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31. Oktober 2021

Glaubensnavigierung

Die Glaubensattribute sind eng mit der Glaubensnavigierung verbunden.

Unser Glaube bestimmt unsere Haltung, welche ihrerseits unser Verhalten regelt, wobei, und dies ist neu, wir ein sich Verhaltendes als Modell oder Typus erfassen. Modelle verhalten sich gesetzmäßig und Typen typisch (oder mustergültig). Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, daß das Verhalten von Modellen einlös- ist das von Typen ausmalbar ist, mit anderen Worten also Modelle Vernunft- und Typen Verstandesobjekte sind.

Glaubenssätze bestehen in der Erfassung von Verhalten, und damit von Typen und Modellen.

Heilsvorstellungen führen zum Entwurf von Verhalten durch den Entwurf von Modellen, welche die Heilsvorstellungen einbeziehen.

Und Ereignungen bestehen in Verhalten und beruhen auf der Läuterung der Haltung, wozu etwas mehr zu sagen ist.

Bei den begehrten Aussichten handelt es sich um gewordenes Heil, und das Heil wird auf zweierlei Weise, nämlich auf voranschreitende oder zurücksetzende: bei der voranschreitenden halten wir an Typen und Modellen fest und bei der zurücksetzenden nehmen wir neue an, gleich ob es sich auf der materiellen Ebene um Gestalten, auf der funktionalen um Bezugspunkte oder auf der ideellen um Glauben (nur Modelle) handelt.

Allerdings können wir nicht irgendwelche Typen und Modelle annehmen und an ihnen festhaltend unseren Umgang mit ihnen üben, sondern müssen uns auf solche beschränken, welche das Heil werden lassen, und deshalb läutern wir sie, indem wir beim Voranschreiten den Anspruch der Selbstbestimmtheit an sie stellen, also daß sie ihr nicht durch Unheiligkeit, Unstimmigkeit oder Ungeheuerheit (Unausgegorenheit, mangelnde Einbezogenheit von Erfahrungen) widersprechen, und beim Zurücksetzen jenen der Artgemäßheit (nur Modelle), auf daß sie Heiligkeit, Stimmigkeit und Geheuerheit entsprechen.

Die Besinnung auf die Selbstbestimmtheit führt zur Aussiebung mangelhafter Typen und Modelle, und im Falle der Typen kann dies sogar im Traum geschehen, wann wir nicht von Typen träumen, um den Umgang mit ihnen zu üben, sondern um uns im Traume vor Augen zu führen, wie unheilig, unstimmig oder ungeheuer unser Umgang mit ihnen ist - zumeist wie unheilig, hin und wieder auch wie absurd (unstimmig) oder ungeheuer. Entsprechend möchte ich von Übungs- und Mahnungsträumen sprechen, und im Falle letzterer wiederum von Unheiligkeits-, Unstimmigkeits- und Ungeheuerheitsträumen.

Die Besinnung auf die Artgemäßheit führt zur Gemahnung oder Religierung an fundamentale, das menschliche Wesen ausmachende Modelle, und indem wir uns beim Voranschreiten der Ungewißheit überlassen, ob wir unser Ziel erreichen, und beim Zurücksetzen dem uns zufallenden Geschick, wäre dasjenige uns Zufallende hervorhebenswert, welches im Zusammenhang mit der religierten Wahrheit steht, sozusagen Stationen darstellt auf dem Wege ihrer Enthüllung, weshalb es wohl angehen mag, daß uns, wenn wir uns in einem das Wachsein verlassen habenden Geisteszustand auf das uns Artgemäße besinnen, gerade solche Stationen auf dem Wege zu einem artgemäßen Modell offenbart werden - in meinem Falle freilich nur die Verheißung, daß die Erkenntnis den Weg der Bloßstellung der Unartgemäßheit beschreiten wird.

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