Transzendenz und Stellung zur Welt
Ich wiederhole mich hier möglicherweise, dennoch möchte ich noch einmal einen systematischen Anlauf auf die Transzendenz als Ganzes unternehmen.
Transzendente Akte überspringen die körperliche Welt auf dem Weg zu Interaktionen zwischen verschiedenen Bewußtsein. Der rechte Ansatz, einen Überblick über die verschiedenen Akte zu gewinnen, besteht darin zu fragen, auf welche Weise man selbst seiner Umwelt gegenüber steht und wie man sich dann zu ihr stellt, denn Stellung zur Welt und transzendenter Akt sind ein und dasselbe und durch unser Gegenüberstehen, und nur durch es, werden wir zur Stellung auf eindeutige Weise gezwungen.
Wie also können wir unserer Umwelt Gegenüberstehen ordnen?
Unser Wille ist Funktion. Wir können also zunächst danach fragen, ob unsere Umwelt dieser Funktion gemäß ist oder nicht. Ist sie es nicht, so unterscheiden wir danach, ob die Ungemäßheit eine positive oder eine negative ist, also ob sie ungemäß ist, weil etwas besteht oder ungemäß, weil etwas nicht besteht. Diese beiden Fälle werden wir nicht weiter unterscheiden und können sie also bereits an dieser Stelle als Verzweiflung und Langeweile benennen. Aus diesen beiden entspringen also transzendente Akte, doch zunächst zu den übrigen Fällen.
Ist unsere Umwelt unserer Funktion gemäß, so fragen wir zunächst, ob wir in unserer Funktion auf andere Einfluß nehmen müssen oder nicht. Ist das nicht der Fall, so unterscheiden wir nicht weiter und benennen diesen Fall als Annahme. Wenn wir hingegen Einfluß nehmen müssen, so fragen wir danach, ob dieser Einfluß allein unserem Wesen gemäß ist oder ob er vielmehr einem Vertragsschluß zwischen beiden Parteien gleicht. Auch diese Fälle brauchen wir nun nicht weiter zu unterscheiden und benennen sie als Genötigtheit und Interesse.
Damit haben wir fünf verschiedene Weisen unserer Umwelt gegenüber zu stehen, nämlich:
Verneinung. Wie zu erwarten handelt es sich bei diesen transzendenten Akten um Vernichtungsakte.
Offenheit. Diese transzendenten Akte beschwören das unmöglich scheinende Zusammenkommen, leiten Unwissende auf geheimen Wegen zur Erfüllung.
Wohlwollen. Diese Akte mehren die Fruchtbarkeit und das Leben.
Bedrängung / Hilfe. Hierbei handelt es sich lediglich um die transzendente Segnung immanenter Akte.
Austausch. Zu diesen Akten ist am meisten zu sagen. Zunächst einmal können sie nur zu Stande kommen, wenn eine bestimmte Vertragsvorstellung auf beiden Seiten vorliegt.
Die einfachste und am weitesten vorliegende Vertragsvorstellung ist die zwischen Jäger und Beute, welche in Flucht und Jagd mündet. Man mache sich klar, daß ein Jäger nicht jagt, solange seine Beute nicht flieht. Nun mag man denken, daß es dann halt die Beute ist, welche den ersten Schritt macht, nur stimmt das, bei aller Augenscheinlichkeit, nicht, es kommt vielmehr zu einem transzendenten Akt, welcher die Beute erst fliehen macht. Ich kann das mit Bestimmtheit sagen, da wir Menschen selbstverständlich auch über diese Vertragsvorstellung verfügen. Fluchttiere sind also schlicht hochsensibel, wenn es darum geht, aggressive Schwingungen aufzufangen.
Interessanter liegt der Fall bei Vertragsvorstellungen, welche Beziehungen zwischen unterschiedlichen menschlichen Geistern betreffen. Beispielsweise gibt es zwischen Achtenden und Suchenden eine Beicht- und Ratschlagsbeziehung, zwischen Suchenden und Versuchenden eine Aufstachelungs- und Angeregtheitsbeziehung und zwischen Versuchenden und Achtenden eine Vorbilds- und Gönnungsbeziehung, wobei der jeweils Erstgenannte als Schwächerer den jeweils Letztgenannten als Stärkeren ausnutzt oder, wenn man es anders betrachtet, der jeweils Letztgenannte durch seine Stärke dem jeweils Erstgenannten dessen Richtung vorgibt.
