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21. März 2021

Zu unserer Verbundenheit mit den transzendenten Einheiten durch Erwartung, Adäquanz und Stimmung

Wie ich im Beitrag Zur Antizipation des persönlichen Anteils am Eigenlauf der Welt schrieb, sind wir durch Erwartung, Adäquanz und Stimmung mit den transzendenten Einheiten verbunden, und zwar
  • durch die Erwartung mit dem Sein,
  • durch die Adäquanz mit dem Lebenskreis und
  • durch die Stimmung mit Gott,
doch heißt das nicht, daß Adäquanz und Stimmung stets Ausdrücke transzendenter Verbundenheit sind - lediglich für die Erwartung gilt der unbedingte Zusammenhang.

Wenn wir uns fragen, welche Formen der Adäquanz es wohl geben könnte, hilft es, die Struktur der Stellung heranzuziehen. Der entscheidende Faktor dort ist die Inbezugsetzung, denn sie erlaubt die Klassifikation der Bezüge. Selbstverständlich wird jede Klassifikation durch ihre Anwendung rechtfertigt, aber da liegt der Ansatz. Die Anwendungspraxis also erweist, daß wir es mit drei Formen der Adäquanz zu tun haben, welche sich wie folgt auf unterschiedliche Bezüge der Stellung verteilen:
  • im Bezug auf die Haltung sind wir zu einer Stellung angehalten (präskriptiver Bezug),
  • im Bezug auf die Erinnerung scheint uns eine Stellung sicher (deskriptiver Bezug) und
  • im unbewußten Bezug auf den Lebenskreis sind wir zu einer Stellung aufgerufen (transzendenter Bezug).
Da die Haltung die Stellung regelt, muß sich diese Unterteilung der Adäquanz der Stellung auf die Stimmung übertragen, und in der Tat gibt es die nämlichen drei Formen der Stimmung:
  • die Stimmigkeit (Widersprüchlichkeit) spiegelt den präskriptiven Aspekt der Stimmung wider,
  • die Einbezogenheit (Vernachlässigung) ihren deskriptiven Aspekt und
  • die Heiligkeit (Frevelhaftigkeit) ihren transzendenten Aspekt.
Diese Gegenüberstellung legt auch nahe, daß Gottes Aufgabe darin besteht, den Lebenskreis zu ordnen, beziehungsweise, daß das Heilige darin besteht, daß Leben zu fördern. So habe ich das Heil natürlich auch definiert, in Anlehnung an Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος. und ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν, καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς τῶν ἀνθρώπων. Wahrscheinlich lehnen sich auch die deutsche und die englische Sprache daran an, insofern
  • heil: intakt,
  • holy: whole,
auf ὅτι ἐκ τοῦ πληρώματος αὐτοῦ ἡμεῖς πάντες ἐλάβομεν, καὶ χάριν ἀντὶ χάριτος. anzuspielen scheinen. Indes macht der Begriff des Heilens im Deutschen das Lebensfördernde des Heiligen in jedem Falle explizit.

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