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5. August 2019

Kunst

Normalerweise wird ein Kinofilm dadurch besser, daß man ihn im zeitgenössischen Rahmen sieht, also beispielsweise eine Reihe von Filmen aus den 60er Jahren hintereinander ansieht, aber es gibt auch den seltenen Fall, daß er dadurch schlechter wird. In meinem kleinen chronologischen cineastischen Experiment sind mir bisher lediglich zwei Filme begegnet, bei welchen dies deutlich spürbar der Fall war, nämlich
  1. Blade Runner und
  2. Solaris.
Mit E.T. und Poltergeist im Hinterkopf wirkt Blade Runner nicht, genauso wenig wie Solaris irgendetwas durch Gedanken an Der Seewolf oder Diamonds Are Forever gewinnt.

Offenbar muß man in diesen beiden Fällen vor Sichtung des Films an etwas bestimmtes denken, damit man den Film genießen kann.

Und so ist es ja auch mit der klassischen Musik, größtenteils, jedenfalls, man hört sich Beethovens 5. ja nicht einfach so nebenbei an, oder ohne irgendeinen Gedanken, welcher ihrer Auswahl vorausging.

Kunst ist also nur, was zu den Fragen aus der Tiefe unserer Herzen spricht. Darin ist dann auch schon der Umgang mit Kunst und das Prinzip ihrer Schöpfung enthalten.

Darin ist die Kunst der Gerechtigkeit nahe, daß sie der Situation, aus welcher sie entspringt, gerecht werden muß, der Frage, welche sicht stellt, dem Begriff, welcher sich im Grunde des Herzens regt. Und wenn ihr diese Frage unverkennbar, für jeden ersichtlich und wiedererkennbar eingezeichnet ist, dann lebt sie.

Wenn wir uns ihr zuwenden, um die Frage und was zu ihr gehört in unserer Seele auferstehen zu lassen.

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