gewähr dafür, wie gut für sie Verantwortung übernommen wurde.

Übrigens gilt dieses Prinzip auch heute wieder und ähnlich kühne Schritte werden wenigstens diskutiert, aber wiederum gilt natürlich, daß die Heutigen nicht gerade besonders fit sind.

Welcher Gesellschaft wünscht man schon, daß sie verblutet oder wenigstens eines ihrer Glieder amputiert?

Freilich geschieht das heute schleichend, da Selbstbetrug zur Selbsterhaltung kräftezehrend ist. Die Stärkung des christlichen Gedankens ist automatisch immer auch mit einer Stützung individueller Selbstbetrüge verbunden und würde diesen Schwund also stoppen. Das ist an sich sicherlich zu begrüßen. Aber natürlich stellt sich dabei auch die Frage, ob nicht ein Aufbruch zu neuen Ufern möglich wäre, gerade im Niedergang des Alten.

Wahrscheinlich ist aber dieses ganze Klein-Klein verfehlt. Laß alles da wachsen, wo es wächst und wo es nicht wächst, verdorren. Mag ein günstiger Wind einen Samen eines verdorrenden Strauches woanders hinwehen. Welcher Raum bleibt denn andererseits für den gelebten Glauben des Einzelnen, wenn sämtliche Fragen des politischen Lebens von einer wohlmeinenden Regierung unter peinlicher Beachtung der christlichen Gebote entschieden würden? Und das würde auch nicht dadurch besser, wenn sie dabei wahrhaft demokratisch vorginge, so lange sie ihn nur als zu Behandelnden sieht.

Leider steht die Industrialisierung der Welt diesem Ansatz entgegen, es bleibt nichts übrig, weil die Ausweitung von Reichen kaum mehr eine Belastung für sie darstellt. Und innerhalb dieser Reiche wirken die verschiedensten Zwänge, insbesondere wird der ländliche Raum bewußt ausgedünnt, um ihn politisch zu entmachten und die Städte konzentriert, um sie in materieller Abhängigkeit zu halten.

Mit den heutigen Mitteln läßt sich zweifellos ein perfektes Gefängnis bauen, also eine perfekte Tyrannei. Ein unreflektiertes Sicherheitsbedürfnis gebietet es auch. Für die Meisten würde all das erst aufhören, wenn sie zu allem bereit wären, um es zu bekämpfen. Dann jene auszusieben, welche zum Widerstand bereit sind, alleine, wäre ein quälender und oftmals blutig endender Prozeß. Indes, es ist gerade die Schwierigkeit dieses Weges, welche jeden Mitkämpfer so willkommen machte, daß man ihm beliebig viele Kinder wünschte, wodurch sich die Wende vollzöge.

Einzig die Natur sähe es wohl als die nötige Anpassung des Menschen an die Technologie, welche er entwickelt hat. Immerhin, selbst im schlimmsten Fall winkt ein glückliches Ende.

Einstweilen sind die Prioritäten ganz anders zu setzen. Es gilt die Hölle vor uns zu entdecken. Es gilt der Zersetzung in den Arm zu fallen. Es gilt sich für den Kampf zu positionieren. Und es gilt vor allem zu verstehen, daß Feigheit und Gier die Feinde sind. Wenn wir heute verhindern wollen, daß wir sie morgen auf dem Wege der Schwängerung sämtlicher Frauen mit dem Samen von ihnen unbefleckter Männer aus der Welt schaffen müssen, so müssen wir die Frequenzen stören, auf welchen sie das Bewußtsein der Menschen zerrütten.

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11. August 2011

Mein Verhältnis zur katholischen Kirche

Ich betrachte mich weiterhin als Christ, welcher bereit ist, an jedem Menschen zu lieben, was sich an ihm lieben läßt und also konsequenterweise auch dazu bereit ist, ihm seinen Platz in der Welt zu gönnen, welcher indes zunächst einmal zustande kommen muß, indem die nötigen sozialen Anpassungen an die verschiedenen, eine Gesellschaft bildenden Typen vorgenommen werden.

Wenn ich darauf hinweise, daß jede solche soziale Anpassung einer Geburt gleichkommt, also daß sie schwierig, langwierig und mit Schmerzen verbunden ist und daß durch sie etwas Neues in die Welt kommt, welches seine eigene Persönlichkeit besitzt, so stelle ich nur die Realität dar und wende mich durch diese Feststellung nicht von der allgemeinen Menschenliebe ab.

Jede Gesellschaft gewinnt ihren Charakter aus ihrer Zusammensetzung und verschiedene Charaktere entstehen aus verschiedenen Formen der Unausgewogenheit. Ausgewogenheit gibt es nur in Usbekistan und in Usbekistan herrscht Bürgerkrieg. Es ist ein historischer Fakt, daß Ausgewogenheit bisher, also so lange wie es sie schon gibt, im wesentlichen seit ca. 35 000 Jahren, noch nie in sozialer Anpassung mündete, sondern stets in neuerlicher Unausgewogenheit.