Das Wesen eines Vertrages, eines Austauschs, ist in allen Fällen klar erkennbar, wobei im Falle der Jagd der Austausch darin besteht, die vorhandenen Ressourcen auf gesunde Jäger und Beutetiere aufzuteilen und sich der jeweils schwächlichen zu entledigen. Bei den Beziehungen zwischen unterschiedlichen menschlichen Geistern äußert sich hingegen das Prinzip, das Herrschaft in der Zuwendung zu den eigenen Untertanen besteht.
Interessanterweise besteht dort allerdings eine zyklische Struktur zwischen den drei cholerisch-melancholischen Geistern, so daß der Interessenausgleich komplizierter ist, als man annehmen könnte. Allerdings wäre eine Gesellschaft, in welcher das suchend-versuchende Lager dominiert und in diesem wiederum der versuchende Teil, linear angeordnet, die Versuchenden gäben den Suchenden ab, und die Suchenden den Achtenden. Stabil wäre sie, wenn dieser Kostenfluß durch den entgegengesetzten Zugeständnisfluß aufgewogen würde. Und so verhält es sich mit allen Konstellationen.
Allerdings gibt es Konstellationen, welche als Störungen der natürlichen Ordnung begriffen werden müssen, wenn zum Beispiel eine von Achtenden dominierte Gesellschaft mit einer starken Minderheit Suchender sich von der Religion abwendet, so kündigt sie damit einen Vertrag auf, welcher politische Dominanz gegen religiöse Dominanz tauschte. Ist der zerbrochen, so gibt es zwischen beiden Bevölkerungsteilen keine ausgleichende transzendente Beziehung mehr, und die Folge davon ist Feindschaft. Das geschieht zur Zeit westlich des Rheins. Auch andere Konstellationen können Probleme mit sich bringen, ich schrieb davon, wenngleich aus anderer Perspektive.
Indes, um diese Sicht bereichert, läßt sich vielleicht eine vollständige Dynamik der gesellschaftsformenden Kräfte angeben, aber das führt einstweilen zu weit. Mein Ziel hier war es, einen systematischen und vollständigen Überblick über die Transzendenz zu geben und das habe ich erreicht.
Transzendente Akte überspringen die körperliche Welt auf dem Weg zu Interaktionen zwischen verschiedenen Bewußtsein. Der rechte Ansatz, einen Überblick über die verschiedenen Akte zu gewinnen, besteht darin zu fragen, auf welche Weise man selbst seiner Umwelt gegenüber steht und wie man sich dann zu ihr stellt, denn Stellung zur Welt und transzendenter Akt sind ein und dasselbe und durch unser Gegenüberstehen, und nur durch es, werden wir zur Stellung auf eindeutige Weise gezwungen.
Wie also können wir unserer Umwelt Gegenüberstehen ordnen?
Unser Wille ist Funktion. Wir können also zunächst danach fragen, ob unsere Umwelt dieser Funktion gemäß ist oder nicht. Ist sie es nicht, so unterscheiden wir danach, ob die Ungemäßheit eine positive oder eine negative ist, also ob sie ungemäß ist, weil etwas besteht oder ungemäß, weil etwas nicht besteht. Diese beiden Fälle werden wir nicht weiter unterscheiden und können sie also bereits an dieser Stelle als Verzweiflung und Langeweile benennen. Aus diesen beiden entspringen also transzendente Akte, doch zunächst zu den übrigen Fällen.
Ist unsere Umwelt unserer Funktion gemäß, so fragen wir zunächst, ob wir in unserer Funktion auf andere Einfluß nehmen müssen oder nicht. Ist das nicht der Fall, so unterscheiden wir nicht weiter und benennen diesen Fall als Annahme. Wenn wir hingegen Einfluß nehmen müssen, so fragen wir danach, ob dieser Einfluß allein unserem Wesen gemäß ist oder ob er vielmehr einem Vertragsschluß zwischen beiden Parteien gleicht. Auch diese Fälle brauchen wir nun nicht weiter zu unterscheiden und benennen sie als Genötigtheit und Interesse.
Damit haben wir fünf verschiedene Weisen unserer Umwelt gegenüber zu stehen, nämlich:
- Verzweiflung
- Langeweile
- Annahme
- Genötigtheit
- Interesse
- Verneinung
- Offenheit
- Wohlwollen
- Bedrängung / Hilfe
- Austausch
Verneinung. Wie zu erwarten handelt es sich bei diesen transzendenten Akten um Vernichtungsakte.
