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„Daß du nicht weißt, was dir frommt, des faß ich jetzt deines als Pfand!“
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10. August 2014

Moonraker audio commentary (highlights)

Es sprechen: Lewis Gilbert (L.G.), William P. Carlidge (W.P.C.), Michael G. Wilson (M.G.W.), Christopher Wood (C.W.) und Michael Lonsdale (Drax).

11:15 L.G. She was quite pretty, wasn't she?

12:15 W.P.C. Oh yes! They're still doing it, by the way.

14:00 M.G.W. This is where we get the idea that there are beautiful women in Bond films. Do you remember that?
L.G. Yeah.
W.P.C. What you mean there hadn't been any before?
M.G.W. Well, the idea that they are all over the place.
L.G. Yes.

15:00 M.G.W. May I press you to a cucumber sandwich? was one of your... I haven't quite figured out what that means, but I guess you...

15:30 M.G.W. She had a nice decolltage.
L.G. Yes.

16:35 C.W. Holly Goodhead is of course an invented name in a long, you know, category of Pussy Galore et cetera?
W.P.C. In a good tradition.
C.W. Exactly.
W.P.C. Of subtle names.
C.W. Right.

22:00 C.W. We now approach my most hated line in any Bond movie for which I even haven't got a hell of a response, because it was changed, a terrible line when she says: I never learned to read.
W.P.C. What did you write then?
L.G. Such a cheerful line!
C.W. What matter!

25:10 L.G. What I think is really incredible about James Bond films, in most countries in the world, because they are dubbed into a different language, they think it's their... their... you know, they think he's for instance German or whatever.

29:05 L.G. But I remember these dogs as being not as good as they seem to be now.

30:10 L.G. Shame we cut away.

30:55 L.G. She was very pretty, the Polish girl.

32:30 C.W. (annoyed) She's a pretty girl.
L.G. (guilty) Oh damn, yes. Very sweet girl.

33:45 W.P.C. I don't just speak as the male species, we  all quite like Bond as a bit of a male chauvinist, don't we?
L.G. Oh, absolutely, I mean, that's what he was and...
W.P.C. That's what he should be, really.
L.G. Yeah.

44:30 M.G.W. We had a lot of alternative lines here, didn't we? He had an ear for music.
C.W. I wanted to used that so much.
M.G.W. Play it again, Sam. was the final choice. Hmm.

52:00 L.G. She was very pretty, wasn't she?
W.P.C. Yes, Emily...
L.G. Bolton.
W.P.C. Bolton, yes.

1:03:40 W.P.C. This was Christopher Wood's romantic touch.
C.W. Wheel of fortune.

1:04:10 L.G. She's lovely this girl though, isn't she? She's so sweet!

1:18:10 L.G. She was attractive, the red headed girl.
C.W. She was great!

1:18:20 M.G.W. So you got all the girls in this shot, huh, Lewis?
L.G. Yuh.
W.P.C. They all appear, together. They don't do a lot, but they all appear.
C.W. Damn right.

1:18:40 L.G. She was attractive.

1:30:10 L.G. What is going on here?
M.G.W. We should ask the director what is going on here.
L.G. Yes, oh no, I remember now, they were taking them up to get a perfect race. Some kind of a Hitler stuff, yuh, of course.

1:36:00 C.W. There's a valuable lesson for mankind in this film! People got to live together, you know?

1:36:15 Drax ...and know that there is law and order...
C.W. Exactly!
W.P.C. This is sort of a classic Bond, isn't it? The heavy's got to be definitely a complete, absolute loony.
C.W. (bemused) What?

1:41:25 C.W. The splendor of my conception!

1:41:45 L.G. What about all their families?
C.W. Well, you can't make an omelette without breaking eggs, Lewis.

1:42:30 Drax And you, Dr. Goodhead, your desire to be America's first woman in space will shortly be fulfilled.
M.G.W. Oh, Christopher! Love it, love it.

1:53:10 L.G. Did he know that everybody called him Jaws?

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9. August 2014

Brüderliche Erziehung

Macht schafft Mitläufer,
Ohnmacht Partner.

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Ein einfacher Blick auf die Welt

Was da ist, nennen wir es Körper.

Wenn sich etwas an ihm ändert, nennen wir es eine Empfänglichkeit eines Körpers.

Und das, was ein Ungleichgewicht zwischen einer Empfänglichkeit verschiedener Körper in ein anderes Ungleichgewicht zwischen ihnen überführt, nennen wir es eine Beseelung.

Körper sind dann kombinierte Seelenzustände, die Gesamtheit aller Seelenzustände einer Empfänglichkeit bildet einen Seelenteil und eine Beseelung beherrscht diesen.

Dabei kann es allerdings geschehen, daß ein Seelenzustand verschiedenen Empfänglichkeiten unterliegt, daß sich also mehrere Ungleichgewichtsüberführungen überlagern.

Ansonsten aber haben wir nichts Abweichendes zu erwarten, denn nur Unruhe gebiert Unruhe und insbesondere ist uns alles nur zu dem Grad bekannt, zu dem es nicht ruht, da Wahrnehmung einen Wechsel äußerer Unruhe zu innerer voraussetzt.

Helligkeit und Wärme sind solche wandelbaren Seelenzustände, und Radiation, Konvektion und Diffusion sind Beseelungen heller und warmer Körper, wobei nicht jeder solche Körper für jede dieser Beseelungen empfänglich ist.

Die Hebung und Senkung des Wassers ist ein anderer Seelenzustand, und dh/dt = -dh/dx beschreibt die Überführung der entsprechenden Ungleichgewichte. Offenbar sind alle physikalischen Differentialgleichungen von dieser Art (haben keine konstanten Terme), es folgt aus der Bemerkung zur Unruhe.

Nun, was den Menschen angeht, die Lust besselt ihren Seelenteil und so auch Achtung und Sorge, in unserer Seele sehen wir sich also unser Gemüt bewegen, wie draußen die Welt.

Interessanter ist aber diese Betrachtung.

Die Lust erhält den Körper, die Achtung lenkt ihn in der Gesellschaft nach dem Prinzip der Überführung von sozialen Ungleichgewichten und die Sorge wählt die Art dieser Überführung.

Eine Metapher Gottes, ja mehr noch, ist die Lust nicht Teil des die Welt schöpfenden Geistes, die Achtung Teil des die Welt lenkenden und die Sorge Teil des die Welt wählenden?

Wer kann verstehen, daß wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind, wenn ihm Metaphern fremd sind?

Dies ist das östliche Denken. Es wurzelt in Strukturgleichheit. Es ist nicht elaboriert, es ist vertiefend, gibt recht wörtlich dem scheinbar Oberflächlichen die Tiefe des Bezugs zur unergründlichen Wurzel analoger Erscheinungen.

Aristoteles hat viel getan, um es aus der Welt zu schaffen, ich hoffe, ich meinen Teil, um es zurückzuholen.