Angenommen es wäre möglich, eine soziale Anpassung für eine ausgewogene Gesellschaftszusammensetzung zu finden, so wäre diese Gesellschaft hernach allumfassend und alle anderen Gesellschaftsformen wären im Vergleich mit ihr defizitär, minderwertig und nicht von bleibendem Bestand. Wäre es in den letzten 35 000 Jahren auch nur einmal geglückt, so lebten wir heute bereits alle in derselben Gesellschaftsform.

Aber von der Art sind die unterschiedlichen menschlichen Geister nicht, oder jedenfalls nicht mehr, vor der Zeit vor 35 000 Jahren war eine Synthese noch möglich, aber natürlich auch nicht problemlos, weshalb wohl auch weiterhin neue Geister entstanden. Ihre Vielfalt mündet nicht in der Einheit ihrer vollständigen Verbindung, sondern in der Vielfalt ihrer partiellen Verbindungen.

Dies mag sich freilich einst ändern, aber dazu müßte die Menschheit einen Gipfel erklimmen, auf welchen sie zuvor noch nie gelangte, und von den Heutigen zu glauben, daß sie gerade dabei sind, zeigt nichts weiter als völlige Ahnungslosigkeit.

So viel zur Erläuterung meiner Sicht der Verpflichtungen, welche die allgemeine Menschenliebe mit sich bringt.

Es gibt drei Punkte, in welchen ich der Überzeugung bin, daß die katholische Kirche die Grenzen des ihr Erlaubten überschritten hat.
  1. Die katholische Kirche hat aus an Willkür grenzenden Erwägungen durch Konditionierung Volkscharaktere erschaffen, den Deutschen, den Engländer, den Franzosen und mit besonderer Gründlichkeit den Juden. Dazu hatte sie definitiv keine Vollmacht.
  2. Die Bündelung aller Beichten in Rom, um es prägnant zu sagen.
  3. Der Zölibat für ihre Priesterschaft.
Den letzten Punkt habe ich vor kurzem bereits angemessen besprochen, die ersten beiden Punkte scheinen in einem seltsamen Widerspruch zu stehen, bedeuten sie doch organisatorische Einheit bei ideologischer Vielfalt. Dieser Widerspruch ist aber nur scheinbar einer, wenn man die autokephalen orthodoxen Kirchen betrachtet, so begegnet einem das genaue Gegenteil, nämlich ideologische Einheit bei organisatorischer Vielfalt, und das ist, wenn man es recht bedenkt, eigentlich auch gar kein Wunder, da die Bibel doch recht klar geschrieben ist und sich aus ihr sicherlich keine ideologischen Unterschiede für verschiedene Völker herleiten.

Ideologische Vielfalt wird überhaupt erst durch organisatorische Einheit möglich, welche dafür Sorge trägt, daß die mehr oder weniger willkürlich vorgenommenen Vereinseitigungen der christlichen Lehre nicht in Zerfall münden, sondern in gegenseitiger Stimulation oder, um es einfacher zu sagen, ein Orchester braucht einen Dirigenten.

Das Konzert ist der katholischen Kirche auch ganz gut gelungen, nur hat sie und niemand sonst damit auch den Grundstein für die bleibende nationale Entfremdung der Völker Europas gelegt. Eine Entfremdung, welche nicht vom Blut herstammt und auch nicht aus geschichtlichen Erfahrungen, sondern einzig aus einer Konditionierung, welche sich bereits vor Jahrhunderten verselbständigt hat und welche schlichtweg nicht gebrochen werden kann, selbst mit den drastischsten Immigrationsmaßnahmen nicht, einzig ein Bürgerkrieg, welcher mehr als 90% der Bevölkerung verschlänge hätte eine Chance sie zu brechen, aber auch keinesfalls mehr.

Realisten haben denn auch schon vor 200 Jahren nicht versucht sie zu brechen, sondern vielmehr versucht eine weitere Konditionierung über sie zu legen und dann allmählich das Gewicht von einer auf die andere zu verlagern, nur war auch dieser Versuch wieder national gesinnt und also bestehen heute bereits zwei solche Konditionierungen, wobei die ältere allerdings weit stärker ist.

Natürlich wird man diesen Weg auch in der Zukunft wieder gehen müssen, ich hoffe nur, daß die dann gewählte Konditionierung weise sein wird. Was die Sozialisten heute an Konditionierungen vornehmen ist eher Klein-Klein, abgesehen von ihrem Grundglauben, daß Sozialisten gut sind, was hingegen seiner Art nach eine Konditionierung ist, welche ihre natürlichen Grenzen hat.

Das ist übrigens ein wichtiger Punkt, Sozialisten sind gut, nicht Sozialismus. Nicht der Sozialist ist gut, weil er den Sozialismus will, sondern der Sozialismus ist gut, weil der Sozialist ihn will. Der Grund dafür besteht darin, daß sich Sozialismus intellektuell nicht verteidigen läßt und der Verweis auf die vielen guten Menschen, welche für seine Sache kämpfen, die einzige Strategie ist, ihm Respekt zu verschaffen.