Offenheit. Diese transzendenten Akte beschwören das unmöglich scheinende Zusammenkommen, leiten Unwissende auf geheimen Wegen zur Erfüllung.
Wohlwollen. Diese Akte mehren die Fruchtbarkeit und das Leben.
Bedrängung / Hilfe. Hierbei handelt es sich lediglich um die transzendente Segnung immanenter Akte.
Austausch. Zu diesen Akten ist am meisten zu sagen. Zunächst einmal können sie nur zu Stande kommen, wenn eine bestimmte Vertragsvorstellung auf beiden Seiten vorliegt.
Die einfachste und am weitesten vorliegende Vertragsvorstellung ist die zwischen Jäger und Beute, welche in Flucht und Jagd mündet. Man mache sich klar, daß ein Jäger nicht jagt, solange seine Beute nicht flieht. Nun mag man denken, daß es dann halt die Beute ist, welche den ersten Schritt macht, nur stimmt das, bei aller Augenscheinlichkeit, nicht, es kommt vielmehr zu einem transzendenten Akt, welcher die Beute erst fliehen macht. Ich kann das mit Bestimmtheit sagen, da wir Menschen selbstverständlich auch über diese Vertragsvorstellung verfügen. Fluchttiere sind also schlicht hochsensibel, wenn es darum geht, aggressive Schwingungen aufzufangen.
Interessanter liegt der Fall bei Vertragsvorstellungen, welche Beziehungen zwischen unterschiedlichen menschlichen Geistern betreffen. Beispielsweise gibt es zwischen Achtenden und Suchenden eine Beicht- und Ratschlagsbeziehung, zwischen Suchenden und Versuchenden eine Aufstachelungs- und Angeregtheitsbeziehung und zwischen Versuchenden und Achtenden eine Vorbilds- und Gönnungsbeziehung, wobei der jeweils Erstgenannte als Schwächerer den jeweils Letztgenannten als Stärkeren ausnutzt oder, wenn man es anders betrachtet, der jeweils Letztgenannte durch seine Stärke dem jeweils Erstgenannten dessen Richtung vorgibt.
Das Wesen eines Vertrages, eines Austauschs, ist in allen Fällen klar erkennbar, wobei im Falle der Jagd der Austausch darin besteht, die vorhandenen Ressourcen auf gesunde Jäger und Beutetiere aufzuteilen und sich der jeweils schwächlichen zu entledigen. Bei den Beziehungen zwischen unterschiedlichen menschlichen Geistern äußert sich hingegen das Prinzip, das Herrschaft in der Zuwendung zu den eigenen Untertanen besteht.
Interessanterweise besteht dort allerdings eine zyklische Struktur zwischen den drei cholerisch-melancholischen Geistern, so daß der Interessenausgleich komplizierter ist, als man annehmen könnte. Allerdings wäre eine Gesellschaft, in welcher das suchend-versuchende Lager dominiert und in diesem wiederum der versuchende Teil, linear angeordnet, die Versuchenden gäben den Suchenden ab, und die Suchenden den Achtenden. Stabil wäre sie, wenn dieser Kostenfluß durch den entgegengesetzten Zugeständnisfluß aufgewogen würde. Und so verhält es sich mit allen Konstellationen.
Allerdings gibt es Konstellationen, welche als Störungen der natürlichen Ordnung begriffen werden müssen, wenn zum Beispiel eine von Achtenden dominierte Gesellschaft mit einer starken Minderheit Suchender sich von der Religion abwendet, so kündigt sie damit einen Vertrag auf, welcher politische Dominanz gegen religiöse Dominanz tauschte. Ist der zerbrochen, so gibt es zwischen beiden Bevölkerungsteilen keine ausgleichende transzendente Beziehung mehr, und die Folge davon ist Feindschaft. Das geschieht zur Zeit westlich des Rheins. Auch andere Konstellationen können Probleme mit sich bringen, ich schrieb davon, wenngleich aus anderer Perspektive.
Indes, um diese Sicht bereichert, läßt sich vielleicht eine vollständige Dynamik der gesellschaftsformenden Kräfte angeben, aber das führt einstweilen zu weit. Mein Ziel hier war es, einen systematischen und vollständigen Überblick über die Transzendenz zu geben und das habe ich erreicht.
Labels: 03, metaphysik, ἰδέα, φιλοσοφία