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30. Juni 2012

Gedanken zur marktwirtschaftlichen Begünstigung von Standards

Wie wir im vorletzten Beitrag gesehen haben führt Niedrigzins dazu, daß der Verkäufer die totale Kontrolle über ein Produkt gewinnt und um diese zu sichern, wird er Standards sabotieren, wo er nur kann.

Das Gegenteil davon stimmt auch, bei hohen Zinsen gewinnen die Produzenten die Kontrolle über ein Produkt, und um nicht von Verkäufern abhängig zu werden, werden sie Standards etablieren.

Mich interessieren indessen weitere Möglichkeiten, um Standards zu begünstigen. Natürlich kann der Verbraucher, wenn er auf Standards wertlegt, den Verkäufer zu diesen zwingen, und es ist durchaus möglich, dem Verbraucher zu erklären, warum es in seinem Interesse ist, auf Standards wertzulegen.

Dummerweise ist die Wirtschaft aber ein Prozeß, in welchem planmäßiges Vorgehen immer mit einem hohen Preis bezahlt wird, da sich ihre Akteure nur schwer koordinieren lassen. Und speziell im von uns betrachteten Fall, nämlich der Etablierung von Standards, ist es offensichtlich so, daß die Wirtschaft gänzlich erlahmen würde, wenn jeder Verbraucher, wenn er etwas in Auftrag gibt, sich zunächst einmal mit allen anderen Verbrauchern absprechen müßte hinsichtlich der Frage, ob sie nicht vielleicht etwas ähnliches brauchen und auf welchen Standard man sich in dem Falle einigen sollte.

Man wird also gut daran tun, sich Gedanken zu machen über Anreize für den einzelnen Akteur, Standards von sich aus zu beachten.

Ein solcher Anreiz ist der niedrigere Preis eines Produktes, welches häufiger verwendet wird. Abgesehen vom Zins, welcher den Wert bestehender Produktionsanlagen bestimmt und somit direkt auf diesen Preis Einfluß nimmt, hängt letzterer auch von den Lagerkosten ab.

Es ist also sinnvoll, Lagerkosten auf die eine oder andere Weise zu drücken. Sie fielen beispielsweise, wenn die Mehrwertsteuer durch die Verkaufssteuer ersetzt würde, da der Händler im letzteren Fall für die Produkte, welcher er nicht verkaufen kann, keinerlei Mehrwertsteuer bezahlen müßte, was einen nicht unwesentlichen Anreiz dafür darstellt, Güter zu horten.

Diesbezüglich ist auch darauf hinzuweisen, daß es gerade bei innovativen Produkten leichter ist, eine einmalige größere Lieferung zu bewerkstelligen, als einen steten Güterfluß zu garantieren. Lagerkosten hängen unmittelbar mit Innovationskosten zusammen, jedenfalls bei kleinen Stückzahlen. Das Geschäftsrisiko trägt der Händler, wenn seine Lagerkosten gering sind.

Umgekehrt natürlich alles mit entgegengesetzter Wirkung, wie man sieht.

Eine zentrale Übersicht über Angebot und Lagerbestände ist ein weiterer begünstigender Faktor für die Etablierung von Standards, welcher heute indes in Form des Internets bereits vorliegt.

Das Ziel bei alledem ist natürlich nicht, Innovationen zu verhindern, sondern dafür zu sorgen, daß sie, soweit es geht, auf bestehenden Standards aufbauen. Eine gewisse Vorsicht ist bei diesem Unterfangen selbstverständlich geboten.

Patente sehe ich in meinem Gesellschaftsentwurf nicht vor, da ihre ganze Philosophie in eine andere Richtung geht. Also läßt sich auch gleich fordern, daß Aufbau und Funktionsweise eines jeden vermarkteten Produkts im Detail beschrieben sein müssen, und diese Beschreibungen ließen sich ebenfalls zentral abrufen und durchsuchen, was die Möglichkeit eröffnete, sie hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit zu ordnen und Standards im Nachhinein, wo es sinnvoll erscheint, vorzuschlagen. Allerdings sollte die Initiative dazu von den betroffenen Produzenten ausgehen.

Ein Anreiz für sie bestünde natürlich schlicht darin, ihre Produkte aus den gleichen Bestandteilen bauen zu können, vorausgesetzt, daß häufig verwendete Bauteile günstiger sind als weniger häufig verwendete.

Das ist wohl der entscheidende Punkt, und er ist ja auch ganz trivial. Wenn man Standards will, müssen häufig verwendete Teile sehr günstig sein. Und um das zu erreichen, halte ich es für die beste direkte gemeinschaftliche Maßnahme, wenn die Gemeinschaft den Bau von Produktionsanlagen für solche Teile übernimmt.

Steuern sind leichter zu erheben, aber sie führen zu Gegenreaktionen. Ich bin kein Freund von Steuern, wie ich ja auch schon zuvor ausgeführt habe. Stattdessen direkte Abarbeitung der gemeinschaftlichen Pflichten. Nun, das heißt natürlich, daß man Lager schließlich auf andere Weise als durch die Umstellung der Mehrwertsteuer auf die Verkaufssteuer begünstigen muß. Eine Möglichkeit wäre die Unterstützung der Gemeinschaft beim Bau und bei der Instandhaltung derselben.

Die Idee dahinter ist trivial und bedarf auch keiner großen Diskussion. Die Gemeinschaft unterstützt die Errichtung einer Infrastruktur, von welcher sie profitiert. Und auf die vielfältigste und wesentlichste Weise profitiert die Gesellschaft davon, daß die Herstellung von Standardprodukten und daß Lagerraum günstig ist.

Ich bin recht zuverlässig, daß der Rest schon wie gewünscht laufen wird, wenn diese beiden Punkte beherzigt werden. Die Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln ist natürlich nicht gemeint..

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28. Juni 2012

Reinlichkeit

Ich unterbreche meine (eher) wirtschaftlichen Betrachtungen für eine psychologische Detailbetrachtung, welche indes von einiger Wichtigkeit ist.

Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, sich dem Guten, Schönen, Erhabenen anzunähern, und es ist die natürliche Aufgabe einer jeden Religion dieses Bedürfnis sowohl anzuleiten als auch zu befeuern.

Zu diesem Zweck sagt jede Religion, daß der Mensch dreckig ist und sich säubern müsse. Indes unterscheidet sich der Grad der Bildlichkeit dieser Aussage bei den verschiedenen Religionen.

Um zu verstehen, worum es hierbei geht, hilft es, die Sache gänzlich areligiös zu betrachten.

Nehmen wir einmal an, wir sind ein Toilettenpapierhersteller und haben vor, ein Premiumprodukt auf den Markt zu bringen. (Der Leser entschuldige bitte diesen neuerlichen Abstecher in die Wirtschaft.) Wie werden wir unsere Werbung gestalten? Welche Aspekte werden wir betonen? Nun, es besteht überhaupt kein Zweifel daran, daß es für unseren Umsatz am günstigsten wäre, wenn wir dem Verbraucher einreden könnten, daß sein Arsch, wenn er ihn sich mit normalem Toilettenpapier abwischt, dreckig bleibt und stinkt. Da der Fernsehzuschauer aber höchst ungern beschimpft wird, müssen wir dabei sehr vorsichtig sein, und die größere Gründlichkeit unseres Toilettenpapiers dezent am Rande, am besten zum Schluß, damit sich die Gedanken des Verbrauchers im Anschluß noch weiter mit diesem Aspekt beschäftigen, erwähnen, nachdem wir zuvor einen den Kunden eher schmeichelnden Aspekt in den Mittelpunkt gestellt haben, also, um hier bei den Tatsachen zu bleiben, daß unser Toilettenpapier ganz besonders weich und angenehm für den Hintern des Benutzers ist.

Also bringen wir unser Toilettenpapier an den Mann und ganz besonders auch an die Frau.

Das macht uns reicher, aber macht es unsere Kunden auch glücklicher?

Jedesmal wenn sie nun zu unserem Toilettenpapier greifen, denken sie daran, wie dreckig sie doch ohne es wären. Glück sieht anders aus.

Glück, das ist bei dem Wort Vollmond an einen nackten Hintern im Gras zu denken.

Seltsam, wie hier Unschuld und unvollkommen  gereinigte Ärsche zusammengehen.