Historisch war es etwas anders, da hat man den Sozialismus als Weg zum Kommunismus verteidigt, wobei sich letzterer intellektuell verteidigen läßt, aber heute machen das nur noch Wenige, wovon ich indes ja auch bereits vor kurzem schrieb.

Und ebenso beschrieb ich bereits die einzelnen Konditionierungen im Detail, so daß ich es mir an dieser Stelle schenken kann.

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9. August 2011

Zur Eroberung des Lebens

Ich denke, ich sollte nach der gestrigen Erkenntnis der natürlichen Lebensauffassung der Melancholiker einige lebensnahe Betrachtungen nachschalten.

Fangen wir vielleicht mit dem abstraktesten Punkt diesbezüglich an. Das im letzten Beitrag formulierte Programm taugt wirklich schon geradezu verblüffend wenig zur Anleitung. Wenn man schon ein Programm zu ihr vorgeben möchte, so wäre folgendes besser geeignet.

Sei offen gegenüber dem Leben, begebe dich in seine dunklen Räume, studiere sie, bis du erkennst, was dir in ihnen begegnet, und wenn du dergestalt das Leben erkannt hast, nehm dich seiner an.

Zu viele verstehen diese Aufforderung allerdings als Einladung zum Drogenkonsum. Wenn man sie schon nicht profan als Aufforderung zum geduldigen Studium seiner Umwelt und ihrer einen betreffenden Gesetze verstehen möchte, was freilich auch gemeint ist, und wenn man irgendetwas Greifbares aufbauen möchte, wird man darum nicht herumkommen, dann sollte man doch besser den dunklen Raum in seinem Herzen ergründen als die Reaktionen des eigenen Bewußtseins auf dem Körper zugeführte Substanzen.

Aber dieses ist selbstverständlich Symptom einer Gesellschaftsform, welche Löwen und Hyänen Raum gibt, Adlern aber nicht. Und wo ich gestern von Griechenland als einem Beispiel schrieb, wo letzteres glückte, so ist es offenbar die Selbstbeschränkung auf Stadtstaaten gewesen, welche diesen Raum frei ließ.

Heute wird sich ein eroberndes Leben vor allem in den folgenden beiden Bereichen leben lassen, einerseits in der eigenen Existenzbegründung, Hausbau, Landschaftsgärtnerei, Agrikultur und andererseits in der Entwirrung romantischer Verstrickungen. Natürlich erwächst aus letzterer alleine nichts, aber wie ich im Beitrag zu den fünf Geboten schrieb, besitzt sie einen gemeinschaftsbildenden Aspekt im politischen Sinne, noch bevor die Polis da ist, ist bereits eine Vorstellung der Verbindung der unterschiedlichen menschlichen Geister vorhanden, welche ihr später Gestalt gibt.

Darauf führt natürlich auch die Rede im Politikos, daß den Staatsmann die Kunst auszeichnet, das Unterschiedliche zu verbinden. Eingedenk dessen ist es nur natürlich, wenn das Liebesleben eines Philosophen verstrickt ist.

Es wäre allerdings ein Fehler, wenn man aus derlei Gründen einer engen Beziehung aus dem Weg ginge, die Unmöglichkeit der Situation ist zu suchen, nicht zu fliehen, darum geht es ja gerade.

Mittelfristig ist natürlich auf die erwähnte Polis hinzuarbeiten und bei ihr sollte man es auch belassen, um sich nicht selbst wieder ins sichere Unglück zu stürzen. Dann wird es wichtig sein, den tragischen und heldischen Aspekt des Lebens zu akzeptieren, zu akzeptieren, daß man nur überlebt, wenn sich im Kampf genügend viele Verbündete aus freien Stücken anschließen, zu akzeptieren, wenn moralische Gesetze unvereinbar sind und nur Raum für Tränen lassen.

Das ist der Preis der Freiheit, der Preis dafür, seinem Leben selbst Form zu geben.

Hoch im Kurs steht das heute alles nicht, das Titanische hält die Herrschaft fest in Händen, es wird noch etwas dauern, bis das Göttliche wieder erscheint, aber es kommt wieder und die ersten Kiesel des folgenden Steinbruchs fallen auch schon.

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8. August 2011

Lebensauffassungen

Es ist wichtig, eine Lebensauffassung zu besitzen und ihr konsequent zu folgen, wobei eine Lebensauffassung diese Bezeichnung erst dadurch verdient, daß sie Leben ermöglicht.

Die Lebensauffassung des Sanguinikers ist die Herausforderung, die des Cholerikers die Jagd nach Anerkennung, aber was den Melancholiker angeht, so kann man nicht füglich sagen, daß seine das Happening wäre, denn das Happening ist als Lebensauffassung defizitär.

