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29. Januar 2015

Zwei weitere Martingalen

Immerhin, ich bin nicht der erste, welcher Martingalen mit Too big to fail in Beziehung gebracht hat, völlig hirntot ist die Menschheit also noch nicht, wenn's um's Geld geht, allerdings bin ich nicht ganz zu Frieden mit dem Licht, in welches es sonst gerückt wird. Dieses hier ist doch viel erleuchtender.
Das ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich's auferwecke am Jüngsten Tage.

- Johannes 6:39
Der Jüngste Tag hat eine doppelte Bedeutung, einmal, wenn man persönlich Christus sieht, zum anderen, wenn die Gesellschaft insgesamt soweit ist, daß die Salbung des nächsten Christus ansteht.

Und was heißt der Vers also?

Wir alle betreiben unsere eigenen Unternehmungen, welche gelingen mögen oder nicht. Aber wenn sie nicht gelingen, so lernen wir doch aus ihnen, und was wir dabei lernen, also notwendige Bedingungen des Erfolges, welche wir zuvor nicht kannten, ist zusätzliches Kapital, welches wir in den nächsten Unternehmungen einsetzen können.

Und in diesem Sinne hat alles an dem Tag, an welchem man sein eigenes Leben in einen Sinnzusammenhang mit der Heilsgeschichte Christi bringt, seinen Platz und Wert. Ja, ihm ist letztlich dieser endgültige Sieg zu verdanken. Das Leben geht in seiner Gänze auf.

Diese Vorstellung deckt sich im Übrigen mit jener, daß wir vor unserem Tode noch einmal unser ganzes Leben Revue passieren lassen.

Es besteht dabei aber auch ein Unterschied, nämlich dieser: Würde ich gleich sterben, so wäre die Erinnerung daran, daß ich während meiner Diplomarbeit über Martingalen stolperte, doch für die Katz.

Nicht zum Tod, sondern zum Leben sollte unser Leben vor unsere Augen treten.

Zur zweiten Bedeutung des Verses. Gleich wie der Einzelne aus seinen Erfahrungen zusätzliches Kapital schlägt, so natürlich auch die Gesellschaft als Ganzes. Aber selbst, wenn sie das nicht täte, könnte sie doch jeden Überschuß an Lebenskraft, welchen sie besitzt, immer wieder auf die Erreichung eines bestimmten Zieles verwenden, so lange bis sie es schließlich erreicht.

Also ist Christi Heilsgeschichte unaufhaltbar, so lange es Christen gibt. Und keiner wird verloren, sondern im gemeinsamen Streben erreichen sie in der dabei entstandenen Zusammenfügung ihr Ziel.

Um nun zum unbegrenzten Kredit im regellosen Kasino zurückzukehren, was bedeuten diese Betrachtungen für es?

Nun, zum ersten, daß auch die Bänker aus ihren Erfahrungen Kapital schlagen und dieses Kapital erfolgreich zur Erlangung ihres Jüngsten Tages, dem Tage des unbegrenzten Kredits im regellosen Kasino, eingesetzt haben.

Und zum zweiten bedeutet es, daß was Christo seine Schafe, dem Bänker eben sein Vermögen ist. Kein Taler geht verloren, sie werden alle am Ende der Martingale wieder zum Leben auferweckt. Der eine badet in einem Meer aus Brüdern, der andere in einem Meer aus Dukaten.

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