Aber sie tun es. Schönheit kommt von innen, Reinheit auch. Man fängt, wenn einen die Reinlichkeitsneurose erst einmal befallen hat, die Sache vom völlig falschen Ende her an. Man denke auch an Jesu Worte, daß uns nicht verunreinigt, was in unsere Münder hineingeht (und andernorts ja auch wieder heraus), sondern die Worte, welche wir sprechen.

Nicht, daß ich hier Gestank und Bakterienbrut das Wort reden möchte, aber die Wahrheit ist, daß es dort draußen völlig ausreicht, die nötige Ordnung zu halten.

Die Unglücklichen hingegen, welche die Reinlichkeitsneurose befallen hat, werden zusehens verdrießlicher angesichts ihres elitären Wissens um die von ihren Mitmenschen so schamlos ignorierten Bakterienherde.

Manchmal kommt es gar vor, daß sie einen aus heiterem Himmel beschimpfen, weil man rücksichtsloserweise etwas mit bloßen Händen angefaßt hat.

Und wie fühlt sich so jemand dann?

Verzweifelt er nicht daran, daß er nicht den gerechten Lohn für seine Bemühungen um die eigene Reinheit bekommt? Daß ihn jeder ungewaschene Passant verspottet, indem er das Zehnfache dessen an Bakterien verbreitet, was jener in mühsamer Arbeit an seinem Körper eingespart hat?

Doch wohl genau das. Das ist der Grund für die Dauerbeleidigtheit dieser Menschen, egal ob nun religiös unterfüttert oder nicht.

Allerdings, wenn diese Neurose religiös unterfüttert ist, so besteht das Problem, daß sie dem Betroffenen gerechtfertigt erscheint, denn das Streben nach dem Guten, Schönen, Erhabenen ist gerechtfertigt. Man kann ihm also nicht einfach sagen, daß es eine Neurose ist und schädlich für ihn.

Religionen nun dürfen wie gesagt jenes Streben befeuern, aber wenn sie es um den Preis einer psychischen Störung tun, so machen sie etwas falsch. Ein ständiges Eindringen in seine Intimsphäre verstört einen Menschen. Es ist letztlich egal, wer dort eindringt, ob es Pädagogen, Ärzte oder Geistliche sind, die Folgen sind immer die gleichen, und sie sind nicht gut.

Wer einigermaßen gesund sein möchte, muß sich diesem Punkt gegebenenfalls stellen.

Im Übrigen ist es kurios, daß jene, welche die Sexualmoral der Kirche aus just diesem Grund am vehementesten ablehnen, oftmals dieselben sind, welche in puncto Reinlichkeitsterror genau die gleichen Methoden verwenden. Und dabei kann ein Priester das Thema durchaus rein seelisch behandeln, es liegt also kein systematisches Eindringen in die Intimsphäre vor, wenngleich es viele Priester aus einem Hang zur Direktheit machen mögen.

Nachdem einer das nun alles gelesen hat, wird er wahrscheinlich darüber lachen, welches Gewicht ich all diesem beimesse. Doch während Lachen ansonsten ein zuverlässiger Richter über die Lächerlichkeit einer Aussage ist, so ist das bei genau diesem Thema nicht der Fall. Jeder Mensch verdrängt die Eingriffe in seine Intimsphäre, welche er hinnehmen mußte, jeder Mensch hält sie für unwichtig, und das sind sie im Alltag zumeist auch. Aber es gibt typische Streßsituationen, in welchen sie sich als just jene Verzweiflung, welche ich oben beschrieben habe, bemerkbar machen. Nur Einzelne sind buchstäblich die ganze Zeit beleidigt, aber fast alle sind es ab einem bestimmten Druck.

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Vom Hang der Wirtschaft zur Verantwortungsdurchreichung

Ein, wenn nicht der, wesentliche Grund für die Menschenunwürdigkeit der modernen Welt besteht darin, daß die Niedrigzinsmarktwirtschaft - man verzeihe die contradictio in adiecto - in sämtlichen Wirtschaftsbereichen dazu führt, daß es für Verkäufer günstiger ist, sich Produkte nach ihren Spezifikationen herstellen zu lassen, als aus bereits bestehenden Produkten neue zusammenzustellen.

Verkäufer ist dabei immer der, welchen die Kunden suchen.

Ein paar Beispiele.
  • Autowerkstätten. Ist ein Teil beschädigt, wird es nicht repariert, sondern ein neues bestellt.
  • Markensupermärkte.  Die Markenproduzenten richten ihre Produktauslagen selber ein. Der Supermarkt mietet lediglich die Verkaufsfläche für sie.
  • Discounter. Zum einen wird der Supermarkt als ganzer als Verkaufsfläche für den jeweiligen Discounter gemietet (z.B. bei LIDL), m.a.W. dasselbe wie oben nur mit einer Marke, zum anderen finden sich Produzenten, welche gemäß den Vorgaben der Discounter produzieren.
  • Franchisenehmer. Wiederum wird schlicht die Verkaufsfläche für die Marke gemietet.
In allen diesen Fällen stellt sich die Produktstruktur für den Verkäufer so dar, daß es in viele kleine Teile zerfällt, um welche sich jeweils ein anderer Produzent kümmert, wobei ein Teil des Produkts eben auch schlicht eine Verkaufsfläche sein kann, denn für den Markeninhaber, welcher seine Marke verkauft, ist die Verkaufsfläche eben das, was noch von anderen produziert werden muß, um sein Produkt zu vervollständigen. Das spezifische an dieser Lage ist, daß es, im Gegensatz zur Werkstatt, welche repariert und nicht bloß austauscht oder dem Händler, welcher sein Sortiment nach eigener Prüfung zusammenstellt, kein Zusammenspiel von mehreren freien Akteuren gibt, sondern daß der Verkäufer stets die gesamte Produktion kontrolliert.

Ich möchte das für die Autowerkstatt etwas genauer erläutern. Verkäufer ist hier die Automarke, und die Werkstatt steuert lediglich die Instandsetzung als ihr Produkt bei, worin sie aber nicht frei ist, denn sie kann ja nur auf die Produzenten von Ersatzteilen zurückgreifen, welchen die Automarke eine Lizenz verkauft hat.

Die Konsequenz daraus ist natürlich, daß, wenn auch nur irgendein Teil eines Automodells nicht mehr hergestellt wird, man das ganze Auto vergessen kann.

Natürlich wären Werkstätten lieber frei, aber je komplexer Autos werden, insbesondere dadurch, daß sie immer mehr Elektronik aufweisen, desto spezifischer werden ihre Einzelteile und desto schwieriger wird es also, sie in Eigenregie zu ersetzen.Und es liegt natürlich im Interesse der Automarken, Lizenzen zu verkaufen und erzwingen zu können, daß sich Kunden ein neues Modell zulegen, so daß einzig ein Streik der Werkstätten sie von diesem Kurs abbringen könnte. Aber aufgrund des niedrigen Zinses kann ja jeder ohne weiteres eine Werkstatt eröffnen. Also haben die Werkstätten keine Möglichkeit, ihre Interessen durchzusetzen.

Und so verhält sich überall. Stets ist es letztlich der niedrige Zins, welcher bewirkt, daß der Verkäufer den Produzenten kontrolliert und der Produzent damit keine Verantwortung jenseits dessen übernehmen kann, was der Verkäufer ihm zugewiesen hat, und das ist üblicherweise so gut wie nichts.

Alle Verantwortung liegt in den Händen des Verkäufers, welcher oftmals freilich auch Fabrikinhaber ist, was aber nur heißt, daß ein Produzent rechtzeitig erkannt hat, daß er zum Verkäufer werden muß, um zu überleben.

Unsere Wirtschaft, wie sie heute geregelt ist, mündet immer in diesen Zustand, stets sitzt irgendwo die Spinne mit dem großen Namen und hält alle Fäden in der Hand, während alle anderen Aufgaben übernehmen, welche man getrost als Lagerarbeit bezeichnen kann.

Gezielte Einforderung von Industriestandards, Interesse an der Funktionsweise der Produkte, welche man benutzt, ein Bewußtsein für die wirtschaftliche Autonomie der eigenen Gemeinde, nur so kann die Menschheit diesem Zustand entkommen.

