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29. November 2021

Matthew 12:20

Who speaks? Matthew. On whose authority? Isaiah's, more precisely Isaiah 42:3-4. Matthew does not quote, he paraphrases. Isaiah's meaning is that God's elect will bring righteousness to the Gentiles, not by being a rebel, not by making a fresh start and cutting ties with the old that strives for righteousness in its own way, but by clarifying the nature of righteousness. That is my paraphrase. Here comes Matthew's:
κάλαμον συντετριμμένον οὐ κατεάξει καὶ λίνον τυφόμενον οὐ σβέσει, ἕως ἂν ἐκβάλῃ εἰς νῖκος τὴν κρίσιν.
The interesting part is:
τὴν κρίσιν
You cannot translate crisis as righteousness or justice. The best translation is probably test. And hence I propose the following translation:
A bruised reed shall he not break, and smoking flax shall he not quench, till he extracts the victory from the test.
in other words, (competing) inquiries have to be pursued until the truth is brought to light.

Now, there is a strong desire to link this verse to the second coming of Christ or the day of judgment, implying that there is a goal set for an era that we compete to attain and once attained will usher in the next era, but that is not the truth: steps belong to one era, the existence of different eras reflects the fact that, when you use all the matter that you can find in order to build a staircase, at some point there won't be any ground left to build the staircase on. A routine is based on abilities, a game on rules and a manifestation on ideals. A manifestation chooses the games it plays and a game the routines it employs. The natural body of a routine is a man, that of a game an organisation and that of a manifestation a community. A man lasts, as long as his abilities suffice, an organisation, as long as its rules, and a community, as long as its ideals do. Communities progress with new rules and organisations with new abilities, but the goal of the progress is derived from the ideals of the community or the rules of the organisation, and hence progressing abilities may lead to a re-evaluation of the rules of an organisation in light of the ideals of a community, making the existing organisation obsolete, but it doesn't stop there, because eventually no re-evaluation of the rules of the existing organisation in light of the ideals of the community will be satisfactory. And hence we do not attain a support that allows us to go on to the next stage, but a conundrum that forces us to re-evaluate our ideals.

Schopenhauer may have been the first to really see this, that, if the objective world is determined by geometric relations, that is if the laws of nature are assumed to be of this kind, then there can be no room for the subject in it. And hence he has postulated that the (generalised) will is the reason why the laws of nature take on the form they do, allowing for possible irregularities, if the will wants it, though it usually doesn't. But whereas Schopenhauer claimed that he pursued this conundrum as a means to understand that existence is pointless and become ready for the resignation of one's will, I have continued his pursuit in the hope to further the uncovering of our ideals. Thus the flax smokes on, though there are those who seem to be intent on quenching it.

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27. November 2021

Vom Sinn des Sprechens

Die jüngsten Betrachtungen zur Rückschau erlauben es mir, die Grundlagen der Logik präziser zu fassen.

Sprache dient der Anregung von Erfahrungen und Annahmen, und es gibt jeweils drei unterschiedliche Arten derselben.

Die Anregungen der Erfahrungen:
  • Erfassungsanregung (Gegenstandsbildung): Sieh da!
  • Auffassungsanregung (Bezugspunktbildung): Wie hoch der Baum ist! (Bezugspunkt: Boden)
  • Beurteilungsanregung: Bist du dir sicher?
Und die Anregungen der Annahmen, wobei sich einwenden läßt, daß es sich bei ihnen um indirekte Beurteilungsanregungen handelt, nämlich ob wir die Annahmen annehmen mögen:
  • Annahme von Gegenständen: Ich habe einen Bären gesehen.
  • Annahme von Verhältnissen: Der jemandem auf die Nase gebunden wurde!
  • Annahme von Bezügen: Und wenn du genau genug hinschaust, wirst du noch auf jeder Nase, die dir begegnet, einen Bären finden, welcher auf sie gebunden wurde!
oder prosaischer:
  • Es gibt unendlich viele natürliche Zahlen,
  • welche linear geordnet sind,
  • und zu jeder natürlichen Zahl gibt es eine kleinste Zahl, welche größer als sie ist.
Allgemein handelt es sich bei wenn dieses, dann jenes um die Annahme eines Bezugs, wobei dieses der Bezugspunkt ist, also wenn ich beispielsweise annehme, daß, wenn ich Moos unter Kiefern sehe, ich dann auch Pfifferlinge an der Stelle finden werde, und dann Moos unter Kiefern sehe, dann nehme ich an, daß ich dereinst Pfifferlinge dort sehend, sie in Bezug zu diesem Moos setzen können werde.

Meine letzten Bemerkungen zu suggerierenden Pharisäern bezogen sich auf die Einflechtung von anzunehmenden Verhältnissen in der Art Ist nicht dieses mit jenem verbunden?, die schwankende und willkürliche Natur der Verbindung zu gesondert behandelten logischen Verhältnissen aufwertend, also annehmend, daß ihre Natur eine andere sei, aber freilich, wir schwimmen alle, wenn wir sprechen lernen. Interessant an Schopenhauer ist, daß er, während er in der vierfachen Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde noch völligen Stuß verzapft hat (wofür er seinen Doktor der Philosophie bekam!), anschließend auf wundersame Weise begann, sich auf belastbare Definitionen, auf anschaulich Erfahrbares zu stützen. Mathematik bewirkt es schlicht durch die Feindlichkeit ihres Terrains, also als einzige Überlebensstrategie in all ihren abstrakten Definitionen. Ob sich Schopenhauer ob seines Geschwätzes geekelt hat? Zugegeben hat er es nie, aber es ist die plausibelste Erklärung.

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26. November 2021

Vorgefundene Menschlichkeit (common humanity)



Das eigentliche Thema des Films Heaven Can Wait ist das Wesen der Menschlichkeit:
The rules of this way station derive from your own. They are a product of your image and those who share your image.
Während Bewußtsein eine individuelle Frage ist, ist Menschlichkeit eine soziale: So wie wir deshalb Schwere in von Farben umschlossene oder durchsichtige Ausdehnungen projizieren, weil uns Schwere in unserem Körper begegnet, projizieren wir deshalb Bewußtsein in andere Menschen, weil es uns selbst begegnet, und die vorgefundene Menschlichkeit (common humanity) ist die Schnittmenge dieser Projektionen.

Ich sprach davon, daß sich die Anforderungen der Zeit an den Kreislauf der Generationen mit ihr ändern, und daß wir heute in einer Phase der Schwierigkeitslosigkeit leben, in welcher wir uns in der Masse weder mit dem Voranschreiten der Technologie, noch der Erwehrung von Usurpationen beschäftigen. Folglich kann es nicht verwundern, wenn bürgerliches Bewußtsein verlorengeht. Aber Bewußtsein kann nicht nur kategorisch verlorengehen, indem Sorge, Achtung oder Lust ganz wegfallen, sondern auch von etwas Aktualem zu etwas Potentialem werden, jedenfalls was die Achtung und Lust betrifft, denn während wir uns vorstellen können, daß uns etwas mit Verbundenheit, beziehungsweise Zufriedenheit erfüllt, ohne daß es das dann später auch tut, ist dies bei der Liebe im engeren Sinne ausgeschlossen.

Ein Mensch, dessen Bewußtsein auf potentielle Lust beschränkt ist, sieht sich selbst als Konsumenten und den Rest der Welt als potentiell zu Konsumierendes. Dies ist eine extreme Form der Psychopathie, bei welcher die Projektion der Mitmenschlichkeit unterbleibt, letztlich, weil es nur einen Actus Purus geben kann. Menschen dieser Art töten andere, um zu sehen, wie das Licht in den Augen erlischt.

Damit müssen wir uns nicht weiter beschäftigen, mit auf potentielle Achtung beschränktem Bewußtsein dafür um so mehr (dazukommendes Bewußtsein potentieller Lust ist irrelevant, und wenn ein aktuales dazukommt, ist das potentielle irrelevant).

Das reine Bewußtsein potentieller Achtung ist das Bewußtsein des großen Fangs, und die Projektion der Mitmenschlichkeit besteht in diesem Fall in der Annahme, daß das Gegenüber ebenfalls auf den großen Fang aus ist, darauf, eine Unternehmung anzugehen, um die eigene Position zu verbessern, und entsprechend konspirativ verhalten sich solche Menschen untereinander.

Dieser Typus taucht in der Bibel als gadarenisches Schwein auf, die Metapher ist klar: Die Vorstellungen des Gewinns sind Legion, verbreiten sich in Windeseile und stürzen in den Abgrund.

Es gibt mittlerweile historische Beispiele dieser Art, die Hitlerbegeisterung, aber auch die gezielte Beeinflussung dazu, sich seine eigenen Träume, insbesondere was Ruhm und Reichtum angeht, zu erfüllen, deren Jünger ihr Mekka im Burning Man Festival finden. Letzteres ist aber keine Massenerscheinung, sondern eine Art Selbsthilfe, um in der freien Marktwirtschaft besser über die Runden zu kommen, für jene, welche damit Schwierigkeiten haben.

