Bereitschaftsbeitrag

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21. Januar 2015

Vom spirituellen Leiden

Auch wenn es mir zuletzt mehr um Disziplin als Reflexion ging, die letzten Beiträge haben ihren Wert für die Erkenntnis.

Es besteht eine Isomorphie zwischen Liebe und Glauben, was die Sexualität für die eine ist, ist der Zweifel für den anderen, Schatten des Wahren, welcher sich über das eigene Gemüt legt, bis es selbst ans Licht tritt.

Erwachsene Menschen zu lieben ist, wenn man es auch nur eine kleine Weile bedenkt, objektiv inadäquat. Wenn dergleichen dennoch eintritt, so ist es inhärent peinlich, ein plötzliches Versetzt Sein in eine für die Außenstehenden lächerliche Lage.

Man muß es dahin bringen, daß diese affektiven Albernheiten ihr eigentliches Ziel finden, dem sie angemessen sind. Wenn man das nicht schafft, beginnen sie einen mit der Zeit zu entstellen, nicht unähnlich einem Lachs, irgendwann frißt sich der Geist ins Fleisch.

Beim Glauben nun ist es der oftmals noch nicht einmal erkannte Widerspruch zwischen der Weisheit des Herzens und der des Kopfes, welcher einen in die Selbstgeißelung zwingt, daß man denkt, man glaube das eine, aber im Herzen doch das andere glaubt.

Wenn es schließlich so weit ist, daß man bereit ist, eins zu werden, muß man ohne Unterlaß beten, buchstäblich, also NICHT SCHLAFEN, so lange, bis man eins geworden ist.

Man erkennt es daran, daß der Wunsch, die Einheit zu finden, und der Wunsch, einen neuen Tag zu sehen, NICHT MEHR ZWEI VERSCHIEDENE WÜNSCHE SIND.

Offensichtlich bringt es nichts, ein solches Unterfangen vor der Zeit zu beginnen. Wenn die Zeit gekommen ist, wird das Herz schmerzen in Ahnung der Weite.

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