Man kann die Sache logisch angehen, fordern, daß der Melancholiker folgendes Programm erfüllt und sich mit seinesgleichen über dessen Erfüllung austauscht.
  1. Ein Problem formulieren.
  2. Dieses Problem analysieren.
  3. Eine Problemlösung entwerfen.
  4. Diese Problemlösung ausprobieren.
Aber wenn man es so anfäßt, wiegt es wohl schwerer noch als Blei. Das sind die Pflichten, welche zu erfüllen uns ein noch unbekannter Trieb antreibt.

Und ja, dieser Trieb ist durchaus noch unbekannt, denn wenn auch unser Streben uns eine heile Welt, eine Seinsheimat zu bilden, zwangsläufig später zur Formulierung von Problemen führt, so handelt es sich dabei doch nur um heilende Kräfte, welchen nicht eigentlich ein Herrschaftswille, wie er sich in den Gesinnungen ausdrückt, zukommt.

Dieser Trieb muß aber in der Vergangenheit auffindbar sein, wenn er überhaupt existiert. Und wenn man die Pflichten betrachtet, in deren Erfüllung er sich ausdrückt, so ist es klar, daß es keine festgefügte Gesellschaft gewesen sein kann, in welcher er sich gezeigt hat.

Dieses stimmt soweit auch mit meinen Betrachtungen zum natürlichen Vorkommen von Melancholikern in Randlagen überein.

Muß man es Eroberung nennen? Das Leben zu erobern?

Ich denke, ja, das muß man wohl. Und dieser Trieb wird in Freiheit und Albernheit geboren, auf schwankendem Boden, in Ausgeliefertheit und Leichtsinn.

Man muß bewußt Bindungen zerschneiden und auf Sicherheitsnetze verzichten, sich abkoppeln, erst sich gegen die Strömung stellen, später sich noch nicht einmal mehr von ihr berühren lassen.

Dieses Leben gilt es erst noch zu erobern! Wie kann da einer bei den existierenden Bewältigungsversuchen mitmachen?

Das ist die Auffassung, welche verbreitet sein muß, damit ein neuer Anfang gelingen kann.

Und die Geschichte zeigt, daß diese Auffassung nicht bloß auf den Anfang beschränkt sein muß, sondern daß sie durchaus integraler Bestandteil einer gewachsenen Kultur sein kann, denn das war sie einst in Griechenland.

Dazu bedarf es aber bewußt gewählter Selbstbeschränkungen, wer alles auf die bestmögliche Weise regeln will, läßt dafür keinen Platz, wessen Leben davon abhängt, daß er alles auf die bestmögliche Weise regelt, kann dafür keinen Platz lassen.

Freilich, ob die bestmögliche Regelung eingedenk dessen die beste ist, steht zu bezweifeln, aber die Aussage betraf den Willen zu ihr und ihre Notwendigkeit, und so genommen stimmt sie.

Eine Gesellschaft, für welche das Leben, und sei es aus technischer Notwendigkeit, nur noch Herausforderung und Ehrgeiz ist, kann keine Türen zu neuen Wegen aufstoßen, Alter und Starrheit sind ihr Los, Verjüngung kommt immer aus dem Ungeformten, Unbestimmten, für welches sie keinen Platz hat.

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5. August 2011

Eine kleine historische Elegie

Kaum eine Chance ist jemals gründlicher verpatzt worden als die Ausgangslage, welche sich aus dem Krimkrieg (1853-56) einerseits und dem Deutsch-Französischem Krieg (1870-71) andererseits ergab, zu einer langfristig ausgelegten Strategie der Verteidigung der christlichen Aristokratie als Staats- und Kulturform zu nutzen.

Rund 400 Meter vom Theater der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol entfernt steht das Panorama der Verteidigung der Stadt gegen Engländer und Franzosen unter General Eduard Iwanowitsch Totleben, und keine Stunde vergeht, in welcher nicht eine Gruppe russischer Soldaten durch dieses Panorama geschleust würde.

Die Lehren könnten nicht klarer sein, wenn ihre Interessen bedroht sind, besetzen Engländer und Franzosen schonmal eine strategisch wichtige Stadt, selbst wenn sie in keiner Weise direkt angegriffen worden sind und sehen es auch nicht als weiter verwerflich an, Kirchen zu plündern, um was mit nach Hause nehmen zu können.

Die Glocke der St. Nikolauskirche wurde von den Franzosen nach Paris gebracht und in Notre Dame aufgehängt, nur um dort mitansehen zu dürfen, wie Paris keine 20 Jahre später von Preußen besetzt wurde. Dies wäre eine gute Gelegenheit gewesen, die Glocke zu beschlagnahmen und sie als ein Zeichen der Freundschaft nach Rußland zurückzuschicken.

Leider ist es dazu nicht gekommen, auch wenn sich Bismarck und seine Generation durchaus im Klaren darüber waren, wofür sie kämpften und wer Verbündeter und wer Feind war und dies im Dreikaiserabkommen auch zu Papier brachten.

