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28. März 2021

Geist, Lebensfreude und Kurskorrektur

Den Seinen gibt's der Herr im (Halb-)Schlaf.
Es ist schon beachtlich, wie ich in Träumen zur Verbindung meiner Gedanken getrieben werde.

Im Beitrag Staatskonformes Erleben, also, beschrieb ich, wie die politischen Umstände das staatlich geregelte Leben, geregelte Vorliebe, geregelter (subjektiver) Glaube und geregeltes Gewissen, auf den Plan rufen können, und heute Nacht plagte mich der Gedanke, daß dieses Auf den Plan Rufen viel grundsätzlicher ist als dort beschrieben.

Die Definition der Geister ist, daß
Und in gewisser Weise können die politischen Umstände just auf diese Anpassungen drängen. Um das aber zu verstehen, müssen wir die Lebensfreude der Kurskorrektur, welche im wesentlichen durch das gebundene Heil, also durch Vorliebe, (subjektiven) Glauben und Gewissen, determiniert wird, gegenüberstellen.

Die Lebensfreude der
  • Erregten besteht im Wagemut bei der Flucht,
  • Fordernden in der Überblickung bei der Aufmerksamkeit und
  • Gestimmten in der Berufenheit beim Verständnis.
Die Flucht ist die Wahrnehmung der Anspannung, wie sie von der Anschauung geliefert wird, bei Bedingtheit durch das Sein, und die Erwartung antizipiert das dabei Werdende, wohingegen der Wagemut die Gewohntheit (Sicherheit) der Anspannung evaluiert.

Die Aufmerksamkeit ist die Wahrnehmung der Erfassung (Situation), wie sie vom Verstand geliefert wird, bei Bedingtheit durch die Stellung, und die Adäquanz antizipiert die Hinreichendheit der Stellung für die Erreichung der Absicht, wohingegen die Überblickung die Vertrautheit (Sicherheit) der Erfassung evaluiert (im Gegensatz zu der unter die vorstehende Adäquanz fallende Sicherheit, welche sich auf das weitere, zeitlich folgende bezieht).

Das Verständnis ist die Wahrnehmung der Auffassung (Situation), wie sie von der Vernunft geliefert und durch die Haltung bedingt wird, bei Nebenbedingtheit durch die Zustandserfassung (des Verstandes), und die Stimmung antizipiert die Zuträglichkeit der Haltung für die Verwirklichung des Guten, wohingegen die Berufenheit die Einsichtigkeit (Sicherheit) der Auffassung evaluiert.

Offensichtlich ist auch die Wahrnehmung der Erfassung nebenbedingt, nämlich durch die anschauliche Anspannung, und die Stellung ist Anspannung, ebenso wie die Zustandserfassung Erfassung ist, so daß sich der Verstand auf die Anschauung stützt und die Vernunft auf den Verstand, zu welchem auch die Haltung, wenn auch nicht ihr Verständnis, gehört, insofern die zu ihr nötigen Assoziationen vom Verstand vollzogen werden. Und um der Einbettungspolymorphie zu genügen sei weiterhin erwähnt, daß Auffassung Erfassung ist und Erfassung Anspannung.

Diese Lebensfreude, also, führt die Geister zu den genannten Anpassungen, aber dazu gibt es eine Alternative in Form der Kurskorrektur. Um das vollständig zu erkennen, betrachten wir die Geister noch etwas genauer.
  • Erregte begründen künstliche Artungen (Künste), indem sie der Absicht-Tat-Reflexion gemäß nachsetzen,
  • Fordernde begründen künstliche Kreisläufe (Kulturen), indem sie sich der Haltungs-Stellungs-Reflexion gemäß gesitten, und
  • Gestimmte begründen künstliche Eingezogenheiten (Verwaltungen), indem sie sich der Stimmungs-Haltungs-Reflexion gemäß widmen.
Da
  • der (subjektive) Glaube zu natürlicher Artung führt, ist die Freude am Wagemut also eine Alternative zu ihm,
  • das Gewissen zu natürlichen Kreisläufen, ist es die Freude an der Überblickung, und
  • die Vorliebe zu natürlichen Eingezogenheiten, ist es die Freude am Verständnis.
Aber es gilt auch umgekehrt.
  • Je lieber die Ordnung, desto erwarteter ihr Sein. Also leitet uns der (subjektive) Glaube zur absichtsgemäßen Tat. (Well my way of life is simple, 'cause I just do what I please, and whenever I've got problems, I just call upon Aries.)
  • Je stolzer die Verantwortung, desto adäquater die Stellung auf ihrer Basis. Also leitet uns das Gewissen zur haltungsgemäßen Stellung.
  • Je werter die Beteiligung, desto besser gestimmt die Haltung in ihr. Also leitet uns die Vorliebe zur stimmungsgemäßen Haltung.
  Doch ist es so, daß
  • Erregte nicht nur darunter leiden, eine Absicht nicht erreichen zu können, sondern sich umgekehrt so sehr in ihrer Erreichung gefallen, daß sie sie nicht dem (subjektiven) Glauben überlassen mögen, mithin erwirkungsstolz sind,
  • Fordernde nicht nur darunter leiden, zu etwas angehalten zu sein, was sie nicht erfüllen können, sondern sich umgekehrt so sehr in der Erfüllung gefallen, daß sie sie nicht dem Gewissen überlassen mögen, mithin haltungsstolz sind, und
  • Gestimmte nicht nur unter ihrer Stimmung leiden, sondern sie umgekehrt so sehr genießen, daß sie sie nicht der Vorliebe überlassen mögen, mithin stimmungsstolz sind.
Mein Geist könnte wirklich nicht offensichtlicher sein. Liebend gerne fliehe ich vor'm Nachsetzen zum (subjektiven) Glauben, liebend gerne von der Gesittung zum Gewissen, aber mich auf das zu verlegen, was mir liegt, und mir damit die Möglichkeit zu nehmen, mich dem zu widmen, was meine Stimmung am meisten hebt, ist mir gründlich verhaßt. Seltsame Zeit, in welcher wir leben: Die Fordernden bringt ihr Haltungsstolz dazu, der Vernichtung zu dienen, die Gestimmten treibt ihr Stimmungsstolz ins wirtschaftliche Aus und die Erregten lassen ihren Erwirkungsstolz am Rest der Menschheit aus. Wahrscheinlich kommt es bei solchen Rahmenbedingungen sogar zu Zwangskonversionen, doch wie ich im eingangs verlinkten Beitrag schon ausführte, ist die Standardreaktion auf die gegenwärtige Lage eine andere. Übrigens, was ich dort nicht sagte, es gibt moderne Beispiele für alle drei Fälle, des Kampfes
  • der Vorliebe oder Stimmung gegen Knochenarbeit (Schweiz, Schweden),
  • des Gewissens oder der Adäquanz gegen Aufruhr (Frankreich, Rußland) und
  • des (subjektiven) Glaubens oder der Erwartung gegen Verschätzung (Deutschland),
und in staatlichen Händen ist nur der erste Kampf keine totale Katastrophe, ja, er sogar ersprießlich.

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