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8. August 2014

Von den haltungsbestimmenden Ahnungen

Das Tier hat, poetisch gesprochen, eine artbestimmende Ahnung seiner selbst, und konkret, einen Ahnungsschatz, welcher seine Verhaltensmuster bestimmt.

Seinen Ahnungsschatz hat der Mensch auch, aber eine artbestimmende Ahnung seiner selbst gibt es nicht, und zwar weil seine Sorge sich mal dieser und mal jener Ahnung zuwendet, darauf bedacht, ein logisch stimmiges Ganzes aus ihnen zu formen.

Nichts anderes ist die Arbeit an der eigenen Haltung, wobei die wesentlichen Aspekte, welche ein Mensch in sein Verhalten aufnehmen möchte, die Dienste am Wesentlichen, Mächtigen und Schönen sind.

Letzteres wird selbstverständlich geahnt, das Schöne etwa in der Langeweile, auch Muiße genannt. Die Ahnung der anderen beiden ist heutzutage seltener: Das Mächtige ließe sich leichter ahnen, wenn wir in den Menschen dieselben Kräfte wirken sähen, und das Wesentliche, wenn uns der Umstand unseres Bewußtseins rätselhaft erschiene.

Letztlich führen diese beiden zu den transzendenten Akten, den zurücksetzenden und den fortschreitenden. Und die transzendenten Akte der ideellen Ebene, des Glaubenszykels, entspringen der Ahnung der Umschöpfung.

Streng genommen sollte man vielleicht nur die den fortschreitenden Akten zu Grunde liegende Ahnung eine der Umschöpfung heißen, aber wenn man die Ausdruckskraft bewußter Existenz als solcher ahnt und sich ihr unterwirft, wird man, unabhängig davon, ob man es ahnt, auch umgeschöpft.

Über die Schattenseiten der Ahnung der Umschöpfung im engeren Sinne sprach ich im letzten Beitrag. Aber in welcher Richtung liegt das Licht?

Ich denke, das Licht liegt stets in der Richtung der Frage, was für ein welcher wir werden müssen. Unsere Bahn ist aber nicht schnurgerade, sondern prallt an unseren Grenzen ab: Einen Teil müssen wir aufgeben, an einem anderen festhalten.

Ich bin nicht so der schnitzende Typ, eher der aufsaugende, aber ich mußte doch das Schnitzen beginnen, in Grenzen. Und auch wenn ich nicht so der bestimmende Typ bin, muß ich auch das in Grenzen beginnen. Weder kann man sich selbst unbestimmt lassen, noch andere: Eine natürliche Entwicklung hin zur Starre.

Indes, entscheidend ist eine Umschöpfung nur, wenn sie das menschliche Verhältnis zur Welt ändert, was aber nur dann passiert, wenn dasselbe dem eigenen Sein im Wege steht - eine im wahrsten Sinne überpersönliche Not.

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6. August 2014

Erscheinungsweisen als antipodische Ahnungen

Die Eindrücke abgezählter Themen einerseits und erscheinender Themen andererseits sind einander sehr ähnlich. Bei ersteren wird das jeweils nächste Thema geahnt und bei letzteren?

Eine antipodische Erscheinungsweise kann, und sollte wohl auch, als Ahnung der jeweils antipodischen Themen verstanden werden. Die antipodische Besinnung ist dann schlicht der Übergang zum Erahnten.

Für Erwartungen heißt das, daß ein antipodisch Erscheinendes geahnt wird, und zwar in Bezug auf das durch den Eintritt ihrer, ebenfalls antipodisch erscheinend beschriebenen, Bedingungen erweiterte Bekannte.

Übrigens, Erwartungen nehmen natürlicherweise zwei Formen an.
  1. Wenn-Bedingung
  2. Weil-Bedinung
Erstere gelten für jeden Zeitpunkt, an welchem die Bedingung erfüllt ist (abgeleitet von wann), letztere für die Gegenwart (abgeleitet wohl von derweil). Diese Unterscheidung ist von überzeitlichem Nutzen, da bestimmte Bedingungen stets erfüllt sind. In dem Fall also: Ich erwarte, weil..., sonst: ..., wenn....

Die Besinnung auf das Gute kann hilfsweise durch die Frage, was wir von einem Menschen, welcher sich in einer guten Lage befindet, erwarten, geschehen. Beruhen tut sie aber auch dann auf der Ahnung der Umschöpfung, ausgesprochen in der Erwartung, daß jedes Wesen, welches sein Sein erfährt, an ihm verantwortlich sein wird. Denn aus dieser Ahnung speist sich der Trieb, Gutes zu tun. Vielmehr, das Faktum der Beschwörung erzeugt erst die Kategorie: Wir werden sein, was wir für uns wählen, und alles, was dort auf uns wartet, ahnen wir.

In diesen Zusammenhang gehören die Träume zu fliegen. In ihnen problematisieren wir unsere Glaubenstreue. Wenn wir beim Guten bleiben, fliegen wir, blicken wir nach unten, und bekommen wohl Angst, stürzen wir ab.

Da unten mag die Hölle warten, oder tierische Ahnungen, oder auch nur die Isolation glaubensloser Weiblichkeit (Fürchtet Begonien!)

Oder auch die Unterwerfung unter eine Formel.

Das Licht selbst ist ungeformt. Und so muß es gesucht werden, um in ihm zu bleiben und es zu verkörpern, selbst wenn es nichts Neues unter der Sonne gäbe: Alles hat seinen Wert von Gott, in jedem Augenblick.

Gott gehört die Auslieferung, seinen Werken die Unterwerfung und deren Werken wiederum die Liebe.

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4. August 2014

Das Jesusgebet

Κύριε | Ιησού Χριστέ | ελέησόν.

Anapaistos, Diiambos, Bakcheios,

oder, nach meinem Dafürhalten,

Tusch, Anker, Auslauf.

Die Frage darf erlaubt sein, ob es bei 'zigtausendfacher Wiederholung auf die Worte oder auf den Takt ankommt.

Го́споди | поми́луй.

Daktylos, Bakcheios,

oder

Bann, Auslauf.

Ich würde sagen, der Takt ist Programm. Die Griechen zelebrieren die Unverrückbarkeit Gottes, des gepriesenen, immer wieder auf's Neue waltenden Prinzips, wohingegen die Russen das Walten des Unbegreiflichen, des Ursprungs zelebrieren, wobei der Auslauf in beiden Fällen für das Walten steht.

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Von der kulturellen Bedeutung von Ahnungen

Ich sagte, das Tier ahnt, der Mensch dient. Doch der Mensch ahnt natürlich auch, oder sollte es wenigstens, das heißt, seine Menschlichkeit.

Die Menschlichkeit des Menschen besteht aus dem, was er ist, Lust, Achtung und Sorge, den Teilen seiner Seele, und aus deren Stellung im Ganzen, ihrer Beziehung zu ihm durch die transzendenten Akte.

