Bereitschaftsbeitrag

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6. April 2021

Ziele und Wegweiser menschlichen Handelns

Wir können menschliches Handeln in Verkörperung, Spiel und Routine unterteilen. Also ist
  • das Ziel der Routine der Erfolg,
  • das des Spiels der Erfolg und die Vereinbartheit und
  • das der Verkörperung der Erfolg, die Vereinbartheit und die Tugendhaftigkeit.
Die Vererbung der Ziele beruht darauf, daß jedes Spiel aus Routinen besteht und jede Verkörperung Spiele aufgreift, ja, sogar beim Komponieren, bei der Malerei oder beim Schreiben eines Romans fragen wir uns, welche Assoziationsgewohnheiten unsere Eindrücke am tugendhaftesten darstellen.
  • Der Wegweiser der Routine dabei ist die Erwartung,
  • jener des Spiels das Vertrauen und
  • jener der Verkörperung die Begeisterung.
Ich gedenke, diese einfachen Sachverhalte auf das gesellschaftliche Zusammenleben anzuwenden. Wie steht es um die gemeinschaftliche Verkörperung? Ist es sinnvoll, Tugendhaftigkeit gesellschaftlich einzufordern? Nein, ist es nicht, da einem eine Tugend innerlich bekannt sein muß, um sich bei ihrer Darstellung verdient zu machen, weshalb es auch keinen Zwang in der Religion gibt. Und das gemeinschaftliche Spiel, gibt es Gründe, es gesellschaftlich zu fordern?

Derer gibt es zwei, nämlich
  1. die Verkörperung des Kernglaubens in ihm (analog der Stimmungs-Haltungs-Reflexion) und
  2. die Effizienz geordneten Zusammenwirkens (analog der Haltungs-Stellungs-Reflexion),
aus welchen Vereinbarungen auch gegen Angriffe verteidigt werden, so daß insbesondere was verfolgt wird wächst.

Doch da sollten wir natürlich gleich nachhaken, denn ist es etwa immer so? Ist es durchaus nicht, nämlich wenn keiner der beiden Gründe greift.

Ad 1. Um Vereinbarungen den Schutz des Kernglaubens der Gemeinde zu nehmen, gibt es nur einen Weg, nämlich das demonstrative Abschwören der Regierung: Ein Tyrann stellt seine Ungerechtigkeit deshalb demonstrativ zur Schau, damit diejenigen, welche er zu beherrschen gedenkt, sehen, daß seine Verordnungen nichts Heiliges enthalten, und es also nicht wert sind, aus diesem Grund verteidigt zu werden, wenn sie willkürlich gebrochen werden.

Ad 2. Um die Effizienz des geordneten Zusammenwirkens der Gesellschaft in Frage zu stellen gibt es zwei Wege, nämlich
  1. den gesellschaftlichen Erfolg von der gesellschaftlichen Leistung unabhängig zu machen (also vorrangig Regierungstreue zu honorieren), siehe Punkt 3 des Taos, und
  2. einen Teil der Gesellschaft als unnütz herauszustellen (den Link auf Adolf Hitler: Mein Kampf setze ich nicht).
Natürlich erlaubt der zweite Weg nur die partielle Abkehr von Vereinbarungen, doch wenn es gelingt, den Wert von Vereinbarungen allgemein aufzuheben, werden sich die Mitglieder der Gesellschaft grundsätzlich nicht mehr um sie scheren, sondern stattdessen ihren Erfolg einzig nach der Maßgabe ihrer Erwartung suchen, was zur Ordnung durch Macht und Ohnmacht führt, dem erklärten Ziel des Taos und dem erklärten Feind des Korans.

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