Heute allerdings begegnet das gadarenische Schwein auf Schritt und Tritt: Es scheint fast, als hätte jemand die Legion von den Schweinen zurück in die Menschen getrieben. Es ist indes ganz natürlich: Indem die Macht sich in den Händen Weniger konzentriert, deren ganzes Denken sich um aktive und passive Usurpation dreht, wird die zivile Einheit dadurch zerbrochen, daß die Menschen zu Überheblichkeit und Regelverletzungen, wie im Film The Matrix zu sehen, angestiftet werden, um die Mächtigen selbst aus dem zivilen Regelkorsett zu befreien, wobei es noch nicht einmal der Koordination bedarf: Jede Fraktion stiftet schlicht zur Verletzung derjenigen Regeln an, welche ihr besonders lästig sind.

Allerdings weicht der Film The Matrix dabei in einem wesentlichen Punkt von der Realität ab: Dort haben die Rebellen einen Bewußtseinsvorsprung, in der Realität handelt es sich um auf wilde Träume Reduzierte, und wenn wir uns fragen, um wen sich diese lieber scharen würden, unstet und egoistisch wie sie sind, als um einen Führer wie Hitler, kommen wir wohl zu der Überzeugung, daß sich jene Fraktion durchsetzen wird, welche diesem Vorbild am nächsten kommt.

Indes, diese Wiederkehr des Potentiellen klar erkennend, spendet Heaven Can Wait Trost: Gleich wie arm die vorgefundene Menschlichkeit ist, Achtung und Lust hinterlassen keine Spuren, sie stürzen sich auf die Welt, um sie zu haben, einzig die Sorge weiß, was der gegenwärtigen Generation fehlt, und so einsam sie auch sein mag, aus ihr allein erwächst die Zukunft.

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24. November 2021

Der Geist als Annehmendes, Berücksichtigendes und sich Verhaltendes

Eine Revision meiner Besinnungstheorie.

Wenn wir uns darauf besinnen, was unser Geist ist, können wir auf drei verschiedene Schienen geraten:
  • daß er Zustände annimmt,
  • daß er Zustände berücksichtigt oder
  • daß er sich zu Zuständen verhält,
unmittelbar damit verbunden sind die ideellen Eindrücke:
  • die Ehrbarkeiten bewerten angenommene Zustände,
  • die Gefaßtheiten sind angenommene Zustände und
  • die Gefordertheiten motivieren das eigene Verhalten zu angenommenen Zuständen.
Die Zustände, welche unser Geist annimmt, entsprechen unseren Wahrnehmungen, doch im Rahmen der Betrachtung der Besinnungen, Verfolgung, Einlösung und Auslösung, interessieren vor allem zwei Klassen, die zu Besinnungen willkürlich herangezogenen Aussichten und die Wahrnehmungen unwillkürlich auf andere Wahrnehmungen beziehenden Rückschauen.

Die Aussichten sind die Gefaßtheiten, nämlich
  • die Aufmerksamkeit die Eingeholtheit (zuletzt Überblickung),
  • das Verständnis die Berufenheit und
  • der Bedacht (vormals Flucht) der Wagemut,
und bei den Rückschauen handelt es sich um
  • Abhängigkeit (ursprünglich Beteiligung),
  • Verhältnis (vormals Ordnung) und
  • Verantwortung.
Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas richten, öffnen wir uns seiner unwillkürlichen Beziehung auf andere Wahrnehmungen. Daß wir von einem Eindruck abhängig sind, bemerken wir, sobald wir ihn vermissen. Daß etwas zu etwas anderem in einem Verhältnis steht, bemerken wir dadurch, daß wir von letzterem zu ersterem übergehen. Und daß wir für etwas verantwortlich sind, bemerken wir, indem wir es auf einen vorangegangenen Bedacht beziehen.

Die Verfolgung, nun, besteht darin, die Rückschau zu berücksichtigen und Abhängigkeit, Verhältnis oder Verantwortung zu bestimmen.

Die Zustände, welche die Ehrbarkeiten bewerten, sind nach dem vorigen die Aussichten, und insofern sie sie bewerten, handelt es sich bei ihnen um Liebe im weiteren Sinne, nämlich bei der Bewertung
  • der Aufmerksamkeit um Verbundenheit,
  • des Verständnisses um Liebe im engeren Sinne (Rechtschaffenheit) und
  • des Bedachts um Zufriedenheit (Frieden).
Viele Aufmerksamkeiten, welchen wir uns verbunden fühlen, gibt es nicht, das heißt, es gibt nur eine, nämlich die Aufmerksamkeit, welche sich auf unsere Erwartung richtet und dabei unsere Abhängigkeit im Auge behält, was ich fortan als Aufmerksamkeit auf das uns Vorbestimmte oder die Vorbestimmtheit bezeichnen werde.

Und was die Gefordertheiten betrifft, so wird von unserem Verhalten gefordert, daß es darin besteht, zu adäquaten Aussichten die passende Auflösung einzulösen, passend aber ist die Auflösung
  • des Aufgemerkten, zu welchem wir aufgerufen sind, durch Verfolgung,
  • des bedeutsamen (insbesondere uns anhaltenden) Verständnisses durch Einlösung und
  • des zuversichtlichen (vormals sicheren) Bedachts durch Auslösung.
Mit anderen Worten entsprechen die Gefordertheiten den Gefühlen der Adäquanz:
  • die Angezeigtheit (ursprünglich Dringlichkeit) der Aufgerufenheit,
  • die Bedeutung der Bedeutung (vormals Angehaltenheit) und
  • die Sinnhaftigkeit der Zuversicht (vormals Sicherheit).
Offensichtlich geht nur die Zuversicht mit der Auslösung einher, wie im Beitrag Hypostasen und Holostasen beschrieben, die Aufgerufenheit hingegen mit der Verfolgung und die Bedeutung mit der Einlösung.

Zur Einlösung ist nichts neues zu sagen, doch zur Auslösung das folgende: Es gibt ihrer drei Arten:
  • die immanente Auflösung eines zuversichtlichen Bedachts durch Nervenentladung,
  • das Festhalten an beunruhigender (vormals aufgeregter) Aufmerksamkeit, gefaßtem Verständnis und gespanntem Bedacht, ob von Gefühlen der Adäquanz und Liebe im weiteren Sinne begleitet oder nicht, und
  • die transzendente Auflösung von beunruhigender Vorbestimmtheit, gefaßtem Verständnis und gespanntem Bedacht, ob von Gefühlen der Adäquanz und Liebe im weiteren Sinne begleitet oder nicht.
Letzteres führt selbstverständlich auf die Besinnungsabhängigkeiten der transzendenten Akte:
  • Gebet um die Bahn: aufrufende Vorbestimmtheit überfordert den individuellen Geist und wird Gott überlassen,
  • Gebet um die Gnade: bedeutendes Verständnis überfordert den individuellen Geist und wird Gott überlassen,
  • Gebet um das Amt: sinnhafter Bedacht überfordert den individuellen Geist und wird Gott überlassen,
  • Nachvollziehung: einstmals erkannte Vorbestimmtheit hallt in künftigem Bedacht wider,
  • Bemerkung: gefaßtes Verständnis überträgt sich,
  • Entgegnung: Bedacht führt dazu, daß Vorbestimmtheit erkannt wird,
  • Gebietung: verbundene Vorbestimmtheit tritt ins Sein,
  • Spiegelung: rechtschaffenes Verständnis tritt ins Sein und
  • Fügung: friedlicher Bedacht tritt ins Sein.
Die materiellen transzendenten Akte, die letzten drei, beruhen auf dem Annehmen der entsprechenden Aussichten, und das Annehmen kann durch die üblichen Übungen eingeübt werden: Regulierung der Körpertemperatur, des Blutdrucks, der Atmung, der Aufmerksamkeit, der so genannten Rückgratsenergie... Die funktionalen transzendenten Akte, die mittleren drei, beruhen bei der sendenden Seite auf bewußtem Annehmen der entsprechenden Aussichten, und bei der empfangenden auf Berücksichtigung. Wie die sendende Seite einzuüben ist, dürfte klar sein. Bei mir ist es mittlerweile so schlimm, daß ich mich verstellen muß, wenn ich Insekten totschlagen möchte, da sie ansonsten schon vor der Annäherung wie verrückt hin und her fliegen. (Gewisse Parallelen zu Prince of Darkness bestehen, nur daß ich nicht sagen möchte, daß Insekten besonders leicht zu kontrollieren wären.) Was die empfangende Seite angeht, habe ich zwar einige Erfahrungen, aber Ingo Swann, dessen Tod ich freilich empfangen habe, ebenso wie Alexander Grothendiecks, dürfte qualifizierter gewesen sein, diesbezügliche Ratschläge zu geben. Aber bei den ideellen transzendenten Akten fühle ich mich wieder wohler. Sie beruhen auf dem eigenen Verhalten, und dies wird dadurch eingeübt, sich den eigenen Idealen gemäß zu verhalten, und insbesondere dadurch, Zweifeln auf  den Grund zu gehen und alles auf sichere Beine zu stellen, was es leichter macht, sich an theoretische Grundsätze zu halten, mit anderen Worten also dadurch, sich an Platons Rat zu halten und zunächst einmal Mathematik zu studieren.

