Bereitschaftsbeitrag

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3. Juli 2014

Gemeinschaftsstiftende Erzählungen

Ein Zusammenleben von Menschen ohne eine Erzählung, in welcher die Rollen dieses Zusammenlebens festgelegt wären, ist unvorstellbar.

Die elementaren Erzählungen sind die der starken Männer, der Glieder und der Brüder. Sie entsprechen in derselben Reihenfolge den Erregten, Erwartenden und Gestimmten. Herrschaftlich entsprechen ihnen, wieder in derselben Reihenfolge, die Autokratie, die Technokratie und die Beratung, wobei Technokratie in einigen Fällen zu hochtrabend sein dürfte, die Sitte wäre dort angemessener.

Die herrschaftliche Entsprechung kommt dadurch zu Stande, daß die gemeinschaftsstiftende Erzählung nur unter den Herrschenden kursiert, während umgekehrt die elementaren gemeinschaftsstiftenden Erzählungen auf natürliche Weise den drei Geistern, also den gefühlsmäßig beherrschenden Seelenteilen, entsprechen.

Die meisten Völker, und alle mit einer höheren Kultur, werden aber von einer beherrschenden Kombination zweier Geister gebildet, und in diesem Fall muß die Erzählung dem jeweils anderen Geist den Wert des ihm fremden Geistes verdeutlichen. Auf diese Weise kommt es zu den kombinierten Erzählungen, als da wären:
  • die Erzählungen von den Schlichtern und den Verteidigern, denn dem starken Mann ist der Bruder als Schlichter willkommen und dem Bruder der starke Mann als Verteidiger. Die Herrschaftsform, welche diese beiden vereinigt, ist das Gottkönigtum.
  • die Erzählung von den Zwingern und Bringern, denn dem starken Mann ist das Glied als Zwinger willkommen und dem Glied der starke Mann als Bringer. Die Herrschaftsform, welche diese beiden vereinigt, ist die Bewegung.
  • die Erzählung von den Forschern und Errichtern, denn dem Glied ist der Bruder als Forscher willkommen und dem Bruder das Glied als Errichter. Die Herrschaftsform, welche diese beiden vereinigt, ist die Kirche.
Dies als Ergänzung zum letzten Beitrag, der Forderung, das eigene Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, nachkommend, sowie als weitere Klärung der Begründung des I Chings.

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