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21. November 2021

Die Auswirkung des Etablierten auf den Eigenlauf des Ichs

Der Eigenlauf des Ichs bezeichnet in diesem Beitrag die zyklische Abfolge von Wahrnehmen, Wollen und Tun, denn diese liegt den Aktions- und Reaktionsmustern zu Grunde, in welchen sich die Auswirkung des Etablierten offenbar zeigt.

Wenn etwas etabliert ist, so können wir zum einen auf es reagieren, zum anderen aber auch unsere Aktionen auf es richten:
  • Belohnungen betreffen uns, aber wir können sie auch empfangen,
  • Dienstbarkeit behilft uns, aber wir können sie auch verfolgen,
  • Angebote bedrängen uns, aber wir können sie auch studieren,
und indem wir unsere Aktionen auf sie richten, wird dasjenige, was der Ursprung unserer Wahrnehmungen, beziehungsweise Willen oder Taten ist, spezialisiert:
  • Belohnungen führen dazu, daß spezielle Gewalt zum Ursprung unserer Wahrnehmungen wird (an anderer Stelle sprach ich von Wirkung statt von Gewalt, aber hier paßt nur Gewalt),
  • Dienstbarkeit führt dazu, daß spezielle Ausrichtung zum Ursprung unserer Willen wird, und
  • Angebote führen dazu, daß spezielle Möglichkeiten zum Ursprung unserer Taten werden,
also daß wir
  • statt der allgemeinen weltlichen Gewalt die spezielle staatliche wahrnehmen,
  • statt der allgemeinen menschlichen Ausrichtung die spezielle dienstliche wollen und
  • statt der allgemeinen körperlichen (einschließlich der geistigen) Möglichkeit die spezielle technische ergreifen.
Und so kommt es, daß das Allgemeine zum Feind des Etablierten wird, wenn sich das Etablierte in der Absicht, sich zu verewigen, verhärtet. Nichts anderes steht hinter der Minderheitenheuchelei: Eine Minderheit hat nicht die Möglichkeit, das Etablierte zu ersetzen, das Etablierte vereinnahmt sie stets in der Absicht, dem Speziellen den Anstrich allgemeiner Notwendigkeit zu geben, was bei genauerem Hinsehen immer so lächerlich ist, wie daß sich Engländer mehr um indische Muslime sorgen als Inder.

Davon schrieb ich auch schon vor vielen Jahren, aber eine Facette ist hinzugekommen, zu welcher ich etwas anzufügen habe. Wiewohl Leo Trotzki der Meinung war, daß rassische Minderheiten die Revolution in den Vereinigten Staaten anführen müßten, da sie die Erniedrigung ihrer Klasse stärker empfänden, war er sicher nicht der Ansicht, daß ihnen dazu Reichtümer und politische Protektion versprochen werden müßten, also damit sie sich der Vorhut anschlössen, denn allzu offensichtlich ist es, daß dies stets nur die Motivation von Handlangern sein kann, so daß auf diese Weise nie die Masse erreicht wird, wiewohl natürlich die Oktoberrevolution auch nur durch die militärische Niederlage des Zarenreichs gegen das des Kaisers möglich wurde. Mit anderen Worten handelt es sich schlicht darum, daß sich das Etablissement Schaufensterpuppen kauft - nur, so ungeschickt wie sich manche dabei anstellen, nicht unbedingt zum erwähnten Zweck, das Etablierte als allgemein notwendig auszugeben. Dennoch, so viel ist klar, daß niemand lügt und täuscht, der sich von den Menschen etwas erwartet, wie man so sagt, genauer gesagt etwas hohes von ihnen erwartet.

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