Wie gesagt, die Pharisäer beten nicht, sondern manipulieren die Gebete anderer durch Suggestion. Nun, wer will sie davon abhalten? Wovon ich aber abraten möchte, ist Autosuggestion. Wenn es um die Regulierung der Körpertemperatur geht, mag Autosuggestion ja noch angehen, aber man sollte sich dessen bewußt sein, daß Suggestionen auf Assoziationen beruhen und Assoziationen willkürlich und instabil sind - und ihr voller Umfang oftmals unbekannt ist. Brain freeze (not the headache), also die Schwierigkeit, sich zu besinnen, welche zu großer Langsamkeit des eigenen Denkens führt - nicht daß ich sonderlich schnell dächte - ist zumeist die Folge umfangreicher Übersetzungsprozesse, welche ihrerseits die Folge von rein formal definierten Begriffen sind, welche keine anschauliche Entsprechung haben, und wenn man versucht, Assoziationen in begriffliche Beziehungen zu einander zu setzen, wird man zwangsläufig zu rein formalen Zuflucht nehmen, da Assoziationen aufgrund ihrer Willkür in keinen anschaulichen Beziehungen zu einander stehen. Und also dürfte Brain freeze ein häufiges Symptom unter Autosuggesteuren sein, nicht wahr, Kenneth?

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22. November 2021

Zum Stimmungswandel im Laufe der Reifung und ihren Rahmenbedingungen

Aufbauend auf den Beiträgen Würdigkeit und Gewachsenheit: Zur Annäherung an das Leben und Von der kindlichen Trauer über verlorenes Bewußtsein stellt sich der Reifungsprozeß des Menschen vom Kind, über den Jugendlichen zum Erwachsenen wie folgt dar:
  • die Stimmung des Kindes wird vom Stolz im weiteren Sinne, der Genugtuung darüber, etwas verantwortet zu haben, der vergegenwärtigenden Freude darüber, an etwas beteiligt gewesen zu sein, und dem Stolz im engeren Sinne darüber, eine Ordnung verfertigt zu haben, bestimmt,
  • die des Jugendlichen von der Wertschätzung der ihm offenstehenden Möglichkeiten, sich dem Gewissenhaften, Vorgezogenen und (subjektiv) Geglaubten anzunähern, und
  • die des Erwachsenen von der Liebe des erkannten Gewissenhaften, Vorgezogenen und (subjektiv) Geglaubten.
Also währt die Kindheit, so lange wir uns in Haltungen üben mögen, denn darin besteht das Ende der Kindheit, daß wir beginnen, Haltungen zu beurteilen und nicht mehr nur unsere Fähigkeit, die ihnen innewohnenden Resultate hervorzubringen: Kinder bleiben allen Haltungen verhaftet, welchen sie begegnen, in der Hoffnung, daß sich aus ihnen eine Lebensweise ergibt. Die Jugend währt, so lange wir unsere Haltung in einen konkreten Dienst einbringen mögen, denn darin besteht das Ende der Jugend, daß wir beginnen, nicht mehr nur unsere Haltung zu beurteilen, sondern auch, welche Früchte sie zeitigt. Und das Erwachsenenalter  währt, so lange wir an unserem (subjektiven und objektiven) Glauben festhalten.

Es gibt zuträgliche und abträgliche Weisen, diesen Reifungsprozeß zu beeinflussen, welche zu Neubewertungen der eigenen Haltungsmeisterung, Gehießenheit und auch der eigenen Glaubensausübung führen:
  • belohnende Gewalt führt zu erzwungener Neubewertung der eigenen Haltungsmeisterung,
  • natürliche und verdeutlichende (und damit behelfende) Gewalt führen zur natürlichen Neubewertung derselben, wobei der Empfänger menschlicher Gewalt darüber entscheidet, ob sie als Belohung oder zur Verdeutlichung gedacht war, also ob er sie direkt mit seinen Handlungsmöglichkeiten verbindet oder ob er sie als nicht ihn direkt betreffenden Teil des Umfeldes versteht, in welchem er lebt, wiewohl der Gewaltausübende selbstverständlich abschätzen kann, wie seine Gewalt verstanden werden wird: beim reintegrierenden Strafverständnis, etwa, handelt es sich um Dressur, während es sich beim präventiven darum handelt, den Schaden, welchen bestimmte Verhaltensweisen erzeugen, durch Strafbewehrung vorzuziehen, also Mord und Totschlag, Ehescheidung und dergleichen mehr nicht einfach teilnahmslos durchgehen zu lassen und sich ihrem Rattenschwanz an Unheil auszusetzen, sondern die Auswirkungen derselben dergestalt zu vereinfachen, daß sie auch der Optimistischste versteht,
  • zuweisende (und damit behelfende) Ausrichtung des eigenen Dienstes führt zu erzwungener Neubewertung der eigenen Gehießenheit,
  • natürliche, etwa durch Ortswechsel, und heranführende (und damit behelfende) Ausrichtung des eigenen Dienstes führen zur natürlichen Neubewertung der eigenen Gehießenheit und
  • kulturelle Möglichkeiten (Angebote) führen zur schleichenden Neubewertung der eigenen Glaubensausübung.
Da ein Kind jeder Haltung verhaftet bleibt, gleich wie schädlich sie ist, ist es zulässig, die Neubewertung seiner Haltungsmeisterung zu erzwingen, ebenso wie es zulässig ist, die Neubewertung der Gehießenheit eines Jugendlichen zu erzwingen, doch beides nur im Notfall. Wenn eine Neubewertung erzwungen wird, so wird dabei das Gewissen, beziehungsweise die Vorliebe überschrieben, was Gewissenlosigkeit, beziehungsweise Abgerichtetheit erzeugt, und das betrifft nicht nur Gewissen und Vorliebe selbst: Das Gewissen ist die höchste richterliche Instanz, welche, wenn sie befriedigt ist, den Fall der Vorliebe als nächsthöheren übergibt, und diese ihn bei ihrer Befriedigung dem (subjektiven) Glauben, so daß, wenn das Gewissen gehemmt wird, auch die Vorliebe gehemmt wird, und wenn die Vorliebe gehemmt wird, auch der (subjektive) Glaube.

Tritt hingegen eine natürliche Neubewertung ein, so fordert die höhere Instanz lediglich ihr Vorrecht, so daß wir in einer Angelegenheit einen Regreß machen müssen, etwa wenn es uns auf eine Südseeinsel verschlägt und wir nicht schwimmen können, aber auch, wenn wir andere Länder mit anderen Sitten betreten, oder, im Falle der Vorliebe, wenn es uns unverhofft möglich wird, an etwas bedeutendem mitzuwirken, aber auch, wenn es sich lediglich um eine Eventualität handelt, auf welche wir hingewiesen werden, und für welche wir uns wappnen müssen.

Bei der schleichenden Neubewertung, schließlich, handelt es sich schlicht um einen Verfallsprozeß, nämlich des eigenen Glaubens, welcher indes gesamtgesellschaftlich auch seine Funktion hat.

Regression kann erzwungen werden, Progression nicht, auch nicht im Falle des Verfalls, doch kann die versuchte Regression zur Progression führen, wenn sie entsprechend verstanden wird, nicht als persönliche Bestrafung, sondern als Beweis, daß die eigene Dienstbarkeit keine Früchte trägt, also wenn der Versuch, den Jugendlichen wieder zum Kind zu machen, ihn erwachsen werden läßt.

Indem die Belohnung in der Hand des Staates liegt, die Behelfung in der Hand der Pharisäer und die Angebote in der Hand der Wirtschaft,
  • fördert der sich verewigen wollende Staat durch belohnende Gewalt Gewissenlosigkeit,
  • fördern die sich verewigen wollenden Pharisäer durch zuweisende Ausrichtung Abgerichtetheit und
  • fördert die sich verewigen wollende Wirtschaft durch Angebote Glaubenslosigkeit.
Da Regression dem Heil im Wege steht, ist bei Gewalt und Ausrichtung stets darauf zu achten, daß sie keine Willkür darstellen, sondern lediglich das Zukünftige vorwegnehmen, sei es die eigene Unversöhnlichkeit mit Unrecht, wiewohl nicht unbedingt auf die oben beschriebene Weise als präventive Strafe, sondern im Falle eines erst zu etablierenden Rechtsbegriffes weit angemessener durch die Aufkündigung der eigenen Kooperation, oder eine sich abzeichnende Aufgabe.