Dies ist zu ahnen, darin besteht eine wichtige Aufgabe hier auf Erden. Wir werden sein, was wir ahnen, wie ein Wolf sein wird, was er ahnt, und was man auf einen Schlag durchschaut, wenn man ihm in die Augen blickt.

Aus menschlicher Sicht ist er besessen, weil Menschen, welche die Ahnung eines Tieres in sich aufnehmen, besessen sind. Sie gehören ihr, sozusagen. Und es hat schon menschliche Kulturen gegeben, in welchen Menschen die Ahnung ihrer selbst gegen Ahnungen von Tieren eingetauscht haben.

Heute allerdings zeichnet die Menschen Ahnungslosigkeit aus, sie ahnen nichts, weder in sich, noch in Tieren.

Wenn sie also auch nicht besessen sind, so sind sie doch etwas anderes, ähnlich schlimmes, nämlich verstoßen: Wer hier nicht zu Hause ist, hinterläßt auch nichts, nichts hat er geschaffen und nichts wird er schaffen.

Und umgekehrt, wo nichts ist, da ist auch niemand zu Hause. Die Ahnung erst gibt uns den zu bestellenden Acker in die Hand, und die geahnte Menschlichkeit erlaubt erst Gebet und Gründung der Haltung.

Wir müssen nur nehmen, was frei gegeben, wenn einmal erkannt.

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1. August 2014

Was eigentlich bedeutet Sens in Konsens?

Die Medien benennen ihre Funktion gerne als Konsensstifter.

Daran ist vieles klar, aber nicht alles.

Medien: Vermitttler.
Kon: zusammen.
Sens: ?

Ich fürchte fast, die Definition, welche die Brüder verwenden, ist: Alles was im Kopf steckt.

Sollte das so sein, könnte man sie auf Knopfdruck implodieren.

Man muß nur wissen, welchen Knopf man drücken muß.

Ich schrieb es schon im letzten Beitrag, das Wesen der Medien wandelt sich, hin zur Gestaltung und Ergründung des Gewissens.

Der diesbezügliche Konsens ist durchaus notwendig. Und wenn in unserer Gesellschaft die Medien für jegliche Form des Konsenses verantwortlich sind, dann auch für ihn.

Nur daß Konsensfindung im Bereich des Gewissens nicht durch Vermittlung gelingen kann.

Geht nicht, wird immer in Barbarei münden, man hat nur die Wahl zwischen zwei gleichschlechten Szenarien.

Das Problem ist folgendes. Der ethische Grundsatz schlechthin ist, daß man durch seine Taten keine Welt wählen sollte, in welcher man nicht leben möchte.

Gut, da gibt es einmal das Problem unvereinbarer Vorstellungen, aber ja nicht überall. Meistens läßt sich eine Übereinkunft finden, und da ich hier einen Unmöglichkeitsbeweis führen möchte, muß ich natürlich die günstigsten Bedingungen annehmen.

Aber selbst unter den günstigsten Bedingungen kann keiner rational erklären, warum zur Vermeidung dieser oder jener Welt diese oder jene Unterlassung absolut zwangsläufig ist.

Da wären wir wieder bei der Sure Die Höhle und der Geschichte von Moses' Unzulänglichkeit.

Die rechte Wahl läßt sich nicht durch Gesetze lehren.

Aber was heißt das für den Ansatz der Vermittlung?

Der konsensuelle Vermittler kann seine Rolle nur ausfüllen, wenn die beiden Parteien, zwischen denen er vermittelt, durch ihre Auseinandersetzung mit einander zu einer Übereinkunft kommen.

Im Bereich des Gewissens heißt das konkret, daß sie sich in einer bestimmten Angelegenheit entweder beide zusammen schuldig oder unschuldig fühlen.

Aber die Schuld ist nur ein Gefühl, welches keiner auf eine rationale Basis stellen kann. Was wird also passieren, wenn einer sagt: Und ob du schuldig bist, wenn du das machst! und der andere schlicht: . denkt?

Werden die beiden zu einer Übereinkunft kommen?

Konkret wird es dabei meistens darum gehen, daß einer in einem bestimmten Verhalten ein unüberwindbares Hindernis sieht und ein anderer nicht. Und weder kann man in diesem Konflikt auf den Zartesten, noch auf den Gröbsten hören.

Was man einzig machen kann, ist, alles genau durchzudenken, und anschließend zu predigen. Aber selbst dann werden der Zarteste und der Gröbste ihre Vorstellungen nicht aufgeben. Die Vermittlung scheitert prinzipiell.

Man muß vielmehr alle Dissidenten irgendwie eingliedern, den Gröbsten hierhin leiten, den Zartesten dahin.

Mit anderen Worten, die einzige Lösung des Problems des Gewissenskonsenses ist eine der autoritären Anmaßung: Großväterchen weiß schon, was am besten für dich ist.

Und im Falle der Medien heißt das folgendes. Entweder sie lassen diese Anmaßung nicht zu,  dann versinkt die Gesellschaft im Chaos, oder sie lassen sie zu, in welchem Falle es aber die stärkere Fraktion sein wird, welche sich anmaßt, und nicht die Medien selbst, und die schwächere Fraktion so lange traumatisiert, bis sie sich aus Angst schuldig fühlt, wenn es von ihr erwartet wird.

Täten die Medien irgendetwas anderes, wären sie keine Vermittler mehr.

Wer dies also versteht, und das System der Brüder zu Fall bringen will, muß nichts weiter tun, als einen Gewissensgegensatz zu erzeugen.

Es gibt verschiedene Weisen das anzufangen, aber am Ende wird es ungemein helfen, wenn die Lage bedrohlich und verworren erscheint.

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Ein Pressevergleich

Die FAZ hat heute einen großen Artikel gebracht, daß die Republikaner Obama anklagen (sic) wollen - und die Washington Post schon vor zwei Tagen einen, daß die Republikaner das (im Sinne von to impeach) dementieren.

Wozu hat man Auslandskorrespondenten...

Nun, wenn schon das derartige Schwierigkeiten bereitet, darf man sich an anderer Stelle auch nicht wundern.

Freilich, heute hat die Washington Post nachgelegt, indem sie darauf verweist, daß Boehner nicht sagen mag, daß die Anklage (im Sinne von to impeach) des Präsidenten keine Option sei. Pläne gibt es keine, aber eine Option ist sie. Und in China fällt ein Sack Reis um. Für die Presse indes - und wohl auch für Obama - ein gefundenes Fressen.

Was den Stil betrifft, der Journalist als Gesinnungsschnüffler des Präsidenten, Sie würden so etwas doch niemals tun, oder nicht? Das ist doch völlig undenkbar, oder nicht? Oder können Sie es etwa denken?, kann man wohl nicht viel tiefer sinken - oder doch, wenn man die zynische Falschdarstellung in der FAZ samt einkalkulierter Empörung der Leserschaft ob solchen Ansinnens zur Kenntnis nimmt.

Ein Einzelfall?