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26. Juni 2012

Computer design: Screen resolution and graphics processor musts

Screens are too small. Of course, with a reasonable 8 x 8 bit font you could make good use of a 1024 x 768 screen, if only you could read the letters! Then again, nobody will produce a big screen with relatively low resolution, only so that programmers are happy that they can see many text lines on it.

Hence the only solution is a big sreen with a normal resolution, meaning a 2048 x 1536 screen.

Why bother with lower resolutions? We can always let the emulator do the downscaling. As far as higher resolutions are concerned, well, we'd have to use several of our computers parallely for that. As long as they are simulated by an emulator, that requires little more than multitasking.

One thing I definitely want from a graphics processor is the ability to add, subtract, multiply and divide a constant value to/from/with an array of n-bit values separated by m bits, allowing me to easily add a green tint to an image etc. This needs to be done in such a way that the maximal and minimal values are not passed. I also want up to four such operations at once. A bicubic rescaler and a bicubic rotator, reading from one address and writing to another, is the next must. Then, in case we run out of sprites, we need blending one image over another, according to the chosen transparency, again reading from two addresses and writing to a third. Finally, you should be able to combine all of these functions in one operation of our Super Blitter.

I also want a chip that does nothing but Fourier transforms.

Beyond that I can't say right now, what else should be included. A vector machine perhaps, some chip that helps sorting sprites and playfields. That would be possibilities.

It's a good question whether you always want transparency as the blending method. I could imagine others, like adding colour values, subtracting or whatever. I think it would be fun to let people choose for every playfield and sprite and also for the blitting what method they want to use. But right now I don't quite know what would be a set of interesting methods. Let's consider this an open question.

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25. Juni 2012

Computer design: Bitplanes, Playfields, Sprites

From a purely algorithmical point of view these are things of the past, and as far as the bitplane concept is concerned, I'd say that choosing palettes of 1024 or more colours is a job that nobody would like to do.

Of course, one might consider different kinds of automatic assignments building up on a basic set of 256 manually chosen colours or so, but the merits of this approach are doubtful at best.

Sprites and playfields on the other hand, if not necessary and introducing arbitrary limitations, are still great fun, especially if every each of their pixels would contain 8 bits for setting the transparency level.

The things you could do almost effortlessly, like airplanes seen through a layer of clouds etc.

So, for fun's sake, why not allow 5 playfields, 4 of which would have transparency levels, and 60 sprites of maximal size of half (half the width) of the screen, each with variable transparency?

Of course you'd need to define their position on the z-axis. The easiest way to do it is by simply writing their position in a byte reserved for each object, however, possibly even more fun would be to define the position for every pixel separately, assuming that RAM and data flow capacities are no object, after all 6 extra bits would suffice.

Assuming we did that, 6 bits for position, 8 bits for transparency, that would leave 18 bits for RGB in a 32 bit word, so 6 bits or 64 degrees for red, green and blue, a total of 262144 colours. In my opinion good enough. The background playfield would of course simply have 24 bits for RGB. (It might also have an alpha channel for external applications.)

The graphic memory should be at fixed positions, only in case of the sprites it should be allowed to choose the memory for each sprite from the list of sprite memory areas, i.e. allow that several sprites show the same graphic. In order to allow hardware scrolling, though this isn't particularly important, simply let every playfield have an x-offset and y-offset register, from where it starts being read and wrapped accordingly.

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24. Juni 2012

Computer design: Input/Output

I think it would be fun to develop a hardware like standard for a computer and then write an emulator for it - and in this spirit this post should be read.

I'm sick and tired of ever changing standards and lacking downward compatibility. The industry isn't going to give us user friendly standards, so we might better do it ourselves.

In this post I want to address the question how the user input should be collected and how the graphical output should be managed. The basic idea is that the user computer interaction is always in the state defined by the graphical output (for the most part, there might be hidden information, of course). So the user input should be collected whenever the displaying of the graphical output has finished and before the next displaying of it begins and out of convenience I'll call this time interval the vertical blank.

It is, for different reasons, a good idea to let the user define what frequency he prefers for the displaying of the graphical output. On the other hand it would be too much fuss, if he would be allowed to set it arbitrarily. Let us choose a basic frequency of 150 Hz, which would also allow the frequencies 75 Hz, 50 Hz, 37.5 Hz, 30 Hz, 25 Hz and so on. This way we cover PAL exactly and NTSC still good enough for animation.

So, let there be an interrupt at this frequency and then let the user define which every n-th of this interrupt should be accompanied by the vertical blank interrupt (VBI).

In order to force programmers to respect the idea that their programs should behave more or less the same no matter what the frequency for the displaying of the graphical output is, we require that our computer possesses a special kind of RAM, namely, well, let's call it SPLIT-RAM. When in the VBI, the processor can only access SPLIT-RAM, which contains for the processor in the VBI and only for it (in a multiprocessor system or in case the VBI is interrupted by another interrupt) a copy of the state it was in, when the processor entered the VBI, modified by the actions of the processor since, meaning, should another processor, or the same processor in another interrupt, write into this RAM, then this doesn't effect what the processor in the VBI sees and neither does it effect what the graphics hardware sees and vice versa any changes by the processor in the VBI are inconsequential for the processor(s) outside of the VBI, but only noticed by the processor in the VBI and the graphics hardware.

So, the SPLIT-RAM will forget whatever the inside VBI contents were when a new VBI occurs. This also requires that, when inside the VBI, the processor cannot be interrupted by the VBI. The VBI will then be postponed until it can next occur.

It is of course possible not to care about the VBI and do all animation in the 150 Hz interrupt, but it would save cycles to care, possibly speeding up the program by the full 300 or 500 percent (for 50 Hz or 30 Hz respectively). I am aware of the fact that this method yields very bad results for movie decoding, but I'm not interested in playing movies or showing TV, but in actual computer stuff.

When a 150 Hz interrupt is accompanied by a VBI this should be visible inside the 150 Hz interrupt by checking a bit somewhere. Then, and only then, should it be possible to read the user input. There is no need for caring about input devices, the emulator can do that. All that is required is a an upper bound for the input codes. Now, the role of the input codes is to steer the program and it's fair to say that there is a certain limit to the complexity of this, even if we allow for motion sensors. So, for what it's worth, let us allow 32 sensors with 64 bits each, hence an input code would be 256 bytes long. Per VBI we could generously allow 256 different input codes, writing them in wrap mode into an address space of 64 KB. Under optimal (VBI at 150 Hz) conditions that results in a user computer data flow of 9600 KB per second.

It's not really a problem if that isn't good enough, for instance if you would use brain scans to upload movies onto your computer (although I doubt that you could break that barrier that way), because you could use as many other interfaces as you wished. For almost all imaginable ways to steer a program the above interface would be good enough though. MMORPGs are not considered here, because synchronising them to the VBI is not an option. They are a case for another interface.

Finally, in case of a parallel processor system, the input might lack one VBI behind, but that's not really a problem, if  the VBI frequency is 150 Hz and in case it isn't, the accompagnation bit can simply be set one 150 Hz interrupt earlier. The SPLIT-RAM makes sure that no problems result from this.

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21. Juni 2012

Eine phänomenale Annäherung

Und der erste Engel posaunte: und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. [8,7]


Und also sah ich die Rosse im Gesicht und die daraufsaßen, daß sie hatten feurige und bläuliche und schwefelige Panzer; und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihrem Munde ging Feuer und Rauch und Schwefel. Von diesen drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihrem Munde ging. Denn ihre Macht war in ihrem Munde; und ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denselben taten sie Schaden. [9,17-19]


Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, taten nicht Buße für die Werke ihrer Hände, daß sie nicht anbeteten die Teufel und goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, welche weder sehen noch hören noch wandeln können; und taten auch nicht Buße für ihre Morde, Zauberei, Hurerei und Dieberei. [9,20-21]


Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner gleichwie ein Lamm und redete wie ein Drache. Und es übt alle Macht des ersten Tiers vor ihm; und es macht, daß die Erde und die darauf wohnen, anbeten das erste Tier, dessen tödliche Wunde heil geworden war; und tut große Zeichen, daß es auch macht Feuer vom Himmel fallen vor den Menschen; und verführt, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tier; und sagt denen, die auf Erden wohnen, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war. Und es ward ihm gegeben, daß es dem Bilde des Tiers den Geist gab, daß des Tiers Bild redete und machte, daß alle, welche nicht des Tiers Bild anbeteten, getötet würden. [13,11-15]


daß niemand kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die Zahl seines Namens. [13,17]


Und der andere Engel goß aus seine Schale ins Meer; und es ward Blut wie eines Toten, und alle lebendigen Seelen starben in dem Meer. [16,3]


Und der vierte Engel goß aus seine Schale in die Sonne, und ihm ward gegeben, den Menschen heiß zu machen mit Feuer. Und den Menschen ward heiß von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben. [16,8-9]


Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach zu mir: Komm, ich will dir zeigen das Urteil der großen Hure, die da an vielen Wassern sitzt; mit welcher gehurt haben die Könige auf Erden; und die da wohnen auf Erden, sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. [17,1-2]

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20. Juni 2012

Von den übrigen deutschen Völkern

Nachdem ich mich bereits über die Sachsen ausließ (Ping Pong), reiche an dieser Stelle meine persönlichen Eindrücke von den Franken, Schwaben und Bayern nach.