Gerechtigkeit eröffnet die Progression, und Ungerechtigkeit sucht Zuflucht in Regression, und hinsichtlich der kleinen Helfer gilt, daß
  • der Frosch den Stolz im weiteren Sinne auf etwas fördert,
  • die Unke ihn unterdrückt,
  • die Spinne die Wertschätzung offenstehender Möglichkeiten fördert,
  • der Rabe sie unterdrückt,
  • der Wolf die Liebe zu etwas fördert und
  • der Bär sie unterdrückt,
so daß
  • der Frosch erzwungene Kindheit erträglicher macht,
  • die Unke die Kindheit zu überwinden hilft,
  • die Spinne erzwungene Jugend erträglicher macht,
  • der Rabe die Jugend zu überwinden hilft,
  • der Wolf das Erwachsenenalter erträglicher macht und
  • der Bär den Verfall,
wobei heute, wie ich bereits zuvor sagte, dem Raben die größte Bedeutung zukommt, da er uns dabei hilft, uns der Frage zu stellen, was wir aus unserem Leben machen.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Zur technischen Klarstellung: Die Stimmung beurteilt immer die Haltung, auch im Falle eines Kindes, die Frage ist nur, auf welche Weise. Im Falle des Kindes wird die grundsätzliche Haltung kritiklos übernommen und lediglich ihre Ausgestaltung im Detail beurteilt. In der Jugend wird die grundsätzliche Haltung als solche beurteilt und im Erwachsenenalter ihre Mitgestaltung der Geschichte. Und zugleich schreiten wir dabei von praktischen Erwägungen (Stolz im weiteren Sinne) über strategische (Wertschätzung) zu absoluten (Liebe).

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21. November 2021

Die Auswirkung des Etablierten auf den Eigenlauf des Ichs

Der Eigenlauf des Ichs bezeichnet in diesem Beitrag die zyklische Abfolge von Wahrnehmen, Wollen und Tun, denn diese liegt den Aktions- und Reaktionsmustern zu Grunde, in welchen sich die Auswirkung des Etablierten offenbar zeigt.

Wenn etwas etabliert ist, so können wir zum einen auf es reagieren, zum anderen aber auch unsere Aktionen auf es richten:
  • Belohnungen betreffen uns, aber wir können sie auch empfangen,
  • Dienstbarkeit behilft uns, aber wir können sie auch verfolgen,
  • Angebote bedrängen uns, aber wir können sie auch studieren,
und indem wir unsere Aktionen auf sie richten, wird dasjenige, was der Ursprung unserer Wahrnehmungen, beziehungsweise Willen oder Taten ist, spezialisiert:
  • Belohnungen führen dazu, daß spezielle Gewalt zum Ursprung unserer Wahrnehmungen wird (an anderer Stelle sprach ich von Wirkung statt von Gewalt, aber hier paßt nur Gewalt),
  • Dienstbarkeit führt dazu, daß spezielle Ausrichtung zum Ursprung unserer Willen wird, und
  • Angebote führen dazu, daß spezielle Möglichkeiten zum Ursprung unserer Taten werden,
also daß wir
  • statt der allgemeinen weltlichen Gewalt die spezielle staatliche wahrnehmen,
  • statt der allgemeinen menschlichen Ausrichtung die spezielle dienstliche wollen und
  • statt der allgemeinen körperlichen (einschließlich der geistigen) Möglichkeit die spezielle technische ergreifen.
Und so kommt es, daß das Allgemeine zum Feind des Etablierten wird, wenn sich das Etablierte in der Absicht, sich zu verewigen, verhärtet. Nichts anderes steht hinter der Minderheitenheuchelei: Eine Minderheit hat nicht die Möglichkeit, das Etablierte zu ersetzen, das Etablierte vereinnahmt sie stets in der Absicht, dem Speziellen den Anstrich allgemeiner Notwendigkeit zu geben, was bei genauerem Hinsehen immer so lächerlich ist, wie daß sich Engländer mehr um indische Muslime sorgen als Inder.

Davon schrieb ich auch schon vor vielen Jahren, aber eine Facette ist hinzugekommen, zu welcher ich etwas anzufügen habe. Wiewohl Leo Trotzki der Meinung war, daß rassische Minderheiten die Revolution in den Vereinigten Staaten anführen müßten, da sie die Erniedrigung ihrer Klasse stärker empfänden, war er sicher nicht der Ansicht, daß ihnen dazu Reichtümer und politische Protektion versprochen werden müßten, also damit sie sich der Vorhut anschlössen, denn allzu offensichtlich ist es, daß dies stets nur die Motivation von Handlangern sein kann, so daß auf diese Weise nie die Masse erreicht wird, wiewohl natürlich die Oktoberrevolution auch nur durch die militärische Niederlage des Zarenreichs gegen das des Kaisers möglich wurde. Mit anderen Worten handelt es sich schlicht darum, daß sich das Etablissement Schaufensterpuppen kauft - nur, so ungeschickt wie sich manche dabei anstellen, nicht unbedingt zum erwähnten Zweck, das Etablierte als allgemein notwendig auszugeben. Dennoch, so viel ist klar, daß niemand lügt und täuscht, der sich von den Menschen etwas erwartet, wie man so sagt, genauer gesagt etwas hohes von ihnen erwartet.

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20. November 2021

Sagacity laughing at reason

Von der kindlichen Trauer über verlorenes Bewußtsein

Im vorigen Beitrag machte ich einen Abstecher in die österreichischen Alpen zu einer Wildwasserkanutour, auf welche ich vor 23 Jahren ging, auf welcher ich eine Diskussion mit einem Mitstudenten hatte, welche sich um den Sinn des Lebens drehte, bei welcher ich mich in der Rolle des Verteidigers der Dankbarkeit darüber, die Welt erfahren zu dürfen, wiederfand, während er meinte, es müsse mehr geben, welches er in Photos, welche er machte, suchte. Ich hatte damals schon Schopenhauers Die Welt als Wille und Vorstellung gelesen, verkniff es mir aber, ihn zu fragen, ob er meinte, daß sich der Sinn des Lebens in der platonischen Idee als dem Objekt der Kunst zeige.

In diesem Beitrag möchte ich einen Abstecher in meine Vorschulzeit machen, nicht zu dem ersten erinnerten Ereignis meines Lebens, meine Zuflucht zur sich entfaltenden Herrlichkeit Gottes in folge meiner Bestrafung für meine Verzweiflung über meine aussichtslose Lage als ich drei Jahre alt war, welches sich als thematisches Bindeglied anböte, sondern in die folgenden drei Jahre, 1978, 1979 und 1980. Diese Zeit ist für mich von der Trauer darüber, in einer vergessen habenden Zeit zu leben, gekennzeichnet. Gern wäre ich den Kindern um mich herum näher gekommen, aber wann immer sich die Gelegenheit dazu bot, fand ich sie auf ziellosen Bahnen schwirrend.

Ich habe mir gestern drei Filme aus dieser Zeit angesehen:
  1. The Sheriff and the Satellite Kid (1979),
  2. Heaven Can Wait (1978) und
  3. The End (1978).
Die ersten beiden drehen sich ganz direkt um diese Trauer, indem sich sowohl Bud Spencer als auch Warren Beatty in einer dem Reichtum und der Macht (Raimund Harmstorf in einer recht überzeugend gespielten eher oberflächlich angelegten Rolle) verschrieben habenden Zeit behaupten müssen. The End dreht sich hingegen um die Unwesentlichkeit am Ende des Zeitalters der Werke, darum, daß die Beziehungen zwischen den Menschen zu bedeutungslosen Abziehbildern werden, darum, daß Menschen in einer vergessen habenden Zeit verloren gehen. Ein wesentlicher Bestandteil des Humors des Films ist Burt Reynolds' fortwährende selbstironische Selbstanklage, welche indes in der von den ersten beiden Filmen erzeugten kindlichen Gemütsverfassung unnachvollziehbar ist. Dennoch, das macht den Film nur gröber, unfertiger, irrelevant wird er nicht.

Es gibt drei Formen der kindlichen Trauer über verlorenes Bewußtsein, wobei es sich bei dem Bewußtsein darum handelt,
  • der Macht,
  • der Wechselseitigkeit und
  • des Zuträglichen
eingedenk zu sein, nämlich
  • Menschen als schnöde zu empfinden, wenn sie die Macht übermäßig bestimmt, wie es Bud Spencer und Warren Beatty in den genannten Filmen tun,
  • Menschen als windig zu empfinden, wenn sie die Wechselseitigkeit übermäßig bestimmt, wie ich im genannten Alter oder Nicolas Cage in Raising Arizona (1987), und
  • Menschen als bieder zu empfinden, wenn sie Macht und Wechselseitigkeit übermäßig bestimmen, wie in Fatty Finn (1980) und Der fliegende Ferdinand (1983) zu sehen.
Ein Lied über eine schnöde Frau (Another Man's Woman, 1975):

(gewisse Anleihen seitens Sheriff, was die Begleitung angeht).

Und auf dem Wege über Oh Heavenly Dog (1980) ein Lied über die kindliche Trauer über verlorenes Bewußtsein als solche (Song for Guy, 1978):

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17. November 2021

Würdigkeit und Gewachsenheit: Zur Annäherung an das Leben

Ich habe ein paar Beobachtungen zu Würdigkeit und Gewachsenheit anzufügen.

Wenn wir auf der Suche nach dem Heil sind, vertritt die Zuversicht, würdig für seine Erlangung zu sein, das Heil selbst, die Aussicht auf es das Erfüllende, und ihm näherzukommen freut uns wie uns später seine Ereignung freut.

Wir stellen uns vor, wie es wäre, wenn wir unsere Lage wertschätzen könnten, unsere Überzeugungen lieben, wenn uns unsere Unternehmungen glückten, und es zieht uns unmerklich zu einer Haltung, welche dies begünstigt.

