Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

6. November 2021

Die Formen des Bereithaltens

Nicht nur gehen wir in die transzendenten Einheiten ein, wir halten uns auch für's Eingehen bereit.

Angespanntheit ist das Bereithalten der Reaktion auf die Umstände, etwa bei einem Hochseilakt.

Aufgeregtheit ist das Bereithalten der Rolle, in welche wir bei einer Interaktion schlüpfen, etwa wenn wir nachts durch die Straßen einer Großstadt spazieren, wie sehr schön im Film Charade zu sehen, welcher sich auch sonst um das Thema des In eine Rolle Schlüpfens dreht.

Und Gefaßtheit ist das Bereithalten unserer Glaubenssätze, an welche wir uns während einer Glaubensprüfung halten, zum einen, weil sie uns zugesichert sind, wir uns auf sie verlassen können, und zum anderen, weil sie unsere Ansprüche an die Zukunft ausdrücken, wir uns auf sie verlassen können müssen, also weil sie eine hinreichende und notwendige Bedingung unserer Existenz darstellen, etwa daß eine bestimmte Metallegierung bei einer bestimmten Temperatur unser Gewicht trägt, wenn wir in einem Kettenkarussell fahren, welche offensichtlich hinreichend ist, doch aufgrund der technologischen Natur unserer Welt heute auch notwendig, würde doch nichts stehen bleiben, wenn es sich anders verhielte.

Andererseits funktionierte das Radio, welches ich im Physikunterricht gebastelt hatte, immer nur für zwei Sekunden und dann wieder für fünf Minuten nicht, aber auf Funk ließe es sich ja auch zur Not verzichten. Schön auch Roger Moore und Britt Ekland in The Man with the Golden Gun: Don't you believe in science?, wobei es ja eigentlich klar sein müßte, daß eine Frau, welche trotz Segelohren gut aussieht, unmöglich an die wissenschaftliche Methode glauben kann, sozusagen eine verkörperte Anomalie darstellt. Und wenn es um den menschlichen Körper geht, kann ich auch nicht an die wissenschaftliche Methode glauben, welche ihn nicht anders als einen Prozeß der organischen Chemie verstehen kann.

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