Wohl nicht. Aber was sind Journalisten eigentlich für Menschen?

Oder ist es schlicht bedingungslose Liebe zu Obama, wie sie sich ja auch schon bei der Vergabe des Friedensnobelpreises an ihn vor seiner Amtszeit zeigte?

Wohl nicht.

Gut, reiten wir nicht länger darauf herum, auch wenn es tief blicken läßt, und kommen zu einem anderen amüsanten Vergleich, nämlich FAZ und Izvestia.

Was eigentlich ist die veröffentlichte Meinung dort zum Geschehen rund um die Ukraine?

Ich kann zwar kein russisch, aber man kann die Schlagzeilen ja einfach bei Google Translate eingeben, und wenn's sein muß auch ganze Artikel.

Nun, dort stellt sich die Sachlage in etwa wie folgt dar:
  • Putin ist zögerlich.
  • Es kann Rußland aber wenig bringen, passiv zu bleiben.
  • Obwohl, vielleicht will Kerry ja doch noch verhandeln.
  • Das Yukosurteil ist schlimm, aber vielleicht führt es zu befriedigenden Verhandlungen mit der EU.
Und wenn man die FAZ liest, sieht es so aus:
  • Putin muß gestoppt werden (dem Sinne nach, der SPIEGEL war da einfach prägnanter).
  • Jetzt, wo Rußland die Pistole auf der Brust spürt, wird es hoffentlich stehen bleiben.
  • Und hoffentlich wird es dann zur Vernunft kommen und das bestehende Recht achten.
  • Das Yukosurteil ist eine zusätzliche Belastung, aber vielleicht findet man noch eine einvernehmliche Lösung.
Ich will mich hier nicht mit der Frage aufhalten, wie man richtig pokert. Mich interessiert vielmehr, was die Herren Journalisten glauben einzusetzen.

Unsere Leser stehen hinter uns?

Also, ich weiß nicht. Vollständig heißt der Satz ja nicht: Unsere Leser stehen hinter uns., sondern: Unsere Leser stehen hinter uns, wenn die Verhandlungen scheitern.

Und da schaue man sich diese beiden Darstellungen doch einmal an. Rußland meint, aktiv werden zu müssen, wenn die andere Seite nicht verhandeln will, und Deutschland meint, es gäbe nichts zu verhandeln, sondern die Russen hätten ihre Aggression einzustellen, dann könne auch der Frieden bewahrt werden.

Das soll wahrscheinlich etwas nach Poker aussehen, aber das ist doch keiner.

Alles, was die EU zu sagen hat, ist: Schnauze, wir ziehen unser Ding durch. Je weniger ihr zappelt, desto schmerzloser ist es. Und Rußland sagt: Vorsicht, die ziehen ihr Ding durch. Je weniger wir uns wehren, desto dicker kommt es.

Etwas anderes kann ich beim besten Willen nicht in die Positionen hineinlesen. Auf der Grundlage wird es mit Sicherheit keine Einigung geben.

Und was tun die Journalisten damit?

Sie erschweren Verhandlungen und stärken die Kriegsmoral, auf beiden Seiten, sonst nichts.

Wiederum, was sind Journalisten für Menschen?

Sie haben die Rolle von Priestern übernommen, reden statt in der Kanzel stehend hinterm Schreibtisch sitzend. Freilich haben Priester einst durch ihre Rede Krieg und Frieden vorbereitet. Aber immerhin waren sie organisiert und hatten eine anständige Bildung erfahren. Ich sehe nicht, wie auch nur ein Journalist ernsthaft glauben kann, er wäre ihnen gleichwertig und zu denselben Taten befugt.

Es ist wirklich ein Rätsel.

Übrigens, nur so nebenbei, angenommen Baden-Württemberg hätte sich Frankreich angegliedert, und jetzt sagten die Leute in Schwaben (Bayern), sie wollten das auch tun, und in Berlin würden daraufhin Leute: Tod den Parisern! anfangen zu rufen, und beschrieben damit die allgemeine politische Stimmung...

Also, mich würde das schockieren. Wenn das in Deutschland passieren würde... ich hätte nicht recht Lust, Angriffe auf Augsburg zu fliegen.

Und was wohl unbeteiligte Augsburger dächten?

Es ist schon seltsam mit den Menschen. Andererseits, Caligula vergewaltigte die Frauen seiner Leibwächter. Ich weiß jetzt nicht genau wie lange, aber eine Weile ging selbst das noch gut.

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31. Juli 2014

Die heiratende Magd

Unternehmungen bringen Unglück. Nichts, das weiterhelfen würde.
Der Mensch dient, und zwar dem Wesentlichen, Mächtigen oder Schönen, und das Tier ahnt.

Eine Ahnung ist einer Erwartung vergleichbar, bloß das der betreffende Gegenstand nicht reflektiert wird. Entsprechend ahnt man auch keine Sachverhalte, sondern das eigene Erleben von etwas, und wäre es nur die Thematisierung einer gesonderten Blüte eines Blütenstandes, unter bestimmten Umständen.

Man kann diesen Ahnungen im Nachhinein auf den Grund gehen. Herausfinden, was die Ahnung behauptet, sie also reflektieren. Aber es ist ziemlich mühsam, einem Spiel vergleichbar, in welchem einem nur mit ja und nein geantwortet wird, wobei der Grad der Bejahung an der Präsenz der Ahnung gemessen werden kann.

Ich habe mich seit einiger Zeit mit einer bestimmten Ahnung gequält, verbunden mit dem Gefühl in einem Traum zu leben, keinen Anspruch auf die Welt zu erheben, sondern nur auf das eigene Erleben. Zu irgendetwas trieb mich diese Ahnung auch, zu irgendeiner Kühnheit wohl, denn Neugierde war es nicht, aber zu nichts Gutem. Also man ahnt etwas schlechtes und tut in der Folge etwas, das zu ihm führt. Wie etwa in aussichtsloser Situation zu fliehen.

Im vorliegenden Fall, die Welt aufzugeben, die eigene Sprache zu verlieren, mir zu sagen, daß jeder das gleiche Recht hätte, die Welt zu wählen, in welcher er leben will, denn schließlich bestimmt er ja nur sein Erleben dadurch.

Aber das stimmt nicht. Er wählt nicht nur sein Erleben, sondern auch sein Leben selbst. Wir leben in einer Zeit, in welcher der Fokus derart auf dem Erleben liegt, daß der Begriff des Lebens sich zunehmend auflöst. Daß Leben Voraussetzungen hat. Daß es nicht folgenlos ist, wie ein Mensch sich und die Welt aufzufassen lernt.

Wir sind verfaßt, ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht.

Die Entscheidung eines klaren Geistes ist wie klares Wasser und die eines trüben wie trübes, das eine läßt sich trinken, das andere nicht.

Und nun stellen sie die Existenzfrage.

Die Macht ist zum bestimmenden Aspekt in ihrer Utopie geworden.

