Bereitschaftsbeitrag

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28. April 2013

Die Tür fällt ins Schloß

Die Tür fällt ins Schloß,
die Räume werden kleiner.
Die Welt, scheint's, 
hat ihren Ideenreichtum erschöpft.
Trinken wir getrost den Trunk:
Was einst verwegen,
muß erst ernüchtert werden!
In schrecklicher Herrlichkeit brechen die ersten Sonnenstrahlen durch.
Und großen Ruhm
kündet der Morgen.
Am Mittag aber hat sich die Hoffnung versteckt.
Gerade, wenn sich die Dinge wandeln,
scheint alles still zu stehn.
Denn das ist der Augenblick,
 in dem wir erwachen,
wenn wir uns fragen, was wir eigentlich tun.

Ich habe in der letzten Zeit mit der Frage gerungen, wie weit man sich von der Welt entfernen darf. Nicht, daß ich nicht wüßte, daß es unsinnig ist, seine Seele zu bewahren, aber keine Welt für sie zu hinterlassen. Aber ich stellte mir die Frage, ob es möglich wäre, mich aus dem Wandel der Welt auszuklinken.

In gewisser Weise selbstverständlich ja, aber auf eine Weise auch nicht: Ich kann nicht zu einer persönlichen Sache machen, was keine persönliche Sache ist. Was immer heraufzieht, es zieht über die Menschheit herauf, nicht über Wenige. Unmöglich kann ich behaupten, selektiv verantwortlich zu sein, denn ich bin es nicht, der wählt.

Sich transzendenter Akte bewußt zu sein, ist keine Einladung zum Experimentieren, diesbezüglich habe ich mich nie klar ausgedrückt. Das Experiment dient der Bewußtwerdung der Akte, nicht umgekehrt, und einzig die Not rechtfertigt das Experiment. Übung ergibt hingegen unter Umständen einen Sinn, nämlich das eigene Bewußtsein zu erhalten und zu vertiefen. Übung geht auf etwas bekanntes, ein Experiment auf das Unbekannte.

Nötig ist das Bewußtsein der transzendenten Akte, um einen Begriff von der Verantwortung des Menschen als Mensch zu bekommen, ohne welchen wir uns gewissen schwierigen oder langwierigen Aufgaben nie stellen würden.

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