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12. Dezember 2025

Der sechste Sinn als Konfigurierbarkeit der Intelligenz

Die vielseitigste und zugleich naivste Definition der Intelligenz ist:
Die Fähigkeit, Beispiele zu Beschreibungen zu finden, beziehungsweise festzustellen, daß es keine gibt,
die entwicklungsgeschichtlich naheliegendste hingegen:
Die Fähigkeit, die Ursache zu einer Wirkung zu bestimmen, beziehungsweise alle bekannten auszuschließen.
Satz. Genau dann sind diese beiden Definitionen äquivalent, wenn es einen sechsten Sinn gibt, welcher in Anschauung von Beispielen ihre Beschreibungen festhält.

Beweis. Ursache einer Wirkung zu sein, heißt ein Beispiel dieser Beschreibung zu sein, also umfaßt die erste Definition die zweite, wobei die Verursachungsmechanismen zur Wohldefiniertheit aber explizit angegeben werden müssen.

Umgekehrt ist die Anschauung genau dann die Ursache ihrer Beschreibung, wenn ein sechster Sinn die letztere festhält. Q.E.D.

Dieser sechste Sinn heißt Verstand, und seine Eindrücke sind Verhältniseindrücke, welche Platon Ideen nennt, und welche der Verstandesleistung zu Grunde liegen, wobei der sechste Sinn als zu einer Anschauung eine weitere bildend standardmäßig in einem Reflexion genannten Schritt einmal auf sich selbst angewendet wird, um die Verhältniseindrücke als im Verhältnis zu den Gegenständen, auf welche sie sich beziehen, stehend zu erkennen und damit als abstrakte Verhältnisse, welche Platon Logoi nennt, und welchen wir Namen geben, welche wir nach den Regeln der Grammatik mit den Namen ihrer Bezugsgegenstände in Beschreibungen der zweiten Ebene verbinden.

Tiere, freilich, sind zur Reflexion nicht fähig. Dennoch stützt sich auch ihre Intelligenz auf den sechsten Sinn, wenn sie sich den Ausgang einer Handlung in Verhältniseindrücken ausmalen und dann die ihn herbeiführende Handlung als seine Ursache bestimmen.

Was durch die zweite Ebene erreicht wird, ist die anschauungsbefreite Synthetisierbarkeit ihrer Beschreibungen, was uns bei gleicher Intelligenz komplexere Bezüge erlaubt, sowie abstrakt ausgedachte, was die Existenz des Beschriebenen als neues, von der Herbeiführbarkeit hinsichtlich der Potentialität verschiedenes, Phänomen begründet.

Was existiert, und was nicht, hängt nicht von uns ab, auch wenn ob wir herausfinden, ob es das eine oder das andere ist, es tut, sondern von der Beschreibung, welche nun nicht mehr notwendig angesichts eines Beispiels durch den sechsten Sinn bewirkt wurde, sondern losgelöst verbunden worden sein mag.

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