Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

20. August 2011

Vom weiblichen Bewußtsein

Theoretische Erwägungen die Vererbung der menschlichen Geister betreffend einerseits und praktische Erfahrungen mit Frauen andererseits legen den Verdacht nahe, daß Frauen nicht eigentlich über jene Geister verfügen.

Erstere deshalb, weil es natürlich wahrscheinlich ist, daß ein Merkmal, welches unverändert vom Vater auf den Sohn übergeht, auf dem Y-Chromosom sitzt und Frauen definitionsgemäß keines haben.

Aber natürlich erkennt man auch an Frauen einen der vier menschlichen Geister. Ich behaupte, daß dieses daran liegt, daß sich Frauen von klein auf in der Imitation eines Geistes, üblicherweise den ihres Vaters, üben. Schon sehr junge Buben neigen dazu, sich von ihren Vätern abzugrenzen, bereits mit zwei Jahren ist das der Fall, und wenn sie später im Mannesalter ihre Ähnlichkeit mit ihren Vätern erkennen, so bedeutet das für viele von ihnen eine moralische Kapitulation, über welcher sie sehr deprimiert werden. Mädchen hingegen machen es sich zur Aufgabe, ihre Väter zu studieren und ihnen bestmöglich zu gefallen, und auch wenn sie schon zu 50 jährigen Frauen herangealtert sind, deren Väter bereits im Grab liegen, machen sie sich noch Vorwürfe, wenn sie einmal etwas tun, was ihrem Vater nicht gefallen hätte.

Insbesondere ist es also so, daß wenn ein Mann an einer Frau den Funken eines ihm fremden Geistes bewundert, dieses nicht ihr Geist ist, sondern wahrscheinlicherweise der Geist ihres Vaters. Dieses ist indes ganz im Sinne dieser Bewunderung, welcher politisch ist, so daß man daran nichts seltsames finden muß.

Aber wenn Frauen nicht von einem der vier menschlichen Geister getrieben werden, was treibt sie dann?

Keinem Mann, welcher Frauen etwas besser kennt, wird verborgen bleiben, daß sie von einer seltsamen Schwachsinnigkeit befallen sind, welche sich darin ausdrückt, daß sie ständig irgendetwas von ihm wollen, was überhaupt keinen Sinn ergibt, zumeist irgendwelche Umgangsformen, aber auch wenn sie ihn zu verführen versuchen, geht es ihnen doch nur darum, irgendeine blöde Balettnummer mit ihm aufzuführen, ohne daß sie selber zu sagen wüßten, wozu, ja, nicht selten streben sie noch im Bett danach, nur um dann feststellen zu müssen, daß es so irgendwie keinen Spaß macht.

Letzteres mag einen zu der These verleiten, daß dies vielleicht ein Teil der sexuellen Selektion der Frau sei, daß sie versucht Männer zu verwirren, um jene zu finden, bei denen es nicht wirkt. Aber diese Sichtweise unterschätzt das Phänomen, denn dieser spezielle Schwachsinn der Frau ist allgemein und zeigt sich in allen Lebenslagen. Und außerdem erhöht eine Frau ihre Chancen durch solches nicht bei einem souveränen Mann, sondern hält sich lediglich davon ab, an einem unsouveränen Mann hängenzubleiben. Da müssen schon äußerst egoistische Gene am Werk sein, um all diese vergossenen Tränen zu erklären.

Nein, schieben wir es nicht auf irgendeinen evolutiven Vorteil, sehen wir in all dem lieber die Grundform des Bewußtseins einer Frau, daß ihr Dinge in den Kopf kommen, welchen sie sich hingibt, weil es sie dazu zieht und sonst nichts, daß sie nicht den Anspruch an ihre Gedanken stellt, daß sich ihre Persönlichkeit in ihnen ausdrücken sollte, sondern es gut damit sein läßt, daß sie jedenfalls ihren Spaß (oder auch nur Frieden) dabei hat, ihnen zu folgen.