Doch kann die Jugend nicht ewig währen, doch müssen wir erkennen, was unsere Vorliebe ist, unser (subjektiver) Glaube, was uns unser Gewissen heißt, wenn das Heil durch uns in der Welt werden soll.

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16. November 2021

Déjà vus

I was watching My Dinner with Andre, in my opinion an attempt by Andre Gregory and Wallace Shawn to recreate the flair of Dostoevsky's Idiot as the bait in a fishing expedition for 20 year old females of the species, and was struck by the monumental display of stupidity by Wally when he started opining on omens.

Now, whether you believe it or not, conceptually it's very simple: We know the future, but we suppress that knowledge. But when we come across something that pertains to that knowledge, an impression, a notion of it is awakened. And likewise, when we have a déjà vu, although often it's simply that we've really already been in a similar situation, if only in a dream, in the moment of its occurrence we get a fleeting glimpse of our suppression of our knowledge of it.

I have described revelation as it happened to me as being taken over by a more powerful mind, which is very frightening, and that clearly demonstrates that we are naturally inclined to suppress parts of what we could be conscious of, if we would not suppress it. It is not clear at all, what the basis of our hunches is, but it is clear that our hunches have a basis; at least to me.

Obviously, any real spirituality is ever more frequently described as a mental disease, but it's the ground on which we must travel, even when we for most of the time prefer not to look at it.

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15. November 2021

The first and the last sin

Slander is the first and the last sin, the first, because it requires the least, and the last, because once a society is satisfied with lies about its constituents, there's no end to the offences that are given to the little ones, whose angels always behold the face of God. Verily, by reining in a sin, it becomes a trifle of little consequence, but if it is left unchecked, it begs for God's judgment. Many sins have been unleashed since the world was divided between Spain and Portugal, but they had to pay for their reign and were able to do so for a while, yet now the peoples of the world embrace slander hoping that it pays for how long?

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The effects of water and air currents on the planetary heat flow equilibrium

Let's begin with the observation that the earth receives approximately as much energy from the sun (i.e. 173000 TW annually) as it emits into space. Here's a picture of the mean annual emission in W/m2.
What I'd like to do in this post is to study the effects associated with water and air currents on a theoretical unperturbed heat flow equilibrium.

Let's begin with water currents. Horizontal surface currents:
  • warm current => moister air,
  • cold current => drier air,

vertical surfacing currents:

  • cold current => heat sucked into the sea,
  • warm current => heat released from the sea.

Cold currents surface in warmer places and warm currents surface in colder places, but if a place is colder than 4°C then water density as a function of its temperature and ice and snow conspire to block the heat release, and hence the oceans tend to store any surplus of atmospheric heat, suitable currents provided.

And over to air currents. Vertical upward air currents:

  • land warmer than water => clear skies,
  • water warmer than land => clouds,

in places where there are sufficiently large bodies of water and land sufficiently close to each other to reasonably compare their temperatures. For instance, as long as the Gulf of Finland hasn't frozen over, it will be as steamy as a boiling pot of water on a day where the air temperature has fallen below -15°C. In general we can only say that a dry upward current produces clear skies and a moist one clouds, subject though to the difference in temperature as a function of elevation (as a condition of condensation).

As for clouds:

  • emitted heat > sun radiation => warming effect,
  • emitted heat < sun radiation => cooling effect,

and hence for horizontal surface air currents:

  • dry current and net outgoing radiation => cooling effect,
  • dry current and net incoming radiation => warming effect,
  • moist current and net outgoing radiation => warming effect,
  • moist current and net incoming radiation => cooling effect.

Again, the atmosphere as a whole has a tendency to let heat in by upward currents over land in summer and block its release by upward currents over water in winter, suitably interspersed bodies of land and water provided. There may be a principle involved here, like energy hogging, but that's just a conjecture based on the observation of rather Aristotelian physical patterns (the ascend of a ball on a ballistic curve etc.)

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14. November 2021

Die Anforderungen der Zeit an den Kreislauf der Generationen

Zusätzlich dazu, daß jeder auf sich gestellt dafür Sorge trägt, seinen Kindern ein Leben in Frieden zu ermöglichen, gibt es auch noch Auswirkungen auf den Frieden der Gemeinschaft, welche die Anforderungen der Zeit an den Kreislauf der Generationen bestimmen.

Aufgrund der individuellen Sorge sind die gewöhnlichen natürlichen Auswirkungen auf den gemeinschaftlichen Frieden (sommerliche Dürre, winterliche Kälte, tierische Plagen) bald gemeistert, so daß nur noch die außergewöhnlichen bleiben, sowie die menschlichen Auswirkungen, welche, indem sie sich gegen den gemeinschaftlichen Frieden richten, Herrschaftsakte darstellen und dem menschlichen Machtstreben entspringen.

So lange es also Naturkatastrophen, potentatische Reformen und Kriege gibt, gibt es auch einen kontemporären Hintergrund, vor welchem sich die Menschen gemeinschaftlich bewähren müssen. Mir wurde das sehr spürbar, als ich Star Trek: First Contact sah; nicht daß ich mir den Dritten Weltkrieg wünschte, um etwas zum aufbauen zu haben, aber es beunruhigt mich, daß es heute keinen solchen Hintergrund gibt: Wohl gibt es den Versuch, den Klimaschutz als einen solchen herbeizuzaubern, und wohl noch einige Agenden mehr, aber es gibt nichts, was sich unser mit der stummen Gewalt der Notwendigkeit bemächtigte, um uns den Weg in eine bessere Zukunft zu weisen.

Ist es ein Zufall? Daß der generative Zykel am Ende eines Zeitalters die Grenzen seines Ansatzes erreicht, hat unmittelbar nichts hiermit zu tun. Aber daß die Kriege mit der Beute kommen und gehen, wie ich es im Beitrag Zur Genesis von Zusammenarbeit und Fortführung beschrieben habe, als Griff nach dem eigenen Anteil vom Kuchen, welcher aber schließlich in so wenigen Händen verbleibt, daß die Masse resigniert, hat direkt etwas hiermit zu tun, da etwaige potentatische Reformen in dieser Endzeit zwangsläufig (aufgrund der erreichten Effizienz des Systems) kapriziös und also zu instabil sind, als daß es sich für die Gemeinschaft lohnte, sie zu berücksichtigen, es sei denn, die weitere Automatisierung erfolgte im Rahmen einer solchen Reform, aber wie kann sie als potentatisch gelten, wenn sie der Logik der Gemeinschaft (nämlich dem generativen Zykel des Zeitalters der Werke) entspricht?

Kriege sind gekommen, doch jetzt beweist unsere Präokkupation mit Nichtigkeiten, daß wir uns unseres Friedens sicher sind. Nur daß er überhaupt nicht sicher ist. Was kann ich beisteuern? Technik bewahren und meistern und zugleich aus reiner Freude auf sie verzichten. Aber das ist weit davon entfernt, als Anforderung der Gegenwart verstanden zu werden. Einstweilen dümpeln wir weiter vor uns hin.

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12. November 2021

Zur Identifizierung von Theaterstücken

Theater, wie ich es im vorigen Beitrag definiert habe, ist jedes vorgeschriebene Zusammenspiel bestimmter Rollen. Als solches läßt es sich durch einen Mangel an Initiative und Flexibilität (der Freiheit zu agieren und zu reagieren) erkennen. Doch wenn von Außenstehenden erwartet wird, sich am Theaterstück zu beteiligen, so muß ihnen zusätzlich ein Grund vermittelt werden (üblicherweise durch Nennung, manchmal auch durch Beibringung), mitzuspielen, sich aufzuspielen oder vorzuführen.

Ist dieser Grund nicht nachvollziehbar, was freilich von der Urteilsfähigkeit der Außenstehenden abhängt, kann der Unverständige doch jedes Verhalten verstehen, wohingegen der Verständige so manches nicht versteht, so ist es vernünftig anzunehmen, daß der wahre Grund verheimlicht wird. Aber wenn auf vorgeschriebene Weise zusammenspielende Rollen den Sinn ihres Zusammenspiels verheimlichen, so werden auch stets Ereignisse verheimlicht,
  • beim Versiegeln Ereignisse aus der Vergangenheit und deren Folgen,
  • beim Vernebeln Ereignisse in der Gegenwart und
  • beim Vorwenden (bei Vorwänden) Ereignisse in der Zukunft und deren Vorbereitung,
wobei der Sinn der Verheimlichung in jedem Fall darin besteht, die Reziprozität durch Unwissenheit günstiger zu gestalten.

