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1. August 2014

Was eigentlich bedeutet Sens in Konsens?

Die Medien benennen ihre Funktion gerne als Konsensstifter.

Daran ist vieles klar, aber nicht alles.

Medien: Vermitttler.
Kon: zusammen.
Sens: ?

Ich fürchte fast, die Definition, welche die Brüder verwenden, ist: Alles was im Kopf steckt.

Sollte das so sein, könnte man sie auf Knopfdruck implodieren.

Man muß nur wissen, welchen Knopf man drücken muß.

Ich schrieb es schon im letzten Beitrag, das Wesen der Medien wandelt sich, hin zur Gestaltung und Ergründung des Gewissens.

Der diesbezügliche Konsens ist durchaus notwendig. Und wenn in unserer Gesellschaft die Medien für jegliche Form des Konsenses verantwortlich sind, dann auch für ihn.

Nur daß Konsensfindung im Bereich des Gewissens nicht durch Vermittlung gelingen kann.

Geht nicht, wird immer in Barbarei münden, man hat nur die Wahl zwischen zwei gleichschlechten Szenarien.

Das Problem ist folgendes. Der ethische Grundsatz schlechthin ist, daß man durch seine Taten keine Welt wählen sollte, in welcher man nicht leben möchte.

Gut, da gibt es einmal das Problem unvereinbarer Vorstellungen, aber ja nicht überall. Meistens läßt sich eine Übereinkunft finden, und da ich hier einen Unmöglichkeitsbeweis führen möchte, muß ich natürlich die günstigsten Bedingungen annehmen.

Aber selbst unter den günstigsten Bedingungen kann keiner rational erklären, warum zur Vermeidung dieser oder jener Welt diese oder jene Unterlassung absolut zwangsläufig ist.

Da wären wir wieder bei der Sure Die Höhle und der Geschichte von Moses' Unzulänglichkeit.

Die rechte Wahl läßt sich nicht durch Gesetze lehren.

Aber was heißt das für den Ansatz der Vermittlung?

Der konsensuelle Vermittler kann seine Rolle nur ausfüllen, wenn die beiden Parteien, zwischen denen er vermittelt, durch ihre Auseinandersetzung mit einander zu einer Übereinkunft kommen.

Im Bereich des Gewissens heißt das konkret, daß sie sich in einer bestimmten Angelegenheit entweder beide zusammen schuldig oder unschuldig fühlen.

Aber die Schuld ist nur ein Gefühl, welches keiner auf eine rationale Basis stellen kann. Was wird also passieren, wenn einer sagt: Und ob du schuldig bist, wenn du das machst! und der andere schlicht: . denkt?

Werden die beiden zu einer Übereinkunft kommen?

Konkret wird es dabei meistens darum gehen, daß einer in einem bestimmten Verhalten ein unüberwindbares Hindernis sieht und ein anderer nicht. Und weder kann man in diesem Konflikt auf den Zartesten, noch auf den Gröbsten hören.

Was man einzig machen kann, ist, alles genau durchzudenken, und anschließend zu predigen. Aber selbst dann werden der Zarteste und der Gröbste ihre Vorstellungen nicht aufgeben. Die Vermittlung scheitert prinzipiell.

Man muß vielmehr alle Dissidenten irgendwie eingliedern, den Gröbsten hierhin leiten, den Zartesten dahin.

Mit anderen Worten, die einzige Lösung des Problems des Gewissenskonsenses ist eine der autoritären Anmaßung: Großväterchen weiß schon, was am besten für dich ist.

Und im Falle der Medien heißt das folgendes. Entweder sie lassen diese Anmaßung nicht zu,  dann versinkt die Gesellschaft im Chaos, oder sie lassen sie zu, in welchem Falle es aber die stärkere Fraktion sein wird, welche sich anmaßt, und nicht die Medien selbst, und die schwächere Fraktion so lange traumatisiert, bis sie sich aus Angst schuldig fühlt, wenn es von ihr erwartet wird.

Täten die Medien irgendetwas anderes, wären sie keine Vermittler mehr.

Wer dies also versteht, und das System der Brüder zu Fall bringen will, muß nichts weiter tun, als einen Gewissensgegensatz zu erzeugen.

Es gibt verschiedene Weisen das anzufangen, aber am Ende wird es ungemein helfen, wenn die Lage bedrohlich und verworren erscheint.

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