Bereitschaftsbeitrag

Zur Front

26. August 2014

Malchus' Ohr

Interessanterweise behauptet lediglich Lukas, daß Jesus es wieder an seinen Platz gesetzt hat.

Die Entwicklung der letzten Zeit hat mich bedrückt. Die Leichtfertigkeit, mit welcher der Anspruch auf die Wirkung der Einsicht fallen gelassen wurde, von so ziemlich allen. Als wäre es ein Rettungsboot, drängt sich alles ins vertraute Rudel und macht sich für das kommende Gezerre bereit. Nichts ist zu abgeschmackt, nichts zu obszön, nichts zu zynisch.

Wisset aber, daß ihr nur durch die Sorge im Namen aller beten könnt. Spirituell schrumpft ihr zu gehässigen Zwergen, wenn ihr euch so ins Niedere legt.

Ich denke, was geschehen ist, ist geschehen, aber einhalten sollte man. Es ist gefährlich auf jenem Weg zu bleiben, alle Macht und Gnade liegt letztlich in der Einsicht.

Max Keiser hat heute auch was zum Thema gesagt, eigentlich nicht er, sondern Voltaire, welchen er zitierte:
L'injustice à la fin produit l'indépendance.
Schlechte Regierungen fallen. Wer wollte widersprechen?

Aber das ist kein guter Rat für jene, welchen es um die Unabhängigkeit geht, bewußt ungerecht zu sein, um die Menschen zur Unabhängigkeit zu erziehen, denn es schwächt uns alle in einer Phase, in welcher wir jeden Beistand brauchen werden.

Genauer gesagt:
Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung (davon gesagt ist durch den Propheten Daniel), daß er steht an der heiligen Stätte (wer das liest, der merke darauf!), alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist.
Heiliger als die Sorge um das menschliche Schicksal wird es nicht. Ihr fliehet nicht ungestraft von ihr, banale Schachzüge einer höheren Weisheit, welcher die eigentliche Gefahr noch nicht einmal bewußt ist, nämlich das Scheitern des Menschen an der Art seiner Durchdringung der Welt, helfen nicht.

Ihr aber gehet weiter, gell?

Weiter auf dem Weg zum befreiten Menschen.

Abgesehen davon, daß zu dessen Behuf zunächst einmal das genaue Gegenteil seine Schattenseiten vorstellen darf, wendet sich der Mensch nicht deshalb gegen seinen Nächsten, weil es ihm an Freiheit mangelt, sondern weil er keine Grundlage findet, ihm zu vertrauen. Das muß so sein, weil der Mensch selbst derartige Grundlagen entwickelt, um sich selbst entwickeln zu können, und dabei immer nur das mit einbezieht, was er selbst gerade wurde.

Wohl gibt es große Würfe, aber nie den bleibend größten. Und wenn die Zeit gekommen ist, wieder einmal zu werfen, reinigt euren Geist, atmet frei und denket tief.

Laßt ab von den Ohren anderer, was auch immer ihr mit den bereits abgeschlagenen macht.

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