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6. Oktober 2017

Die Übergänge der Zeitalter als Krisen des dienenden gewachsenen Selbstvertrauens

Ich sagte, daß das Zeitalter der Werke in eine Krise der Wesentlichkeit mündet, aus welcher das Zeitalter der Wunder geboren wird. Aber über der Betrachtung des Hexagramms Feuer unter der Erde und dem ihm zugrundeliegenden Mangel an Getragenheit aufgrund fehlender Übereinstimmung, vergleiche den Beitrag Die Schicksale der Fundamentlegung, bin ich darauf aufmerksam geworden, daß es sich bei der Krise der Wesentlichkeit zugleich um eine Krise der Getragenheit handelt, und daß Wesentlichkeit genau dann erfahren wird, wenn es eine Schicksalströmung gibt, welche einen trägt.

Das Zeitalter der Werke wird dabei von der Sorge gemäß der Beschreibung im Beitrag Der Grundfels beherrscht, und die Achtung beugt sich dieser Herrschaft, bis ihre Substanz verbraucht ist. Freilich kann diese Betrachtung nicht erklären, warum ihre Substanz und nicht die der Lust verbraucht wird, zu welchem Zweck ich auch weiterhin auf meine vorigen Überlegungen zu diesem Thema verweise, aber sie ist doch insofern nützlich, als sie die dem Zeitalter innewohnende Unausgewogenheit auf eine weiter als bisher gehende Weise verdeutlicht.

Entsprechend sollte es sich mit den übrigen Übergängen der Zeitalter verhalten. Für das Zeitalter der Wunder bedeutet das, daß seine letztliche Stabilitätskrise identisch mit einer Betrautheitskrise ist, was im Gegensatz zum vorigen Fall nicht völlig trivial ist, aber nach bestmöglicher spekulativer Erwägung der Angelegenheit wohl stimmt.

Hier ist es entsprechend die Vorherrschaft der gemäß dem Beitrag Die Brücke beschriebenen Achtung, welche die Substanz der Lust verbraucht. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, daß meine Hervorhebung der Wichtigkeit der moralischen Untadeligkeit derjenigen, welche in das Zeitalter der Wunder aufbrechen, mit der Warnung in der ersten Zeile des genannten Hexgramms übereinstimmt.

Und für das Zeitalter der Wacht bedeutet es, daß seine letztliche Freiheitskrise eine Gedecktheitskrise ist. Was das angeht, es stimmt, und es stimmt spektakulär: Die frühchristliche Gemeinschaft spiegelt die im Beitrag Das Moor beschriebene intellektuelle Verbundenheit idealtypisch wider. Der tiefere Grund für dieses Zusammenfallen besteht darin, daß sich die durchaus vervollkommnete Ordnung des Zeitalters der Wacht in ihrer Statik nicht mit der dem Gesetz innewohnenden Dynamik verträgt.

Es wird also unter der im Beitrag Der Geysir beschriebenen Vorherrschaft der Lust die Substanz der Sorge verbraucht.

Da nun Erdbeben und Moor durchaus zu dem passen, was wir, oder jedenfalls ich, gegenwärtig beobachten können, beziehungsweise was uns überliefert ist, ist es nicht unvernünftig anzunehmen, daß der Beitrag Der Sandsturm dann auch zu der Endphase des Zeitalters der Wunder paßt, also die plötzliche Flucht in eine konzeptionelle Neugestaltung der Welt, wahrscheinlicherweise die Entwicklung neuer Sprachen und Mythen.

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