Hätten sich England und Frankreich nicht eingemischt, Rußland hätte Konstantinopel zurückerobert. Das wird klar genug, wenn man die Zarenfamilie neben den Heiligen an der Decke der Pokrowskikirche, vielleicht 600 Meter in die entgegengesetzte Richtung vom Theater der russischen Schwarzmeerflotte aus, sieht.

Und Deutschland hätte das natürlich egal sein können. Es wird immer von den Meerengen gesprochen, als ob das Mittelmeer der offene Ozean wäre. Es ging schlicht um die Vorherrschaft über den Mittleren Osten, wobei natürlich nicht zu erwarten gewesen wäre, daß England und Frankreich beim Zerfall des Osmanischen Reiches untätig geblieben wären, so wie sie es ja auch faktisch nicht geblieben sind.

Deutschland hatte es nicht schwer, die Türkei für sich zu gewinnen. Einerseits hatten die Deutschen bewiesen, daß sie militärisch von Bedeutung waren und andererseits konnten sie keinen direkten militärischen Druck auf das Osmanische Reich ausüben, mithin also ein Verbündeter, welcher die eigenen Zähne schärfte, ohne einen beißen zu können.

Nur welche Perspektiven hatte Deutschland aufgrund dieses Einflusses?

Nichts Greifbares, nur Gespenster, und ohne Not setzte man sich anderen in den Weg, auch dem eigenen Verbündeten.

Die Franzosen freilich besannen sich alsbald darauf, daß es nun größere Hindernisse für französische Interessen als Rußland gab und zeigten sich ihm also zunehmend konziliant, zunächst erlaubte man ihm gnädigerweise wieder eine Schwarzmeerflotte zu unterhalten und am 13. September 1913 gab man, offenbar in Erwartung konkreter Gegendienste, die geraubte Glocke wieder zurück.

Nicht daß der Zar und seine Familie sich lange an ihr hätten freuen können, aber das eigentliche Versagen vollzog sich 1890 mit dem endgültigen Auslaufen des Dreikaiserabkommens, als die letzten Reste der Besinnung auf die eigenen Wurzeln innerhalb der deutschen Elite wegbrachen und mit ihnen die deutsche Wirklichkeit. Seitdem kann von einer deutschen Politik im Wortsinn nicht mehr die Rede sein, zunächst imitierte man England und später die Vereinigten Staaten, bis man schließlich jeglichen Gestaltungswillen aufgab.

Rußland hatte, bei allen Katastrophen, mehr Glück, denn es wurde nie anhaltend von seiner Elite verraten.

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Was zeichnet einen kritischen Geist aus?

Dieses Thema habe ich bisher noch nirgends in angemessener Form dargestellt gesehen, weshalb ich mich an dieser Stelle selber an ihm versuchen werde.

Dabei ist es einfacher, einen kritischen Geist abzubilden (Platon hat dies im Sophistes und Politikos in ausreichender Klarheit getan) als einen unkritischen.

Dennoch will auch ich hier zunächst den kritischen abbilden. Fassen wir zusammen, was den Fremden aus Elea im Sophistes und Politikos auszeichnet. Er beginnt mit einer Frage, welche ihn interessiert. Anschließend unterteilt er die Wirklichkeit durch ein System zu diesem Zwecke gewählter Begriffe. Danach fragt er nach logischen Abhängigkeiten zwischen diesen Begriffen, ob sie sich ausschließen, einer den anderen enthält oder ob sie unabhängig von einander sind, wobei er sich der durch mangelhafte Faktenkenntnis bedingten Unsicherheit dieser Schlußformen bewußt bleibt und sichere unsicheren Schlüssen vorzieht. Auf diese Weise gelingt es ihm dann oftmals eine Antwort auf seine Frage zu finden, ohne sich auf sie direkt betreffenden Erfahrungen stützen zu müssen, was von großem Vorteil ist, wenn er keine solchen Erfahrungen hat.

Wenn einer relevante Erfahrungen hat, spielt es keine Rolle, ob er ein kritischer oder ein unkritischer Geist ist, er kennt dann zweifellos die richtige Antwort. Genau darum geht es bei der Manipulation unkritischer Geister, ihr Urteil in Fragen zu täuschen, zu welchen ihnen relevante Erfahrungen fehlen.

Aber wie sieht nun ein unkritischer Geist aus?

Zunächst einmal hat er keine Frage, welche ihn interessiert, sondern nur ein diffuses Gefühl dafür, was interessant ist.

Und das ist auch schon der wichtigste Punkt. Der unkritische Geist hat seine Eigeninitiative aus der Hand gegeben, er fragt nicht, sondern hört sich nach Interessantem um.