Wahrlich, wer sich jetzt freien läßt, hat nichts von seiner neuen Familie zu erwarten.

Übrigens, die Reflexion von Ahnungen durch das Wenden zweier Münzen in einer Hand scheint eine abwegige Sache zu sein, klappt aber erstaunlich gut.

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30. Juli 2014

Das Spektrum des Lichts

Der Beitrag von letzter Nacht hat mich auf eine Idee gebracht.

Das Licht erschafft die Welt durch Kontrastierung, oder meinetwegen auch Licht und Schatten zusammen. Die unterschiedlichen Teile der Seele sind solche Kontraste und ihnen entsprechen also Aspekte des Lichts, nämlich
  • der Sorge die Wahrheit
  • der Achtung der Glanz
  • der Lust die Macht.
Und auch wenn wir jeweils zwei von diesen verbinden, haben wir immer noch Kontraste, nämlich
  • Wahrheit & Glanz = Harmonie
  • Wahrheit & Macht = Größe
  • Glanz & Macht = Ewigkeit,
und entsprechend lassen sich die elementaren Trigramme des I Chings verstehen, also
  • Himmel als Licht
  • Erde als Schatten
  • Berg als Wahrheit
  • Wasser als Glanz
  • Donner als Macht
  • Wind als Harmonie
  • Feuer als Größe
  • See als Ewigkeit.
Zur Ewigkeit gehört das Idyllische und Utopische, zur Größe der Schrecken und die Grausamkeit, zur Harmonie die Umsicht und Verbundenheit, vergleiche auch Insignien.

Und wenn nun ein Trigramm über dem anderen steht, so läßt sich das auch so interpretieren, daß das obere Trigramm, welches für die Herrschaft steht, im unteren wirkt.

Es folgt eine lange Liste, um zu sehen, wie gut das hinkommt.
  1. Licht im Lichten: Das Schöpferische.
  2. Schatten im Schattigen: Das Empfängliche.
  3. Glanz im Mächtigen: Schwierigkeiten zu Anfang.
  4. Wahrheit im Glänzenden: Jugendliche Tollheit.
  5. Glanz im Lichten: Abwarten.
  6. Licht im Glänzenden: Konflikt.
  7. Schatten im Glänzenden: Die Armee.
  8. Glanz im Schattigen: Zusammenhalten.
  9. Harmonie im Lichten: Die zügelnde Kraft des Kleinen.
  10. Licht im Ewigen: Triezen.
  11. Schatten im Lichten: Frieden.
  12. Licht im Schattigen: Stillstand.
  13. Licht im Großen: Gefährten.
  14. Größe im Lichten: Besitz in großem Maß.
  15. Schatten im Wahren: Schlichtheit.
  16. Macht im Schattigen: Enthusiasmus.
  17. Ewigkeit im Mächtigen: Folgen.
  18. Wahrheit im Harmonischen: Arbeit am Verdorbenen.
  19. Schatten im Ewigen: Zugehen auf.
  20. Harmonie im Schattigen: Kontemplation.
  21. Größe im Mächtigen: Durchbeißen.
  22. Wahrheit im Großen: Erhabenheit.
  23. Wahrheit im Schattigen: Spalten.
  24. Schatten im Mächtigen: Rückkehr.
  25. Licht im Mächtigen: Unschuld.
  26. Wahrheit im Lichten: Die zügelnde Kraft des Großen.
  27. Wahrheit im Mächtigen: Die Winkel des Mundes.
  28. Ewigkeit im Harmonischen: Das Übergewicht des Großen.
  29. Glanz im Glänzenden: Der Abgrund.
  30. Größe im Großen: Festhalten an.
  31. Ewigkeit im Wahren: Einfluß.
  32. Macht im Harmonischen: Beständigkeit.
  33. Licht im Wahren: Rückzug.
  34. Macht im Lichten: Die Macht des Großen.
  35. Größe im Schattigen: Fortschritt.
  36. Schatten im Großen: Verdunkelung des Lichts.
  37. Harmonie im Großen: Die Familie.
  38. Größe im Ewigen: Gegnerschaft.
  39. Glanz im Wahren: Behinderung.
  40. Macht im Glänzenden: Befreiung.
  41. Wahrheit im Ewigen: Senken.
  42. Harmonie im Mächtigen: Erhöhen.
  43. Ewigkeit im Lichten: Durchbrechen.
  44. Licht im Harmonischen: Das Zusammentreffen.
  45. Ewigkeit im Schattigen: Versammeln.
  46. Schatten im Harmonischen: Aufwärts stoßen.
  47. Ewigkeit im Glänzenden: Unterdrückung.
  48. Glanz im Harmonischen: Der Brunnen.
  49. Ewigkeit im Großen: Umsturz.
  50. Größe im Harmonischen: Der Kessel.
  51. Macht im Mächtigen: Schock.
  52. Wahrheit im Wahren: Stillhalten.
  53. Harmonie im Wahren: Gradueller Fortschritt.
  54. Macht im Ewigen: Die heiratende Magd.
  55. Macht im Großen: Fülle.
  56. Größe im Wahren: Der Wanderer.
  57. Harmonie im Harmonischen: Das Sanfte.
  58. Ewigkeit im Ewigen: Freude.
  59. Harmonie im Glänzenden: Auflösung.
  60. Glanz im Ewigen: Begrenzung.
  61. Harmonie im Ewigen: Innere Wahrheit.
  62. Macht im Wahren: Das Übergewicht des Kleinen.
  63. Glanz im Großen: Nach der Vollendung.
  64. Größe im Glänzenden: Vor der Vollendung.
Ich würde schon sagen, daß sich hier ein Bild abzeichnet, eine gewisse Menschen- und Weltsicht.

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Auf dem Grund des Herzens

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Weder von oben, noch von unten, aber vielleicht ja von der Seite.

Seltsam eigentlich, warum heißt es weder von oben, noch von unten, wenn die Seite gespalten ist?

Ich hatte gestern Nacht zwei Eindrücke, Erinnerungen, verbunden mit dem Thema des letzten Beitrags, der Trennung der Geister in uneigentliche und vergebliche.

Ich zähle mich ja zu den vergeblichen, nun, vergeblich für die Gegenwart und ihre Zukunft, und da bin ich also letzte Nacht auf die Frage gestoßen, warum mir die allermeisten anderen vergeblichen Geister nicht sonderlich am Herzen liegen. Reichlich dumm kam ich mir vor, denn ich wußte es nicht zu sagen - und auch irgendwie schlecht. Aber im Halbschlaf kann man halt nicht sonderlich gut denken. Sie sind mir deshalb vergleichsweise gleichgültig, weil sie selbst ihre eigene Vergeblichkeit nicht einsehen. Wohl erkennen sie, daß die Leute um sie herum uneigentlich sind, im Gegensatz zu ihnen selbst, aber dieser Umstand erfüllt sie nicht mit Angst. Sie nehmen es leicht, sagten, wenn man sie darauf anspräche, daß es halt so ist.

