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27. April 2022

Präokkupation und Abbitte

Nicht ganz zufällig meinte ich im vorigen Beitrag, getrieben zu sein.

Präokkupation besteht in zwanghaftem Revidieren, wobei es stets dasselbe sein mag, was revidiert wird, oder auch verschiedenes.

Genauer gesagt wird durch
  • zwanghaftes Nachbessern (Kritisieren) die eigene Vorliebe verstellt,
  • zwanghaftes auf der Höhe der Zeit Sein (Verwerten) der eigene (subjektive) Glaube und
  • zwanghaftes Anwenden (Einsetzen) das eigene Gewissen.
Allerdings ist das im vorletzten Beitrag betrachtete Nachbessern nicht zwanghaft, sondern kann am besten als geschuldet betrachtet werden, wodurch es zu einer Abbitte wird, welche gewissermaßen eine Postokkupation darstellt, welche das johannäische Leben nicht verstellt, sondern vielmehr die übrig bleibende Leere ausfüllt.

Hinsichtlich der gestellten kulturphilosophischen Frage bedeutet es, daß katholische Länder deshalb die nachbessernde Ewigkeitsvorstellung einigermaßen geschlossen aufweisen, weil alle Länder einigermaßen geschlossen eine übrig bleibende Leere aufweisen, welche gefüllt werden könnte, aber nur durch die katholische Auffassung der Erbsünde gefüllt wird. Mit anderen Worten setzt die katholische Kirche darauf, daß das Volk am besten dadurch zu guten Taten zu bewegen ist, daß ihm suggeriert wird, daß es, wenn es sich wieder einmal schlecht fühlt, das verdient hat, weil es Gutes schuldig geblieben ist, und sich folglich besser fühlen wird, wenn es etwas Gutes tut. Ich möchte gar nicht sagen, daß das falsch ist, nur ist das nicht der heilige Geist und nicht das Leben, welches das Licht des Menschen ist.

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