Bereitschaftsbeitrag

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20. August 2025

Intuitive und programmatische Gehießenheitsgefäße

Ich quäle mich nun schon seit einiger Zeit mit einer Frage, ohne sie frontal angegangen zu sein. Etliches wurde bereits gesagt, aber dem klareren Zugang halber bereite ich es noch einmal auf.

Unser Fortschritt ist entweder prospektiv, irgendwo hinzugehen und uns zu fragen, was uns nützt, oder programmatisch, abzuleiten, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, und diese zu erfüllen, indem wir wiederum deren Voraussetzungen ableiten, bis wir auf etwas stoßen, dessen Voraussetzungen erfüllt sind.

Je nachdem, bezüglich welcher Bildung wir fortzuschreiten gedenken, stehen sich also
  • Versetzung und Versorgung,
  • Einrichtung und Erhaltung, sowie
  • Eröffnung und Unterordnung
prospektiv und programmatisch gegenüber, wobei prospektiv wiederum enger gefaßt werden kann, so daß es von intuitiv abgegrenzt wird, wobei die Intuition durch die Gehießenheiten gegeben ist, bei welchen wir an den Wert der Ehrbarkeiten zur Ehrung der übrigen glauben, derart die
  • Versetzung dem Glauben an die Rechtschaffenheit zur Begegnung der Verbundenheit durch Klären und Verneinen  gegenübersteht,
  • Einrichtung jenem an den Frieden zur Befriedigung der Rechtschaffenheit durch Erwachsen und Mitgeben und
  • Eröffnung jenem an die Verbundenheit zur Umsetzung des Friedens durch Vorbereiten und Angehen,
und wenn wir nun fragen, auf welche Weise ein Gehießenheitsgefäß fortschreiten kann, so lautet die Antwort: Nur auf die programmatische oder die intuitive, da die Gemeinschaft bei der prospektiven nach jedem Schritt weiter in spezielle Interessen zerfällt, so daß es also zwei Klassen von Gehießenheitsgefäßen gibt, die programmatischen und die intuitiven, wobei ich letztere bereits als smyrnische, ephesische und pergamonische Gemeinden betrachtet hatte.

Intuitive Gemeinden unterliegen dabei einem natürlichen Prozeß der Programmatisierung, welcher dadurch zu Stande kommt, daß wir mit wachsender Erfahrung Heuristiken bilden, welche unsere Intuitionen als unbewußte Ableitungen von Voraussetzungen auffassen, derart der intuitive Fortschritt zunehmend als ein programmatischer erscheint. Wiederum hatte ich dies bereits am Beispiel der mathematischen Forschung, welche hauptsächlich darin besteht, die jüngsten Forschungsergebnisse mithilfe allgemeiner Theorien in Beziehung zu einander zu setzen, erläutert. Und wie man insbesondere an diesem Beispiel sieht, werden dabei die Ehrbarkeiten reduziert: Welche mathematischen Sätze durch den Beweis erreichbar werden, ob wir ihnen mehr oder weniger verbunden sind, wird nebensächlich, jeder durch ihn zugängliche Satz gilt das Gleiche.

Intuitive Gehießenheitsgefäße koexistieren ohne gegenseitige Beeinträchtigungen, programmatische aber nicht: Ginge es nach den Professoren, würde niemals eine praktisch relevante Frage untersucht, wenn sie nicht zufällig bei der verwendeten Heuristik aufträte. Und bei den anderen Gehießenheitsgefäßen ist es nicht besser, auch sie strecken ihre Tentakel aus, derart
  • Smyrna zur Mannschaft der programmatischen Tradition,
  • Ephesos zu den Analysten des programmatischen Schwarms und
  • Pergamos zum Fach der programmatischen Art
wird, wie im vorigen Beitrag im Beispiel der technizistischen Tradition und des umbuhlten Schwarms, wobei
  • umbuhlter Schwarm,
  • hinweisende Art und
  • probierende Tradition
nur sehr eingeschränkt als Gehießenheitsgefäße betrachtet werden können, da sie üblicherweise kurzlebig sind, eine probierende Tradition etwa einen Nachmittag andauern mag und selten länger, als es braucht, ein Baumhaus zu bauen (freilich, bei Hobbycomputerprogrammierern deutlich länger), Smyrna zur Planmäßigkeit gelobenden Mannschaft und Ephesos zu Interessenverbindungen anerkennenden, das heißt Koalitionsverhandlungen führenden, Analysten.

Es ist aber wichtig festzuhalten, daß das einzelne intuitive Gehießenheitsgefäß zwar bald eine Heuristik seiner Intuition entwickelt, eine gemeinsame Heuristik des Ineinandergreifens dreier intuitiver Gehießenheitsgefäße wie im generativen Zykel eines Zeitalters hingegen kaum jemals entwickelt wurde, wiewohl das I Ching einen brauchbaren Stereotyp darstellt, und daß der Wert intuitiver Gehießenheitsgefäße beim Gesellschaftsentwurf also nicht unterschätzt werden darf.

Post Scriptum vom folgenden Tag. Mir ist bei der Definition der naiven Ehrung ein Fehler unterlaufen, da die geehrte Ehrbarkeit nicht die einzige ist, an welche wir bei ihr glauben, sondern zunächst an diejenige, welche sie vorbereitet und dann erst an sie selbst als die dritte vorbereitend, beim
  • Verneinen an die Rechtschaffenheit und beim Bestimmen an die Verbundenheit,
  • Mitgeben an den Frieden und beim Reiten an die Rechtschaffenheit und
  • Angehen an die Rechtschaffenheit und beim Gefaßtsein an den Frieden.
Ich habe die betroffenen Beiträge [1],[2],[3] entsprechend korrigiert, derart im Falle
  • Smyrnas die gemeinsame Erfahrung die Bestimmbarkeit ist und die auszeichnende Haltung die Klarheit,
  • Ephesos' die gemeinsame Haltung die reitende ist und die auszeichnenden Vorhaben die erwachsenen und
  • Pergamos' die gemeinsamen Vorhaben die gefaßten sind und die auszeichende Erfahrung die Vorbereitetheit,
wobei das Gemeinsame freilich ersehnt und nicht bereits gegeben ist. Indes beweist die hiesige Gedankenführung, daß dies in der Tat die richtigen Definitionen der Gehießenheitsgefäße sind, da es keine weiteren geben kann.

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