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28. Januar 2018

Die grundlegende Vierfaltigkeit der Daseinsauffassung

Wenn ein Mensch sein Dasein erwägt, so wird er sich auf zwei Fragen eine Antwort geben, nämlich
  1. Gibt etwas in mir meinen Weg grundsätzlich vor?
  2. Ist mein Umfeld wesentlich für mich?,
und indem wir die Antworten auf diese beiden Fragen durch Leere, Fülle, Gebunden- und Ungebundenheit benennen, ergibt sich die grundsätzliche Vierfaltigkeit der Auffassung menschlichen Daseins wie folgt:
  • Fülle, Ungebundenheit: Verkörperung
  • Leere, Ungebundenheit: Festlegung
  • Fülle, Gebundenheit:   Verwendung
  • Leere, Gebundenheit:   Anschluß
Die Verkörperung habe ich weiterhin nach Geist, geistigem Horizont und Gesinnung unterschieden (insgesamt 28 Klassen), wobei die Verkörperung der Verschreibung in meiner letztgültigen Deutung des I Chings entspricht und der geistige Horizont dem Seelenteil der Verschreibung (mit der Aufspaltung der Achtung in den persönlichen und den philosophischen geistigen Horizont).

Die Festlegung habe ich in die Klassen verspielt, überlassend und autoritär unterteilt, welche gewissermaßen ihre Aggregatzustände sind:
  • gasförmig die bloße Vorstellung, Konzeptualisierung: das Spiel,
  • flüssig die Erprobung verschiedener Ansätze: die Überlassung,
  • starr die Anwendung des angenommenen Maßstabs: die Anerkennung der Autorität.
Und den Anschluß habe ich in die Klassen verträumt, sportlich, schwül und parteiisch unterteilt, wobei
  • verträumt die konzeptuelle Phase,
  • sportlich die dienende Phase,
  • schwül die gönnerhafte Phase und
  • parteiisch die vollständige Absorption
bezeichnet.

Sowohl die Festlegung als auch den Anschluß habe ich unter sexuellen Vorzeichen bewertet, davon ausgehend, daß die ausgelebte Sexualität mit der Perpetuierung des in ihr ausgedrückten Reifegrades einhergeht.

Diesbezüglich habe ich die Perpetuierung der Unreife beim Anschluß (träumerisch und sportlich) als erstrebenswert bezeichnet, weil sie nämlich Gemeinschaft stiftet, und bei der Festlegung als unerwünscht (verspielt und überlassend), weil erst der angenommene Maßstab den Diener macht.*

Die Verwendung habe ich bisher nicht behandelt, das heißt, nicht selbst, denn wenn ich es nun überblicke, so gilt folgende Gleichsetzung mit dem unteren Trigramm im I Ching:
  • Verkörperung - Verschreibung
  • Festlegung - Fundamentlegung
  • Verwendung - Geformtheit
  • Anschluß - Ungeformtheit
und ein Reifungsprozeß der Geformtheit, welcher über die bloße Involvierheit hinausgeht, ist glücklicherweise nicht zu erwarten; so daß ich mich auch weiterhin nicht näher mit ihr befassen muß.

* Insbesondere habe ich die Schädlichkeit der Pornographie heutzutage darauf zurückgeführt, daß sie zu 98% Verspieltheit und Parteiischkeit darstellt, wie übrigens auch die Musik- und sonstige Filmindustrie - Hollywood ist kein Stück besser, was seine Helden betrifft, jemand wie Ingrid Bergman (verkörpernd: umgangserwartend, persönlicher geistiger Horizont, reflektiert), hat es da schon lange nicht mehr gegeben (nun ja, wenn man mal von Tom Selleck absieht). Heute muß man über Ryan Gosling dankbar sein, jemand, der so gerade eben im autoritären Bereich liegt.

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