Zu den platonischen Herrschaftsformen
Mir ist auf meinem heutigen Spaziergang die politische Bewandtnis der Weltverhältnisse und Auftrittsformen der Seele aufgegangen, nämlich daß sie die platonischen Herrschaftsformen, also Aristokratie, Timokratie, Oligarchie, Demokratie und Tyrannei, dialektisch (im platonischen Sinne) herleiten.
Zunächst fragen wir danach, ob eine Herrschaft auf einer Verbindung mit der Welt beruht oder nicht. Beruht sie auf einer Verbindung, so fragen wir danach, ob die Verbindung allgemein ist oder speziell. Beruht sie auf keiner Verbindung, so fragen wir danach, welchen Seelenteil die Herrschaft also darstellt. Und damit haben wir die folgenden fünf Fälle:
Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn es unter bestimmten Umständen möglich ist, ungestraft Gewalt anzuwenden, also wie bei den europäischen Adelshäusern anno dazumal oder bei den Mafiafamilien heute. Das Ergebnis ist stets eine Oligarchie mit feudalen Zügen.
Anfechtung, Akzeptanz und Unterordnung sind Vernunft, Abgestimmtheit, beziehungsweise Macht inhärent, letztere ohne erstere gar nicht denkbar. Und aus diesen sie hervorbringenden Umgangsformen ergibt sich die quantitative Form der in ihrer Darstellung bestehenden Herrschaft.
Die die Umgangsformen informierende Vorstellung wird dabei von den Oligarchen, Demokraten oder Tyrannen nicht angetastet. Sie ist ein Erbteil, dessen Abänderung die Grundlage der politischen Macht zerstörte, was den gegenwärtigen Machthabern nicht recht sein kann. Allerdings ist insbesondere die Tyrannei anfällig dafür, daß sich die Untertanen für eine andere Vorstellung begeistern. In der Demokratie ist dies ganz unmöglich, je reicher und bürgerlicher, desto gesitteter, und in der Oligarchie vielfältig erschwert, so daß sich der unter den vorherigen Herrschaftsformen erarbeitete Vorstellungskatalog stufenweise bis in die Tyrannei fortsetzt: die Oligarchen formen noch die Sitten, die Demokraten noch die Vorstellung der Macht.
Darin sind viele Rahmenbedingungen enthalten, welche der weiteren Geschichte des Abendlandes ein deutlicheres Antlitz geben:
Freilich, Darstellungsbrüche sind stets mit Teufelsaustreibungen verbunden, und viel Unheil wird zu Tage treten.
Post Scriptum vom 15. Oktober 2019. Die Bedeutung gemeinschaftsstiftender Erzählungen für darstellende Herrschaftsformen ist zwar größer, aber auch die Aristokratie und Timokratie müssen sich ihrer in untergeordneten Funktionen bedienen.
Zunächst fragen wir danach, ob eine Herrschaft auf einer Verbindung mit der Welt beruht oder nicht. Beruht sie auf einer Verbindung, so fragen wir danach, ob die Verbindung allgemein ist oder speziell. Beruht sie auf keiner Verbindung, so fragen wir danach, welchen Seelenteil die Herrschaft also darstellt. Und damit haben wir die folgenden fünf Fälle:
- Aristokratie: allgemeine Verbundenheit, Einfindung und Segnung,
- Timokratie: spezielle Verbundenheit, Zurechtfindung und Gestaltung,
- Oligarchie: Darstellung der Vernunft,
- Demokratie: Darstellung der Abgestimmtheit,
- Tyrannei: Darstellung der Macht.
- Oligarchie: Anfechtung,
- Demokratie: Akzeptanz,
- Tyrannei: Unterordnung.
Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn es unter bestimmten Umständen möglich ist, ungestraft Gewalt anzuwenden, also wie bei den europäischen Adelshäusern anno dazumal oder bei den Mafiafamilien heute. Das Ergebnis ist stets eine Oligarchie mit feudalen Zügen.
Anfechtung, Akzeptanz und Unterordnung sind Vernunft, Abgestimmtheit, beziehungsweise Macht inhärent, letztere ohne erstere gar nicht denkbar. Und aus diesen sie hervorbringenden Umgangsformen ergibt sich die quantitative Form der in ihrer Darstellung bestehenden Herrschaft.
Die die Umgangsformen informierende Vorstellung wird dabei von den Oligarchen, Demokraten oder Tyrannen nicht angetastet. Sie ist ein Erbteil, dessen Abänderung die Grundlage der politischen Macht zerstörte, was den gegenwärtigen Machthabern nicht recht sein kann. Allerdings ist insbesondere die Tyrannei anfällig dafür, daß sich die Untertanen für eine andere Vorstellung begeistern. In der Demokratie ist dies ganz unmöglich, je reicher und bürgerlicher, desto gesitteter, und in der Oligarchie vielfältig erschwert, so daß sich der unter den vorherigen Herrschaftsformen erarbeitete Vorstellungskatalog stufenweise bis in die Tyrannei fortsetzt: die Oligarchen formen noch die Sitten, die Demokraten noch die Vorstellung der Macht.
Darin sind viele Rahmenbedingungen enthalten, welche der weiteren Geschichte des Abendlandes ein deutlicheres Antlitz geben:
- Sekunde zu Terz erfolgt unter konstanter Anfechtung als Darstellungsbruch der Abgestimmtheit durch Unterordnung,
- Terz zu Terz erfolgt als Darstellungsbruch der Vernunft und Macht durch Akzeptanz, Zurechtfindung und Gestaltung,
- Auflösung der Terz erfolgt als Darstellungsbruch der Abgestimmtheit durch die Verallgemeinerung der Zurechtfindung und Gestaltung zu Einfindung, beziehungsweise Segnung.
Freilich, Darstellungsbrüche sind stets mit Teufelsaustreibungen verbunden, und viel Unheil wird zu Tage treten.
Post Scriptum vom 15. Oktober 2019. Die Bedeutung gemeinschaftsstiftender Erzählungen für darstellende Herrschaftsformen ist zwar größer, aber auch die Aristokratie und Timokratie müssen sich ihrer in untergeordneten Funktionen bedienen.
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