Die Franken sind wahrscheinlich das lebensklügste Volk auf Gottes Erde. Ebenso wie die Sachsen sehen sie keinen Sinn darin, etwas an Dingen ändern zu wollen, an denen man nichts ändern kann, aber im Gegensatz zu letzteren hadern sie nicht im Stillen damit, sondern gehen die Sache geradezu offensiv an, frei nach dem Motto: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“

Es zeichnet sie eine Unbedingtheit, eine Entschlossenheit, bis zum Äußersten zu gehen, eine Sache voll auszukosten, aus. Sie sind zugleich derb und offen, mitreißend und doch im Grunde gänzlich nüchtern und überlegt.

Franken und Sachsen trennt wirklich in erster Linie ihre Zusammensetzung und kein historischer Zufall. Weil es unter den Franken deutlich weniger Versuchende gibt, haben sie weniger Probleme damit, das, was sie haben, zu genießen, indem sie höhere Ziele gründlich abschreiben. Diese Aussage ist natürlich keine unveränderliche Wahrheit, sondern hängt davon ab, was Franken und Sachsen nunmal derzeit haben.

Die Schwaben sind von weit unsteterem Gemüt als Sachsen und Franken, wiewohl das nicht für ihre Grundeinstellung zum Leben gilt. Ihr Herz aber pendelt zwischen Innigkeit und Öde, und oftmals bleibt es bei einem auch an einem dieser beiden Pole hängen, nicht ruhig, sondern in fortgesetzten Ausbrüchen.

Was hingegen ihre Grundeinstellung zum Leben betrifft, so sind sie auf's äußerste auf Sicherheit bedacht und ordnem diesem Streben buchstäblich alles unter, aus welchem Grund sie große Romantiker sind, also um auch noch am langweiligsten Partner etwas Interessantes zu finden.

Es läßt sich nicht leugnen, daß die meisten Essays über das Wesen der Deutschen über das der Schwaben geschrieben wurden, wohl deshalb, weil die Schwaben das größte Interesse an dieser Art Literatur haben, wiederum aufgrund ihres Hangs zum Romantischen.

Fairerweise muß man zugeben, daß dieser Hang natürlich auch ein herausragendes Monument der Lebensklugheit ist, nicht daß ich ihn hier nur verspotte.

Die Bayern schließlich zeigen ähnlich wie die Sachsen eine gewisse Reserviertheit dem Leben gegenüber und sind auch ähnlich selbstkritisch. Ihre Ideale lassen sich aber klarer fassen und liegen auf der Linie dessen, welchem man üblicherweise ein „wohl“ voranstellt: wohlgeformt, wohlgeordnet, wohlwollend.

Und weil die Bayern halt all das nicht immer sind, haben sie das Granteln erfunden, um sich zur Buße im Staub zu wälzen. Überhaupt geht es bei ihrem ganzen Katholizismus nur darum, eine Behörde für die Umsetzung jener Ideale zu haben, und entsprechend ernst und nüchtern diskutieren sie ihren „Glauben“.

Unter dieser Schicht gibt es natürlich eine urtümliche Wildheit, welche im genauen Gegensatz zum Christentum steht, wie bei vielen anderen katholischen Völkern auch. Weniger dekadent als bei Franzosen und Italienern, den Spaniern wohl am nächsten.

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19. Juni 2012

Die Sozialdemokratie und der Krieg

Es wird immer falsch gefragt. Wen interessiert es schon, ob die Sozialdemokratie zum Ende des Ersten Weltkrieges beigetragen hat? Viel interessanter ist doch die Frage, ob sie für seinen Ausbruch mitverantwortlich ist.

Tatsache ist, die Sozialdemokraten wurden 1912 zum ersten Mal stärkste Partei im Deutschen Reichstag und ganze zwei Jahre später brach der Erste Weltkrieg aus.

Wenn deutsche Militärs den Krieg besser jetzt als später führen wollten, so hat das auch damit zu tun, daß sie die Notwendigkeit sahen, die von den Sozialdemokraten korrumpierte innere Ordnung wiederaufzurichten.

Und das ist ja nicht etwa ein unglücklicher Zufall, sondern das Programm der Sozialdemokratie.

Immer und überall richtet sich die Sozialdemokratie gegen die Herrschenden und will ihre Macht stückweise so weit beschneiden, bis die staatstragende Struktur zerbricht und ein sozialistischer Staat errichtet werden kann.

Selbstverständlich werden die Herrschenden bei diesem Vorgehen der Sozialdemokraten, wenn es zu erfolgreich ist, nervös und schließlich gilt, daß, wer mit dem Rücken zur Wand steht, kämpfen muß.

Und diese Problematik ist aktuell, wie Günter Grass jüngst bewiesen hat, denn immer, wenn die Sozialdemokraten meinen, kurz vor ihrem Erfolg zu stehen, kommen aus ihren Reihen Ermahnungen an den Gegner, jetzt nicht durchzudrehen.

Über die wahren Verhältnisse sage ich damit nichts aus, sie spielen auch keine Rolle, denn egal wie mächtig jemand auch ist, er wird von den Sozialdemokraten immer in dieselbe Lage gedrängt, wenn sie ihn als Feind ausgemacht haben. Das geht runter bis zu Einzelpersonen, auch diese hören von Sozialdemokraten, kurz bevor jene sie abservieren, die Worte, jetzt bloß nicht durchzudrehen.

Die ganze Sozialdemokratie besteht schlicht darin, die Selbständigkeit anderer so lange zu beschneiden, bis diese ihre nackte Existenz im Kampf verteidigen müssen.

Es handelt sich mit Sicherheit um eine der ekelerregendsten sozialen Organisationsformen der jüngeren Geschichte.

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18. Juni 2012

Noch einmal zu den sozialen Verbänden der vier Geister

Mir geht es an dieser Stelle nicht um eine systematische Betrachtung von sozialen Verbänden, sondern darum, meine vorigen Ausführungen zum selben Thema griffiger zu gestalten.

Ringende bilden natürlicherweise Banden, deren Mitglieder nach ihrer Nützlichkeit für ein konkretes Vorhaben ausgewählt werden. Diese Banden bleiben nicht länger als ihr jeweiliges Vorhaben bestehen, wobei einzelne gleichartige Vorhaben sich allerdings zu einer weit länger währenden Kette solcher Vorhaben verbinden können, in welchem Fall es sogar dazu kommen kann, daß Banden ihre Struktur und ihr Wissen tradieren.

Das offensichtliche Defizit dieser Organisationsform ist ihr Mangel an zweckfreier Tradierung. Ihre gesamte Kultur besteht nicht länger, als ein bestimmtes Vorhaben profitabel ist.

Natürlich gibt es auch Banden in anderen Bereichen, welche nicht der Natur ihrer Mitglieder, sondern den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet sind, und teilweise leiden sie auch dann unter ihrem begrenzten Tradierungsvermögen. So ist es beispielsweise für die Bande der Hochschulmathematiker ein echtes Problem, vollständig entwickelte Spezialtheorien eines gewissen Umfanges zu beherrschen, weil sich mit ihnen keine Professorenstellen verbinden.

Suchende hingegen bilden natürlicherweise keine sozialen Strukturen aus, sondern betreiben in ihrem Verband vielmehr die Kanonisierung von dem gesellschaftlichen Frieden verpflichteten Regeln, bei welcher dem zu überzeugen suchenden Gespräch eine Schlüsselrolle zukommt.

