Von der Synthese von Eindrücken
Ich habe mich nur widerwillig zu der Auffassung durchgerungen, daß das Geschäft des Verstandes darin besteht, Eindrücke zu synthetisieren, da sie nicht leicht zu beweisen ist, ganz im Gegensatz zu der Auffassung, daß der Verstand Gegenstände relativ zu einander erscheinen läßt.
Letzteres tut er offensichtlich, aber daß er es durch Bildung von Synthesen dieser Gegenstände mit relativen Eindrücken, den Erscheinungsweisen der Gegenstände, tut, ist keineswegs so klar.
Es ist aber wohl schon so, nur daß ich bisher nicht die Muße fand, das Phänomen in Ruhe für sich zu betrachten. Das möchte ich nun an dieser Stelle nachholen.
Es gibt zunächst einmal zwei verschiedene Arten von synthetischen Eindrücken.
Was die Beifügung betrifft, es gibt ihrer drei verschiedene Arten.
Wenn man Synthesen von Sinneseindrücken genauer studiert, kommt man darauf, daß es in allen Fällen so ist, daß einem Grundeindruck genau ein anderer als absolute Erscheinungsweise beigefügt wird, beispielsweise in folgenden Fällen.
Dem Druck an Armen und Beinen wird übrigens, um doch noch soviel zu relativen Erscheinungsweisen zu sagen, eine gänzlich analage Empfindung zu näher und weiter bei räumlichen Eindrücken beigefügt, stärkerer Druck auf das Fleisch äußert sich hingegen durch umfassendere Synthesen von druckempfindenden Stellen, wobei es sich bei diesen Synthesen um auf Ähnlichkeit beruhende unbewußte Synthesen handelt.
Zu den willkürlichen Beifügungen schließlich ist folgendes zu sagen. Es findet auch hierbei immer nur die Beifügung von genau einem Eindruck statt, welcher indes selbst synthetisch sein mag. Und wenn sukzessive willkürlich beigefügt wird, so verwandelt sich die Natur der bereits zuvor synthetisierten Eindrücke zu einer auf Ähnlichkeit beruhenden Synthese, denn rückblickend werden die einzelnen Eindrücke einander ähnlich.
Das heißt aber nicht, daß dadurch die Reihenfolge der Beifügung verloren ginge, denn vor ihrer auf ihrer Ähnlichkeit beruhenden Synthese wird jedem Eindruck sein geschichtliches Auftreten, um es einmal so zu nennen, beigefügt, das heißt ein Eindruck, welcher die Erinnerung daran erlaubt, was geschah, nachdem der korrespondierende Eindruck im eigenen Denken auftrat.
Diese Eindrücke geschichtlichen Auftretens gibt es wirklich als gesonderte Eindrücke, denn wenn man drei Blütenstände vor sich hat und diese der Reihe nach durch geht, so hat man anschließend einen ganz bestimmten synthetischen Eindruck, in welchem die einzelnen Blütenstände nicht austauschbar sind, sondern sich vielmehr mit jedem die noch zu ihm hinzugekommenen Blütenstände verbinden, wenn man sich darauf besinnt, was leicht fällt, wohingegen man nur durch den Entschluß dazu diesen synthetischen Eindruck seiner Geschichte berauben kann und hernach nur noch den Eindruck dreier ähnlicher und austauschbarer Blütenstände hat, und erst die Besinnung darauf, woraus dieser Eindruck hervorgegangen ist, brächte einem das Wissen um die Reihenfolge der Beifügung zurück.
Es liegt also zunächst eine informativere Synthese vor als nach der expliziten Selektion der visuellen Eindrücke, und das bedeutet, daß es weitere Eindrücke vor dieser Selektion gegeben haben muß.
Freilich, es ist auch unmittelbar wahrnehmbar. Der synthetische Eindruck ändert sich, er verliert Teile. Die Schwierigkeit bei dieser Untersuchung besteht indes darin, sich darüber klar zu werden, was genau verloren geht, beziehungsweise was überhaupt genau jemals da ist an Eindrücken.
Letzteres tut er offensichtlich, aber daß er es durch Bildung von Synthesen dieser Gegenstände mit relativen Eindrücken, den Erscheinungsweisen der Gegenstände, tut, ist keineswegs so klar.