Auf diese Weise sammelt er neben schlichten Informationen auch eine Menge von Aussagen, ohne sich deren Einseitigkeit bewußt zu sein, beispielsweise, um ein klassisches Beispiel zu bringen, daß es für Wölfe schwieriger ist, ein Steinhaus umzublasen als ein Holzhaus, was sicherlich stimmt, sowohl im buchstäblichen als auch im übertragenen Sinne, dennoch aber denkbar wenig geeignet ist, um als Wahlkriterium für den Hausbau herangezogen zu werden, wenn er nicht gerade am Golf von Mexiko wohnt.

In der Praxis sind die schlimmsten Achtelwahrheiten natürlich politischer Art, wofür ich auch schon ein, zwei zentrale Beispiele hier besprochen habe.

Nachdem der unkritische Geist also mit derlei Aussagen gefüllt ist, begeht er den nächsten Fehler und wendet das Prinzip der Wahrscheinlichkeit nicht auf die Wirklichkeit an, sondern auf eben jene, selektiv kommunizierten Aussagen.

Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen setzen aber Zufälligkeit voraus, nur solange ist es unwahrscheinlich, daß ein Würfel zehnmal hinter einander die Sechs zeigt, wie er geworfen wird. Wenn er gelegt wird, ist es kein großes Wunder mehr, wenn dergleichen passiert.

Die meisten Menschen sind zweifellos unkritische Geister, und aller Wahrscheinlichkeit nach deshalb, weil es bequemer ist. Wer zeigt Eigeninitiative, wo er keine zeigen muß?

Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach den Grenzen der Meinungsfreiheit zu sehen. Wenn ich sämtliche öffentlichen Äußerungen erlaube, auch konterfaktische und Haß schürende, erleichtere oder erschwere ich dadurch den Mißbrauch unkritischer Geister?

Die Antwort hängt von der Konzentration der Meinungsmacht ab. Bei einer pluralistischen Presse erschwerte ich ihn mit einiger Sicherheit, bei einer monopolistischen erleichterte ich ihn mit gänzlicher, wiewohl in letzterem Fall eh Hopfen und Malz verloren sind.

Also, um es noch einmal zusammenzufassen. Ein kritischer Geist sagt: Das sind meine Fragen, meine Begriffe, meine Schlüsse und es ist meine Verantwortung, ihre Klarheit und Sicherheit zu gewähren. Ein unkritischer verneint das alles.

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1. August 2011

Eine Lagebesprechung

Zunächst gibt es das so genannte bürgerliche Lager.

Es zerfällt in das Großkapital, die Rüstungsindustrie und die Republikaner. Organisiert ist es in der Freimaurerei, welche formal den Republikanern am nächsten steht, inhaltlich aber dem Großkapital.

Das Großkapital favorisiert den Sozialismus, die Herrschaft durch Vorstellungen des Erlaubten, die Rüstungsindustrie den Faschismus, die Herrschaft durch einen Ehrenkodex und die Republikaner selbstverständlich die Republik.

Die Interessengegensätze dieser drei Gruppen innerhalb der Vereinigten Staaten werden zu Lasten der Interessen des Rests der Welt versöhnt, so daß das bürgerliche Lager so lange über eine geschlossene Basis verfügt, bis diese Art der Versöhnung in den Vereinigten Staaten gescheitert ist.

Diesbezüglich ist zu bemerken, daß die Lage in den Vereinigten Staaten nicht stabil ist, sondern daß die Republikaner gegenüber dem Großkapital und der Rüstungsindustrie an Boden verlieren.

Zum zweiten gibt es die katholische Kirche und zum dritten die Kommunisten.

Die Kommunisten sind wiederum in verschiedene Untergruppen zu unterteilen. Zunächst einmal ist danach zu fragen, ob sie eine Verstaatlichung privaten Eigentums für nötig halten, also ob sie den Kommunismus auf dem Weg über den Sozialismus zu erreichen trachten. Falls sie dergleichen nicht anstreben, so spreche ich von Radikalkommunisten, darunter fallen nach meinem Verständnis auch die Mennonitengemeinden Nordamerikas (sowie ich selbst.)

Halten sie es für nötig, so frage ich als nächstes, ob sie in gewachsenen Nationen einen Vorteil oder ein Hindernis für das Erreichen des Kommunismus sehen. Sehen sie in ihnen einen Vorteil, so spreche ich von Nationalkommunisten, andernfalls von Trotzkisten.