Dabei sind Suchende dann aber kaum zurückhaltend, sondern erlauben es einer Regel, wenn sie nur gemeinsam beschlossen wurde, durchaus auch tief in das öffentliche und private Leben der Menschen einzugreifen. Die Regel ist ihr soziales Werkzeug, konkreten Hierarchien trauen sie nicht über den Weg.

Im Rahmen beliebiger Regeln läßt sich selbstverständlich auch Beliebiges gestalten, in diesem Punkt sind Regelverbände Banden weit überlegen. Indes ist die Lust das aktive Handlungsprinzip und Regeln, wie die Sorge, welcher sie entspringen, lähmen sie.

Dies alles ist konstitutiv für die Art der Regeln, um welche es hier geht, vorgebracht, denn selbstverständlich ist der Begriff der Regel als solcher zu weit. Noch ließe sich sagen, daß alle diese Regeln eine klar definierte Funktion besitzen, daß sie gleichsam mechanisch für die Maschine Mensch konzipiert wurden, daß sie also auf einem Verständnis der Motivationen der Menschen fußen und es zu ihrer Zähmung, wie im letzten Beitrag beschrieben, einsetzen.

Nun zu den Achtenden. Diese bilden natürlicherweise Rudel, also soziale Verbände, in welchen die Anerkennung durch den Verband die zentrale Motivation darstellt. Aufgrund der menschlichen Versatilität ergibt sich daraus oftmals, aber nicht immer, ein natürlicher Impuls zu Spezialistentum und Arbeitsteilung.

Das Ehrgefühl, welches sich auf diese Weise ausdrückt, ist hinsichtlich seiner Formbarkeit und Aktivität zwischen Lust und Sorge angesiedelt, soweit es die Gesellschaft als ganze betrifft. Im Einzelnen freilich kann man bei den Suchenden nicht recht von Formung reden, da ihnen eine Regel stets nur Provisorium ist.

Die spezifische Problematik von Rudeln besteht hingegen in ihrer Historizität, was Anerkennung im Rudel findet ist nicht das Resultat von Erwägungen die Welt und die menschliche Natur betreffend, sondern geschichtlich gewachsen. Aus diesem Grund zeigen die sozialen Verbände von Achtenden zugleich die größte kulturelle Variation als auch die größte kulturelle Kontinuität, und das ist ein zweischneidiges Schwert, abhängig davon, auf welchem Zweig der kulturellen Verästelung sich ein Achtender gerade befindet.

Schließlich zu den Versuchenden. Im Gegensatz zu den Achtenden ist gesellschaftliche Anerkennung bei ihnen nichts, was erst erworben werden muß, sondern etwas, das als bereits Gegebenes eine Verpflichtung begründet. Ihr Instinkt besteht darin, Situationen zu schaffen, in welchen sie sich beweisen müssen. Psychologisch gesehen handelt es sich dabei vornehmlich auch wieder um einen Ausdruck des Ehrgefühl, aber aufgrund seiner passiven Einbindung führt es nicht zu Exzellenzinitiativen, sondern zur vorsichtigen Erwägung der Bereiche, in welchen man gezwungen sein könnte, sich zu beweisen.

Letzteres gibt ihren sozialen Verbänden das Wesen von Oasen in einer feindlichen Welt, deren innerer Zustand stets als Ganzes bedacht wird, worin sich die Versuchenden den Suchenden annähern, nur daß die Versuchenden dieses Ganze nicht durch die Zähmung des Einzelnen zu sichern trachten, sondern dadurch, daß stets geregelt ist, wer sich welcher Herausforderung zu stellen hat, eine Frage, welche ihre starrste Antwort im Kastenwesen findet, und ansonsten zu regem Absprechen führt, wiederum ähnlich zu dem, was die Suchenden tun, nur ein anderes Thema betreffend.

Dieser Oasencharakter der Einstandsverbände, so will ich sie einmal nennen, ist keine Folge der jüngeren Geschichte, sondern drückt sich bereits unmißverständlich in diesem skythischen Königsschmuck aus.


Die größte Gefahr für einen Einstandsverband besteht darin, daß er seinen eigenen Mitgliedern gegenüber zu weich ist, und sich also von ihren menschlichen Schwächen zu nach außen gerichteten Aggressionen treiben läßt, welche ihn schließlich zerstören, wie es Polen bereits seit mehreren Jahrhunderten passiert.

Der Grund dafür ist wohl der Katholizismus, denn von den orthodoxen Slawen läßt sich eine solche Weichheit nicht behaupten. Aus dem Grund fürchten die Russen den freundlichen Deutschen auch mehr als den herrischen.

Natürlicherweise sollten Suchende durch die Regeln, welche sie zu einer arischen, das heißt zu einer von Suchenden und Versuchenden gemeinsam dominierten Gesellschaft beisteuern, aber auch nicht menschliche Schwächen fördern, sondern sie bekämpfen. Daß dies in Polen dennoch passieren konnte, liegt daran, daß die Regeln des Katholizismus' spezifische Schwächen Achtender bekämpfen, von welchen es in Polen nach europäischem Maßstab sehr wenige gibt.

Abschließend, das Sozialverhalten der vier Geister bedenkend, sollte es an dieser Stelle unmittelbar einleuchten, daß man von einem Land, dessen Einwohner mehrheitlich auf die Gesellschaft als Ganzes gerichtet denken, gleich ob sie dieses Ganze durch von Einzelnen zu befolgenden Regeln gestalten wollen oder durch soziale Organisation, nicht erwarten kann, daß es sich einer libertären Ordnung unterwerfen wird, welche beide Gestaltungsweisen ablehnt.

Andererseits gilt aber auch, daß eine Gesellschaft romanischen Zuschnitts, welche von den Pfeilern der fachlichen Exzellenz und der Heiligkeit des Rechts getragen wird, niemals in einem konturlosen Sozialismus aufgehen kann.

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13. Juni 2012

Eine Klassifizierung von Ordnungsmächten hinsichtlich ihres Verhältnisses zum sie tragenden Geist

Sowohl das Ordnungsprinzip der Vereinigten Staaten als auch das Deutschlands richtet sich, historisch bedingt, muß man im ersten Fall hinzufügen, vornehmlich an Achtende, aber, wie ich bereits vor langem schrieb, natürlich sind sie beide nicht, denn das natürliche Ordnungsprinzip Achtender ist der Ehrenkodex.

Wir haben hier drei Fälle, wenn wir danach fragen, wie die Achtenden zu ihrem jeweiligen Ordnungsprinzip stehen.

Die natürliche Ordnung. Das Ordnungsprinzip entspringt unmittelbar dem Instinkt jener, welche ihm folgen.

Die instrumentelle Ordnung. Das Ordnungsprinzip hat sich als nützlich für jene, welche ihm folgen, erwiesen.

Die zähmende Ordnung. Das Ordnungsprinzip entspringt einer Reflexion der Bedürfnisse derjenigen, welche ihm folgen.

Ich neige zu der Ansicht, daß die Ordnungsprinzipien der romanischen Länder immer noch natürlich sind, sich in ihnen also angenommene Ehrenkodizi ausdrücken, das heißt solche, welche sich aufgrund spezifischer geschichtlicher Ereignisse durchgesetzt haben, wohingegen die Deutschen schon vor mehreren Jahrhunderten zu einer zähmenden Ordnung übergingen und die Engländer vor noch nicht ganz so langer Zeit zu einer instrumentellen.

All dies betrifft Achtende. Bei den Versuchenden sieht die Lage etwas anders aus, weil ihre natürliche Ordnung, die Subsidiarität, untrennbar mit dem Instrument des Landbesitzes verbunden ist, jedenfalls soweit es die Praxis betrifft. Man wird sie also nie in einer rein natürlichen Ordnung antreffen, sondern stets in einem Koalitionssystem lokaler Mächte, vorausgesetzt, daß sie es sind, welche die Ordnung bestimmen.

Auch bei den Suchenden sieht die Lage etwas anders aus, da sie von Natur aus ihre Bedürfnisse reflektieren. Wenn sie also eine Ordnung entwerfen, wird es immer eine zähmende sein, auch wenn sie nur ihnen selbst gilt. Den anderen Fall, daß sie für andere eine zähmende Ordnung entwerfen, gibt es natürlich auch, und er ist auch der häufigere, wobei eine real existierende Ordnung üblicherweise verschiedene Elemente besitzt, so daß auch dann, wenn eine Gruppe ihre Ordnung selbst bestimmt, da immer noch Platz für zähmende Komponenten ist.

