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12. März 2021

Gottesbild und Erwartung

Auf dem Wege des etwas ziellos umherschweifenden vorletzten Beitrags bin ich unter anderem auf die zentrale Bedeutung unseres Gottesbildes innerhalb unseres (subjektiven) Glaubens gestoßen. Daß Gott allwissend, allmächtig und allgütig ist, nehmen wir nicht einfach so an, sondern weil Gott
  • das Wissen braucht, unsere Gebete zu kennen und zu beantworten,
  • die Macht braucht, sie zu beantworten und
  • die Güte braucht, sie in einem bestimmten Rahmen beantworten zu wollen.
So weit steht es fest, aber so weit bleibt es zugleich auch noch vage, denn von welchem Rahmen reden wir? Der minimale Rahmen besteht darin anzunehmen, daß Gott alles so vortrefflich eingerichtet hat, daß es zur Beantwortung unserer Gebete nur unserer Aufklärung darüber bedarf. Gottes Macht kann sich dann also auf unsere Anleitung durch Seine Inspiration beschränken.

Indes mag es uns ersichtlich werden, daß eine solche Beschränkung von Gottes Macht unsere Gebete nicht zu beantworten vermag (etwa weil in dieser Einrichtung der Mensch durch Maschinen ersetzt werden wird). Es stellt sich dann aber weiterhin die Frage, ob Gottes Güte derart ist, unsere Gebete in einem weiteren Rahmen zu beantworten. Mein (subjektiver) Glaube hat sich lediglich zu der Erwartung vorgewagt, daß Er uns in dieser Lage jedenfalls nicht sehenden Auges in den eigenen Untergang zwingen wird, also daß Er kein Sadist ist und uns, also mir, wenigstens den Gnadenschuß geben würde. Und entsprechend habe ich gebetet, mich entweder zu töten oder unter Beweis zu stellen, daß der Rahmen weiter ist, was Er dann auch vor gut 16 Jahren getan hat und vor knapp 16 Jahren noch einmal.

Aber damit erschöpfen sich die möglichen Rahmen auch schon, denn der weitere ist bereits der maximale. Gottes Macht ist in ihm unbeschränkt, aber die Art und Weise, wie Er unsere Gebete beantwortet, bestimmt Er, und wir müssen stets auf unsere Erwartung achten, um sie als solche zu erkennen, statt sie zu verkennen.

Der minimale Rahmen entspricht der so genannten Phase der Würdigkeit und der maximale jener der Gewachsenheit, welche den drei Siebenfaltigkeiten zu Grunde liegen.

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