Es ist aber wohl schon so, nur daß ich bisher nicht die Muße fand, das Phänomen in Ruhe für sich zu betrachten. Das möchte ich nun an dieser Stelle nachholen.
Es gibt zunächst einmal zwei verschiedene Arten von synthetischen Eindrücken.
- Auf Beifügung beruhenden Synthesen
- Auf Ähnlichkeit beruhenden Synthesen
Was die Beifügung betrifft, es gibt ihrer drei verschiedene Arten.
- Beifügung einer absoluten Erscheinungsweise
- Beifügung einer relativen Erscheinungsweise
- Willkürliche Beifügung
Wenn man Synthesen von Sinneseindrücken genauer studiert, kommt man darauf, daß es in allen Fällen so ist, daß einem Grundeindruck genau ein anderer als absolute Erscheinungsweise beigefügt wird, beispielsweise in folgenden Fällen.
- Dem Druck auf das Fleisch wird die Betroffenheit der Haut durch die Temperatur beigefügt.
- Dem lokalen stechenden Schmerz der Kopfhaut wird eine Umgebung beigefügt, in welche er warm-schwellend ausstrahlt (wenn der Kopf an etwas Hartes schlägt).
- Druck-Temperatur und Geschmack
- Druck-Temperatur und Gewicht
- Abläufe und Geräusche
Dem Druck an Armen und Beinen wird übrigens, um doch noch soviel zu relativen Erscheinungsweisen zu sagen, eine gänzlich analage Empfindung zu näher und weiter bei räumlichen Eindrücken beigefügt, stärkerer Druck auf das Fleisch äußert sich hingegen durch umfassendere Synthesen von druckempfindenden Stellen, wobei es sich bei diesen Synthesen um auf Ähnlichkeit beruhende unbewußte Synthesen handelt.
Zu den willkürlichen Beifügungen schließlich ist folgendes zu sagen. Es findet auch hierbei immer nur die Beifügung von genau einem Eindruck statt, welcher indes selbst synthetisch sein mag. Und wenn sukzessive willkürlich beigefügt wird, so verwandelt sich die Natur der bereits zuvor synthetisierten Eindrücke zu einer auf Ähnlichkeit beruhenden Synthese, denn rückblickend werden die einzelnen Eindrücke einander ähnlich.
Das heißt aber nicht, daß dadurch die Reihenfolge der Beifügung verloren ginge, denn vor ihrer auf ihrer Ähnlichkeit beruhenden Synthese wird jedem Eindruck sein geschichtliches Auftreten, um es einmal so zu nennen, beigefügt, das heißt ein Eindruck, welcher die Erinnerung daran erlaubt, was geschah, nachdem der korrespondierende Eindruck im eigenen Denken auftrat.
Diese Eindrücke geschichtlichen Auftretens gibt es wirklich als gesonderte Eindrücke, denn wenn man drei Blütenstände vor sich hat und diese der Reihe nach durch geht, so hat man anschließend einen ganz bestimmten synthetischen Eindruck, in welchem die einzelnen Blütenstände nicht austauschbar sind, sondern sich vielmehr mit jedem die noch zu ihm hinzugekommenen Blütenstände verbinden, wenn man sich darauf besinnt, was leicht fällt, wohingegen man nur durch den Entschluß dazu diesen synthetischen Eindruck seiner Geschichte berauben kann und hernach nur noch den Eindruck dreier ähnlicher und austauschbarer Blütenstände hat, und erst die Besinnung darauf, woraus dieser Eindruck hervorgegangen ist, brächte einem das Wissen um die Reihenfolge der Beifügung zurück.
Es liegt also zunächst eine informativere Synthese vor als nach der expliziten Selektion der visuellen Eindrücke, und das bedeutet, daß es weitere Eindrücke vor dieser Selektion gegeben haben muß.
Freilich, es ist auch unmittelbar wahrnehmbar. Der synthetische Eindruck ändert sich, er verliert Teile. Die Schwierigkeit bei dieser Untersuchung besteht indes darin, sich darüber klar zu werden, was genau verloren geht, beziehungsweise was überhaupt genau jemals da ist an Eindrücken.
Labels: 09, formalisierung, wahrnehmungen, ἰδέα, φιλοσοφία