Die ganzen Kulturen des alten Orients sind Beispiele für solche von Suchenden entworfenen zähmenden Ordnungen, ebenso wie die Weltreligionen. Gemeinsames Merkmal all dieser Zähmungen, und ein sicheres Anzeichen dafür, daß eine Ordnung von Suchenden bestimmt wird, ist übrigens die Zurechtweisung der Frau. Selbst wo die Suchenden unter sich sind und keine kulturellen Aspirationen haben, also in Papua Neuguinea, bestehen sie doch darauf, daß Frauen gegen Schweine einzutauschen sind, was man als elementarste Form der Zähmung des Menschengeschlechts bezeichnen kann. Die anderen Geister hingegen besitzen diese Freude am väterlichen Umgang mit ihren Frauen nicht. Glücklicherweise für sie hat Gott die Suchenden von Portugal bis Papua Neuguinea auch mit dem stärksten Bartwuchs gesegnet. Schopenhauer ist übrigens ein Heuchler vor dem Herren, als wenn er nicht stolz auf seinen Backenbart gewesen wäre!

Was die Ringenden angeht, so leben sie üblicherweise in natürlichen Ordnungen. In Japan und Tibet allerdings herrschen zähmende Ordnungen, welche aller Wahrscheinlichkeit nach von Achtenden entworfen wurden, worin der Buddhismus allerdings ein fremdes, von Suchenden entworfenes Element ist. Buddhismus in einigermaßen reiner Form gibt es nur in Südostasien, wo der Anteil der Ringenden an der Bevölkerung insignifikant ist

Über die natürliche Ordnung der Ringenden schrieb ich schon ausführlich und auch darüber, daß ihr die heutige kapitalistische für die Achtenden instrumentelle Ordnung bis auf's Haar gleicht, was langfristig nicht ohne Auswirkungen auf die Bevölkerungszusammensetzung bleiben kann, da jeder Geist nunmal an seine eigene natürliche Ordnung am besten angepaßt ist.

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Verschiedenes

Heroische und philosophische Gesinnung als eine Frage des Menschenbildes. Nicht zur Definition tauglich, aber immerhin noch ein gutes Kriterium für die Frage danach, ob einer heroisch oder philosophisch gesinnt ist, ist die Frage danach, ob einer glaubt, er könne seine Mitmenschen dazu bewegen, das zu tun, was er will, oder nicht, also ob er glaubt, daß die Handlungen seiner Mitmenschen Antworten auf seine Bemühungen sind oder aus ihren eigenen, inneren Gesetzen entspringen, soweit es den allgemeinen Fall betrifft, im privaten Bereich Bereich glaubt natürlich jeder eher das erstere.

Tabuisierte Umgangsformen und Ordnungsprinzipien. Es scheint üblicherweise so zu sein, daß es eine Gesellschaft nicht toleriert, wenn Umgangsformen ihr Ordnungsprinzip frontal angreifen. Besonders schön läßt sich das an den Vereinigten Staaten studieren. Ihr Ordnungsprinzip ist der Geldbesitz, wie ich ihn im vorletzten Beitrag beschrieb, also die Achtung einer Person nach der Wahrscheinlichkeit, daß sie einen für die eigenen Dienste bezahlt. Weil nun aber diese Wahrscheinlichkeit nicht unbedingt mit der natürlichen Achtung dieser Person übereinstimmt, sind in den Vereinigten Staaten offene Bekundungen der Verachtung, sei es durch ungehobelte Sprache oder durch Spott, strengstens geächtet.

Was Deutschland angeht, so kann ich nicht sagen, daß es so etwas wie ein allgemeines Tabu gäbe, soweit es die Umgangsformen betrifft, wohl aber gibt es spezielle Tabus in Teilgruppen der Gesellschaft, ja, diese speziellen Tabus kann man auch gleich wieder über einen Kamm scheren, denn sie betreffen die Zugehörigkeit zu einer Teilgruppe an sich. In der Gesellschaft kann ein Deutscher tun und lassen, was er will, aber in seiner Teilgruppe muß er genau darauf achten, daß seine Umgangsformen seiner Stellung in der Teilgruppe entsprechen. Deutschland ist also korporatistisch geordnet, wie sich auf diese Weise schnell ergibt. Ich schrieb auch schon von Korporationen als Ständen und selbstkontrollierenden Zwangsvereinigungen in der Hand totalitärer Regime. Ich würde sagen, beides kommt in Deutschland vor, der Schwerpunkt liegt aber, noch jedenfalls, bei den Ständen.

Im direkten Vergleich zu den Vereinigten Staaten stellt sich natürlich die Frage, woher dieser Unterschied in den Ordnungen kommt, denn letztlich sind die Vereinigten Staaten selbstverständlich auch ständisch organisiert, und Deutschland ist selbstverständlich auch kapitalistisch, und ich denke, ich habe diesen Unterschied jetzt schon weit besser beschrieben, als es üblicherweise unter dem Titel der sozialen Marktwirtschaft zu geschehen pflegt.

Zwar ist die Zerschlagung von Gewerkschaften das wichtigste Element, welches die beiden Ordnungen von einander trennt, aber letztlich ist die Sache psychologisch begründet. Der Deutsche verabscheut das Katzbuckeln vor der Kundschaft und der Amerikaner verabscheut es, stets seinen Rang in der Hierarchie zu bedenken.

Daß der Wert einer Person durch ihren Reichtum bestimmt sein sollte, ergibt sich für den Amerikaner aus Erwägungen seine persönliche Freiheit betreffend, nicht zuletzt, weil er seit seinen Anfängen besitzend ist. Bei den Deutschen hingegen gibt es keine Institution, über welche die gegenseitige Achtung abgewickelt würde, sie ist direkt zu erbringen und wird direkt erbracht.

Das deutsche Ordnungsprinzip ist also ein im wesentlichen psychologisches, wenngleich wieder ein indirektes, wie auch bei der Kirche. Was die deutsche Ordnung verspricht ist, daß in allen Unternehmungen Ordnung herrsche, also daß sich der Deutsche darauf verlassen könne, daß er ein hierarchisches Umfeld vorfindet, in welchem sein Bedürfnis nach Anerkennung erfüllt wird.

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12. Juni 2012

Versuche im Freien

Wie unsere Stimmung uns leitet, habe ich zwar schon im Beitrag über das Räderwerk der Seele beschrieben, aber einen Aspekt dessen, nämlich das probeweise Ausprobieren einer neuen Haltung, möchte ich hier noch einmal genauer betrachten.

Um eine neue Haltung ausprobieren zu können, müssen wir uns offensichtlich zunächst einmal von unserer sich gefestigt habenden Haltung lösen. Diese Loslösung findet aber nicht isoliert statt, wir werden vielmehr von einer neuen Haltung, welcher wir uns öffnen, fortgerissen. Stets geht es dabei um Dinge, welche wir bewerkstelligen könnten, wenn wir uns nur auf ihre Bewerkstelligung einließen. Uns überkommt der Überschwang des Tatendranges, letztlich aus einer Art Narzißmus, wir glauben nur allzu gerne, das alles, was wir bisher getan haben, nichts ist, im Vergleich dazu, was wir noch alles tun und sein könnten.

Jedenfalls geht es mir so, doch greife ich aus diesem Tatendrang heraus mittlerweile regelmäßig zu Unterfangen, mit welchen ich mich vor 20 Jahren beschäftigt habe. Und das mündet dann sehr schnell in eine Destruktion des Selbstbildes, es bleiben die Stimmen der Kindheit, die der Mutter, des Vaters, Großvaters und so weiter.

Man blickt zurück auf seine sich gefestigt habende Haltung wie auf eine Ikone.

Zeit ist etwas tückisches. Ein ganzes Leben läßt sich in einem Augenblick überschauen. Man muß doch denken, daß man mehr ist, als was man so überschaut. Aber Gott stellt uns keine Falle, er gibt uns ein Kriterium zur Hand, welches uns erlaubt, unsere Reife zu beurteilen. Leuchtet die Ikone vor uns in warmer Glut oder tut sie es nicht?

