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28. April 2022

Agenturen

Wie wir im vorigen Beitrag gesehen haben, ist es vorrangig die katholische Kirche, welche die Postokkupation bestimmt, doch was ist der bestimmende Einfluß auf die Präokkupation?

Nun, offensichtlich die Arbeitswelt und genauer gesagt Agenturen. Es gibt sechs Agenturen, für jede Form der Präokkupation jeweils zwei, nämlich
  • Begutachtungs- und Präsentationsagenturen für's Nachbessern,
  • Ratschlags- und Vorschlagsagenturen für's auf der Höhe der Zeit Sein und
  • Beschaffungs- und Vertriebsagenturen für's Anwenden.
Was die jeweiligen beiden Agenturen jeweils unterscheidet, ist ihr Auftraggeber:
  • Gutachter werden von jenen bezahlt, welche das Kritisierte anpassen,
  • Präsentatoren hingegen von jenen, welche die Anpasser durch die Kritik zu beeinflussen gedenken,
  • Ratschlaggeber von jenen, welche die entdeckten Ansätze nutzbarmachen,
  • Vorschlagende hingegen von jenen, welche die Nutzbarmacher durch Ansätze beeinflussen wollen,
  • Beschaffer von jenen, welche durch den Einsatz entdecken, und
  • Vertreiber hingegen von jenen, welche die Entdecker durch Eingesetztes beeinflussen wollen.
Beispiele für
  • Gutachter: Unternehmensberater, (vereinigte) technische Überwacher,
  • Präsentatoren: Umweltschützern,
  • Ratschlaggeber: Forscher,
  • Vorschlagende: Erzieher,
  • Beschaffer: Schmuggler,
  • Vertreiber: Hehler, Vertreter, Werber,
und diesen Agenten ist also das Gehießene verstellt,
  • den Unternehmensberatern, technischen Überwachern und Umweltschützern ihre Vorliebe durch ihre Präokkupation mit der Kritik von Entwicklungsmustern,
  • den Forschern und Erziehern ihr (subjektiver) Glaube durch ihre Präokkupation mit verwertbaren Ansätzen, und
  • Schmugglern, Hehlern, Vertretern und Werbern ihr Gewissen durch ihre Präokkupation mit einsetzbaren Mitteln,
was auch mit ein Grund ist, warum sich Agenturen einiger Beliebtheit erfreuen, nämlich weil sie die Verstellung der eigenen Vorliebe, des eigenen (subjektiven) Glaubens und Gewissens auslagern, indem sie sich um all das kümmern, was aus dem bloßen Vorhandensein von Entwicklungsmustern, Ansätzen und einsetzbaren Mitteln folgt, nur daß die mechanische Nachbesserung, Aktualisierung und Anwendung letztlich nicht die Unangetastetheit der eigenen Vorliebe, des eigenen (subjektiven) Glaubens und Gewissens garantiert, sondern sich zu existentiellen Krisen auswachsen kann.

Doch ist es realistisch anzunehmen, daß die Mächtigen ihr Heil woanders als in ihren Werkzeugen suchen?, zumal wenn man die Vielfalt der Erscheinungen bedenkt, um welche diese sich kümmern können? Auch wenn ich es einstweilen nicht näher begründen kann: Ich bin mir sicher, daß es in unserem Interesse liegt, auf sämtliche Agenturen zu verzichten. Nicht nur verderben sie den Geist der Agenten, sondern auch den ihrer Klienten, indem diese sich überheben und unverantwortlich werden. (Die beste Verteidigung der Agentur als Institution  ist die Schwäche ihrer Klienten, aber eine solche Schwäche sollte es in einer gesunden Gemeinde nicht geben, und das gilt für alle Zeitalter.)

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