Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

14. November 2021

Die Anforderungen der Zeit an den Kreislauf der Generationen

Zusätzlich dazu, daß jeder auf sich gestellt dafür Sorge trägt, seinen Kindern ein Leben in Frieden zu ermöglichen, gibt es auch noch Auswirkungen auf den Frieden der Gemeinschaft, welche die Anforderungen der Zeit an den Kreislauf der Generationen bestimmen.

Aufgrund der individuellen Sorge sind die gewöhnlichen natürlichen Auswirkungen auf den gemeinschaftlichen Frieden (sommerliche Dürre, winterliche Kälte, tierische Plagen) bald gemeistert, so daß nur noch die außergewöhnlichen bleiben, sowie die menschlichen Auswirkungen, welche, indem sie sich gegen den gemeinschaftlichen Frieden richten, Herrschaftsakte darstellen und dem menschlichen Machtstreben entspringen.

So lange es also Naturkatastrophen, potentatische Reformen und Kriege gibt, gibt es auch einen kontemporären Hintergrund, vor welchem sich die Menschen gemeinschaftlich bewähren müssen. Mir wurde das sehr spürbar, als ich Star Trek: First Contact sah; nicht daß ich mir den Dritten Weltkrieg wünschte, um etwas zum aufbauen zu haben, aber es beunruhigt mich, daß es heute keinen solchen Hintergrund gibt: Wohl gibt es den Versuch, den Klimaschutz als einen solchen herbeizuzaubern, und wohl noch einige Agenden mehr, aber es gibt nichts, was sich unser mit der stummen Gewalt der Notwendigkeit bemächtigte, um uns den Weg in eine bessere Zukunft zu weisen.

Ist es ein Zufall? Daß der generative Zykel am Ende eines Zeitalters die Grenzen seines Ansatzes erreicht, hat unmittelbar nichts hiermit zu tun. Aber daß die Kriege mit der Beute kommen und gehen, wie ich es im Beitrag Zur Genesis von Zusammenarbeit und Fortführung beschrieben habe, als Griff nach dem eigenen Anteil vom Kuchen, welcher aber schließlich in so wenigen Händen verbleibt, daß die Masse resigniert, hat direkt etwas hiermit zu tun, da etwaige potentatische Reformen in dieser Endzeit zwangsläufig (aufgrund der erreichten Effizienz des Systems) kapriziös und also zu instabil sind, als daß es sich für die Gemeinschaft lohnte, sie zu berücksichtigen, es sei denn, die weitere Automatisierung erfolgte im Rahmen einer solchen Reform, aber wie kann sie als potentatisch gelten, wenn sie der Logik der Gemeinschaft (nämlich dem generativen Zykel des Zeitalters der Werke) entspricht?

Kriege sind gekommen, doch jetzt beweist unsere Präokkupation mit Nichtigkeiten, daß wir uns unseres Friedens sicher sind. Nur daß er überhaupt nicht sicher ist. Was kann ich beisteuern? Technik bewahren und meistern und zugleich aus reiner Freude auf sie verzichten. Aber das ist weit davon entfernt, als Anforderung der Gegenwart verstanden zu werden. Einstweilen dümpeln wir weiter vor uns hin.

Labels: , , , , , , , , , , ,