Es scheint, daß mir noch irgendetwas fehlt, eine gewisse Grundwärme ist bereits vorhanden, aber der Moment des schmerzlichen Verlangens nach ihr ist noch nicht eingetreten. Nicht jenes treibt mich zurück, sondern der Schwindel meiner Kindheit.

Wohl kenne ich den Horizont meiner Taten und die Weise meines Wirkens. Ein bißchen ist es auch wie mit einer Frucht, man bereitet sich auf seinen freien Fall vor, wann man schließlich alles so nimmt, wie es kommt, wann alle Vorbereitung abgeschlossen ist.

Schon seit langem, seit sieben Jahren, lasse ich mich in der Hauptsache fallen, aber an anderen Dingen hielt ich fest, Dinge, zu welchen ich nun langsam eine benevolente Distanz einnehme. Dies alles ist Gottes Schöpfung, und er drückt sich in ihr aus, wie es ihm beliebt, gleich was geschieht. Die letzten Schwüre sind erfüllt, die letzten Fesseln gesprengt. Nein, ich denke, ich kann das jetzt.

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5. Juni 2012

Ordnungsmächte

Jede Ordnung beruht auf einem Vorteil, welchen sie einer hinreichend großen Gruppe, um sie aufzurichten und aufrecht zu erhalten, gewährt.

Eine Klassifizierung dieser Vorteile scheint mir sehr möglich, aber einstweilen begnüge ich mich mit einem historischen Überblick über verschiedene Vorteile und die Verwendung ihrer Nutznießer zur Aufrichtung verschiedener Ordnungen.

Beginnen wir gleich mit dem kompliziertesten Beispiel, nämlich der katholischen Kirche. Bei den orthodoxen Kirchen sieht es grundsätzlich genauso aus, nur daß sie national und nicht international agieren. Der Vorteil, welchen die katholische Kirche verspricht, ist, dafür Sorge zu tragen, daß Gottes Wille wie im Himmel so auch auf Erden geschehe. Richten tut sich dieses Versprechen als solches an potentielle Priester und Mönche. Nur jenen ist es wichtig genug, um in der Folge dann das Nötige zu tun, um es einlösen zu helfen.

Deshalb ist der Fall der katholischen Kirche so kompliziert, der Vorteil ist kein konkreter, sondern einer, welcher ständig neu konkretisiert werden muß. Und wenn er dann konkretisiert wurde, muß er anderen schmackhaft gemacht werden, welchen er von Haus aus nicht schmeckt.

Die Kirche braucht also neben ihrem primären Vorteil, Menschen die Hoffnung geben zu können, auf das Reich Gottes zuzusteuern, noch sekundäre, weltliche Vorteile, um ihre weltlichen Partner in die gewünschte Richtung zu lenken. Über die Rolle der Juden dabei habe ich schon gesprochen, an dieser Stelle möchte ich einen kleinen Überblick über die verschiedenen Vorteile geben, welche unterschiedliche europäische Völker bewogen das Christentum anzunehmen.

Sachsen und Esten bewog das gegen sie erhobene Schwert. Die Franken bewog das Angebot, den ethnischen Gegensatz in ihrem Reich zu überwinden. Die Spanier bewog die Unterstützung in ihrem Kampf gegen die verhaßten westgotischen Besatzer, welche nie als Christen anerkannt waren. Die Letten bewog militärischer Beistand gegen die Esten und die Litauer die Aussicht, ihre nationale Eigenständigkeit in schwierigen Zeiten zu bewahren. Die Wikinger, wie gesagt, bewogen Gold und versprochene Königswürden.

Wie man sieht, setzte die Kirche ihren Ordnungsrahmen kompromißlos durch, verwandte dabei aber ganz unterschiedliche Mittel.

Im Gegensatz zum Christentum verspricht der Islam nicht das Reich Gottes, sondern das Auskommen der Gläubigen in einer ihnen feindlich gesonnenen Welt. Die von mir bereits rezensierte Sure Die Färse bringt es auf den Punkt. Auch der Islam verwendet verschiedene Mittel zur Aufrichtung seiner Ordnung, rät Gewalt als Mittel zu ihr aber zentraler an, als es das Christentum tut.

Es wäre allerdings falsch zu glauben, daß das Christentum in seinen relevanten Schriften, also den Briefen des Paulus und der Offenbarung des Johannes, Gewalt, auch im großen Maßstab, nicht anraten würde.

Daß das Christentum seine Aufrufe zur Gewalt indes solcher Art verschleiert, hängt damit zusammen, daß die Kirche nur ausgesprochen selten direkt Gewalt ausübt und kein Interesse daran hat, Menschen aufzunehmen, welchen daran gelegen ist. Sie ist eben eine Kirche und wirkt auf die beschriebene indirekte Weise.

Wenden wir uns nun nach diesen beiden zumindest partiell psychologischen Vorteilen den rein materialistischen und ihren Ordnungen zu.

Materieller Vorteil bedeutet Besitz - fragt sich nur: von was?

Hier ist die Klassifikation nun gewiß möglich, aber ich begnüge mich wiederum mit historischen Beispielen.

In Rußland ist es der Besitz des Landes, nicht durch Privatpersonen, sondern durch die lokale Bevölkerung, welcher das ordnungsstiftende Element darstellt. Einerseits können die Leute alles in ihm machen, was sie gerne wollen, andererseits müssen sie es in einem bestimmten Zustand bewahren, was voraussetzt, daß sie es auch verteidigen können.

Land ist natürlicherweise teilbar, man lebt ja nunmal natürlicherweise als Gruppe zusammen in ihm. Ganz anders verhält es sich beim Besitz von Geld.

Wo der Vorteil im Besitz von Geld besteht, dort ist die errichtete Ordnung eine die Menschen trennende, differenzierende. Noch zu den feinsten Differenzierungen kommt es, um dem freien Geldfluß Hindernisse aus dem Weg zu räumen, welche sich ergäben, wenn neben dem Geld noch anderes in Betracht käme, was der Fall wäre, wenn man sich nicht einer genau umgrenzten finanziellen Klasse zugehörig fühlte. Die finanzielle Differenzierung verdrängt andere Formen von Identitäten und wird bewußt aus dem Wunsch, dem Geld alles unterzuordnen, betrieben.

Dieser Wunsch erklärt sich übrigens aus dem Glauben, Geld könne alle Arten von Wert messen und besser messen als sonst etwas. Ein Glaube, welcher für sich genommen keineswegs dumm ist, allerdings aufgrund seiner Systemfähigkeit zu schwer überschaubaren Konsequenzen führt.

Freilich, auch die landbesitzbasierte Ordnung führt zu weiteren Konsequenzen, insbesondere zu Innovationsfeindlichkeit. Im Vergleich zur geldbesitzbasierten ist sie aber recht überschaubar und vorhersehbar. Ein spezielles und gravierendes Problem letzterer besteht ja in ihrer völligen Instabilität gegenüber Verbrechen, der erfolgreiche Räuber, welcher spendet, ist ihrgemäß ein Heiliger, der beste Mensch von allen, und alleine dadurch entstehen Spannungen und Verwerfungen gänzlich unkontrollierbarer Art.

Nun, ich hoffe einen brauchbaren Aufriß dieses Themas verfaßt zu haben, welcher meine bisherigen Betrachtungen zu verwandten Themen sinnvoll ergänzt, etwa Über die Organisationsprinzipien einer Tyrannei und Zur Klassifikation militärischer Organisationen nach Stanisław Andrzejewski.

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4. Juni 2012

Ungelenkte Massennachfrage und Innovativität

Ganz gleich, wie eine Gesellschaft verfaßt ist, ganz gleich, welches Produkt betrachtet wird, stets ist so, daß die natürliche Neigung des Verbrauchers darin besteht, sich selbst so wenig wie nur irgend möglich mit den Funktionsvoraussetzungen des von ihm erstandenen Produktes auseinanderzusetzen.

Dieses führt dazu, daß Produkte für ihn maßgeschneidert werden, solange die Mehrkosten dem nicht im Wege stehen.

Und diese Gesetzmäßigkeit verbindet sich heute unseligerweise mit einer anderen, nämlich der, daß es aufgrund der quantitätsunabhängigen Innovationskosten rentabler ist, Produkte für einen Massenmarkt zu entwickeln.

