Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

2. Februar 2017

Nationales Vertrauen

Ein weiteres Ereignis, welches sich bald mit meinem Geburtstag jährt, fand im Zusammenhang mit dem Dreizehnjährigen Krieg (1454-1466) statt.

Ein Krieg, in welchem es um Steuern ging, welche der Preußische Bund nicht an den Deutschen Orden abtreten mochte, weshalb seine Mitglieder lieber dem polnischen König unterstellt sein wollten - eine Motivation, welche vage an den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erinnert, aber schon damals gab es einen kulturellen Unterschied zum Dreizehnjährigen Krieg, welcher sich seitdem nur noch immer weiter vergrößert.

Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb: Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg wurde nur dadurch möglich, daß Frankreich seine nordamerikanischen Besitzungen verloren hatte, andernfalls die Aufrührer nämlich hätten fürchten müssen, nur nützliche Idioten im Ringen zwischen England und Frankreich gewesen zu sein, und auch wenn eine Seite, so wie Polen im Dreizehnjährigen Krieg, günstigere Konditionen angeboten hätte, so hätte sie damit doch kein Vertrauen gewinnen können.

Erst als es nur noch einen Gegner gab, konnte sich die Amerikanische Revolution vollziehen, und sie tat es im Vertrauen auf sich selbst und ihre eigenen Werte, wohingegen der Preußische Bund dem polnischen König durchaus vertraute, und dies aufgrund der übernationalen Anerkennung der katholischen Kirche auch konnte.

Ich habe den Verlust des politischen Einflusses der katholischen Kirche ja schon im Beitrag Der Weg ins Unvorstellbare beschrieben, aber dieses Korollar verdient gesonderte Aufmerksamkeit, daß der Bürger eines modernen Staates mit seinem Staat zugleich seine Vorstellungen politischer Verbindlichkeit aufgeben muß, weshalb es dazu keine Neigung gibt - allenfalls die Sezession ist denkbar, wie damals im Amerikanischen Sezessionskrieg.

Der Bürger lebt also in einem Gefängnis, in welchem er auch noch die schlimmsten Haftbedingungen hinnehmen muß, und die alle Menschen betreffende Gleichheitsrhetorik befreit ihn nicht, da sie nichts weiter zu bieten hat, als ihn fortwährend an den guten Willen zu erinnern, mit welchem er jedem anderen entgegenzutreten bereit ist, ohne ihm jemals zu erlauben zu sehen, welche Strecke er mit diesem anderen zusammen zu gehen vermag.

Geistige Verstümmelung ist aber kein Reich, von welchem ein Anhänger dankbar seinen Anteil nehmen würde, diese Kraft hat über die Jahrhunderte nur das Reich Gottes bewiesen, und weil es so ist, taugt die moderne internationale Gemeinschaft, wie sie zur Zeit auch vom Papst propagiert wird, nicht, die Kerker zu zerschlagen, welche aus den erstarrten nationalen Vorstellungen des Reiches Gottes gegossen wurden:
Wer das Eisen schmieden will, muß es nicht nur schlagen, sondern es auch zum glühen bringen.

Labels: , , , , , , , , ,