Freilich, Frauen sind schon unterschiedlich reif, manche halten eine souveräne Distanz zu ihren Einfällen und ergreifen sie nur, nachdem sie die Vorteile des Einfalls erwogen haben, aber das ändert nichts daran, daß dies der weibliche Antrieb ist, aus welchem all ihre subjektiv so wahrgenommene Initiative entspringt.

Ich schreibe letzteres in dieser Form, da ich mir der transzendenten Akte zwischen den Menschen bewußt bin und auch dessen, daß es das männliche Prinzip ist, Dinge zu bestimmen und das weibliche, Möglichkeiten zu eröffnen.

Zwischen uns allen besteht ein starker telepathischer Fluß. Wenn man sich nun ansieht, wie das Bewußtsein einer Frau ihr erscheint, so ist es hinreichend klar, daß Frauen Mündungen und nicht Quellen dieses Flusses sind. All jene Einfälle, welche eine Frau ständig hat, kommen aus anderen Quellen, werden ihr zumeist von den Männern in ihrer Umgebung vermittelt.

Zum Teil ist das ganz trivial. Ist es etwa schwer eine Frau so anzusehen, daß sie Angst vor einem hat? Einfach nur eine Zehntelsekunde zu lange in die Augen blicken, et voilà. Nicht daß es sich mit anderen Stimmungen anders verhielte, doch dazu muß man selbst in der entsprechenden Stimmung sein, während die Sache mit der Angst sozusagen im Vakuum funktioniert (Heidegger hat natürlich diesen speziellen Punkt auf eine Weise aufgeblasen, daß einem Hören und Sehen vergeht und dabei ohne irgendetwas Interessantes hinzuzufügen.)

Nun ergeben sich daraus natürlich gewisse Fragen. Wenn Frauen nichts anderes in den Kopf kommt, als was Männer ihnen eingeben, wie kommt es dann, daß nicht wenige Männer darüber klagen, daß Frauen einfach nichts Sinnvolles wollen?

Ich selbst begann ja meine Erörterung hier mit der nämlichen Klage, wenngleich in präziserer Form, auf den mangelnden Sinn im Kopfe der Frau abstellend. Und das macht natürlich schon einen großen Unterschied, ob es für sie keinen Sinn ergibt oder ob es für niemanden einen Sinn ergibt. Letzteres meinen aber durchaus nicht wenige Männer.

Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Leben in unterschiedlichen Gesellschaften wage ich zu behaupten, daß jene Männer sich schlichtweg über ihre eigenen Wünsche belügen. Der springende Punkt ist, wie weit ein Mann seinen eigenen Ansprüchen genügen kann, was hauptsächlich, wenn nicht gar vollständig, von dem Umfeld abhängt, in welchem er lebt. Genügt ein Mann seinen Ansprüchen, so gehen von ihm nur Einfälle der Art „Kuck mal da, was für ein toller Mann.“ aus. Genügt er ihnen nicht, so lenkt er die Gedanken von Frauen zu heimlichen Treffen und schmutzigen Geheimnissen.

Letzteres ist sogar bei Affen so, nur daß es anders interpretiert wird. Man unterstellt den Affendamen ein ausgefeiltes Kalkül, nachdem es besser wäre, sich auch mal von einem untergeordneten Affen nehmen zu lassen, weil man ja nicht wissen kann, welche Stellung er morgen bekleiden wird.

Das ist natürlich soweit völlig wissenschaftlich. Nein? Ja gut, so wird es vielleicht auch nicht im Ernste gesagt, um die Sache abzusichern spräche man wahrscheinlich wieder von egoistischen Genen.

Nicht daß mir daran läge, meinen Ansatz zu verteidigen, denn er läßt sich gegenüber jenen, welchen seine Grundlagen nicht bewußt sind, nicht verteidigen. Aber an dieser Stelle bietet sich natürlich ein Hinweis darauf, daß die Menschen auch heute, wie zu allen Zeiten, mit Erzählungen, welche keine Schlußkraft besitzen, abgespeist werden, an.

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