Ein Pressevergleich
Die FAZ hat heute einen großen Artikel gebracht, daß die Republikaner Obama anklagen (sic) wollen - und die Washington Post schon vor zwei Tagen einen, daß die Republikaner das (im Sinne von to impeach) dementieren.
Wozu hat man Auslandskorrespondenten...
Nun, wenn schon das derartige Schwierigkeiten bereitet, darf man sich an anderer Stelle auch nicht wundern.
Freilich, heute hat die Washington Post nachgelegt, indem sie darauf verweist, daß Boehner nicht sagen mag, daß die Anklage (im Sinne von to impeach) des Präsidenten keine Option sei. Pläne gibt es keine, aber eine Option ist sie. Und in China fällt ein Sack Reis um. Für die Presse indes - und wohl auch für Obama - ein gefundenes Fressen.
Was den Stil betrifft, der Journalist als Gesinnungsschnüffler des Präsidenten, Sie würden so etwas doch niemals tun, oder nicht? Das ist doch völlig undenkbar, oder nicht? Oder können Sie es etwa denken?, kann man wohl nicht viel tiefer sinken - oder doch, wenn man die zynische Falschdarstellung in der FAZ samt einkalkulierter Empörung der Leserschaft ob solchen Ansinnens zur Kenntnis nimmt.
Ein Einzelfall?
Wohl nicht. Aber was sind Journalisten eigentlich für Menschen?
Oder ist es schlicht bedingungslose Liebe zu Obama, wie sie sich ja auch schon bei der Vergabe des Friedensnobelpreises an ihn vor seiner Amtszeit zeigte?
Wohl nicht.
Gut, reiten wir nicht länger darauf herum, auch wenn es tief blicken läßt, und kommen zu einem anderen amüsanten Vergleich, nämlich FAZ und Izvestia.
Was eigentlich ist die veröffentlichte Meinung dort zum Geschehen rund um die Ukraine?
Ich kann zwar kein russisch, aber man kann die Schlagzeilen ja einfach bei Google Translate eingeben, und wenn's sein muß auch ganze Artikel.
Nun, dort stellt sich die Sachlage in etwa wie folgt dar:
Unsere Leser stehen hinter uns?
Also, ich weiß nicht. Vollständig heißt der Satz ja nicht: Unsere Leser stehen hinter uns., sondern: Unsere Leser stehen hinter uns, wenn die Verhandlungen scheitern.
Und da schaue man sich diese beiden Darstellungen doch einmal an. Rußland meint, aktiv werden zu müssen, wenn die andere Seite nicht verhandeln will, und Deutschland meint, es gäbe nichts zu verhandeln, sondern die Russen hätten ihre Aggression einzustellen, dann könne auch der Frieden bewahrt werden.
Das soll wahrscheinlich etwas nach Poker aussehen, aber das ist doch keiner.
Alles, was die EU zu sagen hat, ist: Schnauze, wir ziehen unser Ding durch. Je weniger ihr zappelt, desto schmerzloser ist es. Und Rußland sagt: Vorsicht, die ziehen ihr Ding durch. Je weniger wir uns wehren, desto dicker kommt es.
Etwas anderes kann ich beim besten Willen nicht in die Positionen hineinlesen. Auf der Grundlage wird es mit Sicherheit keine Einigung geben.
Und was tun die Journalisten damit?
Sie erschweren Verhandlungen und stärken die Kriegsmoral, auf beiden Seiten, sonst nichts.
Wiederum, was sind Journalisten für Menschen?
Sie haben die Rolle von Priestern übernommen, reden statt in der Kanzel stehend hinterm Schreibtisch sitzend. Freilich haben Priester einst durch ihre Rede Krieg und Frieden vorbereitet. Aber immerhin waren sie organisiert und hatten eine anständige Bildung erfahren. Ich sehe nicht, wie auch nur ein Journalist ernsthaft glauben kann, er wäre ihnen gleichwertig und zu denselben Taten befugt.
Es ist wirklich ein Rätsel.
Übrigens, nur so nebenbei, angenommen Baden-Württemberg hätte sich Frankreich angegliedert, und jetzt sagten die Leute in Schwaben (Bayern), sie wollten das auch tun, und in Berlin würden daraufhin Leute: Tod den Parisern! anfangen zu rufen, und beschrieben damit die allgemeine politische Stimmung...
Also, mich würde das schockieren. Wenn das in Deutschland passieren würde... ich hätte nicht recht Lust, Angriffe auf Augsburg zu fliegen.
Und was wohl unbeteiligte Augsburger dächten?
Es ist schon seltsam mit den Menschen. Andererseits, Caligula vergewaltigte die Frauen seiner Leibwächter. Ich weiß jetzt nicht genau wie lange, aber eine Weile ging selbst das noch gut.
Wozu hat man Auslandskorrespondenten...
Nun, wenn schon das derartige Schwierigkeiten bereitet, darf man sich an anderer Stelle auch nicht wundern.
