Lebensauffassungen
Es ist wichtig, eine Lebensauffassung zu besitzen und ihr konsequent zu folgen, wobei eine Lebensauffassung diese Bezeichnung erst dadurch verdient, daß sie Leben ermöglicht.
Die Lebensauffassung des Sanguinikers ist die Herausforderung, die des Cholerikers die Jagd nach Anerkennung, aber was den Melancholiker angeht, so kann man nicht füglich sagen, daß seine das Happening wäre, denn das Happening ist als Lebensauffassung defizitär.
Man kann die Sache logisch angehen, fordern, daß der Melancholiker folgendes Programm erfüllt und sich mit seinesgleichen über dessen Erfüllung austauscht.
Und ja, dieser Trieb ist durchaus noch unbekannt, denn wenn auch unser Streben uns eine heile Welt, eine Seinsheimat zu bilden, zwangsläufig später zur Formulierung von Problemen führt, so handelt es sich dabei doch nur um heilende Kräfte, welchen nicht eigentlich ein Herrschaftswille, wie er sich in den Gesinnungen ausdrückt, zukommt.
Dieser Trieb muß aber in der Vergangenheit auffindbar sein, wenn er überhaupt existiert. Und wenn man die Pflichten betrachtet, in deren Erfüllung er sich ausdrückt, so ist es klar, daß es keine festgefügte Gesellschaft gewesen sein kann, in welcher er sich gezeigt hat.
Dieses stimmt soweit auch mit meinen Betrachtungen zum natürlichen Vorkommen von Melancholikern in Randlagen überein.
Muß man es Eroberung nennen? Das Leben zu erobern?
Ich denke, ja, das muß man wohl. Und dieser Trieb wird in Freiheit und Albernheit geboren, auf schwankendem Boden, in Ausgeliefertheit und Leichtsinn.
Man muß bewußt Bindungen zerschneiden und auf Sicherheitsnetze verzichten, sich abkoppeln, erst sich gegen die Strömung stellen, später sich noch nicht einmal mehr von ihr berühren lassen.
Dieses Leben gilt es erst noch zu erobern! Wie kann da einer bei den existierenden Bewältigungsversuchen mitmachen?
Das ist die Auffassung, welche verbreitet sein muß, damit ein neuer Anfang gelingen kann.
Und die Geschichte zeigt, daß diese Auffassung nicht bloß auf den Anfang beschränkt sein muß, sondern daß sie durchaus integraler Bestandteil einer gewachsenen Kultur sein kann, denn das war sie einst in Griechenland.
Dazu bedarf es aber bewußt gewählter Selbstbeschränkungen, wer alles auf die bestmögliche Weise regeln will, läßt dafür keinen Platz, wessen Leben davon abhängt, daß er alles auf die bestmögliche Weise regelt, kann dafür keinen Platz lassen.
Freilich, ob die bestmögliche Regelung eingedenk dessen die beste ist, steht zu bezweifeln, aber die Aussage betraf den Willen zu ihr und ihre Notwendigkeit, und so genommen stimmt sie.
Eine Gesellschaft, für welche das Leben, und sei es aus technischer Notwendigkeit, nur noch Herausforderung und Ehrgeiz ist, kann keine Türen zu neuen Wegen aufstoßen, Alter und Starrheit sind ihr Los, Verjüngung kommt immer aus dem Ungeformten, Unbestimmten, für welches sie keinen Platz hat.
Die Lebensauffassung des Sanguinikers ist die Herausforderung, die des Cholerikers die Jagd nach Anerkennung, aber was den Melancholiker angeht, so kann man nicht füglich sagen, daß seine das Happening wäre, denn das Happening ist als Lebensauffassung defizitär.
Man kann die Sache logisch angehen, fordern, daß der Melancholiker folgendes Programm erfüllt und sich mit seinesgleichen über dessen Erfüllung austauscht.
- Ein Problem formulieren.
- Dieses Problem analysieren.
- Eine Problemlösung entwerfen.
- Diese Problemlösung ausprobieren.
Und ja, dieser Trieb ist durchaus noch unbekannt, denn wenn auch unser Streben uns eine heile Welt, eine Seinsheimat zu bilden, zwangsläufig später zur Formulierung von Problemen führt, so handelt es sich dabei doch nur um heilende Kräfte, welchen nicht eigentlich ein Herrschaftswille, wie er sich in den Gesinnungen ausdrückt, zukommt.
Dieser Trieb muß aber in der Vergangenheit auffindbar sein, wenn er überhaupt existiert. Und wenn man die Pflichten betrachtet, in deren Erfüllung er sich ausdrückt, so ist es klar, daß es keine festgefügte Gesellschaft gewesen sein kann, in welcher er sich gezeigt hat.
Dieses stimmt soweit auch mit meinen Betrachtungen zum natürlichen Vorkommen von Melancholikern in Randlagen überein.
Muß man es Eroberung nennen? Das Leben zu erobern?
Ich denke, ja, das muß man wohl. Und dieser Trieb wird in Freiheit und Albernheit geboren, auf schwankendem Boden, in Ausgeliefertheit und Leichtsinn.
Man muß bewußt Bindungen zerschneiden und auf Sicherheitsnetze verzichten, sich abkoppeln, erst sich gegen die Strömung stellen, später sich noch nicht einmal mehr von ihr berühren lassen.
Dieses Leben gilt es erst noch zu erobern! Wie kann da einer bei den existierenden Bewältigungsversuchen mitmachen?
Das ist die Auffassung, welche verbreitet sein muß, damit ein neuer Anfang gelingen kann.
Und die Geschichte zeigt, daß diese Auffassung nicht bloß auf den Anfang beschränkt sein muß, sondern daß sie durchaus integraler Bestandteil einer gewachsenen Kultur sein kann, denn das war sie einst in Griechenland.
Dazu bedarf es aber bewußt gewählter Selbstbeschränkungen, wer alles auf die bestmögliche Weise regeln will, läßt dafür keinen Platz, wessen Leben davon abhängt, daß er alles auf die bestmögliche Weise regelt, kann dafür keinen Platz lassen.
Freilich, ob die bestmögliche Regelung eingedenk dessen die beste ist, steht zu bezweifeln, aber die Aussage betraf den Willen zu ihr und ihre Notwendigkeit, und so genommen stimmt sie.
Eine Gesellschaft, für welche das Leben, und sei es aus technischer Notwendigkeit, nur noch Herausforderung und Ehrgeiz ist, kann keine Türen zu neuen Wegen aufstoßen, Alter und Starrheit sind ihr Los, Verjüngung kommt immer aus dem Ungeformten, Unbestimmten, für welches sie keinen Platz hat.