Das liegt natürlich daran, daß sie gar nicht den Anspruch haben, nicht vergeblich zu sein. Es genügt ihnen, ihr Leben zu genießen.

Und mir würde das auch genügen, wenn ich keine Angst hätte. Der eine ahnt und der andere ahnt nicht, und es diese Ahnung, welche alles vergeblich macht.

Natürlich ist das so nicht sonderlich geschickt angefaßt. Es geht mir natürlich darum, daß ich mich jenen gegenüber, welche die schöpferische Leere in sich spüren und das von ihnen jeweils beschriebene Dasein fühlen, ziemlich gleichgültig verhalte, was, wenn man bedenkt, wie schön dies doch ist, darauf hinzuweisen scheint, daß ich ein ziemliches Arschloch bin.

Aber diese wünschen sich ungetrübte Lebensfreude unter Umständen, welche mich nunmal betrüben.

Ich habe schon mit Zwölf gedacht, was für eine Verschwendung das alles ist. All die Leute, welche bereitwillig in ihren Bahnen laufen, von welchen man nie etwas interessantes hören wird, weil sie nie etwas interessantes denken. Und ich hatte Angst. Was ist das für eine Welt?

Ein Mann nimmt eine Frau ja deshalb zu sich, um sie zu formen.

Selbstverständlich könnte ich eine Frau uneigentlichen Geistes nicht so formen, wie sie sich das wünscht. Aber auch die meisten Frauen, welche nicht in der Welt, sondern im Licht leben, könnte ich, wie gesagt, nicht so formen, wie sie sich das wünschen. Auch wenn ich das nie so sagen würde, letztlich läuft mein Eheversprechen darauf hinaus zu sagen: Du wirst an einem anderen Ort leben.

Soviel zu meiner Entschuldigung.

Zu dem anderen Eindruck. Ist es möglich, daß einer partiell im Licht lebt und partiell in der Welt?

Nein, denn im Licht zu leben heißt, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind, und in der Welt zu leben, sie so zu nehmen, wie sie dargestellt werden.

Niemand, welchem auch nur einmal bewußt wurde, daß eine Differenz zwischen diesen beiden besteht, wird sie künftig noch so nehmen, wie sie dargestellt werden, wobei diese sie allerdings auch schon vorher nie so genommen haben.

Das betrifft insbesondere menschliche Stereotypen. Es ist mir gänzlich unmöglich, in einem Menschen etwas anderes zu sehen, als was konkret vor mir steht. Niemals könnte ich einen Menschen nach einer Regel behandeln, wie sie etwa Verkäufer zur Genüge kennen. Nicht, daß ich ein schlechter Verkäufer wäre, mir sind deren Regeln instinktiv klar, es geht nur darum, ob man der eigenen Anschauung vertraut oder Maximen.

Letzteres ist eine Ungeheuerlichkeit für mich. Jemanden zu sehen, der so verfährt. Erlaubte die Sitte, wildfremde Menschen zu ohrfeigen, da würde ich's tun. Die meisten uneigentlichen Geister tun das auch nicht, sondern halten sich lediglich an stereotype Formen.

Wobei, manchmal überwiegt auch meine Achtung vor der intelligenten Anwendung der Maxime meine Wut über die Entmenschlichung - in solchen Fällen lächle ich oder schaue verblüfft.

Je nun, jeder muß bei sich die Frage beantworten, ob er sich in die Welt einfügt oder ob er ihr treu bleibt - es ist nicht dasselbe.

Und warum sollte einer, welcher ihr einmal bewußt untreu geworden ist, es nicht immer wieder tun, wo er dadurch doch nur Vorteile hat? So er das denn überhaupt kann, denn ich glaube es nicht. Die uneigentlichen Geister sind deshalb verloren, weil sie keinen Begriff von Eigentlichkeit haben.

Ich vermute, der Grund dafür besteht letztlich in einem zu flexiblen Geist, in zu großer Suggestibilität, äußere Eindrücke verdrängen die eigenen Gedanken.

Also das ist entweder so oder nicht.

Und wenn es nicht so ist, wenn man überall um sich herum nur Uneigentlichkeit sieht, wohin wird man sich wenden?

In unserer Kultur gibt es quasi nur einen Ausweg mehr, nämlich die Wissenschaft, dort, wo man sich dafür interessiert, wie die Dinge wirklich sind.

Und ich habe dort auch fast nur Menschen kennengelernt, welche der Welt treu geblieben sind, wobei die Ausnahmen auffällig genug waren.

Sollte man meinen.

Freilich, ich halte es für möglich, daß sich jemand Zeit seines Lebens nicht dafür entscheidet, einen Schritt zu tun, weder in der Welt, noch aus ihr heraus.

Es ist ja auch nicht leicht, ich weiß auch nicht genau zu sagen, was letzteres überhaupt sein soll. Aber auf dem Weg dahin befinde ich mich - und also muß ich wohl auch Schritte dahin tun.

Die Welt ist zu falsch, und das Licht zu ungewiß. Jemand mag es bis zum letzten Atemzug denken.

Ich selbst habe übrigens dieses Hexagramm bekommen, ganz gemäß dem Zitat oben unter dem Titel der Seite.

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Meine Absicht hier ist aber nicht, jemanden verrückt zu machen. Andererseits, Ahnung ist Ahnung und Orakelspruch ist Orakelspruch. Wer das Wahre in das Falsche zwingen will, zwingt sich selbst zum Stillstand, Berg über Erde, 's wäre besser, sie stünden nicht zusammen, aber sie tun's.

So gesehen, was heißt Feuer über Berg?

Das Schreckliche in das Wahre zu lassen?

Jedenfalls würde es zum Spruch des Wanderers passen.

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28. Juli 2014

Die Trennung der Geister in der dritten Phase des Glaubenszykels

Vorgestern meinte ein Inder, welcher neben mir Smalltalk mit einer deutschen oder englischen Touristin hielt, daß die Jahreszeiten in Estland ein Problem wären, weil die Unterschiede so groß seien, daß man im Sommer nicht glauben könne, wie kalt der Winter wieder werden wird, und im Winter nicht, wie heiß der Sommer.

Ich hatte gerade ganz ähnliche Gedanken, nur daß ich es nicht als Problem ansehe, sondern als Geschenk. Es ist völlig überflüssig, in Urlaub zu fahren, die Welt selbst kommt zu Besuch. Und gerade ist Arabien dran.

Warum also nicht auch arabische Sitten annehmen und tagsüber schlafen und nachts arbeiten?

Heute nacht, von zwölf bis zwei, hatte ich fast so etwas, wie es in Sure 92 beschrieben wird. Es ist ja auch schön, die Sterne wieder am Himmel, das Sonnenrot noch immer am Horizont, die Luft angenehm mild.

Der Irrsinn, die täglich zur Schau getragenen Kommunikationsstörungen, ach, was werden sie wieder aushecken, wenn die Sonne aufgeht? Aber einstweilen ist es immer noch still.