An dieser Stelle sind kurz die Gründe dafür zu erläutern, warum Rußland und China von Nationalkommunisten dominiert werden, während in der westlichen Welt die Trotzkisten das Sagen haben.
  1. Die Sowjetunion hat im Kalten Krieg den Trotzkismus aufgrund der schlechten Erfahrungen mit dem Faschismus dem Nationalkommunismus für die westliche Welt vorgezogen, weil ein Umschlagen von Nationalkommunismus in Faschismus relativ leicht möglich ist, denn dazu bedarf es nur veränderter Absichtserklärungen und einer aggressiveren Betonung öffentlicher Verdienste.
  2. Aufgrund Trotzkis ursprünglicher Argumentation. Wenn die Arbeiterklasse eines Staates zu schwach ist, ist die Bevölkerung dieses Staates dahingehend zu ändern, daß sie stärker wird (Import der Arbeiterklasse, vorzugsweise fremdrassische Arbeiter, weil sie aus Gründen des Rassismusses schlechter integriert werden und also länger in der Arbeiterklasse verbleiben.) Die Auflösung gewachsener Nationen ist dessen Korollar.
  3. Das Großkapital zielt ebenfalls auf die Auflösung gewachsener Nationen, da es die in ihnen schlummernden solidarischen Kräfte fürchtet und zieht aus diesem Grund die Trotzkisten den Nationalkommunisten als Apparat zur Durchsetzung der sozialistischen Herrschaft vor.
  4. Und letztlich haben Rußland und China natürlich Erfahrungen mit dem realexistierenden Sozialismus, welche ihren Einschätzungen zu Grunde liegen.
Großkapital und Trotzkisten bilden also eine Allianz. Es ist wichtig zu verstehen, daß die Emanzipations- oder Gleichheitsideologie in erster Linie dazu dient, die Trotzkisten selbst zu kontrollieren, denn selbstverständlich müssen sich die Trotzkisten selbst strenger als jeder sonst an diese Ideologie halten und besetzen alleine deswegen geschlechtsbedingt knapp 50 Prozent ihrer Führungspositionen mit charakterschwachen Idioten. Aus den selben Gründen dürfen Radikal- und Nationalkommunismus unter Trotzkisten noch nicht einmal diskutiert werden (eine Diskussion des Radikalkommunismusses mag zwar erlaubt sein, verläuft aber aufgrund der akzeptierten Rahmenbedingungen zwangsläufig schnell im Sand.)

Die Trotzkisten sind das aktive Element, sie treiben die Auflösung der Nationen voran. Nur zeigt die Erfahrung, daß keine Nation wartet, bis sie auf diese Weise durch die im Inneren erzeugte Unordnung zerstört wird. Sobald es einem durchschnittlich intelligenten Menschen klar ist, daß Abwarten mehr Tote bedeutet als gezielte Hinrichtungen, beginnen die gezielten Hinrichtungen.

Wenn vorher in Europa nichts anderes geschieht, wird diese Restauration die Nationalstaaten wiederbefestigen, den Faschismus einführen und die gesellschaftlichen Prozesse für Jahrzehnte einfrieren.

Das ist durchaus nicht im Interesse des Großkapitals und es steht von daher zu erwarten, daß es auf die eine oder andere Weise auf eine erfolgreiche Revolution hinarbeiten wird, wobei ich vermute, daß es beabsichtigt, die Konterrevolution bereits am ersten Morgen nach der Siegesfeier selber durchzuführen, um den politischen Kurs auf die von ihm gewünschte Bahn zu lenken, denn eine unabhängige Konterrevolution wäre sehr gefährlich.

Es ist aber möglich, daß das Großkapital bis dahin im bürgerlichen Lager an Einfluß verloren haben wird, wenn sich nämlich in den Vereinigten Staaten Rüstungsindustrie und Republikaner erfolgreich gegen es verbünden. Dieses Bündnis wird aus geschichtlichen Gründen unter der Führung der Republikaner stehen, gleich wie stark die Macht der Rüstungsindustrie auch sein mag. Und dann gilt wiederum dasselbe, daß eine solche europäische Restauration nicht im Interesse dieses Bündnisses ist, nicht weil die Nationen fortbestehen, sondern weil sie faschistisch regiert werden würden. Es ist also davon auszugehen, daß auch in diesem Fall dieselben Methoden angewendet werden würden, um ein Einfrieren der europäischen Politik zu verhindern, allerdings mit anderen Zielvorstellungen.

Da die europäischen Trotzkisten de facto Marionetten des Großkapitals sind, würden sie natürlich durch einen Sturz des Großkapitals schwer erschüttert werden, so daß unter Umständen sogar Reformen möglich wären, in jedem Falle aber eine Revolution sehr erleichtert würde. Es ist nicht auszuschließen, daß dies osteuropäischen Nationalkommunisten die Möglichkeit gäbe, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und sich zumindest örtlich gegen das geschwächte bürgerliche Lager durchzusetzen. In dem Fall käme es eher zu einem Anschluß als zu einer Revolution.

Natürlich gibt es tausend gute Gründe, die Herrschaft der Trotzkisten zu beenden, nur frißt jede Revolution eben ihre Kinder. Die Republikaner würden in der Folge einer europäischen Revolution bürgerliche europäische Republiken errichten, das Großkapital einen erst noch zu gebärenden konstruktiven, aber unbestimmten Sozialismus. Erstere wären wahrscheinlich nicht durchweg stabil und würden also zum Teil innerhalb einer Generation in andere Gesellschaftsformen übergehen. Letzteres wüchse sich zu apokalyptischen Umständen aus (durchaus in dem Sinne, daß sie sagen würden, daß nun endlich der Frieden auf Erden gekommen sei.)