Das gegenwärtige Theater besitzt jeweils eine einigermaßen plausible Erklärung für ein Versiegeln, Vernebeln oder Vorwenden, nämlich
  • wenn es sich um Aidshusten handelt, welcher versehentlich aus dem Labor entwich, so kann dies aus Gründen der Massenpanik natürlich nicht publik gemacht werden, aber gleichzeitig muß die ganze Bevölkerung so gut verarztet werden, wie es geht, um späteren Anschuldigungen zu entgehen,
  • wenn es sich um einen Überfall handelt, sei es von Seiten der Pharmaindustrie oder zur Schwächung eines militärischen Feindes, so muß der wahre Charakter des Unternehmens auch so lange wie möglich und zur maximalen Plünderung verheimlicht werden, und
  • wenn es sich um die Vorbereitung des Einsatzes biologischer Kampfstoffe im Dritten Weltkrieg handelt, so ist es wiederum erforderlich, Lösungen für sämtliche damit verbundenen Probleme zu finden, ohne durchschauen zu lassen, worum es geht.
Ich denke freilich nicht, daß auch nur eine dieser drei Möglichkeiten wahr ist, vielmehr glaube ich, daß es sich um eine diskreditierende Falle handelt, aber diese Varianten lassen sich unter der Hand mitteilen, etwa
  • der Aidshusten den Ärzten,
  • der Überfall Börsenspekulanten und Weltrevolutionären,
  • die Vorbereitung auf den Dritten Weltkrieg der australischen Regierung,
und sie alle würden sich aufspielend mitspielen und dichthalten.

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10. November 2021

Verhaltenssteuerung: Vom Christentum zum Gnostizismus

Unser Verhalten beruht
  • zunächst auf unserer Lage, welche wir annehmen oder abstoßen,
  • dann darauf, daß wir Lagebeschreibungen vertrauen oder mißtrauen,
  • dann auf unserer spontanen Erfassung der Lage, welche uns zwingt, unsere Haltung zu aktualisieren, wann immer wir etwas bemerken, was wir einbeziehen sollten,
  • und schließlich darauf, daß wir uns an unsere Haltung halten, wobei
  • wir uns entweder natürlich halten, indem unsere Stimmung unsere Haltung bestimmt,
  • oder uns auf eine Haltung verlegen, wobei es drei Arten der Verlegung gibt, nämlich
  • entweder gezwungen den Zwingenden zu hofieren oder
  • unschlüssig eine Haltung auszuprobieren oder
  • sich unter Abstreitung der Gesetzmäßigkeit der Lage, und damit des weisenden Charakters der Stimmung, in eine Haltung hineinzusteigern.
Unsere Lage läßt sich den Seelenteilen gemäß unterteilen, in
  • unsere Einrichtung in der Welt, deren Gesetz die Macht (Potenz) ist, welche der Bewirkung zu Grunde liegt, auf der Ebene der Anschauung,
  • unsere Einfügung in das Geschehen, dessen Gesetz die Wechselseitigkeit (Reziprozität) ist, welche der Interaktion zu Grunde liegt, auf der Ebene des Verstandes und
  • unsere Auffassung im Verständnis, dessen Gesetz die Zuträglichkeit (Kreativität) ist, welche der Glaubensprüfung zu Grunde liegt, auf der Ebene der Vernunft,
und also beurteilen wir
  • unsere Einrichtung hinsichtlich des generationalen Kreislaufs durch unsere Erwartung, in welcher sich unser Gewissen zeigt,
  • unsere Einfügung hinsichtlich unserer Eingezogenheit durch unsere Aufgerufenheit, in welcher sich unsere Vorliebe zeigt, und
  • unsere Auffassung hinsichtlich unserer Artung durch unsere heilige Stimmung, in welcher sich unser (subjektiver) Glaube zeigt,
und indem wir dies tun, akzeptieren wir das sich Bewährende als den Begriff des Guten des Annehmens, wobei es unsere sich in unserer Stimmung ausdrückende Selbstgesetzlichkeit ist, welche sich bewährt.

Das Annehmen unserer Lage mag natürlich sein, oder es wird uns aufgezwungen. Die Formen des Aufzwingens sind:
  • die Irreleitung zu einer Auffassung,
  • das Reinreiten in eine Einfügung und
  • die Aufhetzung zu einer Einrichtung.
Zu unserem Vertrauen ist hingegen nur zu sagen, daß es gedeckt sein mag, wann sich die Beschreibung mit der Lage deckt, oder ungedeckt, also daß es die Möglichkeit zur Verhaltenssteuerung durch Täuschung bietet.

Der Begriff des Guten das Aktualisierens ist die Ausbesserung der spontanen Erfassung durch das zu Bemerkende, zu welcher wir entweder natürlich durch spontane Bewertungen der Sorge, also Freude, Entzücken oder Glück, und insbesondere Trauer darüber, was wir übergehen, als negative Form der gegenwärtigen Freude aufgefordert werden oder durch einen aufmerksamen Mitmenschen, welcher uns unsere Verbohrtheit vor Augen führt, indem er uns etwa nahelegt, unseren Frust einmal zu vergessen, um den schönen Tag nicht zu vergeuden (Take a dream on a Sunday!)

Der Begriff des Guten des natürlichen Haltens ist die Einfalt, mit sich selbst im Reinen zu sein, dem eigenen Gesetz, der eigenen Stimmung, zu folgen.

Der Begriff des Guten des Hofierens ist das (Selbst-)Erhaltende, also etwa den Kunden zu hofieren, weil er in der freien Marktwirtschaft König ist.

Der Begriff des Guten des Ausprobierens ist die Verbesserung der Haltung durch zusätzliche Erfahrungen. Ebenso wie beim Aktualisieren können uns andere nur dazu auffordern, etwas bestimmtes auszuprobieren. Allerdings kann uns eine aussichtslose Lage dazu zwingen, irgendetwas auszuprobieren, wiewohl das natürlich nicht die präferierte Option der Verhaltenssteuerung sein dürfte.

Und der Begriff des Guten des Hineinsteigerns ist das Gefallen, welches wir an unseren Empfindungen finden. Hineinsteigern ist, genau wie Hofieren, nie natürlich, aber es beruht nicht auf Zwang, sondern auf Versuchung, genauer gesagt Hinterfragung. Es gibt wiederum drei Formen der Hinterfragung:
  • die Entehrung der Zuträglichkeit (Kreativität) durch Perversion,
  • die Entehrung der Wechselseitigkeit (Reziprozität) durch falsche Freiheit und
  • die Entehrung der Macht (Potenz) durch falsche Schuld, beispielsweise jemandem einzureden, sich schuldig zu fühlen, ein Tier zu töten, um es zu essen, unabhängig davon, ob er Hunger hat oder nicht, was freilich nur gelingen kann, während er gerade keinen Hunger hat.
Dieses zu praktizieren, zu sagen, daß Gute sei, was einem gefällt, und sich dann die Welt durch geeignete Assoziationen so zurechtzubiegen, daß man stets an etwas Gefälliges denkt, gleich wie entmachtend, einseitig und unzuträglich das eigene Verhalten ist, ist der reine Gnostizismus; so beschrieb ihn Epiphanios von Salamis vor 1600 Jahren und so ist er noch heute: parfümiert, geölt, seidig, verderbt.

Und das reine Christentum besteht natürlich in Einfalt. Angesichts der erbarmungslosen Seite unseres Lebens kommt es aber naturgemäß zu den folgenden beiden Kombinationen:
  • vom Bewährenden und Einfalt, der christlichen, und
  • vom Erhaltenden und Gefallen, der gnostischen,
und ich möchte im Rest dieses Beitrags aufzeigen, wie die Menschheit von ersterer zu letzterer getrieben wird, wozu ich allerdings noch eine Betrachtung zu den Formen des Theaters voranschicken muß.

Theater besteht darin, eine Rolle zu spielen, und eine Rolle zeichnet sich durch ihren Umgang mit anderen Rollen aus. Ich frage, was wir zu gewinnen hoffen, wenn wir uns an ihm beteiligen, und komme somit zu den folgenden drei Formen der Beteiligung:
  • mitzuspielen, um sich einzurichten,
  • sich aufzuspielen, um sich einzufügen, oder
  • vorzuführen, um die sich in den dargestellten Rollen zeigende Auffassung zu verbreiten.
Es mag sein, daß es anfangs nicht klar ist, ob es zu einer beidseitigen Einfügung oder zu einer einseitigen Darstellung kommt, etwa wenn wir uns für etwas ausgeben, was wir nicht sind, mit anderen Worten bluffen, in welchem Fall ich von aufführen sprechen möchte: Es mag gut sein, einem Bären vorzuführen, daß man ihn nicht fürchtet, aber es gewiß schlecht, sich als furchtlos vor ihm aufzuspielen.

Wichtig für die hiesige Betrachtung ist nun folgendes: Einfalt und sich Bewährendes sind damit unvereinbar, sich aufzuspielen. Wer sich aufspielt, dessen Begriff des Guten nimmt eine wie auch immer gewichtete Kombination vom Erhaltenden und Gefallen an. Und so bestand der erste Schritt der Versuchung der Christenheit zum Gnostizismus darin, sie dazu zu bringen, die Mächtigen zu hofieren, indem sie sich auf eine bestimmte Weise aufspielt, und zwar so: Würde Christus es nicht gerne sehen, wenn ihr alle lieb zu einander seid? Lieb zu einander sein aber heißt, euch auf diese Weise anzusehen und so mit einander umzugehen, und wer das nicht tut, der hat nicht nur Christus zum Feind, sondern auch mich, was sich natürlicherweise an den schwachen Teil der Christenheit wendet, welcher sich also in erster Linie am Theater beteiligt, um sich zu erhalten.