Gott ist fühlbar, er war es auch vorgestern auf dem Untsakad-Konzert. Selten geworden ist das Licht gar nicht. Und doch, etwas ist in der Welt, etwas Reales, was jeden Bezug zu ihm verloren hat.

Es kleidet sich in unterschiedliche Gewänder, aber stets ist ihm gemein, daß es bereits alles weiß, bevor es hinsieht. Es glaubt an Prinzipien oder Formen und ist blind gegenüber den Bedingungen ersterer oder unirritiert von der uniformen Wiederholung letzterer. Weder scheint ihm das eigene Leben eine schöpferische Leere zu enthalten, welche Gestalt in der Welt anzunehmen sucht, noch fühlt es das Dasein dessen, was es beschreibt. Und es ist keineswegs so, daß es dies nur ab an an vergäße. Es ist in seinen Mustern zu Hause, jeder Erfahrung weisen sie ihren Platz zu. Und wenn etwas nicht in sie paßt, reagiert es ordinär, auf gewisse Weise unbeholfen, ungeleitet, genauer gesagt, denn es folgt stets, wenn es meint, sich selber auszudrücken.

Und wen es nicht ergriffen hat? Was fühlt der?

Ihm ist das alles fremd, er weiß, daß er, ob er nun etwas für die Gesellschaft tut oder nicht, in jedem Falle vor einem Ungetüm steht, welches womöglich aufnimmt, was er zu geben hat, aber auch dann in einem schlechten Traum verbleibt, daß er letztlich nicht mehr macht, als vor Steinen zu tanzen, wiewohl sein Herz ihn tanzen lassen mag.

Er schottet sich ab, zieht Grenzen und hofft, sich dabei nicht abzuschneiden. Immerhin, jedes Werk kommt so zu Stande, aber welches Werk genügt?

Was die Welt nicht betrifft, ist nicht getan. Was die Entmenschlichung nicht beseitigt, fesselt uns weiter an sie.

Aber dieser Zustand ist zwangsläufig, eine feststehende soziale Ordnung wird immer nur von sehr wenigen als die ihre empfunden. Die meisten fühlen sich fremd oder sie geben ihr Denken ihr preis.

Mit anderen Worten liegen über der dritten Phase des Glaubenszykels die Schatten der Uneigentlichkeit und Vergeblichkeit. Aber gerade weil diese über ihr liegen, muß etwas neues aus ihr hervorquellen.

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26. Juli 2014

Das Ringen zwischen Frankreich und dem Islam in Afrika

Die Afrikaner sind größtenteils Erregte, im Norden gibt es eine signifikante Minderheit Gestimmter und Erwartende gibt es auf dem ganzen Kontinent nur eine Hand voll.

Die französische Kultur ist romanischen Typs, also eine Anlehnungskultur der Erwartenden an die Gestimmten, allerdings im Vergleich zu anderen solchen Kulturen, etwa der spanischen oder italienischen, mit größerer Würde des Achtungsgedankens.

Diese Würde ergibt sich daraus, daß die französische Kultur sich nur da an die Stimmung anlehnt, wo es unmöglich fällt, die Dinge leicht zu nehmen. Der Franzose ist also ausgesprochen ernsthaft und leichtfertig zugleich, er beschönigt nichts und setzt sich ein, wo es Not tut, aber wo es nicht Not tut, genießt er geradezu seine Sorg- und Achtlosigkeit.

Letzteres nun imponiert natürlich Erregten, welche ja per Definition wenig zu Sorge und Achtung neigen. Daher Frankreichs natürlicher afrikanischer Anklang. Und auch in der arabischen Welt ist er substantiell. Nur, was da anklingt, klingt sozusagen aus den falschen Gründen an.

Das hat Frankreich in Algerien und im Libanon ja auch schon zur Genüge studieren dürfen. Die Schlechtesten schreien Vive la France! und die Besten empfinden Ekel.

Daß die französische Eleganz nichts weiter als der Stolz der Erwartenden ist, welche sich nicht mit Haut und Haar Rom unterworfen haben, sondern ihm eben diese Sorglosigkeit abgetrotzt, verstehen beide nicht, denn beiden sind Erwartende gänzlich fremd.

Wo es freilich keine Gestimmten gibt, also südlich der Sahara, mit Ausnahme Äthiopiens, gibt es auch dieses innere Zerwürfnis nicht, das ganze Volk ist gern Franzose, ohne freilich zu wissen, was es heißt. Probleme bereitet das indessen nur, wenn das betreffende Volk nicht hinreichend von wahren Franzosen geführt wird, in Wirtschaft, Wissenschaft und Militär, wie das Beispiel Gabuns beweist.

Wohingegen der Islam in diesem Gebiet mit Somalia und Nigeria nicht gerade Glanzlichter vorzuweisen hat.

Besser also die Wilden Franzose spielen lassen und sie vorsorglich an der Hand führen.

Nun ja, so es denn geht, denn über die Rahmenbedingungen, welche im Falle Gabuns sonst noch vorliegen, müßte man schon noch genauer nachdenken.

Viele Wilde wissen das auch ganz genau und freuen sich über die Möglichkeit dazu, so sie sie denn haben, und wenn man Anmut und Gnade in Aktion sehen möchte, schaue man nur dahin, auch wenn es vordergründig weder anmutig noch gnädig aussieht, sondern normal.

Doch überall, wo sich die Kraft ballt, zeigt sich ein anderes Bild, überall, wo der Anspruch besteht zu herrschen. Das gilt natürlich allgemein, aber kaum ein Gegensatz ist so kraß wie der zwischen Gabun und Kongo.

Was allerdings den arabischen Raum angeht, zeigen Geschichte und Einsicht in die menschliche Natur, daß Franzose-Spielen keine Friedensoption ist. Will Frankreich sein Glück da suchen, so muß es die Araber schon Araber spielen lassen, wozu allerdings auch herrschaftliche Gewalt gehört. Und ob sich Frankreich damit einen Gefallen tut?

Beherrschbar wäre der arabische Raum nur, wenn ein Statthalter, welchen Frankreich in der Hand hätte, den Arabern gegenüber weitestgehend autonom herrschen könnte - eine Konstellation, welche wohl kaum ein Imperium sonderlich ansprechend finden dürfte: etliche Kolonien in einer Hand vereint und zu Hause zerstritten.

Dies alles schon im Hinterkopf, befragte ich das I Ching, was es zu Eurabien zu sagen hätte. Die Antwort war:

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Es ist wohl die historische Sicht der Gestimmten in Algerien und im Libanon. Ein fürchterlicher Orakelspruch, aber kein unüberwindbares Los.

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Ein Diener des Lichts und nicht der Menschen

Es läßt sich | an seinem | Wirken | erkennen,
den Unsteten | gibt es Halt,
den Bitteren | Hoffnung,
kleine Klöster | bildet es | um sich herum.