Der Grund dafür, daß die Bibel in diesen Fragen ernst genommen werden muß, ist, daß sie einen Spielplan enthält, welcher solange gilt, wie die von der Kirche erzwungene Bindung wesentlicher Teile des Kapitals an Mitglieder der jüdischen Religion Bestand hat.

Um es ganz klar zu sagen, das Christentum ist für bestimmte Völker gemacht, der Islam ist für bestimmte Völker gemacht und auch tibetischer Buddhismus und Schintoismus sind für bestimmte Völker gemacht, aber der Judaismus ist einzig für die Institution der katholischen Kirche gemacht.

Natürlich kann auch die katholische Kirche bereits früher eingreifen, und es steht zu erwarten, daß sie im Falle einer faschistischen Restauration eine wichtige Rolle spielen würde, aber sie kann auch bis zum bitteren Ende warten.

Der Vollständigheit halber begründe ich an dieser Stelle kurz, warum der Judaismus keine Schöpfung der Juden sein kann.

Die Juden sind, wie die Araber, ein Volk, welches von Suchenden dominiert wird, aber eine starke materialistische Minderheit hat. Ein solches Volk leidet zwangsläufig darunter, daß die Materialisten bei weitem leichter Gewalt für ihre Zwecke einsetzen als die Suchenden, und es kann dieser Belastung nur dadurch entkommen, daß es die Suchenden gezielt militarisiert und fanatisiert, um eine genügend große abschreckende Wirkung gegenüber den Materialisten zu entfalten. Der Judaismus ist nicht nur nicht von dieser Art, er befiehlt sogar das genaue Gegenteil, nämlich daß die Suchenden die Gewalt der Materialisten zu decken haben. Die jüdische Gemeinschaft besitzt also keinen Mechanismus zur Selbstregulation und muß also (zumindest wirtschaftlich) expandieren, um bestehen zu bleiben.

Eine solche Anleitung ergibt nur für eine Minderheit in einem fremden Land einen Sinn. Und offensichtlich können die Juden ja schwerlich von Anfang an eine Minderheit in einem fremden Land gewesen sein, denn wodurch wären sie eine gewesen?

Und daß der Sinn, welchen dieses Verhalten für eine Minderheit in einem fremden Land ergibt, gegen sie selbst gerichtet ist, kommt noch hinzu.

Was die katholische Kirche dadurch bezweckt hat, und was auch heute noch dadurch bezweckt wird, ist, daß das Kapital sich nicht mit einer bestimmten Nation verbünden kann. Alternativ ließe sich allenfalls glauben, daß eine Gruppe Bänker vor 3000 Jahren auf den Gedanken gekommen ist, eine Religionsgemeinschaft zu bilden. Eine eher lächerliche Vorstellung, insbesondere, wenn man den vollen Text des Alten Testaments betrachtet, wohingegen es überhaupt nicht lächerlich ist, daß es für den Frieden im Mittelalter wesentlich war, daß das Kapital in außenpolitischen Fragen stets neutral blieb.

Deshalb also weiß die Bibel, daß mit der Herrschaft des Kapitals, deren Merkmale ja klar genug in der Offenbarung beschrieben sind (einige Dinge sind freilich zu klar beschrieben, um ihre Kenntnis auf diesen Grund zurückzuführen) keine Zeit des Friedens anbricht, also weil sie selbst dafür gesorgt hat, daß dieser Herrschaft eine Selbstregulation fehlt.

Verglichen damit wirkt die trotzkistische Subversion plump - und ist es auch.

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Wenn zwei Menschen sich verstehen wollen,

so entspannt sich ein transzendenter Akt zwischen den beiden. Sie unterwerfen ihr Leben einer Beziehung, welcher sie nicht entkommen werden, bis sie einander verstehen, und wenn es 15 Jahre dauern sollte.

Dabei ist es unwesentlich, ob sie anfangs wußten, daß gegenseitiges Verständnis das Ziel ihrer Beziehung ist, und es ist natürlich auch kaum vorstellbar, daß, wenn sie es von Anfang an wüßten, es mehrere Jahre dauern sollte, bis sie damit Erfolg hätten.

Es ist dies keine kleine Sache. Es ist der Weg, auf welchem sich verschiedene Geister begegnen, auf welchem aus ihnen eine größere Einheit entsteht.

Liebe hat einen körperlichen Anteil und einen geistigen, wobei der körperliche Fragen des Wachstums betrifft und der geistige Fragen des Friedens, Friede hier als verbindende und gewährende Kraft, was man ein politisches Bündnis nennen könnte, wenn man bei Politik an Polis dächte.

Da der Geist sich väterlicherseits vererbt, bedeutet es auch immer ein Opfer für den geliebten Geist, wenn eine Frau anderen Geistes zur Frau genommen wird, denn sie fehlt alsdann ihren Geistesgenossen, mit welchen sie sich von Natur aus gut versteht. Gegenseitige Ausgeglichenheit im großen Maßstab ist also äußerst wünschenswert.

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