Bereitschaftsbeitrag

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9. August 2014

Ein einfacher Blick auf die Welt

Was da ist, nennen wir es Körper.

Wenn sich etwas an ihm ändert, nennen wir es eine Empfänglichkeit eines Körpers.

Und das, was ein Ungleichgewicht zwischen einer Empfänglichkeit verschiedener Körper in ein anderes Ungleichgewicht zwischen ihnen überführt, nennen wir es eine Beseelung.

Körper sind dann kombinierte Seelenzustände, die Gesamtheit aller Seelenzustände einer Empfänglichkeit bildet einen Seelenteil und eine Beseelung beherrscht diesen.

Dabei kann es allerdings geschehen, daß ein Seelenzustand verschiedenen Empfänglichkeiten unterliegt, daß sich also mehrere Ungleichgewichtsüberführungen überlagern.

Ansonsten aber haben wir nichts Abweichendes zu erwarten, denn nur Unruhe gebiert Unruhe und insbesondere ist uns alles nur zu dem Grad bekannt, zu dem es nicht ruht, da Wahrnehmung einen Wechsel äußerer Unruhe zu innerer voraussetzt.

Helligkeit und Wärme sind solche wandelbaren Seelenzustände, und Radiation, Konvektion und Diffusion sind Beseelungen heller und warmer Körper, wobei nicht jeder solche Körper für jede dieser Beseelungen empfänglich ist.

Die Hebung und Senkung des Wassers ist ein anderer Seelenzustand, und dh/dt = -dh/dx beschreibt die Überführung der entsprechenden Ungleichgewichte. Offenbar sind alle physikalischen Differentialgleichungen von dieser Art (haben keine konstanten Terme), es folgt aus der Bemerkung zur Unruhe.

Nun, was den Menschen angeht, die Lust besselt ihren Seelenteil und so auch Achtung und Sorge, in unserer Seele sehen wir sich also unser Gemüt bewegen, wie draußen die Welt.

Interessanter ist aber diese Betrachtung.

Die Lust erhält den Körper, die Achtung lenkt ihn in der Gesellschaft nach dem Prinzip der Überführung von sozialen Ungleichgewichten und die Sorge wählt die Art dieser Überführung.

Eine Metapher Gottes, ja mehr noch, ist die Lust nicht Teil des die Welt schöpfenden Geistes, die Achtung Teil des die Welt lenkenden und die Sorge Teil des die Welt wählenden?

Wer kann verstehen, daß wir nach dem Bild Gottes geschaffen sind, wenn ihm Metaphern fremd sind?

Dies ist das östliche Denken. Es wurzelt in Strukturgleichheit. Es ist nicht elaboriert, es ist vertiefend, gibt recht wörtlich dem scheinbar Oberflächlichen die Tiefe des Bezugs zur unergründlichen Wurzel analoger Erscheinungen.

Aristoteles hat viel getan, um es aus der Welt zu schaffen, ich hoffe, ich meinen Teil, um es zurückzuholen.

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