Doch wer weiß, | wie lange es | jeweils verweilt?
Der eine | geht früh,
und ein | anderer | stirbt vor | seiner Zeit.

Wohl fließt es | in Strömen,
doch kana | lisiert,
freiwillig noch,
gewisserem | Rate | gehorchend.

Doch wer | so gewiß rät,
hält schon den | Spiegel bereit | zu zeigen,
daß keine | Freiheit verdient,
wer ihm folgt,
und dunkel | wird's werden.

Nein, Du bist | der Diener | der Menschen,
wer aber | befreit Dich?

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Zu Erde über Berg

Bisweilen scheint es so, als wollten die Menschen einander dabei überbieten, sich selbst zu erniedrigen, also:
Sie zuerst. Nein, Sie! Nein, Sie!
Wen Sie dabei wohl im Auge haben?

Die Mißgünstigen?

Ich denke eher, die Enttäuschten, denn ihnen scheint jede Größe grell.

Es ist natürlich ein leichtes, dieses Spiel zu spielen. Aber wenn es beide Seiten tun, wird wieder die Seite den Sieg davon tragen, welche mehr geleistet hat.

Mich erzürnt die Dreistigkeit des Nachäffers noch immer, doch letztlich dient sein Herumgehopse dem edlen Zweck, den Betrüger zu entlarven, und zwar selbst dann, wenn er es tut, um andere Betrüger zu decken.

Allerdings, das betrifft nur erkennbare Leistungen. Vor Gott hopst niemand ungestraft herum.

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23. Juli 2014

Savoir vivre

Tous problèmes majeurs résolus
tous problèmes mineurs ignorés

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Zur Situation in Syrien und im Irak

Für mich sieht es zunehmend so aus.
Hey, Sie da! Gehen Sie da weg! Verlassen Sie sofort diesen Bereich und ziehen sich hinter diese Linie da zurück!
Wenn erst mal alle Christen weg sind, was kommt dann?

Die Versuchung Israels?

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22. Juli 2014

Rituelle Zurücksetzung gesellschaftlicher Zykeln

Im Rahmen der Beschreibung der tibeto-japanischen Kultur kam ich auf Feste zu sprechen, deren Grundgedanke in der Aufhebung der alltäglichen Ordnung besteht, nicht ganz unähnlich dem Karneval, aber blutrünstiger als dieser.

Ich meinte damals, daß diese Feste einen versichernden Einfluß auf Erregte hätten, da sie der Welt jener öffentlich Raum gäben.

Und das stimmt wohl auch, aber die Angelegenheit hat noch eine andere Seite, nämlich jene, welche sich aus dem Blickwinkel der Erwartenden ergibt. Für diese sind die Feste nämlich Warnungen davor, was passieren könnte, wenn sie darin erlahmen, den gesellschaftlichen Erwartungen nachzukommen oder jene verderben.

Wahrscheinlich ist in Dschingis Khan ein solches Zurücksetzen der tibeto-japanischen Kultur gegeben. Die gesellschaftlichen Erwartungen waren großteils verdorben, Gewalt brach sich Bahn, Tod und Schrecken heilte. Jedenfalls beschreibt die tibeto-japanische Kultur ihre eigene Erneuerung auf diese Weise. Wahrscheinlich aber, damit es gerade nicht dazu kommt. Die Zurücksetzung wird rituell im Kleinen vollzogen, damit die gesellschaftliche Ordnung um so länger bleibe.

Ich denke, im christlichen Raum verhält es sich analog. Weihnachten ist das Fest der kleinen Glaubenserneuerung. Und gerade dadurch, daß sich der Glaube im Kleinen erneuert, gewinnt die Gesellschaft Zeit bis zur Erneuerung ihres Glaubens im Großen. Es geht um Verjüngung.

In beiden Fällen ist die Traditionsgebundenheit der Erwartenden, aus welcher heraus sich die zu bannenden Probleme ergeben, doch handelt es sich um gänzlich verschiedene Probleme. Der tibeto-japanischen Kultur können Erwartende nie konservativ genug sein, und alles wird tendentiell immer nur immer schlechter, wohingegen sie der indogermanischen (christlichen) Kultur stets zu konservativ sind und ständig dazu angehalten werden müssen, sich dem Glauben von neuem zu öffnen, damit der Fortschritt sich entfalten kann.

Und entsprechend sehen die jeweiligen Riten aus, Mahnung und Demut. Sehen wir mal, wie es im Großen weitergeht.

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21. Juli 2014

Von der Synthese von Eindrücken (2)

Ich habe im vorigen Beitrag zu diesem Thema den Aspekt der Gewahrung der Synthesen ausgelassen, sowie im Falle der willkürlichen Beifügungen einiges offen gelassen.

Relative Erscheinungsweisen werden in einem Akt der Einsicht gewahrt, und das ist bei absoluten Erscheinungsweisen nicht anders.

Und wenn man den geschichtsbewußten Eindruck der Synthese mehrerer Themen betrachtet, so ist es wiederum eine Einsicht, aus welcher heraus ein weiteres Thema auf ein bestimmtes folgt oder nicht mehr folgt.

Das besondere an dieser Einsicht ist, daß sie nicht symmetrisch ist: Es läßt sich einsehen, was folgt, aber nicht, was vorangeht. Das Hervorgehen des Eindrucks des einen Themas aus dem Eindruck des anderen Themas gleicht subjektiv also dem Hervorgehen einer absoluten Erscheinungsweise aus einem absolut Erscheinendem.

Wir müssen also sagen, daß sukzessive Thematisierung in uns eine Reihe absoluter Erscheinungen erzeugt, von welcher wir Kraft ihres Erscheinens bei Besinnung auf sie wissen.

Und mehr sollten wir nicht sagen. Es ist zwar wahr, daß ein geschichtsbewußtes Thema ein Eindruck eigener Art ist, in welchem wir zu Recht einen Eindruck geschichtlichen Auftretens vermuten, aber dieser Eindruck geschichtlichen Auftretens paßt nicht in die üblichen Formen von Eindrücken, das heißt die Art, auf welche er der Besinnung dient, ist gänzlich unbekannt.

Und es mag auch sein, daß es sich bei ihm tatsächlich um eine Ahnung handelt, also den Eindruck, daß eine bestimmte Besinnung auf etwas führen wird.

Daß es ein solches Anklingen gibt, wird niemand bestreiten, also des Gefühls, daß man etwas tun könnte, wobei es einem manches Mal auch gelingt, sich auf die erahnte Tat zu besinnen.

Doch das ist ein Thema für sich. Die Synthese der unterschiedlichen Eindrücke in unserem Bewußtsein bildet keinen synthetischen Eindruck, sondern ist von weit schwächerer Art. Insbesondere ist sie nicht klar umgrenzt. Niemand weiß mit Sicherheit, was sich in einem bestimmten Augenblick in seinem Bewußtsein befindet oder befunden hat.

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