Nachdem dies nun also glückte, folgte der zweite, an den starken Teil der Christenheit gewandte Schritt, nämlich stets auf's Neue vorzuführen, daß sich die von Einfalt und sich Bewährendem abgewendet habende Masse sich darin gefällt, und herunterzuspielen, daß sie es nur getan hat, um sich zu erhalten. Mit anderen Worten wird den Starken also gesagt, daß, wer nur die Menschen zu verblenden weiß, ihnen Phantasien anstelle der Wirklichkeit anzubieten hat, die Macht über die Masse haben wird, da die Masse kein höheres Gut als das Gefallen kennt, also daß der Gnostizismus unwiderstehlich sei, und wer also herrschen will, in ihm bewandert sein muß und sich auch entsprechend aufspielen. Zwar mag einer denken, er führe nur etwas vor, aber wenn er gedenkt, dadurch die Masse zu beherrschen, ist es offensichtlich mehr.

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8. November 2021

Zur Mitwirkung an der Entwicklung des Glaubens im Laufe des Glaubenszykels

In der dogmatischen Phase des Glaubenszykels wird der Glaube fixiert, in der gemeinschaftlichen eine ihm entsprechende Gesellschaftsform etabliert und in der persönlichen wird er durch die eigene Arbeit verwirklicht. Doch was kann die Geistlichkeit in diesen drei Phasen tun, um den Gläubigen bei ihrer Mitwirkung an der Entwicklung des Glaubens zu helfen? Und was ist das jeweilige Objekt der Mitwirkung?

Das Objekt der Mitwirkung
  • der dogmatischen Phase ist die Mission (oder Gesandtschaft): der mit der Verwirklichung des Glaubens betraute Orden,
  • der gemeinschaftliche der (gesellschaftliche) Bau und
  • der persönlichen die Geschichte.
Um (an und) in der Mission mitzuwirken, ist es erforderlich, ihre Autoritäten kennenzulernen und deren Glauben. Wird der Gläubige mit diesen vertraut, so kann er ihre Ansätze aufnehmen und in sich wirken lassen und um sein Verständnis bereichern.

Um am (gesellschaftliche) Bau mitzuwirken, ist es erforderlich, seine Einrichtungen zu kennen, und welche Absichten für sie bestehen. Ist dies bekannt, so kann der Gläubige dabei helfen, daß sich die Einrichtungen in die gewünschte Richtung entwickeln, indem er sie überwacht, gute Entwicklungen fördert und schlechte zu vermeiden hilft.

Und um an der Geschichte mitzuwirken, ist es erforderlich, den generativen Zykel zu verstehen, also was im gegenwärtigen Zeitalter die Grundlage für den generationalen Fortschritt bildet, beziehungsweise was beim Übergang eines Zeitalters zum nächsten zu leisten ist, mit anderen Worten die geschichtlichen Erfordernisse zu kennen. Allerdings kann es der Geistlichkeit hierbei nur zufallen, das Grundsätzliche zu vermitteln, und also hat sie in der persönlichen Phase des Glaubenszykels nichts persönliches zu sagen, soweit es die Mitwirkung betrifft, so daß sie sich auf die Seelsorge zurückzieht.

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The shape of things to come?

Those who think it's all just a question of getting vaccinated better take a look at the part of the world where winter comes early.

Vaccination rate: 70.9%

Vaccination rate: 69.8%

Vaccination rate: 62.1%

Vaccination rate: 55.3%

Vaccination rate: 57.7%

Vaccination rate: 34.2%

Some context. Russia has now roughly the same fatality rate per capita as Germany had last winter, the other countries' fatality rates are still relatively low. Also, Russia uses a different vaccine. Anyway, overall, this prompts more and more the question:

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6. November 2021

Die Formen des Bereithaltens

Nicht nur gehen wir in die transzendenten Einheiten ein, wir halten uns auch für's Eingehen bereit.

Angespanntheit ist das Bereithalten der Reaktion auf die Umstände, etwa bei einem Hochseilakt.

Aufgeregtheit ist das Bereithalten der Rolle, in welche wir bei einer Interaktion schlüpfen, etwa wenn wir nachts durch die Straßen einer Großstadt spazieren, wie sehr schön im Film Charade zu sehen, welcher sich auch sonst um das Thema des In eine Rolle Schlüpfens dreht.

Und Gefaßtheit ist das Bereithalten unserer Glaubenssätze, an welche wir uns während einer Glaubensprüfung halten, zum einen, weil sie uns zugesichert sind, wir uns auf sie verlassen können, und zum anderen, weil sie unsere Ansprüche an die Zukunft ausdrücken, wir uns auf sie verlassen können müssen, also weil sie eine hinreichende und notwendige Bedingung unserer Existenz darstellen, etwa daß eine bestimmte Metallegierung bei einer bestimmten Temperatur unser Gewicht trägt, wenn wir in einem Kettenkarussell fahren, welche offensichtlich hinreichend ist, doch aufgrund der technologischen Natur unserer Welt heute auch notwendig, würde doch nichts stehen bleiben, wenn es sich anders verhielte.

Andererseits funktionierte das Radio, welches ich im Physikunterricht gebastelt hatte, immer nur für zwei Sekunden und dann wieder für fünf Minuten nicht, aber auf Funk ließe es sich ja auch zur Not verzichten. Schön auch Roger Moore und Britt Ekland in The Man with the Golden Gun: Don't you believe in science?, wobei es ja eigentlich klar sein müßte, daß eine Frau, welche trotz Segelohren gut aussieht, unmöglich an die wissenschaftliche Methode glauben kann, sozusagen eine verkörperte Anomalie darstellt. Und wenn es um den menschlichen Körper geht, kann ich auch nicht an die wissenschaftliche Methode glauben, welche ihn nicht anders als einen Prozeß der organischen Chemie verstehen kann.

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4. November 2021

The lady doth protest too much.

Zur Genesis von Zusammenarbeit und Fortführung

Soziales Verhalten, Organisation, hat eine parallele und eine serielle Komponente, die Zusammenarbeit und die (generationale) Fortführung.

Zusammenarbeit hat wiederum zwei Komponenten, Breite und Tiefe, Einbeziehung und Eingespieltheit. Wir beziehen ein, wen wir wertschätzen, und unsere Wertschätzung beruht auf Kongenialität, wiewohl Kongenialität ein relativer Begriff ist, welcher davon abhängt, welche Möglichkeiten zur Auswahl stehen. Und wir spielen uns mit dem ein, wer uns bekannt ist, und unsere Bekanntschaft beruht auf Anwesenheit, also auf einem gleichbleibenden sozialen Umfeld. Indem sich die Angebote ausweiten, wird unsere Einbeziehung enger, und indem das soziale Umfeld im Fluß gehalten wird, bleibt unsere Eingespieltheit auf das Elementare beschränkt.

Die Formen der generationalen Fortführung möchte ich im Rahmen des generativen Zykels des Zeitalters der Werke betrachten, ohne dadurch der Allgemeinheit des Behandelten zu schaden. Im Laufe des Zeitalters der Werke verengt sich der Kreis jener, welche an seinem Fortschritt, der Entwicklung neuer Technologien, unmittelbar beteiligt sind, und dies hat Auswirkungen auf die Schwierigkeiten des durchschnittlichen Lebens in der sich entwickelnden Gesellschaft. Es gibt im wesentlichen zwei verschiedene Schwierigkeiten, zum einen die Entwicklung der Technologie selbst, welche zunächst, aber später nicht mehr, im unmittelbaren Zusammenhang mit der Schwierigkeit ihrer Anwendung steht, insofern all die Dinge, auf welche dabei anfänglich zu achten ist, im Rahmen ihrer Entwicklung einbezogen und kontrolliert werden, und zum anderen die Schwierigkeit, sich den Folgen der Konzentration der Macht zu widersetzen, welche zunächst zwar steigt, doch schließlich zur Resignation und einem sehr einfachen, folgsamen Leben führt, womit sich folgende Phasen des Zeitalters der Werke ergeben:
  1. Dominanz der technischen Schwierigkeit,
  2. Dominanz der usurpativen Schwierigkeit,
  3. Dominanz der Schwierigkeitslosigkeit.
Jede dieser Phasen ist mit einem Verständnis der generationalen Fortführung verbunden, die
  1. mit einem erneuernden, die
  2. mit einem ersetzenden und die
  3. mit einem fortsetzenden.
So lange das Voranschreiten der Technologie die Schwierigkeit des durchschnittlichen Lebens bestimmt, ist jede Generation gezwungen, einen Neuanfang zu machen, und sich mit dem aktuellen Stand der Technologie auseinanderzusetzen. Dahinter steht ein allgemeines Prinzip, welches ich im Rahmen der Zurücksetzung des Glaubenszykels bereits angesprochen hatte, nämlich daß, wenn der Einzelne festhält, fortsetzt und voranschreitet, die Gesellschaft zurückgesetzt werden muß, und daß, wenn die Gesellschaft festhält, fortsetzt und voranschreitet, der Einzelne neu annehmen und zurückgesetzt werden muß (im Falle des Glaubens in etablierter metaphorischer Form durch die Taufe). So lange also die Entwicklung der Gesellschaft auf den Schultern der Massen liegt, sieht der Vater im Sohne einen Bezwinger einer neuen Welt, welche ihm verschlossen bleiben wird, wohingegen sich sein Same erneuert, wie es Bud Spencer gegen Ende von Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen sehr bewegend zum Ausdruck bringt.