Beide zusammengenommen bewirken nun, daß Verbraucher beginnen, ihre Wünsche auf einen immer kleineren Kreis von hochentwickelten Standardprodukten einzugrenzen und Produzenten sich auf die Herstellung just dieser beschränken, wobei die Herstellung hochentwickelter Produkte natürlicherweise ein exklusiver Vorgang ist.

Selbstverständlich kann es ein Produkt in verschiedenen Preislagen geben, doch für jede Preislage gilt das Gesagte, und damit ist die gesamte Wirtschaft einem letztlich entgeistigenden Konzentrationsprozeß unterworfen.

Was beschließen die Grünen angesichts dessen?

Die Energiekosten zu erhöhen, in der Hoffnung dadurch die Vorteile der Massenproduktion zu beseitigen.

Mann, Mann, Mann. Zwei Möglichkeiten, und immer ist es die schwachsinnige, welche Popularität erlangt.

Die Konstanz der Innovationskosten ist ein Faktor, welcher auch bei höheren Energiekosten noch ins Gewicht fällt. Natürlich hatten wir dieses Problem im vorindustriellen Zeitalter nicht in dieser Form, aber Energiekosten, welche faktisch darauf hinauslaufen, ins vorindustrielle Zeitalter zurückzukehren, wird es nicht geben. Vorher bricht Krieg aus.

An der zweiten Gesetzmäßigkeit, der technischen Seite, kann man nichts ändern, oder jedenfalls nicht, ohne einen Zivilisationsabriß einzufädeln.

Aber an der ersten Gesetzmäßigkeit, der menschlichen Seite, kann man sehr wohl etwas ändern und muß es auch, ganz unabhängig davon, welchen Weg man bei der Lösung sonstiger Probleme beschreitet.

Man muß den Verbraucher eben dazu erziehen, sich mit den Funktionsvoraussetzungen seiner erstandenen Produkte vertraut zu machen, soweit, daß er selbst sein Auto selber zusammenschraubt.

Dann können Produzenten Einzelteile für einen Massenmarkt herstellen, welche vielseitig einsetzbar sind, also auch in Verbindungen, für welche es keinen Massenmarkt gibt.

Wer jetzt argumentiert, daß sich doch Nischenanbieter genau darauf spezialisieren könnten, übersieht, daß es die dafür notwendigen Standardisierungen nie geben wird, wenn sie nicht von einem Massenmarkt gefordert werden.

Ich bringe ein Beispiel aus der Softwarebranche. Wer heute ein Programm für ein heute bestehendes Betriebsystem schreibt, weiß, daß er es in absehbarer Zeit aktualisieren muß, damit es auch auf der neuesten Version dieses Betriebsystems problemlos läuft. Es ist für die beteiligten Akteure profitabler so, vielleicht nicht für alle, aber für die entscheidenden. Aber nur deshalb können sie sich diese gezielte Auflösung von Standards leisten, weil sie dem Verbraucher weitestgehend egal ist.

Sobald der Verbraucher in signifikantem Maß an der Einhaltung von Standards interessiert ist, werden sie respektiert. Und er ist es dann und nur dann, wenn er diese Standards selbst benutzt, das kann ich aus Erfahrung in der Computerbranche sagen.

Ein Computerkonzern sagt, man solle nicht die Hardware direkt programmieren, weil er nicht sicherstellen könne, daß zukünftige Computergenerationen diesbezüglich noch abwärtskompatibel sein werden.

Genau das werden sie aber sein, wenn ein wirtschaftlich signifikanter Teil die Hardware direkt programmiert.

Und andererseits müssen selbst Programmierer, welche plattformunabhängig in Java programmieren, ihre Programme noch aktualisieren, wenn Sun sie für unwichtig hält.

Es ist eine reine Machtfrage.

Wir müssen aber bedenken, was wir mit Standards verlieren, nämlich die Fähigkeit, Produkte auf einer höheren Ebene als der Fabrikebene herzustellen. Welcher Privatprogrammierer hat schon Lust, seine Software ständig zu aktualisieren? Für Softwarefabriken ist es nützlich, weil sie ihre Kunden ständig neu zur Kasse bitten können, aber der Aufwand lohnt sich eben nur für Massenprodukte.

Daß dieses so in der Softwarebranche zu beobachten ist, welche ja durch keine physischen Gesetze beschränkt wird und welche insbesondere von Energiekosten zu allerletzt abhängt, ist vielleicht das stärkste Indiz für die Allgemeingültigkeit des von mir behaupteten Konzentrationsprozesses. Einschränkend ließe sich allenfalls sagen, daß es von Seiten einiger Konzerne durchaus Bemühungen gibt, neue Standards einzuführen, beispielsweise auch von Seiten von Google, was ich hier durchaus lobend erwähnen möchte.

Es ist ja auch nicht so, daß es unmöglich ist, diesen Prozeß aufzuhalten. Man muß nur die Verbraucher an die Funktionsvoraussetzungen der Produkte, welche sie benutzen, heranführen. So, und nur so, kann Abhilfe gefunden werden.

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1. Juni 2012

Einige Eigenschaften von Z[i]

Ich beschränke mich im folgenden darauf, das zu beweisen, was nicht völlig trivial ist.

Satz 1. Z[i] ist ein euklidischer Ring, welcher die folgenden Primzahlen besitzt (eindeutig bis auf Einheiten): 1+i, p=3+4n, a+ib, wobei a2+b2=p=1+4n und es für jedes p genau ein paar konjugierter Primzahlen gibt.

Beweis. Erster Teil. (a+ic)(b-id)/(b2+d2)=((ab+cd)+i(bc-ad))/(b2+d2) ist eine komplexe Zahl vom quadratischen Betrag (a2+c2)/(b2+d2), und wir finden immer eine Zahl aus Z[i], deren quadratischer Abstand zu ihr kleiner oder gleich 1/2 ist, denn (1/2)2+(1/2)2=1/2. Wenn wir diese Zahl nun mit b+id multiplizieren, so folgt aus dem Distributivgesetz, daß der quadratische Abstand des Produkts zu a+ic kleiner oder gleich (b2+d2)/2 ist.

Zweiter Teil. Angenommen n=(a+ic)(b-id), dann ad=bc oder auch a/c=b/d, da wir uns ja nicht für reelle Zerlegungen interessieren. Die Zahlen a+ic und b+id sind also bis auf einen rationalen Faktor die Konjugierten von einander, und was diesen Faktor angeht, stehe er vor b-id, dann muß sein Nenner ein gemeinsamer Teiler von b und d sein. Indes, wenn eine Zahl b und d teilt, dann teilt sie auch n. Schreibt man den Faktor vor a+ic folgt analog, daß auch der zuerst betrachtete Zähler n teilt, und also ist der Faktor für den Fall, daß n eine Primzahl ist, 1. Dann gilt aber n=a2+c2, also n=1+4m.

Dritter Teil. Wir betrachten eine Zahl a+ib. Falls a2+b2 gerade ist, so auch a+b und b-a und es gilt (a+ib)(1-i)/2=(a+b)/2+i(b-a)/2. Offenbar kann a2+b2 keinen Teiler p=3+4n enthalten, denn dann wäre -1 in Zp quadratisch. Bleiben also nur noch Faktoren p=4n+1. Sei p=c2+d2 einer. Bei geeigneter Wahl ist c/d=a/b in Zp, denn (c/d)2=(a/b)2=-1 in Zp. Also gehen a und b in Zp durch Multiplikation mit einem festem Faktor aus c und d hervor, und damit liegt (a+ib)(c-id)/p=(ac+bd)/p+i(bc-ad)/p in Z[i].

Bemerkung. Die Z[i]p, p prim in Z[i], sind Körper, wie in jedem euklidischen Ring. Z[i]1+i ist isomorph zu Z2, Z[i]a+ib zu Za2+b2 und Z[i]3+4n zu Z3+4n[i].

Beweis. Zur zweiten Isomorphie. i sei auf die passende Quadratwurzel w von -1 in Za2+b2 abgebildet, also so, daß a+wb in Za2+b2 verschwindet. Diese Abbildung liefert einen wohldefinierten Ringhomomorphismus von Z[i] auf Za2+b2, dessen Kern (a+ib) enthält. Aber das Ideal (a+ib) ist maximal und 1 liegt nicht im Kern des Ringhomomorphismusses. Also stimmen Ideal und Kern überein.

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