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20. März 2019

Meinungsausweiser

Warum behaupte ich im vorangegangenen Beitrag, daß nur die stromlinienförmige, verblendete Meinung politisch sei?

Weil es keine politisch wirksame Meinungsmacht geben kann, welche nicht innerhalb eines bestimmten Bereichs einer Meinung ist, und weil die Meinung eines normalen Jugendlichen das Resultat seines Versuchs ist, andere Menschen durch sie zu beeindrucken, und er mithin ein Meinungsausweiser ist.

Die Meinungsausweiserei wird in unseren Schulen als Ausweis von politischer Reife anerzogen, ist aber tatsächlich das genaue Gegenteil,
  1. weil sie dazu einlädt, sich über Dinge auszulassen, von welchen man nichts versteht, und
  2. weil sie verhindert, daß man jemals mit anderen Meinungsausweisern eine politisch schlagkräftige Vereinigung bilden könnte.
Ganz unbesonnen dürfte dies freilich nicht zu Stande gekommen sein, sondern um politische Entscheidungen bei den dafür zuständigen Stellen zu belassen, damit die Vernunft regiere und nicht die sich selbst bereitwillig als solche ausweisende Unvernunft.

Freilich besitzt der Staat die Möglichkeit, die Staatsdoktrin durch entsprechende Beschulung als unverzichtbare Voraussetzung einer jeden respektablen Meinung allgemein zu verbreiten, aber wo die Meinungsausweiserei vorherrscht, ist er der einzige Akteur, welcher dazu in der Lage ist, und eine staatsunabhängige politische Meinungsbildung daselbst damit undenkbar.

Diese Trägheit läßt sich faktisch nur durch politisches Theater überwinden, die Erhebung eines öffentlichen Phänomens, welches man kontrolliert, zu allgemeiner Wichtigkeit, entweder rein imaginierter, oder, wenn das nicht ausreicht, auch tatsächlicher. Im Zuge dieser Erhebung werden die wohlfeilen Meinungen zu ihm gleich mitgeliefert, und da es sich bei dem Phänomen um ein kontrolliertes handelt, lassen sich diese Meinungen auch so oft es Not tut bestätigen.

Deshalb ist jede dynamische politische Meinung unter Meinungsausweisern das Produkt von Verblendung, nämlich sich von der natürlichen Entwicklung abzukoppeln und sich der für einen entworfenen Theaterrolle anzuvertrauen: Hüpf an Bord, mein Kind! Du hast den freien Willen dazu.

Konkret hat Soros die Linke zu einer Karikatur ihrer entstellt, indem er Karikaturen ihrer finanziert. Und er wird es so lange weiter tun, bis genügend viele Menschen dieses Bild als Tatsache akzeptiert haben, und sei es, indem es durch und durch zur Tatsache geworden ist.

Die Meinungsausweiser sind also Hampelmänner, regen sich viel, aber kommen nirgendwo hin. Dem muß man sich als Betroffener stellen. Ich auch: Bin ich leichtfertig, oder habe ich dies wirklich zu sagen? Ich fürchte mich bisweilen, doch bisher meine ich, den Boden unter meinen Füßen zu spüren.

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