Freilich, heute hat die Washington Post nachgelegt, indem sie darauf verweist, daß Boehner nicht sagen mag, daß die Anklage (im Sinne von to impeach) des Präsidenten keine Option sei. Pläne gibt es keine, aber eine Option ist sie. Und in China fällt ein Sack Reis um. Für die Presse indes - und wohl auch für Obama - ein gefundenes Fressen.
Was den Stil betrifft, der Journalist als Gesinnungsschnüffler des Präsidenten, Sie würden so etwas doch niemals tun, oder nicht? Das ist doch völlig undenkbar, oder nicht? Oder können Sie es etwa denken?, kann man wohl nicht viel tiefer sinken - oder doch, wenn man die zynische Falschdarstellung in der FAZ samt einkalkulierter Empörung der Leserschaft ob solchen Ansinnens zur Kenntnis nimmt.
Ein Einzelfall?
Wohl nicht. Aber was sind Journalisten eigentlich für Menschen?
Oder ist es schlicht bedingungslose Liebe zu Obama, wie sie sich ja auch schon bei der Vergabe des Friedensnobelpreises an ihn vor seiner Amtszeit zeigte?
Wohl nicht.
Gut, reiten wir nicht länger darauf herum, auch wenn es tief blicken läßt, und kommen zu einem anderen amüsanten Vergleich, nämlich FAZ und Izvestia.
Was eigentlich ist die veröffentlichte Meinung dort zum Geschehen rund um die Ukraine?
Ich kann zwar kein russisch, aber man kann die Schlagzeilen ja einfach bei Google Translate eingeben, und wenn's sein muß auch ganze Artikel.
Nun, dort stellt sich die Sachlage in etwa wie folgt dar:
- Putin ist zögerlich.
- Es kann Rußland aber wenig bringen, passiv zu bleiben.
- Obwohl, vielleicht will Kerry ja doch noch verhandeln.
- Das Yukosurteil ist schlimm, aber vielleicht führt es zu befriedigenden Verhandlungen mit der EU.
- Putin muß gestoppt werden (dem Sinne nach, der SPIEGEL war da einfach prägnanter).
- Jetzt, wo Rußland die Pistole auf der Brust spürt, wird es hoffentlich stehen bleiben.
- Und hoffentlich wird es dann zur Vernunft kommen und das bestehende Recht achten.
- Das Yukosurteil ist eine zusätzliche Belastung, aber vielleicht findet man noch eine einvernehmliche Lösung.
Unsere Leser stehen hinter uns?
Also, ich weiß nicht. Vollständig heißt der Satz ja nicht: Unsere Leser stehen hinter uns., sondern: Unsere Leser stehen hinter uns, wenn die Verhandlungen scheitern.
Und da schaue man sich diese beiden Darstellungen doch einmal an. Rußland meint, aktiv werden zu müssen, wenn die andere Seite nicht verhandeln will, und Deutschland meint, es gäbe nichts zu verhandeln, sondern die Russen hätten ihre Aggression einzustellen, dann könne auch der Frieden bewahrt werden.
Das soll wahrscheinlich etwas nach Poker aussehen, aber das ist doch keiner.
Alles, was die EU zu sagen hat, ist: Schnauze, wir ziehen unser Ding durch. Je weniger ihr zappelt, desto schmerzloser ist es. Und Rußland sagt: Vorsicht, die ziehen ihr Ding durch. Je weniger wir uns wehren, desto dicker kommt es.
Etwas anderes kann ich beim besten Willen nicht in die Positionen hineinlesen. Auf der Grundlage wird es mit Sicherheit keine Einigung geben.
Und was tun die Journalisten damit?
Sie erschweren Verhandlungen und stärken die Kriegsmoral, auf beiden Seiten, sonst nichts.
Wiederum, was sind Journalisten für Menschen?
Sie haben die Rolle von Priestern übernommen, reden statt in der Kanzel stehend hinterm Schreibtisch sitzend. Freilich haben Priester einst durch ihre Rede Krieg und Frieden vorbereitet. Aber immerhin waren sie organisiert und hatten eine anständige Bildung erfahren. Ich sehe nicht, wie auch nur ein Journalist ernsthaft glauben kann, er wäre ihnen gleichwertig und zu denselben Taten befugt.
Es ist wirklich ein Rätsel.
Übrigens, nur so nebenbei, angenommen Baden-Württemberg hätte sich Frankreich angegliedert, und jetzt sagten die Leute in Schwaben (Bayern), sie wollten das auch tun, und in Berlin würden daraufhin Leute: Tod den Parisern! anfangen zu rufen, und beschrieben damit die allgemeine politische Stimmung...
Also, mich würde das schockieren. Wenn das in Deutschland passieren würde... ich hätte nicht recht Lust, Angriffe auf Augsburg zu fliegen.
Und was wohl unbeteiligte Augsburger dächten?
Es ist schon seltsam mit den Menschen. Andererseits, Caligula vergewaltigte die Frauen seiner Leibwächter. Ich weiß jetzt nicht genau wie lange, aber eine Weile ging selbst das noch gut.
Labels: 09, geschichte, psychologie, zeitgeschichte