Wenn hingegen die usurpative Schwierigkeit vorherrscht, so muß sich der Sohn mehr oder weniger unter denselben Bedingungen bewähren, wird also quasi für den Vater eingewechselt und ersetzt ihn und macht ihm dabei hoffentlich keine Schande. Wohingegen das erneuernde Verständnis dynamisch ist, ist das ersetzende Verständnis der generationalen Fortführung statisch.

Doch wenn Schwierigkeitslosigkeit vorherrscht, kommt es zur fortschreitenden Pathologie der eigenen Stimmung, indem Erfahrungslosigkeit mit allem, was darüber entscheidet, ob etwas funktioniert oder nicht, zu Ungeheuerheit führt und zum Verlassen auf Annahmen zwingt, und generell zu einem mulmigen Gefühl, ins Schwimmen zu geraten und am Ende gar zu ertrinken.

So lange wir wenigstens noch selber denken, können wir unsere Annahmen auf ihre Stimmigkeit hin überprüfen, aber selbstverständlich ist es leichter zu erfahren, was passiert, wenn Wasser kälter als 0°C wird, als es aus Annahmen heraus abzuleiten. Dennoch, in Zeiten zunehmender Ungeheuerheit ist die Stimmigkeit das Boot, welches uns über das Wasser trägt, unsere einzige Hoffnung, unsere geistige Gesundheit zu erhalten. Und gerade weil es ein beschwerliches Unterfangen ist, aus Abstraktionen konkrete Gewißheiten zu gewinnen, wird der Vater im Sohne also jemanden sehen, welcher dieses Unterfangen fortsetzt, was aber nur unter den Bedingungen der Zurücksetzung des Glaubenszykels und des Wandels des Zeitalters vonstattengehen kann, also unter dem fortgesetzten Druck der Pathologie, unter der zunehmenden Verflüssigung der Gewißheiten, welche, wenn sie nicht auf grundsätzlichem Wege überwunden wird, schließlich im Rahmen der Verdrängung des menschlichen Denkens durch das maschinelle auch die Stimmigkeit unterhöhlen würde und uns weder von Erfahrungen, noch von Einsichten getragen, uns an Schiffsplanken gleiche sich widersprechende Annahmen klammernd den Wellen überließe.

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2. November 2021

Die Lebendigkeit der Seelenteile und ihr Eingehen in die transzendenten Einheiten

Der vorige Beitrag führt auf die Frage, worum es beim Glauben in den transzendenten Einheiten geht, oder, was dasselbe ist, worin die Lebendigkeit der Seelenteile besteht.

Nun, in der transzendenten Einheit des Seins geht es ums (körperliche) Sein, im Lebenskreis ums (soziale) Verhalten und in der transzendenten Einheit Gottes ums Aktualisieren des eigenen Glaubens, das heißt die Welt seiner transformativen Kraft zu unterziehen.

Dabei wird die Lebendigkeit durch das Leben(sgeheiß) angeleitet,
  • das Verhalten durch die Vorliebe,
  • das Aktualisieren durch den (subjektiven) Glauben und
  • das Sein durch das Gewissen,
und von der Lebenssorge beurteilt,
  • das Verhalten hinsichtlich der Beteiligung,
  • das Aktualisieren hinsichtlich der Ordnung und
  • das Sein hinsichtlich der Verantwortung.
Das gegenwärtige System atrophiert die Seele, führt also zu Unbeteiligtheit, Unordnung und Verantwortungslosigkeit, weshalb ich mir über seine Zurücksetzung Gedanken mache. Mit anderen Worten glaube ich nicht mehr an das Zeitalter der Werke, sondern seit nun fast 17 Jahren an das Zeitalter der Wunder, für dessen Anbahnung ich bete. Aber weder bin ich alleine auf der Welt, noch gibt es in meinem Glauben nichts, was seiner Anbahnung entgegensteht, und was ich in dieser Funktion als Gegenglauben bezeichnen möchte.

Der kanonische Gegenglaube dazu, daß das Zeitalter der Werke verbraucht ist, ist selbstverständlich, daß es noch nicht verbraucht ist. Aber auch wenn es verbraucht ist, muß der Glaube daran in den Herzen der Menschen wachsen; dekretiert werden kann es nicht. Und es ist bei weitem besser, sich für einen neuen Glauben zu begeistern, als eingestehen zu müssen, daß der alte zu unlösbaren Problemen führt, mit anderen Worten den neuen also nur als Mittel zum Zweck und nicht als Selbstzweck zu betrachten.

Wenn nun jemand auf die Anbahnung von etwas drängt, welchem heilige Gegenglauben entgegenstehen, so wird er zurechtgewiesen, bestenfalls indem er erkennt, welche Voraussetzungen die Anbahnung seinem eigenen Glauben gemäß hat.

Die Sorge geht also durch die Zurechtweisung von Glaubenssätzen durch Gegenglauben in die transzendente Einheit Gottes ein. Wer das heutige politische Theater von sich weist, hat die Gelegenheit, nach eigenem Gutdünken Verantwortung für seine Gesundheit zu tragen, sich nach eigenem Gutdünken wirtschaftlich zu beteiligen und nach eigenem Gutdünken Heilsvorstellungen zu aktualisieren - mit anderen Worten hebt das Theater in jenen, welche es nicht mitmachen, die Atrophierung ihrer Seele auf, doch kann ein solcher Effekt natürlich nur dann fortbestehen, wenn das System zurückgesetzt wird, mit den wichtigen Fragen hat das Theater ja kaum etwas zu tun, aber immerhin führt es uns zum gehießenen Leben zurück, und das begünstigt selbstverständlich den begeisterten Glauben gegenüber dem eingestandenen.

Der Mechanismus des Eingehens der Achtung in den Lebenskreis ist das Einrasten der Akteure in Interaktionen miteinander, also daß sie sich darüber verständigen, wie sie mit einander umgehen (was das Ausrasten als das Abstreifen unerträglicher Interaktionen definiert).

Und der Mechanismus des Eingehens der Lust in die transzendente Einheit des Seins, schließlich, ist die Bedingung der Bewirkung durch die Umstände.

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1. November 2021

Glaube in den transzendenten Einheiten und transzendente Akte

Wir können die Glaubensattribute Werden, Bedeutung und Gesetz in den transzendenten Einheiten des Seins, des Lebenskreises und Gottes gesondert betrachten,
  • Werden im Sein: Interesse am (körperlichen) Sein,
  • Bedeutung im Sein: Annahme des (körperlichen) Seins,
  • Gesetz im Sein: Bewirkung des (körperlichen) Seins,
  • Werden im Lebenskreis: Einfall,
  • Bedeutung im Lebenskreis: Unternehmen,
  • Gesetz im Lebenskreis: Interaktion,
  • Werden unter Gott: Anbahnung der Ereignung,
  • Bedeutung unter Gott: Betrautheit mit Heilsvorstellungen,
  • Gesetz unter Gott: Zusicherung der Glaubenssätze,
und auf die transzendenten Akte anwenden.

Bei dem gebietenden materiellen transzendenten Akt beten wir für das Interesse an einem bestimmten körperlichen Sein, bei dem spiegelnden für die Annahme eines bestimmten körperlichen Seins und bei dem fügenden (abschirmenden) für dessen Bewirkung.

Bei dem nachvollziehenden funktionalen transzendenten Akt beten wir für einen Einfall, dessen Sinnhaftigkeit der Nachvollziehende nachvollzieht, bei dem merkenden für ein Unternehmen, dessen Bedeutsamkeit der Merkende bemerkt und bei dem sich zubewegenden für eine Interaktion, in welche der Sichzubewegende einwilligt. Bei den bemerkten Unternehmen handelt es sich entweder um Aktionsmuster (empfangen, verfolgen oder studieren) oder Reaktionsmuster (Beholfenheit, Angebotenheit oder Belohntheit), wobei voranschreitende funktionale transzendente Akte dem Gegenüber zu verstehen geben, daß die Möglichkeit zur Reaktion besteht, also daß eine Hilfestellung, ein Angebot oder eine Belohnung vorliegt, und zurücksetzende, daß die Möglichkeit zum Ansprechen besteht, also zu behelfen (Spezialfall des Verfolgens), anzubieten (Spezialfall des Empfangens) oder zu belohnen (Spezialfall des Studierens).

Bei dem Gebet um die Bahn beten wir für die Anbahnung einer bestimmten Ereignung, bei dem Gebet um die Gnade für die Betrautheit mit (der Zeit gemäßen) Heilsvorstellungen (was eine bestimmte Erfahrungsweise darstellt) und bei dem Gebet um das Amt für die Zusicherung bestimmter Glaubenssätze.

Wir sehen also, daß, wiewohl wir stets für das Werden von etwas beten, die Glaubensattribute die Gebete hinsichtlich dessen, für wessen Werden wir beten, nämlich ob es das Werden, die Bedeutung oder das Gesetz in der jeweiligen transzendenten Einheit betrifft, recht ordentlich definieren.

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